Selige Zuversicht

Direkt aus dem barocken Manuskript auf die CD: aufregende Neuentdeckungen für Countertenor und Basso-Continuo-Ensemble.

Jan Börner. Foto:zvg,Was betrübst du dich meine Seele,Ach, dass ich Wassers gnug hätte …,Sonata III, aus Encaenia Musices,Herr wie lange

Wahrlich selten zu hörende Frühkantaten und Geistliche Konzerte des 17. Jahrhunderts aus dem deutschsprachigen Kulturraum hat der junge Solothurner Countertenor Jan Börner mit dem Basler Ensemble Il Profondo eingespielt. Sie haben sich im Mai des letzten Jahres ins ehemalige Kapuzinerkloster Solothurn zurückgezogen, um ihre sorgfältig ausgesuchten barocken Werke einzuspielen. Und dies nicht etwa aus modern edierten Notenfassungen: Sie musizieren direkt aus den originalen Handschriften. Nicht nur das: Unter den zehn eingespielten Kantaten finden sich drei eigentliche Neuentdeckungen von Johann Theile, Martin Koler (Colerus) und David Pohle, die nun als Welt-Ersteinspielungen vorliegen.

Wie so oft in Handschriften des frühen Barock, erst recht in noch älteren Manuskripten, sind kaum Angaben zu Tempo, Dynamik oder Instrumentierung vorhanden. Dies kommt den Musikern von Il Profondo, allesamt Absolventen der Schola Cantorum Basiliensis, mit ihrem fundierten Wissen über die historische Aufführungspraxis und ihrem geschulten Umgang mit kompositorischen Strukturen sehr entgegen. Je nach Werk wird die makellose Stimme von Jan Börner mit Geigen-Consort, Dulzian, Lauten-Instrumenten oder einer originalen italienischen Prozessionsorgel aus dem 17. Jahrhundert, welche eigens für die Aufnahmen ausgeliehen wurde, begleitet. Entstanden ist ein Album, auf dem in grossen Bögen, sehr linear und doch detailreich sowie in einem äusserst authentisch wirkenden barocken Gestus musiziert wird.

Auf absorta est … – von Seligkeit und Zuversicht (etwa: «überwunden ist …»), so der Album-Titel, sind hörfällig Spezialisten erster Güte am Werk. Grossartig musizieren sie. Grossartig muss man auch das gewählte Repertoire nennen, geprägt vom Drang, Neues zu entdecken. Da reiht sich Musikperle an Musikperle. Passend ist das kunstvoll gestaltete, reich schwarz-weiss bebilderte und ordentlich informative Booklet. Damit liegt ein eigentliches Gesamtkunstwerk vor, das etwas zu sagen hat. Notabene von einem Schweizer Countertenor, von dem man noch viel hören wird, ja hören muss …

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Johann Theile
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Johann Christian Bach
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Romanus Weichlein
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Sonate agréable …

Viele Einfälle,wenige Schwierigkeiten: Diese Sonate für Violine und Klavier ist ein Vergnügen für die Spielerinnen und Spieler.

Titelblatt der Sonate 43/1, Ausgabe Schott, Mainz o. J. (1812). Quelle: imslp/Petrucci Music Library

Sonate agréable heisst zu Recht eine der über 70 Violinsonaten von Vanhal, weil sie trotz der leichten Spielbarkeit für beide Instrumente viele kostbare Überraschungen bereithält, Violine und Klavier gleichberechtigt Zwiesprache halten lässt und mit ausgereiften Formen überzeugt. Kein Vergleich zu den für die Violine langweiligen Violinsonaten Haydns; sie nähern sich eher dem gesanglichen Stil Schuberts an. Das Heft ist überschrieben mit: «Drei Sonaten», aber es sind darin drei normale Sätze einer Sonate enthalten.

Der Böhme Vanhal war Schüler des gleichaltrigen Carl Ditters von Dittesdorf in Wien und lebte dort selbständig von seinen Kompositionen und vom Unterrichten. Die Titelblätter seiner gedruckten Werke tragen die Namen vieler europäischer Adelsfamilien und beweisen seinen damaligen Bekanntheitsgrad. Das umfassende Werkverzeichnis, 1987 von Paul Bryan erstellt, förderte eine Renaissance der zahlreichen Kammermusikwerke und 77 Sinfonien, letztere denjenigen Haydns ebenbürtig. Zu hoffen ist, dass noch mehr solche Schätze verlegerisch gehoben werden.

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Johann Baptist Vanhal, Drei Sonaten für Violine und Klavier «Sonate agréable» op. 43/2, hg. von John F. und Virginia F. Strauss, DM 1472, € 19,95, Doblinger, Wien 2013

Klaus Hubers Flötenwerke

Diese Porträt-CD mit Einspielungen von Suzanne Huber, Aurèle Nicolet und anderen dokumentiert flötistische Meilensteine im Werk des Komponisten: eine Hommage.

