Nektar für ein Bratscherherz

Einen eigenwilligen, sehr persönlichen Führer durch die Viola-Literatur legt Konrad Ewald mit der Neuausgabe seiner «Musik für Bratsche» vor.

Foto: Alterfalter – Fotolia.com

Dem Untertitel «Das reiche Viola-Repertoire von Aaltonen bis Zytowitsch» wird ein neues Vademecum gerecht, das unzählige unbekannte Komponisten berücksichtigt. Es ist ein praxisbezogenes Quellenwerk von spezieller Machart, ein wunderbar unkonventionelles Buch voller Überraschungen. Da schreibt ein passionierter Amateur-Bratscher mit der Kammermusikerfahrung eines halben Jahrhunderts auf erfrischende Weise, wie er zu den besprochenen Kompositionen steht. Die meisten Werkkommentare stellen wertvolle, weil fachlich überzeugende Plädoyers eines vor allem im Quartettspiel versierten Musikliebhabers dar. Seine Begeisterung für manches vergessene Juwel wirkt anregend.

Im Vorwort bekennt der Autor: «Meine Bemerkungen sind (subjektive) Anregungen und (objektive) Angaben über Eigenart und Schwierigkeit der Werke.» So schreibt er etwa zum Hauptwerk von Rebecca Clarke: «Eine äusserst schwungvolle Sonate, die alles enthält, was ein Bratscherherz begehren kann …» Zur Lieferbarkeit von Werken Sergej Slonimskis hält er eine von vielen zeitkritischen Bemerkungen bereit: «Dass es solche Restriktionen im Jahr 2010 noch gibt, wo alle von Globalisierung schwafeln, ist mir unerklärlich.»

In seinem für Bratschenspielerinnen und -spieler unentbehrlichen Buch nennt Ewald zusätzlich zu den Kompositionen für Bratsche und Klavier kammermusikalische Werke mit Bratsche und weiteren Streichinstrumenten, gibt Hinweise auf Stiftungen, Bezugsquellen und schliesst als Anhang nebst einer Auflistung von Sammelbänden ein Verzeichnis nach Besetzungen an.

Image

Konrad Ewald, Musik für Bratsche. Das reiche Viola-Repertoire von Aaltonen bis Zytowitsch. 4. vollständig überarbeitete und stark erweiterte Auflage, 454 Seiten,
Fr. 68.00, Selbstverlag, Liestal 2013
Auslieferung: Amadeus Vertrieb, Winterthur, Best.-Nr: EWALD, ISBN 978-3-033-03872-1

Fundsachen für Klarinette

Zwei neu entdeckte, würzig-kurze Stücke des jungen Mauricio Kagel.

Foto: Katharina Bregulla / pixelio.de

Elegía und Pieza para clarinete solo sind zwei ganz kurze Stücke aus der Feder des damals 25-jährigen Maurizio Kagel, die erst vor kurzem wieder aufgetaucht sind und 2011 ihre Uraufführung in Köln erlebt haben. Die beiden Miniaturen waren nicht in der Werkliste aufgeführt und kamen erst nach Kagels Tod im Archiv der Sacher-Stiftung zum Vorschein. Kagel hatte sie 1956/57 in Argentinien komponiert, bevor er nach Europa kam.

Beide Stücke basieren auf einer Zwölftonreihe. Die Elegía beginnt mit einem kurzen Lento-Epilog vor dem Allegro-Hauptteil. In diesem Hauptteil beginnt die Zwölftonreihe, welche dann viermal hintereinander erscheint. Das Allegro im durchgehenden Dreivierteltakt hat einen lebhaften, verspielten Ausdruck. Das zweite Stück Pieza ist mit der Tempoangabe Lento versehen. Es verfügt über einen viel grösseren Ambitus als die Elegía und verlangt dem Interpreten zahlreiche grosse, legato gespielte Tonsprünge ab. Im Charakter ist es ausdrucksvoll mit differenzierten Dynamikangaben und der Spielanweisung «espressivo molto». Der Mittelteil im 5/8-Takt ist bewegt und steuert auf einen kurzen Höhepunkt hin.

