Expressiv zwischen Klassik und Jazz

Five on Fire haben sich längst vom leicht verdaulichen Jazz früherer Tage verabschiedet. Mittlerweile hegt die Formation um Daniel Gubelmann höhere Ansprüche – und macht jetzt gemeinsame Sache mit der Klassik.

Five on Fire und das Musikkollegium Winterthur. Foto: zvg

Auf ihrem Debüt Struggle or play (2007) fokussierten Five on Fire auf leicht verdaulichen Jazz mit Funk-Einwürfen. Sechs Jahre später erfand sich die Formation um Daniel Gubelmann jedoch neu und begann mit einem Streichquartett zu kollaborieren. Für das neuste Album Eternal movement hat man diesen Ansatz weiter ausgestaltet und mit einer grossen Streicherbesetzung des Musikkollegiums Winterthur zusammengearbeitet.

Es ging Gubelmann darum, Jazz mit Klassik und Improvisation zu verbinden und dabei nach schlagkräftigen Melodien und grösstmöglicher Expressivität zu forschen. Der in Bern, Zürich und Buenos Aires ausgebildete Musiker und Komponist, bekannt insbesondere für sein lyrisches Saxofonspiel, lässt sein Jazzquartett gleichberechtigt mit dem Streichorchester spielen. Wodurch ein geradezu symbiotisches Klangbild entsteht, das sich um Genregrenzen foutiert.

Der Titel der Platte, auf Deutsch «Ewigkeit der Bewegung», lässt erahnen, dass das Projekt nicht für Understatement steht, im Gegenteil. Entsprechend präsentiert sich das Gebotene imposant und voller Dramatik. Wobei der Auftakt, das feingliedrige Preludio de Buenos Aires, das ganz in der Verantwortung des Streichorchesters liegt, zunächst überraschend zurückhaltend ausfällt. In Anschluss erklingt El rio de las estrellas, das von einer sublimen Konversation zwischen Saxofon und Piano geprägt wird und mit melancholischen Klangfarben aufwartet. Bei La flor del amor macht sich dann Gubelmanns Flair für den Tango endgültig bemerkbar – mit grosser Leidenschaft und teils furiosen Rhythmen.

Gemäss Gubelmann haben seine acht Kompositionen den Anspruch, auch ohne Bilder auszukommen. Dennoch kommt Eternal movement einer filmreifen Suite gleich, die sich unter anderen auf Astor Piazzolla, Stan Getz und John Coltrane bezieht. Das Resultat ist ein ebenso draufgängerisches wie eloquentes Album, das seinen ganz eigenen Weg geht und zu beeindrucken weiss.

Five on Fire feat. Musikkollegium Winterthur: Eternal movement. Solo Musica SM407

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