Kanton und Stadt Luzern fördern Musikprojekte

Die Wettbewerbskommission von Kanton und Stadt Luzern hat im Jahr 2014 vier Sparten ausgeschrieben: Komponierte Musik, Theater und Tanz, Programme von Kulturveranstaltern sowie Freie Kunst und Fotografie. Die Resultate in drei Sparten sind bekannt.

Ausschnitt aus dem Flyer von Pan

Zum Zug kommen Projekte von Martin Baumgartner (www.lunchbox.li, 20’000 Franken) und Rahel Steiner (www.landcoveredwithbriar.com, 30’000 Franken).

Die Jury war laut Medienmitteilung mit zwölf Eingaben (bestehend aus Partituren, Aufnahmen, Skizzen und Projektbeschreibungen) aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen und Mentalitäten konfrontiert und habe deshalb beschlossen, den Begriff Komposition entsprechend weit zu fassen: im Sinn von Musik erfinden/fixieren.

Wichtiges Kriterium bei der Vergabe der beiden Beiträge war die Profiliertheit der eingesandten bisherigen Arbeiten sowie der Anspruch (in Grösse, Komplexität, Innovation) der vorgeschlagenen Projekte.

Das Alternative-Rock-Trio bestehend aus der Sängerin und Bassistin Rahel Steiner dem Schlagzeuger Andrej Marffy und dem Gitarristen Simon Rupp hat in den sieben Jahren seines Bestehens eine eigene Welt geschaffen. Die Jury war auch von der künstlerischen Kraft der eingesandten Skizzen zum neuen Album restlos überzeugt und möchte das Projekt eines zweiten Albums fördern.

Der Komponist und Turntablist Martin Baumgartner ist in vielen Soundwelten und Arbeitsweisen zuhause. Die Skizzen zur seiner ausufernd aufwändigen Komposition «PAN» liessen auf eine Stunde unvorhersehbarer Musik voll der irrsten Wendungen hoffen.

Die Jury bestand aus Simone Keller (Pianistin, Zürich), Moritz Müllenbach (Cellist und Komponist, Zürich), Felix Profos (Komponist und Dozent, Berlin) sowie Thomas K. J. Mejer als Vertreter der Wettbewerbskommission (mit beratender Stimme).

Musiker aus Schanghai in der Schweiz

Im Rahmen eines Kulturaustauschprogrammes der Pro Helvetia absolvieren Musiker aus Schanghai 2015 Atelieraufenthalte in Bern und Zürich. Der Genfer Nicolas Field wiederum wird in Johannesburg arbeiten.

Jonas Seetoh. Foto: Tony Robinson

Der 1988 geborene Jazzmusiker und Pianist Jonas Seetoh (Situ Jiawei) ist bei JZ Music China unter Vertrag. Mehr erfahren über ihn kann man unter www.jonasseetoh.co.uk. Auch der 1972 geborene Wang Wenwei lebt und arbeitet in Shanghai.

Neben den Musikern reisen auch zahlreiche Bildende Künstler, Tänzer, Medienkünstler, Theaterleute und Autoren in die Schweiz oder von der Schweiz in Residenzen in Ägypten, Indien, China und Südafrika, wo die Pro Helvetia Verbindungsbüros unterhält.

Mehr Infos und vollständige Liste der Residenzen: www.prohelvetia.ch/Residenze.871.0.html?&L=0

Wechselwirkungen in der Kulturvermittlung

Das Programm «Kultur macht Schule», das kulturelle Angebote für Aargauer Schulen bereitstellt, ist vom Institute for Art Education der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) erforscht worden.

Ausschnitt aus dem Titelbild von «Wechselwirkungen»,SMPV

Seit 2005 können im Kanton Aargau Schülerinnen und Schüler der Volksschule und der Sekundarstufe II im Rahmen des Programms kulturelle und künstlerische Inhalte erleben. Die Begegnung mit Kunstschaffenden steht dabei ebenso im Zentrum, wie eine  Auseinandersetzung mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft.

«Kultur macht Schule» zählte im Jahr 2013 rund 89’000 Schülerinnen und Schüler, die an den Angeboten teilnahmen – die Beschäftigung mit kulturellen und künstlerischen Inhalten, als Teil der individuellen Bildung, sei im Aargau bestens etabliert, schreibt der Kanton.

Die von der Fachstelle Kulturvermittlung des Kantons Aargau unter wissenschaftlicher Beratung des Institute for Art Education (IAE) der Zürcher Hochschule der Künste herausgegebene Publikation «Wechselwirkungen. Kulturvermittlung und ihre Effekte» gibt der kontroversen Debatte um die Wirkungen von Kulturvermittlung Raum.