Es ist erfreulich, dass diese beiden reizvollen Nachlassfunde Mauricio Kagels ihren Weg in eine schöne, gedruckte Ausgabe inklusive Abbildungen der Autografen in der Reihe Peters Contemporary gefunden haben. In ihrer gewürzten Kürze stellen Sie eine Bereicherung dar und dürften sich auch in einem klassisch-romantischen Konzertprogramm «trotz» Zwölftönigkeit bestens einfügen lassen.

Image

Maurizio Kagel, Elegia & Pieza para clarinete solo,
EP 11388,€ 6.80, C. F. Peters, Frankfurt u.a. 2013
 

Glasklare Wasserwelt

Originalwerke und Bearbeitungen für Flöte und Klavier lassen Wasserwesen, Nixen und Meerfeen auftauchen.

Illustration von Henry Holiday zur «Kleinen Meerjungfrau» (1867). Simon Speed, wikimedia commons,Joseph Haydn,Carl Reinecke,Georges Bizet

Undine heisst die CD, und Eva Oertle ist auf dem Cover in «Nixenpose» abgebildet. Der Titel ist zumindest teilweise Programm, denn im Mittelpunkt der Einspielung, welche die Schweizer Flötistin und Radioredaktorin zusammen mit ihrem Duopartner Vesselin Stanev am Klavier präsentiert, steht eindeutig die Undine-Sonate e-Moll op. 167 von Carl Reinecke. Aber die CD entpuppt sich keineswegs als krampfhafte Suche nach musikalisch verewigten Wasserwesen.
Undine – wir kennen die geheimnisvolle Nixe, die Mensch werden möchte und daran scheitert, aus de la Motte Fouqués gleichnamiger Erzählung. Diese bildete auch die Vorlage zu Reineckes Werk, der einzigen Flötensonate der Romantik und damit bei Virtuosen des Faches entsprechend beliebt. Oertle gruppiert darum herum ein Programm, welches das Thema entweder direkt weiterspinnt oder ihm durch den Charakter der Stücke Rechnung trägt.
Die Abfolge ist gut strukturiert, sodass die vielen Bearbeitungen nicht stören: etwa die e-Moll-Sonate für Violine und Klavier KV 304 von Mozart und die f-Moll-Sonate (nicht F-Dur wie im Booklet verzeichnet) op. 4 von Mendelssohn. Damit werden grössere Einheiten geschaffen, zwischen die Liedbearbeitungen von Schubert oder Bizet geschoben sind.
Eva Oertle kann sich so, einfühlsam begleitet von Vesselin Stanev, in ihrer Flötenkunst auf vielfältige Art und Weise entfalten. Schon der Beginn mit Haydns Mermaid’s Song wird in seiner schlichten Kantilene schön «ausgesungen». Bei der Mendelssohn-Sonate kommt der eigentümlich-poetische Charakter ebenso zum Ausdruck, wie in Reineckes Finale die Virtuosität.
Bei den hochromantischen Stücken, zu denen neben Reinecke etwa auch Schumanns Meerfee op. 125 zu zählen ist, hätte man sich agogisch und dynamisch etwas mehr Lockerheit und Gefühlsüberschwang gewünscht. Der deutlich an der historischen Aufführungspraxis geschulte, vibratoarme Klangansatz Oertles trägt aber schlicht und klar durch Undines wogende Wasserwelt.

About JW Player 6.0.2813…

    00:00           

00:00

 00:00 

 

         

 

Fullscreen

 

 

The Mermaid’s Song
About JW Player 6.0.2813…

    00:00           

00:00

 00:00 

 

         

 

Fullscreen

 

 

Undine-Sonate, Finale
About JW Player 6.0.2813…

    00:00           

00:00

 00:00 

 

         

 

Fullscreen

 

 

La sirène
Image

Undine – Works for Flute & Piano. Eva Oertle & Vesselin Stanev. Sony music 88883735152

Neue Schweizer Kompositionen

Werke für Klarinette, mit oder ohne Klavier, von David Philip Hefti, Edoardo Torbianelli und Jean-François Michel

