Eine bekannte Radiostimme ist verstummt

Walter Kläy, Radiojournalist und Kunstmaler, ist am 12. Juli in Bern gestorben.

Walter Kläy. Bild: www.walterklaey.org

Die Medienlandschaft verändert sich zusehends und zuhörends, Stimmen jedoch hallen noch lange nach. Und wenn sie Musik begleitend und erklärend vermittelt haben, verbindet man sie mit Hörgewinn. Eine solche Stimme ist mit dem Namen von Walter Kläy (geb. 7. März 1941) verbunden, der jahrzehntelang in den Musik-Programmen von DRS2 (und nachfolgend von SRF2 Kultur) präsent war, als Gestalter und Moderator, aber auch als Organisator der beinah legendär gewordenen «Spätkonzerte im Studio Bern». Einer seiner Schwerpunkte war die russische Musik, wofür ihm 1993 der Preis der Züricher Radiostiftung verliehen wurde (zusammen mit Thomas Adank). Und immer wieder haben ihn das Berner Symphonieorchester und die Camerata Bern gebeten, Konzert-Einführungen zu übernehmen, um den spürbar zunehmenden Bedarf nach Hörhilfen zufriedenzustellen. Sein Rüstzeug dazu hat er am Lehrerseminar Hofwil-Bern und bei Theo Hirsbrunner (Musiktheorie) am Konservatorium Bern geholt. Im Seminar Hofwil war es aber auch der Maler Walter Simon, der ihn dazu animiert hatte, sich bildnerisch zu betätigen. Als Kunstmaler pflegte er verschiedene Techniken und präsentierte sie in zahlreichen Ausstellungen mit seinen Bildern in Acryl oder Ei-Tempera.

Am 12. Juli 2022 ist er in Bern nach schwerer Krebserkrankung gestorben.

Edna Unseld in Italien erfolgreich

Die 11-jährige Schweizer Geigerin Edna Unseld, die an der Musikschule Konservatorïum Zürich (MKZ) unterrichtet wird, hat in San Vito al Tagliamento (Italien) den mit 5000 Euro dotierten ersten Preis des Wettbewerbs Il Piccolo Violino Magico gewonnen.

Edna Unseld studiert an der MKZ unterrichtet und war auch am SJMW 2022 erfolgreich. Foto: SMZ

Laut einem Bericht des Fachmagazins The Strad spielte sie, begleitet von der Accademia d’Archi Arrigoni unter der Leitung von Giancarlo Guarino Mozarts Violinkonzert Nr. 3 G-Dur, Gorizia Fantasy von Aleksey Igudesman und Perpetuum Mobile op. 34 Nr. 5 von Ries. Ein zweiter Preis ging an Juan José Peña Aguirre (Schweiz/Kolumbien).

2021 gewann Edna Unseld bereits den dritten Preis am Internationalen Leonid-Kogan-Wettbewerb (Brüssel) und dieses Jahr den Schweizerischen Jugendmusik Wettbewerb mit Auszeichnung. Sie  studiert an der MKZ in der Klasse von Jens Lohmann.

Die Ausgabe 2022 des Wettbewerbs Il Piccolo Violino Magico, der Geiger jeder Nationalität im Alter zwischen 9 und 13 Jahren offen stand, fand vom 5. bis 10. Juli statt. Die Jury bestand aus Pavel Vernikov (Leitung), Aleksey Igudesman, Min Lee, Ruta Lipinaityte, Jacobs Soelberg, Elisa Citterio, Svetlana Makarova und Eduard Wulfson.

 

 

Preissegen für Männerstimmen Basel

Die Männerstimmen Basel haben das 40. Internationale Choral Festival im griechischen Preveza gewonnen und sind zudem in mehreren Kategorien als Gewinner des ersten Preises ausgezeichnet worden.

(Foto: Pascal Staedeli)

Der junge Basler Männerchor wurde am Internationalen Choral Festival in Preveza (Griechenland) laut seiner Medienmitteilung fünffach ausgezeichnet. In der Kategorie Ensemble holte er den ersten Preis sowie die Goldmedaille, in der Kategorie mit freiem Programm ebenfalls den ersten Preis und die Goldmedaille. Zusätzlich wurden die Basler mit dem Spezialpreis für die beste Interpretation von zeitgenössischer Musik (Iker Gonzalez Cobeaga – Maitia) ausgezeichnet.

