Eine neue Schweizer Musikgeschichte

Angelo Garovi betrachtet in seinem Buch die Musik im Gebiet der heutigen Schweiz von der Spätantike bis in die Gegenwart.

Ausschnitt aus dem Buchcover,SMPV

Wer hat an der Expo 1964 die Sinfonie für 156 Büromaschinen komponiert? Welche Kompositionen hat Igor Strawinsky am Genfersee geschrieben? Gab es nur in den Klöstern komponierende Frauen? Und was ist das Besondere an der Musik Arthur Honeggers?

Als Antoine-Elisée Cherbuliez, Professor für Musikwissenschaft an der Universität Zürich, 1932 die erste Musikgeschichte der Schweiz schrieb, gehörte Arthur Honegger noch zu den «jungen» Komponisten. Seither hat es keine selbständige Publikation zur schweizerischen Musikgeschichte mehr gegeben. Angelo Garovi betrachtet nun in zahlreichen knappen Kapiteln musikalische Themenkreise auf schweizerischem Territorium. Er beginnt bei der spätrömischen Wasserorgel von Avenches, thematisiert neben vielem anderen die Musik an den grossen Klöstern St. Gallen und Engelberg sowie am Konzil von Basel, spricht über liturgische Spiele im Spätmittelalter und die Festspielkultur im 19.und 20. Jahrhundert, über Minnesang und Kuhreihen, den Genfer Psalter und Glareans Dodekachordon. Auch die Schweiz als Gast- und Inspirationsland berühmter Musiker aus umliegenden Ländern spielt eine Rolle.

Angelo Garovi (*1944 in Sarnen) studierte Germanistik, Geschichte, Musikgeschichte und Orgel sowie Komposition bei Mauricio Kagel. Garovi war Musikkritiker in Luzern, Musikredaktor am Schweizer Radio SRF in Bern, Staatsarchivar des Kantons Obwalden und Professor für Deutsche Philologie an der Universität Basel. Er hatte Lehraufträge an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland.

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Angelo Garovi, Musikgeschichte der Schweiz,
mit Namensregister der Komponisten,
160 Seiten, illustriert, broschiert, Fr. 19.90,
Stämpfli, Bern 2015, ISBN 978-3-7272-1448-6

 

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