Einheimische an der Spitze der Charts

Zum ersten Mal in der Geschichte der Schweizer Hitparade haben 2018 nationale Künstler die Musik-Jahrescharts angeführt. In der Single-Hitparade war niemand erfolgreicher als das Duo Lo & Leduc mit «079».

Lo & Leduc mit Andy Renggli von GfK Entertainment (Bild: GfK Entertainment AG)

Lo & Leducs Song stieg im Februar auf Position 39 der Single-Charts ein, verbesserte sich kontinuierlich und landete im März auf Platz eins. Hier hielt er sich 21 Wochen und stellte einen neuen Alltime-Rekord auf: Kein anderes Lied war häufiger an der Spitze platziert als «079».

«Schnupf, Schnaps + Edelwyss» von Trauffer führte sechs Wochen die Schweizer Album-Hitparade an. Insgesamt war das Werk 47 Wochen platziert – in den Jahrescharts 2018 springt dabei für ihn die Spitzenposition raus.

Den beiden Acts wurde von GfK Entertainment ein Nummer 1 Award verliehen. Er zeichnet nationale Künstler aus, deren Album oder Single die Schweizer Hitparade anführt. Die Hitparade in der Schweiz wird durch das deutsche Unternehmen GfK Entertainment im Auftrag von IFPI Schweiz ermittelt.

 

China heizt Klassikmarkt noch mehr an

Das China Conservatory of Music legt im schon sehr aufgeheizten Markt der Klassik-Wettbewerbe ein paar Briketts nach. Es hat die First China International Music Competition angekündigt. Die Preisgelder der ersten drei Ränge betragen schlappe 150’000, 75’000 und 30’000 amerikanische Dollar.

Foto: M. Großmann/pixelio.de

Die Finalisten des Wettbwerbs werden mit dem Philadelphia Orchestra unter Leitung von Yannick Nézet-Séguin konzertieren. Das Direktorat des Wettbwerbs besteht aus dem Konservatoriums-Direktor Li-guang Wang (Präsident), Yoheved Kaplinsky (künstlerischer Leiter) und Richard Rodzinski. Der Anlass geht im Mai dieses Jahres in Peking als Klavierwettbewerb über die Bühne. Die Teilnehmenden wurden von renommierten Pädagogen ausgewählt.

In der Jury sitzen neben Kaplinsky Dmitri Alexeev, Jan Jiracek von Arnim, Lydia Artymiw, Boris Berman, Michel Beroff, Fabio Bidini, Warren Jones, Katarzyna Popowa-Zydroń und Arie Vardi. Die Kandidatinnen und Kandidaten sind keine aktive oder frühere Studierende der Jurymitglieder.

Der Gewinner oder die Gewinnerin des Wettbwerbs wird neben dem Preisgeld Karriereuntersützung erhalten. Er oder sie werden von den Agenturen Opus 3 Artists (USA) und Armstrong Music and Arts (China) betreut und eine dreijährige Konzerttournee absolvieren.

«Ich spürte sofort, dass Dirigieren mein Ding ist»

Mit dem Sieg am letzten Schweizerischen Dirigentenwettbewerb hat die Karriere von Sandro Blank so richtig Schub bekommen. Wer es dem Profi-Dirigenten am 4. bis 7. September in Baden nachmachen will, muss sich nun anmelden.

Sandro Blank, Sieger des letzten Dirigentenwettbewerbs. Foto: Valentin Lurthiger,SMPV

«Die Ausstrahlung des Dirigentenwettbewerbs ist sehr gross, weil unsere Szene sich stark an der Reputation orientiert», ist Sandro Blank überzeugt. Der letztmalige Sieger hat den Durchbruch nicht zuletzt dank den Auftritten in Baden geschafft. Als Preisträger habe er sich überall wo er wollte vorstellen können. Eine Belohnung war auch die Möglichkeit, das Schweizer Armeespiel leiten zu können.

Start bei Tony Kurmann

Der Sieg kurz vor dem ersten Bewerbungsgespräch hatte aber auch die Feldmusik Sarnen hellhörig gemacht – nach einem zweijährigen Verfahren wurde Sandro Blank schliesslich als neuer Dirigent bestimmt. Der Profi-Dirigent ist ausserdem musikalischer Leiter des Jugendblasorchesters Luzern und der Stadtmusik Zug und spielt im Nexus Reed Quintett.

