Das Geflüster der Stadt Luzern

Für das Projekt «The Place of Whispers» in einer Performancereihe von Lucerne Festival sammelt der amerikanische Soundkünst­­ler David Bithell das Geflüster der Stadt Luzern ein. Den Abschluss des Projektes bildet die Aufführung von Kompositionen mit Hilfe eines Flüsterchors. Wer will, kann mitflüstern.

©: the artist David Bithell (Lucerne Festival)

An verschiedenen Sta­tionen im öffent­lichen Raum zeichnet Bithell mittels interaktiven Soundskulpturen die Träume, Wünsche und Sehn­süchte der Menschen auf. Sie bilden die Grundlage für eine Komposition, die wie­derum in einer Performancereihe aufgeführt wird.

«The Place of Whispers» ist Teil des Wettbewerbs SOUNDZZ.Z.ZZZ…Z des Kunstmuseums Luzern und von Lucerne Festival. Nach dem Ende 2013 versendeten Call for Artists gingen dazu bis Januar 2014 rund 60 Bewerbungen ein. Nach Beurteilung durch eine Fachjury stand Bithell (*1976) als Gewinner fest. Sein Projekt überzeugte die Jury «durch die einzigartige Mischung der Bereiche Musik, Performance und Intervention im öffentlichen Raum».

Inspiriert vom Thema «Psyche», liegt Bithells künstlerisches Interesse für das Projekt mit dem poe­tischen Titel im Verhältnis von bewussten und unbewussten Geräuschen, Wahr­nehmungen und Erfahrungen. Um sonst oft geheim gehaltenen Wünsche einsammeln zu können, entwickelt David Bi­thell fünf interaktive Soundskulpturen sowie eine Website.

In der Stadt Luzern wandert Bithell mit den Skulpturen von Ort zu Ort. Gleichzeitig kann man seine Geheimnisse auf der Web­site www.placeofwhispers.com preis­ge­ben. Das so über mehrere Wochen gesammelte Material verwendet Bithell für fünf Performances. Das Geflüster der Menschen, die bei dem Projekt mitmachen, die in die Skulpturen hineinflüstern und ihre Träume erzählen, wird zu einer neuen Geräusch­kulisse komponiert.

Um seine Kompositionen aufzuführen ist David Bithell auf die Unterstützung eines Flüsterchors angewiesen. Interessenten können sich unter info@kunstmuseumluzern.ch dazu anmelden.

Mehr Infos: www.placeofwhispers.com

Gefahren des TTIP für das europäische Kulturleben

Die Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts unterstützt einstimmig die Auffassung, Kultur und Bildung nicht in das Verhandlungsmandat des Transatlantischen Freihandelsabkommens (TTIP) zwischen den USA und der EU einzubeziehen.

Foto: olly – Fotolia.com

Das zur Zeit verhandelte Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) will Zoll- und Regelgrenzen zwischen den USA und der EU abbauen, um die Wirtschaft der beiden Partner zu stimulieren. Auch Lebensbereiche ausserhalb der Wirtschaft könnten dabei den Prinzipen des freien Welthandels unterworfen werden.

Es gibt nach Überzeugung der Goethe-Institut-Mitglieder aber auch andere, wichtige Formen von Öffentlichkeit neben dem Markt. Kultur sei ein öffentliches Gut, das öffentliche Förderung verdiene und benötige. Der Wert künstlerischer Produktionen hänge nicht von den Gesetzen des freien Marktes ab. Die Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts ist deshalb der Auffassung, dass Kultur, Bildung und Medien konsequent vom Verhandlungsmandat über TTIP ausgenommen werden müssen.

Zur Zeit werden die Verhandlungen zwischen der Europäischen Kommission und den USA über TTIP hinter verschlossenen Türen geheim geführt. Dies sei nicht geeignet, eine gemeinsame Verantwortung für Europa zu stärken. Es nähre eher den Verdacht, dass die Eigenständigkeit der Kultur gefährdet sei. Bislang sei trotz öffentlicher Kritik dieser Verdacht von der Kommission nicht ausgeräumt worden.

Die Mitgliederversammlung des Goethe-Instituts erwartet, dass die neue EU-Kommission ihre Verhandlungsführung und deren derzeitigen Stand transparent macht, die Mitgliedstaaten einbezieht und die Öffentlichkeit umfassend informiert. Zu dem beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gebildeten TTIP-Beirat wird das Goethe-Institut engen Kontakt halten.

