Auf der Webseite des Swiss Music Award kann bis zum 24. Februar über die Gewinner des Swiss Music Award abgestimmt werden. Der verstorbene Jurypräsidenten Claude Nobs wird mit einem Tribute Award geehrt.

Zu den Nominierten gehören unter anderen Patent Ochsner, Rapper Stress, Romand Bastian Baker, Dance-Act Remady & Manu-L sowie der Pegasus Frontmann Noah Veraguth. Als internationale Acts nominiert sind Lana Del Rey, Die Toten Hosen und Muse.

Das Amt des Jury-Präsidenten wird dieses Jahr aufgrund des Dahinscheidens von Claude Nobs bewusst vakant gehalten. Den Vorsitz der Jury übernimmt Christian Hubschmid ad interim.

Die Swiss Music Awards finden zum sechsten Mal statt und sind auch dieses Jahr wieder im Zürcher Schiffbau zu Gast. Veranstalter ist Press Play. Unterstützt wird der Anlass unter anderem von der IFPI Schweiz und der Suisa.

Mehr Infos: www.swissmusicawards.ch

Der 33-jährige Luzerner Patrick Müller, Mitbegründer des B-Sides Festival Luzern und zur Zeit für die Öffentlichkeitsarbeit beim Südpol verantwortlich, wird per sofort neuer künstlerischer Leiter des Luzerner Kulturzentrums. Die Neubesetzung der betrieblichen Leitung ist noch offen.

Müller ist Mitbegründer des B-Sides Festival Luzern. Nach seinem Abschluss als Master of Law an der Universität Luzern war er als Ko-Leiter des Tanzfestes Schweiz bei Reso – Tanznetzwerk Schweiz tätig. Er kann neben der lokalen Vernetzung in die Musikszene auf nationale Kontakte in die Tanz- und Theaterwelt zählen.

Max Aschenbrenner, der bisherige künstlerische und betriebliche Leiter, wird die betriebliche Leitung bis Ende März weiterführen. Die Gesamtleitung soll auf zwei Köpfe verteilt werden. Die Suche nach der betrieblichen Leitung wird fortgesetzt.

Irène Schweizer ist «Nachtigall 2013»

Der Schweizer Jazzpianistin Irène Schweizer wird im Rahmen der Preise der deutschen Schallplattenkritik (PdSK) die Ehrenauszeichnung «Nachtigall 2013» verliehen.

Bild: Angelina Evans / commons.wikimedia.org

Irène Schweizer wurde 1941 in Schaffhausen geboren – seit einem knappen halben Jahrhundert ist sie das Aushängeschild des schweizerischen Jazz.

«Künstlerische und persönliche Integrität, ihr freundliches Wesen, ihre kreative Unruhe, ihr Organisationstalent, ihre Vielseitigkeit und ihre Präsenz in den verschiedensten Verbindungen und natürlich, über allem, ihre Entwicklung als Pianistin» machten sie zu einer der spannendsten Figuren des Jazz, schreibt der PdSK.

2011 bereitete ihr das Publikum Ovationen in der Zürcher Tonhalle, deren Flügel für ihren Solo-Auftritt erstmalig für den Jazz freigegeben wurde. Irène Schweizer spielte in diesem Konzert Fremd- und Eigenkompositionen.

Bild: Angelina Evans commons.wikimedia.org

Laut der Statistik der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) – sie wird alle zwei Jahre bundesweit bei den deutschen Kulturorchestern und Rundfunkklangkörpern erhoben – ist das Gesamtangebot an Konzerten mit über 12’500 Veranstaltungen stabil. Sorge bereitet der DOV die Tarifentwicklung.

Die Zahl der Sinfoniekonzerte im Rahmen der regulären Tätigkeiten der Orchester ist  von zuletzt 5902 auf eine Spitzenzahl von insgesamt 6158 Konzerten weiter gestiegen. Dies bedeutet eine Angebotserweiterung von über 4 Prozent. Überraschend deutlich angezogen hat das Auslandsgeschäft: 646 Konzerte sind auf Auslandsreisen gespielt worden. Dies ist eine Steigerung innerhalb von zwei Jahren um 20 Prozent.

