Joseph Bastian bleibt bis 2031 in München

Der französisch-schweizerische Dirigent Joseph Bastian hat seinen Vertrag als Chefdirigent der Münchner Symphoniker vorzeitig bis ins Jahr 2031 verlängert.

Joseph Bastian (Bild: Andrej Grilc)

Joseph Bastian ist seit September 2023 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter der Münchner  Symphoniker. Er ist auch Principal Conductor des Asian Youth Orchestra und ausserdem Chefdirigent des Orchestre Dijon Bourgogne. In Besançon initiiert er interdisziplinäre Kooperationen, bei denen er etwa die  Neurowissenschaften gemeinsam mit dem Forscher Emmanuel Bigand auf die Konzertbühne holt. Zu seinen Operndirigaten zählen Hänsel und Gretel und Luisa Miller am Luzerner Theater, oder Haydns Il mondo della luna mit dem Opernstudio Zürich.

Die 1945 von Kurt Graunke gegründeten Münchner Symphoniker zählen 60 Mitglieder mit 17 Nationalitäten. Von 2014 bis 2022 hatte Kevin John Edusei, der von 2015 bis 2019 als Chefdirigent der Berner Oper amtete, die Position des Chefdirigenten inne. In der Saison 2022/2023 war Nodoka Okisawa Artist in Residence. Ab der Saison 2023/2024 übernahm Joseph Bastian den Posten.

Flötist des Berner Symphonieorchesters gewinnt in Japan

Der italienische Flötist Riccardo Cellacchi, der zur Zeit als Soloflötist des Berner Symphonieorchester amtet, hat die Kobe International Flute Competition gewonnen.

Riccardo Cellacchi (Bild: zVg)

Cellacchi setzte sich gegen 357 Kandidaten aus 41 Ländern durch. Der Wettbewerb, der alle vier Jahre in Kobe stattfindet, feiert sein 40-jähriges Bestehen. In seiner Preisträgerliste finden sich international bekannte Flötisten wie Emmanuel Pahud und Andrea Oliva.

Riccardo Cellacchi, 1999 in Rom geboren, studierte an der Hochschule für Musik und Theater München, wo er den Master of Music mit Bestnote erwarb. Mit 18 Jahren wurde er Akademist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, und mit 19 Jahren erhielt er den Posten als Soloflötist beim Berner Symphonieorchester, den er bis heute innehat.

David Reiland verlässt Metz 2027

David Reiland, der bei der Sinfonietta Lausanne als erster Gastdirigent wirkt, legt 2027 sein Amt als Musikdirektor des Orchestre national de Metz Grand Est nieder.

David Reiland (Bild: Orchestre national de Metz Grand Est)

Der Belgier Reiland habe das Orchester während neun Spielzeiten geprägt, schreibt das Onlinemagazin Pizzicato.lu in seiner Mitteilung. Das 1976 gegründete Orchestre national de Metz Grand Est (zuvor Orchestre philharmonique de Lorraine, Philharmonie de Lorraine und bis 2018 Orchestre national de Lorraine) zählt 72 Mitglieder und gibt jährlich rund 90 Konzerte. 2002 erhielt es vom französischen Kulturministerium das Label «Orchestre national en région».

David Reiland war von 2012 bis 2018 künstlerischer und musikalischer Leiter des Orchester de Chambre du Luxembourg und ist seit 2021  Musikdirektor des Korean National Symphony Orchestra. Als erster Gast der Sinfonietta Lausanne und Schumann-Gast des Düsseldorfer Symphonieorchesters pflegt er auch eine enge Zusammenarbeit mit diesen Orchestern.

Surkov folgt in Basel auf Abbühl

Leonid Surkov wird an der Hochschule für Musik Basel, Klassik ab September 2026 in der Nachfolge von Emanuel Abbühl Oboe unterrichten.

Leonid Surkov (Bild: FHNW)

Der in Moskau geborene Surkov studierte an der Moskauer Gnessin-Musikakademie und an der Universität der Künste Berlin. Zusätzliche Impulse erhielt er unter anderem von Ingo Goritzki, Alexei Ogrintchouk und Heinz Holliger.