19 internationale Autoren und Autorinnen aus Forschung und Praxis nehmen eine reflexive Haltung gegenüber den Wirkungsdiskursen ein, beschreiben ihre Erfahrungen aus der Arbeit als in der Kulturvermittlung, diskutieren die Fallstricke der Forschung und loten neue Perspektiven aus, was Wirkung sein kann.

Mehr Infos:
www.ag.ch/de/weiteres/aktuelles/medienportal/medienmitteilung/medienmitteilungen/mediendetails_38265.jsp

Uni Mainz fusioniert Geisteswissenschaften

An den deutschen Universitäten steigt der Druck auf die Orchideenfächer: In Mainz wird ein Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft (IKM) mit der etwas skurrilen Fächerkombination Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte offiziell eingeweiht.

Ausschnitt aus dem Einweihungs-Flyer,SMPV

Nach einjähriger Aufbau- und Eingewöhnungsphase werden die Professorinnen und Professoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft (IKM) offiziell einweihen, mit lockeren Folge von Kurzvorträgen unter dem sprechenden Titel «Unter den Fittichen des Phönix». Die Veranstaltung findet am 28. Oktober im Georg Forster-Gebäude auf dem Uni-Campus statt.

Das Institut besteht bereits seit Oktober letzten Jahres am Fachbereich 07: Geschichts- und Kulturwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Es ist aus der Fusion vormals eigenständiger Institute und Arbeitsbereiche hervorgegangen. Ähnliche Zusammenlegungen sind an anderen deutschen Unversitäten im Gespräch.   

 

Sittenbild einer opulenten Epoche

«Barock – mon amour» heisst es jetzt zwei Wochen lang bei Schweizer Radio und Fernsehen, auf den Fernsehkanälen, im Onlinebereich und auf Radio SRF 2 Kultur. Auch die Musik kommt zum Zug.

«Einstein» zum Barock mit Tobias Müller und Kathrin Hönegger (Bild: SRF)

Wie prägte uns der Barock – und wie barock sind wir heute? Der SRF-Schwerpunkt geht im Oktober diesen Fragen nach. So zeigt etwa Radio SRF 2 Kultur einen Styleguide der Epoche. Das barocke Auftaktmagazin zeigt Händels kommerzielles Geschick im Fadenkreuz von Kunst und Kommerz und fragt nach Parallelen zwischen barocker Selbstinzenierung und der Generation Facebook. Und schliesslich entdeckt es die Lust der DJs von heute auf die barocken Klänge von damals (Donnerstag, 16. Oktober 2014, 9 Uhr, Radio SRF 2 Kultur).

Im Rahmen des Schwerpunkts zeigt das Fernsehen Momente des Weihnachtskonzerts im Stadttheater Olten aus dem Jahr 2013 mit der Capella Gabetta (Sonntag, 19. Oktober 2014, 23:30 Uhr, SRF 1). In einer «Sternstunde Musik» will der australische Musikwissenschaftler Martin Jarvis überdies beweisen, dass Anna Magdalena Bach die gebührende Ehre als Komponistin versagt blieb, weil das nicht zum Frauenbild ihrer Zeit passte (Sonntag, 26. Oktober 2014, 23:25 Uhr, SRF 1).

Das ganze Programm: www.srf.ch/kultur/barock-mon-amour

Kantonalberner Musikpreis 2014 geht an Bernard Heiniger

Der Organist Bernard Heiniger erhält den mit 20’000 Franken dotierten Musikpreis 2014 des Kantons Bern. Die drei Anerkennungspreise von je 10’000 Franken gehen an den Schlagzeuger Julian Sartorius, an das Klavierduo Huber/Thomet und an die Band Puts Marie.

Klaiverduo Huber/Thomet. Foto: Ute Schendel

Der 72-jährige Organist Bernard Heiniger gehört laut Mitteilung des Kantons Bern zu den grossen Pädagogen und Interpreten der jüngeren Berner Orgelgeschichte. Für unzählige Wettbewerbe und Konservatorien sei er überdies im Prüfungsausschuss gesessen, beispielsweise für die Haute école de musique in Genf oder für den internationalen Orgelwettbewerb von Saint-Maurice d’Agaune.