Foto: Harald Rehling

Klaus Huber, der 2013 von der Gema für sein Lebenswerk mit dem deutschen Musikautorenpreis gewürdigt wurde, prägte wichtige zeitgenössische Komponisten wie Younghi Pagh-Paan, Brian Ferneyhough und Wolfgang Rihm, die zu seinen Schülern zählten. In seinem Umfeld gab es auch einige hervorragende Flötisten, die seinen Bezug zur Flöte verstärkten und sein Wissen um die Experimentiermöglichkeiten und klanglichen Raffinessen des Instruments erweiterten, Aurèle Nicolet, Pierre-Yves Artaud und Suzanne Huber etwa.

Die nun erschienene Doppel-CD enthält Einspielungen von Flötenkompositionen, die innerhalb eines grossen Zeitraums von fast vierzig Jahren, zwischen 1961 und 1999, aufgenommen wurden und daher auch historischen Wert haben.

Bereits in den Sechzigerjahren begibt sich Huber in seinem Solostück To ask the flutist, das von Suzanne Huber fantasievoll, lebendig und gleichsam lyrisch interpretiert wird, in instrumentales Neuland mit Multiphonics. Das für Heinz und Ursula Holliger komponierte Trio Sabeth für Altflöte, Englischhorn und Harfe entzieht durch aleatorische Teile dem Hörer die Greifbarkeit und führt, wie es Heinz Holliger formuliert zur, «schwerelosen, ins geheimnisvolle Offene führenden Klangwelt von Sabeth». Auf der CD befindet sich auch ein Livemitschnitt des wohl berühmtesten Flötenstücks von Klaus Huber: Ein Hauch von Unzeit. Dieses beginnt poetisch mit dem Passacaglia-Motiv in der Flöte, das von der Zeit in die Unzeit wandert, in das bald leise Multiphonics und fragile Drittelstöne einfliessen. Die multiple Version Ein Hauch von Unzeit III verwirklicht, wie es Huber bezeichnet, «einen Schwebezustand zwischen Klang und Aleatorik», wodurch der Flötenklang in «fluktuierender Gleichzeitigkeit» mit Oboe, Akkordeon, Sopran und Streichern eine pulsierendere Wirkung entfacht. Reizvolle Raritäten sind auch die Livemitschnitte mit Aurèle Nicolet wie das streng kanonisch komponierte Duo Il pleut des fleurs für zwei Querflöten und das farbig gespielte Trio Oiseaux d`argent, in welchem die drei Flöten sich zwitschernd gegenseitig imitieren. Auf der CD sind auch das anlässlich der Mondlandung 1967 komponierte, gesellschaftskritische Ascensus für Flöte, Violoncello und Klavier sowie weitere kammermusikalische Werke eingespielt.

Die sorgfältige Auswahl der Musikstücke gibt einen Einblick in die stilistisch reichhaltigen Flötenkompositionen eines nach neuen Klängen suchenden Komponisten, die von Suzanne Huber und ihren Kammermusikpartnern klangfarbenreich interpretiert wurden.

Als Fortsetzung der Reihe werden 2015 erstmals die beiden Streichquartette von Klaus Huber, gespielt vom Q3G Drei-Generationen-Quartett mit Egidius Streiff, Daphné Schneider, Mariana Doughty und Walter Grimmer, auf CD erscheinen (SC 1501).

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To Ask the Flutist
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Sabeth
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Ein Hauch von Unzeit III

Lieder für einmal instrumental

Eine jeweils kleine Werkauswahl grosser Liedkomponisten ist in «Adrian’s Song Albums»für Klarinette gesetzt.

Foto: rosefirerising/flickr commons

In der Sammlung Adrian’s Song Album Series hat Adrian Connell für die deutsche Edition Dohr je fünf bis sechs Lieder von Hugo Wolf, Robert Schumann, Gabriel Fauré, Franz Schubert und Felix Mendelssohn Bartholdy für Klarinette arrangiert. Die Klavierstimme hat der Bearbeiter jeweils original belassen und die Gesangsstimme wurde ebenfalls fast eins zu eins für die Klarinette übernommen. Die Tonarten sind nur ganz vereinzelt angepasst, um unnötig viele Vorzeichen zu vermeiden. Vom Herausgeber ergänzt wurden Metronomangaben sowie teilweise Dynamik und Artikulation in der Gesangs- respektive Klarinettenstimme.

Adrian Connell gibt als Ziel dieser Ausgaben an, «auch Instrumentalisten die Gelegenheit zu geben, sich an diesen Liedern zu erfreuen». Die versammelten Lieder sind mehrheitlich auch im Internet frei zugänglich, die Ausgaben bei Dohr sind jedoch sehr sorgfältig gesetzt und für Klarinettisten bereits komfortabel transponiert. Als Sammlung bieten sie ausserdem die Möglichkeit, sich mit den Liedern dieser grossen Komponisten ohne grossen Aufwand instrumental auseinanderzusetzen und sie auch bei der einen oder anderen Gelegenheit vorzutragen.

