Rekordpreis für einen Geigenbogen

Das Auktionshaus Beares vermeldet einen Rekordpreis für einen Geigenbogen: Das Teil aus der Manufaktur François Xavier Tourtes hat für 288’960 Dollar den Besitzer gewechselt.

Bronislaw Huberman. Foto: Wikimedia Commons

Der Bogen soll früher dem Geiger Bronislaw Huberman, dem Gründer der Israel Philharmonic, gehört haben. Er ist mit dessen Initialen versehen. Verkauft wurde er von einem nicht namentlich genannten Geiger.

Der 1835 in Pars verstorbene Franzose Tourte gilt als «Stradivari des Bogens». Er hat für diesen eine ähnlich herausragende Position wie der legendäre Geigenbauer für die Geigen selber. Er prägte mit technischen Innovationen, die Historiker heute noch vor Rätsel stellen, die Beschaffenheit des Viiolinbogens. Tourte muss für seine Zeit über sehr ungewöhnliche mathematische Kenntnisse und Messkapazitäten verfügt haben.
 

Vokalquartett Dezibelles ausgezeichnet

Am Finale des Jugend kulturell Förderpreises «A Capella» erhielten Andrea Fischer, Rebekka Bräm, Mélanie Lacroix und Anna Liechti einen 1. Preis.

Foto: Jugend kulturell / Dezibelles

Das Finale des von der HypoVereinsbank durchgeführten Wettbewerbs fand am 2. November auf der grossen Bühne Hamburger Mehr! vor 1500 Zuschauern statt. Die Jury vergab zwei erste Preise: den einen an das Vokalquartett Dezibelles und den andern an die sechs Sängerinnen des Leipziger Ensembles Sjaella. Während Sjaella das klassische Genre repräsentierte, überzeugten Dezibelles nach Aussage der Jury «mit folkloristischen Klängen, klassischem Gesang und Pop-Elementen sowie mit ihren erfrischenden Choreografien». Weitere Finalteilnehmer waren die Vokalensembles HörBänd aus Hannover, [SYʼZAN] aus Mannheim und Blended aus Berlin/Dresden/Stuttgart/Hamburg.

Bei der Vorentscheidung in Berlin am 29. September hatten Dezibelles sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis gewonnen. Die vier Sängerinnen Andrea Fischer, Rebekka Bräm, Mélanie Lacroix und Anna Liechti haben sich im Jugendchor Zürich kennengelernt und verfolgen seit 2009 eine Solo-Karriere.

Das Programm Jugend kulturell der HypoVereinsbank besteht seit 1981, der mit 20’000 Euro dotierte Jugend kulturell Förderpreis seit 1994. Er wird jährlich in den Sparten «Musical», «A Cappella», «Kabarett & Co.» oder «Popmusik» ausgeschrieben.
 

Keine Mittelkürzungen beim Aargauer Kuratorium

Ein Antrag, die Fördermittel des Aargauer Kuratoriums für das aktuelle Kulturschaffen im Kernbereich der öffentlichen Ausgaben um zehn Prozent zu kürzen, ist in der Kantonalen Kommission für Bildung, Kultur und Sport knapp abgelehnt worden.

Foto: Martin Fisch, flickr

Die grossrätliche Kommission für Bildung, Kultur und Sport (BKS) hat den Aufgaben- und Finanzplan 2016–2019 und die Entlastungsmassnahmen im Bereich BKS ausführlich diskutiert. Die Kommission lehnt neben den Mittelkürzungen fürs Kuratorium die Reduktion der ungebundenen Lektionen an der Primarschule ab und will stattdessen das mit drei Lektionen dotierte Frühenglisch in der 3. Klasse der Primarschule streichen.

Das Aargauer Kuratorium ist das von Parlament und Regierungsrat eingesetzte Fachgremium, das über Fördermassnahmen und Auszeichnungen im Bereich des aktuellen künstlerischen Schaffens im Kanton Aargau entscheidet. Es «fördert die Vielfalt, die Qualität und Lebendigkeit des künstlerischen Schaffens, unterstützt die Entstehung herausragender Werke und die Auseinandersetzung mit ihnen, schafft Freiräume für kreative Prozesse und den Austausch zwischen Künstlerinnen/Künstlern und dem Publikum sowie zwischen den Kunstschaffenden».

