Neu vergibt Pro Helvetia Beiträge an Tonträgerproduktionen in den Bereichen Jazz und Pop. Dieses Förderinstrument fasst die bisherige Labelförderung Jazz und die Werkbeiträge Pop zusammen.

Bewerben können sich Schweizer Musikerinnen und Musiker, Bands oder unabhängige Labels. Das Gesuch soll die vollständige Produktion eines Albums umfassen. Dazu gehören die Erarbeitung eines neuen Repertoires, die Studioaufnahme, das Mastering, der physische und/oder digitale Release sowie der internationale Vertrieb.

Der Release muss durch ein unabhängiges Label erfolgen, welches eine breite internationale Distribution garantieren kann. Erstlingsproduktionen werden nicht berücksichtigt. Der Entscheid obliegt einer Jury.

Bei positivem Entscheid geht ein Teil des gesprochenen Beitrags an die Musikschaffenden und ein Teil an das Label für die internationale Promotion des Albums. Gesuche können zweimal jährlich, jeweils am 1. März und am 1. September eingereicht werden. Der Eingabetermin muss mindestens vier Monate vor dem Release liegen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von Pro Helvetia in der neuen Wegleitung Musik.
 

Zweimal Stabat Mater

Zwei geistliche Chorwerke von Komponisten, die sonst eher für die Opernbühne schrieben.

Hubert van Eyck nach Jan van Eyck: Die Kreuzigung Christi, ca. 1430 (Ausschnitt). Quelle: The Yorck Project/wikimedia commons

Emanuele d’Astorga lebte von 1680 bis 1757(?). Geboren in Sizilien siedelte er um nach Rom, wo damals Scarlatti und Gasparini wirkten. Von hier aus bereiste er ganz Europa und schrieb vornehmlich Opern und weltliche Kompositionen. Als Adliger nahm er keine Aufträge von weltlichen oder geistlichen Oberhäuptern entgegen.

Das Stabat mater ist sein einziges geistliches Werk. Es umfasst neun Sätze, vier davon sind dem Chor zugeeignet: der Eingangschor, Eja mater, Virgo virginum und der Schlusschor mit einem anspruchsvollen Amen-Satz. Solosopran und Solobass sind mit je einer Arie bedacht. Daneben werden zwei Duette mit SA und AT besetzt und ein Trio mit ATB.

Image

Emanuele d’Astorga, Stabat Mater, pour soli (SATB), chœur mixte, orchestre à cordes et basse continue, partition chant-piano, CD 1195, Fr. 18.00, Cantate Domino, Fleurier 2011

Antonio Caldara (1670–1736) erreichte zu seinen Lebzeiten grosse Popularität mit seinen zahlreichen Opern und Oratorien. Daneben komponierte er aber auch eine Vielzahl kleinerer Vokalwerke. Sein Stabat mater ist wohl das bekannteste und wirkungsvollste davon.

Die Neuausgabe basiert auf einer Edition von Eusebius Mandyczewski. Schlüsselung und Notation wurden dem heutigen Standard angepasst. Besonders reizvoll erscheint der Instrumentalpart mit zwei Posaunen und Streichern, welche den Charakter des Werks wirkungsvoll unterstützen. Der Basso continuo kann auch von der Orgel übernommen werden. Die stimmliche Besetzung besteht aus vier Solisten (SATB) und gemischtem Chor. Die Chorsätze sind sehr getragen, ausgenommen der Eingangs- und der Schlusschor. Klavierauszug und Partitur umfassen je 25 Seiten.
Vom Umfang der einzelnen Sätze her eignen sich beide Werke ausgezeichnet für den liturgischen Gebrauch.

Image

Antonio Caldara, Stabat mater; Partitur, BA 8955, € 11.95; Klavierauszug von Andreas Köhs, BA 8955-90, € 9.95; Bärenreiter, Kassel 2012

Die Popmusikerin Heidi Happy und der Blueser Christian «Blind Banjo» Aregger gehören zu den Gewinnern eines Aufenthaltes im Wohnatelier Chicago von Stadt und Kanton Luzern. Die Belegung des Ateliers für die Jahre 2014 und 2015 ist Anfang dieses Jahres ausgeschrieben worden.

