Eine Bearbeitung, eine Neukomposition

Die «Italienische Serenade» von Hugo Wolf und Daniel Schnyders «Ritus» für Streichorchester.

Hugo Wolf ist vor allem als Liederkomponist berühmt. Eines seiner wenigen Instrumentalwerke ist das Streichquartett Italienische Serenade, im Jahr 1887 in zwei Tagen vollendet, das er später für kleines Orchester mit Holzbläsern und Hörnern bearbeitet hat. Diese funkelnde Tarantella ist ein brillantes, schwieriges Achtminutenstück mit raffinierten Übergängen zu den Rondoteilen und einem emotionalen Cellorezitativ. Der Herausgeber Bruno Borralhinho ergänzt die Streichquartettfassung für Streichorchester mit einer Kontrabassstimme, die bei heiklen und hohen Cellopassagen pausiert.

Der 1961 geborene, in New York lebende Schweizer-Saxofonist und Komponist Daniel Schnyder hat mit Ritus ein mittelschweres Streichorchesterstück in e-Moll geschrieben. Eine immer wiederkehrende, an ein irisches Volkslied erinnernde Melodie, ertönt in allen Stimmen und auch in schnellen Variationen, begleitet von Gegenstimmen mit spannenden Rhythmen und ungewöhnlichen Tonproduktionen. Im «Tempestoso» werden die Celli und Kontrabässe chromatisch gefordert. Nach mehreren Piano-Anläufen steigert sich das Stück zu einem rassigen Fortissimo-Schluss. Auf der Website von Kunzelmann kann man das Werk anhören.

Das Orchestermaterial für beide Werke ist ausleihbar.

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Hugo Wolf: Italienische Serenade, für Streichorchester bearb. von Bruno Borralhinho, Partitur, OCT-10357, Fr. 19.30, Edition Kunzelmann, Adliswil

 

Daniel Schnyder: Ritus für Streichorchester, Partitur, OCT-10348, Fr. 31.20

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