Mittels Crowdfunding bleibt das Herzstück von Helvetiarockt, die Musikerinnendatenbank, erhalten.

Mitte Dezember hat Helvetiarockt, die Koordinationsstelle für Musikerinnen im Jazz, Pop und Rock, über die Crowdfunding-Plattform Wemakeit die Finanzierung zur Erhaltung der Musikerinnendatenbank sicherstellen können. 102 Personen haben 14 130 Franken gespendet, 14 000 Franken waren als Ziel vorgegeben.

Auf Nachfrage der Schweizer Musikzeitung bestätigte Regula Frey, Leiterin der Geschäftsstelle Helvetiarockt, dieses Online-Nachschlagewerk könne nun 2013 erweitert und optimiert werden. Die Zukunft von Helvetiarockt sei aber nicht gesichert. Denn wie viele andere Organisationen kämpfe Helvetiarockt mit der Tatsache, dass die meisten Geldgeberinnen und Geldgeber wohl Projekte, nicht aber Strukturkosten unterstützten. Zusätzlich würde Helvetiarockt je nachdem als Gender- oder eben als Musikprojekt schubladisiert und passe deshalb oft nicht in das Raster der unterstützenden Organisationen. «Wir arbeiten möglichst breit (vom Mädchen an der Musikschule bis hin zur gestandenen Musikerin)», sagt Regula Frey. «So breit zu bleiben und trotzdem den Fokus nicht zu verlieren, ist nicht einfach. Alle Aufgaben mit einer 40%-Stelle zu erfüllen, ist eine grosse Herausforderung.»

www.helvetiarockt.ch
 

Imagegewinn dank Zusammenarbeit

Die Musikschulen der Kantone Nidwalden, Obwalden und Uri führen seit 20 Jahren für ihre Lehrpersonen gemeinsam Weiterbildungskurse durch. Dies hat sich in jeder Hinsicht bewährt.

Das Motto «Lebenslanges Lernen» gilt auch für Musiklehrpersonen. 1990 setzte sich bei den Musikschulleitungen von Nidwalden die einhellige Meinung durch, dass für ihre Lehrerschaft eine ständige Weiterbildung unumgänglich sei. Da die damaligen Angebote die Bedürfnisse der Lehrpersonen wie auch den Bedarf der Musikschulen nicht ausreichend abdeckten, organisierten sie selber einen ersten Kurs. Ende August 1991 befassten sich die Teilnehmenden während eines ganzen Tages mit dem Thema Üben. Als Kursleiter und Referent wurde Peter Schwarzenbach engagiert, der zusammen mit Brigitte Bryner das heute bereits in siebter Auflage erhältliche Buch Üben ist doof verfasst hat.

Nach diesem erfolgreichen Erstversuch wurden jedes Jahr weitere Kurse organisiert. 1995 begann die Zusammenarbeit mit den Musikschulen Obwaldens und 2008 diejenige mit der Musikschule Uri.

Das heutige Weiterbildungskonzept basiert auf drei Säulen:

  • Eigene Kurse: Sie werden von Musikschulen der beteiligten Kantone organisiert. Für die Teilnehmenden sind sie kostenlos.
  • Weiterbildungskurse der Volksschule: Das Angebot ist auch den Musiklehrpersonen gratis zugänglich.
  • Kurse anderer Anbieter: An diese werden Beiträge im Verhältnis zum jeweiligen Unterrichtspensum entrichtet.

Jede Musiklehrperson kann sich ihr Kursprogramm frei zusammenstellen. Innerhalb von zwei Jahren werden vier Tage Weiterbildung verlangt. An einigen Musikschulen ist diese Pflicht im Anstellungsvertrag enthalten. Den persönlichen Gewinn fasst ein Teilnehmer so: «Auch wenn ich nachher im Unterricht das Gehörte und Erarbeitete nicht eins zu eins umsetze, bekomme ich doch immer wieder Impulse und Ideen, in welche Richtung ich mich entwickeln und verbessern könnte.» Andere meinen, oft fehle die Zeit, Neues im Unterricht einzusetzen, für die Anstösse sind sie aber dennoch dankbar.