 

ZHdK an der Architekturbiennale in Venedig

Am Freitag, 25. Juli, startet in Venedig der Z Club. Im Palazzo Trevisan degli Ulivi vertritt er die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) auf der 14. Architekturbiennale der italienischen Metropole.

Palazzo Trevisan degli ulivi. Foto: Pro Helvetia

Der Z Club ist laut einer Mitteilung der Hochschule ein Diskurs-, Performance- und Musikfestival der ZHdK, das sich eine Woche lang Nacht für Nacht den Themen Geld, Raum und Postindustrialisierung widmet.

Der Z Club macht auf, wenn in Venedig die Sonne untergeht: Täglich-nächtlich ab 21 Uhr entfaltet sich ein Programm, das sieben Abende lang einen Querschnitt durch die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) bietet.

Am 29. Juli macht eine Konzert-Performance den Nexus von Heavy Metal, Death Metal und Postindustrialisierung sinnfällig. Der 30. und 31. Juli wiederum sind ganz der Neuen Musik und ihrem Verhältnis zur Industrie gewidmet: Konzipiert und technisch realisiert durch das Institute for Computer Music and Sound Technology wird ein breites Spektrum von Werken zwischen analoger Tonbandmusik und generativer Kunst, zwischen audiovisueller Kunst und Performance erklingen, in dem verschiedene Aspekte von ‚Materialität‘ thematisiert sind.

Ausgehend vom kanonischen Werk La Fabbrica Illuminata des Venezianers Luigi Nono interpretiert von der Sopranistin Sarah Maria Sun, wird ein Weg bis zur Gegenwart beschritten. Dabei werden Werke von Iannis Xenakis, Horacio Vaggione, Billy Roisz sowie aktuelle Arbeiten von ICST-Angehörigen und Studierenden aufgeführt und kommen in einer audiovisuellen Live-Performance mit Michael Egger, Thomas Peter sowie dem Spezialgast Jorge Sánchez-Chiong zu einem Höhepunkt.
 

Instrumentalunterricht an Aargauer Volksschulen

Der Kanton Aargau, der als guter Schweizer Durchschnitt gilt, hat die Schul- und Lehrkräftestatistik 2013/14 veröffentlicht. Sie gibt auch Auskunft über den Instrumentalunterricht an der Volksschule.

Bild: olly – Fotolia.com,SMPV

Laut der jüngsten Schulstatistik des Kantons besuchen im Aargau 71’526 Kinder und Jugendliche die Volksschulen. Ihnen stehen insgesamt 826 Instrumentallehrpersonen zu Verfügung, die sich 112 Vollzeitäquivalente teilen. Das heisst, durchschnittlich erfüllt eine Lehrperson ein 14-Prozent-Pensum. Demgegenüber erfüllen die 234 Logopädie- und Legasthenie-Fachkräfte ein durchschnittliches 50-Prozent Pensum (116 Vollzeitäquivalente).

Aufgeteilt auf die Geschlechter ergibt sich ein relativ ausgewogenes Bild: 454 Instrumentallehrern stehen 372 Instrumentallehrerinnen gegenüber. Allerdings belegen die Männer deutlich mehr Vollzeitäquivalente (72) als die Frauen (40). Das heisst, sie belegen durchschnittlich ein höheres Pensum.

Die allgemeinen Lehrkräfte der Volksschule (2013 waren es 6705) belegen 4470 Vollzeitäquivalente, das heisst durchschnittlich ein 66-Prozent-Pensum. Das Geschlechterverhältnis ist bei ihnen deutlich zugunsten der Frauen verschoben: 1796 Lehrern stehen 4909 Lehrerinnen entgegen.

Spitzenplätze für die Schweiz im Operngeschäft

Oper ist primär ein Ding der deutschsprachigen Länder. Das Magazin Newsweek belegt dies unter Berufung von Operabase-Statistiken. Die Schweiz mischt auf den Spitzenplätzen mit.

Foto: Marika/pixelio.de

Laut dem Deutschen Bühnenverein gibt es in Deutschland 83 öffentlich finanzierte Opernhäuser, 130 Orchester, 200 privat betriebene Theater und 70 Opernfestivals. Österreich zählt 67 Theaterhäuser und die Schweiz 30. Frankreich und Grossbritannien bringen es gerademal auf ein Dutzend öffentlich finanzierte Opernhäuser.