2023 gewann er die Muri Competition sowie 2024 den ARD-Musikwettbewerb. Als Solist trat er mit namhaften Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Tokyo Philharmonic Orchestra und dem Philharmonischen Orchester Basel auf. Beim Musikkollegium Winterthur ist er Solo-Oboist.

Neben seiner solistischen Tätigkeit engagiert sich Leonid Surkov auch pädagogisch – etwa durch die Leitung von Kammermusikgruppen in Ochsenhausen oder seine Meisterkurse bei der Gnessin Summer School.

Tod des Schweizer Jazz-Schlagzeugers David Elias

Laut einer Mitteilung des Gitarristen Thomas Stampbach ist der Schweizer Jazz-Schlagzeuger David Elias gestorben.

Bild: David Elias, 2022, aus dem Video youtube.com/watch?v=fmi5DTpthpw

Elias, der seit 1968 in der Schweiz lebte, studierte laut dem Journalisten Daniel Leutenegger in den 1980er-Jahren an der Swiss Jazz School in Bern. Er begann seine Karriere mit Bands wie dem Swiss Jazz Quintet und der Bigband von Mani Planzer, mit Pony Poindexter und Vince Benedetti in der Schweiz, bevor er seine Tätigkeit dann in Deutschland bei Bob Degen und Zipflo Reinhardt fortsetzte. Vermehrt wirkte er in Bands um Joe Haider, in dessen Jazz Schule München er auch als Lehrer tätig war.

Dann arbeitete er mit zahlreichen Musikern wie Archie Shepp, Woody Shaw, Franco Ambrosetti oder den Great Guitars feat. Herb Ellis und Charlie Byrd. Daneben bildete er mit Wege Wüthrich, Franz Biffiger und Michel Poffet die Gruppe Friends 4 Friends; auch kam es zur regelmässigen Zusammenarbeit mit Max Neissendorfer, Marianna Polistena, Sandy Patton, Theo Kapilidis und Bands um den Gitarristen Stephan Urwyler wie Caribey. Zuletzt arbeitet er auch mit den Swing Kids, Michel Poffet, Thomas Stampbach und Chantemoiselle sowie als Schlagzeuglehrer.

Neue Majorleiter Jazz und Pop an der ZHdK

Mit diesem Herbstsemester übernehmen an der ZHdK Gregor Schwellenbach die Major-Leitung Pop Bachelor und Master sowie Niko Seibold die Major-Leitung Jazz im Bachelor.

Links: Niko Seiwald (Bild: rhapsodist/Gergö Nyirö) und rechts: Gregor Schwellenbach (Bild: Katja Ruge),

Der 1971 geborene Gregor Schwellenbach ist Multiinstrumentalist, Arrangeur und Komponist für Kino, TV, Hörspiel und Theater. Er arbeitet mit Rappern (Xatar, Alligatoah, Souly), Dance-Produzenten (Kölsch, Brandt Brauer Frick) und dem Can-Gründer Irmin Schmidt, mit dem ihn eine langjährige künstlerische Partnerschaft verbindet. An der Folkwang Universität der Künste hat er den Master Populäre Musik massgeblich mit aufgebaut und 11 Jahre dort gelehrt.

Der 38-jährige Niko Seibold ist Saxofonist, Komponist, Bandleader und Programmleiter. Er ist Mitbegründer des Toskana Jazzworkshops und des Basler Leftfield Labels Hout Records sowie künstlerischer Leiter des Tis Jazz Fests in Basel und der Sonntagsmatineen in den Merian Gärten in Basel. Zudem ist er Dozent für Komposition und Theorie im PreCollege Musik der ZHdK. Er studierte an der Manhattan School of Music bei Jim McNeely und Dave Liebman, am Jazzcampus Basel bei Domenic Landolf und Guillermo Klein sowie an der MuHo Mannheim bei Jürgen Seefelder.

Schwellenbach folgt auf Heiko Freund, der die Studienangebote Pop an der ZHdK aufgebaut und zwanzig Jahre geführt hat. Seibold folgt auf Matthias Kohler.

