Ein Kulturleitbild für Solothurn

Die Pflege der kulturellen Vielfalt gehört zu den strategischen Zielen des Solothurner Regierungsrates. Das Amt für Kultur und Sport wird deshalb bis Ende Jahr ein Kulturleitbild für den Kanton erarbeiten. Die Öffentlichkeit ist im Mai an vier Regionalforen zur Mitwirkung eingeladen.

Beim Franziskanertor in Solothurn. Foto: Monika Sigrist/pixelio.de (s. unten)

Die Erarbeitung des Leitbildes ermögliche, grundsätzliche Fragestellungen vertieft zu bearbeiten, schreibt der Kanton. Beispielsweise, ob die aktuellen Förderinstrumente noch die richtigen sind oder inwiefern die Form des Kuratoriums für Kulturförderung im Milizsystem noch zeitgemäss und zielführend ist. Die Entwicklung des Kulturleitbildes erfolgt durch das Amt für Kultur und Sport in Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Kuratorium für Kulturförderung.

In einem ersten Schritt soll mit einer Analyse der aktuellen Solothurner Kulturlandschaft eine umfassende Übersicht über den Ist-Zustand gewonnen werden. Ein wichtiger Ausgangspunkt dazu bildet die 2017 durchgeführte Kulturkonferenz, welche wesentliche Informationen zur Standortbestimmung wie auch zu Zukunftsvorstellungen der Solothurner Kulturakteure hervorbrachte.

An vier Abenden im Mai informiert das Amt für Kultur und Sport über den Stand der Arbeiten. Im Beisein von Regierungsrat Remo Ankli, Vorsteher des Departementes für Bildung und Kultur, werden ausgewählte Themen gemeinsam diskutiert. Eingeladen sind Persönlichkeiten aus Kultur und Politik sowie die interessierte Öffentlichkeit.

Die Regionalforen finden statt:
Montag, 6. Mai, 18.00 Uhr, Aula BBZ Solothurn
Donnerstag, 9. Mai, 18.00 Uhr, Kulturzentrum Schützi Olten
Dienstag, 21. Mai, 18.00 Uhr, Kloster Dornach, Refektorium
Dienstag, 28. Mai, 18.00 Uhr, VEBO, Restaurant Treffpunkt, Oensingen

Die Platzzahl ist beschränkt! Anmeldungen bis spätestens eine Woche vor dem jeweiligen Veranstaltungsdatum: aks@dbk.so.ch.

Foto: Monika Sigrist / pixelio.de

Steinemann folgt in Boswil auf Schneider

Samuel Steinemann ist der neue Geschäftsführer des Künstlerhauses Boswil. Der Zuger Musikmanager tritt am 1. November 2019 die Nachfolge von Michael Schneider an.

Samuel Steinemann (Bild: zvg)

Samuel Steinemann, geboren 1971, wuchs in Zug auf und studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Musikethnologie an der Universität Zürich sowie Kulturmanagement an der ZHAW. Während und anschliessend an die Studienzeit verfasste er Musikkritiken, Programmhefttexte und arbeitete für Künstleragenturen und Konzertveranstalter (unter anderem Tonhalle Zürich, KKL Luzern, Kartause Ittingen).

1998 war er Mitgründer der Zuger Sinfonietta und zwischen 2000 und 2008 leitete er die Festival Strings Lucerne als deren Geschäftsführer. Seit 2009 ist Samuel Steinemann Intendant des Theater Casino Zug.

Das Künstlerhaus Boswil ist Zentrum für klassische Musik, Ort der Begegnung, des internationalen Kulturaustauschs, der künstlerischen Auseinandersetzung und des Rückzugs. Akzente liegen auf der Neuen Musik und der musikalischen Jugendförderung: Mit dem Ensemble Boswil für Neue Musik, dem Jugend-Sinfonieorchester Aargau und dem Jugendorchester Freiamt ist das Künstlerhaus im Bereich der Orchestererziehung Träger dreier eigener Ensembles.

Kecker Geist in der Einöde

Die dritte Ausgabe des Fröhlich-Tages lockte am Wochenende vom 13. und 14. April viele Besucherinnen und Besucher nach Brugg.

Friedrich Theodor Fröhlich (1803–1836). Bild: Wikimedia

Die Internationale Fröhlich-Gesellschaft Brugg, initiiert von der Sängerin Barbara Vigfusson, setzt sich seit 2016 für die Aufführung und Verbreitung der Musik des Aargauer Frühromantikers Friedrich Theodor Fröhlich (1803–1836) ein. Mittlerweile gibt es auch einen Fröhlich-Konzertchor Brugg, den der Kirchenmusiker Markus J. Frey leitet, und einen Kulturverein «Fröhlich-Konzerte Brugg».

