8. Europäischer Opernregie-Preis

Ab sofort können sich junge Regisseure und Regieteams bis zu einem Alter von 35 Jahren für den 8. EOP – Europäischen Opernregie-Preis 2015 bewerben. Die Aufgabe für den Regiewettbewerb stellt diesmal die Oper Köln.

Bühnenaufbau in der Kölner Oper. Foto: Elke Wetzig, wikimedia commons

Gefordert ist ein Regie- und Ausstattungskonzept zur Kammeroper Weisse Rose von Udo Zimmermann. Dabei müssen die technischen Voraussetzungen der Oper Köln berücksichtigt werden. Bühnenpläne und technische Daten werden nach der Anmeldung zum Wettbewerb von der Camerata Nuova zur Verfügung gestellt. Anmeldeschluss ist der 30. November 2014.

Das Konzept muss schriftlich und mit Skizzen, eventuell mit Bühnenbildmodell, bis zum 31. Dezember 2014 bei der Camerata Nuova in Wiesbaden eingegangen sein. Das Finale findet im Mai 2015 im Rahmen der Frühjahrstagung der Opera Europa statt. Die Jury besteht aus Intendanten und Fachleuten des europäischen Opernlebens. Das siegreiche Konzept wird in der Spielzeit 2016/2017 an der Oper Köln aufgeführt.

Die Opera Europa, ein Zusammenschluss von über 150 europäischen Opernhäusern, und die Wiesbadener Camerata Nuova e. V., eine Vereinigung von Opernfreunden, schreiben alle zwei Jahre den EOP – Europäischer Opernregie-Preis, einen Wettbewerb für junge Opernregisseure aus. Ausgelobt sind drei Preise, mit einem Preisgeld von 30.000,- Euro.

Mehr Infos:
www.camerata-nuova.com
 

Eine Schule für die Ewigkeit

Es war einmal ein junger Jazzmusiker, der hatte einen Traum: eine Jazzschule in Basel. Was im Jahr 1986 mit zwei Kellerräumen im Sommercasino begann, hat mit der Luxusschule an der Utengasse, die am 19. September 2014 eröffnet wird, nichts mehr gemein.

Aufnahme- und Performancesaal. Fotos: Niklaus Rüegg

Klaus Hubmann, Geschäftsführer Habitat, Stephan Schmidt, Direktor der Musik-Akademie und Bernhard Ley, Leiter Abteilung Jazz, Hochschule für Musik Basel, war die grosse Genugtuung anzusehen, als sie einer riesigen Schar von Medienleuten den neuen Jazzcampus vorstellten. Sichtlich stolz, doch auch bescheiden und dankbar, berichteten sie von den Vorzügen dieses Märchenhauses an der Utengasse 15/17, mitten im Herzen von Kleinbasel. Und die Journalisten rieben sich ungläubig die Augen. Was sie hier sahen, gibt es in Kultur und Bildung heute eigentlich gar nicht mehr – es sei denn, man trifft auf Kreise, die ein Interesse und die Finanzen dafür aufbringen. So geschehen, als «Mister Jazzschule» Bernhard Ley bei der Suche nach neuen Schulräumlichkeiten von den Stiftungen Habitat und Levedo unverhofft den Vorschlag unterbreitet bekam, im Rahmen der Quartierbelebungspläne an der Utengasse einen neuen Jazzcampus zu verwirklichen.

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Bernhard Ley, Klaus Hubmann, Stephan Schmidt (v.l.)

Auf diese wundersame Weise kam eine kleine Schule mit ganzen 250 Lernenden, 64 Studierenden und 45 Lehrpersonen in den Genuss eines im Grunde überdimensionierten Musentempels mit einer weltweit einzigartigen Infrastruktur. Zum Thema Geld wurde gegen aussen Stillschweigen vereinbart, doch dürften die Gesamtkosten grob geschätzt im oberen zweistelligen Millionenbereich liegen.

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Die Gebäudekuben sind der historisch gewachsenen Struktur nachempfunden.

Das Beste grade gut genug

Die Ausgangslage war paradiesisch: 2008, drei Jahre vor Baubeginn, fing man an sich Gedanken zu machen. Stiftungsverantwortliche, Architekten, Pädagogen und Studierende begaben sich auf die «grüne Wiese» und dachten sich die ideale Schule aus. Man hatte im Ausland etliche Schulen angeschaut, Brainstormings und Seminare mit Studenten organisiert. Ideen, Wünsche, «Nice-to-Haves» wurden gesammelt. Im Mai 2011 wurde mit dem Bau begonnen. Die alten Fabrik- und Wohngebäude wurden allesamt abgerissen. Nur das geschützte Frontgebäude an der Utengasse blieb erhalten. Damit die Bauarbeiten überhaupt vonstatten gehen konnten, mussten Teile eines historischen Nebenhauses erst ab- und anschliessend wird aufgebaut werden. Die Architekten Buol&Zünd haben einen Neubau in historisierender Ästhetik verwirklicht, mit Gebäudeteilen in hellem Sichtbackstein, die in verschiedenen Winkeln zueinander angeordnet sind. Die zwei Untergeschosse, das Erdgeschoss und die vier Obergeschosse des neuen Schulgebäudes beinhalten ein Volumen von 23’400m3 und fast 6000 m2 an Bruttogeschossfläche, was 30 Einfamilienhäusern entspricht. Der Innenhof behielt seine ursprüngliche Schräge. Unter einer Backsteinlaube lädt ein Open-Air-Cheminée zum gemütlichen Verweilen ein.

