Siemens-Musikpreis 2014 für Peter Gülke

Der mit 250’000 Euro dotierte Ernst-von-Siemens-Musikpreis des Jahres 2014 geht an den Dirigenten und Musikwissenschaftler Peter Gülke, der von 1999 bis 2002 an der Uni Basel als Professor für Musikwissenschaft amtete.

Foto: Manu Theobald und Steffi Loos © Ernst von Siemens Musikstiftung,SMPV

Der 1934 in Weimar geborene Gülke studierte in Weimar, Jena und Leipzig. 1958 promovierte er bei Heinrich Besseler. 1983 übersiedelte er in die Bundesrepublik Deutschland, und habilitierte 1984 in Berlin bei Carl Dahlhaus. Von 1986 bis 1996 war er Generalmusikdirektor der Stadt Wuppertal, von 1996 bis 2000 zudem Professor für Dirigieren an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg.

Gülke sei nicht nur ein Grenzgänger im vielfachen Wortsinn, sondern ein «Weltenverbinder», schreibt die Stiftung in ihrer Würdigung. Er schaffe es, immer wieder Brücken zu schlagen zwischen Theorie und Praxis, Dirigenten und Pädagogen und nicht zuletzt auch zwischen den musikalischen Welten in der damaligen DDR und der Bundesrepublik.

Im Ganzen vergibt die Ernst von Siemens Musikstiftung drei Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern. Neben dem mit 250’000 Euro dotierten Hauptpreis werden je 35’000 Euro sowie die Produktion einer Porträt-CD an Komponisten-Förderpreisträger vergeben, die Ende Februar bekannt gegeben werden. Der Rest verteilt sich auf weltweit rund 150 Projekte im Bereich der zeitgenössischen Musik.

Zahl deutscher Orchester sinkt weiter

Die Zahl der deutschen Kulturorchester ist laut einer Mitteilung der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) weiter auf 131 gesunken. Bei der ersten gesamtdeutschen Erfassung 1992 wurden noch 168 öffentlich finanzierte, regelmässig spielende Orchester gezählt.

Foto: fottoo – Fotolia.com

37 Kulturorchester seien faktisch von der Landkarte verschwunden, so der DOV weiter. Im selben Zeitraum sei die Zahl der ausgewiesenen Musikerplanstellen in den Orchestern bundesweit von 12’159 auf aktuell 9825 gesunken. Dies entspricht einem Abbau von gut 19 Prozent.

Mitgliederdaten zeigen, dass die Orchester in Zukunft weiblicher werden: Der durchschnittliche Frauenanteil in deutschen Orchestern liegt bei rund 30 Prozent, bei den 25- bis 30-Jährigen schon deutlich über 50 Prozent.

Auch im 24. Jahr nach der Wiedervereinigung seien die Orchesterstrukturen in den neuen Bundesländern noch immer nicht gesichert, erklärt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Bis heute seien allein im Osten rund 37 Prozent aller Planstellen für Musiker verlorengegangen. Ein Ende dieser Entwicklung sei nicht absehbar.
 

Gražinytė-Tyla Musikdirektorin in Salzburg

Mirga Gražinytė-Tyla, die Erste Kapellmeisterin am Konzert Theater Bern, wechselt zur Saison 2015/16 als Musikdirektorin an das Salzburger Landestheater. Dort wird sie den derzeitigen Musikdirektor Leo Hussain ablösen.

Salzburger Landestheater. Foto: Andrew Bossi, wikimedia commons

Die erst 27-jährige Litauerin, hat das Amt in Bern zur Spielzeit 2013/14 aufgenommen. Im März wird sie erstmals im Kulturcasino dirigieren: Auf dem Programm steht der «Karneval der Tiere» als Familienkonzert des Berner Symphonieorchesters.

Auf die Position des Musikdirektors haben sich in Salzburg insgesamt 180 Dirigentinnen und Dirigenten beworben. Dabei habe sich Mirga Gražinytė-Tyla eindeutig als erste Wahl der Solisten, des Chors und des Orchesters profiliert, schreibt das Theater. Die Litauerin absolvierte und vertiefte ihre Studien in Graz, Bologna, Leipzig und Zürich.