Während ihres Atelieraufenthaltes will Heidi Happy (Priska Zemp) komponieren und ein neues Album schaffen. Die Jury «ist gespannt, wie sich die Einflüsse und der Rhythmus der Grossstadt auf ihr Schaffen auswirken und sich in ihrem Album widerspiegeln werden». Christian Aregger wiederum erhält «die Möglichkeit, in die Stadt des Blues – back to Mama – einzutauchen und die Wurzeln zu suchen».

Berücksichtigt worden sind zudem die Beweberbungen der Textildesignerin und Ausstatterin Nina Steinemann, des Filmemachers und Fotografs Ralph Kühne, des Illustrators Benedikt Notter und der Kuratorin Nadine Wietlisbach.

Vergeben worden sind je viermonatige Atelieraufenthalte. Dafür beworben haben sich insgesamt 43 Kulturschaffende. Die Jury: Sandra Baumeler (Verein Städtepartnerschaft Luzern–Chicago), Benji Gross, (FUKA-Fonds Stadt Luzern), Nathalie Unternährer (Leiterin Kulturförderung Kanton Luzern), Verena Omlin (Kulturförderung Stadt Luzern) und Stefan Sägesser (kantonale Kulturförderungskommission).

Per 1. Oktober 2013 übernimmt die Literaturwissenschaftlerin, Publizistin und Kulturmanagerin Sibylle Birrer die Leitung der Abteilung Kulturförderung deutsch im Amt für Kultur des Kantons Bern.

Sibylle Birrer tritt die Nachfolge von Barbara den Brok an, die das Amt für Kultur Anfang 2013 verlassen hat. Als ehemaliges Mitglied der kantonalen deutschsprachigen Literaturkommission sei sie mit der Berner Kulturszene bestens vertraut, schreibt der Kanton. Sie lebt mit ihrer Familie in Bern.

Die 42-Jährige war nach dem Studium der Germanistik und Geschichte als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Schweizerischen Literaturarchiv tätig und bildete sich parallel dazu in Ludwigsburg (D) zur Kulturmanagerin weiter. Von 2002 bis 2008 leitete sie die spartenübergreifende Kulturinstitution Forum Schlossplatz in Aarau.

Stadt und Kanton Luzern sowie das KKL Luzern einigen sich auf ein Finanzierungsmodell für die Werterhaltung des KKL bis 2028 und ein Modell zur Vorfinanzierung der Korrektur am Dach mittels Darlehen. Stadt und Kanton wollen überdies ihre Kulturförderungen koordinieren.

Stadt und Kanton leisten einen einmaligen Investitionsbeitrag von je 2.5 Mllionen Franken. Die private Stiftung Konzerthaus Luzern steht für den privaten Teil der Public-Private-Partnership KKL Luzern und soll in einer neuen Sammlungsaktion rund 3 Millionen Franken beitragen.

Die Stadt Luzern bezahlt zudem jährliche Beiträge von 4.1 Millionen Franken, wobei erstmals per 2019 eine Teuerungsanpassung erfolgen soll. Neu ist, dass auch der Kanton Luzern einen jährlichen Beitrag von 500’000 Franken zur langfristigen Werterhaltung des KKL Luzern zahlen wird.

Stadt und Kanton Luzern planen im Weiteren, ihre parlamentarischen Vorlagen zur Kulturförderung gleichzeitig zu veröffentlichen, weil sie inhaltlich eng zusammenhängen und aufeinander abgestimmt sind. Voraussichtlich im Januar 2014 sollen die entsprechenden Parlamentsdebatten stattfinden.

Klaus Huber für sein Lebenswerk gewürdigt

Am 25. April wurde der Komponist und Kompositionslehrer Klaus Huber für sein Lebenswerk mit dem diesjährigen Deutschen Musikautorenpreis der Gema geehrt.

