Jorge Rodríguez gewinnt Grenchner Flötenwettbewerb

Der Flötist Jorge Rodríguez, der an der Hochschule für Musik Basel diesen Sommer sein Studium abschliesst, hat den 5. Internationalen Solistenwettbewerb Grenchen für Flöte gewonnen.

Jorge Rodriguez (Bild: FHNW)
Der Internationale Solistenwettbewerb ist Teil der Internationalen Musikwoche Grenchen und ist heuer zum fünften Mal durchgeführt worden. Im Finalkonzert traten die beiden Finalisten im Parktheater Grenchen zusammen mit dem Orchester Musique des Lumières unter der Leitung des argentinisch-schweizerischen Dirigenten Facundo Agudin auf. Die beiden spielten das Concerto für Flöte und Streicher des französischen Komponisten André Jolivet. Jorge Rodríguez gewinnt den 1. Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 6000 Franken, einer Uhr sowie einem zusätzlichen Konzertengagement im Rahmen der Konzertserie des Orchesters Musique des Lumières.
Die Jury des Wettbewerbs bestand aus Wally Hase  (Präsident, Wien und Weimar). Michel Morague, (Orchestre National de France), Ulla Millmann,  (Danish Radio Symphony Orchestra), Petri Alanko, (Sibelius Academy Helsinki) und Egor Egorkin (Solopiccolo Berliner Philharmoniker).

Jürg Müller-Stiftung fördert Trio Sheliak

Gemeinsam mit der Hochschule der Künste Bern (HKB) vergibt die Jürg Müller-Stiftung einen Preis mit Konzertengagement und Meisterkursteilnahme an ein Kammermusikensemble der HKB. Ausgewählt wurde das Trio Sheliak.

Trio Sheliak (Foto: Alessandro Moggi – Studio Righi)

Das Trio besteht aus Matilde Michelozzi (Cello), Emanuele Brilli (Violine) und Sergio Costa (Piano), die im Specialized Master Kammermusik bei Patrick Jüdt studieren. Als Mentor amtet Daniel Sepec, der das Trio in einem hochschulöffentlichen Kurs unterrichten und mit ihm proben wird.

Die HKB vermeldet weitere Erfolge: Leo Cudré-Mauroux, Bachelorstudent in der Klavierklasse von Patricia Pagny, hat den 4. Preis in der «American virtuoso international competition» errungen und wird im September im Preisträgerkonzert in der Carnegie Hall in New York spielen. Francisco Morais Fernandes, Student in der Klavierklasse von Antoine Françoise, ist einer der drei aktuellen Ausgezeichneten des Fritz-Gerber-Awards, der 2015 von der Fritz-Gerber-Stiftung und dem Lucerne Festival ins Leben gerufen wurde.

Kulturstrategie 2030 des Kantons Wallis

Der Kanton Wallis hat seine Kulturstrategie für die kommenden Jahre präsentiert. Kultur soll eine solide Grundlage einer «nachhaltigen integrativen, innovativen und respektvollen Gesellschaft» bilden.

Walliser Regierungsgebäude (Bild: EpsilonEridani)

Die Kulturstrategie 2030 verstehe sich als flexibel und anpassungsfähig, schreibt der Kanton. Sie wurde den Kulturpartnerinnen und -partnern präsentiert und wird gemeinsam mit allen internen und externen Akteurinnen und Akteuren des Kantons Wallis umgesetzt.

2021 und 2022 wurden im Wallis von 143 eingereichten Gesuchen 54 unterstützt (34 im Jahr 2021, 20 im Jahr 2022). Insgesamt hat der Kanton im Rahmen von Transformationsprojekten etwas über 7 Millionen Franken an Walliser Kulturunternehmen vergeben. Die Finanzierung wurde zu gleichen Teilen von Bund und Kanton getragen.

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Auf der Spur von Stimmpräferenzen

Ein Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main hat untersucht, was unsere Vorlieben für Singstimmen ausmacht.

