Bauprojekte der Musik-Akademie Basel

Die Musik-Akademie Basel plant, ihre Infrastruktur am historischen Standort in den nächsten Jahren zu sanieren und zu erweitern sowie mit einer Salle Modulable zu ergänzen. Zum Zuge kommen soll ein Projekt des Architekturbüros Architecture Club.

Visualisierung des geplanten Aussenfoyers (Bild: zVg)

Im Rahmen des Sanierungs- und Erweiterungsprojekts «MAB Campus 2040» führte die Musik-Akademie Basel einen selektiven Studienauftrag durch. Das Beurteilungsgremium unter Vorsitz von Pierre de Meuron wählte in einer offenen Präqualifikation aus 37 Bewerbungen vier Teams aus. Das Beurteilungsgremium empfahl schliesslich den Projektvorschlag von Architecture Club einstimmig zur Weiterbearbeitung, sowohl für die bauliche Erweiterung als auch für die Sanierung der bestehenden Bauten.

Das Vorhaben umfasst zum einen die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten des historisch wertvollen Gebäudeensembles. Zum anderen geht es um die Erfüllung des dringenden Raumbedarfs hinsichtlich heutiger funktionaler und technischer Anforderungen. So sei auch die Erweiterung um eine Salle Modulable für heutige Ausbildungszwecke unabdingbar, heisst es in der Medienmmitteilung. Einzig eine solche Salle Modulable vermöge der stilistischen Vielfalt im aktuellen und zukünftigen Musikleben, mit dem steigenden Einbezug multimedialer und digitaler Techniken, den vielen interdisziplinären künstlerischen Ansätzen gerecht zu werden.

Mehr Infos:
https://www.musik-akademie.ch/de/news/detail/campus-2040-die-musik-akademie-der-zukunft.html

 

Zollikoner Kunstpreis für ZHdK-Studierende

Mirjam Skal und Cédric Joël Ziegler erhalten je einen Förderpreis des Kunstpreises Zollikon aus der Dr. K. & H. Hintermeister-Gyger Stiftung. Beide haben den Studiengang «Komposition für Film, Theater und Medien» der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) absolviert.

Mirjam Skal und Cédric Joël Ziegler. (Foto: Manuel Vargas und Lety Haessing)

Mirjam Skal wurde 1996 geboren und wuchs in Wetzikon auf. 2021 absolvierte sie den Studiengang «Komposition für Film, Theater und Medien» an der Zürcher Hochschule der Künste. Neben ihrem Studium arbeitet sie als freischaffende Komponistin für Film und Medien. Mirjam Skal komponiert Soundtrack für Animationsfilme, Dokumentarfilme wie auch Musik fürs SRF. Durch die Alliance for Women Film Composers erhielt Mirjam Skal ein Mentorat mit dem Hollywood-Komponisten und Oscarpreisträger Mychael Danna. 2021 wurde sie an die Berlinale Talents eingeladen.

Cédric Joël Ziegler, geboren 1996, ist Komponist, Produzent, Multi-Instrumentalist und Sänger. Während seines Studiums in Komposition und Filmmusik an der ZHdK, das er 2019 abschloss, arbeitete er mit verschiedenen Ensembles und sammelte praktische Erfahrungen in verschiedenen Bereichen von Klassik bis zeitgenössischer Komposition, über Jazz bis Sound Design. Als Sänger und Songwriter bewegt sich Cédric Ziegler aljas JODOQ zwischen Elektropop und Neoklassik.

Der Kunstpreis Zollikon aus der Dr. K. & H. Hintermeister-Gyger Stiftung wird im Jahr 2022 turnusgemäss in der Sparte Komposition vergeben. Die Förderpreise sind mit je 5000 Franken dotiert. Der Preis wird heuer zum letzten Mal verliehen. Das Legat ist nach der Vergabe der beiden Förderpreise ausgeschöpft.

Zukunft der Vielfalt der Musik sichern

Der Österreichische Musikrat (ÖMR) nimmt in einem Positionspapier zur Kunst- und Kulturstrategie in Österreich Stellung. Er hat in einer Reihe von Arbeitsgruppen Vorschläge zur Entwicklung der Musik erarbeitet.

vlnr.: Wildner, Birklbauer, Huber bei der Übergabe des Positionspapiers

Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) hat  2021 den Prozess zur Erstellung einer Kunst- und Kulturstrategie des Bundes gestartet und schliesst nun die erste Phase der Erhebung und Partizipation von Kunstschaffenden, Interessensvertretungen und Zivilgesellschaft ab. In einem Dialogforum im Frühherbst 2022 soll das weitere Vorgehen für die Kunst- und Kulturstrategie verlautbart werden.