Sandro Blank besuchte bereits als Teenager zur Weiterbildung Dirigentenkurse bei Tony Kurmann. So richtig Fahrt aufgenommen hat die Karriere dann aber erst zu Beginn des Studiums an der Hochschule für Musik Basel. Der Saxofonist hatte Dirigieren als Nebenfach gewählt – und Felix Hauswirth brauchte nur gerade eine Lektion, um beim jungen Schwyzer den berühmten Aha-Effekt auszulösen: «Ich spürte sofort, dass Dirigieren mein Ding ist», erinnert sich der Sieger aus dem Jahr 2016. Entscheidend sei dabei nicht der technische Teil, der irgendwie funktionieren muss. Die musikalische Vorstellung mitzubringen ist Sandro Blanks Stärke und macht ihm «sehr viel Freude».
 

Nachtschichten lohnen sich

«Dirigenten sollen selbstkritisch sein und sich stets hinterfragen», findet Blank. Ihm hat die Teilnahme in Baden Sicherheit gegeben, dass ich auf dem richtigen Weg bin». Dazu hat es allerdings «einige Nachtschichten» gebraucht. Denn obwohl Blank grossen Aufwand getrieben hat und alle sieben Werke bereits vor dem ersten Wettbewerbstag einstudiert hat, wollte er auch in den Nuancen perfekt sein.

Was es in Baden braucht, wusste er nicht zuletzt von seiner ersten Wettbewerbsteilnahme vor bald sechs Jahren. Obwohl sich der Erfolg damals noch nicht eingestellt hat, profitierte Blank extrem. Denn die Konkurrenz brachte viel Sicherheit im weiteren Schaffen als Dirigent. Das wiederum gab Kraft, die Herausforderungen des viertägigen Wettbewerbs auch 2016 zu bestehen.
 

Sich sofort durchsetzen

Blank schätzt es, sich einem Wettbewerb zu stellen. Der Dirigentenwettbewerb Baden bedeutet, dass man als junger Dirigent sofort vor einem unbekannten Orchester funktionieren muss. Dieses Verlassen der Komfortzone ist eine wichtige Erfahrung. Wettbewerbsentscheidend ist für Blank insbesondere die fünfminütige Probe mit dem Halbfinalorchester. Das waren für ihn, aber möglicherweise auch für die Jury, die wichtigsten Minuten des viertägigen Wettbewerbs. Denn hier zeigt sich, ob ein Dirigent sein Metier versteht.

Jetzt anmelden!

Der 9. Schweizerische Dirigentenwettbewerb wird vom 4. bis 7. September in Baden stattfinden. Neu sind alle drei Runden öffentlich, ebenso die vorgängigen Proben mit den Orchestern. Der Anlass wird vom Verein Schweizerischer Dirigentenwettbewerb Baden organisiert, der getragen wird vom Blasorchester Baden Wettingen, dem Schweizer Blasmusikverband und dem Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband.

 

Anmeldeschluss ist Donnerstag, 28. März 2019.

Die Kandidaten müssen eine Schweizer Landessprache sprechen.

Informationen, Reglement und Anmeldeunterlagen unter

www.dirigentenwettbewerb.ch
 

Valentin Gloor übernimmt die Leitung in Luzern

Der Fachhochschulrat der Hochschule Luzern hat Valentin Gloor zum neuen Direktor des Departements Musik gewählt. Der 42-Jährige tritt am 1. September 2019 die Nachfolge von Michael Kaufmann an, der auf diesen Zeitpunkt in Pension geht.

Foto: Anne Fröhlich

Gemäss einer Medienmitteilung der Hochschule Luzern – Musik studierte Valentin Gloor Sologesang an der Musikhochschule Winterthur-Zürich und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (Österreich), wo er 2013 im Bereich Artistic Research mit Auszeichnung dissertierte. Er war Research Fellow und Associate Researcher am Orpheus Instituut Gent (Belgien) und später in freischaffender Position. Bereits während seiner Ausbildung erwarb Gloor als Präsident der Kommission Berufsausbildung des «Schweizerischen Musikpädagogischen Verbands SMPV» und Leiter der «Stiftung Schweizer Akademie für Musik und Musikpädagogik» in Führungspositionen fundierte Kenntnisse der Schweizer Bildungslandschaft. Seine Management-Fähigkeiten baute er in der Folge sukzessive weiter aus: zuerst als Gründungsrektor des Departements Musik sowie später als Mitglied des Fachhochschulrats der Kalaidos Fachhochschule Schweiz und ab 2014 als Direktor des Konservatoriums Winterthur. Als Vorstandsmitglied des Verbands Zürcher Musikschulen und des Verbands Musikschulen Schweiz (Ressort Musikpädagogik und Vizepräsidium) sammelte er auch Erfahrung in politischen Kontexten.

Man traf und trifft ihn überdies als Privatlehrer und Lehrbeauftragter an Musik- und Kantonsschulen, als Gastdozent an Universitäten in Brasilien, als freischaffender Sänger im In- und Ausland und als Chorleiter.