Als Solist trat Bernard Heiniger in sehr vielen Konzerten in der ganzen Schweiz und im Ausland auf. Insbesondere hat er sich auch einen Namen gemacht als Duopartner der Trompeter Jack Jarmasson, Paul Falentin oder Maurice Bernard, er realisierte zusammen mit ihnen auch einige Aufnahmen. Besonders zu erwähnen sei die Aufnahme der Musik von Jean Daetwyler zusammen mit dem Organisten Hilmar Gertschen.

Mit drei Anerkennungspreisen von je 10’000 Franken zeichnet die kantonale Musikkommission weitere wichtige Berner Musikschaffende aus. Der Schlagzeuger Julian Sartorius lote sein Schlagwerk aus wie kaum einer seines Fachs, schreibt der Kanton, Susanne Huber und André Thomet seien seit Jahren gemeinsam als Klavierduo unterwegs, und die Band Puts Marie widersetze sich mit ihren berührenden und vielfarbigen Songs gängigen Konventionen der Popmusik.

Mit dem Nachwuchsförderpreis «Coup de cœur 2014» in der Höhe von 3000 Franken wird der Musiker und Komponist Robert Torche ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 3. Dezember, in der Dampfzentrale in Bern statt.

Stadt Dresden will Bachfest 2016 absagen

Das 91. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft hätte im Jahr 2016 in Dresden stattfinden sollen. Laut «Dresdner Morgenpost» will die Stadt ihre Bewerbung aber zurückziehen. SPD-Politiker sind irritiert.

Finanzielle Schieflage für das Bachfest in Dresden. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Die Nachricht sei skandalös, schreibt die Dresdner SPD-Stadtrats-Fraktion auf ihrer Webseite. Wenn der Stadtrat beschliesse, dass das Bachfest der Neuen Bachgesellschaft e.V. 2016 in Dresden ausgerichtet werden solle, dann sei das von der Stadtverwaltung auch umzusetzen.

Gerade eine Kunst-, Kultur- und Musikstadt wie Dresden müsse die Vorhaben, die sie sich auf die Fahnen schreibt, auch verwirklichen. Die Antwort müsse im Doppelhaushalt 2015/16 gegeben werden. Umschichtungen im Kulturetat seien denkbar wie auch dessen Aufstockung.
 

Musikergewerkschaften warnen vor Abbau

Die deutschsprachigen Berufsverbände und Musikergewerkschaften aus Österreich, der Schweiz und Deutschland (SMV, DOV, GdG-KMSfB und ver.di) beobachten «mit grosser Sorge die aktuell um sich greifende Zerstörung von Opernhäusern, -ensembles und Orchestern in Europa».

Foto: Verena N./pixelio.de

Gegenwärtig seien 182 Orchestermusiker und Opernchorsänger der Oper Rom gekündigt, das Kammerorchester von Danmarks Radio solle seinen Betrieb am 25. November 2014 einstellen, das Sinfonieorchester von Cordoba sehe sich einer Kürzung des Budgets um 40 Prozent ausgesetzt, schreiben die Verbände.

«Jedes Land in Europa hat seine spezifische Musiktradition, die nicht nur durch Volksmusik, sondern auch durch professionelle Musiktheater und Sinfonieorchester geprägt ist», sagt Beat Santschi, Zentralpräsident des SMV.

Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV, ergänzt: «Professionelle Ensembles sind ein Garant für hohe künstlerische Qualität. Diese Qualität hat ihren Preis. Wenn die breite Bevölkerung auch in Zukunft um den Preis einer Kinokarte in die Oper oder ins Konzert gehen soll, müssen die öffentlichen Geldgeber ihre Zuschüsse angemessen erhöhen und dürfen diese nicht einfrieren oder gar absenken.»

Reinhard Pirstinger vom österreichischen Verband GdG-KMSfB erklärt: «Opernhäuser und Orchester stiften kulturelle Identität in ihrer Stadt und Region. Sie müssen gestärkt und nicht geschwächt werden».

Gemeinsam fordern alle vier Verbände nach einer gemeinsamen Arbeitsberatung vom in Zürich von den öffentlich und politisch Verantwortlichen der akut bedrohten Ensembles in Italien, Spanien und Dänemark, die Kürzungen und Kündigungen zurückzunehmen. Es wird appelliert, «gemeinsam mit den jeweiligen nationalen Musikerverbänden umgehend nach angemessenen Einzelfalllösungen zu suchen, die eine Auflösung oder unwiederbringliche Abwicklung von Profi-Ensembles vermeiden».