An Materialien wurde nicht gespart, im Gegenteil. Mit der zweitbesten Lösung gab man sich nie zufrieden, auch wenn die beste drei Mal so teuer war. Akustisch wurde das bestmögliche Konzept verwirklicht. Bevor die 49 Musikräume individuell ausgestattet wurden, hatte man Schallabsorber in einen Testraum eingebaut und so die akustischen Eigenschaften simuliert. Jeder Raum bekam bewusst eine eigene Akustik, Die Hoch-, Mittel- und Tieftonabsorber wurden unterschiedlich angeordnet und tragen damit den unterschiedlichen Klangvorstellungen der Musiker beziehungsweise den Besonderheiten der Instrumente Rechnung. Neben zwei top eingerichteten Studios mit Aufnahmeräumen, gehören ein Jazzclub, ein Performancesaal, ein Aufnahmesaal und ein Bewegungssaal mit jeweils weit über 100 m2 Fläche zum grosszügigen Raumangebot.

Die extrem hohen Anforderungen an die Bauakustik verlangten eine Massivbauweise. Die optimal gedämmte Aussenhülle sorgt für einen sehr geringen Energieverbrauch und besitzt die höchste Schallisolationsstufe. Die beiden Studios sind als «Haus im Haus» gebaut worden. Zwischen den beiden Mauern gibt es einen Zwischenraum ohne Schallbrücken, so dass nicht einmal ein Helikopter direkt über Haus gehört werden kann. Die Studios werden sowohl mit digitaler als auch analoger Aufnahmetechnik ausgestattet, was heutzutage eine Exklusivität darstellt. Sämtliche Räume sind einzeln mit separaten Lüftungsrohren mit fünfzehn Monoblocks im zweiten Untergeschoss verbunden. So werden Schallbrücken zwischen die Räumen vermieden. Auch elektrisch ist jeder Raum autonom und mit eigenen Sicherungen ausgerüstet.

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Architekt Marco Zünd erklärt die Vorzüge des Performancesaals «Black Box».

Eine seltene Konstellation
Es ist tatsächlich wie im Märchen, was Bernhard Ley in den vergangenen drei Jahrzehnten widerfahren ist, ein Märchen, in dem der heutige Direktor der Hochschule für Musik – Abteilung Jazz ein zentraler Akteur war. Noch als Student der Jazzgitarre an der Musikhochschule Graz hatte er die Fäden gesponnen. Als er in seine Heimatstadt zurückkehrte, konnte er den Unterrichtsbetrieb im «Jazzcasino» auf rein privater Ebene aufnehmen. 1991 wurde ein Trägerverein zum Zweck der Gründung einer Berufsabteilung mit Anerkennung durch den Schweizerischen Musikpädagogischen Verband (SMPV) gegründet. Fünf Jahre später erfolgte der Einzug an der Reinacherstrasse. 1999/2000 ermöglichte ein «zu Null»-Entscheid im Grossen Rat die Integration der Berufsabteilung in die Musikakademie Basel. Die Allgemeine Abteilung zog im Jahr 2007 nach. Kaum hatte der umtriebige Direktor die Allgemeine Abteilung ebenfalls unter Dach und Fach, dachte er einen Schritt weiter. Da die Räumlichkeiten an der Reinacherstrasse allmählich zu eng wurden und die Infrastruktur den Anforderungen einer international ausgerichteten Schule nicht mehr genügten, machte sich Ley auf die Suche nach einem neuen Domizil. Im Rahmen der Neukonzeption des Volkshauses am Claraplatz evaluierte er eine mögliche Zusammenarbeit. Davon bekam die Stiftung Habitat Wind – der Rest ist Geschichte.

Der Jazzcampus ist eine Schule für die Ewigkeit – das Modewort «Nachhaltigkeit» ist hier nur der Vorname –, die in der Szene bereits weltweit für Aufsehen sorgt. Bernhard Ley rechnet denn auch mit einer starken Internationalisierung der Studenten- und Dozentenschaft. Der Jazzcampus ist als offene Schule konzipiert, die für Studierende und Lehrkörper 24 Stunden zugänglich ist. Offen soll sie auch für die Stadt sein. Der Jazzclub, für 150 Zuschauer ausgelegt, soll das Volk anlocken und für den Jazz begeistern.

www.jazzcampus.com

Wie soll heutige sakrale Orgelmusik klingen?

Im Rahmen des V. Internationalen Kongresses für Kirchenmusik Bern 2015 wird in einem Orgelwettbewerb die Frage nach zeitgemässen Orgelkonzerten gestellt. Anmeldeschluss ist am 31. Oktober.

«The Organ» im nordirischen Naturdenkmal «Giant’s Causeway». Foto: Bildpixel/pixelio.de

Wie der Verein V. Internationaler Kongress für Kirchenmusik 2015 in seiner Ausschreibung festhält, sind Rezitalprogramme von maximal 35 jährigen Organistinnen und Organisten gefragt, «die Kreation, Interpretation, Vermittlung und Forschung in neuer, modellhafter Weise miteinander verbinden und zeitgenössische und ältere Musik in einen sinnreichen Zusammenhang setzen. Die Konzertdauer soll ca. 50 Minuten betragen. Als Instrumente stehen die Hauptorgel und die winddynamischen Orgeln der Hochschule der Künste Bern zur Verfügung.»