Die Besucher zahlreicher Klassik-Open-Air-Veranstaltungen, der grossen und kleinen Musikfestivals, von Kirchenkonzerten und populären Klassik-Cross-Over-Konzerten kommerzieller Anbieter werden von der Statistik nicht erfasst.

Positiv ist die kontinuierliche Steigerung von Kinder-, Jugend-, und Schülerkonzerten, deren Zahl sich in sieben Jahren von 1498 (Spielzeit 2005/2006) auf 2066 (Spielzeit 2011/2012) massiv erhöht hat.

Aufgrund des ungelösten Tarifkonflikts und eines schwelenden Rechtsstreits der DOV gegen den Deutschen Bühnenverein vor dem Bundesarbeitsgericht gibt es für rund 100 Orchester bereits seit 1. Januar 2010 allerdings keinen gültigen Vergütungstarifvertrag mehr.

Durch starke Anhebungen der Vergütungen des öffentlichen Dienstes in den vergangenen Jahren würden die Orchester in den Kommunen ab 1. August 2013 dann 8,88 Prozent hinter dem öffentlichen Dienst zurückliegen, schreibt die DOV.

Der Schweizer Komponist Hans Ulrich Lehmann ist laut einer Mitteilung seiner Familie am frühen Morgen des 26. Januars im Spital Zollikerberg friedlich eingeschlafen.

Der 1937 in Biel geborene Lehmann studierte an den Konservatorien Biel, Zürich und Basel und besuchte Meisterklassen von Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen. An der Universität Zürich studierte er zudem bei Kurt von Fischer Musikwissenschaft.

Zwischen 1961 und 1972 war Lehmann Lehrer an der Musik-Akademie der Stadt Basel, von 1969 bis 1990 Lehrbeauftragter an der Universität Zürich für Neue Musik und Musiktheorie, 1990 auch an der Universität Bern.

Von 1976 bis 1998 amtete Lehmann überdies als Direktor von Konservatorium und Musikhochschule Zürich.

1973 erhielt er den Musikpreis der Conrad Ferdinand Meyer-Stiftung, 1988 den Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins, 1990 den Kunstpreis der Stadt Zollikon und 1993 den Kunstpreis der Stadt Zürich.

Berner Kiwanis-Musikpreis für Sara Rutz

Die Musikerin und Gesangspädagogin Sara Rutz erhält als Absolventin der Berner Musikhochschule den Musikpreis des Kiwanis Club Bern.

Die 1981 in Bern geborene Sara Rutz hat an der Swiss Jazz School der Hochschule der Künste Bern studiert und dort 2008 einen Bachelor of Arts in Music erworben. 2010 hat sie ihr Studium mit einem Master of Arts in Music Pedagogy mit Auszeichnung abgeschlossen.

Die Preisträgerin unterrichtet in ihrem Atelier in Bern und seit August 2009 an der Musikschule Solothurn. Sie ist überdies als Sängerin, Studiomusikerin, Chorleiterin und Songwriterin tätig.

Der Kiwanis Preis wird alle drei Jahre für sowohl künstlerisch wie pädagogisch überdurchschnittliche Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Master of Arts in Music Pedagogy ausgeschrieben und mittels Wettbewerb vergeben.
 

Die Berliner Leitmesse für Jugendkultur sucht den YOU-Song des Jahres. Bewerbungen sind online bis zum 22. März möglich.

Nachwuchsbands, Nachwuchsmusikerinnen und -musiker sowie Singer-Songwriter aus den Genres Pop, Rock, HipHop/Rap, Alternativ und Indie erhalten eine Chance für einen Auftritt an der You, der Leitmesse für Jugendkultur, die vom 31. Mai bis 2. Juni in Berlin stattfindet. Label- und verlagsfreie Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können sich ab sofort online bewerben unter:

http://backstagepro.regioactive.de/YOU2013

Foto: you 2012

Das Aargauer Kuratorium unterstützt Kunstschaffende aller Sparten und Kunstvermittlerinnen und -vermittler, die einen direkten Bezug zum Kanton Aargau nachweisen können.

Mitte Februar endet die Anmeldefrist für die Atelieraufenthalte 2014 in Berlin, London oder Paris. Neu vergibt das Aargauer Kuratorium auch projektbezogene Reisestipendien. Bewerbungen für diese Ausschreibungen in den Musik-Sparten Jazz, Klassik oder Rock/Pop werden neu ausschliesslich digital entgegengenommen.
 