Laut der Statistiken von Operbase wurden in Deutschland letztes Jahr 7230 Opernaufführungen realisiert, ein Drittel der gesamten Weltproduktion. Die USA zählte 1730 Aufführungen, Russland 1441, Frankreich 1288. Österreich findet sich auf dem sechsten Platz mit 1252 Aufführungen, die Schweiz auf dem neunten, mit 795.

Misst man die Anzahl Aufführungen an der Grösse der Bevölkerung, erreicht die Schweiz sogar den zweiten Platz, mit 102,1 Aufführuneng pro Million Einwohnern. Die Zahl liegt bloss in Österreich noch höher (149.8). Deutschland liegt mit 88,14 auf dem vierten Platz, Estland mit 95,5 auf dem dritten.
 

Beiträge für den European Song Contest 2015 gesucht

Nach dem Erfolg am diesjährigen European Songs Contest mit Sebalter sucht das Schweizer Radio und Fernsehen Beiträge für 2015 in Österreich. Interessierte sind eingeladen, ihre Songs auf eine Internetplattform hochzuladen.

Sebalter bei einer Probe zum ESC in Kopenhagen 2014. Foto: Albin Olsson, wikimedia commons

Vom 29. September bis zum 27. Oktober 2014, um 8 Uhr, können alle Interpreten, die am Eurovision Song Contest 2015 in Österreich die Schweiz vertreten wollen, ihre eigens für diesen Event komponierten Songs auf der Internetplattform srf.ch/eurovision veröffentlichen. Entschieden wird über die neun deutschschweizer Final-Beiträge je zur Hälfte vom Publikum und einer Fachjury.

In einer zweiten Phase werden diese sowie sechs Kandidaten von RTS und drei Kandidaten von RSI ihren Song live einer Expertenrunde präsentieren. Die Experten bewerten die Livekompetenz, die gesangliche Qualität sowie die Bühnenpräsenz. Von diesen 18 Kandidaten schickt das Expertenteam insgesamt sechs ins Rennen – drei für SRF und RTR, zwei für RTS und einen für RSI.

Die sechs qualifizierten Interpreten präsentieren in der nationalen Liveshow am Samstag, 31. Januar 2015, ihren Song sowie zusätzlich eine Coverversion eines anderen Songs. Diese Sendung wird live aus der Bodensee-Arena in Kreuzlingen ausgestrahlt. Das Fernsehpublikum und eine Expertenjury bestimmen zu je 50 Prozent, wer die Schweiz 2015 am Eurovision Song Contest in Österreich vertreten soll.

25 Jahre Schweizer Jazzarchiv

Das Schweizer Jazzarchiv, untergebracht im SwissJazzOrama Uster, wird 25 Jahre alt und gestaltet zum Silberjubiläum eine besondere Ausstellung.

Foto: tomer turjeman – Fotolia.com

In Text, Bild und Ton ehrt die Schau «25 Jahre Jazzarchiv» in Uster ab 5. September 2014 die Gründer dieser Institution sowie all jene Donatoren, die in besonderem Mass zu den wertvollen und teilweise einzigartigen Beständen dieses nationalen Archivs beigetragen haben.

Das SwissJazzOrama sammelt und archiviert Ton- und Bildträger, Literatur und Zeugnisse aller Art aus der Welt des Jazz, konzentriert sich dabei aber auf Sammelgut mit schweizerischen Bezügen.  Begonnen hatte alles 1989 mit der Gründung des Trägervereins Pro Jazz Schweiz und der Erweiterung der Jazzsammlung von Otto Flückiger zum Jazzarchiv in Rheinfelden. Nach einer vierjährigen Zwischenphase in Arlesheim siedelte das Schweizer Jazzarchiv nach Uster über, wo es 1998 in neuen Strukturen und unter neuer Trägerschaft als SwissJazzOrama aufblühte.

Die Jubiläumsausstellung «25 Jahre Jazzarchiv» feiert am Freitag, 5. September, 17 Uhr, ihre Vernissage am Sitz des SwissJazzOrama. Das erste Vierteljahrhundert Jazzarchiv gibt überdies Anlass für ein konzertantes Jazzweekend (7./8./9. November 2014) und weitere Aktionen.