Für die erste Runde sind bis am 31. Oktober 2014 das detaillierte Konzertprogramm sowie eine DVD mit einem kurzen Vorspiel einzureichen. Aus den Einsendungen werden vier Gewinner ausgewählt, die am 20. März 2015 im Berner Münster konzertieren werden. Der Gewinner oder die Gewinnerin aus dieser Runde wird den V. Internationalen Kirchenmusikkongresses am 21. Oktober 2015 mit einem Konzert im Berner Münster eröffnen.

Weitere Informationen:
www.kirchenmusikkongress.ch
 

Bundesrat schützt Graumarkt für Konzerttickets

Der kommerziell betriebene An- und Weiterverkauf von Tickets durch sekundäre Ticketverkäufer ist nach Ansicht des Bundesrates grundsätzlich von der Wirtschaftsfreiheit gedeckt. Auch Konzertticktes können also gewinnbringend weiterverkauft werden.

Bild: vege – Fotolia.com

In einer Motion verlangt der baselstädtische SVP-Nationalrat Sebastian Frehner eine Änderung des Bundesgesetzes über den unlauteren Wettbewerb (UWG), die vorsieht, dass Tickets für Konzerte und Sportanlässe, im Fall eines Weiterverkaufs nicht teurer sein dürfen als der ursprünglich festgelegte Preis.

In seiner Antwort erklärt nun der Bundesrat, dass die freie Festsetzung des Preises auch beim Weiterverkauf von Produkten und Dienstleistungen zum freien Wettbewerb gehöre. Der Weiterverkauf selbst sei ein Ausfluss der Vertragsfreiheit und eine legitime Form der Ausübung des Eigentumsrechts.

Auch wer im Internet ein Ticket für den Eintritt an Konzerte, Sportanlässe oder sonstige Events kaufe, müsse die Möglichkeit haben, sein Ticket weiterzuverkaufen. Der Weiterverkauf von Tickets durch Einzelpersonen dürfte auch kaum zu Problemen Anlass geben.

Auf Graumärkten würden durch professionelle sekundäre Ticketverkäufer hingegen Tickets zum Teil vor dem offiziellen Vorverkaufsstart oder sofort danach zu überhöhten Preisen angeboten, entweder vor Ort oder über eine Plattform im Internet. Die Veranstalter sähen zwar in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen vor, dass die Tickets nicht weiterverkauft werden können. Dieses Verbot lasse sich allerdings gegen die Endabnehmer kaum durchsetzen.

Die auf dem Graumarkt tätigen Händler kaufen die Tickets meist mit ausgeklügelten Computerprogrammen oder setzen Gruppen von schulpflichtigen Jugendlichen für den Kauf ein, um sie anschliessend einer grösseren Anzahl von Personen zu überhöhten Preisen weiterzuverkaufen. Damit kann eine zumindest temporär preistreibende, künstliche Verknappung des Angebots ausgelöst werden. Diese Praxis kann gegen geltendes Recht verstossen, insbesondere gegen das Täuschungsverbot im Bundesgesetz vom 19. Dezember 1986 gegen den unlauteren Wettbewerb.

Dennoch empfiehlt der Bundesrat dem Parlament, die Motion Frehner abzulehnen. Se geht seiner Ansicht nach zu weit.
 

Hovahannisyan ist Haefliger-Preisträgerin

Die armenische Sopranistin Anush Hovahannisyan ist die Gewinnerin des diesjährigen, in Bern und Gstaad durchgeführten Concours Suisse Ernst Haefliger.

Anush Hovahannisyan. Bild: zvg

Der erste Preis ist mit 10’000 Franken dotiert. Den zweiten Rang (6000 Franken) erreichte der koreanische Bass Jisang Ryu, den dritten (4000 Franken) der Schweizer Bariton Alexandre Beuchat. Letzterem ist auch das Stipendium für den oder die beste Kandidat/in mit Schweizer Staatsbürgerschaft zugesprochen worden (8000 Franken).

Die Sonderpreise für ein Debüt-Konzert beim Lucerne Festival und für zeitgenössisches Liedgut am Davos Festival gehen an die deutsche Mezzosopranistin Silke Gäng, der Spezialpreis für ein Konzert am Menhuin Festival Gstaad an Juliette Raffin-Gay (Sopran).

Die Jury bestand unter anderem aus Vertretern hochkarätiger Opernhäuser und Festivals sowie dem Komponisten Dieter Ammann, der Sopranistin Christiane Iven und dem Musikwissenschaftler Stephan Mösch.

Anush Hovahannisyan hat in ihrem Heimatland ihre Ausbildung begonnen. Von 2010 bis 2013 studierte sie in der Klasse von Patricia Hay am Royal Conservatory of Scotland, wo sie ihren Masterabschluss erwarb. Seit 2013 ist sie Mitglied des Jette Parker Young Artists Programme am Royal Opera House in London, Covent Garden. 2012 gewann sie den Clonter Opera Prize, den Margaret Dick Voice Award und den Ye Cronies Opera Award sowie einen 3. Preis im Gesangswettbewerb Les Azuriales (Frankreich).
 