In einem internen Prozess mit reger Teilnahme vieler Musikorganisationen aus Bildung, Kunst und Wirtschaft wurden Positionen und Forderungen zu folgenden Themen erarbeitet: Staatsziel Kultur, kulturelle Vielfalt, Förderwesen/Preise & Wettbewerbe, Amateurmusik & semiprofessionelle Ensembles, Soziale Lage von Musikschaffenden & Fair Pay, Inklusion, Musikalische Bildung (Schulen/Musikschulen), Musikuniversitäten, Musikvermittlung, Musikwirtschaft/Standortsicherung, Professionalisierung, Urheberrecht/Urhebervertragsrecht, Rundfunk, Internationale Vernetzung, Musikexport, Entwicklungspolitik.

Das Foto zeigt den Koordinator der Kunst- und Kulturstrategie Lorenz Birklbauer (BMKÖS) sowie ÖMR-Generalsekretär Günther Wildner und ÖMR-Präsident Harald Huber bei der Übergabe des Positionspapiers in Wiener Neustadt.

Positionspapier des ÖMR:
https://oemr.at/wp-content/uploads/O%CC%88MR_Kunst-und-Kulturstrategie_Positionspapier_2022.pdf

Hilz wird Leitungsmitglied an der Schola Cantorum

Christian Hilz ist als Mitglied der Leitung der Schola Cantorum Basiliensis gewählt worden. Er wird nach der Pensionierung von Thomas Drescher im September 2022 im Rahmen einer neuen kollaborativen Leitung die Zukunft und Weiterentwicklung der Schule mitverantworten.

Christian Hilz. Foto: Fabian Birke

Als Bariton ist Christian Hilz in den Musikzentren Europas und Amerikas präsent. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich des Spätbarock, der Romantik und im Lied-Repertoire des 19. und 20. Jahrhunderts.

Er studierte Gesang und Musiktheater an der Folkwang-Hochschule Essen. Ein Weiterbildungsstudium Theater- und Musikmanagement an der LMU München, Weiterbildungen und künstlerische Beratungstätigkeit für verschiedene Festivals erweiterten seinen Blick auf das Musikleben.

Die Schweizer Musikhochschullandschaft ist ihm vertraut: Als Professor für Gesang und Kammermusik lehrt er seit 2009 an der Hochschule der Künste Bern und am Schweizer Opernstudio. Seit 2015 ist er zudem künstlerischer Leiter der Austria Barockakademie.

Wechsel beim SWR-Experimentalstudio

Joachim Haas übernimmt zum 1. September 2022 die Leitung des SWR-Experimentalstudios, Patricia Kopatchinskaja, die auch als Artistic Partner der Camerata Bern amtet, wird Associated Artist.

Haas tritt die Nachfolge von Detlef Heusinger an. Haas arbeitet seit dem Jahr 2001 für das Experimentalstudio und war seitdem regelmässig an der Entstehung und Aufführung live-elektronischer Partituren bedeutender zeitgenössischer Komponistinnen und Komponisten beteiligt.

Neue Akzente möchte Joachim Haas unter anderem mit der Berufung wechselnder Associated Artists setzen, deren Engagement die künstlerischen Perspektiven des SWR Experimentalstudios weiter öffnen und diverser gestalten sollen. Für die kommenden zwei Jahre (Saisons 2022/2023 und 2023/2024) wird Patricia Kopatchinskaja die Funktion übernehmen.

Joachim Haas wurde 1968 in Stuttgart geboren: Er absolvierte eine Ausbildung in Flöte und Saxophon und studierte an der Technischen Universität in Berlin Elektroakustik, Kommunikations- und Nachrichtentechnik. Nach Abschluss des Studiums forschte er im Rahmen eines EU-Stipendiums an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona mit dem Schwerpunkt Klanganalyse und Synthese. Joachim Haas war Mitbegründer von FREQ-Laboratories und entwickelte für Native Instruments Audio- und Musiksoftware.

Seit 2001 ist er als Klangregisseur und Musikinformatiker im SWR Experimentalstudio in Freiburg tätig. Er war massgeblich bei der Entstehung und Realisierung von Live-Elektronik beteiligt — in Werken unter anderen von Karlheinz Stockhausen, Chaya Czernowin, Mark Andre, José Maria Sánchez-Verdú, Vinko Globokar, Elena Mendoza. Seit 2007 ist er stellvertretender Künstlerischer Leiter des SWR Experimentalstudios.

Die zwei Prozent, die man sonst nie hört

FemaleClassics, ein neues Festival in Zürich, bringt ausschliesslich Kammermusik von Komponistinnen, gespielt von Instrumentalistinnen, zum Klingen und setzt damit ein Zeichen.

Ein neu entdecktes Trio von Mendelssohn? Oder ein Quintett des in Vergessenheit geratenen Heinrich von Herzogenberg? Wer kein Programmheft zur Hand hatte und den Aufführungszusammenhang nicht kannte, mochte sich fragen, von welchem Komponisten des 19. Jahrhunderts die beiden unbekannten, aber künstlerisch attraktiven Streicherstücke stammen könnten. Komponist? Fehlanzeige. Die beiden Werke stammen von einer Frau, der Engländerin Ethel Smyth.

