Die SMZ wird in die NZZ-Gruppe integriert

Der Verein Schweizer Musikzeitung genehmigte an seiner heutigen ausserordentlichen Delegiertenversammlung ein neues Verlagsmodell.

Vorstand des Vereins Schweizer Musikzeitung mit Chefredaktorin Katrin Spelinova. Foto: SMZ

Die Schweizer Musikzeitung (SMZ) blieb nicht vom allgemeinen Rückgang des Inseratenvolumens in Printmedien verschont und kämpft mit finanziellen Problemen. Die Mitglieder des Vereins Schweizer Musikzeitung sahen sich nicht mehr in der Lage, drohende Defizite aufzufangen. Sie schlugen deshalb Mitte September vor, die gedruckte Version per Ende Jahr einzustellen und die Marke Schweizer Musikzeitung online vor dem Verschwinden zu bewahren.

Ein neues Verlagsmodell stellt nun aber sicher, dass die SMZ auch weiterhin auf Papier erscheinen kann. Gleichzeitig werden die Mitglieder des Vereins Schweizer Musikzeitung vom Verlagsrisiko entbunden. Die SMZ wird in die NZZ Fachmedien AG überführt, in ein neues Tochterunternehmen der NZZ-Mediengruppe, das per 1. Januar 2015 aus der Zusammenführung der Fachverlage der St. Galler Tagblatt AG und der Multicolor Print AG entsteht. Neu wird die SMZ neun anstatt elf Mal pro Jahr erscheinen.

Die Delegiertenversammlung hat heute entschieden, die NZZ Fachmedien AG ab 1. Januar 2015 sowohl als Herausgeberin als auch Verlegerin der SMZ einzusetzen. Hiermit gibt Verein Schweizer Musikzeitung seine Rechte am Titel ab. Damit ist der eigentliche Vereinszweck hinfällig; die Delegiertenversammlung hat deshalb die Liquidation des Vereins beschlossen.

 

Foto v.l.: René Roshardt (EOV), Hans Peter Völkle (SMV), Katrin Spelinova (Chefredaktorin), Andreas Weidmann (VMS), Hans Brupbacher (Präsident) und David Sonton (STV), fehlt: Pascal Müller (SMPV)

Auf die Ankündigung des Vorhabens, die SMZ nur noch online weiterzuführen, trafen viele Briefe von Leserinnen und Lesern ein, die unter dem Stichwort «Stimmen für die SMZ» online und zum Teil gedruckt in der November-Ausgabe veröffentlicht wurden.

Lesen Sie hier weiter: «Stimmen für die SMZ»

Kulturauszeichnungen der Stadt Zürich

Die Stadt Zürich zeichnet 25 Kulturschaffende und zwei Kollektive mit Werkjahren, Stipendien und Anerkennungsgaben in der Höhe von insgesamt 693’000 Franken aus, darunter Darija Andovska und Iris Szeghy für Komposition und das Trio Rafale für Interpretation.

Trio Rafale. Foto: Andreas Zihler

Die Auszeichnungen in der Sparte Musik umfassen überdies aus dem Rock/Pop/Jazz-Bereich Dominik Huber, Jurczok 1001 und Flo Stoffner. Im Bereich Tanz sind Anerkennungsgaben zu je 12’000 Franken vergeben worden, und zwar an Tina Beyeler, Simone Blaser, Kilian Haselbeck und Lucie Tuma.

Die Werkjahre, Stipendien und Anerkennungsgaben versteht die Stadt Zürich als ein zentrales Instrument, um die freie Szene zu fördern, so wie es im Kulturleitbild für die Jahre 2012 bis 2015 als Ziel der städtischen Kulturpolitik festgehalten ist.

 

 

Paul Giger erhält Ausserrhoder Kulturpreis 2015

Der Ausserhoder Regierungsrat verleiht Paul Giger den mit 25’000 Franken dotierten kantonalen Kulturpreis 2015. Der Kanton zeichnet damit einen Musiker aus, der ein reiches musikalisches Werk geschaffen hat. Er wohnt und wirkt seit vielen Jahren in Rehetobel.