Persönliche Wahrnehmungen bestimmt Vorlieben für Singstimmen. (Bild: MPIEA / F. Bernoully)

Das Team untersuchte, inwieweit persönliche Präferenzen für bestimmte Singstimmen auf objektive Merkmale wie Tonhöhengenauigkeit oder Tempo zurückgeführt werden können und inwieweit die persönliche Situation oder individuelle Eigenschaften die Präferenzen bestimmen. Dazu befragte es 326 Personen online und weitere 42 in den Laboren des Instituts.

In dem einleitenden Online-Experiment wurden insgesamt 96 A-cappella-Gesangsdarbietungen von 16 ausgebildeten Sängerinnen nach persönlichem Gefallen bewertet. Die Auswertung zeigte, dass die Sympathien breit gestreut waren und es grosse individuelle Unterschiede in den Vorlieben der Testpersonen gab. Das Team fand aber auch Gemeinsamkeiten in den Durchschnittsbewertungen, die seiner Meinung nach – zumindest teilweise – auf die akustischen Eigenschaften der Stimmen selbst zurückzuführen waren.

Diese Vermutung bestätigte sich nach genauerer Untersuchung jedoch nicht: Die akustischen Merkmale konnten die Bewertungen nur zu einem geringen Teil erklären. Vielmehr zeigte sich, dass die Vorlieben für bestimmte Stimmen durch die Art und Weise erklärt wurden, wie die Stimmen von den Zuhörenden selbst wahrgenommen und interpretiert wurden.

Originalpublikation:
Bruder, C., Poeppel, D., & Larrouy-Maestri, P. (2024). Perceptual (But Not Acoustic) Features Predict Singing Voice Preferences. Scientific Reports, 14,8977. https://doi.org/10.1038/s41598-024-58924-9

Luzern hält an Billettsteuer fest

Der Luzerner Stadtrat will an der Billettsteuer auch in Zukunft festhalten. Um das System zu vereinfachen, schlägt er aber Anpassungen vor.

Luzern (Bild: Andyindia)

Die Billettsteuer wird in der Stadt Luzern seit 1920 erhoben und trägt zu einem grossen Teil zu den verfügbaren Mitteln für die Kultur- und Sportförderung der Stadt Luzern bei. Seit 1990 besteht ein Reglement zur zweckgebundenen Verwendung der Billettsteuereinnahmen. So gehen je 15 Prozent an den Fonds zur Förderung und Unterstützung kultureller Aktivitäten sowie an den Fonds zur Förderung des Jugendsportes. Den Restbetrag von 70 Prozent ist für verschiedene Förderzwecke von Kultur und Sport (Kulturteil 2/3 und Sportteil 1/3) vorgesehen.

Die Umsetzung der verschiedenen Massnahmen unter anderem für die Förderung des vielfältigen Kulturschaffens, der Freien Szene sowie des Jugend- und Breitensports, werden laut der Mitteilung der Stadt mit Geldern der Billettsteuer vorgenommen. Dies führe in beiden Bereichen «zu einem breiten und vielfältigen Kultur- und Sportangebot für die Bevölkerung». Ohne Einnahmen aus der Billettsteuer müssten rund 5 bis 6 Mio. Franken über allgemeine Steuermittel finanziert werden.

Zur Vereinfachung des Systems sieht der Stadtrat vor, die heutigen vier Fonds abzuschaffen und durch einen einzigen Fonds zu ersetzen. Der Fonds wird durch die Erträge aus der Billettsteuer geäufnet. Die Lösung mit nur einem Förderfonds für Kultur und Sport ermöglicht mehr Flexibilität bei der Verwendung der Gelder. Als Zielwert gilt, dass rund 60 Prozent an die Kultur ausbezahlt wird, 40 Prozent an den Bereich Sport.

Mehr Infos: https://www.stadtluzern.ch/aktuelles/newslist/2129119

Thurgau fördert Keller und Tobler

Der Kanton Thurgau fördert die Musiker Johannes Keller und Ruedi Tobler mit je 25‘000 Franken. Mit den Förderbeiträgen soll eine künstlerische Entwicklung ermöglicht werden.