Arvo Pärt mit Praemium Imperiale ausgezeichnet

Der estnische Komponist Arvo Pärt wird mit dem mit 110’000 Euro dotierten diesjährigen Praemium Imperiale Preis für Musik, der als eine Art Nobelpreis der Künste gilt, ausgezeichnet.

Foto: Estonian Foreign Ministry, wikimedia commons

Weitere Preisträger sind der französische Maler Martial Raysse, der italienische Bildhauer Giuseppe Penone und der amerikanische Architekt Steven Holl.

Der Praemium Imperiale wird unter der Schirmherrschaft des japanischen Kaiserhauses von der Japan Art Association vergeben. Er wird heuer zum 26. Mal verliehen. Insgesamt wurden bisher rund 130 Künstler geehrt, darunter Pierre Boulez, György Ligeti, Alfred Schnittke und Luciano Berio.

Arvo Pärt wurde im Jahre 1935 in Paide (Estland) geboren. Nach seinem Studium in Tallinn arbeitete er von 1958 bis 1967 als Tonmeister beim estnischen Rundfunk. 1980 emigrierte er nach Wien und ein Jahr später als Stipendiat des DAAD nach Berlin.

Er nutzt ein selbstentwickeltes kompositorisches Prinzip, das er Tintinnabuli nennt. Es strebt nicht nach einer progressiv anwachsenden Komplexität, sondern nach äusserster Reduktion des Klangmaterials und Beschränkung auf das Wesentliche.
 

Thomaner erhalten Preis der Europäischen Kirchenmusik

Der Thomanerchor Leipzig erhält den mit 5000 Euro dotierten Preis der Europäischen Kirchenmusik 2014, der von der Stadt Schwäbisch-Gmünd im Rahmen des Festivals Europäischer Kirchenmusik ausgerichtet und seit 1999 zum 16. Mal verliehen wird.

Thomanerchor im Bachhaus Eisenach. Foto: Bachhaus, Eisenach (wikimedia commons)

Mit dieser Auszeichnung, die erstmals an ein Ensemble geht, ehrt das von der Stadt getragene Festival den Knabenchor «für seine grossen Verdienste um die Pflege der geistlichen Musik und für seine über 800 Jahre gewachsene Bedeutung der musikalischen Nachwuchsförderung».

Der Preis würdigt «hochrangige Interpreten und Komponisten für wegweisende Leistungen im Bereich der geistlichen Musik». Unter den bisherigen Preisträgern finden sich unter anderen Sofia Gubaidulina, Klaus Huber, Arvo Pärt, Krzysztof Penderecki, Dieter Schnebel, Hans Zender, Helmuth Rilling, Peter Schreier und Clytus Gottwald.
 

Levy Schirmherr Jüdischer Musik- und Theaterwoche

Der Schweizer Regisseur und Schauspieler Dani Levy («Alles auf Zucker») ist Schirmherr der diesjährigen 18. Jüdischen Musik- und Theaterwoche Dresden, die im Oktober und November über die Bühne gehen wird.

Foto: Manfred Werner – Tsui

Levy, der sich in seinen Filmen humorvoll und kontrovers mit dem jüdischen Selbstverständnis auseinandersetze, sei der passende Repräsentant für die 18. Ausgabe mit dem Motto «Jüdisch.Jetzt!», betonte Festivalleiterin Valentina Marcenaro laut der Deutschen Presseagentur.

Im Rahmen der 18. Ausgabe des Festivals sind moderne, teils zeitgenössische Interpretationen aus den Bereichen Musik, Theater, Tanz, Literatur und Film zu sehen und zu hören. In insgesamt fast 30 Veranstaltungen werden Junge Künstler, Gegenwartskunst, frische Ansätze, die sich der jüdischen Kultur in allen ihren Facetten widmen, präsentiert.

Die 18 entspricht in der Kabbala dem Wort Chai, welches für «Leben» steht. Und genau darum gehe es dieses Jahr, so der Flyer des Festivals. Unter dem Titel «Jüdisch. Jetzt!» wende sich das Festival besonders der sehr lebendigen Gegenwart zu.

Mehr Infos: www.juedische-woche-dresden.de
 

Atelieraufenthalte für Baumann und Jampen

Der Künstler Laurent Schmid und der Musiker Rico Baumann werden 2015 das Atelier der Stadt Bern in New York bewohnen. Der Musikerin Karin Jampen und dem Künstler Ramon Feller wurden Aufenthaltsstipendien der Stadt Bern und der Städtekonferenz Kultur (SKK) in Genua und Kairo zugesprochen.