Paul Lecocq gewinnt Concours Clara Haskil

Der französische Pianist Paul Lecocq ist Gewinner der mit 25’000 Franken dotierten 31. Auflage des Concours Clara Haskil, der alle zwei Jahre in Vevey durchgeführt wird.

Paul Lecocq (Bild: Celine Michel)

Ins Finale schafften es von den 133 Kandidaten  neben Lecocq  Simon Haje aus Deutschland und  Seungho Chung aus Südkorea.  Paul Lecocq studiert am CNSMD in Paris und war im Alter von 16 Jahren bereits Halbfinalist beim Concours Long-Thibaud und Finalist beim Concours International de Piano Samson François. 2023 gewann der junge Pianist den 3. Preis sowie den Pressepreis beim Euregio Piano Award in Geilenkirchen in Deutschland.

Der Internationale Clara-Haskil-Klavierwettbewerb wurde 1963 zu Ehren der rumänisch-schweizerischen Pianistin Clara Haskil gegründet und ist seit 1976 Mitglied des Weltverbandes der Internationalen Musikwettbewerbe. Er findet seit 1963 alle zwei Jahre statt. Bis 1969 ging er in Luzern über die Bühne, seither in Vevey, wo Clara Haskil von 1942 bis zu ihrem Tod 1960 wohnte.

 

202 Bachelor- und Master-Diplome in Luzern vergeben

Die Hochschule Luzern – Musik hat zu Semesterbeginn 202 Bachelor- und Master-Diplome vergeben; auf Stufe Weiterbildung gab es 77 Abschlüsse.

Hochschule Luzern Musik. Foto: HSLU

Mit der Diplomfeier endete für 83 Personen das Bachelor-Studium und für 119 das Master-Studium am Departement Musik der Hochschule Luzern. Im Bachelor of Arts in Music erhielten 73 Absolventinnen und Absolventen ihre Diplome, davon 54 im Profil Klassik, 17 im Profil Jazz und 2 Person im Profil Volksmusik. Im Bachelor of Arts/Musik und Bewegung gab es sechs Abschlüsse; im Bachelor of Arts in Music/Kirchenmusik zwei Abschlüsse.

Im Master of Arts in Music wurden insgesamt 119 Diplome vergeben, die meisten davon im Major Perfomance Klassik (25). Im Master of Arts in Musikpädagogik haben 62 Absolventinnen und Absolventen ihre berufliche Qualifikation für das Unterrichten an Musikschulen oder Maturitätsschulen erworben.

Weiter gab es 77 musikpädagogische sowie künstlerische Weiterbildungsabschlüsse in einem Master of Advanced Studies (MAS), Diploma of Advanced Studies (DAS) oder Certificate of Advanced Studies (CAS).

An der Diplomfeier wurden auch drei mit je 2000 Franken dotierte Preise der Strebi-Stiftung für herausragende Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen verliehen. Sie gingen an Natalie Andreae, Bachelor of Arts in Music, Jazz vocal, Improvisation; Michael Husu, Bachelor of Arts in Music, Klassik instrumental, Klavier und Muriel Fässler, Bachelor of Arts / Musik und Bewegung.

Die Stiftung Musikförderung an der Hochschule Luzern – Musik vergab aus dem Hella-Siegrist-Fonds im Rahmen der Diplomfeier Preise für klavierpädagogische Exzellenz an Roman Halter (1. Preis), Athina Waser und Ana Dorado Suela (2. Preis ex aequo) und
Jure Markić (3. Preis). Das Vorspiel für Stipendien für pianistische Exzellenz folgt später.

 

Kanton Luzern zeichnet Musikstudierende aus

Der Kanton Luzern zeichnet sechs junge Talente aus dem Departement Musik der Hochschule Luzern mit dem ST.ART – Nachwuchsförderpreis Kultur aus.