Johannes Keller. Foto: Sebastian Wienand

Johannes Keller  hat an der Schola Cantorum Basiliensis Alte Musik (mit Hauptfach Cembalo), Generalbass und Ensembleleitung studiert. Er ist Mitgründer des Basso-Continuo-Ensembles »Il Profondo« und des Duos »L’Istante« (mit der Violinistin Anaïs Chen). Regelmässige Zusammenarbeit mit Andrea Marcon, unter anderem als Assistent für Opernproduktionen am Theater Basel, der Oper Frankfurt und dem Festival d’Aix-en-Provence.

Ruedi Tobler ist ein Musiker und Produzent aus Winterthur. Nebst Bandprojekten (John Gailo, Europa: Neue Leichtigkeit, u.a.) ist er mit seinem elektronischen Soloprojekt playmob.il unterwegs und als Musikdozent am Winterthurer Institut für aktuelle Musik tätig.

Die Fachjury hat aus 68 Bewerbungen neben Keller und Tobler die folgenden Thurgauer Künstlerinnen und Künstler ausgewählt: Sarah Hugentobler, Video- und Performancekünstlerin, Bern, Isabelle Krieg, Bildende Künstlerin, Kreuzlingen, Bennett Smith, Bildender Künstler, Luzern und Tabea Steiner, Autorin, Zürich.

Stadt Basel überarbeitet Chorfördermodell

Die Stadt Basel hat ihr Chorfördermodell überarbeitet. Neu können auch Konzerte mit Kollekte unterstützt werden.

Basler Rathaus (Bild: Pixaby/Hans)

Das Chorfördermodell, das ergänzend zur Swisslos-Verordnung die Basis für die Beurteilung der Gesuche um Beiträge aus dem Swisslos-Fonds bildet, wurde überarbeitet.  Die wesentliche inhaltliche Änderung betrifft Gratiskonzerte und Konzerte mit Kollekte: Anstatt wie bisher von einer Unterstützung grundsätzlich ausgeschlossen zu sein, können neu auch für diese Chorkonzerte Beiträge bewilligt werden.

Mit dieser Änderung wird die organisatorische Flexibilität der Laienchöre erhöht und das lokale Kulturleben von Einschränkungen befreit. Inhaltliche Beurteilungskriterien für die Bewilligung von Beiträgen aus dem Swisslos-Fonds können die Originalität des Programms, der Aufführungsort, die Publikumsresonanz, die Budgetierung, die Kosten- und Eigenfinanzierungssituation des Chors, besondere Verdienste in Bezug auf Inklusion und Diversität sowie die allgemeine Gesuchlage beim Swisslos-Fonds Basel-Stadt sein. Honorare sind gemäss den Empfehlungen der Berufsverbände zu budgetieren. Ein Rechtsanspruch auf Beiträge besteht nicht.

Mehr Infos:
https://www.bs.ch/nm/2024-swisslos-fonds-basel-stadt-ueberarbeitetes-chorfoerdermodell-jsd.html

Luzerner Kantorei bleibt bestehen

Die Musikschule der Stadt Luzern will die traditionsreiche Chorausbildung weiterführen. Auch nach der Eingliederung in die Musikschule werden die Konzerte von Chorensembles weiterhin mit dem Label «Luzerner Kantorei» stattfinden.

Luzerner Kantorei in der Hofkirche Luzern (Bild: youtube-Videostill)

Im Rahmen der Umsetzung der Aufgaben- und Finanzreform des Kantons Luzern, kündigte die Dienststelle Volksschulbildung 2023 an, die Subventionszahlungen an den Verein Luzerner Kantorei einzustellen. Der Vorstand des Vereins Luzerner Kantorei hat daraufhin beschlossen, den Leistungsauftrag mit der Stadt Luzern nicht mehr zu erneuern. Damit die Chorausbildung in der Stadt Luzern für die aktuell über 200 jungen Sängerinnen und Sänger gewährleistet bleibt, soll der Chorbetrieb ab dem Schuljahr 2024/25 wieder im Rahmen der Musikschule Luzern weitergeführt werden. Der Stadtrat beantragt dazu einen Sonderkredit von 1,73 Mio. Franken.