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Hugo Wolf, Wolf Song Album I, arranged for Clarinet (Bb) and Piano by Adrian Connell, Partitur und Stimme,
E.D. 88554, € 10.80, Verlag Dohr, Köln 2014

Robert Schumann, E.D. 88544, € 9.80

Franz Schubert, E.D. 88534, € 11.80

Gabriel Faure, E.D. 88514, € 10.80

Felix Mendelssohn Bartholdy, E.D. 88504, € 9.80

Figuren

Gerald Resch lässt in seinem Solostück für Altsaxofon mit zeitgenössischen Spieltechniken Räume entstehen.

Foto: Andrey Burmakin/fotolia.com

Eine figürliche und in höchsten Tönen virtuose Welt eröffnet sich im Solostück des 1975 in Linz geborenen Gerald Resch. «Eines meiner Stücke hat die Satzüberschriften Genauigkeit, Leichtigkeit, Anschaulichkeit, Vielschichtigkeit und Schnelligkeit. Diese Begriffe stecken den Raum ab, in dem sich meine Musik bewegt», so beschreibt der Komponist sein Tun mit eigenen Worten. In Figuren für Altsaxofon, einer Bearbeitung der ursprünglichen Version für Klarinette von Lars Mlekusch und Gerald Resch selbst, werden die Räume mit Signalen, Linien, Rastern und Ebenen gezeichnet.

Die spürbare künstlerische Intuition lässt hier zusätzlich an eine didaktische Umsetzung dieser Komposition denken, allerdings nur im Unterricht mit sehr fortgeschrittenen Schülerinnen und Schülern: Multiphonics, Vierteltöne, Slap-Zunge und Altissimo-Register verlangen ein Niveau, welches die hohe Schule des Saxofonspiels anstrebt.

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Gerald Resch, Figuren, für Altsaxofon, D 05 485, € 12.50, Doblinger, Wien 2013

Spätromantische Suite

Charles-Marie Widor hat sich hier für einmal nicht der Orgel, sondern der Flöte gewidmet.

Charles-Marie Widor, Ferruccio Busoni, Isidor Philipp (v.l.). Nachweis s. u.

Der französische Pianist und Organist Charles-Marie Widor (1844–1937) ist vor allem für seine Orgelwerke bekannt, obwohl sein Œuvre auch viel Kammermusik umfasst. Allerdings hatte nur die Suite op. 34 für Flöte und Klavier ähnlichen Erfolg wie die Kompsitionen für Orgel, weil sie möglicherweise eine Lücke an spätromantischen Werken im Flötenrepertoire schliesst.

Eines der bekanntesten Stücke daraus ist der dritte Satz, die «Romance», die etwas an die Drei Romanzen für Flöte und Klavier von Robert Schumann op. 94 erinnert. Dieser Satz ist auch in der Orchestersuite op. 64 enthalten und dort von Widor selbst für Soloflöte und Orchester bearbeitet worden. Der bekannte Flötist Georges Barrère hatte den Komponisten zwar um die Orchestrierung der ganzen Suite gebeten, was dieser jedoch ablehnte, woraufhin Barrère dann das Scherzo selbst orchestrierte und beide Sätze oft mit Orchesterbegleitung aufführte.

Die Komposition ist vermutlich 1885 oder 1886 im Pariser Verlag Hamelle erschienen und wurde dann 1897 in das Programm des Verlags Heugel aufgenommen. Anschliessend wurde das Werk vom Komponisten selbst überarbeitet und im Finale erweitert. Da die handschriftliche Quelle fehlt, bildet die überarbeitete Fassung die Quelle für die Urtextausgabe bei Henle. Sie bereichert die Palette der bisherigen Editionen auch durch ihre Gestaltung, so ist z. B. der Notendruck übersichtlich und gut lesbar, ausserdem mit ausklappbaren Seiten erweitert, um «gutes Blättern zu ermöglichen», wie der Verlag schreibt. Am Schluss der Edition weist der Herausgeber auf Unstimmigkeiten in Phrasierung, Artikulation und Dynamik innerhalb der verschiedenen Fassungen hin. Der Klavierpart wurde von Klaus Schilde mit Fingersätzen versehen.

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Charles-Marie Widor, Suite op. 34 für Flöte und Klavier, Urtext hg. von Ernst-Günter Heinemann, HN 1218, € 16.00, G. Henle, München 2014

Foto: Charles-Marie Widor (1844–1937), Ferruccio Busoni (1866–1924), Isidor Philipp (1863–1958) im Restaurant Foyot, Place de l’Odéon, Paris ca. 1910. Quelle: Bibliothèque nationale de France/wikimedia commons
 

Wegweiser zu deutschen Stiftungsarchiven

Mit dem Buch «Archive in Stiftungen. Ein Wegweiser» beleuchtet der Bundesverband Deutscher Stiftungen erstmals umfassend die Landschaft deutscher Stiftungsarchive. Die Publikation stellt insgesamt 342 Archive vor, von denen viele bisher nicht erfasst waren.