Filmbild aus Karma Shadub (cineworx)

Der 1952 in Herisau geborene Paul Giger hat in Winterthur und Bern studiert. Von 1980 bis 1983 war er Konzertmeister des Sinfonieorchesters St. Gallen, seither ist er freischaffender Künstler. Er arbeitet als Musiklehrer an der Kantonsschule Trogen. Sein Repertoire umfasst die verschiedensten Stilrichtungen vom Barock bis zur Moderne; weitere Schwerpunkte bilden Improvisation, Jazz und verschiedene Folkloretraditionen.

Paul Giger, schreibt der Kanton, sei «vielseitig – und vieles gleichzeitig: Virtuose der Obertöne und Vierteltöne, Bachinterpret, Klangtüftler, Erforscher fremder harmonischer Skalen, Komponist weltlicher und geistlicher Werke, die einen Bogen schlagen zwischen abendländischer Spiritualität und östlichen Kulturen». Er sei aber auch Volksmusiker, dessen schleenzigen Zäuerli niemanden kalt lasse.

Den jüngsten Erfolg hat Giger im vergangenen Sommer in St.Gallen bei den Festspielen mit der Musik zum Tanzstück Ignis gefeiert. Mit sechs CD, allesamt im Plattenlabel ECM herausgekommen, hat er sich ein internationales Renommee geschaffen. Von einer persönlichen Seite war er kürzlich im Dokumentarfilm Karma Shadub, gedreht von Sohn Ramòn Giger, zu erleben.

Basel Sinfonietta mit neuem Ko-Geschäftsleiter

Thomas Wehry, bisher am Festspielhaus Baden-Baden tätig, wird ab 1. Dezember neuer Co-Geschäftsleiter der Basel Sinfonietta. Er tritt die Nachfolge von Eva Ruckstuhl an, die als Projektleiterin PR in eine Kommunikationsagentur nach Zürich wechselt.

Basel Sinfonietta. Foto: zvg

Wie seine Vorgängerin ist Thomas Wehry bei der Basel Sinfonietta für die Leitung Marketing und Kommunikation verantwortlich. Zusammen mit dem bisherigen Co-Geschäftsleiter, Felix Heri, hat er die Geschäftsleitung inne. 

Thomas Wehry stammt aus Norddeutschland. Nach einem Studium der Musik-, Theater- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bayreuth hat er an den Opernhäusern in München, Stuttgart und Basel als Regieassistent und Produktionsleiter gearbeitet. Von 2011 bis 2014 war er als Opernreferent am Festspielhaus Baden-Baden engagiert. Dort hat er am Aufbau der Osterfestspiele der Berliner Philharmoniker mitgewirkt und dabei die neuen Sparten Kammer- und Kinderoper entwickelt und etabliert.

Unter anderem mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg und dem Mariinsky Theater St. Petersburg konnte er neue Konzertprojekte am Festspielhaus Baden-Baden realisieren, zuletzt zu den Sommerfestspielen im Juli 2014. Seit 2007 in Basel verortet, hat Thomas Wehry seit 2011 hier seinen Hauptwohnsitz.

Appenzell AR erneuert Kulturpartnerschaften

Der Regierungsrat des Kantons Appenzell Ausserrhoden hat die Erneuerung der Leistungsvereinbarungen mit Kulturinstitutionen für die Jahre 2015, 2016 und 2017 beschlossen. Davon betroffen sind unter anderem der Appenzeller Blasmusikverband, das Appenzeller Kammerorchester und das Roothuus Gonten.

Jugend Brass Band Appenzellerland 2013, ein Mitglied des Appezeller Blasmusikverbands. Foto: zvg

Die im Zuge des Entlastungsprogramms vorgenommenen Kürzungen der Mittel des Kulturfonds um 100’000 Franken hätten zu einigen Kürzungen bei den wiederkehrenden Beiträgen geführt, schreibt der Kanton.