Mit der Saison 2011/12 wurde sie für zwei Spielzeiten als Kapellmeisterin an das Theater Heidelberg verpflichtet. International machte sie auf sich aufmerksam, als sie bei den Salzburger Festspielen mit dem begehrten Salzburg Festival Young Conductors Award ausgezeichnet wurde.

In der Spielzeit 2014/2015 gründet das Salzburger Landestheater überdies das Internationale Opernstudio Gerard Mortier, in Zusammenarbeit mit der Juilliard School in New York und der Opernschule des Instanbul State Conservatory. Die Patenschaft für das Projekt übernimmt Gerard Mortier.
 

Hochschule Luzern – Musik widmet sich Ethel Smyth

Die Hochschule Luzern – Musik erforscht in einem vom Bund geförderten Projekt das Leben und Wirken der englischen Komponistin Ethel Smyth. In diesem Rahmen werden im Februar verschiedene, teils kostenlos zu besuchende Anlässe geboten.

Ausschnitt aus dem Flyer zum Symposium

Die Luzerner Musikhochschule untersucht «wie Politik und Zeitgeist das Emporkommen hervorragender Musikerinnen wie Ethel Smyth verhindert haben». Gefördert wird das Projekt, das bis Ende 2015 läuft, durch das Bundesprogramm Chancengleichheit des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI.

Im Rahmen des Projekts führt die HSLU-M im Februar verschiedene Anlässe durch. So wird in Kooperation mit dem Luzerner Theater eine von Smyths Opern auf die Bühne gebracht: «The Boatswain’s Mate», eine komische Oper in zwei Akten, gespielt von der Jungen Philharmonie Zentralschweiz unter der Leitung von Andrew Dunscombe. Die Premiere ist am 15. Februar. Weitere Aufführungen: am 16., 20., 21., 22. und 26. Februar.

Am 17. Februar lädt die Hochschule zum Symposium «Life Is a Composite Affair. Ethel Smyth – Musik, Kritik, Politik». Es kann gratis besucht werden und ist für alle
Interessierten offen. Ebenfalls am 17. Februar spielen Studierende ein kostenloses Kammerkonzert mit Werken von Ethel Smyth unter dem Titel «On the Road». Konzertbeginn ist um 18 Uhr im Saal Dreilinden (Dreilindenstrasse 98, Luzern).

Parallel zu diesen Veranstaltungen findet vom 6. bis zum 28. Februar eine Ausstellung über Ethel Smyth und den gesellschaftspolitischen Kontext im Kunst- und KulturZentrum Littau-Luzern statt. Am 16. Februar gibt es um 16 Uhr eine Führung durch die Ausstellung mit Projektleiterin Blanka Šiška. Der Eintritt ist frei.

Mehr Infos: www.hslu.ch/ethelsmyth

Theaterwissenschaften in Leipzig vor dem Aus

Wie die Universität Leipzig mitteilt, muss sie aufgrund eines politisch vorgegebenen Stellenabbaus die Institute für Klassische Archäologie und Theaterwissenschaft mittelfristig schliessen.

Foyer im neuen Hauptgebäude der Uni Leipzig. Foto: Thomas W. Fiege, wikimedia commons,SMPV

Dies bedeute auch, schreibt die Uni Leipzig, dass zum nächstmöglichen Zeitpunkt die entsprechenden Studiengänge eingestellt würden. Neueinschreibungen seien dann nicht mehr möglich. Das Tanzarchiv Leipzig soll erhalten bleiben, auch für den Erhalt des Antikenmuseums will sich die Universität einsetzen.

Die Universität musste dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) 24 abzubauende Stellen vorschlagen, nachdem für 2013/14 bereits 48 Stellen zu benennen waren. Der Entscheid sei sehr schwer gefallen, aber unumgänglich.