Mit den Werkbeiträgen Musik 2013, für die die Anmeldefrist ebenfalls am 15. Februar abläuft, will das Aargauer Kuratorium Aargauer Musikerinnen und Musikern für eine bestimmte Zeit freies Arbeiten ermöglichen. Die Unterstützung ist nicht an die Realisierung eines bestimmten Projektes gebunden.
 

Zusätzlich bietet das Aargauer Kuratorium Programm-, Konzert-, CD-Produktions-, Kompositions-, Druckkosten-, Weiterbildungs- und Tourneebeiträge. Gesuche dafür können bis Mitte Januar, August und Oktober oder Ende April eingegeben werden. Die genauen Termine und Voraussetzungen sind der Website des Kuratoriums zu entnehmen:

www.ag.ch/kuratorium

Foto: Daniel Desborough © Kanton Aargau

 

Am 31. Januar tritt das Ensemble erstmals in Zürich auf.

Groovy, lyrisch und bluesisch sei die Musik des Q-tetts, sagt Urs C. Eigenmann. Zusammen mit den Ostschweizern Erwin Pfeifer (Gitarre), Pino Buoro (E-Bass) und Micheal Neff (Trompete) sowie der Zürcher Schlagzeugerin Nicole Aravena spielt der Pianist im ersten Konzert der neuen Band in der Lebewohl-Fabrik in Zürich fast ausschliesslich eigene Stücke. Weitere Konzerte sind in Vorbereitung.

www.u-c-eigenmann.ch

Das Musikwissenschaftliche Institut der Johannes Gutenberg Universität Mainz wird erstmals im deutschsprachigen Raum das Verhältnis von Musik und Jugendkulturen auf universitärer Ebene erforschen.

SMPV

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Jugendkulturen und Szenen ist bislang überwiegend aus sozialwissenschaftlicher Perspektive erfolgt, die Musikwissenschaft, besonders im deutschsprachigen Raum, hat sich von wenigen Ausnahmen abgesehen dieses Themas bislang kaum angenommen, erklärt Thorsten Hindrichs vom Musikwissenschaftlichen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).

Das von ihm initiierte Forschungsprojekt soll dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schliessen. Es wird der Frage nachgehen, wie sich Musik und Jugendkulturen zueinander verhalten, und Ansätze entwickeln, um die enorm vielschichtige und wechselseitige Beziehung von Musik und Jugendkulturen zu erklären.

Als Sammelbecken für künftige Forschungen auf diesem Gebiet wird sich das Projekt mit unterschiedlichen Themen befassen: Zur Sozialgeschichte des Jazz und zur deutschsprachigen Metal-Forschung sind Tagungen geplant, Teilprojekte sollen zu Metal und Theatralität, zur Jugendmusikszene im Rhein-Main-Gebiet und zur sogenannten Grauzonen-Musik eingerichtet werden.

Mehr Infos: www.facebook.com/ForschungsprojektMusikUndJugendkulturen

Bild: © contrastwerkstatt – Fotolia.com

Das Tessiner Sommerfestival Jazz Ascona kämpft mit Besucherschwund. Ein neues Konzept soll den Anlass – die 29. Ausgabe geht vom 21. bis 29. Juni 2013 über die Bühnen – revitalisieren.

Laut lokalen Pressemeldungen soll das Festival zwischen Sonntag und Donnerstag neu frei zugänglich sein. An den andern Tagen wird der Eintritt zur Seepromenade weiterhin kostenpflichtig bleiben. Zudem werden neben dem Lungolago weitere Konzertlokalitäten genutzt.

Höhepunkte des diesjährigen Programms sind laut Direktor Nicolas Gilliet die Gospelgruppe The Blind Boys of Alabama, der Gitarrist Robben Ford und The Original Tuxedo aus New Orleans.

Seit 2009 gehen die Besucherzahlen des Festivals zurück. Letztes Jahr sind 60’000 Eintritte verzeichnet worden, verglichen mit dem Vorjahr ein Rückgang von rund 15 Prozent. Jazz Ascona hat ein Budget von rund 1,8 Millionen Franken.

