28. Davos Festival verabschiedet Graziella Contratto

Die letzte von der abtretenden Intendantin Graziella Contratto gestaltete Ausgabe des Davos Festival wartet wie gewohnt mit einem originellen und stimmigen Programm und vielversprechenden Nachwuchsinterpreten auf. Als Composer in residence gastiert der Glarner Komponist Balz Trümpy im Bündner Kurort.

Bild: Davos Festival

«Glücksfall – Serendipity» bedeute das unvermutet Zufallende, das Märchenhafte, Idyllische, Unerhörte, erklärten die Festival-Geschäftsführerin Dolores Mark und Graziella Contratto an der Vorstellung des Programms vor Medienvertretern.

Alte Pilgergesänge, Werke der Glückskinder Mozart und Mendelssohn, Transkriptionen «mit plötzlichem Mehrwert», das Liegekonzert, eine Nomadenwanderung, Wagner im Salon, ein Wunschkonzert und das Preisträgerkonzert in Zusammenarbeit mit dem Concours Ernst Haefliger sind einige der Angebote.

Junge Musikerinnen und Musiker wie der Pianist Benyamin Nuss, die Sopranistinnen Julia Westendorp und Lena Kiepenheuer, der Klarinettist Nils Kohler, das Hermès Quartett oder auch Laura Schmid, die Gewinnerin des Prix Credit Suisse Jeunes Solistes 2013, werden in Davos zu hören sein.

«Werk für drei von neun Musen» heisst das Auftragswerk, das Trümpy speziell für das Davos Festival und das Mittelaltergesang-Ensemble Les Neuf Muses geschrieben hat. Zudem leitet er einen Workshop mit den beiden Nachwuchskomponisten Matthias Renaud (Schweiz) und Demetre Gamsachurdia (Georgien) die ihre eigens fürs Davos Festival komponierten Werke vorstellen.

Mehr Infos: www.davosfestival.ch
 

Verschollene Brahms-Materialien wiederentdeckt

Musikwissenschaftler der Universität Bremen haben das bislang verschollen geglaubte Notenmaterial der Uraufführung des Triumphliedes op. 55 von Johannes Brahms im Archiv der Philharmonischen Gesellschaft Bremen wiedergefunden.

Brahms-Denkmal in Detmold © Pink Dispatcher, wikimedia commons,SMPV

Anhand der historischen Abschriften der Chor- und Orchesterstimmen und im Vergleich zur bekannten, späteren Fassung des grossangelegten Werks sei es Ulrich Tadday und Katrin Bock gelungen, die Partitur der Uraufführung von 1871 vollständig zu rekonstruieren, schreibt die Universität Bremen.

Weit mehr als 300 Abweichungen, grössere und kleinere Veränderungen, prägen die Komposition: Im Unterschied zur bekannten späteren Fassung steht die Bremer Fassung des Triumphliedes nicht in D-Dur, sondern in C-Dur.

Sie verfügt über weniger Blasinstrumente, und die grossen Chorpartien sind in Rhythmik und Artikulation viel fliessender ausgesetzt. Insgesamt wirkt sie im musikalischen Satz wesentlich filigraner, weniger markant und martialisch.

Die Komposition unterscheidet sich so sehr von der bekannten, späteren Fassung, dass es gerechtfertigt sei, sie als eigenständiges Werk zu bezeichnen, so die Uni weiter: Die «Bremer Fassung des Triumphliedes» wird in die Johannes-Brahms-Gesamtausgabe aufgenommen und als Studienedition im Henle-Verlag veröffentlicht werden.

Joseph Haydn Stiftung in Basel gegründet

In Basel ist eine Joseph Haydn Stiftung gegründet worden. Ihr Ziel: Mit Blick auf den 300. Geburtstag des Komponisten im Jahr 2032 sollen sämtliche 107 Haydn-Sinfonien aufgeführt und auf Tonträger eingespielt werden. Hinter dem Projekt steht der Musikmanager Christoph Müller.