In der Theaterwissenschaft stünden mehrere Mitarbeiter vor dem Ruhestand. Externe Gutachtern hätten zudem signalisiert, dass die Theaterwissenschaften «perspektivisch nicht mit einer tragenden Rolle im Profil der Universität Leipzig zu sehen» seien.

Paul Sacher Stiftung betreut Jonathan-Harvey-Nachlass

Die Basler Paul Sacher Stiftung hat den musikalischen Nachlass des britischen Komponisten Jonathan Harvey (1939–2012) übernommen. Möglich gemacht hat dies eine Unterstützung durch den Mäzen André Hoffmann.

Foto: Faber Music,SMPV

Damit stehen Harveys Schaffensdokumente in Basel der musikwissenschaftlichen Forschung zur Verfügung. Die Sammlung bietet eine umfassende Dokumentation des Musikers. Sie gestattet Einblicke in sein umfangreiches musikalisches Œuvre, in seine weitreichenden Experimente auf dem Gebiet der Fusion traditioneller Instrumente und elektroakustischer Klangquellen, von denen einige mit Hilfe des IRCAM in Paris realisiert wurden, sowie in seine ungewöhnliche, zuweilen vom Buddhismus inspirierte Ästhetik insgesamt.

Neben den Musikhandschriften Harveys (Skizzen, Entwürfe und Reinschriften) bilden laut der Medienmitteilung der Sacher Stiftung seine Schriften zur Musik (einschliesslich seines Buchs über Stockhausen), Korrespondenz sowie zahlreiche Tonaufnahmen den Hauptbestand der Sammlung.

Mehr Infos: www.paul-sacher-stiftung.ch

Südkorea hat einen neuen Konzertsaal

Nach drei Jahren Bauzeit ist im vergangenen Jahr die futuristisch anmutende Tongyeong Concert Hall an der Südküste Koreas fertiggestellt worden. Sie wird Ende März offiziell eröffnet. Zu den ersten Gästen zählen das Zürcher Kammerorchester und Sir Roger Norrington.

Tongyeong Foto: Junho Jung, wikimedia commons

Am 28. März sollen der akustisch perfekte, 1300 Zuhörer fassende neue Saal sowie ein Kammermusiksaal mit 300 Plätzen im Rahmen des Tongyeong International Music Festival 2014 offiziell eröffnet werden.

Künstlerischer Leiter des Festivals und seines internationalen Festivalorchesters ist Alexander Liebreich. Vesselina Kasarova, Yeol Eum Son, das Novus Quartett sowie die Komponisten Salvatore Sciarrino und Tigran Mansurian zählen zu den diesjährigen Gästen des mittlerweile über zehn Jahre alten Festivals.

Die Tongyeong Concert Hall wird nach dem Festival ganzjährig Veranstaltungen anbieten. Für 2014 sind unter anderem Gastspiele des Seoul Philharmonic (unter Myung Whun Chung), des Zürcher Kammerorchesters (unter Sir Roger Norrington) und der St. Petersburger Philharmoniker (Yuri Temirkanov) geplant; zu den musikalischen Gästen zählen aber auch Martin Grubinger, Eldar Djangirov, Igudesman & Joo, Günter Pichler, Hyeyoon Park, die Chorakademie Lübeck, The King´s Singers und viele andere.

Die Gesamtleitung der Tongyeong Music Foundation hat seit Januar 2014 der Münchner Kulturmanager Florian Riem. Tongyeong ist die Geburtsstadt des Komponisten Isang Yun.
 

Uri schreibt freiwilligen Musikunterricht aus

Der Regierungsrat des Kantons Uri hat die Bildungs- und Kulturdirektion ermächtigt, die Bewerbung um eine Leistungsvereinbarung über den freiwilligen Musikunterricht an der Volksschule im Kanton Uri im offenen Verfahren auszuschreiben.