Klaus-Huber 2012. Foto: Harald-Rehling

Wie die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) mitteilt, zeichnet die Fachjury mit dem Musikautorenpreis den 1924 geborenen Komponisten Klaus Huber aus, der in seinen Werken vom Glauben an die Möglichkeit einer anderen, besseren Welt angetrieben war und ist. Sein zutiefst humanistisches Komponieren beziehe europäische Traditionen ebenso ein wie Elemente aussereuropäischer Musik, und komme zu einer eigenständigen gestischen und kommunikativen Musiksprache, die ihre widerständige Dimension aus konstruktiver Durcharbeitung und erschütternder Ausdrucksstärke gewinne.

Werke wie Die Seele muss vom Reittier steigen, Tenebrae und Schwarzerde verwendeten nicht nur Tonstufen abseits des westlichen Intervallsystems, sondern stünden für musikalische Neugier und Transzendenz gleichermassen, schreibt die Gema weiter.

Zudem hat Klaus Huber hat im Rahmen seiner Lehrtätigkeit u. a. an der Hochschule für Musik Freiburg, bedeutende zeitgenössische Komponisten geprägt: Younghi Pagh-Paan, Brian Ferneyhough, Toshio Hosokawa und Wolfgang Rihm zählten zu seinem Schülerkreis.

 

Das Kuratorium für Kulturförderung des Kantons Solothurn vergibt im Auftrage des Regierungsrates zum zweiten Mal nach 2012 je mit 15’000 Franken dotierte Förderpreise, drei gehen an Musikerinnen und Musiker.

Ende November 2012 wurde zum zweiten Mal das Bewerbungsverfahren für die Förderpreise sowie die Atelierstipendien ausgeschrieben, die vom Kantonalen Kuratorium für Kulturförderung im Auftrage des Regierungsrates vergeben werden.

Insgesamt 55 Bewerbungen sind eingegangen, 48 Bewerbungen auf einen Förderpreis, 23 für einen Aufenthalt 2014 im Künstleratelier in Paris, das der Kanton Solothurn seit 2001 in Zusammenarbeit mit dem Kanton Aargau anbietet.

Förderpreise zugesprochen erhalten haben: der 1986 geborene Oltener Reggaemusiker Patrick Bütschi, die 1988 geborene Langendorfer Pianistin und Sängerin Adina Friis und der Komponist Jannik Giger (*1985), der bis 2010 im Kanton Solothurn wohnhaft war.

Die Aufenthalte im Künstleratelier Paris sind im ersten Halbjahr 2014 der bildenden Künstlerin Cecile Weibel (*1984) und im zweiten der Theaterfrau Giulietta-Susanne Odermatt zugesprochen worden.

 

Richard Wagner im Fokus der Wissenschaft

Um den 200. Geburtstag des am 22. Mai 1813 in Leipzig geborenen Richard Wagner trifft sich am Institut für Musikwissenschaft der Uni Leipzig vom 19. bis zum 25. Mai 2013 was in der Wagner-Forschung Rang und Namen hat. Aus der Schweiz reisen die Musikwissenschaftler Hans-Joachim Hinrichsen (Zürich) und Arne Stollberg (Basel) an.

Richard Wagner. Porträt um 1862 von Cäsar Willich,SMPV

Eingebettet in die Jubiläumsfeierlichkeiten geben ein öffentlich zugängliches Podiumsgespräch sowie eine dichte Vortragsfolge von 58 Wissenschaftlern aus aller Welt einen umfassenden Überblick über den Stand der Forschung. Die Fachleute stellen aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse vor, die auch im Tagungsband veröffentlicht werden.

Ziel ist eine kritische Standortbestimmung der Wagner-Forschung und der überaus lebendigen und sehr heterogenen Wagner-Rezeption. Damit präsentiert die Leipziger Konferenz der Öffentlichkeit ein aktuelles, wissenschaftlich relevantes und breit gefächertes Bild des Menschen und Künstlers Richard Wagner und seiner Wirkung.

Wie bereits 2010 die Tagung zu Robert Schumann wird auch der mehrtägige Wagner-Kongress 2013 vom Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig ausgerichtet.