Dass der Aargau den bedeutendsten Schweizer Frühromantiker hervorgebracht hat, ist spätestens seit der Dissertation des Winterthurer Gymnasiallehrers Pierre Sarbach von 1987 und seinen Fröhlich-Aufführungen mit dem Vokalensemble pro musica bekannt. Fröhlichs Missa wurde dann auch 1987 in der Reihe «Schweizerische Musikdenkmäler» publiziert, sie stellte sich aber peinlicherweise als Abschrift Fröhlichs einer Messe von Johann Gottlieb Naumann (1741–1801) aus dem Jahr 1794 heraus. Dabei gibt es bei Fröhlich selbst sehr viel zu entdecken: gut singbare Chor- und Vokalensemblewerke, einige Orchesterouvertüren, viele Lieder, Kammermusik und Klavierstücke – originelle Gebrauchsmusik im besten Sinne des Wortes. Der Nachlass befindet sich übrigens in der Universitätsbibliothek Basel.
 

Grossstädtisch ausgebildet in der Provinz

Seine musikalische Grundausbildung erhielt Fröhlich im Zürcher «Singinstitut» von Hans Georg Nägeli. Ursprünglich sollte er Jura studieren. Doch das Musikleben in Berlin stürmte regelrecht auf ihn ein: Er besuchte viele Konzerte und kam mit den besten Musikern der Zeit in Kontakt, u. a. mit Felix Mendelssohn Bartholdy und Friedrich Zelter von der Berliner Sing-Akademie. In diesem Umfeld erlebte Fröhlich 1829 auch Mendelssohns musikhistorisch bedeutende Wiederaufführung von Bachs Matthäuspassion mit.

Seine Passions-Cantate schrieb er kurz nach der Rückkehr aus Berlin und führte sie 1831 in Aarau auf – nicht mit Orchester, sondern mit Klavierbegleitung. Fröhlich war in eine musikalische Einöde zurückgekehrt. In Aarau gab es kein Orchester und an der Kantonsschule noch keinen geregelten Musikunterricht, mit dem er sich hätte eine Existenz aufbauen können. So gründete er seine eigene Singschule.

Die Texte für die Passions-Cantate, die auf den vier Evangelien beruhen, lieferte ihm sein Bruder, der reformierte Theologe Abraham Emanuel Fröhlich. Das Oratorium ist umfangreich, besteht aus 21 Nummern und hat nicht nur eine originelle Besetzung, Fröhlich «spielt» auch damit: gemischter Chor, Frauenchor und Männerchor singen im Wechsel, dazu kommen sechs Solisten und ein bläserreiches Orchester. Auffällig ist die eigenwillige und dennoch gut sangbare Melodieführung, harmonisch findet er immer wieder zu interessanten, eben frühromantischen Wendungen und Farben. Die Instrumentation ist überraschend gut.
 

Aufführung eines erstmals gedruckten Werks

In der Stadtkirche Brugg war Fröhlichs Oratorium nun unter der souveränen Leitung von Markus J. Frey zu erleben. Im beteiligten Fröhlich-Konzertchor Brugg war auch das ausgezeichnete Frauen-Vokalensemble Vocembalo eingegliedert, das Barbara Vigfusson, leitet. Das war deutlich zu hören in den gut intonierten, extrem hohen Sopranpartien. Insgesamt meisterten der Chor und das Orchester Chaarts dieses Werk mit frischem Schwung, guter Intonation und präzisen fugierten Einsätzen.

Dass an diesem Fröhlich-Projekt gute und für die Sache engagierte Musikerinnen und Musiker am Werk sind, zeigte auch der Sonntag. Das Lieder-Rezital mit der Sopranistin Muriel Schwarz und ihrer subtil auf sie eingespielten Pianistin Andrea Wiesli bettete Fröhlichs Lieder – darunter auch einige Schweizer Lieder im Dialekt – zwischen solche der Geschwister Fanny Hensel Mendelssohn und Felix Mendelssohn Bartholdy. Die biedermeierlichen, von Fröhlichs Humor und Lebensfreude zeugenden Stücke kamen einfühlsam und witzig zur Geltung.

Zudem nahm sich der Geiger Sebastian Bohren mit dem Stradivari-Quartett der Schweizer Erstaufführung des vom Amadeus-Verlag erstmals edierten Klavierquartetts d-Moll (1835) an; am Klavier war Benjamin Engeli. Sie spielten das Werk des Aargauer Frühromantikers nach Mozarts Klavierquartett Nr. 1 in g-Moll KV 478 und zeigten, dass es neben Mozart durchaus bestehen konnte. Mit ihrer Freude an Fröhlichs Klangsinn und keckem Geist steckten sie das Publikum an. Es wäre an der Zeit, diese lokal wie national bedeutsame Fröhlich-Initiative kulturpolitisch stärker zu fördern.
 