Foto: PeterFranz/pixelio.de

Ergänzend dazu sind 35 Stiftungsarchive ausführlicher porträtiert, darunter die umfangreiche Sammlung zur Geschichte des Tanzes im Archiv der Stiftung John Neumeier sowie das Musikarchiv von Horst Lippmann und Fritz Rau mit Arbeiten von Benny Goodman und den Rolling Stones.

Als unabhängiger Dachverband vertritt der Bundesverband Deutscher Stiftungen die Interessen der Stiftungen in Deutschland. Der grösste Stiftungsverband in Europa hat über 4000 Mitglieder; über Stiftungsverwaltungen sind ihm mehr als 7000 Stiftungen mitgliedschaftlich verbunden. Damit repräsentiert der Dachverband rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermögens in Höhe von mehr als 100 Milliarden Euro.

Infos:
Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hg.): Archive in Stiftungen. Ein Wegweiser. Berlin 2015. 280 Seiten. ISBN 978-3-941368-73-6. Die Publikation ist gedruckt und digital kostenfrei erhältlich.
 

Erster Basler Orgelspaziergang

Der von konzertierenden Organistinnen und Organisten organisierte Rundgang machte Mitte August auf den spirituellen und künstlerischen Reichtum in vier Kirchen aufmerksam.

Orgelprospekt im Basler Münster. Foto: Eric Schmidt

Der erste Basler Orgelspaziergang versammelte am 15. August 2015 in vier Kirchen der Basler Altstadt jeweils zwischen 110 und 260 Interessierte. Er wurde vom Verein KVOB organisiert: Diese Abkürzung steht für «Konzertveranstaltende OrganistInnen in Basel», die sich 2013 als Verein konstituiert haben, um 2014 ein zweiwöchiges Basler Orgelfestival durchzuführen. Beim Basler Orgelspaziergang handelt es sich nicht etwa nur um eine Nachahmung des Berner oder Zürcher Modells, sondern um den Versuch, in reduziertem Umfang an den grossen Erfolg des Orgelfestivals anzuknüpfen. Beide Veranstaltungsformen – Festival und Spaziergang – sollen in Zukunft regelmässig durchgeführt werden.

Der Orgelspaziergang möchte nicht nur die vielseitige Basler Orgellandschaft erfahren lassen, sondern auch auf den spirituellen und künstlerischen Reichtum der Kirchen aufmerksam machen, er bietet also eine Verbindung von Architektur, Kunst, Musik und Stadtgeschichte. Die Kunsthistorikerin Helene Liebendörfer erläuterte kompetent und kurzweilig Geschichte und Bedeutung der vier Kirchen, die für die erste Ausgabe des Spaziergangs ausgewählt worden waren.

In der Predigerkirche, in der die Gottesdienste der Christkatholischen Gemeinde und viele Veranstaltungen der Schola Cantorum Basiliensis stattfinden, können vier grundverschiedene und höchst charakteristische Orgeln bestaunt werden. Jörg-Andreas Bötticher, musikalischer Hausherr und Professor an der SCB, stellte drei davon vor: Die Schwalbennest-Orgel über dem Lettner, die historische italienische Orgel, für die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Chorraum liefen, so dass sich bereits innerhalb der Kirche ein kleiner Orgelspaziergang ergab, und die 1978 von der Firma Metzler rekonstruierte Silbermann-Orgel, an der Bötticher im Stil der französischen Klassik improvisierte.

Auf der viermanualigen Mathis-Orgel im Münster spielte Münsterorganist Andreas Liebig neben Werken von Johann Sebastian Bach, Max Reger und Charles-Marie Widor auch zwei zeitgenössische Kompositionen: Eine meditative eigene Choralbearbeitung über eine aus Norwegen stammende Melodie sowie – zum 80. Geburtstag des Komponisten – die Chaconne von Aulis Sallinen, ein kontrastreiches Stück, in dem durch prägnante Gesten und ausgedehnte Generalpausen in besonders eindrücklicher Weise die Weite des spätromanischen bzw. gotischen Raums erfahrbar wurde.