Von links: José Manuel Vázquez, Asli Ayben Özdemir, Elide Sulsenti, Eleonora Kostina, Paula Schweinberger, Pius Strassmann (Präsident kant. Kulturförderkommission). Auf dem Bild fehlt Silvan Sterki. (Foto: Priska Ketterer)

Die Ausgezeichneten sollen laut der Medienmitteilung des Kantons «ihre Arbeiten und künstlerischen Tätigkeiten weiterführen und vertiefen können». Der Preis könne «ein Auslöser für wichtige Entwicklungen und für die Etablierung in der lokalen Kulturszene sein».

Preisträgerinnen und Preisträger des ST.ART – Nachwuchsförderpreises Kultur Musik 2025 sind José Manuel Vázquez, Master Performance Jazz mit Hauptfach Posaune; Silvan Sterki, Master Soloperformance mit Hauptfach Violoncello; Eleonora Kostina, Master Performance Klassik mit Hauptfach Schlagzeug; Elide Sulsenti, Master Interpretation in Contemporary Music mit Hauptfach Violoncello; Paula Patricia Schweinberger, Master Kirchenmusik mit Hauptfach Orgel; Asli Ayben Özdemir, Master Performance Klassik mit Hauptfach Violine.

Den ST.ART – Nachwuchsförderpreis lancierte der Kanton Luzern 2023 gemeinsam mit den Departementen Design Film Kunst und Musik der Hochschule Luzern. Damit werden schwerpunktmässig Kulturschaffende untersützt, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Die Beitragssumme von insgsamt 60’000 Franken wird gleichmässig zwischen den Departementen Design Film Kunst und Musik aufgeteilt. Die Musik-Auszeichnungen in der Höhe von je 5000 Franken wurden im Rahmen der Diplomfeier des Departements Musik überreicht.

Stadt Luzern will musikalische Bildung stärken

Der Stadtrat von Luzern beantragt einen Kredit von 16 Millionen. Franken, um «die musikalische Bildung in der Stadt Luzern nachhaltig zu stärken».

Luzern (Bild: Andyindia)

Den Kredit beantragt der Stadtrat mit dem Bericht und Antrag 27/2025: «Weiterentwicklung Musikalische Bildung. Massnahmen und Angebote. Abschreibung Motion 188». Von dem Betrag entfallen laut der Medienmitteilung der Stadt rund 15,896 Millionen  Franken auf jährlich wiederkehrende Personalkosten über zehn Jahre und 125’000 Franken auf einmalige Infrastrukturkosten. Ziel sei «ein chancengerechter Zugang zur Musik für alle Kinder und Jugendlichen, insbesondere in sozial benachteiligten Quartieren», wie in der Motion 188 vom Juli 2022 gefordert.

Durch eine enge Zusammenarbeit von Volksschule und Musikschule, abgestimmt auf die Einführung von Tagesschulen, sollen umfassende Massnahmen die Qualität des Musikunterrichts steigern. Der Regelunterricht wird durch Teamteaching mit Musikfachkräften verbessert, und neue Angebote wie Musikprojekte, musikalische Aktivitäten in der Betreuungszeit und während der Mittagspause werden in allen Schulhäusern verankert. Der Aufgabenbereich der Musikkoordination in jedem Schulhaus fördert die Vernetzung, während vereinfachte Zugänge zum Musikschulunterricht organisatorische Hürden abbauen.

Originalartikel:
https://www.stadtluzern.ch/aktuelles/newslist/2553460

Nicolas Bucher wird Leiter des Genfer Kammerorchesters

Der Obwaldner Organist Nicolas Bucher, der bislang das Centre de musique baroque de Versailles geleitet hat, wird Generaldirektor des Genfer Kammerorchesters. Er folgt in dem Amt auf Frédéric Steinbrüchel.

Nicolas Bucher (Bild: OCG)

Parallel zu seinen Aufgaben im Kulturmanagement verfolgt Bucher eine künstlerische Karriere als Organist, die ihn laut der Mitteilung des Genfer Kammerorchesters regelmässig in die Westschweiz, nach Frankreich und Europa führte. Unter seiner Leitung will das Orchestre de Chambre de Genève (OCG) «seine Mission als ein entschieden auf das 21. Jahrhundert ausgerichtetes Orchester fortsetzen». Mit einem Programm, das klassisches Repertoire, zeitgenössische Musik und interdisziplinäre Projekte miteinander verbinde, möchte es klassische Musik für alle zugänglich und nahbar machen.

