Unbekannte Fassungen von Strauss‘ «Salome»

Das Projekt «Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss» der Bayerischen Akademie der Wissenschaften legt zwei unbekannte Fassungen der «Salome» und eine Neuausgabe von «Elektra» vor.

Gertrude Hoffmann als Salome. Foto: F. C. Bangs 1908 (Nachweis s. unten)

«Salomé» in französischer Sprache war Richard Strauss ein besonderes Anliegen: Er wollte mehr als eine blosse (Rück-)Übersetzung vorlegen. Daher griff er auf den französischen Originaltext des Theaterstücks von Oscar Wilde zurück und schrieb die Gesangsstimmen vollständig neu, um sie perfekt an die Prosodie der Sprache anzupassen – ein singulärer Fall in der Operngeschichte. Diese ganz anders klingende Fassung liegt nun erstmals als Partitur gedruckt vor.

Auch die «Dresdner Retouchen-Fassung» von 1929/30 ist Teil des neuen «Salome»-Bandes: eine Einrichtung für lyrischen Sopran in der Titelrolle, die 1930 in Dresden mit Maria Rajdl unter der Leitung des Komponisten Premiere feierte. Strauss lichtete hierfür gezielt die Orchesterbegleitung der Titelrolle, um diese mit einer lyrischen statt (wie üblich) dramatischen Stimme besetzen zu können.

Mehr Infos:
https://badw.de/die-akademie/presse/pressemitteilungen/pm-einzelartikel/detail/neuerscheinung-richard-strausselektra-und-zwei-unbekannte-fassungen-der-salome.html

Philippe Bach verlässt Meiningen

Der Schweizer Dirigent Philippe Bach verlängert seinen Vertrag als Generalmusikdirektor des Meininger Staatstheaters nicht über nächstes Jahr hinaus. Er will sich neuen künstlerischen Herausforderungen in der Schweiz stellen.

Philippe Bach (Foto: D. Vass)

Das Orchester des über 300-jährigen Meininger Theaters heisst seit 2006 wieder Meininger Hofkapelle. Der Name soll an die grosse Tradition des Ensembles Ende des 19. Jahrhunderts erinnern. Philippe Bach ist seit Ende 2010 Generalmusikdirektor (GMD) des Klangkörpers.

Philippe Bach wurde 1974 in Saanen, Schweiz, geboren. Er studierte Horn an der Musikhochschule Bern und am Conservatoire de Genève und anschliessend Dirigieren an der Musikhochschule Zürich und am Royal Northern College of Music in Manchester. 2006 bis 2008 war er Assistant Conductor am Teatro Real in Madrid und Assistent von Jesús López Cobos. Von 2008 bis 2010 war er Erster Kapellmeister und Stellvertretender GMD am Theater Lübeck.

Seit 2012 ist Bach Chefdirigent des Berner Kammerorchesters und siet 2016 ist er zudem Chefdirigent der Kammerphilharmonie Graubünden.

Stephan Eicher im Mittelpunkt

Im LAC Lugano wurden Mitte September die diesjährigen Schweizer Musikpreise an Stephan Eicher und 14 weitere Musikerinnen und Musiker übergeben.

Stelen mit Projektionen der Geehrten am 17. September beim LAC Lugano. Fotos: SMZ/ks

Bekannt waren die Namen der Preisträgerinnen und Preisträger schon seit Mai dieses Jahres. Die Zeremonie im Beisein von Bundesrat Alain Berset fand im September erstmals im Tessin, im Luganeser Kulturzentrum LAC (Lugano Arte e Cultura), statt. Jeder der elf Künstler, jede der vier Künstlerinnen wurde mit einem kurzen Ausschnitt aus dem Video vorgestellt, das die Ausgezeichneten je einzeln porträtiert und auf der Website schweizerkulturpreise.ch weiterhin zu sehen ist.

Mit dem Preis ausgezeichnet traten die Geehrten ans Rednerpult und gaben ihrer grossen Freude und Dankbarkeit in kreativen Statements Ausdruck. Es wurden aber auch Fragen gestellt: Ob es die richtige Zeit für solche Preise sei und ob diese die Preiswürdigen rechtzeitig und in angemessener Höhe erreichten. Stephan Eicher, ein «Grandseigneur des europäischen Chansons» (Website BAK) erhielt für sein vielfältiges Schaffen den Schweizer Grand Prix Musik. Zusammen mit Viviane Chassot, Lionel Friedli und Simon Gerber interpretierte er einige seiner Chansons neu, bevor die geehrten und die geladenen Gäste zum Buffet und zur Party entlassen wurden.

Die Preisverleihung ist weiterhin zu sehen auf der Website «Schweizer Kulturpreise».

Laurence Desarzens präsidierte dieses Jahr die Eidgenössische Jury für Musik; dazu gehörten Sarah Chaksad, Anne Gillot, Simon Grab, Johannes Rühl, Nadir Vassena und Sylwia Zytynska.
 

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2021

Im Innern des LAC wurden Fotos der Preisträgerinnen und Preisträger gross an die Wand projiziert.

Blau markierte Namen unterhalb der Fotos führen auf grössere Artikel, die in der Schweizer Musikzeitung zu diesen Künstlerinnen und Künstlern erschienen sind, sei es online (direkter Link) oder in der gedruckten Ausgabe (PDF).

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Conrad Steinmann, Chiara Banchini, Yilian Cañizares

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Nils Wogram, Viviane Chassot

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Roli Mosimann, Alexander Babel, Christine Lauterburg, Jürg Frey

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Louis Jucker, Tom Gabriel Fischer

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