Massgeschneiderte Programme für Hochschulabgänger

Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia will jungen Künstlerinnen und Künstlern in den ersten fünf Jahren nach Abschluss ihrer Ausbildung Türen zur nationalen und internationalen Karriere öffnen. Das Nachwuchsprogramm enthält Angebote für alle geförderten Disziplinen und wird mit erfahrenen Partnerinstitutionen im In- und Ausland entwickelt.

Auch das ensemble proton bern ist Partner der Nachwuchsförderung bei Pro Helvetia. Foto: zvg

In vielen Künstlerbiografien werden die Weichen früh gestellt. Die ersten Jahre nach Abschluss der Ausbildung sind entscheidend für den weiteren Verlauf einer Laufbahn. Hier setzt die Nachwuchsförderung von Pro Helvetia an, die diese Aufgabe mit dem neuen Kulturförderungsgesetz erhalten hat: Mit einer Altersgrenze von 35 Jahren fördert sie die talentiertesten Schweizer Künstlerinnen und Künstlern in den ersten fünf Jahren nach Abschluss einer Kunsthochschule oder nach dem ersten öffentlichen Auftritt. Ihnen will Pro Helvetia den Einstieg ins professionelle Kunstschaffen erleichtern und sie auf dem Weg zum nationalen und internationalen Durchbruch unterstützen. Die Stiftung setzt dabei auf eine breite Angebotspalette, die sie mit erfahrenen Partnerorganisationen entwickelt hat. Dazu gehören Festivals, Musikensembles, Galerien oder Kunsthochschulen im In- und Ausland.

Um junge Talente möglichst rasch auf internationalem Niveau etablieren zu können, braucht es individuell abgestimmte Massnahmen, die sich am künstlerischen Entwicklungspotenzial sowie den Anforderungen des Marktes orientieren. Gefragt sind Know-how-Austausch und Vernetzung wie Coachings oder Artist-in-Residence-Programme. Mit dem Projekt «Klassenarbeit» ermöglicht beispielsweise das auf zeitgenössische Musik spezialisierte ensemble recherche in Freiburg im Breisgau, jungen Schweizer Komponistinnen und Komponisten neue Werke zu entwickeln und aufzuführen. Weitere Partner sind die ORPHEUS Swiss Chamber Music Competition oder das ensemble proton bern.

Eine detaillierte Übersicht über sämtliche Nachwuchsprojekte bietet:
www.prohelvetia.ch/Nachwuchs
 

Seit 18 Jahren kreuzt Steamboat Switzerland im Bermudadreieck zwischen Rock, improvisierter und Neuer Musik. Das Zürcher Trio beeindruckt auch auf seinem neuen Album «Zeitschrei».

Steamboat Switzerland,Steamboat Switzerland,Steamboat Switzerland

Dominik Blum (Hammond-Orgel), Marino Pliakas (E-Bass) und Lucas Niggli (Schlagzeug) gründeten Steamboat Switzerland 1996, weil sie ein Vehikel für ihre Vielseitigkeit suchten. Dominik Blum hatte einen Konzertabschluss für Klavier und Marino Pliakas einen für klassische Gitarre in der Tasche, doch verspürten sie ein gewisses Vakuum. Der Grunge machte ihnen damals klar, was ihnen in der Neuen Musik fehlte: die Körperlichkeit des Rock’n’Roll. Hinzu kam, dass alle drei Musiker eine Faszination für improvisierte Musik entwickelt hatten.

Schon bei den ersten Sessions kristallisierte sich ein weiteres Hauptmerkmal von Steamboat Switzerland heraus: Die Band spezialisierte sich auf die Interpretation von Fremdkompositionen und durchsetzt diese spannungsvoll mit improvisierten Passagen. Dass die drei hochmusikalischen Mitglieder die komponierten Teile nicht selbst schreiben, hat gemäss Lucas Niggli einen einfachen Grund: «Wir können dieses Niveau der Komponisten, die speziell für uns Stücke schreiben, nicht erreichen.»