Kanton St. Gallen zeichnet Obieta aus

Die St.Gallische Kulturstiftung zeichnet den Musiker und Komponisten Francisco Obieta aus Au im Rheintal mit einem mit 15’000 Franken dotierten Anerkennungspreis aus. Ebenfalls einen Anerkennungspreis erhält die Rapperswiler Choreografin und Tänzerin Nelly Bütikofer. Ein Förderpreis in der Höhe von 10’000 Franken geht an an die in Buchs aufgewachsene Journalistin und Herausgeberin Doris Büchel.

Francisco Obieta. Foto: zVg

Der aus Argentinien stammende und im Rheintal beheimateten Musiker Francisco Pablo Obieta bewegt sich als Solist am Kontrabass, als Dirigent oder Arrangeur zwischen Tradition und Avant Garde. Als Komponist hat er mehr als vierzig Werke hervorgebracht, die von Kammer- und Orchestermusik, sakralen Kompositionen bis zur Oper, wie die 2008 vom Theater St.Gallen uraufgeführte «Destino Tango», reichen.

Als Orchesterleiter und Dozent inspiriere er «Jugendliche wie Senioren, Professionelle wie Laien mit seiner unermüdlichen Leidenschaft für die Musik» und führe sie zu mitreissenden Interpretationen, schreibt der Kanton St. Gallen. Zudem habe er als Musikpädagoge mehrere pädagogische Werke herausgebracht, die zu Standards für Kontrabassisten geworden sind.

Viotti wird Chefdirigent in Amsterdam

Der 29-jährige gebürtige Schweizer Lorenzo Viotti wird ab der Spielzeit 2021/22 Chefdirigent der Niederländischen Philharmonie und der niederländischen Nationaloper. Damit tritt er die Nachfolge von Marc Albrecht an, der die Leitung zum Ende der Saison 2019/20 nach zehn Jahren abgibt.

Foto: Desiré van den Berg/Dutch National Opera

Viotti absolvierte bis 2015 ein Masterstudium in der Dirigierklasse von Nicolás Pasquet, Gunter Kahlert und Martin Hoff an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Seit Beginn der Spielzeit 2018/19 wirkt er als Chefdirigent des Gulbenkian-Sinfonieorchesters Lissabon.

Viotti wurde in Lausanne in eine französisch-italienische Musikerfamilie geboren. Er studierte Klavier, Gesang und Schlagzeug in Lyon. In Wien besuchte er später die Dirigierklasse von Georg Mark und spielte als Schlagzeuger in verschiedenen Orchestern, unter anderem mit den Wiener Philharmonikern.

Bereits mit 25 Jahren war er Gewinner des Young Conductors Award der Salzburger Festspiele 2015, des 11. internationalen Dirigentenwettbewerbs des Orchestra de Cadaqués sowie Erster Preisträger des Dirigierwettbewerbs beim MDR Sinfonieorchester. 2017 wurde er vom International Opera Award in London als Newcomer des Jahres gekürt.

 

 

Entspannte Schlagzeuger, gestresste Geiger

Israelische Forscher haben untersucht, wie weit Lampenfieber und Flow-Erlebnisse unter Orchestermusikern von sozialen Umständen abhängen. Ihre Resultate zeigen, dass Schlagzeuger offenbar mehr im Flow sind als Streicher, Registersolisten mehr als Tutti-Spieler.

Foto: bardo/pixelio.de,SMPV

Susanna Cohen und Ehud Bodner von der israelischen Bar-Ilan Universität untersuchten 202 Orchestermusiker auf ihr Verhältnis von Auftrittstress auf der einen Seite und Flowerlebnissen auf der andern.

Die Auswertungen zeigten, dass Stimmführer und erste Solisten mehr im Flow sind als zweite Solisten und Tutti-Spieler. Zweite Solisten (Associate principals) kämpfen mit mehr Stress als die ersten, und Schlagzeuger sind mehr im Flow als Streicher. Zudem sind laut den Befunden ältere Musiker mehr im Flow als jüngere.

Originalartikel:
Susanna Cohen und Ehud Bodner: «Flow and music performance anxiety: The influence of contextual and background variables», Musicae Scientiae, April 2019, https://doi.org/10.1177/1029864919838600

Musikhochschule Luzern öffnet Jazzarchiv

Vor zwei Jahren hat das Schaffhauser Jazzfestival sein Archiv der Hochschule Luzern übergeben. Diese hat zusammen mit der Schweizerischen Nationalphonothek das Material katalogisiert sowie digitalisiert. Sie macht es in einem Online-Archiv am 22. Mai 2019 der Öffentlichkeit zugänglich.

Unterzeichnung der Übergabe (s. unten). Foto: Schaffnauser Jazzfestival

Zusammen mit der Schweizerischen Nationalphonothek und mit Unterstützung weiterer spezialisierter Institutionen, wie dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF und der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, sind über 3000 Künstlerbiografien, 2500 Stunden Tonaufnahmen, Medienberichte und Bilder, Videos und sämtliches Werbematerial professionell aufgearbeitet worden.