Ihr Streichquintett op. 1 aus dem Jahr 1883 verwendet, wie Schuberts berühmtes C-Dur-Quintett, zwei Celli anstelle der üblichen zwei Bratschen. Anna Mikolášek, Nevena Tochev (Violinen), Meredith Kuliew (Viola), Elodie Théry und Lidewij Faber (Violoncelli) setzten ihren ganzen interpretatorischen Ehrgeiz ein und beleuchteten die Komposition von ihrer besten Seite. Alle fünf Sätze des Quintetts bestechen durch eine gelungene Kombination von Fasslichkeit und handwerklichem Können; gelegentlich ist eine gewisse Redundanz im Melodischen feststellbar.

Ethel Smyth, die gegen den Willen ihrer Eltern in Leipzig studiert hat und die nicht nur als Komponistin, sondern auch als Frauenrechtlerin bekannt geworden ist, verkörpert die Message des neu gegründeten Musikfestivals FemaleClassics in idealer Weise: In einer Musiksparte, in der zu 98 Prozent Kompositionen von Männern aufgeführt werden, soll die Aufmerksamkeit des Publikums auf die vernachlässigte Musik von Frauen gelenkt werden. Drei Kammerkonzerte im Kunstraum Walcheturm und in der Photobastei in Zürich setzten dieses Anliegen in einladender Weise um.

Signal an Musikinstitutionen

Initiantin und künstlerische Leiterin des Festivals ist Meredith Kuliew. Nach dem Bratschenstudium in Zürich und Luzern tritt sie heutzutage in verschiedenen Formationen auf. Als Co-Leiterin steht ihr die Musikwissenschaftlerin Eva Ruckstuhl zur Seite. Sie arbeitet in den Bereichen Konzertorganisation und Kommunikation, bis vor Kurzem bei der Tonhalle-Gesellschaft Zürich. Beide Leiterinnen haben in ihrem bisherigen Berufsleben die Erfahrung gemacht, dass in den Programmen der meisten Veranstalter die Komponistinnen eine verschwindend kleine Rolle spielen.

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Zum Vorstand gehören Viviane Nora Brodmann, Brigitta Grimm, Meredith Kuliew und Eva Ruckstuhl

«Ich hatte keine Lust, mein Leben lang die beiden Bratschensonaten von Brahms zu spielen. Durch wenige Klicks im Internet habe ich dann mit grossem Erstaunen auf einen Schlag viele spannende Werke von Komponistinnen gefunden», erklärt Kuliew, und Ruckstuhl ergänzt: «Man spricht immer von der Entstaubung des Klassikbetriebs, aber das Repertoire bleibt stets gleich. Dabei könnte gerade heutzutage eine feministische Programmierung durchaus auch als Verkaufsargument eingesetzt werden.» Neben dem Sichtbarmachen von Komponistinnen geht es den beiden auch um die Sensibilisierung des Publikums und, über das Festival hinaus, um ein Signal, das an die Musikinstitutionen ausgesendet werden soll.

Abgesehen vom Smyth-Abend gab es ein Konzert mit der Gegenüberstellung eines Klaviertrios von Fanny Hensel und eines Klavierquintetts der afroamerikanischen Komponistin Florence Beatrice Price. Und bei einem zeitgenössischen Programm wurde ebenfalls eine bekannte Komponistin mit einer unbekannten kombiniert. Die mittlerweile 91-jährige Sofia Gubaidulina hat 1988 ein Streichtrio geschrieben, das in seiner Klangvariabilität und seinen vertrackten formalen Abläufen einige Ansprüche an das Publikum stellt. Die Geigerin Nevena Tochev, die Bratscherin Meredith Kuliew und die Cellistin Elodie Théry, die zusammen das TriOlogie String Trio bilden, scheuten sich nicht, auch die verstörenden Seiten des Werks zu zeigen.

Der Bogen: mein Unterarm

Eine besondere Note erhielt dieses zeitgenössische Programm durch die Uraufführung des Streichtrios Näher am Körper der erst 30-jährigen Komponistin Asia Ahmetjanova. Die Lettin lebt in Luzern und hat unter anderem bei Dieter Ammann Komposition studiert. Der «Witz» des Stücks besteht darin, dass die Interpretinnen ohne Bogen spielen. Die Bogenhaare sind nämlich am Ellbogen und am Handgelenk der Spielerinnen befestigt, womit deren Arm gewissermassen zum Bogen wird. Daraus resultieren nicht immer genau vorhersehbare Klänge von ganz ätherischem, nicht geerdetem Charakter. Das Nichtgelingenkönnen einer «perfekten» Interpretation sei gerade die Grundidee des Stücks, erklärte die Komponistin im Gespräch mit der Musikwissenschaftlerin Viviane Nora Brodmann, die zuvor bereits eine Einführung in den Abend gegeben hatte.