Dies wird auch auf dem neuen Album Zeitschrei deutlich. Die Stücke stammen von Michael Wertmüller, dem die Band bereits viermal einen Kompositionsauftrag erteilt hat. Als Schlagzeuger von Peter Brötzmanns Formation Full Blast, in der auch Marino Pliakas spielt, kennt er die spielerischen Fähigkeiten der drei Musiker sehr gut und kann deshalb massgeschneiderte Kompositionen schaffen. Diese sind streng klassisch und akribisch notiert, wie ein Blick auf die Notenblätter zeigt. Und sie reizen in ihrer – vor allem rhythmischen – Komplexität die Grenzen des Spielbaren aus, wie Marino Pliakas bestätigt. Doch das Trio meistert die Herausforderungen mit atemberaubender Präzision und brennender Intensität.

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Z.Rat III (Beginn)
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Steamboat Switzerland
(Dominik Blum, Marino Pliakas, Lucas Niggli):
Zeitschrei.
Kompositionen von Michael Wertmüller.
Trost records tr117

Die bernische Kantonsregierung unterstützt die Gstaad Academy des Menuhin Festivals Gstaad mit 450‘000 Franken.

Mit dem Aufbau einer Sommerakademie ab dem Jahr 2014 möchte das Menuhin Festival Gstaad seine Attraktivität weiter steigern. Im Rahmen der Gstaad Academy sollen die Aktivitäten im Bereich Meisterkurse und Kulturvermittlung zusammengefasst und ausgebaut werden.

Kernstück ist die für die Jahre 2014 bis 2016 geplante Gstaad Conducting Academy unter der Leitung des renommierten Dirigenten Neeme Järvi. Das Projekt sei sowohl aus kultureller als auch aus touristischer Sicht wichtig für die Region, schreibt der Kanton.

Seit 18 Jahren kreuzt Steamboat Switzerland im Bermudadreieck zwischen Rock, improvisierter und Neuer Musik. Das Zürcher Trio beeindruckt auch auf seinem neuen Album «Zeitschrei».

Steamboat Switzerland,Steamboat Switzerland,Steamboat Switzerland

Dominik Blum (Hammond-Orgel), Marino Pliakas (E-Bass) und Lucas Niggli (Schlagzeug) gründeten Steamboat Switzerland 1996, weil sie ein Vehikel für ihre Vielseitigkeit suchten. Dominik Blum hatte einen Konzertabschluss für Klavier und Marino Pliakas einen für klassische Gitarre in der Tasche, doch verspürten sie ein gewisses Vakuum. Der Grunge machte ihnen damals klar, was ihnen in der Neuen Musik fehlte: die Körperlichkeit des Rock’n’Roll. Hinzu kam, dass alle drei Musiker eine Faszination für improvisierte Musik entwickelt hatten.

Schon bei den ersten Sessions kristallisierte sich ein weiteres Hauptmerkmal von Steamboat Switzerland heraus: Die Band spezialisierte sich auf die Interpretation von Fremdkompositionen und durchsetzt diese spannungsvoll mit improvisierten Passagen. Dass die drei hochmusikalischen Mitglieder die komponierten Teile nicht selbst schreiben, hat gemäss Lucas Niggli einen einfachen Grund: «Wir können dieses Niveau der Komponisten, die speziell für uns Stücke schreiben, nicht erreichen.»

Dies wird auch auf dem neuen Album Zeitschrei deutlich. Die Stücke stammen von Michael Wertmüller, dem die Band bereits viermal einen Kompositionsauftrag erteilt hat. Als Schlagzeuger von Peter Brötzmanns Formation Full Blast, in der auch Marino Pliakas spielt, kennt er die spielerischen Fähigkeiten der drei Musiker sehr gut und kann deshalb massgeschneiderte Kompositionen schaffen. Diese sind streng klassisch und akribisch notiert, wie ein Blick auf die Notenblätter zeigt. Und sie reizen in ihrer – vor allem rhythmischen – Komplexität die Grenzen des Spielbaren aus, wie Marino Pliakas bestätigt. Doch das Trio meistert die Herausforderungen mit atemberaubender Präzision und brennender Intensität.