Das Archiv dokumentiert den Jazz und die improvisierte Musik in der Schweiz seit den frühen 1990er-Jahren. Die audiovisuelle Sammlung besteht vor allem aus Konzerten, vom SRF live aufgezeichneten Ton- und Video-Aufnahmen sowie von den von Bands beim Programmkomitee eingereichten Tonträgern.

Lanciert wird das Online-Archiv anlässlich der Eröffnung des diesjährigen Festivals am Mittwoch, 22. Mai 2019 im Kulturzentrum Kammgarn. Zum Start sind dort ausgewählte Jahrgänge zugänglich, weitere werden nach und nach ergänzt.
 

Bild (v. l.): Hausi Naef, Urs Röllin, Barbara Ackermann (alle OK Schaffhauser Jazzfestival) und Michael Kaufmann (Direktor Hochschule Luzern-Musik)

Kantonsbibliothek bietet Musikstreaming

Die Thurgauer Kantonsbibliothek bietet ab sofort den Musikstreaming-Dienst «Freegal Music» an. Den Nutzerinnen und Nutzern der Kantonsbibliothek stehen damit über 15 Millionen Dateien zur Verfügung.

Kantonsbibliothek Thurgau, Frauenfeld. Foto: Scriptorium/wikimedia commons

Die Abonnentinnen und Abonnenten der Kantonsbibliothek Thurgau können ab sofort über den Musikstreaming-Dienst «Freegal Music» Titel aus einer Sammlung von über 15 Millionen Songs, Musikvideos und Hörbüchern von mehr als 40’000 Musiklabels weltweit, darunter Sony Music, Epic, RCA und Columbia, entdecken. Sie können in Playlists stöbern oder ihre eigene Wunschliste erstellen.

Mit diesem Angebot können die Nutzerinnen und Nutzer täglich drei Stunden Musik, Musikvideos oder Hörbücher streamen. Zusätzlich sind wöchentlich drei kostenlose Downloads von Musik oder Musikvideos möglich. Die Nutzung ist ohne Zusatzsoftware direkt über die Webseite oder eine kostenlose App möglich. Alles, was benötigt wird, ist ein Bibliotheksausweis der Kantonsbibliothek Thurgau.

Bildnachweis: Scriptorium / wikimedia commons 4.0

Der Traum von einem «Salzburg» Osteuropas

Alexey Botvinov organisiert zum fünften Mal Odessa Classics, das grösste Musikfestival der Ukraine. Es findet vom 1. bis 9. Juni statt.

Zuschauerraum des Opernhauses in Odessa. Foto: Odessa Classics,Foto: Odessa Classics,Foto: Odessa Classics,Foto: Odessa Classics

Was verbindet die Aare-Stadt Bern mit der Schwarzmeer-Metropole Odessa? Nichts, es sei denn, man vergegenwärtige sich das anlässlich der Ukrainischen Kulturtage im Yehudi-Menuhin-Forum stattgefundene Konzert «Odessa Classics in Bern». Neben dem Geiger Michael Guttmann und dem Cellisten Samuel Justitz sitzt der ukrainische Pianist Alexey Botvinov am Flügel und spielt an diesem Abend so, dass augenblicklich klar wird: Hier hat einer eine Mission – Odessa Classics. Der oft in der Schweiz gastierende Pianist, der eine unverzichtbare Stütze vieler Ballette des Choreografen Heinz Spoerli (Goldbergvariationen) war und ist, engagiert sich unermüdlich für das Festival in seiner Heimatstadt.

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Festivalintendant Alexey Botvinov

Der heute 54-jährige Musiker hat dieses zu einer Zeit gegründet, als der bewaffnete Konflikt in der Ostukraine aufflammte, der bis heute anhält. «Plötzlich war der Krieg da. Niemand hätte sich das vorstellen können», erzählt Botvinov und spricht von seinem Zorn und inneren Protest, aber auch von seinem Schmerz und seiner Trauer über die vielen Menschen, die gestorben sind. «Damals habe ich mir überlegt: Was kann ich bloss tun, um dem Krieg und der schlimmen, alle verunsichernden Situation etwas entgegenzuhalten.» Musik! «Freunde sagten mir zwar: Was du dir mit deinem Festival ausmalst, ist völlig unrealistisch.» Doch Botvinov stampfte das primär von Privaten, inzwischen aber auch von der Stadt Odessa und der Region mitfinanzierte Festival Odessa Classics aus dem Boden. 2015 ging es erstmals erfolgreich über die Bühne. Mittlerweile sind aus den anfänglich vier Festivaltagen neun geworden. «Ich will aber noch weiter expandieren – auf zwei oder vielleicht sogar drei Wochen», betont Botvinov und träumt von «einem Salzburg für Osteuropa». Das erscheint keineswegs unrealistisch, wenn man sich die wachsende Zahl der Besucher in Erinnerung ruft, die etwa von Kiew, Charkiw, Lwiw (Lemberg) und immer öfter auch aus dem Ausland anreisen.

