Schoecks Penthesilea

Im Auftrag der Othmar-Schoeck-Gesellschaft hat Beat A. Föllmi die stark fehlerhafte Partitur der Oper neu ediert. Aus finanziellen Gründen kommt damit die Gesamtausgabe von Schoecks Werken zu einem verfrühten Ende.

Achilles and Penthesila. Ölbild von J. H. W. Tischbein, ca. 1823. wikimedia commons,SMPV

Ein in der Musikwelt lang ersehntes Neuausgabe ist soeben im Musikverlag
Hug erschienen: die erste Kritische Edition der Oper Penthesilea (1927) von Othmar Schoeck. Das vielleicht wichtigste Bühnenhauptwerk des Schweizer Komponisten (1886-1957) wurde bisher immer auf der Basis einer mit zahlreichen Mängeln behafteten Partitur aufgeführt. Der Schweizer Musikwissenschaftler Beat Föllmi, Professor an der Universität Strasbourg und langjähriger Leiter der Othmar-Schoeck-Gesamtausgabe, die im Auftrag der Othmar-Schoeck- Gesellschaft (OSG) erscheint, hat nun in aufwändiger Arbeit eine vollständig korrigierte Version erarbeitet und hunderte von teilweise groben Fehlern ausgemerzt. Die neue Ausgabe folgt den Absichten des Komponisten so genau wie möglich und macht so ein in Schoecks Schaffen zentrales Werk in moderner Edition für die Bühne und die Wissenschaft zugänglich.

Mit dem Erscheinen dieses wichtigen Bandes kommt die Gesamtausgabe der Werke Othmar Schoecks leider zu einem vorzeitigen Abschluss. Der OSG als Trägerin der Gesamtausgabe ist es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, die nötigen Geldmittel für eine Weiterführung bereit zu stellen. Die Gesamtausgabe wurde 1988 begonnen, bisher sind 11 Bände (in 17 Teilbänden) erschienen, darunter ein Grossteil der Opern, die frühen Lieder, die Chorwerke, das Klavierwerk und das gesamte Orchesterwerk inklusive den Konzerten. Die OSG bleibt als Gesellschaft weiterhin bestehen.

Othmar Schoeck, Sämtliche Werke, Serie III: Band 14 (A+B), Penthesilea, hg. von Beat A. Föllmi im Auftrag der Othmar-Schoeck-Gesellschaft, Partitur, 2 Bände komplett gebunden, Fr. 288.00, Hug Musikverlage, Zürich 2014, ISBN 978-3-906415-24-6

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