Dramatische Auswirkungen der Pandemie

Die 74. Ausgabe der Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins für die Spielzeit 2020/21 spiegelt deutlich die Folgen der Corona-Pandemie wider.

«Extrawurst» am Theater an der Effingerstrasse in Bern, Juni 2022. (Personen und Nachweis s. unten)

Bedingt durch die Lockdowns im Berichtsjahr sind die Aufführungszahlen gegenüber der Saison 2018/19, der letzten Saison vor der Corona-Pandemie, um 70 Prozent gesunken. Die Zahl der Zuschauer ist um 86 Prozent zurückgegangen. Deutschlandweit wurden 2’541’142 Theaterbesuche in der Saison 2020/21 gemeldet.

Die digitalen Angebote der Bühnen wurden stark ausgeweitet: Bei der Zahl der Inszenierungen machen die digitalen Formate fast 20 Prozent aller Produktionen aus, in der Vorsaison waren es noch 10 Prozent. Aufführungszahlen digitaler Angebote wurden in der aktuellen Werkstatistik nicht erfasst. Auch wurden Nutzungen digitaler Formate nur erfasst, wenn Tickets verkauft wurden oder Online-Registrierungen erfolgten.

In Deutschland ist der Anteil zeitgenössischer Werke deutlich gestiegen. Unter den meistinszenierten Werken sind neben den Klassikern wie der «Zauberflöte» oder «Faust» auch zahlreiche, ganz unterschiedliche zeitgenössische Werke; ganz vorne dabei ist die Komödie «Extrawurst» über Integration und strukturellen Rassismus, gefolgt von Ferdinand von Schirachs «Gott», einem Diskursdrama über die Legitimität von Sterbehilfe.

427 Theater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben ihre Daten der Redaktion der «Deutschen Bühne» gemeldet, die sie gesammelt und in Aufführungslisten, Diagrammen und Tabellen mit den meistgespielten Werken, Inszenierungen und Autoren und Autorinnen aufgearbeitet hat.

Mehr Infos:
https://www.buehnenverein.de/de/presse/pressemeldungen.html?det=645

Bild oben (vlnr): Marlies Untersteiner, Markus Weitschacher, Mirko Roggenbock, Gerhard Goebel und Josef Mohamed. Foto: silbersalz

Das könnte Sie auch interessieren