Foto: luisgbatista – Fotolia.com

Die drei zur Betrachtung vorliegenden, neu erschienenen Werke für Klarinette geben einen wunderbaren Einblick in die Verschiedenheit aktuellen Komponierens. Alle drei sind im Jahr 2012 von Schweizer bzw. in der Schweiz lebenden Komponisten geschrieben worden, womit die grundsätzlichen Gemeinsamkeiten aber auch bereits genannt sind. Das erste ist ein Solostück für Bassklarinette, das zweite eine klassische Sonate für Klarinette und Klavier, das dritte Werk sind drei Bagatellen in gemässigt modernem, tonalem Stil.

Image

Canto für Bassklarinette solo des erfolgreichen Zürcher Komponisten David Philip Hefti ist dem Klarinettisten Elmar Schmid gewidmet. Aus dem Namen des Widmungsträgers ist das Tonmaterial abgeleitet: E-La-Mi-A-Re eS-C-H-MI-D. Der aus Quart-/Quint-Intervallen bestehende Vorname erweist sich dabei als weniger ergiebig und tritt in der Folge nicht mehr gross in Erscheinung, dafür wird die Tonfolge Es-C-H-E-D ausgiebig verwendet. Das siebenminütige Werk bezieht seine grundsätzliche Gliederung aus zwei zueinander im Verhältnis 3:1 stehenden Tempi (132/44); diese ergeben einen Wechsel zwischen ruhigen, melodiösen und klanglich spannenden Passagen mit vielen Mehrklängen auf der einen und hektischen, von Slaps, Klappen- und Luftgeräuschen sowie teils abrupten Dynamikwechseln geprägten Abschnitten auf der anderen Seite. Die als Empfehlung angegebenen Mehrklänge funktionieren bestens und ergeben interessante Klangverläufe.

David Philip Hefti, Canto, für Bassklarinette solo, GM 1882, € 12.00, Edition Kunzelmann, Adliswil 2012

Image

Eine ganz andere musikalische Sprache spricht Edoardo Torbianelli in seiner Sonate Nr. 2 für Klarinette und Klavier. Torbianelli ist 1970 in Triest geboren und hat in seiner Heimatstadt Klavier und Cembalo studiert. Heute wirkt er als Dozent und Spezialist für historische Aufführungspraxis, vor allem der klassisch-romantischen Epoche, unter anderem an der Schola Cantorum Basiliensis und der Hochschule der Künste Bern.

Seine dreisätzige Sonate ist im Stil der Musik in Wien um 1805 komponiert. Der erste Satz des zwanzigminütigen Werks ist mit Allegro amabile überschrieben, steht im 3/4-Takt und wird von der Klarinette mit einem eingängigen C-Dur-Dreiklangsthema eröffnet, welches den ganzen Satz dominiert und seinen Gegenpart in einer gehaltenen, absteigenden Dreiklangsfigur findet. Der zweite Satz im 12/8-Takt mit perlenden Achteln im Klavier besticht durch eine wunderbar kantable Melodie in der Klarinette, die im Mittelteil abgelöst wird durch einige Unruhe und Dramatik. Dem dritten Satz, überschrieben mit Finale – Tema con variazioni, liegt ein Thema von Antonio Salieri aus der Oper Les Danaïdes zu Grunde. Bei den Variationen kann der Klarinettist seine Fingerfertigkeit unter Beweis stellen. Diese klassische Sonate aus dem Jahre 2012 bereitet Spielvergnügen und stellt eine Bereicherung des klassischen Repertoires für Klarinette dar.