Mit 94.25 von 100 Punkten wurden die Männerstimmen Basel mit der höchsten Punktzahl aller teilnehmenden Chöre bewertet.Das Internationale Chorfestival von Preveza feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Nebst den jungen Baslern haben Chöre unter anderem aus Dänemark, Griechenland, Qatar und Polen teilgenommen. Die achtköpfige Jury setzte sich zusammen aus Persönlichkeiten aus der internationalen Chorszene.

Thuner Nachwuchs in Wien erfolgreich

Die Camerata Junior der Musikschule Region Thun hat am Summa Cum Laude International Youth Music Festival in Wien den zweiten Preis in der Kategorie Orchester erspielt.

Die zehn Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren traten im Rahmen des Festivals mit mehr als 1000 Teilnehmenden laut ihrer Medienmitteilung zwei Mal im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins auf. Das SCL International Youth Music Festival für Bands, Chöre und Orchester findet jährlich in den wichtigsten Konzertsälen Wiens statt.

Gegründet wurde das Auswahl-Team der besten Thuner Streicherschülerinnen und -schüler 2016 vom Musikpädagogen Georgios Balatsinos, einem aus Griechenland stammenden Wahl-Thuner. Er hat eines der Werke, mit dem die Camerata Junior in Wien erfolgreich war, selber komponiert. Die Camerata spielt ohne Dirigenten und wird von der Geige am ersten Pult aus geleitet.

Geigenbauschule Brienz ehrt Sebastian Bohren

Die Stiftung Schweizer Geigenbauschule verleiht den diesjährigen Goldenen Bogen an den Violinvirtuosen Sebastian Bohren.

Der 1987 geborene Sebastian Bohren war Schüler von Jens Lohmann, Robert Zimansky und Zakhar Bron bevor er in Luzern bei Igor Karsko und an der Hochschule für Musik und Theater München bei Ingolf Turban studierte. Von 2013 bis 2020 war er Mitglied des Stradivari Quartetts. Bohren gewann den Förderpreis der Marguerite Meister Stiftung, den Curt Dienemann Musikpreis in Luzern sowie ein Stipendium der Carl Hirschmann Stiftung. 2015 erhielt er ein Werkjahr des Aargauer Kuratoriums.

Die Stiftung Schweizer Geigenbauschule verlieht den Preis «Der Goldene Bogen» seit über 20 Jahren an «Künstlerinnen und Künstler, die zur Bereicherung unseres kulturellen Lebens beitragen». Traditionell findet die Verleihung im Rahmen der Eröffnung der Musikfestwoche Meiringen statt. Zu den früheren Preisträgern gehören Thomas Zehetmair, Tabea Zimmermann, Patricia Kopatchinskaja, Kim Kashkashian, Isabelle van Keulen, Hansheinz Schneeberger, Thomas Demenga oder Thomas Füri.

Geigenbauschule Brienz ehrt Sebastian Bohren

Die Stiftung Schweizer Geigenbauschule verleiht den diesjährigen Goldenen Bogen an den Violinvirtuosen Sebastian Bohren.

Sebastian Bohren (Bild: Marco Broggreve)

Der 1987 geborene Sebastian Bohren war Schüler von Jens Lohmann, Robert Zimansky und Zakhar Bron bevor er in Luzern bei Igor Karsko und an der Hochschule für Musik und Theater München bei Ingolf Turban studierte. Von 2013 bis 2020 war er Mitglied des Stradivari Quartetts. Bohren gewann den Förderpreis der Marguerite Meister Stiftung, den Curt Dienemann Musikpreis in Luzern sowie ein Stipendium der Carl Hirschmann Stiftung. 2015 erhielt er ein Werkjahr des Aargauer Kuratoriums.

Die Stiftung Schweizer Geigenbauschule verlieht den Preis «Der Goldene Bogen» seit über 20 Jahren an «Künstlerinnen und Künstler, die zur Bereicherung unseres kulturellen Lebens beitragen». Traditionell findet die Verleihung im Rahmen der Eröffnung der Musikfestwoche Meiringen statt. Zu den früheren Preisträgern gehören Thomas Zehetmair, Tabea Zimmermann, Patricia Kopatchinskaja, Kim Kashkashian, Isabelle van Keulen, Hansheinz Schneeberger, Thomas Demenga oder Thomas Füri.

Erster Preis ex aequo für Carlotta Ferrari und Luis Serrapio

Zur Feier des 100-jährigen Bestehens der Internationalen Gesellschaft für zeitgenössische Musik (ISCM) hat die baskische Sektion einen Wettbewerb für Kompositionen in der Kategorie gemischte Laienchöre durchgeführt.