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(Dominik Blum, Marino Pliakas, Lucas Niggli):
Zeitschrei.
Kompositionen von Michael Wertmüller.
Trost records tr117

Drohender Abbau beim Musikunterricht an Berner Gymnasien

Die Kantonale Fachschaft Musik der Berner Gymnasien hat eine Petition gegen die Kürzung des Instrumentalunterrichts im Schwerpunktfach Musik an den Berner Gymnasien und Musikschulen lanciert.

Foto: fotoknips – Fotolia.com

In seinem Bericht Angebots- und Strukturüberprüfung vom 26. Juni an den Grossen Rat schlägt der Berner Regierungsrat vor, den wöchentlichen Instrumentalunterricht von heute rund 45 Minuten im nächsten Schuljahr auf 30 Minuten und bis in vier Jahren auf 22.5 Minuten zu kürzen. Es wird ein Sparpotenzial von 300 000 Franken für 2014 und von je
900 000 Franken in den nächsten drei Jahren ausgemacht. Der Regierungsrat ist der Ansicht, diese Massnahme sei vertretbar, da dadurch die Praxis, wie sie vor der Umwandlung der Seminare in Gymnasien gelebt wurde, wieder hergestellt würde. (S. 108)

Die Fachschaft Musik der Berner Gymnasien hingegen ist überzeugt, dass diese Sparmassnahme schwerwiegende Folgen für das Schwerpunktfach Musik an den Gymnasien im Kanton Bern hätte. Da der Instrumentalunterricht an den Gymnasien und an den Musikschulen erteilt wird, sind auch die Musikschulen von dieser Kürzung betroffen. Deshalb wehrt sich die Fachschaft mit einer online-Petition. Auf der Website www.instrumentalunterricht.ch listet sie Argumente gegen diese Kürzung auf. Die Petition kann online unterschrieben werden.
 

Die Leiden der Orchestermusiker

Laut einer Befragung australischer Musikpsychologen haben 84 Prozent der australischen Orchestermusiker schon einmal mit musizierpraktisch bedingten Schmerzen gekämpft. Bei rund der Hälfte der Musiker sind die Leiden akut.

Foto: bluecmu – Fotolia.com,SMPV

Die Studie von Dianna Kenny vom Australian Centre for Applied Research in Music Performance diagnostiziert neben Schmerzen auch Depressionen, soziale Phobien und Lampenfieber als verbreitete Leiden von Orchestermusikern.

Mit Hilfe eines bestimmten methodischen Vorgehens, des Kenny Music Performance Anxiety Inventory (K-MPAI), sind die Aussagen von 377 professionell tätigen Orchestermitgliedern analysiert worden.

Weibliche Interviewte zeigen signifikante lineare Beziehungen zwischen sogenannt Triggerpunkt-bezogenen Schmerzen und Lampenfieber, bei männlichen Befragten sind die Beziehungen zwischen Schmerzen und Lampenfieber komplexer: Bei den Betroffenen mit dem auffälligsten Lampenfieber sind die damit verbundenen Triggerpunkt-bezogenen Schmerzen weniger intensiv.

Link zur Studie:
pom.sagepub.com/content/early/2013/09/02/0305735613493953.abstract

 

Rock- und Popstimmen digital analysiert

Mit einer Web-Software des Institutes für Software- und Multimediatechnik der TU Dresden können Stimm-Charakteristika von Pop-, Jazz-, Blues- und Gospelvokalisten interaktiv-spielerisch erkundet werden.

Foto: Svetlana Gryankina – Fotolia.com

Was ist das Besondere von Popstimmen? Wie unterscheiden sich Jazz-, Blues- und Gospelvokalisten voneinander? Um diese und ähnliche Fragen geht es im Forschungsprojekt «Stimme und Gesang in der populären Musik der USA (1900-1960)» unter Leitung des Weimarer Musikwissenschaftsprofessors Martin Pfleiderer.