 

Das Theater und Orchester Biel Solothurn hat mit Carole Trousseau-Ballif auf Beginn der Spielzeit 2013/14 eine neue Verwaltungsdirektorin. Sie übernimmt die Stelle von Marcel Falk, der die Stiftung zum Ende der Spielzeit 2012/13 verlässt und zum kammerorchesterbasel wechselt.

Carole Trousseau-Ballif ist ausgebildete Opernsängerin und Physikerin. Sie studierte an der Hochschule für Musik Köln und an der Ecole Polytechnique Fédérale Lausanne. Im Anschluss war sie mehrere Jahre als Beraterin bei Pricewaterhousecoopers/IBM in Düsseldorf sowie als Leiterin des operationellen Risikomanagements bei PostFinance in Bern tätig.

Zurzeit arbeitet Frau Trousseau-Ballif am Bundesamt für Statistik in Neuchâtel, wo sie seit 2007 als Produktionschefin der Betriebszählung arbeitet. Darüber hinaus hat sie einen Abschluss als Master of Business Administration an der HEC der Universität Lausanne erworben.

Mit der Besetzung der Verwaltungsdirektion ist die neue Geschäftsleitung TOBS mit Ausnahme der Leitung Konzerte komplett. Der Stiftungsrat «ist erfreut, dass für diese wichtige Position in der neugegründeten Stiftung eine schnelle Lösung mit einer überzeugenden Persönlichkeit gefunden wurde». Auf diese Weise sei ein fliessender Übergang möglich.
 

Der Erziehungsrat des Kantons St.Gallen muss im Rahmen eines Sparpaketes Lektionen an den Mittelschulen kürzen. In Abweichung zu einem Vorentscheid, wonach im Gymnasium je eine Lektion Deutsch sowie eine Lektion im Wahlbereich Bildnerisches Gestalten/Musik gestrichen werden sollte, hat er Erziehungsrat nun entschieden, an andern Orten zu sparen.

SMPV

Die Fachkreise, die von einer Kürzung direkt betroffen gewesen wären, haben im Rahmen der durchgeführten Vernehmlassung deutlich gegen die geplanten Lektionenreduktionen Stellung bezogen. Sie befürchten einen Qualitätsabbau an den Mittelschulen.

Der Erziehungsrat könne die vorgebrachten Argumente weitgehend nachvollziehen, schreibt der Kanton. Er habe deshalb entschieden, auf die in Aussicht genommenen Kürzungen in den Fächern Deutsch und im Wahlbereich Bildnerisches Gestalten/Musik zu verzichten. Stattdessen soll die vom Kantonsrat geforderte Einsparung durch eine Reduktion von Lektionen «zur Verfügung Schule» erfolgen.

Dabei handelt es sich um Unterrichtseinheiten, in welchen die Schulen autonom über die Unterrichtsinhalte bestimmen. Bis anhin standen an den Gymnasien vier dieser Lektionen, verteilt über die gesamte Ausbildungszeit, zur Verfügung. Für die Schülerinnen und Schüler ist dieser Bereich obligatorisch.

Dieses Gefäss wird an den Schulen heute recht unterschiedlich eingesetzt. So werden damit beispielsweise gymnasiale Kernfächer wie Französisch oder Englisch vertieft oder überfachliche Kompetenzen, namentlich im Bereich Informatik, geübt.

Beliebt sind die Lektionen auch für neue Unterrichtsformen, beispielsweise im Rahmen von interdisziplinärem Projektunterricht oder im Rahmen von themenspezifischen Schulhalbtagen.

Bild: Claudia Hautumm – pixelio.de
 

In einem Projekt spielen neun Schweizer Pianistinnen und Pianisten Beethovens sinfonisches Werk auf dem Klavier und setzen ihm moderne Musik gegenüber. Ein Konzertbericht vom 18. Januar in Bern und ein Interview.