Joseph Haydn porträtiert von Thomas Hardy

Das Projekt soll in rund 38 Konzertzyklen über 19 Konzertsaisons umgesetzt. Konzerte werden jeweils in der Martinskirche Basel und in der Tonhalle Zürich stattfinden.

Die künstlerische Leitung des musikalischen Grossprojektes hat der italienische Barockspezialist Giovanni Antonini. Er wird rund zwei Drittel aller Sinfonien mit dem von Müller betreuten kammerorchesterbasel und einen Drittel mit seinem eigenen Orchester, dem giardino armonico, produzieren. Christoph Müller ist auch Intendant des Menuhin Festival Gstaad.

Noch ist die Stiftung mit verschiedenen CD-Labels in Kontakt, um die Details der jeweiligen Veröffentlichungen zu klären. Die Finanzierung des gesamten Projektes ist durch zwei Basler Mäzene sichergestellt.

Mischa Cheung gewinnt Allround Piano Contest

Dem Zürcher Pianisten Mischa Cheung ist im Kaufleuten Zürich am Allround Piano Contest das mit 15 000 Franken dotierte Stipendium der Stiftung Nico Kaufmann zugesprochen worden.

Cheung hat sich in zwei Runden gegen zwölf Konkurrentinnen und Konkurrenten durchgesetzt. Das Stipendium ist zum ersten Mal in Form eines öffentlichen Wettbewerbs vergeben worden. Gesucht waren Pianistinnen und Pianisten, die in der Lage sind, als Allround-Musikerinnen und -Musiker mit grosser Stilvielfalt, Fantasie und improvisatorischem Können spontan auf unvorbereitet gestellte Aufgaben zu reagieren.

In zwei Runden, die am 25. Mai durchgeführt wurden, mussten die Kandidatinnen und Kandidaten Stummfilme begleiten, sich von Bildern musikalisch inspirieren lassen oder Jazz-Standards und Pop-Songs variieren.

Mischa Cheung wurde 1984 als Sohn schweizerisch-chinesischer Eltern geboren und begann im Alter von drei Jahren mit dem Klavierspiel. Er erlangte 2009 an der Zürcher Hochschule der Künste in der Meisterklasse von Konstantin Scherbakov das Konzertdiplom mit Auszeichnung und schloss zwei Jahre später mit einem «Master of Arts in Specialized Music Performance» ab.

Die vom Präsidialdepartment der Stadt Zürich verwaltete Stiftung Nico Kaufmann richtet jährlich ein Stipendium zu Gunsten von Musikerinnen und Musikern aus, die im Ausschreibungsjahr das 35. Altersjahr noch nicht erreicht haben und in der Schweiz domiziliert sind. Die diesjährige Jury bestand aus dem Direktor der Abteilung Musik der Zürcher Hochschule der Künste, Michael Eidenbenz, sowie dem Pianisten André Desponds und der Pianistin Vera Kappeler.
 

Unter anderen das Montreal Symphony Orchestra, das Mariinsky-Orchester und das BBC Symphony Orchestra sind 2013/14 Gäste der Migros-Kulturprozent-Classics. Dazu gibt’s ein Auftragswerk an David Philip Hefti und Wiederaufnahmen zweier Werke Dieter Ammanns.

Die Migros-Reihe schärft ihr Profil mehr und mehr und der Erfolg scheint ihr recht zu geben. In der nun abgeschlossenen Saison waren, wie an der Medienkonferenz zur Präsentation der Saison erklärt wurde, die Konzerte zu 93 Prozent ausgelastet.

Das Schweizer Schaffen wird in der kommenden Saison nicht nur mit der Einladung bedeutender Interpreten reflektiert – der Sopranistinnen Marysol Schalit und Rachel Harnisch, der Cellistin Sol Gabetta, des Oboisten Matthias Arter – sondern auch mit der dezidierteren Zusammenarbeit mit Schweizer Komponisten.