Rathaus in Altdorf. Foto: Paebi, wikimedia commons

Die Vereinbarung soll laut der Mitteilung des Kantons am 1. September 2014 in Kraft treten und bis zum 31. August 2022 gelten. Damit soll «ein genügender, qualitativ guter freiwilliger Musikunterricht für derzeit rund 1200 Schülerinnen und Schüler der Volksschule und der Sekundarstufe II im Kanton Uri sichergestellt werden».

Die Ausschreibungsunterlagen können bei der Bildungs- und Kulturdirektion, Direktionssekretariat, Klausenstrasse 4, 6460 Altdorf (Telefon 041 875 20 56) bezogen werden. Offerten sind bis zum 28. Februar 2014 einzureichen. Die offizielle Ausschreibung ist im Amtsblatt Nr. 4 vom 24. Januar 2014 publiziert.

Martin Vollenwyder wird Präsident

Der Vorstand der Tonhalle-Gesellschaft Zürich wählte Martin Vollenwyder zum Präsidenten. In der Mitgliederversammlung vom 22. Januar wurden die Verdienste von David Zinman, Elmar Weingarten und Peter Stüber gewürdigt.

Foto: Priska Ketterer

Beim Tonhalle-Orchester Zürich kommt es im Sommer zu einem einschneidenden Wechsel. In der Mitgliederversammlung vom 22. Januar blickte der scheidende Präsident Peter Stüber deshalb auf die grossen Veränderungen zurück, die die Gesellschaft unter seiner langjährigen Führung erlebt hat. Im Zentrum stand dabei die Würdigung des Führungsduos David Zinman und Elmar Weingarten. Stüber bezeichnete die Wahl dieser Personen als Glücksfall. Chefdirigent Zinman hat das Tonhalle-Orchester seit der Saison 1995/96 zu einem Ensemble von Weltrang geformt.

Im Sommer 2014 geht diese Ära zu Ende. Wie schon seit November 2012 bekannt ist, übernehmen der 27-jährige französische Dirigent Lionel Bringuier und Ilona Schmiel, die derzeitige Intendantin und Geschäftsführerin des Bonner Beethovenfestes, die künstlerische Leitung ab der Saison 2014/15.

Das Orchester bedankte sich mit kammermusikalischen Einlagen beim langjährigen Vereinspräsidenten Peter Stüber, über dessen Verdienste sich neben Elmar Weingartner auch der neue Präsident Martin Vollenwyder voller Anerkennung äusserte.
 

Kanton Zürich zeichnet Alfred Zimmerlin aus

Der mit 50‘000 Franken dotierte Kulturpreis des Kantons Zürich geht dieses Jahr an den Komponisten und Musiker Alfred Zimmerlin. Ein Förderpreis geht an die Künstlerin Esther Eppstein, eine Goldene Ehrenmedaille an die Schriftstellerin und Journalistin Isolde Schaad.

Foto: Marcel Meier, Jazz Festival Willisau 2013

Alfred Zimmerlin habe als Komponist ein umfangreiches Werk mit zeitgenössischer Musik geschaffen, das weltweit aufgeführt werde, schreibt der Kanton. Zimmerlin ist Autor von Kammermusik, Vokalmusik, Orchestermusik und Bühnenwerken. Seine Kompositionen sind auf zahlreiche Tonträger aufgezeichnet worden.

Zimmerlin ist auch Cellist und tritt als improvisierender Musiker in verschiedenen Formationen in Europa und in den USA auf. Er leitet an der Hochschule für Musik in Basel den Masterstudiengang Freie Improvisation und hat sich als stilistisch breit orientierter Musikjournalist zudem als Vermittler zwischen musikalisch verschiedenartigen Welten profiliert.

Der mit 40‘000 Franken dotierte Förderpreis des Kantons wird Künstlerinnen und Künstlern mit Potenzial zugesprochen. Dieses Jahr wird er der 46-jährigen Künstlerin und Kunstvermittlerin Esther Eppstein verliehen. Sie betreibt seit 1996 das Kunstprojekt und den Ausstellungsraum «message salon» an wechselnden Standorten in Zürich, zuletzt von 2006 bis 2013 im Haus Perla-Mode an der Langstrasse.