«Mit Mühe beherrschte ich meine Erregung, als ich die Treppe zu der ärmlichen Wohnung hinaufstieg, in der der grosse Mann lebte. Als ich die Tür öffnete, befand ich mich in einer Art Verschlag, der nicht nur schmutzig war, sondern sich auch in schrecklicher Unordnung befand.» Mit diesen Worten erinnerte sich Gioacchino Rossini an einen Besuch bei Ludwig van Beethoven. Stellen wir uns weiter vor, wie Beethoven mittendrin an seinem Hausinstrument, vielleicht einem Clavichord, sass und komponierte: Vor ihm verstreut lagen Blätter mit skizzierten Themenköpfen, Motivideen und Melodiefragmenten. Auf dem Clavichord verwandelte Beethoven diese erstmals in Klang.
Eine fiktive Szene, die zumindest in der Vorstellung am ersten Konzert des Projektes «10 x Beethoven» Realität wurde. Auf dem Programm stand Beethovens erste Sinfonie in der vierhändigen Klavierfassung von Hugo Ulrich (1827–1872), gespielt von der Berner Pianistin und Komponistin Erika Radermacher und Michael Kaufmann, dem Direktor der Hochschule für Musik in Luzern. Das erste sinfonische Werk Beethovens erklang in ganz schlichter, scheinbar ursprünglicher Weise. Klar, die Palette der Orchesterklangfarben musste auf der Strecke bleiben. Dafür kamen andere Elemente des Meisterwerks zum Vorschein: Besonders die einstimmigen Melodien, etwa zu Beginn der Sätze zwei und vier, beeindruckten. Der einfache, verletzliche Ton des Klaviers zog die Zuhörer sogleich in den Bann und man lauschte der Melodie vielleicht sogar aufmerksamer, als man es beim Orchester tun würde.

Gelungener Auftakt
Eingeleitet wurde die C-Dur-Sinfonie mit der äusserst kurzen Komposition Vision von Urgestalt von Erika Radermacher. In dem Stück, dominiert von repetitiven Staccatofiguren in tiefer Lage, bereitete die Mitinitiantin des Projekts die an diesem Abend vorherrschende Tonart C-Dur vor. Ohne Pause führte das Werk in die Vorstellung des berühmten Walzers von Anton Diabelli (1781–1858) über. Die danach folgenden 33 Variationen von Beethoven präsentierte Radermacher in einer äusserst rasanten und dynamischen Interpretation. Diese unterstrich einerseits den humoristischen Charakter des Werks, bot aber andererseits nur wenige Verschnaufpausen und erzeugte durch das mancherorts gar grosszügig eingesetzte Pedal beinahe clusterartige Klänge.
Was für Gegensätze: Vom spielerischen Spätwerk (Diabelli-Variationen) ging es zum ernsten Erstlingswerk (1. Sinfonie), vom Giganten der Klavierliteratur zum Orchesterwerk in Klaviertranskription. Obwohl man hie und da die ausgeprägte Dynamik der Walzer-Variationen vermisste, war es ein gelungener und überraschender Abschluss des Abends, der Lust auf mehr machte: Wie wohl die heroischen Töne der Eroica auf dem Klavier klingen mögen? Oder das pastorale Gewitter aus der sechsten Sinfonie? Oder der oft als Trauermarsch bezeichnete zweite Satz der siebten Sinfonie?

Neuer Leiter für die Musikhochschulen Basel

Die Fachhochschule Nordwestschweiz hat Georges Starobinski an die Spitze der Musikhochschulen FHNW gewählt.

In einer Medienmitteilung vom 21. Januar geben die Hochschule für Musik und die Schola Cantorum Basiliensis bekannt, dass Georges Starobinski ab September 2013 die Leitung übernehmen wird. Die beiden Institutionen bilden zusammen die Musikhochschulen FHNW/Musik-Akademie Basel, die neben den «klassischen» künstlerischen und musikpädagogischen Ausbildungen auch die Abteilungen Jazz, Forschung und Entwicklung sowie das Elektronische Studio Basel umfasst.

Georges Starobinski wurde als Pianist, Musikwissenschaftler und Dirigent in Genf und München ausgebildet. Er war anschliessend drei Jahre lang Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung am Theater Basel und später Dozent an der Universität Genf. Seit 2004 ist er Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Lausanne (UNIL). Er unterhält regelmässige Lehr- und Forschungstätigkeiten am Collège des Humanités de l’Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), an der Haute Ecole de Musique in Lausanne und an der Universität Genf. Als gefragter Liedbegleiter gibt er regelmässig Konzerte mit renommierten Sängerinnen und Sängern. An der Hochschule für Musik in Basel war er während der letzten Jahre für Vorträge, Konzerte und Lecture-Recitals eingeladen. Georges Starobinski lebt mit seiner Familie seit vielen Jahren in Basel.

Foto: zvg
 

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