Zwischenruf der Dach-Musikräte

Im Rahmen ihrer diesjährigen Herbsttagung im Kloster Seeon haben die nationalen Musikräte Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (der sogenannten Dach-Region) einen gemeinsamen Zwischenruf verabschiedet: Sie fordern die Politik auf, Digitalisierung von der Kultur her zu denken.

(v.l.): Huber, Kunz, Ziebold, Krüger, Höppner, Hertel (Bild: DMR)

Die Bedeutung der Digitalisierung für die Kultur und insbesondere für die Musik müsse weiter in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt werden, erklärt dazu Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates. Der gemeinsame Zwischenruf mit Österreich und der Schweiz sei ein wichtiger Impuls für die gesellschaftspolitische Verortung des Musik- und Kulturlebens im digitalen Zeitalter.

Hinter dem Zwischenruf stehen Harald Huber, Präsident Österreichischer Musikrat, Stefano Kunz, Geschäftsführer Schweizer Musikrat, Irène Philipp Ziebold, Präsidentin Schweizer Musikrat, Martin Maria Krüger, Präsident Deutscher Musikrat, Christian Höppner, Generalsekretär Deutscher Musikrat, sowie Paul Hertel, Vizepräsident Österreichischer Musikrat.

Der Zwischenruf:
1. Chancen und Herausforderungen: das Digitale Zeitalter bietet faszinierende Möglichkeiten wie fundamentale Herausforderungen für unsere Gesellschaften.
2. Das Digitale Zeitalter ist zuerst eine kulturelle Herausforderung und im Nachgang eine technologische Herausforderung.
3. Medienkompetenz ist vor allem eine kulturelle Kompetenz. Derzeit wird die Digitalisierung nahezu ausschliesslich unter technologischen Gesichtspunkten behandelt. Es reicht nicht, die Klassenzimmer mit Computern auszustatten.
4. Künstliche Intelligenz, die zunehmende Virtualisierung von Lebenswelten und die technologischen Weiterentwicklungen bergen Veränderungspotentiale auf den einzelnen Menschen wie für das Zusammenleben in unseren Gesellschaften. Die Veränderungen in der eigenen Wahrnehmung, in der Wahrnehmung des Anderen, in der Kommunikation und im Rezeptionsverhalten gehören dazu.
5. Das Digitale Zeitalter bietet neue Chancen, das Bewusstsein für kreatives Schaffen (Sauerstoff der Gesellschaft) in seinem immateriellen und materiellen Wert zu befördern. Dazu gehört auch die Transformation analoger Geschäftsfelder in die digitale Welt.
6. Digitales Zeitalter inspiriert analoges (Er)Leben und umgekehrt: Die faszinierenden Möglichkeiten der Digitalisierung lassen eine neue Entdeckerlust am analogen Entdecken beobachten.

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