Beheimatet ist das Projekt am Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und der FSU Jena. In seinem Rahmen steht das Web-Tool zur Verfügung, das anhand einer Auswahl von mehr als 200 Vokalaufnahmen Merkmale von Stimmen und Gesangsweisen visualisiert und miteinander in Beziehung setzt.

Merkmale der Gestaltung wie raue oder behauchte Stimmgebung, Vibrato, Glissando, Offbeats sowie Dynamik, Artikulation und Timing werden graphisch dargestellt und mit Genres, Künstlern und Plattenlabels in Verbindung gebracht.

Mehr Infos: hfm-weimar.de/popvoices/vm/main.htm

Kompetenzzentrum Musikvermittlung der HKB

An der Berner Hochschule der Künste (HKB) soll ein Kompetenzzentrum für Musikvermittlung aufgebaut werden. Vorgestellt worden ist das Projekt im Rahmen von Musikfestival Bern.

Foto: dorioconnell, istockfoto

Getragen wird das «Kompetenzzentrum Musikvermittlung und Laboratorium Musikvermittlung» der HKB im Wesentlichen von Barbara Balba Weber, die mit «Tönstör» in Bern eine als Verein organisierte Infrastruktur für Musikvermittlung an Kinder und Jugendliche aufgebaut hat.

Das Kompetenzzentrum soll Anlaufstelle für Veranstalter, Ensembles und weitere Interessierte sein, die Vermittlungsprojekte durchführen oder evaluieren wollen.

Im Rahmen von Musikfestival Bern sind unter dem Titel «Totally Flipside» Projekte präsentiert worden, die Tönstor mit verschiedenen Berner Schulklassen durchgeführt hat. Zum «Handwerk zur Vermittlung Neuer Musik an Kinder und Jugendliche» ist an dem Anlass auch eine Dokumentation präsentiert worden, die bei Barbara Balba Weber bezogen werden kann.

Mehr Infos: www.toenstoer.ch

Die Thurgauer Regierungsrätin Monika Knill hat Martha Monstein zur neuen Chefin des Kulturamtes des Kantons ernannt. Sie tritt am 1. Januar 2014 die Nachfolge von René Munz an, der Mitte September eine neue Aufgabe in der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich übernimmt.

Martha Monstein leitet seit 2001 die Abteilung Theater bei der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia in Zürich und verfügt über langjährige Erfahrung in der Kulturförderung auf nationaler und internationaler Ebene sowie über vertiefte Kenntnisse des schweizerischen Kunst- und Kulturlebens. Sie ist 56 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei Kindern.

Martha Monstein absolvierte in Chur das Lehrerseminar und studierte danach an der Universität Zürich Anglistik, Germanistik und Literaturkritik, wo sie 1986 mit dem Lizentiat abschloss. Ihre Laufbahn im Bereich Kultur begann sie als redaktionelle Mitarbeiterin im Kulturmagazin eines Lokalradios, gefolgt von Engagements als Programmverantwortliche von Zürcher Kulturzentren sowie in der Produktionsleitung und Organisation für Theater- und Tanzgruppen.

Von 1993 bis 2001 war Martha Monstein Co-Leiterin der Fachstelle Kultur des Kantons Aargau und lancierte verschiedene Projekte im Bereich Schule und Kultur. Dabei holte sie sich vertiefte Erfahrung im Bereich der kantonalen Kulturförderung und Kulturvermittlung. Berufsbegleitend absolvierte sie einen Nachdiplomkurs in Kulturmanagement und engagierte sich als Stiftungsrätin bei der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

 

Kanton Aargau unterstützt Kulturbetriebe erneut

Der Regierungsrat spricht argovia philharmonic, KiFF Aarau, Künstlerhaus Boswil und Murikultur ein weiteres Mal Betriebsbeiträge für die Jahre 2014 bis 2016 zu. Er «bestätigt damit die mindestens kantonale Bedeutung dieser privaten Kulturinstitutionen».