Die Rolle von Kultur in Konflikten

Die International Conference on Cultural Policy Research (iccpr), die weltweit grösste Konferenz für kulturpolitische Forschung macht nach Montreal, Istanbul und Barcelona im Herbst in Deutschland Station: Vom 9. bis 12. September 2014 richtet die Uni Hildesheim den Weltkongress aus.

Hildesheimer Marktplatz. Foto: Dirk Schröder / pixelio.de

Die Konferenz wird in Hildesheim eröffnet. Unter anderem sprechen Bernd M. Scherer, Direktor des Hauses der Kulturen der Welt Berlin und Basma El Husseiny vom ägyptischen Kulturforschungsinstitut Al Mawred Al Thaqafy in Kario. Am 12. und 13. September wird der Kongress in Berlin fortgeführt.

400 Experten aus rund 60 Ländern werden insgesamt erwartet. In 75 parallelen Foren diskutieren sie über Kulturpolitik und Transformationsprozesse, kulturelle Bildung und Partizipation. Die Anmeldung als Besucher der ICCPR2104 ist über die Konferenz-Website möglich, die Anzahl der Plätze ist allerdings begrenzt.

Beiträge aus der Schweiz stammen von Iolanda Pensa von der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) und Lisa Marx von der Universität Genf.

Mehr Infos: www.iccpr2014.de

 

Österreichischer Preis für HKB-Studentinnen

Isabelle Stettler und Madeleine Merz, beides Mezzosopranistinnen und Masterstudentinnen der Hochschule der Künste Bern (HKB) in der Klasse von Christian Hiltz, haben den geteilten ABA Award 2014 der Austria Barock Akademie und damit ein gemeinsames Konzert bei den Schwetzinger Winter-Festspielen 2016 gewonnen.

Isabelle Stettler. Foto: zvg

Die Austria Barock Akademie bietet in Gmunden, Moskau und Belgrad Meisterkurse für Absolventen von Musikhochschulen und Konservatorien an. Studierende höherer Semester können mit Empfehlung ihres Lehrers zugelassen werden. Zu ihren Partnerorganisationen gehören die Tschaikovsky Universität Moskau, die Gnessin Musikhochschule Moskau sowie die Musikuniversitäten von Wien, Prag, Belgrad und Warschau.

Isablle Stettler hat an der Hochschule für Musik Main 2012 ein Diplom als Gesangslehrerin abgeschlossen. Sie studiert seit September 2012 an der HKB. Die Aargauer Mezzosopranistin Madeleine Merz begann ihre Gesangsausbildung bei Regula Grundler und studiert seit 2010 an der HKB in der Klasse von Christian Hilz. Im Sommer 2013 schloss sie den Bachelor of Arts mit Auszeichnung ab.
 

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Madeleine Merz. Foto: zvg

Auf Tuchfühlung mit dem Nachwuchs

Am 17. und 18. Januar 2015 führt die Hochschule Luzern – Musik erstmalig eine Brass Academy durch. Teilnehmen können junge und talentierte Blechbläserinnen und Blechbläser im Alter von 12 bis 20 Jahren aus der Zentralschweiz.

Foto: Marcus Brauer/pixelio,SMPV

Die Teilnehmenden erhalten bei folgenden Professoren und Dozenten der Hochschule Einzel- und Kammermusikunterricht: Markus Würsch (Trompete / Kornett), Immanuel Richter (Trompete / Kornett), Thomas Rüedi (Euphonium, Bariton, Es-Horn), Simon Styles (Tuba), Markus Wüest (Posaune), Lukas Christinat (Horn), Olivier Darbellay (Horn).

Thomas Rüedi erklärt, warum er bei der Brass Academy als Dozent dabei ist, was diese beiden Academy-Tage von anderen Kursen unterscheidet und wer mitmachen kann:

  • Seit langem ist es uns Blechblasdozenten der Hochschule Luzern ein grosses Anliegen, den Kontakt mit dem Nachwuchs in der Zentralschweiz zu intensivieren. Das «Konsi», wie es ja traditionell immer noch heisst, soll nicht eine elitäre Burg hoch über der Stadt sein.
  • Die jungen Musikerinnen und Musiker erhalten die Gelegenheit, während zwei Tagen einen Einblick in das Musikleben der Hochschule Luzern zu gewinnen. Dabei steht auch der persönliche Kontakt zu den Dozierenden im Vordergrund. Unser Ziel ist es, den jungen, talentierten Blechbläsern Impulse auf ihren musikalischen Weg geben zu können und ihnen unsere Leidenschaft fü̈r die klassische Musik weiterzugeben.
  • Es sind ausnahmslos alle Blechinstrumente erwünscht. Die Anmeldung soll durch eine mündliche oder schriftliche Empfehlung des Musiklehrers oder Dirigenten des Blasmusikvereines unterstützt werden. Es ist uns ein grosses Anliegen, dass die Musiklehrer und/oder Dirigenten der Region ihre Schützlinge auf dieses Blechbläserfest aufmerksam machen.