Mit der Goldenen Ehrenmedaille zeichnet der Regierungsrat die Schriftstellerin und Journalistin Isolde Schaad aus, «für ihr engagiertes literarisches und publizistisches Schaffen».
 

Rahn-Musikpreis 2014 geht an Miriam Prandi

Die Cellistin und HKB-Studentin (Hochschule der Künste Bern) Miriam Prandi aus der Cello-Klasse von Antonio de Meneses ist Gewinnerin des Rahn Musikpreis Wettbewerbs 2014.

Miriam Prandi, Bild: Rahn Kulturfonds

 Prandi stammt aus Mantua und spielt Cello, seit sie fünf Jahre alt ist.
2011 absolvierte sie den Master of Performance an der Hochschule der Künste in Bern mit Auszeichnung. Zurzeit studiert sie in Bern weiter als Meisterschülerin von Antonio Meneses. 

Weitere Preise gingen an: Vanessa Hunt Russell und Beatriz Blanco (2. Preise Violoncello), Rustem Monasypov (2. Preis Violine), Simon Wiener (3. Preis Violine), Grigory Maximenko (3. Preis Viola), Witold Moniewski und Zhi Xiong Liu (3. Preise Kontrabass).

Der Rahn Musikpreis besteht seit 1976 und dient der Förderung von Studierenden der Schweizer Musikhochschulen und Konservatorien. Er wird alle zwei Jahre alternierend für Klavier und Streicher verliehen und ist einer der wichtigsten Musikpreise der Schweiz.

Massgeblicher Bestandteil des Preises sind neben der Preissumme die verschiedenen Auftrittsmöglichkeiten als Solisten. Die Träger der ersten und zweiten Preise konzertieren am 22. April in der Tonhalle Zürich mit dem argovia philharmonic (Aargauer Symphonie-Orchester) unter der Leitung von Douglas Bostock.

 

 

Fahrplan zur Umsetzung der Musikinitiative

Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Musikverbände sowie der Kantone, Städte und Gemeinden macht in einem Bericht Vorschläge zur Verbesserung der musikalischen Bildung in der Schweiz. Der Bundesrat wird im Rahmen der Kulturbotschaft 2016-2019 entscheiden, welche er umsetzen will.

Foto: Borys Shevchuk – Fotolia.com

Die Arbeitsgruppe komme zum Schluss, dass die Chancengerechtigkeit und die Qualität der musikalischen Bildung in der Breiten- und Talentförderung in verschiedenen Punkten verbessert sowie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren gestärkt werden sollte, schreibt die Bundesverwaltung. Sie habe insgesamt 37 Massnahmenvorschläge entworfen, von denen 32 prinzipiell in Bundeskompetenz liegen.

Bei der Beurteilung der Frage, welche Massnahmen der Bund umsetzen sollte, bestanden in der Arbeitsgruppe zum Teil unterschiedliche Auffassungen zu Notwendigkeit, Praktikabilität und inhaltlicher Dringlichkeit der einzelnen Massnahmen sowie zum Umfang der Bundeskompetenzen.

Die Massnahmevorschläge der Arbeitsgruppe werden derzeit durch das Bundesamt für Kultur (BAK) und das EDI analysiert und Ende März 2014 im Rahmen des Nationalen Kulturdialogs mit den Kantonen, Städten und Gemeinden diskutiert.

Der Bundesrat wird im Rahmen der Kulturbotschaft 2016-2019 entscheiden, welche Massnahmen er umsetzen will. Die Eröffnung der Vernehmlassung zur Kulturbotschaft 2016-2019 ist für Anfangs Sommer 2014 vorgesehen. Der Bundesrat wird die Kulturbotschaft 2016-2019 voraussichtlich im Dezember 2014 an das Parlament überweisen.

Der Bericht ist auf der Internetseite des Bundesamtes für Kultur erhältlich: http://www.bak.admin.ch/?lang=de&webcode=d_14089_de

Deutscher Musikmarkt erstmals wieder im Plus

Nach 15 Jahren hat der deutsche Musikmarkt laut Bundesverband Musikindustrie und media control GfK 2013 erstmals wieder ein kleines Umsatzwachstum verbucht.