Das Jugend-Sinfonieorchester Aargau beim Künstlerhaus Boswil. Foto: zvg

Bei allen vier Institutionen sieht die Kulturkommission die Voraussetzungen für eine Weiterführung der Betriebsbeiträge gegeben. Durch den Entscheid des Regierungsrats werden folgende Kulturinstitutionen in den nächsten drei Jahren jährliche Betriebsbeiträge erhalten: das argovia philharmonic 400’000 Franken, das KiFF Aarau 200’000 Franken, das Künstlerhaus Boswil 350’000 Franken und Murikultur 150’000 Franken. Die Betriebsbeiträge werden an Leistungsvereinbarungen mit einer Laufzeit von drei Jahren geknüpft.

Die mit Betriebsbeiträgen unterstützten Institutionen können weiterhin Projektunterstützung aus dem Swisslos-Fonds beantragen. Weitere Institutionen mit kantonalen Betriebsbeiträgen sind das Schweizerische Kindermuseum in Baden, das Museum Langmatt in Baden, das Stapferhaus in Lenzburg, das internationale Festival für Animationsfilm Fantoche in Baden sowie Tanz und Kunst Königsfelden in Windisch.
 

BAK fördert das Kulturschaffen von Laien

Das Bundesamt für Kultur (BAK) fördert Projekte im Bereich musikalische Bildung, Projekte von Organisationen kulturell tätiger Laien sowie kulturelle Anlässe und Projekte für ein breites Publikum. Dies im Sinne des Kulturförderungsgesetzes (KFG), das dem kulturellen Schaffen von Laien grössere Bedeutung einräumt.

Bild: CFalk / pixelio.de

Das BAK kann Projekte der musikalischen Bildung fördern, die Kinder und Jugendliche beim Erwerb und bei der Entwicklung ihrer musikalischen Kompetenzen im ausserschulischen Bereich unterstützen (Art. 12 KFG).

Weiter können Finanzhilfen an Laienorganisationen für Vorhaben vergeben werden, die sich an den Zielen des UNESCO-Übereinkommens zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes orientieren, insbesondere im Bereich der Vermittlung und Weitergabe von lebendigen Traditionen an Jugendliche (Art. 14 KFG).

Auch können kulturelle Anlässe und Projekte unterstützt werden, die ein breites Publikum für bestimmte Aspekte des Kulturschaffens interessieren wollen, namentlich Feste im Bereich der Laien- und Volkskultur oder gesamtschweizerische Aktionstage (Art. 16 KFG).

Gesuche für entsprechende Projekte oder Anlässe für das Jahr 2014 können bis zum 31. Oktober 2013 beim Bundesamt für Kultur eingereicht werden. Die Gesuchsformulare und Wegleitungen stehen ab sofort auf www.bak.admin.ch unter der Rubrik «Aktuell > Aktuelle Ausschreibungen» bereit.

Markus Aellig erhält den Musikpreis 2013

Der Organist der Stadtkirche Thun wird von der Kulturkommission für sein vielseitiges Schaffen geehrt.

Roland Peter / pixelio.de,zvg

Markus Aellig ist seit 1992 Organist in der Stadtkirche Thun. Er organisiert regelmässig Abendmusiken und Orgelmatinées. Im April dieses Jahres konnte er in dieser Reihe ein einmaliges Jubiläum feiern: die 700. Orgelmatinée seit 1997.

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Markus Aellig

Wie die Thuner Medienstelle Mitte August mitteilte, erhielt er seine Ausbildung vom ehemaligen Berner Münsterorganisten Heinrich Gurtner. Aellig schloss die Studien am Konservatorium Bern mit dem Lehrdiplom und dem Höheren Studienausweis ab. Seither hat er sich zu einem Meister seines Fachs weiterentwickelt, der keine musikalischen Grenzen zulässt. In seinen Konzerten in der Stadtkirche Thun pflegt er das gesamte Orgelrepertoire von Barock, Romantik bis Moderne, macht aber auch vor Jazz, Folklore, Pop- und Rockmusik nicht halt. Sowohl mit seinen Eigenkompositionen wie beim Interpretieren anderer Komponisten zieht er in eigenwilligen Variationen und Arrangements das Publikum in Bann.