Viel Neuland für die Ukraine

Wer aus Westeuropa nach Odessa reist, wird sich vielleicht wundern, weil er in der mediterran-verspielten Hafenstadt dieselben Künstler und Ensembles wie in seiner Heimat antrifft. In der jüngeren Vergangenheit waren dies Vadim Repin, Maxim Vengorov, Dimitri Ashkenazy, Antonio Meneses und Matthias Goerne; in diesem Jahr wird man den Pianisten Cyprien Katsaris und Pietro De Maria, dem Geiger Daniel Hope, dem Zürcher Kammerorchester sowie dem Mischa-Maisky-Trio begegnen. Ein Blick ins Programm zeigt: Es werden zu einem grossen Teil Werke von Mozart, Beethoven, Rachmaninow, Chopin, Tschaikowsky, Grieg, Vivaldi und Gershwin gespielt; unter dem Titel Tango Sensations jedoch auch Kompositionen von Piazzolla, Lipesker und Bernstein. Roby Lakatos und sein Ensemble verstärken den Eindruck eines Festivals, das vieles für viele bietet. Nur gängiges Repertoire also? «Nein», sagt Alexey Botvinov, «wir widmen auch einen ganzen Abend dem zeitgenössischen, georgischen Komponisten Gija Kantscheli. Er lebt heute in Antwerpen; möchte aber unbedingt nach Odessa kommen.»

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Daniel Hope (rechts) ist Artist in Residence

Wer den Sinn von Odessa Classics verstehen wolle, betont der Pianist immer wieder, dürfe eines nie vergessen: «Die Ukraine wurde 1991 unabhängig. Doch seither kamen keine grossen Künstler aus dem Ausland in unser Land. Künstler und Komponisten, die Westeuropäern längst bekannt sind, sind den Ukrainern vielfach kein Begriff, was zum Beispiel auch auf einen Komponisten wie Erwin Schulhoff zutrifft. Deshalb muss ich auf jeden Fall versuchen, die Balance zwischen Bekanntem und Unbekannterem zu halten. Stars sind für unser Publikum ganz wichtig. Es hat sie in der jüngeren Vergangenheit verpasst; jetzt soll es sie kennenlernen dürfen.» Zu ihnen zählt auch Daniel Hope, der während drei Jahren Artist in Residence bei Odessa Classics sein wird.

Für Einheimische und Gäste

Im Rahmen einer unter dem Motto «Pilgrims» laufenden Extra-Serie mit hochbegabten, jungen ukrainischen Musikern werden Spezialitäten wie etwa das Konzert «Spiegel im Spiegel» mit Werken von Arvo Pärt und Max Richter gepflegt. Überdies wird ein Jugend-Musikwettbewerb ausgerichtet. Der Gewinner oder die Gewinnerin erhält neben einem Geldbetrag auch die Möglichkeit, bei dem für alle kostenlosen Open Air am Fusse der Potemkinschen Treppe aufzutreten, die der Regisseur Sergej Eisenstein in seinem Film Panzerkreuzer Potemkin weltberühmt gemacht hat. Kurz: Alexey Botvinov wagt mit Odessa Classics einen Spagat. Einerseits will er «das einheimische Publikum, das Musik liebt und versteht», ansprechen, andererseits ein westeuropäisches.

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Konzert bei der Potemkinschen Treppe

Dieses erlebt neben den Hauptkonzerten im prächtig renovierten Opernhaus und in der Philharmonie vor allem aber Odessa, die 1794 von Katharina der Grossen gegründete Hafenstadt mit östlichem Charme und südlichem Flair. Die Geschichte der heutigen Millionenmetropole ist traditionell von vielen Völkern, Religionen und Kunst geprägt. Von Alexander Puschkin stammt der Ausspruch: «In Odessa atmet man Europa.» Ob der Dichter ohne die inspirierende Wirkung dieser Stadt je seinen Versroman Eugen Onegin geschrieben hätte? Odessa ist aber auch die Heimat legendärer Geiger wie David Oistrach, Nathan Milstein und Zakhar Bron sowie nicht minder legendärer Pianisten wie Emil Gilels, Swjatoslaw Richter und Shura Cherkassky.

Ja, Odessa sei unwiderstehlich, sagt Alexey Botvinov. Selbst er lasse sich immer wieder von der besonderen Atmosphäre seiner Heimatstadt überraschen. Während der Festivalzeit vor allem beim Open-Air-Konzert: «Blicke ich dann zu den 10 000 Zuschauern auf den Stufen der Potemkinschen Treppe hoch, ist das jedes Mal ein unvergleichliches Erlebnis.»
 

Ein Versuchslabor

Erstmals aufgeführt wurden David Philip Heftis «Media nox» und das multimediale Musiktheater «Castor&&Pollux».