Foto: Stefan Deubner

Um die beiden Stipendien für einen Aufenthalt in New York von Februar bis Juli 2015, dotiert mit je 18’000 Franken, bewarben sich 30 Berner Kulturschaffende. Gemeinsam mit der Städtekonferenz Kultur (SKK) schrieb die Stadt Bern ein Stipendium von 4’500 Franken für einen dreimonatigen Aufenthalt in Genua von März bis Mai 2015 sowie ein Stipendium von 9‘000 Franken für einen sechsmonatigen Aufenthalt in Kairo von Februar bis Juni 2015 aus. Für Genua gingen fünf, für Kairo drei Bewerbungen ein. Die Abteilung Kulturelles und Vertretungen der Kulturförderungskommissionen haben das Genua-Stipendium an die Musikerin Karin Jampen vergeben

Rico Baumann arbeitet als Schlagzeuger mit Musikern und Bands verschiedenster Stilrichtungen wie Baze, King Pepe, Don Li und dem Swiss Jazz Orchestra zusammen und bereist mit den Jazzbands Le Rex, Der Wawawa, Weird Beard und European Jazz Orchestra Europa Amerika und Asien. Als Produzent und Komponist betreibt Rico Baumann das Avantgarde-Beat-Duo KG & Morricone und sorgt mit seiner neuen Synth-Pop Band True international für Aufmerksamkeit.

Karin Jampen ist freischaffende Musikerin, Musikvermittlerin und übt eine Lehrtätigkeit an der Musikschule Konservatorium Bern aus. Als Pianistin mit einem vielfältigen Repertoire von Barock bis zeitgenössischer, experimenteller Musik, bewegt sie sich auf verschiedenen Plattformen Sie ist unter anderem auch Initiantin der interdisziplinären Musikperformance «Lines & Clusters» (2011) oder des Konzertprojekts «Schichtwerk – SchlagzeugPianoComputer» (2012).

Beethovens und Wagners Harmonien unter der Lupe

Der an der Universität des Saarlandes tätige Musikwissenschaftler Rainer Kleinertz und der Informatiker Meinard Müller von der Universität Erlangen arbeiten gemeinsam an der digitalen Analyse und Interpretation von Harmonien in Werken Beethovens und Wagners.

Foto: flariv – Fotolia.com,SMPV

Die beiden wollen ausloten, wie die Informatik der Musikwissenschaft helfen kann, musikalisch relevante Strukturen zu erkennen, welche Aufgaben der Computer übernehmen kann und ob durch eine Visualisierung der Harmonien neue Zusammenhänge entdeckt werden können.

Meinard Müller, der sich am Informatik-Exzellenzcluster der Saar-Uni bereits mit ähnlichen Themen beschäftigt hatte, wird dabei Methoden der Signalverarbeitung einsetzen. Mit Hilfe von Audiodaten sollen Wechsel der Harmonien erfasst und graphisch aufbereitet werden. Die Ergebnisse ihrer bisherigen Zusammenarbeit haben die Forscher im renommierten Journal of New Music Research veröffentlicht.

Für Musikwissenschaftler Kleinertz ist von Interesse, ab wann zum Beispiel die Komplexität in Beethovens Klaviersonaten zunimmt und wann dieser von Konventionen abweicht. Bei Wagners Opern spielten hingegen Stimmungsumschläge eine zentrale Rolle. Hier werde es interessant sein zu erforschen, ob man über die digitalen Analysen zu neuen Querbezügen komme, die man bei dem rund 16-stündigen Werk durch reines Hören oder Partiturlesen bisher nicht erkannt habe.

Mit den neuen digitalen Werkzeugen, die in dem Forschungsprojekt entwickelt werden sollen, will der Musikwissenschaftler auch Stücke, die sich bisher einer harmonischen Analyse entzogen, besser interpretieren können.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das gemeinsame Projekt von Musikwissenschaft und Informatik über drei Jahre mit insgesamt 540.000 Euro. Je zur Hälfte profitieren davon die Forscher an der Universität des Saarlandes und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
 

Chancen für Winterthurs Kultur und Kreativwirtschaft

Eine aktuelle Studie der ZHAW School of Management and Law zeigt Entwicklungsmöglichkeiten für Kultur und Kreativwirtschaft in Winterthur und Region auf.