Edoardo Torbianelli, Sonata No. 2, for Clarinet and Piano, CL 34, Fr. 25.00, Edition Bim, Vuarmarens 2012

Image

Nochmals in eine andere musikalische Welt führt der Genfer Trompeter und Komponist Jean-François Michel mit seinen 3 Bagatelles für Klarinette und Klavier. Mit musikalischem Witz baut er gekonnt eine Art Filmmusik, die plastische Bilder vor den Augen des Zuhörers ablaufen lässt. Der erste Satz Cortège beginnt geheimnisvoll mit einer rhythmisch akzentuierten Eröffnung im Klavier und einem Gemurmel in der Klarinette und erinnert an einen frühmorgendlichen Narrenzug. In der Folge versteigt sich die Klarinette zu leicht absurd anmutenden, grandios vorgetragenen Gesten, vom Klavier abwechselnd mit fliessenden Bewegungen (dem vorherigen Murmeln der Klarinette) oder ermunternder Begleitung unterstützt. Der zweite Satz mit dem Titel Chanson ist eine ruhige, mit üppigem Wohlklang ausgestattete Kantilene mit bewegtem Mittelteil. Der Schlusssatz Trafic schliesslich wechselt ständig zwischen geradem und ungeradem Grundpuls und zieht daraus seine rhythmische Prägnanz. Der Klarinettist kann in perlenden Kaskaden seine Virtuosität ausleben. Der Satz ist effektvoll und verlangt dem Interpreten eine solide Fingertechnik ab.

Die Bagatellen mit ihrer Dauer von ca. 11 Minuten eignen sich sowohl für fortgeschrittene Schüler, z. B. als Wettbewerbsstücke, wie auch als unterhaltsame Auflockerung im Konzert.

Jean-François Michel, 3 Bagatelles, for clarinet and piano, CL 36, Fr. 15.00, Edition Bim, Vuarmarens 2012

Rhythmische Vielfalt

Eine Bereicherung des Harfenrepertoires im empfindsamen Stil.

Johann Wilhelm Hertel, anonyme Zeichnung, wikimedia commons

Es ist der Harfenistin Johanna Seitz sehr zu danken, dass sie ein zweites Harfenkonzert von Johann Wilhelm Hertel herausgegeben hat. In einem äusserst informativen Vorwort vernehmen wir, dass sich der Cembalist Hertel gut mit den technischen Möglichkeiten der Harfe auseinandergesetzt und seine drei Konzerte ( F-Dur, D-Dur und G-Dur) womöglich für die Tochter des berühmten Harfenspielers Franz Petrini geschrieben hat.

Das vorliegende Konzert D-Dur stammt aus der Zeit des empfindsamen Stils (Frühklassik) und verlangt nach einem Orchester bestehend aus zwei Hörnern, Violinen, Viola und Violoncello. Während das Orchester ein stark rhythmisches Eröffnungsmotiv auf einem insistierenden Ton spielt, wird dieses Motiv von der Harfe sehr leicht und spielerisch umwoben. Der zweite Satz ist elegant gehalten, wobei auch hier der solistische Harfenpart verzierte Kapriolen schlägt. Mit einem Vivace endet das Konzert beschwingt.

Es fällt auf, dass Hertel eine Vorliebe für rhythmische Vielfalt hatte: Als ob er seine Soli improvisieren würde, erscheinen da innerhalb einer Phrase Achtel, Sechzehntel, Triolen und dazu noch Verzierungen. Oft spielt er mit Synkopen. Die Musik wirkt dadurch lebendig, heiter und leicht und niemals langweilig, obwohl das Konzert in harmonischer Hinsicht recht einfach ist. Vermutlich wurde es für die Barockharfe, eventuell für die Einfachpedalharfe geschrieben. Alle drei Sätze bleiben in D-Dur.

Dank kurzweiliger Motive und grosser Transparenz ist die Harfenstimme sehr gut spielbar. Das Konzert wird zu einer sehr willkommenen Bereicherung unseres Repertoires.

Image

Johann Wilhelm Hertel, Konzert D-Dur für Harfe (oder Cembalo), 2 Hörner, 2 Violinen, Viola und Violoncello, Erstausgabe, Partitur, EW 533, € 22.50, Edition Walhall, Magdeburg 2011

Wechsel in der Leitung

Hans-Ulrich Munzinger übergibt die Leitung am 1. August an Valentin Gloor.