Während der Akademie finden öffentliche Kurzkonzerte der Dozenten statt. Das ebenfalls öffentliche Abschlusskonzert ist am 18. Januar 2015 um 18 Uhr.

Anmeldeschluss: 31. Oktober, Teilnahmegebühr inkl. zwei Mittagessen: 40 Franken.
Ausnahmen von der geografischen Eingrenzung des Teilnehmerkreises können gewährt werden. Kontakte für weitere Informationen: Hochschule Luzern – Musik (Reimar Houtman: 041 249 27 12) oder Immanuel Richter (immanuelrichter@hslu.ch).

Anmeldung über: www.hslu.ch/brass-academy

Startup-Weekend für die Kreativwirtschaft

Im Oktober findet in Zürich der erste Jungunternehmeranlass explizit für die Kreativwirtschaft statt. 100 Teilnehmende entwickeln im ewz Selnau begleitet von Coaches und Experten neue Geschäftsideen im Bereich Kunst und Kultur.

Bild: Rawpixel – Fotolia.com

Das Startup Weekend (3.-5.Oktober) ist ein Nonstop-Entrepreneurship-Anlass, an dem gezielte Inputs, Vernetzung und Arbeiten im Vordergrund stehen. Die Teilnehmenden durchlaufen den gesamten Prozess der Schaffung eines Startups an einem Wochenende, von Freitag- bis Sonntagabend, und werden dabei von einem professionellen Team sowie namhaften Experten im Hinblick auf Finanzierung, Marketing, Strategie und Umsetzbarkeit unterstützt. Am Schluss präsentieren sie ihre Geschäftsmodelle einer Jury aus Investoren und Experten. 

Unterstützt werden die Teilnehmer von einem Team aus Studierenden, die den Anlass operativ umsetzen, und einem Beirat. Sponsoren sind das Migros Engagement und Pro Helvetia, aber auch die Standortförderung des Kantons und der Stadt Zürich, Vertreter der Hochschulen sowie unterschiedliche Kulturunternehmer. Die Gebert Rüf Stiftung leistet darüber hinaus einen finanziellen Beitrag.

Mehr Infos:
www.sw-creativebusiness.org
 

Auf kaiserlichen Spuren

Das Bünder Festival Origen setzt seit Jahren ungewöhnliche Akzente in die Kulturlandschaft und expandierte heuer mit Karl dem Grossen.

Foto: Benjamin Hofer (www.benjaminhofer.ch),Benjamin Hofer,Benjamin Hofer

An der Stelle, an der seit dem 12. Jahrhundert im Oberhalbstein bzw. Surses die Burg Riom steht und die Talmulde von Savognin dominiert, befand sich früher ein Königshof, den der vorletzte Karolingerkaiser Arnulf von Kärtnen noch besass und dann weiterverschenkte. Vorstellbar also, dass sie zuvor schon den Karolingern diente und auch Arnulfs Ururgrossvater Karl der Grosse einst auf einer Reise durch sein weites Reich an diesem Hof übernachtete. Er soll ja die Region tatsächlich besucht haben. Zwei Täler weiter, im Münstertal, jedenfalls habe er, knapp einem Schneesturm entronnen, das Kloster von Müstair gestiftet. Und selbst wenn dies nur Legende ist: Riom und Müstair dürften Stützpunkte in seinem grossen Reich gewesen sein.

Auf der Burg Riom nun hat sich seit zehn Jahren eines der originellsten und eigentümlichsten Schweizer Sommerfestivals eingerichtet, das ohne Stars und Repertoirehits auskommt und ganz auf die Gegend abgestimmt ist: «Origen» (Ursprung, Herkunft, Schöpfung), gegründet und geleitet von Giovanni Netzer, lockt seit 2006 mit einem gewagten Origen-Programm ein Liebhaberpublikum an, denn die Thematik ist oft der Bibel entnommen (Samson, Messias, Paradies oder Sintflut). Um eine musiktheatralische Hauptproduktion herum gruppieren sich jeweils kleine Veranstaltungszyklen: Theater- und Tanzproduktionen, Gesänge in einer der alten Kirchen, auch Performances und Hörspiele in den Zügen der Rhätischen Bahn. Kunsthistorische Führungen und Ausstellungen ergänzen jeweils das Programm. Im Haus Sontga Crousch im Dorf Riom findet sich ein Sommercafé, die Scheune nebenan ist gerade im Umbau, so dass künftig auch im Winter gespielt werden kann, denn Origen expandiert und will den Betrieb ausweiten.

So zentral die Burg ist: Immer wieder verlässt das Festival Riom und sucht für die Theateraufführungen andere ungewöhnliche Ort auf: Salomon und die Königin von Saba trafen sich zum Beispiel 2010 hoch oben auf der Julierpasshöhe. Für Noah und seiner Arche wurde 2014 auf der Staumauer von Marmorera ebenfalls eine Bühne aufgebaut, an einer Stelle also, wo vor sechzig Jahren ein ganzes Dorf für die Energiegewinnung im Stausee versank. Ein andermal gastierte das Festival im Hauptbahnhof Zürich. Wie sonst nur das Festival Neue Musik Rümlingen arbeitet Origen also mit dem, was es vor Ort vorfindet. Und ebenso wie er biblische Geschichten ins Bündnerland transferiert, verändert Netzer diese weiter, reichert sie mit Varianten aus anderen Quellen an, lässt die Fantasie ausschweifen – um einen dramatischen Kern herauszuschälen. In den letzten Jahren ist er ohnehin dazu übergegangen, die Themen gleich mehrfach zu verarbeiten. Dabei erfahren sie jeweils auch eine Erweiterung ins Komische: Mit einer Wanderbühne zieht jeweils die kleinbesetzte «Commedia», bestehend aus ehemaligen Schülern der (Clown-) Scuola Dimitri, durch die Lande und spielt in den Dörfern. Heuer nahm sie sich mit einer fulminant-frechen Version eine alte Zürcher Karlslegende vor, denn im 1200. Todesjahr stand Karl der Grosse im Zentrum des Festivals.
 