Fest verankerter Weiterbildungstag

Zu einem festen und unverzichtbaren Bestandteil des Fortbildungsprogramms ist mittlerweile der jährliche Weiterbildungstag geworden. Er wird bereits seit 1991 durchgeführt und findet jeweils in der ersten Schulwoche statt. Da an den meisten Musikschulen der Unterricht erst in der darauffolgenden Woche beginnt, kommt dieser Zeitpunkt der Arbeitssituation der Lehrpersonen sehr entgegen. Der Tag ist für ein geeigneter Einstieg ins neue Schuljahr, ein «Warmlaufen», wie es ein Teilnehmer nennt. Er wird zudem sehr geschätzt, weil er Gelegenheit bietet, Berufskolleginnen und -kollegen kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen.

Vor allem in der Anfangsphase wurden Ateliers zu Fragen angeboten, die für alle Lehrpersonen sowie für ganz bestimmte Fachgruppen relevant waren. In den letzten Jahren war der Weiterbildungstag mehrheitlich einem ganz bestimmten Thema gewidmet, zum Beispiel: Schweizer Volksmusik, Wie lernen die Kinder das Musizieren?, Musikunterricht: Und was meint das Hirn dazu?, Vom Kind zum jungen Erwachsenen – Denkansätze für den Musikunterricht.
Es liegt auf der Hand, dass an einem einzigen Tag vieles nur angedacht, zu wenig verinnerlicht werden kann. «Leider, wenigstens mir geht es so, vergisst man schon bald wieder vieles von dem, was gesagt wurde. Die Unterlagen liegen oft einfach im Schublädli», meint eine Teilnehmerin. «Man müsste wohl wie beim Üben tagtäglich dran bleiben! Vielleicht sollte zum jeweiligen Thema alle paar Monate ein Wiederholungskurs offeriert werden. Dies könnte z. B. ein halber Tag sein, an dem die interessierten Lehrer vorbereitet zum jeweiligen Thema teilnehmen können. Auch die Möglichkeit, anstelle des jährlichen Weiterbildungstages ein Jahresthema zu wählen und dieses durchs Jahr hindurch (drei bis vier Mal) in Form von Sitzungen in Kleingruppen zu bearbeiten, würde mich ansprechen.»
Je nach Resonanz werden bereits jetzt Folge- und Vertiefungskurse entwickelt, die dann im Verlaufe des Schuljahres stattfinden.

Positive Erfahrungen

Die enge Zusammenarbeit der drei Kantone hat sich über all die Jahre hinweg sehr bewährt. Der erste grosse Vorteil besteht darin, dass deutlich mehr Kurse angeboten werden können, als dies bei einem Alleingang möglich wäre. Es erstaunt auch nicht, dass meistens alle ausgeschriebenen Kurse durchgeführt werden können, oft sogar gleich mehrfach, weil sich genügend Interessentinnen und Interessenten finden lassen. So können – ein weiterer Pluspunkt –die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel ausgezeichnet genutzt werden. Vom jährlichen Gesamtaufwand von zirka 15 000 Franken fällt letztlich für jede einzelne der 14 Musikschulen nur noch ein kleiner Beitrag an.

Die gemeinsam betriebene Weiterbildung hat im Verlauf der Jahre auch eine Zusammenarbeit auf anderen Ebenen initiiert. So wird in den Kantonen Nidwalden und Obwalden alle zwei Jahre der Rotary-Musikpreis durchgeführt. Als vor einigen Jahren der Verband Musikschulen Schweiz in einen Dachverband umstrukturiert wurde, war die Gründung eines gemeinsamen Regionalverbandes eine unbestrittene und schnell beschlossene Sache. Und schliesslich hat die Zusammenarbeit auch zu einem Imagegewinn bei den Behörden beigetragen.
Eine grosse Herausforderung für die Arbeitsgruppe ist die ständige Suche nach neuen Themen. Das ist aber auch eine spannende Aufgabe, die immer wieder Entwicklungen auslöst und Neuland eröffnet.