Das OCG weitet seine Aktivitäten zur Zeit aus, dank der verstärkten Unterstützung der Stadt und des Kantons Genf, dem bevorstehenden Umzug in den Kulturraum Concorde und damit neuen künstlerischen Ambitionen unter der Leitung von Maestro Raphaël Merlin, der für die nächsten drei Jahre wiederernannt wurde.

Roche Young Commissions 2027 gehen an Brichs und Martirosyan

Arnau Brichs und Aregnaz Martirosyan erhalten für 2027 die Kompositionsaufträge der im Rahmen von Lucerne Festival vergebenen «Roche Young Commissions».

Arnau Brichs und Aregnaz Martirosyan (Bild: Nik Hunger)

Dieter Ammann, Co-Leiter des Composer Seminars der Lucerne Festival Academy, Dirigent Baldur Brönnimann und Contemporary-Dramaturg Mark Sattler haben die beiden ausgewählt. Sie erhalten den Auftrag, neue Werke für Orchester zu schreiben, die im Rahmen des Sommer-Festivals 2027 mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) uraufgeführt werden.

Arnau Brichs, geboren 2000 im spanischen Sant Joan Despí, lebt in Paris. Er studierte Komposition an der Royal Academy of Music in London und schloss mit Auszeichnung ab. Seit 2024 ist er Composer in Residence am IRCAM in Paris. Brichs besuchte 2021 das Composer Seminar des Lucerne Festivals und war Teilnehmer zahlreicher internationaler Akademien, unter anderem in Viitasaari und Madrid.

Aregnaz Martirosyan ist 1993 in der armenischen Hauptstadt Jerewan geboren und lebt in Luzern. Sie studierte Komposition an der Hochschule Luzern – Musik. Zudem nahm sie im Jahr 2022 am Composer Seminar der Lucerne Festival Academy teil. Ihre Werke wurden unter anderem vom Ensemble Modern, der Basel Sinfonietta und dem Sinfonieorchester Biel Solothurn aufgeführt.

Die «Roche Young Commissions» wurden 2013 als Kooperation zwischen Roche, Lucerne Festival und der Lucerne Festival Academy ins Leben gerufen. Die «Roche Young Commissions» geben dem Nachwuchs bis 30 Jahren die Gelegenheit, alternierend zu den «Roche Commissions» im jeweils folgenden Jahr, Werke für Orchester zu schreiben. Die Bewerbung erfolgt über eine offene Ausschreibung.

Aarau erneuert Kulturförderrichtlinien

Die Abteilung Kultur der Stadt Aarau hat während rund eineinhalb Jahren und in enger Abstimmung mit den lokalen Kulturschaffenden ihre Kulturförderrichtlinien erneuert.

Aarau (Bild: Lutz Fischer-Lamprecht)

Der 2023  begonnene Prozess der Erneuerung der Kulturförderrichtlinien ist laut der Medienmitteilung der Stadt diesen Sommer abgeschlossen worden. Gewünscht wurden von den Kulturschaffenden vor allem präzisere Formulierungen, mehr Informationen zum Ablauf der Gesuchseingabe, eine vereinfachte Gesuchseingabe sowie allgemein eine bessere Kommunikation der Informationen rund um die Kulturförderung (wichtige Termine, infrastrukturelle Förderung, Plakatierung etc.).

Die neuen Kulturförderrichtlinien sind präziser formuliert und übersichtlich gestaltet. Ein Q&A gibt kurz und bündig Auskunft zur Aarauer Kulturförderung. Die Übersetzung in Einfache Sprache soll zudem den Zugang zur Kulturförderung erleichtern. Digitale Projekte sowie die Förderung von Künstlerinnen und Künstlern am Anfang ihrer Karriere haben inhaltlich ein stärkeres Gewicht erhalten. Betont wird ausserdem, dass eine Unterstützung immer wieder von Neuem beurteilt wird und auch eine mehrmalige Zusage von Fördermitteln keinen Anspruch auf künftige Förderbeiträge ergibt. Alle Dokumente sind auf der Webseite der Stadt Aarau abrufbar.