Die Ergebnisse der Kommissions-Beratungen und die Anträge werden nun an die Kommission für Aufgabenplanung und Finanzen (KAPF) weitergeleitet. Als federführende Kommission wird die KAPF den Aufgaben- und Finanzplan inklusiv sämtlicher Entlastungsmassnahmen aus finanzpolitischer Sicht prüfen. Die KAPF ist berechtigt abändernde Anträge zu den Kommissionsanträgen oder weitere Anträge zuhanden des Grossen Rats zu verabschieden.

Stabile Mietzinse für Winterthurer Übungsräume

Die Stadt Winterthur verzichtet auf die geplante Erhöhung der Mietpreise für Musikübungsräume zur Umsetzung eines Sparbeschlusses des Grossen Gemeinderates.

Foto: Sascha Erni, flickr

Der Grosse Gemeinderat der Stadt Winterthur hat den Globalkredit 2015 der Fachstelle Quartierentwicklung um zwanzig Prozent oder rund 408’000 Franken gekürzt. Als Beitrag zur Umsetzung dieses Beschlusses hat die Fachstelle Quartierentwicklung entschieden, die Mietzinse der 41 Musikübungsräume, die sie verwaltet, per Mitte 2015 zu erhöhen. Die Ankündigung dieser Erhöhung hat bei den Musikerinnen und Musikern laut einer Medienmitteilung der Stadt Proteste ausgelöst.

Im April 2015 haben sich der Stadtpräsident mit betroffenen Musikerinnen und Musikern zu einer Aussprache getroffen. Nach einer Überprüfung der Situation hat das Departement Kulturelles und Dienste nun entschieden, auf die geplante Mietzinserhöhung zu verzichten. Die Stadt anerkennt damit, dass sie teilweise unkorrekt vorgegangen ist.

Trotz des Verzichts auf die angekündigte Mietzinserhöhung sehe das Departement Kulturelles und Dienste bei den Musikübungsräumen Handlungsbedarf, so die Mitteilung weiter. Zum einen gebe es verschieden ausgestaltete Mietverträge. Hier werde eine Vereinheitlichung angestrebt. Zum andern seien die Mietpreise heute unterschiedlich.

Letzteres soll bereinigt werden – mit dem Ziel, «die Preise der Qualität der Räumlichkeiten anzupassen». Die damit einhergehenden Korrekturen der Mietpreise sollen massvoll sein, und unter dem Strich soll keine wesentliche Mehrbelastung für die Musikerinnen und Musiker entstehen. Die Bereinigung will das Departement Kulturelles und Dienste im nächsten Frühjahr gemeinsam mit den Mieterinnen und Mietern der Musikübungsräume angehen.

Die Fachstelle Quartierentwicklung setzt den Sparauftrag des Grossen Gemeinderates im laufenden Jahr mit zahlreichen grossen und kleinen Massnahmen um. So musste unter anderem einer Mitarbeiterin gekündigt werden, und verschiedene Unterstützungsleistungen für Quartieraktivitäten wurden gekürzt oder gestrichen. Die nun wegfallende Massnahme bei den Musikübungsräumen soll mit diversen Einsparungen im Tagesgeschäft kompensiert werden.

Michel Roth erhält Krienser Kulturpreis 2015

Der in Kriens aufgewachsene und an der FHNW tätige Komponist und Musiktheoretiker Michel Roth wird mit dem Krienser Kulturpreis 2015 ausgezeichnet.

Foto: zvg

Der 1976 geborene Michel Roth ist in Luzern aufgewachsen. Er studierte in Basel Komposition bei Roland Moser und Detlev Müller-Siemens und schloss seine Studien in Komposition und Musiktheorie mit Auszeichnungen ab. 2002 wurde in Luzern zum Professor für Musiktheorie und Komposition ernannt. In Zusammenarbeit mit der Lucerne Festival Academy baute er einen Studiengang Contemporary Art Performance auf.

2011 folgte er einer Berufung zum Professor für Komposition und Musiktheorie der Hochschule für Musik Basel. Er unterrichtet das künstlerische Hauptfach Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Forschung und Entwicklung.

Die Gemeinde Kriens verleiht jährlich einen mindestens mit 5000 Franken dotierten Kulturpreis oder einen Förderpreis. Damit werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich «in besonderer Weise um Kunst und Kultur in Kriens verdient gemacht haben».

 

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