Von Dieter Ammann kommen «Boost» und «Core» zu Zweit- und Drittaufführungen. «Core» wird vom Mariinsky-Orchester gespielt. Dessen Dirigent Valery Gergiev ist von dem Stück laut Mischa Damev, dem Intendanten der Konzertreihe, so angetan, dass er es zuvor auch in St. Petersburg ins Programm aufnehmen will.

Die weiteren eingeladenen Orchester sind das Orchestre Révolutionnaire et Romantique (Leitung John Eliot Gardiner, Solistin unter anderen Rachel Harnisch), das Budapest Festival Orchestra (Iván Fischer, Solistinnen Maria João Pires und Marysol Schalit) und das Kammerorchester Basel (Leitung Mario Venzago, Solisten Sol Gabetta und Matthias Arter).

Extrakonzerte geben das Beijing Symphony Orchestra in Bern – mit der Bambusflöten-Virtuosin Tang Junqiao -, die Camerata Bern sowie das Polish Chamber Orchestra in Genf.

Das Montreal Symphony Orchestra wird von Kent Nagano geleitet (Solist Marc-André Hamelin), das Mariinsky-Orchester von Valery Gergiev (Solist Denis Matsuev) und das BBC Symphony Orchestra von Sakari Oramo (Hauptsolist Leonidas Kavakos).

Das ganze Programm: www.migros-kulturprozent-classics.ch

1. Preis für Astrig Siranossian und Andriy Dragan

Das Finale fand vor viel Publikum am 25. Mai im Hans-Huber-Saal des Stadtcasinos statt.

Foto: Gérard Tissier

In der Vorrunde des ersten Duowettbewerbs der Hochschule für Musik Basel wurden aus 15 Instrumentalduos mit Klavier drei Ensembles für das Finale ausgewählt. Sie spielten je ein halbstündiges Konzertprogramm mit Werken von Robert Schumann, Bohuslav Martinů, Thomas Demenga, Benjamin Britten, Witold Lutosławski und Claude Debussy.

In der Jury sassen Katharina Gohl Moser, Philippe Racine, Thomas Füri und Bruno Canino. Die von der August Pickhardt Stiftung Riehen gestifteteten Preise wurden in dieser Reihenfolge verliehen:

1. Preis 10 000 Franken: Astrig Siranossian, Violoncello und Andriy Dragan, Klavier
2. Preis 7500 Franken: Joonas Pitkänen, Violoncello und Fiore Favaro, Klavier
3. Preis 5000 Franken: Mirka Šćepanović, Violine und Elena Petrova, Klavier
 

Quartett Bruchs und Kyrie Rheinbergers neuentdeckt

Eine Frankfurter Musikwissenschaftlerin hat in den Archiven der Frankfurter Mozart-Stiftung ein verschollen geglaubtes Streichquartett von Max Bruch und ein Jugendwerk Josef Rheinbergers entdeckt.

Rathausturm Köln mit der Figur von Max Bruch (rechts). Foto: Raymond, wikimedia commons,SMPV

Die Musikwissenschaftlerin Ulrike Kienzle recherchierte im Rahmen des 175-Jahre-Jubiläums der Stiftung für eine Festschrift. Das Quartett, mit dem sich Bruch als 14-Jähriger um ein Stipendium bewarb, fand sich in seinen Bewerbungsunterlagen.

In Bewerbungsunterlagen von 1851 des liechtensteinischen Tonschöpfers Josef Rheinbergers entdeckte Kienzle zwischen Briefen und Zeugnissen in der Handschrift des Komponisten überdies ein Kyrie.

Die 1838 in Frankfurt am Main gegründete Mozart-Stiftung widmet sich der Förderung junger Komponisten. Zu den Stipendiaten gehörten in ihren historischen Anfängen Max Bruch, Engelbert Humperdinck, Ludwig Thuille und Ernst Toch. Die Förderung erfolgt in Form monatlicher Stipendien, gelegentlich auch durch Aufführungen von Werken der Stipendiaten.

Schweizer Jugendchor mit internationalem Grosserfolg

Der Schweizer Jugendchor war zum 13. Internationalen Chorwettbewerb nach Marktoberdorf eingeladen worden. Über die Pfingsttage wurde er in Deutschland mehrfach ausgezeichnet.

