Der VMS-Vize wird Stiftungsratspräsident
Thomas Saxer ist studierter Querflötist und leitet seit vielen Jahren die Musikschule Worblental Kiesental im Kanton Bern. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied und Vizepräsident des VMS beschäftigte er sich zunehmend mit dem Thema Vorsorge. Nun übernimmt er neu das Amt des Stiftungsratspräsidenten der Pensionskasse Musik und Bildung. Seinen Sitz im Vorstand des VMS übernahm bereits am 1. Juli Gaudenz Lügstenmann.

Thomas, du warst sieben Jahre im Vorstand des VMS tätig – wie kam es zu deinem Wechsel zur Pensionskasse?
Ich bin als einer von zwei Vertretenden des VMS schon seit sechs Jahren im Stiftungsrat der Pensionskasse und kenne die Gegebenheiten bereits sehr gut. Die Vorsorge finde ich ein enorm wichtiges Thema – es geht um die Sicherheit von Menschen in der Musik- und der Musikschulbranche. Es gilt, in Spannungsfeldern zu agieren und gemeinsam weitreichende Entscheide zu treffen. Es ist eine Herausforderung, auf die ich mich wirklich freue.
Du hast dich also in einen ganz neuen Bereich eingearbeitet?
Genau. Zum Teil sind es sehr spezifische Thematiken. Alle Stiftungsräte sind verpflichtet, jährlich Weiterbildungen zu machen und diese offen zu legen.
War dir das Thema Vorsorge bereits als junger Musiker wichtig?
Das ist eine gute Frage. Zum ersten Mal befasste ich mich vor zwanzig Jahren als junger Schulleiter damit, als unserer Musikschule ein Wechsel der Pensionskasse bevorstand. Die Vorsorge wird leider oft vernachlässigt – aus verständlichen Gründen. Gerade Musiker:innen und Musikpädagog:innen mit eher tiefen und unregelmässigen Einkommen sind allerdings oft zu wenig abgesichert. Wer sich früh mit der Altersvorsorge beschäftigt, kann seinen Lebensstandard nach der Pensionierung beeinflussen.
Du trittst nach sieben Jahren aus dem Vorstand des VMS aus. Was hatte dich damals gereizt, auf nationaler Ebene aktiv zu werden?
Ich denke sehr gern strategisch, über den eigenen Bereich hinaus, und lerne gern Neues. Und ich konnte mich mit dem Claim des VMS sehr gut identifizieren: vorausgehen, unterstützen, verbinden. Damals traten gleich drei neue Mitglieder in den Vorstand ein. Ich habe mich für das Ressort Finanzen und Dienstleistungen beworben, weil ich meinen Horizont erweitern wollte..
Wenn du zurückschaust – was würdest du zu deinen persönlichen Höhepunkten als Vorstandsmitglied des VMS zählen?
Die Möglichkeiten des Austauschs mit den zahlreichen Beteililgten im Umfeld des VMS. Und das Präsidium der Konferenz Pre-Colleges Schweiz. Das war eine sehr spannende Aufgabe. Die beiden ersten Ausgaben der Pre-College-Days, die wir einmal in der Deutschschweiz und einmal in der Romandie durchführten, zählen auch emotional zu den Highlights. Da kamen über 100 talentierte junge Menschen zusammen und haben mit Herzblut gespielt – das hat mich echt berührt!
Der Vorstand trifft sich mehrmals pro Jahr zu intensiven Sitzungen und zu einer dreitägigen Klausur, jeweils in einem anderen Kanton. Letztes Jahr hast du dich als Grillmeister hervorgetan – in strömendem Regen …
Genau (lacht). Ein gemeinsamer Grill-Abend stand auf dem Programm, und wir wollten trotz Regenwetter nicht aufgeben. Das macht die unkomplizierte, menschliche und doch hochprofessionelle Zusammenarbeit im Vorstand und mit der Geschäftsstelle deutlich. Gerade in den Klausuren gab es oft solche Momente. Dazu zähle ich zum Beispiel morgendliche Joggingrunden mit Christian Braun um sieben Uhr vor der Sitzung, oder ein gemeinsamer Kochkurs. Besonders schön waren auch die musikalischen Elemente: Einmal sangen wir im Kloster gregorianische Choräle. Das war wunderschön.

Thomas Saxer kümmert sich an der Klausur 2024 im Regen um das Grillgut
Wie wichtig ist das aktive Musizieren in deinem Alltag?
Ich bin sehr dankbar, dass ich Musik studieren konnte und im Rahmen des Studiums auch Klavier spielen lernte. Heute spiele ich, auch wegen eines Gehörproblems, kaum mehr Querflöte, aber immer noch regelmässig Klavier. Improvisieren ist das, was ich am liebsten mache.
Hast du eine Lieblingsmusik?
Als Flötist faszinierte mich, unabhängig vom Musikstil, die Gestaltung des Klangs. Während des klassischen Studiums spielte ich auch in einer Funk-Band und einer Folk-Rock Band, und mochte und mag auch die Flötensonaten von J.S. Bach immer sehr gern. Mich berührt Musik also in ganz unterschiedlichen Stilen. Und ich entdecke immer wieder Neues, was mir gut gefällt.
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Über die Pensionskasse Musik und Bildung
Der Verband Musikschulen Schweiz gründete die Pensionskasse 1978 als Vorsorgestiftung für Lehrpersonen an Musikschulen. Neben den VMS-Musikschulen haben sich ihr unterdessen zahlreiche weitere Institutionen aus den Bereichen Bildung, Musik und anderen Künsten angeschlossen. Für Personen, die beruflich künstlerisch tätig sind – ob selbstständig oder in Mehrfachbeschäftigung – bietet sie eine massgeschneiderte Vorsorgelösung ab dem ersten Franken an.
Die Stiftung «Pensionskasse Musik und Bildung» ist Mitglied beim Schweizerischen Pensionskassenverband ASIP und ist somit den verbindlichen Verhaltensregeln der ASIP-Charta unterstellt.