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Riom mit Burg

Origen expandierte dafür einmal mehr räumlich und zeitlich. Das meiste fand zwar während der Sommermonate in Riom und Umgebung statt. Eröffnet wurde das Festival aber bereits Ende März im Oberengadin am zugefrorenen Silvaplaner See. In der weissen Schneelandschaft strahlte, beschienen von der Abendsonne, der goldene Quader des wieder temporär aufgebauten «Festspielhauses». Das Publikum sass in der Wärme auf ansteigenden Sitzreihen, vor sich die Bühne; der Blick ging nach draussen in den Schnee, von wo die Tänzer auftraten. Erzählt wurde von Karl, dem «König im Schnee», der sich in einem Schneesturm verirrt, mit Frau und Kindern ins Reich des Totenfürsten gelangt und dort mit seinen früheren Untaten konfrontiert, dem Mord an seinem Bruder Karlmann und dessen Familie, konfrontiert wird. Diese fiktive Geschichte basiert gewiss nur auf Vermutungen und nicht auf historisch verbürgten Tatsachen, aber sie bot Giovanni Netzer Gelegenheit, einigen seiner Hauptmotive nachzugehen: Herrschaft, Konflikt und Gewalt. Die Schattenseiten der Macht werden sichtbar, denn Karl der Grosse erscheint in all diesen Produktionen selten nur als der glorreiche Imperator, sondern vor allem als wilder und grausamer, machthungriger Emporkömmling.

Erzählt wurde die Geschichte im Schnee ohne Worte, nur durch den Tanz und mit der elektronischen Musik von Lorenz Dangel. Die Landschaft bildete dafür eine eindrückliche Kulisse, aber es wäre zu oberflächlich gewesen, wenn sich die Inszenierung allein darauf verlassen hätte. Diese Darstellung reichte tiefer, ins Existentielle, und ging ans Eingemachte. Das offenbarte sich auf mehreren Ebenen. Der Kälte wegen konnten sich die Tänzerinnen und Tänzer nämlich nicht in gewohnter Weise bewegen. Sie trugen schwere Schuhe und waren in die dicke Gewänder gehüllt. Die Virtuosität ihrer Gesten entfaltete sich trotzdem. Der Tanz erhielt so eine neue Intensität, die Körper rangen miteinander und liessen zum Teil nicht voneinander ab. Das wirkte beklemmend. Fast atmete man auf, als Karl und seine Familie am Schluss wieder ins Leben entlassen wurden.
 

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«König im Schnee»

Zu erleben ist bei Origen fast immer eine Art geistliches Musiktheater, nicht nur der Themen, sondern auch der Form wegen, die weniger von der Oper als vom Mysterienspiel oder einem szenischen Oratorium herrührt. Das ist ebenso einzigartig und faszinierend, wie es zunächst auch befremden mag: Jedenfalls kein typisches Programm für Sommerfrischler. Vom dramatischem Gesang ist Giovanni Netzer abgerückt. Meist rückt er den Tanz und die Bewegung der Körper in den Mittelpunkt; hinzu kommt Musik ab Computer oder gesungen von einem Vokalensemble. Das kann sich enorm aufladen wie beim König im Schnee, er kann aber auch zu einer liturgiehaften, in rituellen Stationen ablaufenden Darstellung führen, wie sie diesen Sommer mit der Produktion David zu sehen war – auch das wieder an geeignetem Ort, in Müstair nahe der Grenze zu Südtirol. Dort ging es – auf einer der karolingischen Kirche nebenan nachgebauten Bühne – um die Kaiserkrönung Karls. Dieser, ein nur gelegentlich agierender Schauspieler, blieb stumm; ein Erzähler führte durch die Chronik. Aus dem Vokalensemble, das zwischendurch gregorianische Gesänge und Responsorien von Carlo Gesualdo vortrug, lösten sich nacheinander sechs Solisten, um eine Person aus dem Leben Karls in einer neu von Edward Rushton komponierten Arie zu darzustellen: Papst Leo III., der die Krönung wieder willen ausführt, der Prophet Samuel, der als Königsmacher aus dem Alten Testament auftrat; die intrigante byzantinische Kaiserin Irene und ihr schwacher Sohn Konstantin, Karls vernachlässigte Gattin Luitgard und eine Geliebte Karls. Jedesmal erschien der Kaiser in einem anderen Licht – auch da nicht gerade positiv. Das Ganze war stimmig gestaltet; das von Clau Scherrer einstudierte Vokalensemble arbeitet seit Jahren auf hohem Niveau; die prächtigen Kostüme, die jeweils der Textildesigner Martin Leuthold von der St. Galler Textilfirma Schläpfer entwirft, gehören zu den Anziehungspunkten des Festivals. Und doch: bei diesem «David» (so liess sich Karl an seinem Hof nennen) blieb es bei einer Bilderfolge, die sich nicht verdichtete oder steigerte. Dies ganz im Gegensatz zur Tanzproduktion Kaiser im Bad, die auf Burg Riom zu sehen war. Dort rückte wiederum ein sehr körperhafter expressiver Tanz ins Zentrum: Das Leben Karls zog an einem vorbei, und in der Verbindung mit den perkussiven Klängen von Peter Conrad Zumthor und Lukas Niggli und den Motetten von Francis Poulenc entstand eine abstrakte und doch sehr bewegende Biografie.
 