An ihrer Sitzung vom 21. August 2025 behandelte die Kulturförderkommission 18 Gesuche aus verschiedenen Sparten, dabei kamen die neuen Kulturförderrichtlinien bereits zur Anwendung. Total sprach die Kulturförderkommission Beiträge in Höhe von 56’900 Franken. Über die Hälfte für Projekte aus der Klassischen Musik/Chormusik – jener Sparte, die mit zehn Gesuchen am stärksten vertreten war.

Svetlana Makarova nach Wien berufen

Die Geigerin Svetlana Makarova, die an der Haute École de Musique in Lausanne unterrichtet, ist an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien berufen worden.

Svetlana Makarova (Bild: Claude Dussez)

Makarova wurde laut der Mitteilung des Magazin The Strad 1981 in Moskau, geboren und studierte am Moskauer Konservatorium. Im Alter von zehn Jahren gewann sie den ersten Preis beim Internationalen Tschaikowski-Wettbewerb für junge Musiker in Moskau. 2008 wurde sie Mitglied des Orchesters des Palau de Les Arts Reina Sofía in Spanien.

Im Rahmen ihrer Kammermusikkarriere arbeitete sie unter anderem mit dem Cellisten Patrick Demenga zusammen. Sie hatte Lehraufträge an der Gnessin-Akademie in Moskau und der Scuola di Musica di Fiesole in Florenz inne und ist seit 2014 Professorin an der Haute École de Musique in Lausanne. Neben ihrer Karriere als Musikerin und Pädagogin ist sie regelmässig als Jurymitglied bei internationalen Wettbewerben tätig.

Originalartikel:
https://www.thestrad.com/news/violinist-svetlana-makarova-appointed-professor-in-vienna/20119.article

Suisseculture sieht in Sachen KI Handlungsbedarf

Das Bundesparlament berät zurzeit eine Motion für besseren Schutz des geistigen Eigentums vor KI-Missbrauch. Suisseculture beschreibt eine von mehreren möglichen Lösungen.

Beflaggte Fassade des Bundeshauses in Bern. Foto: william87/depositphotos.com

Die Motion Gössi (24.4596) trägt den Titel «Besserer Schutz des geistigen Eigentums vor KI-Missbrauch». Suisseculture unterstützt das Anliegen, in der «begründeten Auffassung, dass Lizenzen und Vergütungen eine vorteilhafte Marktordnung entstehen lassen, und dass dafür mehrere urheberrechtliche Modelle zur Verfügung stehen werden». Die Anliegen der Wissenschaft und Wirtschaft könnten laut der Dachorganisation der Kulturverbände in den Einwilligungs- und Vergütungsmodellen berücksichtigt werden. Sie beschreibt eine von mehreren möglichen Lösungen.

Die grossen Sprachmodelle, Bild-, Musik- und Videogeneratoren und ähnliche Systeme generativer künstlicher Intelligenz wie ChatGPT oder Perplexity hätten das Urheberrecht und ein Einwilligungsprinzip umgangen, so Suisseculture weiter. Zudem erzeugten diese Modelle basierend auf grossen Mengen urheberrechtlich geschützter Daten ähnliche und neue Inhalte, die wirtschaftliche Investitionen und künstlerische Interessen gefährdeten.

Bis heute fehle es an Rechtssicherheit und Transparenz zu dieser Datennutzung. Die schweizerische Politik stehe vor der Aufgabe, Lösungen zu ermöglichen, die den Schutz kreativer Werke und Leistungen mit Innovation, Wirtschaft, Wissenschaftsfreiheit und Zugang zu Kulturgütern in Einklang bringen.

Die ganze Stellungnahme: 
https://www.suisseculture.ch/?article=kuenstliche_intelligenz_und_urheberrecht_politischer_handlungsbedarf_und_loesungsansaetze

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