Das Festival FemaleClassics soll auch in Zukunft wieder stattfinden, aber der Termin ist noch offen. Für die zweite Ausgabe möchte man sich wünschen, dass es weniger streicherlastig daherkommt, dass die Konzerteinführungen rhetorisch etwas raffinierter gestaltet werden und dass durch intensivierte Werbung mehr Publikum angelockt wird. Die interpretatorische Qualität der Spielerinnen und die Aussagekraft der Programme verdienen es auf jeden Fall. Und das Sicht- und Hörbarmachen von Komponistinnen hat gerade erst begonnen.

Wechsel beim SWR-Experimentalstudio

Joachim Haas übernimmt zum 1. September 2022 die Leitung des SWR-Experimentalstudios, Patricia Kopatchinskaja, die auch als Artistic Partner der Camerata Bern amtet, wird Associated Artist.

Joachim Haas. Foto: SWR, Anja Limbrunner

Haas tritt die Nachfolge von Detlef Heusinger an. Haas arbeitet seit dem Jahr 2001 für das Experimentalstudio und war seitdem regelmässig an der Entstehung und Aufführung live-elektronischer Partituren bedeutender zeitgenössischer Komponistinnen und Komponisten beteiligt.

Neue Akzente möchte Joachim Haas unter anderem mit der Berufung wechselnder Associated Artists setzen, deren Engagement die künstlerischen Perspektiven des SWR Experimentalstudios weiter öffnen und diverser gestalten sollen. Für die kommenden zwei Jahre (Saisons 2022/2023 und 2023/2024) wird Patricia Kopatchinskaja die Funktion übernehmen.

Joachim Haas wurde 1968 in Stuttgart geboren: Er absolvierte eine Ausbildung in Flöte und Saxophon und studierte an der Technischen Universität in Berlin Elektroakustik, Kommunikations- und Nachrichtentechnik. Nach Abschluss des Studiums forschte er im Rahmen eines EU-Stipendiums an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona mit dem Schwerpunkt Klanganalyse und Synthese. Joachim Haas war Mitbegründer von FREQ-Laboratories und entwickelte für Native Instruments Audio- und Musiksoftware.

Seit 2001 ist er als Klangregisseur und Musikinformatiker im SWR Experimentalstudio in Freiburg tätig. Er war massgeblich bei der Entstehung und Realisierung von Live-Elektronik beteiligt — in Werken unter anderen von Karlheinz Stockhausen, Chaya Czernowin, Mark Andre, José Maria Sánchez-Verdú, Vinko Globokar, Elena Mendoza. Seit 2007 ist er stellvertretender Künstlerischer Leiter des SWR Experimentalstudios.

Vom Glauben an eine andere Welt

Zur 10. Sinfonie Dmitri Schostakowitschs schuf der südafrikanische Künstler William Kentridge einen eindrücklichen Film.

Trotz mancher Krisen im Musikbetrieb: Seit einigen Jahrzehnten erlebt zumindest ein Genre ein markantes Crescendo: die Filmmusik. Dies nicht nur in der Betrachtung und Bewertung (selbst von Seiten der Musikwissenschaft und der Neuen Musik), sondern auch im Konzertsaal. Pionierarbeit hierzulande hat das 21st Century Orchestra aus Luzern geleistet, das seit 1999 unter der Leitung von Ludwig Wicki jüngere Film live begleitet. Längst sind ihnen die meisten Orchester gefolgt. Gut so. Denn diese Bewegung kompensiert, was die Kinos nicht mehr leisten, seit fast alle Cinemascope-Säle zerstückelt wurden. Das ganz grosse Erlebnis, mit weit geöffneten Augen und Ohren vom Bild und Ton umgeben zu sein, ging dabei verloren. So wird ein Genre zurückerobert.

Man kann es jedoch auch weiterdenken, wie das Luzerner Sinfonieorchester nun zeigt. Neu entstanden ist ein eigenständiger Film zu einer bildhaften und emotional intensiven Musik, die allerdings keineswegs als Filmbegleitung gedacht war, von einem Komponisten, der seinerseits reichlich Erfahrung mit dem Film gemacht hat, über Jahrzehnte hinweg in den unterschiedlichsten Genres. Der südafrikanische Künstler William Kentridge, ein Meister vieler Klassen, schuf mit seinem Team den Film Oh, to Believe in Another World zur 10. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch, der schon als junger Pianist Stummfilme in Leningrad begleitete.

Gefühle und Leidenschaften

Wie soll man das bebildern? Die Zehnte, entstanden 1953 nach Stalins Tod, gilt als bitterböses Porträt des Diktators, was vor allem auf den überzeichneten zweiten Satz zutrifft. Im ersten Satz werde, so Dirigent Michael Sanderling, der Zustand der Gesellschaft geschildert; im dritten erzähle der Komponist von sich selber. Man mag in der tragischen Schönheit des Werks auch Hoffnung erkennen. Bezüglich eines konkreten Inhalts hielt sich Schostakowitsch selber eher bedeckt: «In diesem Werk wollte ich menschliche Gefühle und Leidenschaften wiedergeben.»