Vertriebskooperation gestartet

Der englische Verlag Oxford University Press und der Carus-Verlag Stuttgart arbeiten in Zukunft beim Vertrieb einer Auswahl ihrer beliebtesten Chor-Editionen und Orgelsammlungen zusammen.

v. li.: Johannes Graulich (Carus), Bob Chilcott (Komponist) und Alastair Henderson (OUP). Foto: zVg,SMPV

Chormusik aus Großbritannien erfreut sich in Deutschland zunehmend grösserer Beliebtheit und Oxford University Press (OUP) ist der führende Anbieter für dieses Repertoire. Die Werke zeitgenössischer Komponisten wie Bob Chilcott und John Rutter ebenso wie historische Kompositionen von Thomas Tallis und Ralph Vaughan Williams begeistern das deutsche Publikum.

In britischen Chören hingegen ist ein zunehmendes Interesse an modernen Urtextausgaben der chorsinfonischen Werke z.B. von J. S. Bach, Händel, Mozart, Haydn, Beethoven, Schubert, Mendelssohn und Brahms zu verzeichnen – eine Kernkompetenz des Carus-Verlags.

Beide Verlagshäuser setzen dadurch auf eine grössere Bekanntheit und Verfügbarkeit ihres Programms für Chöre und Organisten auf den britischen Inseln resp. in Deutschland. Die Kooperation startet sofort.
 

Aktives Zürcher Opernhaus

Die Wiener Staatsoper ist das aktivste Opernhaus der Welt, das Opernhaus Zürich schafft es ebenfalls in die Top Ten. Andreas Homoki liegt auf Platz 6 der meistaufgeführten Opernregisseure. Dies sind einige der Resultate der 2018-Statistik der Webseite Bachtrack.

Foto: michael berger/pixelio.de

Im Weiteren stellt Bachtrack etwa fest, dass zeitgenössische Komponistinnen im Konzertsaal noch immer stark unterrepräsentiert sind, mit einer besonders erschreckend niedrigen Zahl in Deutschland: von allen zeitgenössischen Werken, die 2018 von deutschen Orchestern gespielt wurden, stammten nur 5 Prozent von Frauen. Schweden hat hier die Höchstzahl, mit 37 Prozent.

Frauen verbessern sich in den Statistiken von 2018 schneller als Männer, allerdings von einer schwachen Ausgangslage: Clara Schumann liegt hinter Lili Boulanger auf dem zweiten Platz der meistaufgeführten Komponistinnen, beide schafften es auch in die Liste der Top 100 Komponisten, auf Platz 94 beziehungsweise 85. Sie sind die ersten Frauen in den Top 100.

Vier deutsche und ein österreichisches Orchester haben es in die Top 10 der aktivsten Orchester der Welt geschafft, die Nordwestdeutsche Philharmonie liegt mit 139 Vorstellungen auf Platz 2. Der Komponist Jörg Widmann ist in den Top 5 der meistaufgeführten zeitgenössischen Komponisten weltweit auf Platz 3.

Mehr Infos: www.bachtrack.com

Schönbergs Kompositionsskizzen

Vom 17. bis 19. Oktober veranstaltet das Arnold Schönberg Center in Wien ein internationales Symposium. Bis am 2. Februar können Vorschläge für Referate eingereicht werden, die sich mit den Kompositionsskizzen Schönbergs auseinandersetzen.

Arnold Schönbergs Hände, Los Angeles (1940). Foto: © Arnold Schönberg Center, Wien,SMPV

Das Arnold Schönberg Center in Wien veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Arnold Schönberg und die Wiener Schule am Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien vom 17. bis 19. Oktober 2019 ein internationales Symposium.

Themenschwerpunkt des Symposiums ist das Skizzieren in der Wiener Schule. Im Zentrum stehen Kompositionsskizzen von Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton Webern aus der Übergangszeit um 1908/09 sowie der Frühphase der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen in den Jahren 1921 bis 1924.

Für die Sektion «Freie Referate» sind Einreichungen zum Themenschwerpunkt in Eingrenzung auf Kompositionsskizzen von Arnold Schönberg sowie zu Fragen aktueller Schönberg-Forschung willkommen.

Das Symposium bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, Ergebnisse ihrer Forschungen in einem Vortrag von 20 Minuten zu präsentieren. Symposiums-Sprachen sind Deutsch und Englisch. Eine Publikation ausgewählter Beiträge sowie freier Einreichungen ist für das Journal of the Arnold Schönberg Center 17/2020 vorgesehen.

Referatseinreichungen mit Abstract (ca. 300 Wörter) und Kurzbiographie werden bis 2. Februar 2019 erbeten an:
direktion@schoenberg.at
Arnold Schönberg Center, Schwarzenbergplatz 6, A-1030 Wien


Über die Annahme der Beiträge wird Anfang März 2019 informiert.

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