297’000 Franken sind für die Unterstützung von Kulturinstitutionen von kantonaler Bedeutung vorgesehen. Mit folgenden sechs Institutionen werden dazu Leistungsvereinbarungen für die drei Jahre 2015-2017 abgeschlossen: Appenzeller Blasmusikverband, Appenzeller Kammerorchester, Appenzeller Kulturkonferenz, Ausserrhodische Kulturstiftung, Heimatschutz Appenzell und Schlesinger Stiftung.

Darüber hinaus geht ab 2015 ein Jahresbeitrag von 50’000 Franken an das Roothuus Gonten, das Zentrum für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik, bei dem Appenzell Ausserrhoden einer der Träger ist.

Eine Fortsetzung erfahren auch die Leistungsvereinbarungen mit den vier ausserkantonalen Institutionen, die für das Kulturschaffen von Appenzell Ausserrhoden von besonderer Bedeutung sind und wofür jährlich insgesamt 24’000 Franken aufgewendet werden. Es sind dies das Museum in Lagerhaus St. Gallen, Nextex St.Gallen, art-tv.ch und bandXost.
 

 

Suisa wird Armonia-Mitglied

Die Schweizer Musikrechteverwalterin Suisa ist Armonia beigetreten, dem weltweit grössten Netzwerk für internationale Lizenzen für Musik. Sie hofft, damit ihre Verhandlungsposition gegenüber Online-Diensteanbietern im Musikbereich zu verstärken.

Foto: sparkie / pixelio.de

Als Armonia-Mitglied kann die Suisa Lizenzverträge mit Online-Diensteanbietern wie zum Beispiel Amazon iTunes, Youtube oder Spotify zusammen mit den anderen  Verwertungsgesellschaften verhandeln. Dies bringe Vorteile gegenüber einem Alleingang, da ihr Repertoire vergleichsweise oft unbekannt sei, schreibt die Suisa.

Im Verbund mit Armonia glaubt die Suisa ihre Verhandlungsposition gegenüber Online-Diensteanbietern stärken und damit bessere Verträge für ihre Mitglieder – die Komponisten, Textautoren und Verleger von Musik – aushandeln zu können. Für die Online-Diensteanbieter sei das ebenfalls ein Vorteil, könnten sie doch durch diesen Verbund eine einzige Anlaufstelle für die Lizenzierung für ein weltweit gefragtes Repertoire von Musik im Onlinebereich haben.

Die Mitgliedschaft bei Armonia betrifft für die Suisa lediglich die sogenannten Front-Office-Aktivitäten, also die Verhandlungen mit Online-Diensteanbietern von Musik. Hingegen wird die Verwertungsgesellschaft ihre Abrechnungsprozesse und Daten weiterhin unabhängig über ihre eigene IT-Infrastruktur selber handhaben.

Armonia ist das weltweit grösste Netzwerk von Urheberrechtsgesellschaften. Es ermöglicht Online-Musikdiensten Lizenzen für die europaweite Nutzung von Musik. Das Netzwerk wurde von den Verwertungsgesellschaften Sacem (Frankreich), Sgae (Spanien) und Siae (Italien) gegründet und vertritt mittlerweile ein Repertoire von über 12 Millionen Werken in 33 Ländern.

MKZ-Förderpreis geht an Audrey Haenni

Zum vierten Mal hat ein herausragendes Nachwuchstalent den Förderpreis Klassik von Musikschule Konservatorium Zürich (MKZ) in Empfang nehmen können. Er ist der jungen Geigerin Audrey Haenni zugesprochen worden.

Foto: Frederic Meyer

Die junge Geigerin, die von Fränzi Frick unterrichtet wird, beeindruckte die siebenköpfige Jury im Kleinen Saal der Tonhalle Zürich laut einer Medienmitteilung der Stadt Zürich «mit ihrer Spieltechnik und ihrer Musikalität». Sie erhält ein Preisgeld von 3000 Franken, das die Förderstiftung MKZ zur Verfügung stellt. Es muss in die zukünftige musikalische Ausbildung investiert werden. Audrey Haenni will damit an einem Meisterkurs im In- oder Ausland teilnehmen.