Mehr Infos: www.Internationale-richard-wagner-tagung-leipzig-2013.de

Bounce gewinnt Jazzpreis der ZKB 2013

Julian Hesse, Jonathan Maag, Andrey Tatarinets und Dominik Chansorn, Absolventen der Hochschule der Künste Bern (HKB) haben mit ihrer Band Bounce den Jazzpreis der Zürcher Kantonalbank 2013 gewonnen.

Foto: © Rita Stricker-Vogel

In der Begründung für die Preisvergabe an Bounce nannte die international zusammengesetzte Jury Begriffe wie «Dringlichkeit», «Risikofreude» und «Energie». Den zweiten Platz (5000 Franken) erreichte das Berner Trio Kaos Protokoll. 

Der Jazzpreis der Zürcher Kantonalbank ist zum elften Mal vergeben worden, dieses Jahr erstmals im Rahmen eines viertägigen Festivals mit sechs ausgewählten Bands.

Der Preis soll in Form von Leistungen für die Musik eingesetzt werden: Studioproduktion, Videoproduktion, CD- und Label-Kosten, Instrumente, Promotion oder Booking. Die Siegerband spielt zudem am Eröffnungsabend des Zürcher Festivals jazznojazz im Zürcher Jazzclub Moods.
 

Der Thurgau vergibt einmal jährlich sechs persönliche Förderbeiträge an Kulturschaffende aus dem eigenen Kanton. Die Förderbeiträge sind mit je 25‘000 Franken dotiert. Unter den diesjährigen Geförderten findet sich ein Musiker.

Die Fachjury hat aus 34 Bewerbungen die folgenden sechs Thurgauer Künstlerinnen und Künstler ausgewählt: Fabian Alder, Regisseur, Berlin; Gabriel Estarellas Pascual, Musiker, Amriswil; Cécile Hummel, bildende Künstlerin, Basel; Andri Stadler, bildender Künstler, Luzern; Michaela Stuhlmann, Performerin, Müllheim sowie Bettina Wohlfender, Autorin, Sirnach.

Die Übergabe der Förderbeiträge findet im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am Dienstag, 11. Juni 2013, um 19.30 Uhr im Kulturforum Amriswil statt. Die Übergabefeier ist zugleich auch Gelegenheit für Begegnungen zwischen Kulturschaffenden, Politikern und Kulturförderern. Musikalisch begleitet wird der Anlass von Raphael Jost und seiner Band.

Die Beiträge sind von einer Jury vergeben worden, die sich aus den Fachreferentinnen und -referenten des Kulturamts und externen Fachpersonen zusammensetzt. Ihr gehören gehörten an: Katharina Ammann (Konservatorin Bündner Kunstmuseum Chur), Ursula Badrutt (Leiterin Kulturförderung/Kunstpflege des Amts für Kultur Kanton St. Gallen), Anja Bühnemann (Musikkritikerin), Pat Kasper (Musiker, Tonstudio-Supporter), Astrid Künzler-Büchter (Tänzerin, Choreografin), Markus Landert, (Direktor Kunst- und Ittinger Museum Thurgau), Martin Preisser (Kulturjournalist, Musiker), Andreas Schweizer (Leiter der Jugendmusikschule Weinfelden), Paul Steinmann (Autor, Regisseur), Christof Stillhard (Leiter Kulturförderung der Stadt Frauenfeld), Peter Surber (Journalist), Elisabeth Tschiemer (Verlegerin), Judit Villiger (Kunstschaffende), Cornelia Zecchinel (PR-Beraterin) sowie Monika Schmon (Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kulturamts).

Tschaikowskys Leben

Modest Tschaikowskys Biografie seines Bruders liegt nach über hundert Jahren in einer neuen Ausgabe vor.

