PGM: «Oratorium» zur Kulturpolitik

Das letzte Treffen der Parlamentarischen Gruppe Musik in der laufenden Legislatur blickte nach vorn und resümierte die Themen der vergangenen vier Jahre. Spezialgast war Sandra Künzi mit einem «Oratorium».

Musik sei nach wie vor ein «politischer Nonvaleur», sagte der Präsident der Parlamentarischen Gruppe Musik (PGM), Nationalrat Stefan Müller-Altermatt. Nichtsdestotrotz setzt er sich mit viel Herzblut für die Musik ein, womit er beim Treffen zwischen Parlamentariern und Verbandsvertretern am 11. September in Bern einmal mehr überzeugte. Séléna Plain stellte die Harfe als Instrument für diverse musikalische Stile vor und gliederte den Anlass mit ihren beeindruckenden Vorträgen in sinnvolle Abschnitte.

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Erste Parlamentarier unterzeichnen die Charta. Die Nationalräte Thomas Ammann und Stefan Müller-Altermatt sowie Ständerat Joachim Eder (v.l.) Foto: zVg

Der Ausblick drehte sich um die kommende Legislatur und die anstehenden Wahlen, um die Hoffnung, der Musiksektor möge im Bundeshaus gut vertreten sein. Stefan Müller-Altermatt und Rosmarie Quadranti, Nationalrätin und Präsidentin des Schweizer Musikrats (SMR), haben der Musik in den letzten vier Jahren einige Türen in Bern geöffnet. Damit diese Arbeit weitergeführt werden kann, sind zahlreiche musikaffine Parlamentskolleginnen und -kollegen nötig. Deshalb hatten der SMR und Sonart mit weiteren Verbänden die Plattform clap4culture.ch mit Empfehlungen für die Wahlen 2019 initiiert.

Zur Stärkung des Musiksektors wurden zudem drei Vorstösse in einer Charta gebündelt und im Bundeshaus platziert: Nationalrat Thomas Ammann verlangt einen jährlichen Steuerfreibetrag für die Entschädigung von Freiwilligenarbeit. Rosmarie Quadranti will, dass das Bundesamt für Kultur und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation gemeinsam zuständig sind für Aufgaben, die sowohl den Kultur- wie den Bildungsbereich betreffen. Stefan Müller-Altermatt schliesslich fordert verlässliche statistische Daten zur wirtschaftlichen Leistung des Musiksektors.

Speech von Sandra Künzi

Der sachliche Rückblick auf die während der letzten vier Jahre behandelten Themen mündete in einen Höhepunkt mit Sandra Künzi: Die «Poetry Slammerin der ersten Stunde» fasste das Thema Musik und Politik in Bundesbern zu einem «Oratorium für arme Musikerinnen und Musiker in sechs Bildern» zusammen. Stichworte: Jugend und Musik, Backstage, Geld, Urheberrecht, Kulturbotschaft, das Parlament ist ein Orchester. Hören Sie die Version für die Schweizer Musikzeitung hier:

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Nachbemerkung am 22. Oktober 2019: Leider wurden Rosmarie Quadranti und Thomas Ammann nicht wiedergewählt.

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