Nach Gedichten von Meinrad Lienert

Die Sopranistin Sybille Diethelm und die Pianistin Fabienne Romer stellen viele vergessene Lieder von (fast) vergessenen Schweizer Komponisten vor.

Sybille Diethelm und Fabienne Romer. Foto: zVg,Friedrich Niggli,Friedrich Niggli,Gottfried Bohnenblust,Hans Jelmoli

Während sie im Konzertsaal immer noch selten erklingen, sind Kunstlieder in Schweizerdeutscher Mundart jetzt vermehrt auf CDs anzutreffen. Mit Kostproben u.a. von Volkmar Andreae, Walter Lang, Irma Levaillant, Friedrich Niggli, Heinrich Pestalozzi und Werner Wehrli vollbrachte der Aarauer Pianist Werner Schmid 2010 mit den Sängerinnen Christina Lang und Margrita Sarbach unter dem Motto Und ’s Meiteli singt (Selbstverlag, Aarau) eine anregende Pioniertat.

Mit der Lienert-Vertonung Plange von Friedrich Niggli, deren Ersteinspielung Regula Mühlemann auf ihrer Produktion Lieder der Heimat 2019 vorgelegt hatte, eröffnen nun die Sopranistin Sybille Diethelm und die Pianistin Fabienne Romer eine CD, die ausschliesslich Gedichten des Schwyzer Schriftstellers gewidmet ist. Die beiden Interpretinnen, die sich mit besonderem Eifer für vergessene Kunstlieder schweizerischer Komponisten einsetzen, bieten unter den 30 Stücken zahlreiche Entdeckungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an.

Dem CD-Titel Plangliedli, Lanzigliedli, Herbstliedli, Heiwehliedli werden sie mit einer Auswahl gerecht, die allein schon ihres musikalischen Gehalts wegen aufhorchen lässt. Die Darstellungen zeugen überall von Begeisterung, einzig bei der Textverständlichkeit bleiben Wünsche offen. Die Pianistin unterstützt die Sängerin in allen Ausdrucksnuancen, ob es sich um humorvolle Wendungen oder melancholische Empfindungen handelt, mit feinstem Fingerspitzengefühl für Meinrad Lienerts bilderreiche Poesie. Volkstümliches Kolorit schimmert erstaunlich selten durch. Als originellste Kompositionen fallen das harmonisch kühne Herbstliedli und das chansonartige Bijou I wett i wär … von Volkmar Andreae auf; mit vielen Chromatismen und Ostinati überrascht ´s häluf Maitli von Walter Schulthess.

Unter den vielen Ersteinspielungen sind solche von Gottfried Bohnenblust, Gustav Haug, Hans Jelmoli, Ferdinand Oscar Leu, Felix Pfirstinger und Heiner Vollenwyder zu nennen. David Schwarb steuerte einen profunden Einführungstext bei. Alle Gedichte sind im Booklet im Original und mit hochdeutschen Übertragungen enthalten.
 

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Plange
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Spinnerliedli
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Überänne
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