Die Bühne im 4DSOUND-Raumklangsystem mit Videoscreens. Foto: Heidelberger Frühling / studio visuell

«Wie wollen wir leben?», heisst das diesjährige Motto des Heidelberger Frühlings (16. März bis 14. April). Es ist der letzte Teil der Aufklärungstrilogie, die in den Jahren zuvor das «Fremde» und die «Eigen-Arten» behandelt hatte. Das Festival beinhaltet neben Orchesterkonzerten, Kammermusik und Liederabenden auch eigene Meisterkurse wie die von Igor Levit geleitete Kammermusikakademie oder die Liedakademie von Thomas Hampson, deren künstlerische Ergebnisse im Festivalprogramm zu hören sind. Den Blick nach vorne gerichtet hat Intendant Thorsten Schmidt vor allem im sogenannten LAB, das Vertreter verschiedener Künste vereint und mit neuen Konzert- und Musiktheaterformen experimentiert. Mit der Uraufführung von Castor&&Pollux präsentierte man nun in der gediegenen, holzgetäfelten alten Aula der Universität Heidelberg ein «Multimediales Musiktheater für Ensemble, Videokunst und 4DSound», wie sich der rund 70-minütige Abend nennt. Das klingt zumindest schon mal sehr nach Innovation und neuen Hörerlebnissen. Ein Gitterboden wurde in der alten Aula eingezogen. Einige Damen müssen deshalb am Eingang ihre Absatzschuhe gegen Finken tauschen, um nicht im begehbaren Soundsystem stecken zu bleiben. In der Saalmitte steht eine achtsäulige Lautsprecherkonstruktion. Mehrere Monitore und eine grosse Leinwand am Kopf des Saals, wo auch das Barockensemble The Rossetti Players unter der Leitung von Barbara Konrad postiert ist, komplettieren das Setting. Die acht Mitglieder des Vokalensembles haben sich unters Publikum gemischt, das zum Teil auf Holzbalken sitzt.

Gesichtslose Mythenadaption

Der Abend ist dem ewigen Wunsch nach Unsterblichkeit auf der Spur und sucht den Brückenschlag zwischen dem antiken Mythos von Castor und Pollux und künstlicher Intelligenz, zwischen den barocken Klängen aus Jean-Philippe Rameaus gleichnamiger Oper und der Live-Elektronik von Lukas Rehm, der auch die Videos für den Abend gedreht hat. Leider hält die Produktion (Lisa Charlotte Friederich: Libretto und Regie; Jim Igor Kallenberg: Dramaturgie) nicht, was sie verspricht. Sie verheddert sich in den vielen Bezügen, die sie zu spinnen versucht. Vor allem schafft sie zu wenig musiktheatralische Präsenz. Schon der Beginn ist verschenkt, wenn Natalie Pérez die gesamte Geschichte des menschlich-göttlichen Zwillingspaars Castor und Pollux nüchtern erzählt. Was hätte man aus einzelnen Szenen an musikalischer Dramatik entwickeln können, etwa wenn Castor tödlich verletzt wird und in die Unterwelt muss, wenn Pollux von Sehnsucht zerrissen wird und dem Bruder für einen Tag in den Hades folgt. Rameaus Ouvertüre erklingt erst danach – zunächst federnd-majestätisch gespielt vom neunköpfigen Barockensemble, dann, digital bearbeitet, über die Lautsprecher geschickt. Die Maschine ersetzt den Menschen. Dazu flimmern Videos über die Monitore vom Bergmassiv Castor und Pollux in den Walliser Alpen, später auch Statements von Wissenschaftlern oder rein digitale Landschaften. Die acht Sängerinnen und Sänger wandeln durch den Raum, stellen sich als Castor oder Pollux vor und erzählen vom Heidelberger Human Brain Project, für das in einem vierstöckigen Gebäude ein menschliches Gehirn als Riesencomputer nachgebaut wird. Die gesungenen Arien, Duette und Chöre von Rameau können einzelne berührende Momente schaffen, hängen aber zusammenhanglos im Raum. Dazwischen prägt auch immer wieder die elektronische Musik von Lukas Rehm das Geschehen mit wabernden Klangflächen, vielfarbigem Rauschen und durchaus faszinierenden Soundkreationen in exzellenter Klangqualität. Ein zwingender Kontakt zwischen den verschiedenen Elementen des Abends entsteht aber nicht. Castor&&Pollux gleicht einer Collage – montiert aus Versatzstücken, die zu wenig miteinander zu tun haben. So bleiben auch die Figuren bei diesem Laborversuch bis zum Schlusschor Que les cieux, que la terre gesichtslos und austauschbar.