Peter Iljitsch Tschaikowsky porträtiert von Nikolai Kusnetsow 1893, Wikimedia commons

In der reichhaltigen Literatur über den Komponisten, Bearbeiter, Dirigenten, Musiktheoretiker und Pädagogen Peter Tschaikowsky nimmt die von seinem Bruder Modest verfasste Biografie eine herausragende Stellung ein. Das russisch geschriebene Werk erschien 1903 bei Tschaikowskys Hauptverleger Jurgenson in Moskau in zwei Bänden und zählt über 1300 Seiten. Grösstenteils auf dem Briefwechsel mit der eng befreundeten Mäzenin Nadeschka von Meck basierend, enthält es auch Briefe an die Berufskollegen Alexander Glasunow und Sergej Tanejew, Porträts und weitere Abbildungen.

Ins Deutsche übertragen wurden die beiden Bände von Paul Juon (1873–1940), einem schweizerisch-russischen Tanejew-Schüler aus Moskau. Die zu einem wichtigen Quellenwerk gewordene, schon früh vergriffene Publikation zählte fast ein Jahrhundert lang zu den seltensten Musikerbiografien. Erstaunlicherweise erschien die Neuausgabe erst 2011 als 13. Band der Tschaikowsky-Studien. Für die sorgfältig revidierte Edition, gefördert durch die Internationale Juon-Gesellschaft (Liebefeld/BE) und die Tschaikowsky-Gesellschaft Tübingen, zeichnen Alexander Erhard und Thomas Kohlhase verantwortlich. Juons Übertragung werfen sie vor, sie sei «sprachlich zuweilen wunderlich und nicht immer befriedigend, voller stilistischer Sonderbarkeiten». Da ihre korrigierte Neuausgabe der in der Slavistik üblichen Transliteration folgt, erscheint Frau von Meck in der phonetisch zwar konsequenten, jedoch ebenso wunderlichen wie unbefriedigenden Schreibweise «fon Mekk».

Im Unterschied zum deutschen Erstdruck nennt die Neuausgabe bei Daten sowohl den Julianischen Kalender «alten Stils» als auch den Gregorianischen Kalender. Im Weiteren verdienen im wissenschaftlichen Anhang ein differenziertes Sachregister, ein alphabetisches Werkverzeichnis, ein Namenregister, ein Abkürzungsverzeichnis und weitere Register erwähnt zu werden. Ausführlich mit Briefzitaten dokumentiert wird die Entstehung des 1878 in Clarens am Genfersee komponierten Violinkonzerts und der dort begonnenen Oper Die Jungfrau von Orleans.

Image

Modest Tschaikowsky, Das Leben Peter Iljitsch Tschaikowskys, deutsch von Paul Juon, Neuausgabe von Alexander Erhard und Thomas Kohlhase, XXX S., 2 Bände, 1152 S., € 54.95, Schott, Mainz 2011, ISBN 978-3-7957-0778-1

Giga-Hertz-Preis für Elektronische Musik

Seit dem Jahr 2007 verleihen das ZKM | Institut für Musik und Akustik und das Freiburger Experimentalstudio des SWR den Giga-Hertz-Preis für elektronische und akusmatische Musik. Die nächste Ausschreibung läuft.

Foto: TiM Caspary – pixelio.de

Mit insgesamt 94’000 Euro Preisgeld zählt der Preis zu den höchst dotierten in diesem Genre. Erstmalig werden neben den Preisen für elektronische und akusmatische Musik auch Preise in der Kategorie «Sound Art – Sound als Medium der Bildenden Kunst» vergeben.

Neben einem Preis für das Lebenswerk, dotiert mit 15’000 Euro, werden bis zu vier Produktionspreise à 8000 Euro verliehen.

Ausgezeichnet werden «Arbeiten, die die zeitliche Beschränkung und lineare Struktur von Musik aufbrechen und die rein klanglichen durch visuelle und räumliche Elemente ergänzen, zum Beispiel in Form einer Klanginstallation, einer Klangskulptur oder ähnlichem».

Details zur Ausschreibung: www.giga-hertz-preis.de

Das 12. Eidgenössische Volksmusikfest findet nach einem Entscheid der Delegiertenversammlung des Verbands Schweizer Volksmusik (VSV) 2015 in Aarau statt. Zu dem Grossanlass werden rund 70’000 Besucher erwartet.