Man könnte sich das nun recht plakativ vorstellen – oder aber untermalt von alten Dokumentaraufnahmen. Ausgangspunkt für Kentridge war jedoch keine Handlung, sondern vielmehr das Spiel mit kleinen Pappfiguren, die in einem «verlassenen sowjetischen Museum» agieren, das freilich nur in einem Kartonformat existiert, wie es auf dem Ateliertisch Platz fand. Gefilmt wurde mit einer Miniaturkamera, in der Art eines Animationsfilms. Hinzu kamen Akteure, die das Figurenspiel teilweise in Lebensgrösse nachstellten: Schostakowitsch und seine Schülerin Elmira Nasirowa, den Dichter Wladimir Majakowski und seine Geliebte Lilja Brik sowie die drei Revolutionäre Lenin, Trotzki und Stalin. Aus den Aufnahmen entwickelte das Filmteam die Szenen zur Musik, die allerdings keiner wahrnehmbaren Chronologie folgen.

Aufbruch und Desillusionierung

Die 1920er-Jahre – und weniger die 50er, als die Sinfonie entstand – sind der historische Referenzpunkt für Kentridge. Und dies aus einem wichtigen Grund: Er wollte nicht jene unter Stalin herrschende Depression zeigen, sondern vielmehr die Ambivalenz der Gefühle angesichts des sozialistischen Aufbruchs in der jungen Sowjetunion und der bald darauf folgenden Desillusionierung. Emblematisch ist dafür die Figur des Dichters Wladimir Majakowski, der die Bewegung mit begeisterten, forschen Versen begleitete, dann aber 1930 enttäuscht Selbstmord beging. Aus seinen Gedichten und Dramen stellte Kentridge einen Text zusammen, der im Bild erscheint und sentenzenhaft von Hoffnung und Ernüchterung spricht. Daraus stammt auch der Titel Oh, to Believe in Another World (Ach, könnt’ ich doch an eine andere Welt glauben).

Der Film bezieht sich aber auch auf die Ästhetik der 1920er-Jahre, auf den expressiven Futurismus und auf die russischen Stummfilme jener Zeit. Mehrmals fühlt man sich an den schnell und kühn geschnittenen Film Das neue Babylon erinnert, den Grigori Kosinzew und Leonid Trauberg 1929 drehten und zu dem Schostakowitsch eine fantastische Partitur schrieb. Auf diese damalige Filmqualität verweisen auch die zuweilen instabil changierenden Farben, die zerkratzten Flächen und die leicht wackelnden Bildtitel. Zwischen die Bilder sind zahlreiche Dokumentaraufnahmen eingeschoben. So entsteht ein grandioser Bilderbogen, ein kaleidoskophaftes Ballett der Figuren. Er habe die Sinfonie nicht zur Filmmusik degradieren wollen, sagt Kentridge, aber das Bild wird durch die vielen schnell wechselnden visuellen Ereignisse doch fast übermächtig. Daher ist es gut, dass die Emotionen des Bilds kaum mit jenen der Musik zu konkurrenzieren versuchen. Eine Handlung wird allenfalls angedeutet. Überzeugend etwa, dass beim zweiten Satz auf das Stalin-Porträt verzichtet wird. Zu sehen sind Propaganda-Aufnahmen der Zeit (auch mit dem jungen Schostakowitsch), die aber durch einen Bühneneffekt auf Distanz gerückt erscheinen. Kentridge sagte denn auch, er wolle mit seinem Film Fragen stellen. Problematisch ist allerdings, wie der dritte Satz visualisiert ist. Der Komponist porträtiert sich da mit seinen Tonbuchstaben (D-S-C-H) selber. Kentridge rückt dabei eine vermutete Liebesgeschichte zu Nasirowa ins Blickfeld, diskret zwar, aber doch unnötig, denn es banalisiert die Situation.

Die Partitur selber blieb weitgehend unangetastet. Einzig in der Tatsache, dass das Orchester und der Dirigent durch den einmal fertiggestellten Film zu einer bestimmten Tempogestaltung gezwungen sind, mag man eine Einschränkung sehen. Das betrifft aber eher zukünftige Interpreten. Das Luzerner Sinfonieorchester unter seinem Chef Michael Sanderling hat sich dieser Herausforderung Mitte Juni im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) mit enormer Verve, d. h. mit Energie und Leidenschaft hingegeben.

Die letzten paar Bilder des Films übrigens zeigen eine Art Satyrtanz aller Figuren (also auch der Diktatoren), so als gehe es ewig weiter. Sie tanzen, wie der Text sagt, über dem, was von Europa übriggeblieben ist. Das ist auf einmal wieder bedrückend aktuell geworden.