Origens «Karlsjahr» wird am 5. und 6. September im Hauptbahnhof Zürich abgeschlossen: 
Requiem – Totenmesse für Kaiser Karl. Musik von W. A. Mozart und O. Weber

www.origen.ch
 

Basel hat einen Jazzcampus

Die Fachhochschule Nordwestschweiz öffnet auf dem Areal der ehemaligen Basler Willy A. Bachofen AG Maschinenfabrik (WAB) einen Jazzcampus. Finanziert wird er von Stiftungsgeldern der Mäzenin Beatrice Oeri.

Bild: FHNW (zvg)

Ermöglicht worden ist der Bau des Hauses namentlich durch die Stiftung Habitat, der Ausbau für die Jazzschule durch die Stiftung Levedo: Beide Stiftungen werden massgeblich von Beatrice Oeri gespiesen. Die Architekten Buol&Zünd haben historische Substanz und moderne Architektur verbunden und den Jazzcampus in den Quartier-Kontext integriert.

Die Musik-Akademie Basel und die Fachhochschule Nordwestschweiz haben den Unterhalt vertraglich gesichert. Der Campus verfügt über einen öffentlichen Club für 150 Personen, einen Performance-Saal im Untergeschoss für 120 Personen, einen weiteren Saal im Obergeschoss für 100 Personen und insgesamt 49 Musikzimmer.

Zur Verfügung stehen zudem eine Café-Bar, ein Music-Store, eine Bibliothek, ein Wohnhaus mit Studierenden-WGs und Gästewohnung sowie ein Innenhof mit Cheminé. Vom 19. bis 21. September 2014 öffnet der Jazzcampus Basel an der Utengasse in der Altstadt seine Tore für Interessierte.

Musikpreise der Dienemann-Stiftung

Im Rahmen der achten Durchführung des Musikwettbewerbs wurden neun Nachwuchstalente ausgezeichnet, darunter der Basler Saxofonist Patrick Stadler.

Wie die Marianne und Curt Dienemann-Stiftung aus Luzern in ihrer Mitteilung schreibt, spielten die Teilnehmenden dieses Jahr auf ausserordentlich hohem Niveau. Total vergab die Stiftung 66 000 Franken an neun junge Bläserinnen und Bläser.

Der Saxofonist Patrick Stadler aus Basel wurde mit einem Werkjahr ausgezeichnet, die Basler Flötistin Jin-Ah Lee und der Berner Oboist Bruno Lucas Pérez erhielten zwei Förderpreise-Extra.

Weitere Preise gingen an Claudiu Marius Danciu, Klarinette Basel; Calogero Presti, Klarinette, Basel; Niklaus Egg, Trompete, Rothrist; Wong-Ji Hwang, Flöte, Luzern; Isaac Makhdoomi, Blockflöte, Basel; Ana Teresa Herrero Bordell, Fagott, Basel.

Die 1986 gegründete Stiftung hat hauptsächlich zum Ziel, Ausbildungen im Bereich Musik (Jazz und Klassik) und Werkentwicklungen im Bereich Literatur zu fördern. Angesprochen sind junge (bis 40 Jahre), begabte Literaturschaffende, Musikerinnen und Musiker, Komponistinnen und Komponisten schweizerischer Nationalität oder Künstlerinnen und Künstler, die ihren Lebensmittelpunkt in der Schweiz haben.

Adolf Wölfli und die Musik

Vor 150 Jahren wurde Adolf Wölfli geboren. Aus diesem Anlass führt der Verein Wölfli&Musik eine Reihe von Konzerten und Lesungen in Bern durch. In einem Musiktheater wird Wölfli auch auf der Bühne lebendig.

Zeichnung von Adolf Wölfli, wikimedia commons,SMPV

2012 wurde der Verein Wölfli&Musik mit dem Zweck gegründet, kulturelle Projekte zu unterstützen, die einen musikalischen Bezug zu Adolf Wölfli und seinem Lebenswerk aufweisen. Der Verein erteilte bisher jährlich einen Kompositionsauftrag, so an Jost Meier (2012) und an Christian Henking (2013). Zum 150. Geburtstag des Künstlers sind nun mehrere textlich-musikalische Veranstaltungen geplant. Weitere Kompositionen wurden in Auftrag gegeben und ein Kompositionswettbewerb für Studierende der Musikhochschulen durchgeführt.