Urban Diener
… leitet die Musikschule Stans


Foto: Stefan Möckli

 

Best-Trächsel-Stipendium 2012

Zum fünften und letzten Mal wurde im Dezember 2012 das BEST-Trächsel-
Stipendium vergeben, mit dem herausragenden Bachelor- oder Masterabgängern der Hochschule der Künste Bern (HKB) der Berufseinstieg erleichtert werden soll.

Das mit je 14 000 Franken dotierte Stipendium geht an den Textperformer Michael Fehr (Studiengang Master of Contemporary Arts Practice) und an das künstlerische Kollektiv Feld 65 (Studiengang Bachelor Fine Arts).

Mit dem Stipendium werden junge Kulturschaffende mit besonderem künstlerischem und unternehmerischem Potential ausgezeichnet. Dieses Jahr wurden 16 Bewerbungen aus den verschiedenen Fachbereichen der HKB eingereicht.

Heinz Röthlisberger, Projektleiter im Generalsekretariat der Erziehungsdirektion, übernimmt ab 1. Februar 2013 die interimistische Leitung des kantonalbernischen Amts für Kultur. Die Abteilung Kulturförderung deutsch wird im Kanton Bern ab 1. Januar 2013 bis zur Neubesetzung der Stelle von Lukas Vogel, Projektleiter Revision Kulturförderungsgesetz, geleitet.

Heinz Röthlisberger leitet zur Zeit die Projekte «Neue Finanzierung der Volksschule» und «ERZ-Portal». Die Verantwortung für die beiden Projekte wird er auch während der interimistischen Leitung des Amts für Kultur beibehalten.

Lukas Vogel arbeitet seit dem 1. April 2010 im Amt für Kultur als Projektleiter Totalrevision Kulturförderungsgesetz. Davor war er elf Jahre lang Leiter des Amts für Kultur im Kanton Nidwalden.

Die Leiterin des kantonalen Amts für Kultur, Anita Bernhard, hat Ende Oktober 2012 ihre Stelle per Ende März 2013 gekündigt. Sie wird die Erziehungsdirektion Mitte Februar 2013 verlassen. Barbara den Brok, Leiterin der Abteilung Kulturförderung deutsch, hat Ende Oktober 2012 ebenfalls gekündigt.

Stressverarbeitung über die Zähne

Wer physische und psychische Belastungen ausgleichen muss, «beisst sich buchstäblich durch». Musiker und Musikerinnen, für die das Kausystem auch Instrument ihrer Berufsausübung ist, sind besonders gefährdet.

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Der Funktionskreis der Probleme, die bis zur Berufsunfähigkeit führen können

Die extrem hohen körperlich-geistigen Anforderungen des Musikerberufs haben ein Niveau erreicht, das weit über dasjenige eines Hochleistungssportlers hinausgehen kann. Der Perfektionismus «klinischsauberer» CD-Aufnahmen, der heute vielfach zum Mass aller Dinge geworden ist, lässt für individuelle Eigenheiten kaum mehr Raum. Einspielungen im Tonstudio werden mit Hilfe von Schnitttechniken und Nachbearbeitungen so aufpoliert, dass sie die Illusion einer Perfektion erzeugen, die kein Interpret im realen Spiel zu erreichen vermag. Dieses Wiedergabeideal ist zur grossen Belastung geworden. Die Einzelleistung ist überprüfbar und stellt die Interpreten aus. Kommt hinzu, dass der Konkurrenzdruck beim Besetzen von Musikerstellen in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen ist. Der Druck kann innere Spuren hinterlassen, die nach aussen hin nicht sofort sichtbar sind. Sie äussern sich in der Regel indirekt in Launen, Unzufriedenheit und letztendlich Verzweiflung, welche die Betroffenen selber als «sich Durchbeissen müssen» erleben.
Anspannungen und Verkrampfungen äussern sich schliesslich in psychosomatischen Erkrankungen der Organe, funktionellen Störungen des Bewegungsorgans und Fehlfunktionen des Kausystems. Psychisch bedingte Fehlhaltungen des Körpers werden überdies durch Zähneknirschen und -pressen stabilisiert und umgekehrt.