Weitere Preise gingen an die Kunstgesellschaft Thun, an den Filmmacher Jeshua Dreyfus und die Schriftstellerin Saskia Winkelmann. Die Kulturpreise werden am 14. November im Kultur- und Kongresszentrum Thun verliehen.
 

Arosa Music Academy gefragter denn je

Der Verein Arosa Kultur kann bei den Musik-Kurswochen Arosa und bei der Arosa Music Academy einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Steigerung über sechs Prozent. Die Zunahme erfolgte dank einer Qualitätsoffensive und dank einem Ausbau des Angebots.

Cellounterricht mit der Pianistin Aglaja Sintschenko (München). Foto Homberger,Foto Homberger,SMPV

Mit einer Qualitätsoffensive sind die 1987 vom Verein Arosa Kultur gegründeten Musik-Kurswochen Arosa in den letzten drei Jahren gestärkt worden. Gleichzeitig wurden Möglichkeiten geschaffen, um das kulturell und touristisch bedeutende Angebot weiter auszubauen. Die Investitionen in der Gesamthöhe von über einer halben Million Franken machen sich bereits bezahlt. So stieg die Teilnehmerzahl in diesem Sommer gegenüber dem Vorjahr (1218 Teilnehmende) um fast sechs Prozent auf 1298. Damit wurde auch der bisherige Rekord aus dem Jahre 2011, als 1286 Teilnehmende nach Arosa pilgerten, minim überboten. Dazu kommen über 200 Lehrkräfte und mindestens 300 Angehörige, so dass sich wegen der Musik-Kurswochen Arosa in diesem Sommer mindestens 1800 Leute in Arosa aufhielten und total weit über 12 000 Logiernächte generiert werden konnten.

Besonders erfreut ist Arosa Kultur über die Entwicklung der erstmals 2011 durchgeführten Arosa Music Academy. Nahmen in den ersten zwei Jahren jeweils rund 50 Studierende an diesen an zwei Wochen im August und September angebotenen internationalen Meisterkursen teil, so sind es in diesem Jahr bereits 80. Damit wurde das bei der Lancierung genannte mittelfristige Ziel, rund 100 Teilnehmende, schon beinahe erreicht. Unter der Hauptleitung von Markus Fleck (casalQuartett) arbeiten Musiker wie etwa Konstantin Lifschitz (Klavier), Helge Slaatto und Ingolf Turban (Violine), Conradin Brotbek (Violoncello) und Christiane Oelze (Gesang) während einer Woche intensiv mit jungen Talenten aus zehn verschiedenen Nationen. Die internationale Ausrichtung stellt auch für die gut 40 Teilnehmenden aus der Schweiz eine grosse Bereicherung dar.
 

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Der Münchner Geiger Ingolf Turban unterrichtet Andrina Däppen (Violine) und Lisha Kim.

Unterstützt wird Arosa Kultur bei der Durchführung der Arosa Music Academy vor allem von der Kulturförderung Graubünden und vom Bundesamt für Kultur. Beide Institutionen tragen auch die Musik-Kurswochen Arosa mit, deren Angebot (rund 100 Musikkurse) sich im Gegensatz zur Academy schwergewichtig an Laien (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) richtet. Laut Christian Buxhofer, Präsident von Arosa Kultur, steht das Bundesamt für Kultur auch deshalb hinter dem Angebot, weil in Arosa sowohl die Breite (Musik-Kurswochen) als auch die Spitze (Academy) der musizierenden Jugend gefördert wird.

Um die kantonale und nationale Unterstützung auch in Zukunft rechtfertigen zu können, setzt Arosa Kultur weiterhin auf eine hohe Unterrichtsqualität und eine professionelle Organisation. Diese Ziele sollen durch kleine Klassen, hochkarätige Lehrkräfte, eine möglichst perfekte Infrastruktur und eine kompetente administrative Betreuung erreicht werden. Das Konzept der Arosa Music Academy, das neben dem Einzelunterricht in Anwesenheit aller Teilnehmenden auch intensive Kammermusik beinhaltet, hat sich laut Markus Fleck bewährt. Für die nächsten Jahre ist aber ein punktueller Ausbau vorgesehen. Und um keine Interessenten mehr abweisen zu müssen, soll es neu neben den Aktiven auch die Kategorie «Hörer» geben. Studierende, die dem Unterricht beiwohnen können, selber aber keinen Unterricht erhalten.