Foto: © Internationalen Kammerchorwettbewerb Marktoberdorf

Bei seiner ersten Teilnahme am bekanntesten Chorwettbewerb Europas erreichte der Schweizer Jugendchor (SJC) den zweiten Rang, während der Universitätschor von Houston (USA) und der Kammerchor Saarbrücken erstplatziert wurden. Wie der SJC schreibt, begeisterte die Interpretation des abwechslungsreichen Programmes nicht nur die Jury: Das Publikum wählte den Chor sogar auf den ersten Rang. Der Schweizer Jugendchor stand unter der Leitung von Andreas Felber (LU) und Dominique Tille (VD), der einen Spezialpreis für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werkes (Ilja Panzer: Sometimes I wish) erhielt. Ausserdem wurde am Wettbewerb Carl Rüttis Und wieder rauscht mein tiefes Leben lauter uraufgeführt. Für die Interpretation dieses Werks wurde der Kammerchor Saarbrücken mit dem Sonderpreis der Carl Orff-Stiftung Diessen am Ammersee ausgezeichnet.

Die 10 teilnehmenden Chöre aus Deutschland (2), Serbien, USA (2), Puerto Rico, den Philippinen, Finnland, Frankreich und der Schweiz gaben insgesamt 13 Konzerte in der Region. Die 360 Sängerinnen und Sänger begeisterten über 5000 Zuhörer und über 100 geladene Gäste aus der ganzen Chorwelt. 150 Werke wurden während dem Wettbewerb gesungen, der von sechs Radiostationen aufgenommen und übertragen wurde.

Der Schweizer Jugendchor wurde 1994 von seinem ständigen künstlerischen Leiter Hansruedi Kämpfen, Musikdirektor der Stadt Brig, mitgegründet und zählt über 50 Sängerinnen und Sänger aus 15 Kantonen. Jeweils im November findet das Vorsingen für das folgende Jahr statt. Die Mitglieder sind zwischen 16 und 26 Jahre alt und proben jeweils ein längeres Konzertprogamm an zwei Wochenenden und einer Probewoche an Ostern. Nächste Konzerte:

Bern, Nydeggkirche, Samstag 8. Juni, 20.00 Uhr
Glarus, Stadtkirche, Sonntag 9. Juni, 17.00 Uhr

 

Nominiert für den Medienpreis Leopold

17 Musikproduktionen dürfen sich Hoffnungen machen auf den Medienpreis Leopold – Gute Musik für Kinder.

Illustration von Martin Bernhard aus «Der Elefantenpups», Schott-Verlag, Mainz,SMPV

Am 27. September 2013 wird im Kölner Funkhaus des WDR der Kinder-Medienpreis Leopold – «Gute Musik für Kinder» zum neunten Mal vergeben. Beworben haben sich 130 Musikproduktionen auf CD, CD-ROM und DVD. Die 17 nun nominierten, besonders gelungenen Tonträger dürfen schon jetzt mit dem Prädikat «Empfohlen vom Verband deutscher Musikschulen» werben und stehen damit auf der Hörmedien-Empfehlungsliste des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM).

Die Zielgruppe selbst, die diesjährige Kinderjury des Humboldt-Gymnasiums Köln, wird bei der Preisverleihung den Sonderpreis «Poldi» an ihren Favoriten aus dem Wettbewerb vergeben.

