Stadt Zürich zeichnet Tanya Birri aus

Die Stadt Zürich zeichnet die Gesangslehrerin und Chorleiterin Tanya Birri für besondere kulturelle Verdienste aus. Der Preis ist mit 20’000 Franken dotiert. Der Kunstpreis der Stadt, dotiert mit 50’000 Franken, geht an die Choreografin und Performerin Alexandra Bachzetsis.

Foto: Rayana Gasparotto

Tanya Birris «Female Funk Project» war laut der Begründung der Stadt eine der wichtigen Keimzellen für die heutige Zürcher Musikszene. Verschiedenste erfolgreiche Sängerinnen und Sänger hätten dort ihre ersten Schritte gemacht. Bis zu 200 Gesangsschülerinnen und -schüler pro Woche besuchten die Schule von Tanya Birri. Sie leiste seit den frühen neunziger Jahren wichtige Vermittlungsarbeit, fördere die Teilhabe und habe das getan schon lange bevor diese zu einem zentralen Begriff in der Kulturförderung geworden sei.

Die 46-jährige Zürcherin entwickelt und betreibt immer wieder neue kulturelle Community-Plattformen für Laien, semiprofessionelle Sängerinnen und Sänger und für Solistinnen und Solisten. Bei ihrem momentanen Grossprojekt «Deine Stadt singt» führt die ausgezeichnete Netzwerkerin Chöre in Zürich, Baden und Luzern. Bei den Auftritten der Chöre, zuletzt etwa im Dezember 2017 im Zürcher Volkshaus, stehen zwischen 100 und 200 Sängerinnen und Sänger, Erwachsene und Kinder, auf der Bühne.

Ein Kompass für den europäischen Musiksektor

Am 21. März wurde in Brüssel der Start «European Agenda for Music» (EAM) von über hundert Akteuren des Musiksektors, des europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission gefeiert.

Foto: European Music Council

Die Europäische Musikagenda wurde im Rahmen europaweiter Konsultationen entwickelt, die an den gesamten Musiksektor gerichtet waren. Koordiniert wurde der mehrjährige Prozess vom Europäischen Musikrat (EMC). Worum es sich bei der nun veröffentlichten Agenda handelt, ist einer Medienmitteilung des EMC und der offiziellen Website zu entnehmen: Die «European Agenda for Music» (EAM) stelle die Bedürfnisse des gesamten Musiksektors dar und beschreibe Prioritäten für zukünftige Entwicklungen. Musik in all ihren Erscheinungen wird in der Agenda als enorm kostbares Gut für Europa definiert, weshalb die vielfältigen Stimmen des Musiksektors mit Hilfe der EAM kanalisiert und in einen Dialog mit politischen Entscheidern gebracht werden sollen.

Die EAM basiert auf fünf «Musikrechten»:

Das Recht für alle Kinder und Erwachsene
1 sich frei musikalisch auszudrücken
2 Musiksprachen und musikalische Fähigkeiten zu lernen
3 sich mit Musik auseinanderzusetzen durch Teilnahme, Hören, Kreation und Information

Das Recht für alle Künstler («musical artists»)
4 ihre Kunst zu entwickeln und über alle Medien zu kommunizieren mit angemessenen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln
5 berechtige Anerkennung und faire Honorare für ihre Werke zu erhalten

Seit 2012 haben Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Europa in sieben Arbeitsgruppen (Kreation, Erziehung, Information/Forschung, Medien, Teilhabe, Präsentation/live-Musik und Produktion) den Wortlaut der Agenda aus zahlreichen Grundlagendokumenten herauskristallisiert. Aus der Schweiz haben Helena Maffli, Beat Santschi und Daniel Kellerhals aufgrund ihrer internationalen Engagements mitgearbeitet. Der Schweizer Musikrat unterstützt die EAM.

Die bislang nur auf Englisch formulierte European Agenda for Music ist digital zu konsultieren auf europeanagendaformusic.eu; man kann sie dort auch als PDF herunterladen. Sie sei viel mehr als ein Positionspapier, sondern sei als Wegweiser für den Musiksektor zu verstehen. Die Agenda lasse sich lokalen Gegebenheiten anpassen und in einem ständigen Prozess weiterentwickeln. Alle sind eingeladen, mitzumachen. Was auf europäischer Ebene möglich sei, sollte sich gemäss EMC auch national, regional oder lokal verwirklichen lassen.
 

Resultate des Walliser Ars Electronica-Wettbewerbs

Für die Ars Electronica 2018 des Festivals für Neue Musik Forum Wallis sind aus 310 Eingaben 33 Werke gewählt worden. Insgesamt haben 287 Komponistinnen und Komponisten aus 53 Ländern Werke eingereicht, das sind über 100 Werke mehr als im Vorjahr.

(Bild: Forum Wallis)

Die ausgewählten Werke werden am 18. und 19. Mai auf Schloss Leuk anlässlich des 12. Internationalen Festivals für Neue Musik Forum Wallis aufgeführt. Die Qualität der Werke von Komponistinnen sei bemerkenswert, schreibt das Forum Wallis. Bei knapp 20 Prozent der Einreichungen stellen sie 35 Prozent der gespielten Werke.