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Weltpremiere des Films «Oh, to Believe in Another World» zur 10. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch

Neue Plattform für Geisteswissenschaften

Schweizer Verlage aus den drei Sprachregionen haben eine Plattform lanciert, auf der ihre digitalen Publikationen im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften verfügbar sind.

Foto: Tamas Pap/unsplash.com (s. unten),SMPV

Mit libreo.ch führen die sozialwissenschaftlichen Verlage ihre Bücher und Zeitschriften an einem zentralen Ort zusammen, um sie Forscherinnen und Forschern sowie einer breiten Leserschaft zur Verfügung zu stellen und ihnen eine bessere internationale Sichtbarkeit zu verleihen. Auf libreo.ch werden open access oder kostenpflichtig digitale Bücher und Zeitschriften angeboten, demnächst sind auch gedruckte Ausgaben der Zeitschriften und Bücher bestellbar.

Libreo.ch, schreiben die Initianten, sei eine der wenigen Plattformen in der Schweiz, die Bücher und Zeitschriften im xml-Format mit automatisiertem Import anbiete. Das Format erhöht die Sichtbarkeit und fördert die Suche. Bisher sind 127 Bücher sowie 7 Zeitschriften verfügbar. In den nächsten Monaten soll die Anzahl der Bücher und Zeitschriften stark ansteigen und neue Verlage und Institutionen sollen sich der Plattform anschliessen.

Träger von libreo.ch ist der Schweizerische Verband der Verlage für Geistes- und Sozialwissenschaften (SVGW), der sich im April 2015 als Verein konstituiert hat und dem rund 20 Verlage angehören.

Mehr Infos: https://libreo.ch

Michel gewinnt ersten Brunner-Kompositionspreis

Die Hochschule für Musik FHNW/Musik-Akademie Basel hat zum ersten Mal den Eduard-Brunner-Kompositionspreis in Höhe von 5000 Franken verliehen, und zwar an Robin Michel für sein Werk «Formen».

Robin Michel habe mit dem Stück gleichzeitig ein neuartiges Instrument und Userinterface geschaffen, das durch seine innovative Konzeption «die Möglichkeit einer ungemein spannenden Klangerzeugung» schaffe. Weil das Instrument mit Hilfe eines 3D-Druckers, eines Arduino UNO und von Material aus dem Baumarkt zusammengebaut werden könne, sei ein höchst demokratischer und niederschwelliger Zugang gewährleistet.

Die Jury setzte sich zusammen aus: Svetlana Maraš, Roman Brotbeck, Johannes Kreidler und Uli Fussenegger (Vorsitz).

Youtube-Seite zu «Formen»:
https://www.youtube.com/watch?v=mg-MFRyyevU

Michel gewinnt ersten Brunner-Kompositionspreis

Die Hochschule für Musik FHNW/Musik-Akademie Basel hat zum ersten Mal den Eduard-Brunner-Kompositionspreis in Höhe von 5000 Franken verliehen, und zwar an Robin Michel für sein Werk «Formen».

Robin Michel (Bild: zVg)

Robin Michel habe mit dem Stück gleichzeitig ein neuartiges Instrument und Userinterface geschaffen, das durch seine innovative Konzeption «die Möglichkeit einer ungemein spannenden Klangerzeugung» schaffe. Weil das Instrument mit Hilfe eines 3D-Druckers, eines Arduino UNO und von Material aus dem Baumarkt zusammengebaut werden könne, sei ein höchst demokratischer und niederschwelliger Zugang gewährleistet.

Die Jury setzte sich zusammen aus: Svetlana Maraš, Roman Brotbeck, Johannes Kreidler und Uli Fussenegger (Vorsitz).

Youtube-Seite zu «Formen»:
https://www.youtube.com/watch?v=mg-MFRyyevU

Basler Initiative für mehr Musikvielfalt

Die IG Musik Basel hat in zwei Monaten die nötigen 3000 Unterschriften zur Neudefinition der Musikförderung in der Region zusammengebracht. Am 22. Juni reicht sie die Initiative für mehr Musikvielfalt ein.

Das Rathaus in Basel. Foto: benkrut/depositphotos.com

Dass die Initiative bereits nach so kurzer Zeit einreichungsbereit sei, dürfe als ein Zeichen der Stimmbevölkerung gewertet werden, schreibt die IG Musik Basel: Man sei bereit für eine öffentliche Diskussion darüber, ob die aktuelle Verteilung der Fördergelder mit der diversen Gesellschaft noch vereinbar sei.

Eine grundsätzliche Diskussion war schon von Anfang an das Ziel der IG Musik Basel. Diese sei bisher nie geführt worden: Die letzten 40 Jahre hätten gezeigt, dass keine wirkliche Debatte im Bereich Kulturförderung ausgelöst werde, wenn einfach mehr Unterstützungsgelder gefordert würden. Man hinterfrage den Status Quo erst dann, wenn man sich überlege, wie angemessene öffentliche Förderung mit den bereits vorhandenen Mitteln aussehen müsse.