Der Jazz im Europa des Wirtschaftswunders

Mehrere Schweizer Musikhochschulen veranstalten unter dem Titel «Growing Up: Jazz in Europa 1960 –1980» gemeinsam eine Tagung. Sie reflektiert die Entwicklungen im europäischen Jazz während zwei seiner ereignisreichsten Jahrzehnte.

Pierre Favre Trio, Willisau 1968. Foto: Josef Schaller

Zentrale Themen sind die Emanzipation des Jazz von den amerikanischen Vorbildern, der Pluralismus von Szenen und Stilen, die Instrumentalisierung während des Kalten Krieges im Westen und im Osten, Genderfragen, die Professionalisierung der Ausbildung, aber auch die Suche nach dem «Schweizerischen» im Schweizer Jazz.

Ergänzend zu den Referaten finden Concert Lectures, Workshopkonzerte von Studierenden und Konzerte u.a. mit der DKSJ-All-Star-Band (einem Ensemble mit Studierenden aller Schweizer Jazzdepartemente) sowie mit Irène Schweizer und Pierre Favre statt.

Die Konferenz wird in Zusammenarbeit der Hochschule der Künste Bern (HKB), der Hochschule Luzern (HSLU) und der Haute Ecole de Musique Lausanne (HEMU) organisiert.

Info: 6.–8. November 2014, 6.–8. November 2014, Saal der Maskenliebhaber-Gesellschaft, Süesswinkel 7, 6004 Luzern. www.hkb.bfh.ch/growing-up

App für «Eine Sinfonie für Luzern» verfügbar

Lucerne Festival hat mit dem amerikanischen Komponisten Tod Machover unter dem Label «Eine Sinfonie für Luzern» ein spezielles Projekt gestartet – seit heute ist im App Store eine speziell dafür entwickelte «Höre Luzern»-App erhältlich, mit der Smartphone-Besitzer aktiv werden und mitkomponieren können.

Sommer 2014: Workshop im KKL mit Tod Machover. Foto: Lucerne Festival/Priska Ketterer

Die Luzerner sind aufgerufen, Klänge, Geräusche und Hintergrundinformationen zu sammeln, um Tod Machover zu unterstützen, ein klingendes Portrait von Luzern zu komponieren – die Sinfonie wird dann am 5. September 2015 mit dem Lucerne Festival Academy Orchestra und Matthias Pintscher im Rahmen von Lucerne Festival im Sommer uraufgeführt.

Die  unentgeltliche App bietet verschiedene Funktionen: Luzerner Klangsammler können Sounds aufzeichnen, die sie mit dem typischen Klang von Luzern verbinden, zum Beispiel Kuhglocken, Wassergeräusche, Gesprächsfetzen und Musik. Gleichzeitig kann mit dem Sound auch ein Foto des Aufnahmeorts gespeichert werden, und per Geotagging wird markiert, wo in Luzern der Klangsammler aktiv war.

Mit einem Klick gelangen dann alle Informationen zu Tod Machover und seinem Team am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, die diese Informationen zu einem späteren Zeitpunkt auf der Website des Projekts veröffentlichen. 

Mehr Infos: www.sinfoniefürluzern.ch

Das Wallis revidiert Musikschul-Bestimmungen

Der Walliser Staatsrat hat eine extraparlamentarische Kommission einberufen, die einen Gesetzesentwurf zu Musikschulen und Grundlagen zur ausserschulischen Musikausbildung vorbereiten soll. Ihr Bericht wird bis zum zweiten Semester 2015 erwartet.

Ausschnitt der Titelgrafik des Harmonisierten Rahmenlehrplans

Die Kommission, die von Francesco Walter (Ernen) präsidiert wird – Vizepräsidenten sind Philipp Matthias Bregy (Naters) und Fabien Girard (Monthey) – soll ihre Vorschläge im zweiten Semester 2015 vorlegen.

Als Vorbereitung auf die Reform des Unterstützungsrahmens für Musikschulen haben die drei zurzeit vom Kanton Wallis anerkannten Musikschulen (Conservatoire cantonal de musique, Ecole de jazz et de musique actuelle (EJMA) und Allgemeine Musikschule Oberwallis (amo) mit der Ausarbeitung des Harmonisierten Rahmenlehrplans (HRL) eine bedeutende gemeinsame Arbeit realisiert, schreibt der Kanton Wallis.

Der Rahmenlehrplan definiert den allgemeinen Rahmen, den Ausbildungsverlauf und für jede Instrumentenfamilie die Ziele und Inhalte der Ausbildung auf künstlerischer, technischer und theoretischer Stufe. Der vom Verband Musikschulen Schweiz begrüsste HRL wird ab Schulanfang 2014 bereitgestellt und während 2 Jahren erprobt.