Ausgzeichnete des ISCM-Musika Bulegoa Wettbewerbs: v.l.Gerson Batista, Luis Serrapio, Carlotta Ferrari

Nach der Auswertung von mehr als vierzig Werken aus aller Welt hat die Jury (Mikel Urquiza, Komponist; David Azurza, Komponist, Sänger und Chorleiter; Mikel Chamizo Komponist und ISCM-Delegierter) den ersten Preis ex aequo an die italienische Komponistin Carlotta Ferrari und den galizischen Komponisten Luis Serrapio vergeben. Neben dem Geldpreis und der Veröffentlichung der Partituren durch die ISCM werden beide Werke Ende Oktober beim 53. internationalen Chorwettbewerb in Tolosa uraufgeführt. Später werden sie im Rahmen des XIII. Musikagileak-Konzertzyklus für zeitgenössische Musik durch den mehrfach international ausgezeichneten Chor KUP Taldea unter der Leitung von Gabriel Baltés zu hören sein.

Die Jury hat ausserdem beschlossen, das Stück The Sailor des portugiesischen Komponisten Gerson Batista mit einer Special Mention auszuzeichnen, die ebenfalls mit einem Geldpreis und der Veröffentlichung des Werks durch die ISCM verbunden ist. Der Sonderpreis für das beste Werk in baskischer Sprache wurde nicht vergeben.
 

Die Prämierten und ihre Werke

Carlotta Ferrari (geb. 1975) ist eine italienische Komponistin. Sie lehrte Musikkomposition an der Hebei Normal University in Shijiazhuang (China). Derzeit ist sie ausserordentliche Professorin für Musikkomposition an der Abteilung für Musik und Kunst der European School of Economics in Florenz (Italien). Sie hat an den Konservatorien von Mailand und Florenz studiert und eine musikalische Sprache entwickelt, die in besonderer Weise Tradition und Gegenwart zu verschmelzen sucht. Die Jury hat ihr Werk The Heart Asks Pleasure First nach einem Gedicht von Emily Dickinson für «die perfekte Übereinstimmung ihrer Musik mit der Intimität des Textes» ausgezeichnet.

Luis Serrapio (geb. 1992) studierte Trompete am Conservatorio Superior de Música de Vigo, an der Zürcher Hochschule der Künste in der Schweiz und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Deutschland. Bei der Komposition seines Werks Així com Cell, das auf dem gleichnamigen Text des valencianischen Dichters Ausiás March basiert, liess er sich von mittelalterlichen Gesangsformen wie Motetten oder Madrigalen inspirieren. Die Jury würdigte «die Individualität seiner harmonischen Sprache und die ausgesprochene Sanglichkeit seiner Vokalmusik».

Gerson Batista (geb. 1988) ist ein portugiesischer Komponist, Dramatiker und Dichter aus Aveiro. Er studierte Musiktheorie, Orgel und Gesang am Calouste Gulbenkian Musikkonservatorium. Seitdem hat er zahlreiche Bücher und Werke veröffentlicht und verschiedenste Bühnenwerke geschaffen und inszeniert. Batista wird in der ganzen Welt mit Kompositionen beauftragt, und seine Werke werden international viel gespielt. The Sailor ist, so der Autor, «eine Metapher für Leben und Vergehen der Zeit in einer globalisierten Welt». Die Jury hob die «originelle Verwendung der Stimme und die wirksame Gestaltung von Klangwelten» hervor.
 

100 Jahre ISCM

Die Internationale Gesellschaft für zeitgenössische Musik (ISCM) feiert im Jahr 2022 ihr 100-jähriges Bestehen. Im Rahmen der ISCM Collaborative Series haben aus diesem Anlass vier ISCM-Sektionen, namentlich Lettland, Estland, Baskenland und die Schweiz einen in vier Kategorien geführten Chorkompositionswettbewerb lanciert, um der von der Pandemie stark betroffenen zeitgenössischen Chorszene neue Impulse zu geben. Musika Bulegoa und Musikagileak, die baskischen Partner der ISCM, schrieben im vergangenen April den Kompositionswettbewerb für Werke für gemischte Laienchöre aus.

Meisterkurs für junge Talente

Vom 15. bis 24. Juli 2022 treffen sich 95 begabte Musikerinnen und Musiker aus 20 Ländern auf der Musikinsel Rheinau zur 12. Swiss International Music Academy von Youth Classics. Während zehn Tagen profitieren sie von den Erfahrungen international bekannter Dozentinnen und Dozenten und zeigen an öffentlichen Konzerten ihr Können.