Die IG Musik Basel hat ein Dossier verfasst mit allen Informationen zur Initiative und der aktuellen Situation. Es beleuchtet auch die Förderverhältnisse in anderen Städten im Vergleich.

Link zum Dossier:
https://musikvielfalt.ch/wp-content/uploads/2022/03/Musikvielfalt.pdf

Bach für Primarschüler

Im Chor, in Farben und «mit dem Maul»: Rund um das Internationale Bachfest Schaffhausen begegneten Kinder aus der Region Johann Sebastians Musik in Workshops auf spielerische Art.

Bach für Kinder? Das ist nicht gerade nahe liegend. Bachs Musik ist nun mal komplex, das kann schnell überfordern. In den Workshops im Rahmen von «Bach entdecken! – Das Bachfest für Kinder» soll sie aber konkret mit einbezogen werden, das ist der Projektleiterin Sophie Ehrismann wichtig. Sie hat viel Erfahrung mit Kinderchören und Tanzworkshops und leitet als gefragte Tanzpädagogin auch Weiterbildungen «Musik und Bewegung» an der Zürcher Hochschule der Künste.

Musik erfinden

Und nun also Bach entdecken durch «Beatboxen» oder «Actionpainting». Wie soll das gehen? Ein Besuch vor Ort – die Workshops fanden jeweils von 10 bis 14 Uhr in der Musikschule Schaffhausen statt – eröffnete interessante und intuitiv verspielte Zugänge. Für das Beatboxen war Miguel Camero zuständig, der es an den ersten Beatbox-Weltmeisterschaften 2005 in Leipzig übrigens bis ins Viertelfinal geschafft hatte.

Auf Youtube kann man sehen, wie Beatboxen geht, Camero erklärt es anschaulich: Töne, Geräusche und Rhythmen «macht man nur mit dem Maul», also mit Mund, Nase und Atem. So imitiert man ein Schlagzeug. Dass Beatboxen mit Bachs Musik unmöglich ist, räumt Camero gleich zu Beginn unseres Gesprächs ein, und seine Musik sei zu schwierig für Kinder. «Ich habe ihnen aber von Bach erzählt und davon, wie er gearbeitet hat.» Bach habe Musik erfunden, das würden sie jetzt auch machen. Nach dem Beatboxen, das Camero mit dem Klavier kombinierte, meinte ein Mädchen spontan: «Das gefällt mir. Jetzt weiss ich, dass ich Klavierspielen lernen möchte!»

Musik malen

Actionpainting zu Bachs Musik bot ein anderer Workshop an. Für Sophie Ehrismann ist die Verbindung von Musik und Bewegung ein wichtiges pädagogisches Element. Umso überraschender war es, dass dieser Workshop von der in Schaffhausen bekannten Illustratorin und Zeichnerin Linda Graedel geleitet wurde, die noch nie Actionpainting gemacht und das weise Alter von 81 Jahren hat.

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Im Treppenhaus der Musikschule hängen Zeichnungen von Graedel, sie sind voller Bewegung und zeigen Musiker in Aktion. Das Atelier befindet sich im Dachgeschoss. Mitten im Raum ist ein grosses «Farben-Board» aufgestellt, ein überdimensionierter Malkasten, und bei jedem Farbtopf liegen drei grosse Pinsel. Linda Graedel gibt klare Anweisungen: «Man darf mit einem Pinsel immer nur diese eine gleiche Farbe abholen und dann auf einem weissen Papier sein Fantasiemuster malen. Die Farben müssen rein bleiben, sie dürfen nicht gemischt werden, ein Farbwechsel bedeutet auch ein Pinselwechsel.»

Die Tische, an denen stehend gearbeitet wird, sind in einem Rund aufgestellt. Die Kinder gehen hin und her zwischen Farben-Board und ihrem weissen Blatt und sind ganz frei, was sie malen wollen. Über Lautsprecher wird Musik von Bach zugespielt: ein Stück für Klavier, ein Concerto grosso, ein Chorwerk. Es herrscht Ruhe, niemand spricht ausser der Lehrerin, die ab und zu technische Anweisungen zur Pinselführung gibt.

Intuitiv bewegen sich die Kinder im Takt der Musik, schon beim Gehen zum Board. Sie malen mit grossen Pinseln, das Blatt füllt sich mit Wellenlinien, Tupfern, ein Bub führt den Pinsel sehr rhythmisch in einer Zickzacklinie und meint dazu: «Ich habe jedem Instrument, das ich höre, eine andere Farbe zugeteilt: Für die Streicher nehme ich grün, fürs Klavier violett, und fürs Cembalo blau.» Seine gezackten Linien sehen aus wie ein abstrakter Kontrapunkt. Es ist erstaunlich, wie ruhig und vertieft die Kinder bei der Sache sind, die Zeit ist im Nu verflogen.

