Für Mund oder Hand

In der Musikinstrumentensammlung Willisau ist eine Sonderausstellung von Harmonikainstrumenten aus Trossingen zu Gast. Hauseigene Bestände zeigen die Entwicklung vom Langnauerli zum Schwyzerörgeli.

Auswahl aus den 25’000 Mundharmonikas des Firmenmuseums Hohner. Fotos: Adrian Steger,

Es hat sich unter Musikfreunden herumgesprochen, dass die ehemalige Druckerei des Willisauer Boten im Luzerner Hinterland zum Zentrum für Musikinstrumente geworden ist. Begonnen hat die Erfolgsstory im Jahr 2000. Damals hat die Albert-Koechlin-Stiftung die Sammlung von Christian Patt erworben, der sich durch Bildquellen zum Nachbau von Mittelalter- und Renaissanceinstrumenten hatte inspirieren lassen. Aus dieser Kernsammlung ist die Musikinstrumentensammlung Willisau entstanden, deren Leiter, ein Primarlehrer und gelernter Orgelbauer, in Wechselausstellungen vorerst die Verknüpfung mit dem lokalen Instrumentenbau des musikalisch regen Städtchens suchte. Es gelang Adrian Steger aber auch, angereiste Besucher durch Konzerte mit Alter Musik in den grossen Museumsraum und in die schönen Barockkirchen von Willisau zu locken.

Den eigentlichen Aufschwung erlebte das kleine Museum aber durch die Sammlung Heinrich Schumacher, die von 1943–2009 im Richard-Wagner-Haus auf Tribschen in Luzern zugänglich war und seit 2010 nun in Willisau ausgestellt ist. Anstelle eines Sammlungskatalogs publizierte Adrian Steger 2013 in der Reihe Innerschweizer Schatztruhe zusammen mit Martin Kirnbauer, Martina Papiro, Franz Peter und Georg Anderhub ein informatives Musikinstrumenten-ABC von Alphorn bis Zugposaune.

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Seltene Instrumente mit durchschlagenden Zungen: Drehharmonium, Mélopone und das kontrabassartige Cécilium

Durchschlagender Erfolg mit durchschlagender Zunge

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