Die Nominierungen für den Leopold 2013 lauten:

  • Aktive Musik Verlagsgesellschaft mbH/Igel Records: Georg Friedrich Händel – Der Messias (ab 8 Jahren)
  • Aktive Musik Verlagsgesellschaft mbH/Igel Records: Wolfgang Amadeus Mozart – Don Giovanni (ab 8 Jahren)
  • AMA Verlag GmbH: Planet der Drachen – Ein musikalisches Weltraumabenteuer (ab 5 Jahren)
  • AraM Verlag: Der Zaunkönig und die silberne Flöte (ab 6 Jahren)
  • Die Blindfische: Muhsik (von 5 bis 10 Jahren)
  • Edition SEE-IGEL: Der gestiefelte Kater (ab 5 Jahren)
  • Edition SEE-IGEL: himmelweit (ab 7 Jahren)
  • GLM Music GmbH: Quadro Nuevo – Schöne Kinderlieder (von 3 bis 12 Jahren)
  • headroom Verlag: Die große Wörterfabrik (ab 4 Jahren)
  • headroom Verlag: Eine Weihnachtsgeschichte – Christmas Carol (ab 6 Jahren)
  • Helbling Verlag GmbH: Mozarts Zauberflöte (von 8 bis 12 Jahren)
  • Jumbo Neue Medien & Verlag GmbH: Ich bin zwei und schon dabei (ab 2 Jahren)
  • Monarda Publishing House Ltd.: Jazzträume in Cleveland – Eine musikalische Reise durch die Zauberwelt des Saxophons (ab 12 Jahren)
  • murmel records – Ulrike & Bernd Meyerholz GbR: MilchBarJazz – für kleine und große Genießer (von 4 bis 9 Jahren)
  • Schott Music GmbH & Co. KG: Der Elefantenpups (ab 5 Jahren)
  • Tonstudio Krauthausen GmbH: Dieses Lied (von 10 bis 15 Jahren)
  • Tyxart: Sax & Moritz (ab 9 Jahren)

Die kommentierte Preisträger- und Empfehlungsliste kann ab Oktober 2013 beim VdM (Plittersdorfer Straße 93, 53173 Bonn, E-Mail: vdm@musikschulen.de) bestellt werden.

www.medienpreis-leopold.de

Bauarbeiten zur Klosterinsel Rheinau im Zeitplan

Der Kanton Zürich teilt mit, dass die Arbeiten zur Eröffnung der Musikinsel Rheinau planmässig voranschreiten. Die ersten Buchungen für die Räumlichkeiten würden bereits getätigt. Die offizielle Eröffnung ist in genau einem Jahr.

Niklaus Schlatter, 2013

Für die Renovationsarbeiten und die baulichen Massnahmen zur Umnutzung der ehemaligen psychiatrischen Klinik hat der Zürcher Kantonsrat im September 2012 mit grossem Mehr einen Objektkredit von 28,5 Millionen Franken bewilligt.

Die Stiftung «Schweizer Musikinsel Rheinau» mietet die Räumlichkeiten zu einem jährlichen Mietzins von 330‘000 Franken. Sie übernimmt ferner die umfangreichen Anlaufkosten und die selbst bei hoher Auslastung zu erwartenden Betriebsdefizite.

Die Stiftung ist mit 20 Millionen Franken dotiert, eingebracht vom derzeitigen Nationalrat und Alt-Bundesrat Christoph Blocher.

Die Musikinsel verfügt über 16 Proberäume – vom Musiksaal für ein grosses Orchester bis zu kleinen, gut gedämmten Räumen für Solisten – und einen Hotelbetrieb. Er umfasst 63 Zimmer mit insgesamt 129 Betten sowie einen historischen Speisesaal mit moderner Aufbereitungsküche und einer Lounge.

Wie die Stiftung mitteilt, ist die Musikinsel im zweiten Halbjahr 2014 schon gut gebucht. Reservationen werden unter Telefon 044 254 53 69 oder per E-Mail entgegengenommen.

Ab Juli werden Führungen angeboten. Anmelden kann man sich dafür über www.musikinsel.ch

 

Kanton Schwyz ehrt Flury, Weber-Wiget und Oetiker

Auf Antrag der Kulturkommission verleiht der Regierungsrat des Kantons Schwyz dem Musiker und Komponisten P. Theo Flury, OSB, sowie der Kulturförderin Heidy Weber-Wiget den Anerkennungspreis 2013 des Kantons Schwyz. Gleichzeitig wird der vielseitige Musiker Marcel Oetiker mit dem Kultur-Förderpreis 2013 ausgezeichnet.

