Nach zehnjähriger Plattenpause meldet sich eine der einflussreichsten Schweizer Frauenbands zurück: Les Reines Prochaines

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Ihr 25-jähriges Jubiläum haben Les Reines Prochaines 2012 mir nichts, dir nichts vorüberziehen lassen. Zumindest nach aussen hin. Beschäftigt waren die musischen Feministinnen aber schon. Mit den Vorbereitungen zu ihrem neuen Album Blut, dem ersten seit 2003, und mit den Abschlussarbeiten zum Dokumentarstreifen Les Reines Prochaines – der Film (Regie: Claudia Willke), bei dem es um das künstlerische Tun und Lassen des Kollektivs geht. Im Film, der dieser Tage vereinzelt in Schweizer Kinos zu sehen ist, sagt Muda Mathis, letzte verbliebene Mitbegründerin der Formation: «Kunst muss ein Wagnis sein, sonst wird das nichts.»

Eins der ursprünglichen Wagnisse der Band war ihr Dilettantismus. Instrumente spielen? Ja. Instrumente beherrschen? Bloss nicht. Was dazu führte, dass sich ihre früheren Platten simpel und doch verwegen arrangiert zeigten. Mit den Jahren und eigentlich wider Willen hat bei Les Reines Prochaines ein gewisses Mass an Professionalität Einzug gehalten. Auch, weil die früher häufig wechselnde Besetzung seit der Jahrtausendwende Bestand hat. Neue Lieder wie der mit Balkan-Sound auftrumpfende Sonntag Instrumental oder Von Fenchel und Wurst, eine überkandidelte Pop-Nummer im Stile der frühen Nina Hagen, sind wenn nicht virtuos, dann doch gekonnt gespielt. Trotzdem sind die gleich 21 Stücke auf Blut alles andere als gängige Kost.

Was nicht zuletzt daran liegt, dass es bei Les Reines Prochaines noch um anderes als um Musik geht, nämlich: um die Performance-Kunst. Ihre Inspirationsquellen seien das Alltägliche, das Mythologische und Physikalische, Pop und Volkstum oder die Kindheit, schreiben die Baslerinnen auf ihrer Website. Das äussert sich in schrägem Gesang, dadaistischen Momenten, Gedichten über geklaute Hecken (sic!) oder Geschichten über einen Virus. Les Reines Prochaines vermögen weiterhin zu überraschen. Weniger durch die nach wie vor minimalistische Musik, als durch ihre Erzählstärke. Die ist ungebrochen. Was macht, dass man den Texten des Quartetts besonders gebannt zuhört.

Les Reines Prochaines: Blut. Michèle Fuchs, Fränzi Madörin, Muda Mathis, Sus Zwick. Vertrieb: www.unrecords.me

Tour- und Filmdaten: www.reinesprochaines.ch
 

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Von Fenchel und Wurst
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Sonntag Instrumental
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