Schattenreiche Nachtmusik

David Philip Heftis Media nox für Flöte und Kammerorchester dagegen hat einen ganz speziellen Ton. Das Auftragswerk des Heidelberger Frühlings ist das dritte Werk des Schweizer Komponisten innerhalb seines vierteiligen Zyklus Nachtwache. Es entfaltet von Beginn an eine besondere Atmosphäre zwischen Ruhe und Unruhe, verschwommenen und klaren Konturen, tonalen Zentren und vierteltönigen Mehrdeutigkeiten. Für den Flötenpart, den Tatjana Ruhland, Soloflötistin beim SWR Symphonieorchester, mit grösster Differenzierungskunst modelliert, verlangt Hefti moderne Spieltechniken wie Multiphonics, perkussive Slap Toungs und Glissandi, die immer wieder den Boden unter den Füssen wegziehen. Hefti spielt mit Klangfarben, wenn der gleiche Ton von den verschiedenen Registern immer wieder neu gemischt wird. Auch die Deutsche Radio-Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern lässt sich unter der sensiblen Leitung von Jamie Phillips ein auf diese fragile, mit vielen Schattierungen angereicherte Musik, die auch mal für einen Moment aus dem Dämmerzustand ins gleissende Licht herausfährt und alptraumhafte Grimassen zieht.

Bogenbauer aus aller Welt in Zürich

Zum zweiten Mal nach 2017 organisiert Julia van der Waerden einen Werkplatz Geige, dieses Mal unter dem Motto: Hochstehender internationaler Bogenbau stellt sich vor.

Foto: Sergej Labutin/adobestock.com,SMPV

Zusammen mit Simone Escher und Kaspar Pankow öffnet Julia van der Waerden ihre Werkstatt im Zürcher Hunzikerareal wieder für Experten des Geigenbaus, aktive Musikerinnen und Musiker sowie weitere Interessierte. Einige der besten europäischen Bogenbauer sind zu Gast. Neben dem Züricher Kaspar Pankow sind es aus Paris Doriane Bodart, Josephine Thomachot und Pierre Nehr, aus London Verena Schauer, aus Oxford Jutta Walcher und aus Cesena Andrea Proietti.

Neben der Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm mit Konzerten (Duo Gehweiler, Gadjolinos), Vorträgen (Kaspar Pankow, Firma Thomastik Imfeld), einer Klangprobe (Marc Luisoni und Ronny Spiegel) und einem Abendessen in der Werkstatt mit der Geigerin Nina Ulli.

Programm, Daten, Zeiten und Ort: werkplatzgeige.ch
 

Verein Musikdorf Ernen ausgezeichnet

Der Preis des Walliser Staatsrats ehrt jedes Jahr eine Institution für die gleichzeitige Entwicklung von Kultur und Wirtschaft. In seiner zweiten Ausgabe geht der Preis an das Musikdorf Ernen.

Musikdorf Ernen. Foto: Raphael Hadad

Wie die Walliser Staatskanzlei am 18. April mitteilte, habe der Staatsrat aufgrund einer gemeinsamen Initiative des Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur und des Departements für Volkswirtschaft und Bildung 2018 den «Kultur- und Wirtschaftspreis Wallis» geschaffen. Damit solle das Engagement einer Institution, eines Unternehmens oder einer Veranstaltung, die ihre Tätigkeit der Kultur- und Wirtschaftsentwicklung widmet, geehrt und anerkannt werden. Der mit 20 000 Franken dotierte Preis wird jährlich vergeben.

Ausschlaggebende Auswahlkriterien sind: «von Kultur- wie Wirtschaftskreisen anerkannte Originalität, Qualität und Vorbildcharakter der Produktionen und Realisierungen; Reichweite und langfristige nationale und internationale Ausstrahlungskraft; kulturelle und wirtschaftliche Auswirkungen für das Wallis; solides, langfristiges Finanzierungsmodell.»

 

Preisträger 2019 Verein Musikdorf Ernen

Weiter schreibt die Staatskanzlei: «1974 gründete der ungarische Musiker György Sebök in Ernen ein Musikfestival. Für ihn war das Dorf eine Oase der Kultur und der Musik, fernab von Tumult und Hektik: grossartige Musik in einer schlichten Umgebung. Ein einleuchtendes Konzept, mit dem er aussergewöhnliche Musiker zusammenbrachte. Heute findet im Rahmen des Musikfestivals zudem eine Literaturwoche und ein Schreibworkshop statt. Obwohl der Tod des Gründers (1999) für ein Festival dieses Niveaus einen schwierigen Moment darstellen kann, wusste der Verein Musikdorf Ernen dessen Werk weiterzuführen. Somit leistet der Verein weiterhin einen wichtigen Beitrag zur musikalischen Ausstrahlung des Wallis. Auch trägt er auf bedeutende Art und Weise zur Attraktivität der Gemeinde Ernen und der Region bei. Als starkes Zeichen der Anerkennung erhielt der Verein 2013 den Prix Montagne.