Harmonisierter Rahmenlehrplan: www.ejma-vs.ch/assets/hrlp.pdf

Unerschöpfliches Eldorado

Dem abschliessenden dritten Band seiner Studien über Bach-Transkriptionen für Klavier lässt Arthur Schanz ein Buch folgen, das Fantasien über Bach und Hommagen gewidmet ist.

Bild: Svetlana Sikunova – Fotolia.com

In der Rezeptionsgeschichte Johann Sebastian Bachs spielten unterschiedliche Formen der Klavierbearbeitung eine wesentliche Rolle. Anspruchsvolle Konzerttranskriptionen von Liszt, Raff, Saint-Saëns, Stradal, Busoni, Godowsky, Friedman und weiteren Virtuosen reflektierten nicht nur die jeweilige Sicht auf Bach, sondern beeinflussten auch die moderne Pianistik.

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Seine intensive Auseinandersetzung mit Bach-Bearbeitungen, die auf langjährigen Recherchen in aller Welt basiert, stimulierte den pianistisch ausgebildeten Rechtswissenschaftler Arthur Schanz zu mehreren fundierten Sachbüchern voll klug kommentierten Musikbeispielen und hilfreichen Registern. Nach der Würdigung aller freien Orgelwerke und Choralbearbeitungen in den Bänden Das Schöne klingt und Vom Himmel hoch erschien 2013 die umfangreichste und auch für Pianistinnen und Pianisten anregendste Publikation: Der Klang des Klaviers. In dem 21 Seiten (!) zählenden Verzeichnis der Bearbeiter und Komponisten figurieren unter den fast 1000 Bearbeitungen von 110 Werken auch die schweizerischen Musiker Edwin Fischer, Emil Frey, Hans Huber und Joachim Raff. Ein Register der übertragenen Werke nach BWV-Nummern und ein nach Bearbeitern geordnetes Werkverzeichnis mit Quellenangaben bilden den Anhang.

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Als Ergänzung erschien jetzt das 380 Namen verzeichnende Buch Bach zu Ehren, das Fantasien nach Johann Sebastian Bach und Hommagen gewidmet ist. Dank den Werkempfehlungen des exquisiten Bach-Kenners Schanz erweist es sich als weiteres Eldorado für Entdeckungswillige. Von den Schweizer Komponisten werden mit Notenbeispielen vorgestellt: Arthur Honegger mit Prélude – Arioso – Fughette sur le nom de Bach und Werner Wehrli mit einer humorvollen Bearbeitung der achten Invention unter dem Titel Der musikalische Barbar.

 

 

Arthur Schanz, Der Klang des Klaviers. Johann Sebastian Bachs Kammermusik, Orchesterwerke, Konzerte und Kantaten in der Übertragung für Klavier. 292 S., € 36.00, Verlag Haag + Herchen, Hanau 2013, ISBN 978-3-89846-698-1

id., Bach zu Ehren. Fantasien, Konzertbearbeitungen, Studien und Hommagen nach J. S.Bach für Klavier. 182 S., € 29.80, 2014, ISBN 978-3-89846-719-3

 

Selten gespielte Orgelsonate

Der wiederentdeckte Rheinberger, zu Lebzeiten (1839–1901) Brahms an die Seite gestellt und als Kompositionslehrer, Pianist , Organist und Dirigent in München hoch verehrt, wird als stilistisch auf der Höhe seiner Zeit stehender Vollblutmusiker, der sich in seiner Kirchenmusik nicht an die cäcilianischen Restriktionen hielt, wieder gewürdigt. Dass auch seine Sonatenformen fantasievoll und innovativ sind, soll an der 9. Orgelsonate in b-Moll op. 142 gezeigt werden.

Josef Rheinberger. Bild: Wikimedia Commons
Selten gespielte Orgelsonate

Der wiederentdeckte Rheinberger, zu Lebzeiten (1839–1901) Brahms an die Seite gestellt und als Kompositionslehrer, Pianist , Organist und Dirigent in München hoch verehrt, wird als stilistisch auf der Höhe seiner Zeit stehender Vollblutmusiker, der sich in seiner Kirchenmusik nicht an die cäcilianischen Restriktionen hielt, wieder gewürdigt. Dass auch seine Sonatenformen fantasievoll und innovativ sind, soll an der 9. Orgelsonate in b-Moll op. 142 gezeigt werden.