Bach singen

Das aufwendigste Schülerprojekt fand eine Woche vor dem eigentlichen Bachfest statt: «SingBach» an der Primarschule Schanz in Stein am Rhein. Die Schulleiterin Vreni Winzeler machte daraus eine Projektwoche für die ganze Schule. Mit Unterstützung der Internationalen Bachakademie Stuttgart hat Friedhilde Trüün «SingBach» lanciert und fungiert als künstlerische Leiterin. Ihr zentrales Anliegen ist es, damit Schulkinder für Bachs Musik zu begeistern.

Eine Woche lang probte Trüün mit den 350 Kindern, morgens mit den Erst- bis Drittklässlern, nachmittags mit den Viert- bis Sechstklässlern. Im halböffentlichen Schlusskonzert für die Angehörigen in der Stadtkirche Stein am Rhein sangen sie dann – übrigens gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und begleitet von einem Jazzensemble – bekannteste Stücke von Bach, sorgfältig ausgesuchte Choräle und Arien aus Bachs Passionen, aber auch mit Text versehene instrumentale «Hits». Für die Kinder arrangiert hat diese Frank Schlichter.

Die Texte, die Trüün den Instrumentalstücken unterlegte, sind für die Freude und das Verständnis der Kinder von entscheidender Bedeutung. So sangen sie etwa im Menuett: «Kling, meine kleine Melodie, schwing dich nach oben wie noch nie. Bach hat dich ausgedacht und das Lied gemacht, das ein jeder mag. Singt darum alle fröhlich mit, denn dieses Liedchen ist ein Hit …»

Deutsche hören weniger Musik

Nicht nur der Konsum von Live-Musik ist in der Pandemie praktisch auf null zurückgegangem, auch in den heimischen vier Wänden hörten die Deutschen 2020/21 rund drei Stunden weniger Musik als vor Beginn der Pandemie.

Foto: Michael A / unsplash.com (s. unten)

Forschende der Universität Hamburg und der Kühne Logistics University haben die Auswirkungen der Pandemie auf den Musikkonsum und die Ausgaben für Musik in Deutschland untersucht. Die überraschende Erkenntnis: Nicht nur der Konsum von Live-Musik ist in der Pandemie praktisch auf null zurückgegangem, auch in den heimischen vier Wänden hörten die Deutschen 2020/21 rund drei Stunden weniger Musik als vor Beginn der Pandemie.

Vor allem Radio verlor Zuhörer, profitiert hat dagegen das sogenannte Premium-Streaming. Die wöchentlichen Ausgaben für Musik gingen drastisch um fast die Hälfte zurück. Gleichzeitig zeigen sich viele bereit, auch für Live-Musik im Online-Format Geld auszugeben.

Allein der Konsum von Radio ging etwa von rund 10,5 auf acht Stunden pro Woche zurück. Mögliche Gründe für das Phänomen: Musikhören scheint für viele stark mit Mobilität verknüpft – zum Beispiel mit dem Weg zur Arbeit im Auto. Dazu kommt die starke Unterhaltungs-Konkurrenz durch Social-Media-Angebote oder Video-Streaming in den heimischen vier Wänden.

Literaturhinweis:
Denk J., Burmester A., Kandziora M., Clement M. (2022): The impact of COVID-19 on music consumption and music spending. PLOS ONE 17(5): e0267640. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0267640

Luis Toro Araya gewinnt Dirigierwettbewerb

Der Chilene Luis Toro Araya hat sowohl den Opernpreis als auch den Publikumspreis als einer von sechs Finalisten beim International Conducting Wettbewerb ICCR in Rotterdam gewonnen. Er studiert in Zürich im MA Specialized Music Performance – Orchesterleitung bei Johannes Schläfli.

Luis Toro-Araya. Foto: zVg

Geboren 1995 in San Vicente de Tagua Tagua (Chile) studierte Luis Toro Araya an der künstlerischen Fakultät der Universität Chile und an der modernen Hochschule für Musik bei Alberto Dourthé Castrillón Violine. Von 2014 bis 2017 war er im Nationalen Symphonieorchester von Chile engagiert. Im Jahr 2015 begann er sein Dirigierstudium bei Dirigenten wie Jorge Rotter, Leonidrin, Garrett Keast und Helmuth Reichel Silva, mit dem er regelmässig als Assistent bei verschiedenen Projekten in Chile und Europa zusammenarbeitet.

Er war Finalist des Herbert von Karajan Young Conductors Award 2021, wo er die Camerata Salzburg beim Jubiläum 100 Jahre Salzburger Festspiele dirigierte. Zudem wurde er gerade zum Assistenten des spanischen Nationalorchesters für die Saison 2022/23 ernannt.

Die International Conducting Competition Rotterdam (ICCR) wird von der Stiftung International Conducting Competition Rotterdam in enger Zusammenarbeit mit dem Rotterdamer Philharmonischen Orchester und De Doelen organisiert. In fünf Runden mit verschiedenen Orchestern und Themen, von klassisch bis zeitgenössisch, zeigen die Dirigenten ihr Können.

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