Für Choraktivitäten, welche über das Ausbildungsangebot der Musikschule hinausgehen, beispielsweise für Lager, Reisen, Wettbewerbe oder grosse Konzerte, sollen die Chöre analog den Blasorchestern der Musikschule, von einem Förderverein unterstützt werden. Der Bericht und Antrag wird voraussichtlich an der Grossstadtratssitzung vom 13. Juni 2024 beraten.

Walliser Dienststelle für Kultur führt Programm Salto! weiter

Das Walliser Projekt Salto!, das Nachwuchs der aktuellen Musik unterstützt, wird fortan von der Schule für Jazz und aktuelle Musik (EJMA-Valais) koordiniert.

Abschlusskonzert der ersten Ausgabe von Salto! (Bild: Estelle Crettenand)

Nach einer ersten Ausgabe bereitet sich Salto! auf die zweite Saison vor. Die ursprünglich von einem Netzwerk von Walliser Konzertsälen für aktuelle Musik getragene Initiative wird fortan von der Dienststelle für Kultur weitergeführt, in Zusammenarbeit mit der Schule für Jazz und aktuelle Musik (EJMA-Valais).

Das Ziel dieses biennalen Unterstützungsprogramms, das sich an Musikerinnen und Musiker sowie Ausbildungen im Bereich aktuelle Musik im Wallis richtet, ist die Entwicklung von professionellen Kompetenzen und zugleich die Zusammenarbeit zwischen den Kulturakteuren und -orten des Kantons anzuregen. Interessierte Musikerinnen und Musiker sowie Bands aus dem Wallis können sich bis 31. Mai 2024 bewerben.

Nationaler Kulturdialog definiert Künstlerlöhne

Der Nationale Kulturdialog hat Empfehlungen und Good Practices zur angemessenen Entschädigung der Kulturschaffenden verabschiedet.

Die Empfehlungen für die Förderstellen zielen zum einen darauf ab, die bestehenden Richttarife bei der Beurteilung von Fördergesuchen zu berücksichtigen und auf alle Phasen des Kulturschaffens anzuwenden. Zum anderen sollen Informationen zur angemessenen Entschädigung von Kulturschaffenden von den Berufsverbänden zur Verfügung gestellt und die Sensibilisierungsarbeit verstärkt werden.

Der Nationale Kulturdialog hat im Jahr 2021 eine Arbeitsgruppe zum Thema «Entschädigung von Kunstschaffenden» eingesetzt. Diese hatte das Ziel, eine kohärente Praxis der Entschädigung von Kunstschaffenden durch die Gemeinden, die Städte, die Kantone und den Bund zu entwickeln, welche den Interessen der Kulturschaffenden und ihrem Anspruch auf angemessene Entschädigung Rechnung trägt.

Link zu den Empfehlungen

Fritz-Gerber-Award geht an Bognár, Morais Fernandes und Villar Martín

Mit dem von der Fritz-Gerber-Stiftung und Lucerne Festival ins Leben gerufenen Fritz-Gerber-Award werden heuer die Flötistin Phoebe Bognár, der Pianist Francisco Morais Fernandes und der Schlagzeuger Santiago Villar Martín ausgezeichnet.

(Bilder: Itsasne Alzola, Arcos Cano, Reza Kaviani)

Phoebe Bognár, geboren 1997 in Australien, studierte unter anderem an der Hochschule für Musik Basel und an der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA). Eine Vielfalt an Genres, Kunstformen und Disziplinen kennzeichnet ihre musikalische Praxis, so kommen etwa Gesten, Stimme, verschiedene Flöten, Theater und Elektronik zum Einsatz.