Am Nachmittag standen zwei ehemalige Klosterkirchen auf dem Programm, die beide im Lauf ihrer langen Geschichte erheblich verkleinert wurden. In der St.-Alban-Kirche feiert heute die Serbisch-Orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste. Die 1966 erbaute Metzler-Orgel wird daher nur selten öffentlich gespielt, steht jedoch der Basler Musikschule für Unterrichtszwecke zur Verfügung. Das Instrument wurde in diesem Jahr durch den Basler Orgelbauer Michael Klahre revidiert, wobei der sehr direkte Klangcharakter auf Wunsch der Auftraggeber unangetastet blieb. Nicoleta Paraschivescu spielte die allseits bekannte Toccata und Fuge BWV 565, das von Vivaldi inspirierte Voluntary d-Moll op. 5/8 von John Stanley sowie die Symphonie Concertante von Guillaume Lasceux, einem Zeitgenossen der Französischen Revolution.

In der Basler Waisenhaus- bzw. Kartäuserkirche steht seit 1994 die originalgetreue Kopie einer genau 300 Jahre zuvor von Arp Schnitger für die Hamburger Waisenhauskirche erbauten, später nach Grasberg bei Bremen umgesetzten Orgel. Stilecht und sehr farbig erklangen hier Werke von Samuel Scheidt, Andreas Kneller, Peter Mohrhart, Matthias Weckmann und Dietrich Buxtehude, vorgetragen von Stefan Beltinger.

Am Ende des Orgelspaziergangs durfte Tobias Lindner, der Präsident des Vereins KVOB, zu Recht auf den sehr erfolgreichen Verlauf der Veranstaltung hinweisen und den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen einige aus dem Elsass, aus Baden und aus Bayern angereist waren, für ihr Interesse danken. Bereits jetzt wird an der Vorbereitung des zweiten Basler Orgelspaziergangs gearbeitet, der am 13. August 2016, also wieder am letzten Samstag der Sommerferien, stattfinden soll. Ausserdem wird der Verein KVOB im August und September 2016 wieder ein Basler Orgelfestival durchführen; dabei werden die Orgelwerke des mit Basel sehr verbundenen Max Reger (1873-1916) einen thematischen Schwerpunkt bilden.

Winterthurer Jugendsinfonieorchester auf Mauritius

Auf ihrer dreiwöchigen Tournee erhielten die Mitglieder des Winterthurer Jugendsinfonieorchesters praktischen Einblick in den Berufsmusikeralltag. Neben einer Operette brachten sie Sinfoniekonzerte zu Gehör und musizierten mit Kindern und Jugendlichen aus lokalen Musikschulen.

Die ganze «Orphée»-Truppe. Foto: zVg,Foto: zVg,Foto: zVg

Wie jeden Sommer machte sich das Winterthurer Jugendsinfonieorchester (WJSO) des Konservatoriums auf zu seiner traditionellen Orchestertournee. Dass es dieses Mal auf die Insel Mauritius im Indischen Ozean gehen und die Dauer der Tournee drei Wochen betragen würde, hätten sich aber die wenigsten erträumen können. Für ein lokales Projekt zur Belebung der Musik- und Opernkultur wurde das WJSO unter der Leitung von Simon Wenger Mitte Juli nach Mauritius eingeladen, um den Orchesterpart in der Operette Orphée aux Enfers von Jacques Offenbach zu übernehmen. Wer nun denkt, das Orchester hätte es sich an den atemberaubenden Stränden gemütlich gemacht, hat weit gefehlt. Sechs Aufführungen der Operette standen auf dem Programm, ebenso ein zusätzliches sinfonisches Programm mit drei Konzerten, sowie tägliche Probenarbeit.

Die Inszenierung des Orphée – dessen bekanntestes Stück zweifelsohne der Can-Can in der Unterwelt ist – wies dabei multikulturellen Charakter auf. Der Chor setzte sich aus lokalen Sängerinnen und Sängern zusammen, die Solisten stammten aus Neuseeland, Deutschland und Mauritius, der Dirigent Martin Wettges reiste von Deutschland an, und das Schweizer Orchester machte sich auf den Weg in das 9000 Kilometer entfernte Mauritius. Solche Projekte bieten für junge Musiker eine ausgezeichnete Möglichkeit, Einblick in den zukünftigen Alltag eines Profimusikers zu erhalten, spielte man doch täglich manchmal mehr als sieben Stunden. Auch der turbulente Opernbetrieb – vom ersten Zusammentreffen mit dem Chor, dem Einstudieren der Solistenpartien, der Einbettung in die Dramaturgie bis zu den Aufführungen selbst – war sowohl herausfordernd wie auch beindruckend.

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Das Winterthurer Jugendsinfonieorchester spielt Beethoven auf Mauritius

Da in Mauritius klassische Sinfoniekonzerte eine Seltenheit sind, entschied sich das WJSO, neben der Musik zur Operette zudem mit einem Sinfonieprogramm im Gepäck anzureisen. So wurden an den theaterfreien Abenden Beethovens Sinfonie Nr. 1, die Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate mit dem virtuosen jungen Berner Violinisten Danilo Oliviera als Solisten, und die Suite über sechs schweizerische Volkslieder des Schweizer Komponisten Rolf Liebermann aufgeführt. Für die Bevölkerung aus Mauritius waren diese Aufführungen ein besonderes Highlight, die Konzerte wurden zahlreich besucht und die Kritiken danach waren begeistert.