Ziel der Förderstiftung MKZ ist es, junge Künstlerinnen und Künstler in ihrer musikalischen Entwicklung zu fördern. Die Verleihung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Tonhalle-Gesellschaft Zürich. Die Schirmherrschaft über den MKZ-Förderpreis obliegt Ilona Schmiel, Intendantin des Tonhalle-Orchesters Zürich sowie dessen Chefdirigenten Lionel Bringuier.

 

m4music sucht hervorragende Nachwuchsmusiker

Die 18. Ausgabe des Popmusikfestivals des Migros-Kulturprozents findet vom 26. bis 28. März 2015 in Lausanne und Zürich statt. Ambitionierte Schweizer Nachwuchskünstler können bis am 18. Januar 2015 ihre besten Songs für die Demotape Clinic 2015 einreichen.

Erste Highlights des Festivals sind bereits bekannt. Darunter befinden sich Acts wie das Londoner Kollektiv Jungle (UK), Sohn (UK/AT), das Berner Duo Lo & Leduc (CH) sowie Bilderbuch (AT), Death by Chocolate (CH), «Demo of the Year»-Gewinner 2014 Conjonctive (CH), Phoria (UK) und Sizarr (DE). Earlybird-Tickets sind ab sofort für 79 anstatt 89 Franken über www.starticket.ch oder an den Vorverkaufsstellen erhältlich.

Die Demotape Clinic ist einer der grössten und bedeutendsten Nachwuchsband-Wettbewerbe der Schweiz. Sie hat sich durch ihre fast zwei Jahrzehnte lange Tätigkeit des Migros-Kulturprozents als Förderer der Schweizer Popmusik sowohl bei den Künstlern als auch in der Industrie etabliert und gilt als verlässlicher Talentscout der Branche. Die verheissungsvollsten Songs werden am 27. und 28. März 2015 am m4music präsentiert und von Profis bewertet. Musikerinnen und Musiker können sich bis zum 18. Januar 2015 anmelden. In den vier Kategorien Pop, Rock, Electronic und Urban vergibt die Jury den mit je 3000 Franken dotierten Fondation-Suisa-Award. Der vielversprechendste Künstler aus den vier Stilrichtungen erhält zusätzlich die Auszeichnung «Demo of the Year» und damit weitere 5000 Franken. Im Anschluss an den Wettbewerb produziert m4music die CD «The Best of Demotape Clinic 2015» in einer Auflage von mehr als 4000 Stück und verteilt diese an Entscheidungsträger der Schweizer Musikszene.

Mehr Infos und Anmeldung unter www.m4music.ch/de/demotape-clinic

m4music ist das wichtigste Musikszenefestival der Schweiz. Mit dem Musikfestival, der Conference, der Demotape Clinic und dem Best Swiss Video Clip schafft m4music eine Plattform für Austausch, Information und Talentförderung. m4music wurde vom Migros-Kulturprozent konzipiert und wird in Zusammenarbeit mit den Clubs Moods und Exil sowie Partnern realisiert. 2014 haben sich über 850 Vertreter der nationalen und internationalen Musikbranche sowie 6600 Musikbegeisterte am Festival getroffen. Weitere Informationen finden sich unter www.m4music.ch

Chiara Enderle ist Feuermann-Preisträgerin

2013 hat sie den Lutoslawski-Wettbewerb in Warschau und den Pierre Fournier Award in London gewonnen: Nun ist die junge Zürcher Cellistin Chiara Enderle beim Grand Prix Emanuel Feuermann 2014 dritte Preisträgerin.