Die Sonate wird wegen ihrer unbequemen Tonart selten gespielt, ist aber formal besonders interessant. Weshalb jedoch wählte der Komponist die Tonart b-Moll? Es fällt auf, dass jede der 20 Orgelsonaten in einer anderen Tonart steht. Da die 24 Fughetten strengen Stils für Orgel op. 123 (1883) und die Präludien in Etüdenform op. 14 (1863–68) alle 24 Tonarten durchlaufen (ungeordnet, nicht wie bei J. S. Bach oder Chopin), kann man annehmen, Rheinberger habe geplant, 24 Orgelsonaten in allen Tonarten zu schreiben, jedoch habe ihm der Tod nach der zwanzigsten (1901) die Feder aus der Hand genommen. In Anbetracht der überaus dunklen, schwermütigen Tonart b-Moll und der glanzvollen Schlussfuge in B-Dur könnte die Idee der Sonate lauten: «vom Dunkel zum Licht». Doch ist das ein langer, gewundener Weg, den wir beschreiben wollen.

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Notenbeispiel 1

Dies ist nicht möglich, ohne auf die Formen einzugehen. Den Begriff der Analyse wollen wir dabei vermeiden. Während in Rheinbergers Klaviersonaten und Kammermusikwerken die ersten Sätze gewöhnlich in Sonatensatzform stehen, freilich in vielerlei originellen Abwandlungen, folgt Rheinberger in allen Orgelsonaten dem Vorbild Mendelssohns, dessen sechs Orgelsonaten op. 65, ursprünglich Voluntaries genannt, die Sonatensatzform bewusst umgehen. Rheinberger formt jede Sonate wieder anders. Es kommen darin Präludien, Toccaten, Fugen, Fantasien, Passacaglien Variationen, Liedsätze und Titel wie Introduktion, Canzona, Intermezzo, Capriccio, Pastorale, Idylle, Provençalisch vor, doch die Mehrzahl der Sätze trägt keinen Titel. Der Sonatensatzform am nächsten kommt der erste Satz der 11. Sonate in d-Moll op. 148. Dort besteht in einer Art Exposition der Hauptsatz aus zwei stark kontrastierenden resoluten Themen (Überschrift «Agitato», das zweite Thema T. 25 ff.), der Seitensatz aus einem liedhaften Thema in der Paralleltonart F-Dur (T. 67). Dieses weicht nach E-Dur aus und entwickelt sich dann mit Modulationen immer dramatischer zu einem dynamischen Höhepunkt, den man nicht gut «Schlussgruppe» nennen kann, auch wenn ihm das erste Hauptsatzthema in der Haupttonart folgt, wie wenn die Exposition wiederholt würde. Hierauf kommt statt einer kurzen Durchführung das stark modulierende Seitensatzthema, fortissimo gespielt. Ein Einwurf des ersten Themas täuscht einen Reprisenbeginn vor (T. 122), dem, immer noch fortissimo, bereits nach zwölf Takten das Seitensatzthema folgt, und zwar in B-Dur, H-Dur, cis-Moll und D-Dur. In der Durvariante F-Dur beruhigt es sich vorübergehend. Das erste Thema (T. 186) und eine Stretta (T. 217) steigern sich zum Schluss.

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Notenbeispiel 2

Der Sonate in b-Moll liegt wie so häufig bei Rheinberger ein zyklischer Gedanke zugrunde: Der letzte Satz rundet mit Rückgriffen auf den ersten das Werk ab. Das kann als zeittypisch bezeichnet werden und kommt gehäuft auch bei César Franck vor. Der erste Satz, Präludium genannt, wird als Grave pathetisch eingeleitet. Das fast unglaubhaft langsame Metronommass Viertel = 72 sollte, wie Rheinbergers übrige Metronomzahlen, ernstgenommen werden. Das erste, beinahe depressiv zu nennende Thema, Allegro moderato, Viertel = 84, mit durchlaufender Achtelbewegung der beiden Mittelstimmen vorwiegend in Sextparallelen (Notenbeispiel 1) gibt kein durchgehendes Tempo an. Es verharrt trotz reicher Harmonik in der dunklen Haupttonart. Zwei längere Partien des Satzes sind poco meno mosso zu spielen. Es dürfte das Tempo 72 sein, auch wenn Rheinberger das nicht präzisiert. Mit der Sechzehntelbewegung (Notenbeispiel 2, T. 41) wirkt das zweite Thema in der Paralleltonart nicht als Grave, sondern sogar eher bewegter als das erste. Auch sein Tonartenverlauf ist bewegt und komplex, er führt einmal mit enharmonischer Verwechslung sogar bis E-Dur. Die kurze Fortsetzung mit leisem, ruhigem und liedhaftem drittem Thema (Notenbeispiel 3, T. 68) bleibt in der Paralleltonart und kann schon deshalb nicht als Seitensatz bezeichnet werden. Da hier keine neue Tempobezeichnung steht, dürfte dasselbe Tempo vorliegen, das bei vorwiegender Viertelbewegung von selbst ruhig wirkt.