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In der Musikschule Vent d’un rêve

Eine aussergewöhnliche Erfahrung war der Austausch mit den lokalen Musikschulen in Mauritius. Für ein einmaliges Konzert wurde beispielsweise das Jugendorchester des Conservatoire François Mitterand mit dem WJSO zusammengelegt, wodurch ein 80-köpfiges Orchester entstand. In dieser Besetzung wurde sowohl ein Stück eines jungen Komponisten aus Mauritius sowie als krönender Abschluss die Polovtsian Dances des russischen Komponisten Alexander Borodin gespielt. Ebenso durften einige Orchestermitglieder aus Winterthur die private Musikschule Vent d’un rêve für Kinder aus armen Verhältnissen besuchen, wo die Musikerinnen und Musiker ihre Instrumente vorstellten und einige Stücke vorspielten. Für die Kinder, welche viele Instrumente nur von Bildern kannten und beispielsweise nie eine Oboe in echt gesehen hatten, war dieser Besuch etwas Aussergewöhnliches. Aber auch die Mitglieder des WJSO wurden sich an diesem eindrücklichen Nachmittag bewusst, wie glücklich sie sich schätzen konnten, in einem derart die klassische Musik fördernden und pflegenden Land wie der Schweiz leben und studieren zu dürfen.

Trotz des strengen Programms gab es aber auch Zeit, die traumhaften Strände und die eindrückliche Landschaft der Insel geniessen zu können. So wurden verschiedene Exkursionen angeboten – sei es ein Ausflug mit einem Katamaran zum Delphine-Beobachten, Schnorcheln, Baden und zu Barbecue, sei es ein Besuch in einem botanischen Garten oder eine Wanderung in einem der grossen Nationalparks der Insel –, um die Köpfe der Musikerinnen und Musiker vom Probe- und Aufführungsstress zu entlasten. Gerade aber der persönliche Kontakt mit den Menschen von Mauritius selbst führte zu wunderschönen und bleibenden Erlebnissen. So waren alle Musikerinnen und Musiker bei lokalen Gastfamilien untergebracht, nach dem ersten Kennenlernen mit den Mitgliedern des Operettenchors traf man sich am Strand oder in einer Bar und genoss die kurze Zeit, die man zusammen verbringen konnte. Zweifelsohne, jeder und jede, seien es die Musikerinnen und Musiker aus der Schweiz oder die Beteiligten aus Mauritius selbst, konnten unbeschreibliche Erfahrungen und Erlebnisse sammeln. Bleibt zu hoffen, dass diese Zeit – «the Mauritian experience» – bei allen noch lange nachklingen wird.

Ein Musik-Konzept für das Haus Sonnenberg

Eine Jury hat für die künftige Nutzung des Hauses Sonnenberg in Zürich das Konzept «Cantaleum Zürich» von Maja Coradi und Konrad von Aarburg ausgewählt. Ab Juli 2017 soll die städtische Liegenschaft in Hottingen als zweisprachige Tagesschule mit Schwerpunkt Musik für 4- bis 16-Jährige genutzt werden.

Foto: Stadt Zürich

Das Konzept konnte die Jury ─ bestehend aus drei stadtinternen und zwei externen Jurymitgliedern ─ laut einer Medienmitteilung der Stadt am meisten überzeugen. Die Einmaligkeit des Angebots und dass das Haus wieder von Kindern genutzt wird, habe der Jury besonders gefallen.

Es sei vorgesehen, dass im Haus Sonnenberg sowohl Konzerte von den Zürcher Sängerknaben als auch Schulkonzerte des Mädchenchors oder von Instrumentalensembles durchgeführt werden. Damit wird das Gebäude auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. «Cantaleum Zürich» füge sich zudem gut ins denkmalgeschützte Gebäude ein; die neue Nutzung mache nur wenige bauliche Anpassungen nötig.

Das Ziel der privat geführten Schule ist «eine qualitativ hochstehende und kindgerechte schulische und musikalische Förderung für 4- bis 16-Jährige». Die Grundlage bildet der Lehrplan des Kantons Zürich. Die Schule soll zweisprachig (Deutsch und Englisch) geführt und als Ganztagesschule organisiert werden. Sie wird für 50 bis 120 Schülerinnen und Schüler konzipiert.

Das Haus Sonnenberg wurde 1911 als Waisenhaus errichtet und bis 2015 von der Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime (zkj) genutzt. Die Stadt schrieb die neue Nutzung und den Betrieb im November 2014 aus. Bis im März 2015 wurden fünf Gesuche eingereicht. Ziel der Ausschreibung war, eine selbsttragende, langfristige Nutzung mitsamt Betreiberin oder Betreiber für das ganze Haus Sonnenberg zu finden.
 