Foto: Jannette Kneisel

Die 22-jährige Chiara Enderle ist in einer Zürcher Musikerfamilie aufgewachsen und studiert seit 2012 bei Jens Peter Maintz an der UdK Berlin. Mit ihren Eltern ist sie als Kammermusikerin bereits in der Schweiz, den USA und Japan aufgetreten. Daneben hat sich in zahlreichen Meisterkursen fortgebildet, unter anderem im Rahmen der London Masterclass.

Gewinner des ersten Preises, des Publikumspreises und des Sonderpreises für die beste Interpretation des Cellokonzertes von Ernest Toch ist der 20-jährige Franzose Aurélien Pascal. Er hat die Rostropovich Junior Competition und 2011 den Preis für den vielversprechendsten Cellisten der Navarra Cello Competition in Toulouse gewonnen.  1994 in Paris geboren, erhielt er dort ihre Ausbildung.

Der zweite Preis ist an den 20-jährigen Rumänen Andrei Ionita gegangen. Er hat seine  Ausbildung an der Bukarester Iosif Sava Musikschule und ab 2012 an der UdK Berlin erhalten. Beim diesjährigen ARD-Musikwettbewerb erhielt er in der Sparte Cello den zweiten Preis und den Sonderpreis für die beste Interpretation des Auftragswerks.

Der internationale Feuermann-Wettbewerb wird von der Kronberg Academy und der Domenico-Gabrielli-Stiftung der Universität der Künste Berlin alle vier Jahre ausgerichtet. Die Schirmherrschaft hat Daniel Barenboim.

 

Orchestre de Chambre de Lausanne mit neuem Leiter

Joshua Weilerstein wird auf die Saison 2105/16 für vorerst vier Jahre Künstlerischer Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne (OCL).

Foto: Felix Broede

Joshua Weilerstein hat am New England Conservatory in Boston Dirigieren und Violine studiert. Bereits kurz nach seinem Master wurde er im Mai 2011 einer der beiden Assistant Conductors beim New York Philharmonic. Internationale Aufmerksamkeit errang er, als er 2009 beim Malko Wettbewerb für junge Dirigenten in Kopenhagen sowohl den Ersten Preis als auch den Publikumspreis gewann.

2009 und 2010 arbeitete er mit dem früheren Chefdirigenten des Zürcher Tonhalle David Zinman beim Aspen Music Festival. Im Sommer 2012 kehrte er als Dirigent des Festivalorchesters dorthin zurück. Weilerstein wird pro Saison mindesens zwei Konzerte des OCL selber dirigieren, eine CD aufnehmen und eine Tournee begleiten.
 

Obwald wird vom Kanton bis 2017 unterstützt

Der Obwaldner Regierungsrat unterstützt das Volkskulturfest Obwald auch in den nächsten drei Jahren finanziell. Er hat für die Jahre 2015 bis 2017 einen Beitrag von insgesamt 240‘000 Franken gesprochen. Dies sind 60‘000 Franken weniger als in der Periode 2012 bis 2014.

Foto: Nik Spoerri

Der Regierungsrat sprach seit der Durchführung jeweils eine finanzielle Unterstützung über eine Dauer von drei Jahren. Während der Trägerverein in der Periode 2012 bis 2014 insgesamt 300‘000 Franken aus Swisslosmitteln erhalten hatte, wird der Betrag nun um insgesamt 60‘000 Franken auf 240‘000 Franken reduziert und ein Grossteil aus ordentlichen Mitteln gesprochen.

Für das Jahr 2015 bewilligt der Regierungsrat 100‘000 Franken (70‘000 Franken ordentliche Mittel, 30‘000 Franken Swisslos) und für die nachfolgenden Jahre je 70‘000 Franken (50‘000 Franken ordentliche Mittel, 20‘000 Franken Swisslos). Hauptgrund für den höheren Beitrag im nächsten Jahr ist der Umstand, dass 2015 das Festival bei seiner zehnten Durchführung vor höheren Ausgaben steht. Im Jubiläumsjahr werden die musikalischen Höhepunkte der letzten Jahre gezeigt und damit für einmal Musikformationen aus verschiedenen Kantonen und Ländern auftreten, und zwar verteilt auf die zwei Wochenenden vom 2. bis 4. Juli und vom 9. bis 11. Juli 2015.