Philip A. Draganov und Aleksey Igudesman mit Academy-Teilnehmenden 2021. Foto: Youth Classics,SMPV

Youth Classics, die Swiss International Music Academy (Sima) ist eine private Initiative zur Förderung junger musikalischer Talente. Künstlerischer Leiter ist Philip A. Draganov. Jungen Musikerinnen und Musikern, die in naher oder ferner Zukunft ein Musikstudium anstreben, bietet die Academy während der Sommerferienzeit eine intensive, hochwertige musikalische Ausbildung. Vom 15. bis 24. Juli 2022 nehmen 95 Musiktalente aus 20 Ländern – davon 40 aus der Schweiz – an der 12. Swiss International Music Academy, dem Meisterkurs von Youth Classics, auf der Musikinsel Rheinau teil.

Hochkarätiger Unterricht und neue Einblicke

Ausgewählte Dozierende renommierter Musikhochschulen des In- und Auslands arbeiten während der Academy im Rahmen des Solounterrichts mit den Teilnehmenden. Ergänzend zum Einzelunterricht finden Proben mit Korrepetition und Kammermusikunterricht sowie verschiedene Workshops statt. Ferner werden diverse Sonderpreise an ausgewählte Teilnehmende vergeben, wie z. B. Vergabe einer Solistenvioline von Stefan-Peter Greiner oder ein gemeinsames Konzert mit Weltstar Aleksey Igudesman.

Internationaler Austausch

Die Teilnehmenden und Dozierenden aus der ganzen Welt leben während der Academy auf der Musikinsel Rheinau an einem Ort. Dadurch werden Begegnungen mit den bedeutenden Musikpädagogen und der Austausch mit Gleichgesinnten zusätzlich gefördert. Der international bekannte Cellist und Dirigent Michael Sanderling (Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters) wird als Spezialgast der Sima 2022 im Rahmen eines Workshops Einblicke in seine Arbeit als Künstler geben.

Öffentliche Konzerte

An verschiedenen öffentlichen Konzerten geben die Teilnehmenden Kostproben ihres Könnens. Am Schlusskonzert vom 24. Juli 2022 treten im grossen Konzertsaal der Zürcher Hochschule der Künste in Zürich einige der Absolventinnen und Absolventen der diesjährigen Sima auf.

Thuner Nachwuchs in Wien erfolgreich

Die Camerata Junior der Musikschule Region Thun hat am Summa Cum Laude International Youth Music Festival in Wien den zweiten Preis in der Kategorie Orchester erspielt.

Camerata Junior der Musikschule Region Thun (Bild: zVg)

Die zehn Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren traten im Rahmen des Festivals mit mehr als 1000 Teilnehmenden laut ihrer Medienmitteilung zwei Mal im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins auf. Das SCL International Youth Music Festival für Bands, Chöre und Orchester findet jährlich in den wichtigsten Konzertsälen Wiens statt.

Gegründet wurde das Auswahl-Team der besten Thuner Streicherschülerinnen und -schüler 2016 vom Musikpädagogen Georgios Balatsinos, einem aus Griechenland stammenden Wahl-Thuner. Er hat eines der Werke, mit dem die Camerata Junior in Wien erfolgreich war, selber komponiert. Die Camerata spielt ohne Dirigenten und wird von der Geige am ersten Pult aus geleitet.

 

Chur zeichnet Siegfried Friedrich aus

Die Stadt Chur verleiht dieses Jahr je drei Anerkennungs- und Förderpreise. Ausgezeichnet mit einem Anerkennungspreis wird der Komponist Siegfried Friedrich. Förderpreise gehen an die Musikwissenschaftlerin Laura Decurtins und die Death-Metal Band Arcaine.

Siefried Friedrich. Foto: siegfriedfriedrich.com

Der 1971 in Chur geborene Komponist Siegfried Friedrich absolvierte das Kompositionsstudium an der Musikhochschule Wien sowie den Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien. Er promovierte 2011 in Musikwissenschaft in Wien und gewann bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Eliette-von-Karajan-Kulturpreis.

Laura Decurtins absolvierte Vorstudien an der Hochschule für Musik Luzern und studierte anschliessend Musikwissenschaft, Geschichte und Rätoromanisch. Sie erforschte für ihre Dissertation die Vokalmusik Romanischbündens. Daneben singt sie in diversen Ensembles und engagiert sich für kulturelle Projekte und Institutionen, unter anderem für die bündnerromanischen Literaturtage.