Foto: JackF – Fotolia.com

Der Umsatz aus dem Verkauf physischer Tonträger und Downloads sowie der Einnahmen aus dem Musikstreaming sind nach ersten Einschätzungen um rund 1 Prozent auf etwa 1,45 Milliarden Euro gestiegen.

Während der digitale Musikmarkt mit einem Wachstum von etwa 12 Prozent erwartungsgemäss weiter zulegen konnte, zeigte sich in Deutschland – anders als in den meisten anderen Märkten – auch das physische Geschäft mit einem nur moderaten Rückgang von rund 2 Prozent relativ stabil. Wie sich die einzelnen Teilmärkte entwickelt haben, wird Anfang März in einer finalen Detailauswertung bekannt gegeben.

 

Herausragende Künstler und Aufnahmen 2014

Am 20. Januar hat die Jury der ICMA die diesjährigen Gewinner bekanntgegeben. Darunter sind Charles Dutoit, Andreas Häfliger und der Coro della Radiotelevisione della Svizzera Italiana und I Barocchisti unter der Leitung von Diego Fasolis.

Coro della Radiotelevisione della Svizzera Italiana unf I Barocchisti. Foto: zvg,SMPV

Die International Classical Music Awards (ICMA) sind die einzigen internationalen Musikpreise für klassische Musik, die von einer unabhängigen Jury vergeben werden. Sie besteht ausschliesslich aus professionellen Kritikern für klassische Musik, die für Magazine, Radiosender und Internetdienste aus 13 Ländern tätig sind. Zur Zeit sind folgende Medien vertreten: Andante (Türkei), Classic Radio (Finnland), Crescendo (Belgien), Fono Forum (Deutschland), Gramofon (Ungarn), IMZ (Österreich), Kultura (Russland), MDR-Figaro (Deutschland), Musica (Italien), Musik & Theater (Schweiz), Opera (England), Orpheus Radio (Russland), pizzicato (Luxemburg), Radio 100,7 (Luxemburg), Resmusica.com (Frankreich), Rondo Classic (Finnland) und Scherzo (Spanien).

Aus 264 nominierten Produktionen wählte die Jury 16 CD- und DVD-Produktionen. Ausserdem vergab sie sieben besondere Auszeichnungen, um herausragende Musiker und Produzenten zu würdigen. Der Schweizer Dirigent Charles Dutoit wurde mit einem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet, Künstler des Jahres wurde Andreas Staier, Nachwuchskünstler des Jahres Adrien Boisseau. Den Titel Label des Jahres darf das spanische Unternehmen Glossa Music tragen, und als beste Website zur klassischen Musik überzeugte die Jury diejenige der Metropolitan Opera Archive. Je eine Auszeichnung für besondere Leistungen erhalten zudem das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg sowie die Ludwig-van-Beethoven-Gesellschaft in Krakau.

 

Prämierte CDs und DVDs:

Claudio Abbado ist tot

Der mit Lucerne Festival eng verbundene italienische Dirigent Claudio Abbado ist laut internationalen Presseberichten in Bologna im Alter von 80 Jahren verstorben.

Mit dem Lucerne Festival Orchestra 2010 in der Salle Pleyel, Paris. Foto: Fred Toulet, Lucerne Festival

Abbado war laut der Biografie von Lucerne Festival Chef der Mailänder Scala, er amtierte als Direktor der Wiener Staatsoper, war Nachfolger Herbert von Karajans an der Spitze der Berliner Philharmoniker, initiierte das Festival Wien Modern und lenkte die Geschicke der Salzburger Osterfestspiele.

Mit dem European Union Youth Orchestra, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Gustav Mahler Jugendorchester, dem Mahler Chamber Orchestra und dem Orchestra Mozart verdanken ihm gleich fünf international vielbeachtete Klangkörper ihre Existenz.

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