Die Bedeutung des Kausystems

 Das Kausystem nimmt beim Weg in die Berufsunfähigkeit eine zentrale Stellung ein: Nichtbläser kompensieren und stabilisieren sich über den Zusammenbiss. Bläser, die das Mundstück nicht über die Zahnreihen stabilisieren können, verschieben die Verspannung direkt in das Bewegungsorgan. Wie erkennt der Spezialist die Beteiligung des Kausystems an den vielen psychisch bedingten Symptomen? Dazu hilft der Blick auf die Vorgeschichte (Anamnese) der Leiden eines Patienten. Was haben Betroffene schon an Belastungen, Sorgen, Nöten und hilflosen Therapien hinter sich? Welche Symptome treten wann auf? Der Zahnarzt analysiert überdies die Funktionen des Kausystems klinisch und mit Analysen anhand von Zahnmodellen im Kaucomputer ( Artikulator). Fachübergreifend erstellt ein Facharzt für Orthopädie einen Funktionsbefund des Bewegungsorgans. Ein Physiotherapeut oder Psychotherapeut kann zusätzlich in manchem Fall hilfreich sein.
Die Ergebnisse diskutieren wir interdisziplinär. Daraus entsteht ein zielführender Therapieplan. Dieser kann umfassen: mentale Trainingstechniken, Physiotherapie, Haltungskorrekturen ohne und mit Instrument («Keine Überbelastung ohne Fehlbelastung»), ein Bissausgleich über selektiv aufgebaute Aufbissschienen zur Ent-spannung des Kauund Bewegungsapparates, eine Harmonisierung des Zusammenbisses durch Entfernen von Fehlkontakten oder zahnaufbauende Massnahmen bei Zahnfehlstellungen und/oder fehlenden Zähnen (Zahnersatz, Veneers, Implantate, Kronen).

Unfälle erfordern spezielle Massnahmen

Unfälle – Weichteilverletzungen von Lippen und Wangen oder Zahnfrakturen und Zahnverlust durch Fremdeinwirkung – können schlagartig in eine Berufsunfähigkeit führen. Sie erfordern eine behutsame Vorgehensweise. Die physiologischen Veränderungen können mit psychischen Beeinträchtigungen einhergehen. Dies gilt etwa für das Schleudertrauma. Der Schicksalsschlag «Schlag ins Genick» verursacht Schmerzen und die Fehlhaltung durch permanenten psychischen Druck. Betroffene spüren «die Faust im Nacken», gehen in eine Zwangshaltung, ihre Bandscheiben nutzen sich ab. Permanente Schmerzen und die Berufsunfähigkeit folgen.
Musiker jeglichen Alters können davon betroffen sein. Zur Prävention sind eigene Programme entwickelt worden – basierend auch auf einer von uns zwischen 2001 und 2004 an der Hochschule der Künste in Bern durchgeführten Musikerstudie bei Holzbläsern: orthopädische Haltungsund Bewegungsanalysen mit und ohne Instrument im Sitzen und im Stehen wurden durchgeführt, ebenfalls Funktionsanalysen des Kauorgans. Bei rund der Hälfte der Musiker war Behandlungsbedarf geboten. Diese Erfahrungen fliessen direkt in unsere zahnärztliche Diagnostik und Therapie ein.

Dr. med. dent. J. E. Lahme
Spezialist für Musiker-Behandlungen
Schulgasse 18
A-6850 Dornbirn
Tel. 0043 5572 386 333 Fax DW -8
lahme@aon.at
www.zahnart.at

 

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