Unter dem Titel 150Wölfli stehen die Wochenenden vom 29. bis 31. August und vom 3. und 4. Oktober ganz im Zeichen des «Musik-Diräkthors» und «Riesen-Theaat’r/Diräktohrs»,wie sich Wölfli selbst nannte. Wölflis Lebensort, die damalige kantonale Irrenanstalt Waldau und heutige Psychiatrische Universitätsklinik, wird als Veranstaltungsort einbezogen. Weitere Spielorte sind die Kunsthalle und die Dampfzentrale Bern. Auf dem Programm stehen unter anderem eine zwölfstündige Lesung aus Wölflis Von der Wiege bis zum Graab, eine Hommage an Wölfli für Kinder, die Uraufführung der Preisträgerstücke aus dem Hochschulwettbewerb, weitere Uraufführungen von Kjell Keller, Roland Moser und Daniel Glaus. Für das Musiktheater Das Allmachtsrohr hat Helena Winkelman die Komposition geschaffen; sie hat auch die musikalische Leitung. Es spielt Steamboat Switzerland, Regie führt Meret Matter.

Weitere Informationen zum Musiker Wölfli und ausführliches Programm: www.150woelfli.ch

Keine Zweckentfremdung der Lotteriegelder

Gemäss dem Entwurf über das Bundesgesetz über das Geldspiel besteht künftig die Möglichkeit, dass Kantone Betriebskosten gemeinnütziger Kulturinstitutionen regelmässig aus den Lotteriefonds subventionieren. Laut Suisseculture, dem Dachverband der Kulturschaffenden, ist das keine gute Idee.

Foto: KFM/pixelio.de

Betriebsbeiträge sollen aus der Sicht von Suisseculture wie bisher aus dem ordentlichen Haushalt der öffentlichen Hand finanziert werden, da es sich dabei um verfassungsmässige und gesetzlich vorgeschriebene Aufgaben der Kantone handelt. Es können nicht angehen, dass Staatsaufgaben aus den Einnahmen von Glücksspielen finanziert würden, so Suisseculture weiter.

Das Kunst- und Kulturschaffen in der Schweiz wird gemäss Bundesverfassung und den meisten kantonalen Verfassungen von der öffentlichen Hand gefördert. Ohne diese Förderung hätten nur die wenigsten professionellen Künstlerinnen und Künstler in der Schweiz eine ökonomische Existenzgrundlage und die Vielfalt der kulturellen Angebote würde ausgedünnt.

Vor allem künstlerische Einzelprojekte werden in den meisten Kantonen bis anhin aus den Einnahmen der Grosslotterien unterstützt, während ständige Kunstinstitutionen mit Jahresbudgets aus den ordentlichen Haushalt der Kantone und Gemeinden subventioniert werden. Dies ist aus der Sicht der Kulturschaffenden richtig und soll auch so bleiben.

Suisseculture begrüsst aber generell, dass der Gewinn aus Grosslotterien auch künftig vollumfänglich für gemeinnützige Zwecke verwendet wird. Ebenso sind aus Sicht von Suisseculture die im Gesetzesentwurf genannten Kriterien sowie die vorgesehene höhere Transparenz der Vergabeprozesse zu begrüssen.
 

Rückforderungen des Kantons Basel-Landschaft

Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft will gegenüber mehreren Personen ausbezahlte Entschädigungen im Zusammenhang mit der Vertretung des Kantons in Institutionen mit kantonaler Beteiligung zurückfordern. Der zunächst möglicherweise auch betroffene Leiter der Abteilung Kulturelles wird aus dem Schussfeld genommen.

Regierungsgebäude in Liestal. Foto: © www.bl.ch

Laut einer Mitteilung des Kantons hat die kantonale Finanzkontrolle Basel-Landschaft Mitte Dezember 2013 in einem Revisionsbericht festgestellt, dass von Institutionen, an denen der Kanton beteiligt ist, Entschädigungen an Kantonsvertretungen ausbezahlt wurden, die nicht ordnungsgemäss abgerechnet worden sind. Daraufhin hat der Regierungsrat den emeritierten Rechtsprofessor Enrico Riva damit beauftragt, die Rückforderungsansprüche des Kantons zu prüfen.

Das Gutachten Riva stellt fest, dass gemäss Personaldekret alle Mitarbeitenden des Kantons Vergütungen, die sie im Zusammenhang mit der Wahrnehmung von Ämtern im Auftrag und Interesse des Kantons erhalten, abzuliefern haben. Das Gutachten führt zudem aus, dass dies auch für die Mitglieder des Regierungsrates gilt.

Von einer Rückforderung betroffen sind Alt-Regierungsrat Adrian Ballmer, der verstorbene Alt-Regierungsrat Peter Zwick, Regierungsrat Urs Wüthrich und Alt-Landschreiber Walter Mundschin.

Für Alt-Regierungsrat Jörg Krähenbühl, Regierungspräsident Isaac Reber, Regierungsrat Anton Lauber, Regierungsrat Thomas Weber, Regierungsrätin Sabine Pegoraro und Niggi Ullrich, Leiter Abteilung Kulturelles, die in bisherigen Berichten auch aufgeführt worden sind, ergäben sich auch unter Berücksichtigung der mittlerweile durchgeführten Überprüfung der restlichen Mandate und Beteiligungen hingegen keine Rückforderungsansprüche, schreibt der Kanton weiter.

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