Das Fest geht vom 11. bis 13. September 2015 in Aarau mit bis zu 400 Formationen und  rund 1200 Musikantinnen und Musikanten über die Bühnen. Im gleichen Jahr findet in Meiringen das Schweizer Gesangfest 2015 statt, und zwar vom 12. bis 21. Juni.

Der Verband Schweizer Volksmusik (VSV) bezweckt die Förderung, Erhaltung und Pflege der Schweizer Volksmusik sowie den Zusammenschluss der aktiven Volksmusikanten und Freunde der Volksmusik.

Mehr Infos: www.vsvonline.ch

Aargauer Schulklassen erleben Barockmusik

In den ersten drei Monaten 2013 haben bereits über 1700 Schülerinnen und Schüler im Aargau in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege und dem Barockorchester Capriccio an einem Konzert in speziellem barockem Rahmen teilgenommen.

Foto: zvg,SMPV

Das Capriccio Barockorchester aus Rheinfelden führt in rund 45 Minuten Bach, Lully und Rameau auf, eingebettet in eine Geschichte rund um ein Bauernmädchen, das in der Barockzeit von den Klängen einer Flöte verzaubert wurde, und bindet Schülerinnen und Schüler aktiv in die musikalischen Werke ein.

Die Kinder besuchen die Aufführungen in ausgewählten Kirchen des Aargaus, lernen interessante architektonische Details über den barocken Raum kennen und tauchen in die farbige Musik des Barocks ein.

Das Capriccio Barockorchester wird nach eigenen Angaben bis Ende Jahr vor über 5000 Kindern und Jugendlichen auftreten. Für die Finanzierung eines Folgeprojektes ist bereits gesorgt: Ständerätin Christine Egerszegi hat für ihr Engagement für die Initiative Jugend und Musik den renommierten Johanna Dürmüller-Bol Young Classic Award erhalten und das Preisgeld Capriccio gespendet.

Mehr Infos: www.kulturmachtschule.ch

 

Auszeichnung für Fritz Näf

Am 19. April wurde der Chorleiter, Sänger und Musikpädagoge Fritz Näf in Winterthur für sein kulturelles Lebenswerk geehrt.

Foto: zvg

Wie der Regierungsrat des Kantons Zürich im Protokoll seiner Sitzung vom 19. September 2012 festhält, wird die Goldene Ehrenmedaille «traditionsgemäss einer Zürcher Persönlichkeit in Anerkennung ihres kulturellen Lebenswerks verliehen.

Fritz Näf, geboren 1943 in Weiach, erwarb das Primarlehrerpatent und studierte danach an den Musikhochschulen in Zürich, Basel und Freiburg im Breisgau Gesang und liess sich gleichzeitig zum Lehrer für musikalische Früherziehung und Grundschule ausbilden. Ende der 70er-Jahre studierte er Chor- und Orchesterleitung bei Erich Schmid und Paul Schaller.

Er unterrichtete Sologesang (u. a. an der Schola Cantorum Basilensis) und musikalische Grundkurse und leitete Vokalensembles und den Chor der Musikhochschule in Winterthur. 1986 bis 2000 stand er der Musikschule und dem Konservatorium Winterthur vor. Bei der Gründung der Hochschule Musik und Theater Zürich (HMZ) wurde er deren erster Rektor. Bereits 1961 wirkte er in verschiedenen Produktionen in der Schweiz als Sänger mit, ab 1969 als Konzert- und Opernsänger in ganz Europa.

1978 gründete er an der Schola Cantorum Basilensis das professionelle Vokalensemble Basler Madrigalisten, mit dem er zahlreiche Werke uraufführte. 1997 erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Tonhalle-Orchester Zürich die Gründung des Schweizer Kammerchors. Ab 2000 war Fritz Näf vollzeitlicher künstlerischer Leiter dieser beiden Ensembles bis zur Auflösung des Schweizer Kammerchors im Sommer 2011 bzw. der Stabsübergabe bei den Basler Madrigalisten auf 1. Januar 2013 an Raphael Immoos.»
 

get_footer();