Konservatorium Winterthur. Foto: Robert Cutts/WikimediaCommons
Image
Valentin Gloor

Wie das Konservatorium Winterthur mitteilt, übernimmt Valentin Gloor am 1. August 2014 die Leitung des Hauses von Hans-Ulrich Munzinger. Der Sänger Gloor war als Leiter der SAMP massgeblich an der Weiterentwicklung der SMPV-Berufsausbildung beteiligt, die er in Bologna-kompatible Strukturen und Studiengänge der SAMP/Kalaidos Musikhochschule geführt hat. Neben der Arbeit in politischen und bildungspolitischen Gremien konzertiert Gloor regelmässig als Sänger und Ensembleleiter.

Bis zum Ende des Schuljahres 2013/14 wird Hans-Ulrich Munzinger die volle Leitungsfunktion ausüben.
 

Einsaitige Geige ist UNESCO-Weltkulturerbe

Die UNESCO hat das Instrument der Imzad, ihr Spiel und die mit dem Instrument verbundenen Kenntnisse und Praktiken als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt.

Imzad aus Libyen. Foto: Tropenmuseum of the Royal Tropical Institute (KIT)/WikiCommons

Die Imzad ist eine einsaitige Geige, die für die Tuareg in Algerien, Mali und Niger sehr bedeutsam ist. Das Streichinstrument wird ausschliesslich von Tuareg-Frauen nach alten Überlieferungen gebaut und gespielt. Das musikalische Wissen wird ausschliesslich durch mündliche Unterweisungen, Beobachten und Nachahmen weitergegeben.

Gefördert werden das Instrument und seine Kultur von der an der Universität zu Köln beheimateten Jutta Vogel Stiftung zum Kulturerhalt in den Wüsten Afrikas. Durch das Engagement der Stiftung und lokaler Partner können in Kidal zehn junge Frauen den Bau und das Spiel des traditionsreichen Instruments bei einer alten Imzadspielerin erlernen.

Mehr Infos: jutta-vogel-stiftung.de

 

Musik und Politik in der Verantwortung

Das vierte Europäische Musikforum findet vom 19. bis 22. Juni im Yehudi Menuhin Forum in Bern statt.

Foto: © Sergey Nivens – Fotolia.com

Der Europäische Musikrat (EMC) führt sein diesjähriges Musikforum zusammen mit dem Schweizer Musikrat und dem Yehudi Menuhin Forum in Bern durch. Das Thema lautet: Musik und Politik – gemeinsame Verantwortung.

Im Newsletter vom 20. Dezember schreibt der europäische Musikrat, zur politischen und sozialen Entwicklung eines friedvollen und integrativen Europas trage Musik Wesentliches bei. Währungskrisen, Sparmassnahmen und steigende Arbeitslosigkeit hätten den Glauben der Bürger ins europäische Projekt erschüttert. Der EMC geht davon aus, dass Musik und Kultur für die Wiederherstellung des Vertrauens in Europa eine zentrale Rolle spielen. Lokale, nationale und europäische politische Institutionen müssten die nötigen Grundlagen bereitstellen, um das musikalische Potenzial für ein vielfältiges und ein geeintes Europa voll zu entfalten.

Der Slogan «Einheit in der Vielfalt» gelte für Europa wie für die Schweiz. Das Forum will folgenden Fragen nachgehen: Wie sieht Vielfalt aus? Was sind ihre Herausforderungen? Wie spiegelt sich Vielfalt in der Gesellschaft? Das Gastland Schweiz, das sich als «Willensnation» bezeichnet, liefert ein passendes Umfeld zur Diskussion der Frage: Was kann Europa diesbezüglich von der Schweiz lernen?

Weitere Informationen und Anmeldeformulare werden anfangs 2014 auf der Website des EMC bereitgestellt: www.emc-imc.org/efm
 

Ausschreibung von Künstleraufenthalten

Das Istituto Svizzero di Roma schreibt im Rahmen seines Programms Studio Roma zwölf Plätze für einen Aufenthalt in der Villa Maraini in Rom aus. Die Bewerbungen können bis spätestens am 24. Februar eingereicht werden.