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Notenbeispiel 3

Es wiederholt sich, allerdings mit mancherlei Abwandlungen, derselbe Grossverlauf mit den drei Themen, dem zweiten jedoch im überraschenden, um einen Ganzton höheren Es-Dur. Das dritte Thema in B-Dur verheisst vorübergehend bereits eine zukünftige Lösung, doch das Satzende fällt mit dem abgewandelten ersten Thema und dem den Grave-Beginn aufgreifenden Adagio-Schluss wieder zurück in die Finsternis.

Der zweite Satz, Romanze im wiegenden Sechs-Achtel-Takt, steht in der erdhaft verwurzelten Tonart Es-Dur. Man könnte ihn als Schäferszene betrachten, im Mittelteil in es-Moll zwar nicht von einem Gewitter, aber von schweren Wolken eines Landregens unterbrochen. Wiederholte Verwendung des Neapolitanischen Sextakkordes, das letzte Mal durch kunstvolle Modulation nach Fes-Dur erreicht, gibt diesem Teil die kontrastierende Tiefe. Als ich die Orgelwerke Rheinbergers in Einzelausgaben des Amadeus-Verlags betreute (1990), fand ich die Metronomzahl dieses Satzes, Achtel = 112, «zu niedrig», bin aber unterdessen zur Einsicht gelangt, sie sei angemessen. Der Romanist und Dirigent Vittorio Raschèr sagte in solchen Fällen zu seinem Laienorchester Camerata stromentale romanica: «Man wird sich wohl noch entwickeln dürfen.»
 

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Notenbeispiel 4

Fantasie und Finale (Fuga) folgen sich attacca. In der Fantasie, einer in unterschiedlichen Tempi frei schweifenden ausgedehnten Einleitung, sind die differenzierten Beischriften Rheinbergers zu beachten: Tempo moderato (Viertel = 72) und Allegro moderato bzw. animato (wohl schneller); Adagio bzw. Adagio espressivo und Adagio molto (wohl langsamer); rit. und poco rit. Es spielt sich ein Kampf zwischen Finsternis und Licht ab. Das Finale steht, als Reverenz vor dem stile antico, freilich mit zeitgemässer Harmonik, im Vier-Halbe-Takt, Halbe = 84. Warum dieselbe Zahl wie im ersten Satz steht, werden wir gleich sehen. In der interessant, aber ohne Kontrasubjekte und andere kontrapunktische Künste angelegten Fuge wäre der Sieg des Lichts zu billig errungen, wenn nicht innere Zweifel und Anfechtungen überwunden werden müssten. Sie spielen sich ab in der Wiederaufnahme des ersten Themas vom Sonatenbeginn (T. 108), und zwar nacheinander absinkend von g-Moll über f-Moll nach dem extremsten es-Moll. Dies ereignet sich über dem Fugenthema im Pedal, das von Es-Dur, der grossterzverwandten Gegenklang-Tonart, in zwei Quintanstiegen über B-Dur nach f-Moll führt (Notenbeispiel 4). Wie Rheinberger hier das Fallen und Steigen übereinander kombiniert, darf als wahrhaft genial gelten. Das zweite und dritte Mal vollzieht sich derselbe Vorgang nur noch mit dem markanten Kopf des Fugenthemas in fallenden Quinten. Nicht genug mit dieser tour de force, bringt Rheinberger dort, wo nach langem Orgelpunkt auf der Dominante das Fugenthema in dreistimmigen Akkorden beginnt (T. 133) und die Zuhörer sich bereits im Elysium wähnen, das ganze erste Thema in der letzten Erscheinungsform des ersten Satzes (T. 141–147), wo bereits die fallenden Quinten des Fugenthemenkopfs angelegt, das heisst vorgebildet sind. Dann (T. 151) steigert sich die Viertelbewegung zu Vierteltriolen, die Pedalstimme klimmt von Stufe zu Stufe empor und die Oberstimme wiederholt den Themenkopf. Wo sich der Satz auf die zwei höchsten Stimmen ausdünnt (T. 157), kämpft die Themenfortsetzung in Vierteln gegen die Vierteltriolen, die Pedaleinwürfe kombinieren den melodischen Quintfall mit dem harmonischen Es–As–Des–Ges–Ces und bereiten mit der Mollsubdominante (T. 165) den Orgelpunkt auf der Dominante vor, der den triumphalen Schluss mit dem in Akkorden homofon ausgebreiteten letzten Themeneinsatz einläutet.

