Aargauer Klaviermusik

Der amerikanische Pianist Jason Paul Peterson machte spannende Entdeckungen bei Werner Wehrli, Peter Mieg und Emil Frey.

Foto: zvg,Der rätselhafte Fisch,2. Sonate As-Dur op. 36, 1. Satz,Fantasie,4. Sonate, 2. Satz, Presto

Zur Entwicklung der schweizerischen Klaviermusik des 20.Jahrhunderts haben auffällig viele Komponisten mit Aargauer Wurzeln oder Wohnsitz beigetragen. Neben Werner Wehrli, Emil Frey und Peter Mieg waren dies auch Robert Blum, Walther Geiser, Hermann Haller, Walter Lang, Walter Müller von Kulm und Heinrich Sutermeister sowie Roberto Gerhard, Heinz Holliger, János Tamás, Alfred Wälchli und Ernst Widmer.

Die drei Erstgenannten vereinigt der an der Kantonsschule Baden unterrichtende Amerikaner Jason Paul Peterson zu einer durch persönliche Beziehungen gefestigten Trias. Der Aarauer Werner Wehrli (1892-1944) war mit dem Badener Emil Frey (1889-1946) befreundet, zu dessen Privatschülern der Lenzburger Peter Mieg (1906-1990) zählte. Während Frey und Mieg auf der vielversprechend Swiss Piano Masterworks betitelten CD mit je einer Sonate vertreten sind, für die eine solche Zuordnung nur bedingt zutrifft, verdient Wehrli mit seinen meisterhaft konzentrierten Miniaturen Von einer Wanderung op. 17 spezielle Beachtung.

Was der von Spätromantik, Impressionismus und Neuer Sachlichkeit geprägte Komponist auf kleinstem Raum an musikantischen und humorvollen Einfällen (Rast, In der Eisenbahn), zarter Klangpoesie (An der Quelle, Der rätselhafte Fisch) oder urtümlicher Kraft (Böser Buben Tanz) mit pädagogischen Absichten in Einklang brachte, beflügelt die Spielfreude des Pianisten hörbar.

Trotz beeindruckender Bewältigung des überladenen, ungeheuerlich schwierigen Klaviersatzes vermag die 2. Sonate As-Dur op. 36 von Emil Frey, ein ziemlich skurriler Zweisätzer, nicht zu überzeugen. Als endlich wieder entdecktes, im Kriegsjahr 1914 entstandenes Meisterwerk erweist sich hingegen Freys hochexpressive Fantasie über den Choral O Haupt voll Blut und Wunden op. 33.

Neoromantische Züge trägt die viersätzige, mit einem brillanten Presto (2. Satz) aufwartende 4. Sonate (1975) von Peter Mieg, die im Finale mit einem als Seitenthema dienenden Marsch-Zitat aus der Kindermusik op. 65 von Prokofjew verblüfft.

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