Santiago Villar Martín wurde 1998 in Spanien geboren. Er studierte unter anderem an der Frederyk-Chopin-University für Musik in Warschau und zurzeit an der Hochschule für Musik Basel. Villar Martín trat schon mit Ensembles wie Studio Musik Fabrik oder der Basel Sinfonietta auf. Darüber hinaus ist er Mitbegründer des experimentellen ICE 3 Ensembles und des Ex-Sentia Ensemble.

Der 1999 in Portugal geborene Francisco Morais Fernandes absolviert derzeit sein Masterstudium an der Hochschule der Künste Bern (HKB). Er besuchte Meisterkurse unter anderem bei Katia Veekmans und Piotr Anderszewski. Morais Fernandes ist als Solist, Ensemble- und Orchester-Musiker sowie als Dirigent aktiv.

Der 2015 ins Leben gerufene Fritz-Gerber-Award wird jährlich dreimal vergeben. Das Preisgeld beträgt je 10’000 Franken und ermöglicht darüber hinaus die Teilnahme an der Lucerne Festival Academy in Höhe von je 10’000 Franken. Kandidierende müssen das Schweizer Bürgerrecht besitzen oder seit mindestens drei Jahren in der Schweiz leben. Die Ausschreibung erfolgt über die Lucerne Festival Academy. Die Jury setzt sich zusammen aus Michael Haefliger, dem Intendanten von Lucerne Festival und dem Komponisten und Dirigenten Heinz Holliger.

Ein neues Haus für den Zürcher Jazz

Das Zurich Jazz Orchestra (ZJO) probt und arbeitet seit Anfang April im eigenen Jazzhaus im Kreis 5 direkt gegenüber dem sogar theater. Die Räume können auch von Externen gemietet werden.

Zürcher Jazz Orchester (Bild: Pablo Faccinetto/A Porta Stiftung)

Im ehemaligen Handwerksbetrieb an der Heinrichstrasse 69 finden neu die gesamten Proben des Zurich Jazz Orchestra (ZJO), seine kompositorische und administrative Arbeit statt. Dank entsprechendem Umbau verfügt das Jazzhaus über einen zweigeschossigen Proberaum, zwei kleinere Musikräume, Aufnahmemöglichkeiten sowie einen weiteren Raum, der als Büro und Treffpunkt dient. Die Räumlichkeiten können ausserhalb der Proben auch von weiteren Musikschaffenden, Ensembles, Bands und Produktionen gemietet werden.

Die Kosten für den Umbau des Jazzhauses belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Franken. Den grössten Teil dieser Mittel hat das Zurich Jazz Orchestra selbst akquiriert: rund 500’000 Franken kommen von gemeinnützigen Stiftungen und Privaten, 380’000 Franken vom Kulturfond des Kantons Zürich und 125’000 Franken von der Stadt Zürich. Die restlichen Mittel für den Umbau hat die Dr. Stephan à Porta-Stiftung beigesteuert.

Tag der offenen Tür: Sonntag, 21. April 2024, 11 bis 15 Uhr, keine Anmeldung erforderlich.

 

 

Tod der Berner Sängerin Ingrid Frauchiger

Laut einer Mitteilung ihrer Tochter ist die Berner Sängerin Ingrid Frauchiger im Alter von 87 Jahren verstorben.

Ingrid Frauchiger (Foto: Kurt Blum)

Ingrid Frauchiger studierte unter anderem in Freiburg i. Br. Gesang und Klavier und setzte sich als Konzert- und Oratoriensängerin auch für die Musik der Renaissance (in hist. Aufführungspraxis) und für die Neue Musik ein. Sie sang über 50 Uraufführungen, viele Komponisten schrieben für sie neue Werke, unter anderen Isang Yun, Heinz Holliger, Jürg Wyttenbach, Hans Ulrich Lehmann, Armin Schibler und Norbert Moret. Sie war auch offen für musikalische Experimente und Improvisationen in Zusammenarbeit mit Jazzmusikern wie Pierre Favre, Jonas Helborg, Runo Erikson oder David Dramm.