Das Volkskulturfest Obwald findet seit 2006 jährlich jeweils Anfang Juli in Giswil im Kanton Obwalden statt. Am Festival treten Volksmusikformationen aus Obwalden, einem Gastkanton und einem Gastland auf. Das Volksmusikfest, das auf einer Waldlichtung unter einem Zelt über die Bühne geht, zeigt schweizerische und Obwaldner Volksmusik im Wechselspiel mit europäischen und aussereuropäischen Volkskulturen. Es wird von einem Trägerverein, präsidiert vom Sachsler Daniel Fanger, getragen. Künstlerischer Leiter ist der in Engelberg aufgewachsene und in Zürich wohnhafte Martin Hess.

Zürcher Rektor präsidiert europäische Hochschulliga

Thomas D. Meier, Rektor der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, ist im britischen Glasgow zum Präsidenten von ELIA (European League of Institutes of the Arts), der Vereinigung der Kunsthochschulen Europas, gewählt worden.

Foto: ZHdK

Gewählt wurde Thomas D. Meier vom 23-köpfigen Board von ELIA, das aus Vertreterinnen und Vertretern von Kunsthochschulen aus ganz Europa besteht. Meier tritt sein Amt mit sofortiger Wirkung an.

Das ELIA-Netzwerk zählt mehr als 300 Mitglieder aus rund 50 Ländern, vertritt mehr als 300’000 Studierende und ist verbunden mit vergleichbaren Organisationen in Asien und Amerika.

Für die Schweiz sei die Wahl ein positives Signal, schreibt die ZHdK. Dem grossen europäischen Netzwerk stehe damit erstmals ein Präsident aus einem Nicht-EU-Land vor. Der neue Campus im Toni-Areal habe dabei eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Meier setzt sich unter anderem zum Ziel, den ELIA-Kongress 2018 nach Zürich ins Toni-Areal zu holen. Der letzte ELIA-Kongress in der Schweiz fand 2004 in Luzern statt.

Hoffnung für süddeutsche Musikhochschulen

Nachdem den Musikhochschulen in Baden-Württemberg in den letzten eineinhalb Jahren erhebliche finanzielle Kürzungen angedroht wurden, sollen deren Mittel nun aufgestockt werden.

Foto: Musikhochschule Trossingen

Die Grüne Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat angekündigt, dass die Standorte in Stuttgart, Trossingen, Freiburg, Mannheim und Karlsruhe jeweils drei Prozent mehr Geld im Jahr erhalten sollen. Dies entspricht einem Gesamtbetrag von 28 Millionen Euro in den kommenden sechs Jahren.

Der Deutsche Musikrat begrüsst den Sinneswandel in der Förderpolitik des Landes Baden-Württemberg. Sein Generalsekretär Christian Höppner hofft, dass «die Krise der letzten eineinhalb Jahre dazu gedient hat, einen Erkenntnisgewinn über die Bedeutung der Musikhochschulen» gebracht hat. 

Ins Auge gefasst worden ist zuvor die Streichung von 500 Studienplätzen und eine stärkere Profilbildung der Musikhochschullandschaft. Betroffen wären vor allem die Hochschulen Mannheim und Trossingen. An beiden Standorten wäre vorgesehen, die Abteilungen zur Ausbildung von Orchestermusikerinnen und Orchestermusikern zu schliessen.

Planauflage zum Klanghaus Toggenburg

Die St. Galler Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann beginnt mit der öffentlichen Planauflage des Gestaltungsplans Klanghaus und des dazugehörigen Teilzonenplans. Damit sollen die rechtlichen Voraussetzungen für das Projekt geschaffen werden.