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Das Zentrum für Kulturmanagement (ZKM) der ZHAW School of Management and Law hat mit einer empirischen Studie erstmals relevante Daten und Entwicklungsszenarien für Winterthur und Region erhoben. Die grosse Chance für Winterthur und die Region bestehe in der stärkeren Vernetzung der verschiedenen Teilmärkte von Kultur und Kreativwirtschaft untereinander, heisst es in der Medienmitteilung.

Die Grösse Winterthurs begünstige eigenständige Entwicklungen, die wirtschaftlich stärker genutzt werden könnten. Voraussetzung dafür seien innovative Ideen und die Ausrichtung an potenziellen Kunden und Auftraggebern.

Auftraggeber der Studie sind die Stadt Winterthur, die Standortförderung Region Winterthur und das Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich. Herausgeber ist das Zentrum für Kulturmanagement der ZHAW School of Management and Law. Die Studie basiert auf statistischen Strukturdaten der Betriebszählung 2008.

Ausgehend davon wurden Akteure und Unternehmen der verschiedenen Teilmärkte von Kultur und Kreativwirtschaft in Winterthur und Region mittels quantitativer Online-Umfrage, in Experteninterviews und Fokusgruppen-Diskussionen zu ihren Arbeitsweisen, Erfahrungen und Einschätzungen befragt.

Download der Studie:
www.sml.zhaw.ch/fileadmin/user_upload/management/zkm/forschung/pdf/Studie_KuWi.pdf

 

Jann Leiter der Luzerner Kulturförderung

Die Leiterin der Dienststelle Hochschulbildung und Kultur hat Martin Jann zum neuen Leiter Kulturförderung des Kantons Luzern gewählt. Er wird Nachfolger von Nathalie Unternährer, die eine neue berufliche Herausforderung in Basel annehmen wird.

Bild: zvg

Der 1965 geborene Martin Jann hat an der Universität Bern Jurisprudenz studiert. In mehreren Zusatzstudien, unter anderem in strategischer Kommunikation, Urbane Identität und Design sowie Raumentwicklung an der ETH Zürich hat er sich umfassendes Wissen in kulturellen, politischen und finanziellen Bereichen angeeignet.

Jann amtete neun Jahre als Geschäftsführer des Schweizer Buchhändler- und Verlegerverbandes. Danach arbeitete er bei der ETH Zürich im Departement Architektur, und von 2010 bis 2013 war er Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung IBA Basel 2020. Daneben betreute er verschiedene Projekte im Bereich Design, Theater und Ausstellungen.

Martin Jann tritt seine Stelle als neuer Leiter Kulturförderung am 1. September 2014 an. Nathalie Unternährer verlegt ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt aus familiären Gründen nach Basel.
 

Studierende von Herbut in Lyon ausgezeichnet

Am 6ème Concours International de piano de Lyon ist Pavel Yeletskiy mit dem 1. Preis sowie dem Publikumspreis ausgezeichnet worden. Igor Andreev ist Gewinner des 3. Preises. Die beiden Pianisten sind Schüler des HKB-Dozenten (Hochschule der Künste Bern) und Jurymitglieds Tomasz Herbut.

Pavel Yeletskiy. Foto: zvg

Der zweite Preis ist dem Koreaner Min-Jun Kim zugesprochen worden. Der erste Preis ist mit 6000 Euro dotiert, der zweite mit 3500 Euro und der dritte mit 2000 Euro.Der von der Pianistin Svetlana Eganian ins Leben gerufenen Wettbewerb ist zum sechsten Mal ausgetragen worden.

Präsident der Jury ist Michel Dalberto. Weitere Mitglieder sind Akemi Alink‐Yamamoto, Alain Lompech, Elena Rozanova, Philippe Raskin und Thomas Herbut, der auch der Lehrer der beiden HKB-Studierenden ist.

Der Pianist Pavel Yeletskiy hat 2013 in Bern den Master of Arts in Specialized Music Performance – den höchsten Ausbildungsgang der HKB im Bereich Musik – abgeschlossen und dabei den Eduard-Tschumi-Preis 2013, der jährlich für die besten Solistenprüfungen an der HKB vergeben wird, gewonnen.

get_footer();