Der Verein bestreitet rund drei Viertel seines Budgets von 770’000 Franken durch den Verkauf seiner Produktionen, Sponsoring, private Mäzene und die Direktbeiträge seiner 470 Mitglieder. Die Gemeinden Ernen und Brig, der Kanton und die Loterie Romande tragen mit 200 000 Franken (2018) etwas mehr als einen Viertel bei. Diese vier Finanzierungsstützen ermöglichen dem Musikdorf Stabilität und Langlebigkeit. Damit finanziert der Verein im Wallis Löhne und Dienstleistungen für eine halbe Million Franken. Den direkten Mehrwert für die regionale Wirtschaft schätzen die Organisatoren auf rund 2 Millionen Franken.»
 

Valaisia Brass Band und BML in Montreux

Die Valaisia Brass Band und die Brassband Bürgermusik Luzern (BML) vertreten vom 26. – 28. April in Montreux am Europäischen Brass Band Wettbewerb die Schweiz. Neben ihnen sind weitere Top-Bands aus Europa am Start.

Brassband Bürgermusik Luzern (BML), Höchstklassformation. Foto: zVg

Traditionsgemäss darf der amtierende Schweizermeister als Vertreter der Schweiz am alljährlichen Wettbewerb teilnehmen und um den Europäischen Brass Band Champion-Titel kämpfen. Die Valaisia Brass Band, die amtierende Europameisterin, hat im vergangenen Herbst den Schweizerischen Brass Band Wettbewerb gewonnen. Sie war für den Europäischen Brass Band Wettbewerb 2019 allerdings bereits vorqualifiziert, wodurch auch der BML als zweitplatzierten Schweizer Band ein Startplatz zusteht. 

Der Europäische Brass Band Wettbewerb findet jeweils in einem anderen Land statt und wird in diesem Jahr in der Schweiz in Montreux durchgeführt. Die BML gewann den Wettbewerb als erste Schweizer Band 2014 in Perth (Schottland).

 

 

Neue Luzerner Intendantin heisst Ina Karr

Ina Karr übernimmt ab Sommer 2021 die Intendanz am Luzerner Theater. Dies gab der Stiftungsrat heute Mittwoch in Luzern bekannt. Die gebürtige Stuttgarterin ist seit 2014 Chefdramaturgin für Oper am Staatstheater Mainz und war vorher Operndirektorin am Oldenburgischen Staatstheater.

Ina Karr (Bild: Ingo Hoehn)

Über 60 Kandidatinnen und Kandidaten bewarben sich um die Nachfolge des Luzerner Intendanten Benedikt von Peter, der an das Theater Basel wechselt. Der Stiftungsrat Luzerner Theater wählte die künftige Intendantin einstimmig. Ihr Vertrag umfasst zunächst die Spielzeiten 2021/22 bis 2025/26.

Trotz der grossen Zahl von Bewerbungen entschied die Findungskommission, den künftigen Intendanten oder die Intendantin direkt zu berufen. Karr wurde im Juli 1968 in Stuttgart geboren und studierte Musik sowie Musikwissenschaft und Neuere Deutsche Literaturgeschichte. Sie war Dramaturgin und Projektleiterin für zeitgenössische Musik und für Musiktheater, arbeitete am Nationaltheater Mannheim, bevor sie als Operndirektorin an das Oldenburgische Staatstheater wechselte und schliesslich als Chefdramaturgin für die Oper ans Staatstheater Mainz kam.

2018 war Ina Karr auch Produktionsdramaturgin bei den Salzburger Festspielen für Mozarts Oper «Die Zauberflöte». Sie entwickelt im Bereich des Musiktheaters für junges Publikum neue Werke, veröffentlicht in Fachmagazinen und ist immer wieder als Jury-Mitglied tätig.

Winterthur soll Kulturstadt werden

Laura Bösiger Co-Geschäftsleiterin der Winterthurer Musikfestwochen, übernimmt per 1. Oktober 2019 in der Stadtverwaltung das neugeschaffene Amt als Verantwortliche Kulturmarketing.

Laura Bösiger (Bild: Jonas Reolon)

Hauptaufgabe der Stelle ist die Umsetzung des strategischen Auftrags des Stadtrats, Winterthur als Kulturstadt zu positionieren. Dafür soll laut der Medienmitteilung «in einem ersten Schritt eine Übersicht über die Marketingaktivitäten der Winterthurer Kulturakteure erarbeitet werden, um anschliessend die prioritären Massnahmen im Bereich des übergeordneten Kulturmarketings festzulegen». Parallel dazu werde als erste Massnahme ein digitaler Museumspass für die Winterthurer Museen lanciert, der den bestehenden analogen Museumspass ersetzen soll.

Die 32-jährige Laura Bösiger lebt seit 13 Jahren in Winterthur. Sie absolvierte ein Studium in Journalismus und Organisationskommunikation und hat umfangreiche Projekterfahrung im Kultur-, Kommunikations-, Gastro-, Event- und Marketingbereich. Seit drei Jahren und bis nach dem diesjährigen Festival ist Laura Bösiger Co-Geschäftsleiterin der Winterthurer Musikfestwochen.
 

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