Ab 1972 war sie Professorin für Gesang an der HMT Bern. Masterclasses führten sie unter anderem an die Menuhin-Academy Gstaad und verschiedene amerikanische Universitäten.  1986 war sie Visiting Professor an der University of California (UCSB).

15. Eidgenössisches Volksmusikfest findet in Altstätten statt

Das Eidgenössische Volksmusikfest, das alle vier Jahre stattfindet, wird 2027 zum nächsten Mal durchgeführt, und zwar im st.gallischen Altstätten.

Delegiertenversammlung des Verbands Schweizer Volksmusik (VSV) in Muotathal (Bild: VSV)

Das Eidgenössische Volksmusikfest (EVMF) ist der grösste und bedeutendste Volksmusikanlass der Schweiz. Alle vier Jahre führt das Fest über 1’100 Aktive aller Sparten und rund 50’000 bis 60’000 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Schweiz zusammen. Im Vordergrund stehen das gemeinsame Musizieren und die Pflege des Brauchtums.

Neben dem freien Musizieren werden im ganzen Altstätter Stadtzentrum auch musikalische Darbietungen stattfinden, die von Expertinnen und Experten bewertet werden. Rund 230 musikalische Darbietungen, davon rund 50 Nachwuchsdarbietungen, und ein Festumzug erwarten die Gäste.

Im Vorprogramm des EVMF finden verschiedene Events und Aktivitäten im ganzen St. Galler Rheintal statt. Auch während des Festes wird die Region eingebunden: Die Auto- und Reisecarlogistik auf der Allmend in Altstätten wird als Stellplatz für die zahlreich erwarteten Wohnmobile und Camper genutzt.

Stadt Chur ehrt Lardon, Klucker und Estrada

Chur zeichnet die Musikerin Jamira Estrada mit einem Förderpreis der Stadt aus. Zudem gehen Anerkennungspreise an den Bassklarinettisten Marc Lardon und den Dirigenten Christian Klucker.

Jamira Estrada in der Zentralwäscherei Zürich (Bild: Youtube-Videostill)

Die Schauspielerin Ursina Lardi wird mit dem mit 8000 Franken dotierten Churer Kulturpreis 2024 geehrt. Neben Estrada erhalten auch die Performerin Martha Mutapay und das Kollektiv Piera Buchli & Luc Isenschmid einen Förderpreis.  Die Anerkennungs- und Förderpreise sind mit je 4000 Franken dotiert.

Der Bassklarinettist Marc Lardon ist in Chur geboren. Er ist Mitgründer und Leiter von Soundhund – einer Konzertreihe für improvisierte und experimentelle Musik in Chur. Nach Studien in Chur und Amsterdam ist er als Interpret und Improvisator tätig. Aktuell verfolgt er Solo-Projekte und ist Teil der Duos Splitter (mit Andreas Glauser, Zürich), Pol (mit Daniel Sailer, Graubünden) und Kontrabach (ebenfalls mit Daniel Sailer).

Christian Klucker ist freischaffender Chorleiter. Er unterrichtet an der Bündner Kantonsschule und leitet das Vokalensemble incantanti. 2019 war Klucker als Gastdirigent an der Musikhochschule Basel engagiert und ist das bis heute beim Schweizer Jugendchor. Am internationalen Chorwettbewerb in Assisi 2017 wurde er zudem als bester Dirigent mit einem Spezialpreis ausgezeichnet.

Jamira Estrada, geboren 1998 in Chur, lebt und arbeitet als Komponistin, Performerin elektronischer Musik und DJ in Zürich. Während sie derzeit ihren Bachelor in elektroakustischer Komposition und klassischer Musik an der Zürcher Hochschule der Künste abschliesst, arbeitet Jamira an ihren eigenen Projekten und kollaboriert mit verschiedenen Künstlern aus den unterschiedlichsten Disziplinen wie Bildende Kunst, Film und Tanz.

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