In die Ränge kamen (in alphabetischer Reihenfolge): James Andean (Finnland/UK), Siamak Anvari (Iran/NL), Devin Ashton Beaucage (Kanada), Manuella Blackburn (UK), Aaron Cassidy (USA/UK), Christopher Chandler (USA), Kyong Mee Choi (Korea/USA), Damian Gorandi (Argentinien), Hubert Howe (USA), JoAnne C. Maffia (USA), Nicolas Marty (Frankreich), Georgios Nikolopoulos (Griechenland), Maggi Payne (USA), Sofia Scheps (Uruguay), Nikos Stavropoulos (Griechenland/UK).

Eine Special Mention gab es für Siamak Anvari (Iran/NL), Ana Dall’Ara-Majek (Frankreich/Kanada), Carolyn Chen (USA), Juro Kim Feliz (Philippinen/Kanada), David Gedosh (USA), Carlos Gonzalez Bolanos (Spanien), Andrea Guterres (Australien), Linda Leimane (Lettland), Léo Magnien (Frankreich), Robert McClure (USA), Alain Michon (Frankreich), James O’Callaghan (Janada), Joao Pedro Oliveira (Portugal/Brasilien), Marcela Pavia (Argentinien/Italien), Tania Rubio (Mexiko), Stavros Sakellariou (Griechenland), Nikos Stavropoulos (Griechenland/UK), Esteban Zuniga Dominguez (Mexiko/Frankreich).

In der Jury walteten Javier Hagen (Festivalleitung Forum Wallis, Präsident ISCM Switzerland), Kotoka Suzuki (Arizona State University, Herberger Institute for Design and the Arts), Reuben de Lautour (Center for Advanced Studies in Music Istanbul Technical University ITÜ MIAM) und Jaime E. Oliver (Waverly Labs for Computing and Music, New York University NYU).

Zug kürzt Musik aus Lehrplan 21

Der Bildungsrat des Kantons Zug hat den Lehrplan 21 auf den 1. August 2019 in Kraft gesetzt, allerdings unter anderem mit einer Kürzung im Fach Musik.

Foto: hayo / fotolia.com,SMPV

Der Musikunterricht soll im Kanton Zug nicht ausgebaut, sondern im bisherigen Umfang weitergeführt werden. Dies mache eine Kürzung der Vorlage des Lehrplans 21 im Fach Musik nötig, schreibt der Kanton. Im Gegenzug könne der Bildungsrat an einer Förderstunde festhalten, die er auch in Zukunft «als wichtiges Mittel in der Hand der Klassenlehrperson erachtet».

Im Weiteren wird der Kanton eigene Grundsätze «Beurteilen und Fördern» in den Lehrplan einarbeiten. Zudem wird ein vom Lehrplan nicht vorgesehenes Wahlfach «Geometrisches Zeichnen» eingefügt, für das sich unter anderem das Gewerbe des Kantons eingesetzt hat.

Nach dem Entscheid über die Wochenstundentafel vor Jahresfrist hat der Bildungsrat die Zuger Version des Lehrplan 21 erlassen. Die aktuellen Lehrpläne werden per 31.Juli 2019 ausser Kraft gesetzt.

 

Reseo Spring-Conference in Bern

Reseo ist ein europäisches Netzwerk für Vermittlung von Oper, Tanz und Musik und fördert den Austausch zwischen Kulturvermittelnden aus 25 Ländern und 90 Organisationen. Konzert Theater Bern ist vom 19.-21. April 2018 das erste Mal Gastgeberin der Reseo Spring-Conference.

Logo der Konferenz (Bild: Reseo/SMZ)

Was haben junge Menschen heute für einen Zugang zu Kunst? Und wie kann man sie einen möglichst kreativen Umgang mit Musik, Oper und Tanz lehren? Diesen Fragen geht die Konferenz «Shifting Perspectives» des Netzwerks nach, für die das Konzert Theater Bern vom 19. bis 21. April 2018 Gastgeber ist.

Reseo wurde 1996 gegründet und vereint professionelle Kunstschaffende aus 25 Ländern sowie 90 Organisationen aus den Bereichen Oper, Musik und Vermittlung. Im Halbjahrestakt finden die Konferenzen des Netzwerks an wechselnden europäischen Kulturinstitutionen statt, im April 2018 nun am Konzert Theater Bern.

Die Konferenz richtet sich in erster Linie an kulturinteressierte Lehrpersonen, welche sich über aktuelle Projekte und Erfahrungen aus der Musik- und Tanzvermittlung für Jugendliche informieren und austauschen möchten. Im Rahmen der Tagung stellen die Verantwortlichen der führenden Theater und Orchester Europas ihre aktuellen Vermittlungsprojekte und Ideen vor. Zudem werden Musik- und Tanzvermittlungsprojekte aus dem Kanton Bern präsentiert.

Webseite: reseo.org

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