Rihm wird Leiter der Lucerne Festival Academy

Ab Sommer 2016 übernimmt der Komponist Wolfgang Rihm als Nachfolger von Pierre Boulez die künstlerische Gesamtleitung der Lucerne Festival Academy. Matthias Pintscher wird als Principal Conductor amten.

Matthias Pintscher und Wolfgang Rihm in Luzern 2015. Foto ©: felixbroede, Lucerne Festival

Beide Verträge seine auf fünf Jahre angelegt, schreibt Lucerne Festival. Pierre Boulez, der Gründer der Academy, werde als Ehrenpräsident mit Wolfgang Rihm, Matthias Pintscher und dem Festivalteam im engen Austausch stehen. Die Lucerne Festival Academy dient seit zwölf Jahren als Ausbildungscampus im Bereich der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie bietet Weiterbildung für rund 120 Instrumentalisten im Alter von 18 bis 32 Jahren sowie für junge Dirigenten und Komponisten. Matthias Pintscher hat in diesem Sommer bereits zum dritten Mal als Dozent und Dirigent die Akademie mitgeprägt, unter anderem am «Tag für Pierre Boulez».

Mit dem Leitungswechsel gehen auch Modifikationen im Programm einher: Mit einem neuen Kompositions-Seminar soll es ab 2016 eine Werkstätte geben, in der junge Kom­ponisten ihre Werke mit internationalen jungen Musikern direkt erarbeiten können. Auf diese Weise erhält die Förderung von Komponisten zukünftig einen zusätzlichen Schwerpunkt in der Akademie.

Bereits in diesem Jahr hatte Wolfgang Rihm die künstlerische Leitung der Roche Young Commissions übernommen: Zwei junge Komponisten erhalten Werkaufträge, die im Rahmen der Akademie in einem Zeitraum von zwei Jahren erarbeitet und während des Sommerfestivals zur Uraufführung gebracht werden. Darüber hinaus sind nach wie vor Meisterkurse für Dirigenten und Ensembles als feste Bestandteile der Akademie geplant.

Principal Conductor Matthias Pintscher und das Akademie-Orchester erarbeiten im Sommer 2016 Strawinskys Feuervogel, Mark Andres «hij 1» und György Ligetis «San Francisco Polyphony» und präsentieren die Werke in einem abschliessenden Konzert.

Pintscher leitet darüber hinaus das Ensemble intercontemporain im Eröffnungskonzert der Akademie. Ausserdem sind auch die Finnin Susanna Mälkki und der Amerikaner Alan Gilbert als Dirigenten des Akademie-Orchesters präsent. Der Schlagzeuger Martin Grubinger und die Geigerin Anne-Sophie Mutter treten zudem als Solisten mit dem Orchester der Akademie auf.

Konzert mit Preisträgern aus vier Jahrzehnten

Der Schweizerische Jugendmusikwettbewerb feiert sein 40-jähriges Bestehen am 13. September mit einer Matinee in der Tonhalle Zürich.

SJMW

Vor vierzig Jahren rief Gerd Albrecht, der damalige Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich, den Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb (SJMW) ins Leben. Dieses Ereignis wird am 13. September mit einer Matinee um 11 Uhr im kleinen Saal der Tonhalle Zürich gefeiert. Zu hören sein werden Preisträgerinnen und Preisträger aus vier Jahrzehnten. Die Klassik zum Klingen bringen Fabio di Càsola, Thomas Grossenbacher, Benjamin Engeli, Anne-Laure Pantillon, Salomo Schweizer, Nathalie Blaser, Florian Abächerli, das Bazar Quartet und Jean-Sélim Abdelmoula. Jazzig wird es mit Tapiwa Svosve und Leandro Irarragorri und im Foyer schliesslich gibt es Rock & Pop mit der Band «The Pixel».

Dazwischen sprechen Andreas Wegelin, Präsident der Stiftung SJMW, André Helfenstein, der die Hauptpartnerin Credit Suisse vertritt und Bobby Keller, Ehrenpräsidenten der Stiftung SJMW. Und zum Schluss, um 13 Uhr, wird mit einem Apéro auf das Jubiläum angestossen.

Radio SRF 2 Kultur wird den Bericht von Andreas Müller-Crepon über diese Jubiläumsmatinee am 22. Oktober zwischen 20 Uhr und 22 Uhr senden.

Konzertmatinee

Sonntag, 13. September 2015, 11 Uhr
Tonhalle Zürich, Kleiner Saal

Kartenverkauf: Billetkasse der Tonhalle-Gesellschaft Zürich
www.tonhalle-orchester.ch

Eintritt frei für Zuhörerinnen und Zuhörer bis 20 Jahre

Milano Malpensa als Bühne für eine Donizetti-Oper

Was in der Schweiz recht war, ist Mailand billig: Für einen Abend wird der Flughafen Malpensa zur Opernbühne – für Donizettis L‘elisir d‘amore. Das Scala-Ensemble um den Dirigenten Fabio Luisi wird am 17. September Donizettis Oper inmitten des Flughafenbetriebes aufzuführen.