Foto: Antonino Alibrando / pixelio.de,SMPV

Studio Roma ist ein transdisziplinäres Forschungsprogramm, das in der Villa Maraini, dem Sitz des Istituto Svizzero di Roma, beheimatet ist. Es bietet jungen Künstlerinnen und Künstlern sowie Forscherinnen und Forschern Aufenthaltsstipendien sowie Forschungsaufenthalte. Studio Roma ist ein Ort der Produktion, des Wandels und der Arbeit, an dem die Rolle und das Potenzial von Kunst und Wissen kritisch unter die Lupe genommen werden. Das diesjährige Thema lautet: Der Krise begegnen: Wissenskonzepte und -werkzeuge auf dem Prüfstand.

Bewerben können sich Personen bis 40 Jahre mit Schweizer Bürgerrecht oder Wohnsitz in der Schweiz sowie Personen mit nachgewiesenen Verbindungen zu schweizerischen Kultur- oder Wissenschaftsinstitutionen. Die Dauer des Aufenthalts beträgt in der Regel drei bis zehn Monate, zwischen September und Juli. Die Aufenthalte müssen das Atelier Studio Roma, das zirka acht Wochen dauert, und zwischen Oktober 2014 und April 2015 stattfinden wird, einschliessen. Die Bewerbungsfrist läuft bis am 24. Februar.

Weitere Informationen und Anmeldung:
istitutosvizzero.it
studioroma.istitutosvizzero.it
 

Wendepunkt bei der basel sinfonietta

Die vom Regierungsrat und vom Grossen Rat Basel-Stadt gesprochene Subventionserhöhung bringt Planungssicherheit.

Foto: basel sinfonietta / Dani Spehr

Nach dem Regierungsrat (die SMZ hat berichtet) hat auch der Grosse Rat Basel-Stadt einer Erhöhung der jährlichen Subventionen um 100 000 Franken zugestimmt. Dieser Entscheid ist, wie die basel sinfonietta mitteilt, sehr erfreulich: «Die basel sinfonietta ist das einzige, gross besetzte Schweizer Orchester, das sich seit seiner Gründung konsequent für die Aufführung und Verbreitung von Neuer Musik und Musikformen einsetzt. Der Entscheid des Grossen Rates ist umso wichtiger, da sich die basel sinfonietta an einem entscheidenden Wendepunkt befindet. Das Projektorchester und arbeitet mit stets wechselnden Gastdirigenten zusammen. Dies erschwert eine kontinuierliche Arbeit an der Spielqualität des Orchesters auf langfristige Sicht. Die Musikerinnen und Musiker, welche stetig bestrebt sind, sich weiterzuentwickeln und zu verbessern, haben sich in Absprache mit der Geschäftsleitung entschieden, auf die Saison 2016/17 einen Conductor in Residence zu engagieren. Dieser soll pro Saison bis zu vier Sessionen leiten und so über einen längeren Zeitraum auf eine kontinuierliche Verbesserung der klanglichen Qualität des Orchesters hinarbeiten.»

Harald Schneider folgt auf Pedro Zimmermann

Der Vorstand hat den ausgebildeten Sänger und Orchestermanager einstimmig per
1. Januar zum neuen Geschäftsführer gewählt.

Foto: www.corund.ch

Wie der Vorstand mitteilt, verlässt Pedro Zimmermann nach sechsjähriger, erfolgreicher Tätigkeit das Ensemble Corund. Die Ausschreibung der Geschäftsführerstelle habe viele qualifizierte Kandidaten hervorgebracht. Der Vorstand übergab nun dem Sänger und Manager Harald Schneider per 1. Januar 2014 die Geschäftsführung. Schneider hat seit vielen Jahren als Geschäftsführer, Manager und Direktor für Orchester wie die Basel Sinfonietta, das Orchester der Hamburgischen Staatsoper oder das Philharmonische Orchester Freiburg gearbeitet. Seine erste Liebe sei aber die Vokalmusik und so bringe er grosses Wissen im Bereich der Chorliteratur und des professionellen Chorwesens mit, wie es in der Mitteilung heisst.

Das Ensemble Corund wurde 1993 als professionelles Vokalensemble gegründet und wird seither von Stephen Smith geleitet.
 

get_footer();