Wichtiger Bestandteil der Arosa Music Academy sind auch die Dozentenkonzerte und die Abschlusskonzerte der Studierenden. Sowohl als Zuhörer als auch als aktive Musiker würden die Studierenden hier wertvolle Erfahrungen sammeln, so Markus Fleck. Damit alle Absolventen die Möglichkeit haben, diese Möglichkeit zu nutzen, wurden vier Abschlusskonzerte durchgeführt.
 

Jazz, Rock&Pop-Nachwuchs

Am 31. August trafen sich neun Bands im Rahmen des zweiten Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs (SJMW) Jazz Rock&Pop zum «Come Together» im Jazzclub Moods in Zürich.

Ausschnitt aus dem SJMW-Plakat 2013. Bild: SJMW

Neun Bands hatten sich beim zweiten Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb Jazz Rock&Pop, der sich dieses Jahr in einem neuen Format präsentierte, für das Finale, das Come Togehter im Moods, qualifiziert. Die Bands wurden von einer neunköpfigen Jury bewertet. In der Jazz-Jury sassen Hans Peter Künzle, Florian Heeb, Thomas Dobler, Urs Röllin und Gregor Frei. Die Rock&Pop-Bands wurden von Martin Lehner, Daniel Schwarz, Claudio Cappellari und Christophe Rosset bewertet. Urs Schnell von der Suisa-Foundation moderierte den Anlass. In jeder Kategorie wurde eine Band zur besten gekürt. Es gab Sonderpreise und Eltern, Lehrer und Zuhörer hatten die Möglichkeit, sich mit der Jury und den Bands auszutauschen.

Auszeichnungen und Sonderpreise
Zur «Best of Band Jazz» wurde die Berner Band M’Adam(e) gewählt. Neben dieser Auszeichnung durfte die Band als Sonderpreis einen Auftritt im Rahmen des Schaffhauser Jazzfestivals 2014 entgegennehmen.
In der Kategorie Rock&Pop holte sich die Gruppe Funk Alliance aus dem Berner Jura den Titel «Best of Band Rock&Pop». Zudem darf die Band dank einem Sonderpreis an den Stanser Musiktagen 2014 auftreten.
Das Jakob Kulke Jazz Quintett bekam einen Gutschein für einen kostenlosen Besuch eines Jazz-Kurses im Rahmen der Musik-Kurswochen Arosa 2014 und BOBaDROP erhielt den EMCY–Preis (European Union of Music Competition for Youth). Dieser Sonderpreis bringt der Band ein Preisträgerprofil bei emcy.org und eventuell ergeben sich daraus Konzerte oder Masterclasses für Jazz in Europa.

Matei folgt bei der Camerata Zürich auf Müller

Raluca Matei übernimmt ab der Saison 2013/2014 die Geschäftsleitung der Camerata Zürich. Die schwedische Bratschistin und Musikmanagerin folgt damit auf Marco Müller, der sich anderen Verpflichtungen widmen wird.

Foto: Camerata Zürich/steucheli,Tobiasson
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Raluca Matei

Raluca Matei wurde 1975 im rumänischen Temesvar geboren und studierte Bratsche an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin bei Kim Kashkashian sowie Kulturmanagement an der Universität Basel.

Zwischen 2002 und 2013 amtete sie als alternierende Solobratschistin des Kammerorchesters Musica Vitae (SWE). Von 2005 bis 2010 war sie überdies als Mitglied der geschäftsführenden Intendanz des Kammerorchesters tätig. Zuletzt verantwortete sie das Management des Schweizer Ensembles Laboratorium. Zudem übernahm sie 2012 die Geschäftsleitung der Association du Concours Nicati.

Als künstlerischer Leiter der Camerata Zürich amtet seit der Saison 2011/12 der Cellist und Komponist Thomas Demenga.

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