Der Flughafen als Kulisse für eine Liebesgeschichte. Foto: Luca Volpi, wikimedia commons

In Malpensa flirten Adina und Nemorino (gesungen von Vittorio Grigolo), im Flughafenrestaurant Rossopomodoro. Für einen Abend ist Adina die Besitzerin und Nemorino dort Kellner. Dulcamara wird eingeflogen, mit etwas Glück sieht man ihn mit seinem eigenen Flugzeug landen. Der Chor bewegt sich zwischen Restaurant, Sky-Lounge und Sicherheitspforte. Die Moderatoren Annette Gerlach und Neri Marcorè werden die Aufführung begleiten.

Die Aufführung ist auf dem Kultursender Arte Concert am selben Tag zu erleben. Zusätzlich steht die neue Technik 360° zur Verfügung, die schon ab Anfang September zum Rundumblick nach Mailand, an die Scala und den Flughafen einlädt. Ein sehr aufwändig produziertes 360°-Video wird gut zwei Wochen nach der Aufführungen den Zuschauer ein Best Of des Opern-Events zeigen.

Vergleichbare Produktionen hat das Schweizer Fernsehen (unter anderem auch mit Vittorio Grigolo) vor einigen Jahren bereits im Zürcher Hauptbahnhof, in einem Berner Aussenquartier und im Zentrum Basels realisiert.
 

Mehr Veranstaltungstage fürs Basel Tattoo

Das Basler Militärmusikfestival Basel Tattoo erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Dem trägt auch der Regierungsrat Rechnung: Er hat für die kommenden zwei Jahre je zwei zusätzliche Veranstaltungstage für das Treffen der Bläser und Trommler aus aller Welt bewilligt.

Basel Tattoo 2012 Foto: zvg

In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass die Publikumsnachfrage nach den sechs Nachmittagsvorstellungen des Basel Tattoo immer kleiner wurde, da diese im Gegensatz zu den Abendvorstellungen als weniger attraktiv angesehen werden, schreibt der Kanton Basel-Stadt. Nun soll das Veranstaltungskonzept optimiert werden, ohne das Quartier, respektive die Anwohnerschaft zusätzlich zu belasten, wie der Kanton beteuert.

Der Regierungsrat hat dem Wunsch der Veranstalter nach je zwei zusätzlichen Veranstaltungstagen in den Jahren 2016 und 2017 entsprochen. Im Gegenzug wurde die Anzahl der Nachmittagsvorstellungen von sechs auf drei reduziert, so dass insgesamt ein um eine Vorstellung reduziertes Programm resultiert. Vorgesehen sind insgesamt maximal elf Abendveranstaltungen (bisher neun). Die bisher sechs Nachmittagsvorstellungen werden um drei reduziert. Eine der verbleibenden drei Vorstellungen an einem Sonntagnachmittag soll dabei speziell auf Kinder ausgerichtet werden.

Das Basel Tattoo ist mit seinen gegen 120‘000 Besucherinnen und Besuchern und insgesamt 1000 Mitwirkenden aus allen fünf Kontinenten das bedeutenste Openair-Festival Basels. Es gilt mittlerweile als zweitgrösstes Tattoo weltweit.
 

Dmitry Smirnov gewinnt Varga-Wettbewerb 2015

Der russische Geiger Dmitry Smirnov hat in Sion den diesjährigen Concours international de violon Tibor Varga 2015 für sich entschieden. Zweite Preisträgerin ist die Koreanerin Ji Won Song, dritte die Deutsche Yuliia Van.

Foto: Céline Ribordy/agencedeconcerts.ch.

Smirnov ist auch der Publikumspreis zugesprochen worden. Der Russe überzeugte Jury und Publikum mit den Wiedergaben der kniffligen Komposition «Le mani del violonista» von Hugues Dufourt sowie dem zweiten Violinkonzert von Dimitri Shostakovitch.

Yuliia Van hat auch den Young Jurors Award entgegennehmen können. Dmitry Smirnov zudem den Best Compulsory Piece Award. Die Jury setzte sich zusammen aus Enzo Restagno (Präsident), Hugues Dufourt, Dong-Suk Kang, Tsugio Tokunaga, Raimund Trenkler (anstelle von Natalia Gutman, die aus gesundheitlichen Gründen absagen musste), Pavel Vernikov und Milan Vitek.

Der 1994 in St. Petersburg geborene Dmitry Smirnov ist Schüler von Elena Zajtseva am Konservatorium Rimsky-Korsakov seiner Geburtsstadt. Seit September 2011 studiert er an der Musikhochschule von Lausanne. 2007 debütierte er in der New Yorker Carnegie Hall.

 

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