Arcaine wurde 2015 in Chur gegründet und ist mit fünf erfahrenen Musikern besetzt. Obwohl die Band dem Death-Metal-Genre zuzuordnen ist, beeindruckt sie durch ihre musikalische Eigenständigkeit und Präzision. Unter anderem bekam die Band die Möglichkeit, internationale Stars wie Six feet under oder die Folk-Metal-Giganten Arkona als Support-Band zu unterstützen.

Sowohl die Anerkennungs- als auch die Förderpreise sind mit je 4000 Franken dotiert. Anerkennungspreise erhalten auch der Schauspieler Christian Sprecher und die Kamerafrau Orit Teply. Der dritte Förderpreis geht an die Galeristin Ginia Holdener.

Rünzi-Preis 2022 geht an Eugen Meier

Der Musiker Eugen Meier erhält den diesjährigen Preis der Stiftung «Divisionär F. K. Rünzi». Der Kanton ehrt damit das Lebenswerk einer Persönlichkeit, «die sich unermüdlich für die Entwicklung der Walliser Musikszene eingesetzt hat».

Eugen Meier (Bild: Felix Ruppen)

Der 1934 im aargauischen Würenlingen geborene Eugen Meier liess sich ursprünglich am Lehrerseminar Wettingen zum Primarlehrer ausbilden. Parallel dazu bildete er sich musikalisch weiter und erhielt 1960 das Orgellehrdiplom an der Musikakademie Zürich, später das Sologesangdiplom als Tenor, das Chorleiterdiplom sowie das Kapellmeisterdiplom an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Von 1962 bis 1999 war Eugen Meier Musikdirektor in Visp und stellte sein grosses musikalisches Wissen in den Dienst verschiedener Vereine. So leitete er den Männerchor Visp, den St. Martinschor Visp, den Orchesterverein Visp, die «Visper Spatzen», das Oberwalliser Sinfonieorchester, den Walliser Kammerchor und die Musikgesellschaft «Vispe». Mit seinen Vereinen gab Eugen Meier zahlreiche weltliche und geistliche Konzerte.

Daneben führte er auch die in Visp seit 1936 bestehende Operetten- und Operntradition weiter, so verschiedene Freilichtoperetten am Gräfibiel und später im neu eröffneten Kultur- und Kongresszentrum «La Poste». Er war auch Mitbegründer verschiedener Walliser Chöre und Orchester sowie der Allgemeinen Musikschule Oberwallis (AMO), der Kirchenmusikschule Oberwallis und des Vereins der Organisten und Chorleiter.

Der mit 20’000 Franken dotierte Rünzi-Preis wird seit 1972 an Persönlichkeiten vergeben, die sich gemäss Stiftungsurkunde in besonderer Art und Weise um das Wallis verdient gemacht haben.

St. Galler Provisorium geht nach Altstätten

Die St. Galler Regierung hat entschieden, das Theaterprovisorium, den Holzbau, der während Sanierungsarbeiten vor der Tonhalle errichtet wurde, an die Stadt Altstätten zu vergeben.

(Bild: Theater St. Gallen)

Nach der Ausschreibung im September letzten Jahres zeigten drei St.Galler Gemeinden Interesse an einer Übernahme des Theaterprovisoriums. Der Entscheid der Regierung fiel zunächst auf die Gemeinde Goldach. Jedoch lehnte die Goldacher Stimmbevölkerung die Übernahme im Mai 2022 an der Urne ab. Die weitere Interessentin, die Stadt Buchs, zog ihre Bewerbung nach der Abstimmung in Goldach zurück. Folgerichtig vergibt die Regierung das Holzgebäude nun an die Stadt Altstätten. Über die Finanzierung für die Übernahme des Theaterprovisoriums entscheidet die Stimmbevölkerung von Altstätten.

Das Altstätter Betriebskonzept sieht vor, das Provisorium multifunktional zu nutzen. Vorgesehen sind kulturelle Events wie Theater, Musicals, Konzerte und Tagungen. Gleichzeitig soll der Bau an Vereine, Privatpersonen und Unternehmen vermietet werden.

Das 1968 eröffnete Theater St.Gallen wird zurzeit saniert und erweitert. Um den Theaterbetrieb während der Bauarbeiten zu gewährleisten, erstellte der Kanton auf dem Unteren Brühl vor der Tonhalle in der Stadt St.Gallen ein provisorisches Theatergebäude. Das Provisorium ist 50 Meter lang und 26 Meter breit und fasst rund 500 Besucherinnen und Besucher.

