Grosse Orchesterwerke neu oder erstmals eingespielt

Mit dem Londoner Royal Philharmonic Orchestra und dem Royal Scottish National Orchestra hat Rainer Held Sutermeister und Brincken eingespielt. Letzerer fungiert auch als Solist in seinem Klavierkonzert.

Rainer Held. Foto: zVg,Alexander Brincken,Alexander Brincken,Alexander Brincken,Heinrich Sutermeister,Heinrich Sutermeister,Heinrich Sutermeister,Heinrich Sutermeister

Rainer Held ist immer für eine Überraschung gut. Hierzulande schätzt man ihn als originellen Chordirigenten, der sich unter anderem als Erster ständiger Gastdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Minsk (von 2003 bis 2010) auch in Orchesterkonzerten profiliert hat. Nun hat er in letzter Zeit gleich zwei neue Tonträger vorgelegt.

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Seit jeher interessiert sich der Luzerner Dirigent für die Schweizer Musikgeschichte. Dabei scheut er keinen Aufwand; gross besetzte Werke liegen ihm besonders. Dennoch staunte man, als er 2019 die gigantisch besetzte Sinfonie Nr. 4 in g-Moll op. 27 (2014/15) des in Luzern lebenden Alexander Brincken mit dem Royal Scottish National Orchestra einspielte. Noch nie habe dieses Orchester so gross aufgenommen, auch mit Neeme Järvi nicht, betont der Orchestermanager.

Brincken, 1952 in Sankt Petersburg geboren, knüpft unverhohlen an die spätromantische Sinfonik von Strauss und Mahler an. Auch wenn so ein Ansatz heutzutage grundsätzlich verstört: Von Instrumentation versteht der Komponist etwas. Der grosse Orchesterapparat ist klanglich zwar dicht, aber gut ausbalanciert, und seine weit gespannten Melodien – wie etwa das eingängige Hornsolo im langsamen Satz – haben eine tragende Kraft. Eindrücklich auch, wie Held das Orchester im Griff hat und das Miteinander von energiegeladener Rhythmik und langsamen Steigerungen gestaltet.

Das Capriccio für Klavier und Kammerorchester op. 11, das auf dieser CD ebenfalls zu hören ist, schrieb Brincken 1985, als er noch in der Sowjetunion lebte. Ganz auf den Pianisten Brincken ausgerichtet, entfaltet dieses ausgesprochen «russische» Klavierkonzert einen vitalen Dialog zwischen Solo und Orchester, impressionistische Klangfarben wechseln mit konzertanter Spielfreude à la Hindemith. Rainer Held weiss die Intentionen des Komponisten und des Solisten Brincken mit wachem Geist umzusetzen.

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Symphonie No. 4 in g-Moll op. 27, I Moderato
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Symphonie No. 4 in g-Moll op. 27, I Moderato (Schluss)
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Symphonie No. 4 in g-Moll op. 27, II Adagio (Beginn)