Es bleibt immer ein gewagtes Unterfangen, in sogenannt absoluter Musik aussermusikalische Bezüge namhaft zu machen. Für Skeptiker sei noch hinzugefügt, dass die Tonartencharakteristik zwar weitgehend subjektiv ist, dass jedoch im 19. Jahrhundert, nicht einheitlich und teils verschieden von Vorläufern im 18. Jahrhundert, sich eine Polarität im Quintenzirkel herausgebildet hat. Demgemäss ist die lichteste, himmlische Tonart A-Dur, die irdischste Es-Dur. Man denke zum Beispiel an den Beginn von Wagners Rheingold, wo die Rheintöchter aus einem über fünf Minuten währenden Es-Dur-Dreiklang emporsteigen. Auch Strauss pflegt eine ausgesprochene Tonartencharakteristik, die auch die Molltonarten mit einbezieht. Die Richtungskämpfe, die sich abspielten zwischen den um Liszt gescharten Neudeutschen mit ihrer Programmmusik und den Vertretern «absoluter Musik», zu suchen weniger bei Komponisten als bei Musiktheoretikern vom Schlage Eduard Hanslicks, waren eine Zeiterscheinung, welche einen unvoreingenommenen Blick auf die Musik eher verstellt als erhellt hat.
 

Bildnachweis

Der Bildausschnitt stammt aus: Elson, Louis Charles: European Reminiscences, musical and otherwise, 1891, Seite 125.
Original held and digitised by the British Library: British Library HMNTS 10108.f.2.

 

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Ein Zentrum für die grösste Musikschule der Schweiz

An der Zürcher Florhofgasse 6 sollen diverse Nutzungen von Musikschule Konservatorium Zürich zusammengelegt werden. Der Stadtrat beantragt der Gemeinde 30,1 Millionen Franken für den Kauf der Liegenschaft und 3,5 Millionen Franken für bauliche Sofortmassnahmen.

Florhofgasse 6. Foto: ZHdK

Musikschule Konservatorium Zürich (MKZ) ist mit gut 20’000 Schülerinnen und Schülern die grösste Musikschule der Schweiz und eine der grössten Musikschulen Europas. Der MKZ-Unterricht findet aktuell an rund 150 Standorten mit annähernd 500 Räumen statt. Die Hälfte dieser Räume wird von der Volksschule nur temporär zur Verfügung gestellt und auch ein Grossteil der restlichen – sogenannt «fest zugeteilten» – Räume muss jährlich durch die Kreisschulpflegen bestätigt werden.

Die Konzentration von MKZ-Nutzungen an der Florhofgasse ermöglicht die Aufgabe der drei bisherigen Mietobjekte Hirschengraben 1, Zeltweg 20 und Florastrasse 52. Die Liegenschaft an der Florastrasse würde nach der MKZ-Nutzung wieder für Wohnzwecke zur Verfügung stehen. Die Liegenschaft an der Florhofgasse 6 befindet sich im Besitz der Förderstiftung MKZ.  Im Liegenschaftenkaufvertrag sichert sie der Stadt jährliche Zuwendungen in der Höhe von 300 000 Franken zu.

Die Gesamtkosten für den Erwerb der Liegenschaft betragen 30,1 Millionen Franken. Darin enthalten ist eine Reservationszahlung von 1,525 Millionen Franken, die der Stadtrat der Förderstiftung MKZ bereits in eigener Kompetenz zugesprochen hat. Damit wird die nur teilweise Belegung der Liegenschaft bis zur Volksabstimmung ausgeglichen. Ausserdem sind für bauliche Sofortmassnahmen sowie für Anpassungen an feuerpolizeiliche Vorgaben und Vorschriften zur Barrierefreiheit 3,5 Millionen Franken nötig. Dieser Betrag wird ebenfalls der Gemeinde beantragt. 400 000 Franken davon hat der Stadtrat zur Ausarbeitung eines detaillierten Bauprojekts bereits in eigener Kompetenz bewilligt.
 

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