Innenraumsimulation des künftigen Klanghauses. Bild: nightnurse images, Zürich

Seit über zehn Jahren vermittelt der Verein Klangwelt Toggenburg zwischen Säntis und Churfirsten eine einzigartige Klangkultur – in Form von Klangkursen, einem Klangweg, einem Klangfestival und einer Klangschmiede. Das Klanghaus soll Möglichkeiten bieten, diese Angebote weiter auszubauen und neue Produkte zu entwickeln.

Das Haus des Büros Meili, Peter Architekten, ein Y-förmiger, harmonisch gegliederter Holzbau, soll «optimal in die Natur integriert» werden und so selber als Klangkörper funktionieren. Seine Akustik wird sich dank mobilen Wänden verändern lassen.

Der Bau soll vier Musikräume, eine Stube mit Küche und diverse Technikräume sowie zwei Aussenbühnen für Musikexperimente beherbergen. Insbesondere die traditionelle Musik des Toggenburgs und ihre Weiterentwicklungen, aber auch andere musikalische Ausdrucksformen sollen sich darin entfalten können.

Die Probe- und Arbeitsräume des Klanghaus Toggenburg werden Musik- und Gesangsgruppen, Chören und Orchestern offen stehen – national wie international, professionellen Gruppen wie engagierten Laien. Dadurch soll das Klanghaus Toggenburg auch zur Entwicklung des Tourismusstandorts im Toggenburg beitragen.

Oh Yeah! Popmusik in der Schweiz

Vom 14. November 2014 bis 30. August 2015 bietet das Museum für Kommunikation in Bern einen Überblick über 60 Jahre Popmusikschaffen in der Schweiz, vom Rock’n’Roll der 1950er-Jahre bis zur elektronischen Musik von heute.

Aktuelle Musikvideos in der Ausstellung. Foto: © Museum für Kommunikation / Hannes Saxer,SMPV

Strukturiert in fünf Zeitfenster spannt der Hauptraum der Ausstellung einen Bogen
von 1954 bis zum Ende des Jahrtausends. Hier tritt der Reihe nach auf, wer in der Popmusik eine Rolle spielt: die Tanzorchester der frühen 1950er-Jahre, die Hawaii-Bands aus Basel, dann die «Halbstarken» und Les Sauterelles. In der zweiten Hälfte der Sechzigerjahre etablieren sich die Beat-Bands über das ganze Land und erobern die Schweizer Hitparade. Anschliessend zeigt die Ausstellung die Entwicklung der verschiedenen Rockszenen. Ein eigenes Modul ist der Schweizer Mundart-Szene gewidmet, die das Erbe von Mani Matter weiterführt. Ab Mitte der 1980er-Jahre kommt mit den Privatradios und der Gründung von DRS3, Couleur3 und Rete3 frischer Wind in die Schweizer Popmusik. In den1990er-Jahren schliesslich sind Hip Hop, Eurodance und Techno Trumpf. Einen eigenständigen Auftritt verschafft die Ausstellung der Schweizer Popmusik ab dem Jahr 2000. Ihr ist ein eigener Raum gewidmet, in dem der Sprung ins digitale Zeitalter sichtbar wird: Drei grosse Projektionsflächen zeigen 42 Musikvideos von aktuellen Schweizer Bands und Künstlern.

Viele Originalobjekte und über 400 Minuten Ton- und Filmmaterial aus allen Jahrzehnten sind zu entdecken. Popradio-Pionier François Mürner führt akustisch durch die Räume. Zur Ausstellung erscheint im Chronos Verlag Zürich ein Bildband mit 200 Pop-Fotos aus der Schweiz. Die zum Teil raren Aufnahmen versammeln nationale und internationale Künstler. Ein Rahmenprogramm mit Kurzfilmen rundet das Angebot ab.

Führungen und Workshops für Schulklassen ab dem 5. Schuljahr bis Sekundarstufe II können gebucht werden. Für Musiklehrpersonen stehen zudem kostenlos didaktische Materialien zur Verfügung.

Informationen: www.mfk.ch/ausstellungen/oh-yeah/

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