Rücktritt Sutermeisters im Wallis

Spannungen innerhalb der Walliser Dienststelle für Kultur haben deren Chefin Anne-Catherine Sutermeister dazu bewogen, ihr Amt nach bloss zwei Jahren wieder abzugeben. Sie wird ihre Tätigkeit in gegenseitigem Einvernehmen am 31. Oktober 2022 beenden.

Anne Catherine Sutermeister. Foto: zVg/Archiv

«Aufgrund von Spannungen innerhalb der Dienststelle und aus Loyalitätsgründen» möchte Sutermeitster auf diese Weise die Situation beruhigen und die Beziehungen zwischen der Dienststelle und ihren Partnern bewahren, schreibt der Kanton. Während ihrer Tätigkeit sei sie insbesondere «sehr aktiv bei der Suche nach Lösungen zur Wiederbelebung des Kultursektors, der von der COVID-19-Pandemie besonders betroffen war sowie bei der Pflege der Beziehungen mit dem Bund und auf interkantonaler Ebene».

Die Ausschreibung der Stelle wird in den nächsten Wochen erfolgen. Bis zur Neubesetzung der Leitung der Dienststelle wird Alain Dubois, Stellvertreter der Dienstchefin, diese interimistisch übernehmen.

Kulturnutzung in der Pandemie

Kulturelle Teilhabe während der Coronakrise zeigt weiterhin soziale Ungleichheiten. Das hoch gebildete Kernpublikum der Kultureinrichtungen ist laut einer Studie der Uni Mainz auch bei medialer Nutzung am aktivsten.

Bild: Vector Story/depositphotos.com,SMPV

Die Corona-Pandemie hat in sämtliche Lebensbereiche hineingewirkt. Neben der Gastronomie war die Kultur derjenige Bereich, der als vermeintlich «nicht systemrelevant» sehr schnell von Beschränkungen und Aufführungsverboten betroffen war und erst recht spät wieder mit Auflagen geöffnet wurde.

Wie deutlich der Einbruch ist, zeigt die Panelstudie «Kulturelle Bildung und Kulturpartizipation in Deutschland», die am Institut für Soziologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) durchgeführt wird. So sind gegenüber dem Vergleichsjahr 2018 viele ausserhäusliche kulturelle Aktivitäten nahezu vollständig zum Erliegen gekommen und wurden auch nicht durch die Ausweitung privater Aktivitäten oder die Nutzung alternativer medialer Zugänge kompensiert.

Allerdings zeigt sich ein sozialer Unterschied: Die besonders Kulturaffinen, die Vielbesucherinnen und -besucher im Jahr 2018, nutzten auch die medialen Angebote am stärksten, während sich Gelegenheitsnutzerinnen und Gelegenheitsnutzer in der Pandemie kulturell sehr stark zurückzogen.

Originalartikel:
https://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/15790_DEU_HTML.php

Krüttli löst Bouvard an VMS-Spitze ab

Beim Verband Musikschulen Schweiz (VMS) hat die bisherige Präsidentin Christine Bouvard Marty nach zwölfjähriger Amtszeit, wovon zehn als Präsidentin, ihr Amt an den bisherigen Vizepräsidenten, Philippe Krüttli, übergeben.

Christine Bouvard übergibt die VMS-Leitung an Philippe Krüttli. Foto: Anicia Kohler

Christine Bouvard Marty habe den VMS bei politischen Gremien, Ämtern und Partnerorganisationen im Bildungs- und Kulturbereich in der Schweiz wie auch in internationalen Verbandsgremien der Musikschulbranche mit grossem Einsatz und feinem politischen Gespür vertreten, schreibt der VMS. Mir ihrer «überzeugenden und gleichzeitig empathischen Art, Menschen zu begegnen», sei es ihr gelungen, viele Brücken zu bauen, die den VMS und die Musikschulen der Schweiz weitergebracht haben.

Philippe Krüttli hat an den Universitäten und Konservatorien von Neuchâtel, La Chaux-de-Fonds und Bern studiert. Er war Musiklehrer am französischen Gymnasium in Biel und unterrichtete Musikdidaktik an der Universität Bern. Im Jahr 1998 hat er sich in den Bereichen Jazz, Musikdidaktik und Chordirektion an der Universität von Québec in Montréal (UQUAM) weitergebildet. Er ist Leiter der Musikschule des Berner Jura.

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