Pater Theo Flury, OSB. Bild: «Einsiedler Anzeiger»,Marcel Oetiker. Foto: «March-Anzeiger» Schranz

Mit der Verleihung des mit 10’000 Franken dotierten Schwyzer Kultur-Anerkennungspreises würdigten Kulturkommission und Regierungsrat den Musiker P. Theo Flury, OSB, der seit vielen Jahren mit seiner künstlerischen Arbeit und seinem grossen Engagement wichtige Impulse in der Schwyzer Kultur setzt, schreibt der Kanton Schwyz. Er habe sich als Stiftsorganist in Einsiedeln, als Dozent und Interpret an der Orgel weit über den Kanton Schwyz hinaus einen Namen gemacht.

Heidy Weber-Wiget wiederum sei aus dem Schwyzer Kulturleben nicht mehr wegzudenken, so der Kanton weiter. Mit einer «unglaublichen Energie, Hartnäckigkeit und Kompetenz» habe sie über Jahrzehnte unzählige Kulturanlässe in den verschiedensten Sparten initiiert und mit viel Erfolg durchgeführt – auf eigene Verantwortung, ehrenamtlich und dabei immer im Hintergrund bleibend.

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Mit der Verleihung des kantonalen Förderpreises in der Höhe von 5000 Franken würdigt die Kulturkommission die Kreativität und das aussergewöhnliche Potenzial des Schwyzerörgeli-Spielers Marcel Oetiker. Mit der Ehrung sollen seine künstlerische Laufbahn sowie die Weiterentwicklung der ausgewiesenen Fähigkeiten unterstützt werden.

Nach Studien an der Musikhochschule Luzern schloss Oetiker 2010 das Bachelor-Studium an der Hochschule der Künste in Bern ab. Als erster Musiker überhaupt habe er diesen Titel mit dem Schwyzerörgeli erreicht. 2012 bestand er sein Masterstudium ebenfalls an der Hochschule der Künste in Bern.

Der Regierungsrat des Kantons Thurgau gewährt dem Winterthurer Gönnerverein Schweizer Klaviertrio für die Durchführung des 5. Internationalen Kammermusikfestivals «Kammermusik Bodensee» einen Lotteriefondsbeitrag von 60 000 Franken.

Der organisierende Gönnerverein Schweizer Klaviertrio hat für das Festival in diesem Jahr als neuen, zusätzlichen Spielort den Seeburgpark Kreuzlingen gewählt, wo im Freien die beiden Eröffnungskonzerte stattfinden werden. Als Schlechtwettervariante würde in unmittelbarer Nähe der Gewölbekeller des Seemuseums zur Verfügung stehen.

Auf Schloss Arenenberg ist am 12. September ein Konzert vorgesehen und vom 13. bis 15. September finden auf der MS Sonnenkönigin ab den Häfen Kreuzlingen, Konstanz, Rorschach und Bregenz vier weitere Konzerte statt.

Für die Nachwuchsförderung sind ein kommentiertes Schülerkonzert und ein Nachwuchskonzert geplant. Die künstlerische Leitung liegt auch bei der fünften Ausgabe beim Thurgauer Martin Lucas Staub, dem Pianisten des Schweizer Klaviertrios.

Die Aufwendungen für das Festival belaufen sich auf 250’000 Franken. Die Veranstalter rechnen mit Einnahmen aus Eintritten und Inseraten in der Höhe von rund 87’000 Franken. Das verbleibende Defizit soll durch Beiträge der öffentlichen Hand, von Stiftungen und Sponsoren getragen werden.

Tod des Komponisten Henri Dutilleux

Der französische Komponist Henri Dutilleux ist im Alter von 97 Jahren verstorben. Mit ihm verliere «die internationale Musikwelt eine ihrer grossen Persönlichkeiten», schreibt der Schott-Verlag.

Bild: (c) Schott Promotion / Milan Wagner

Angesichts eines langen, erfüllten Musikerlebens, das er über viele Jahrzehnte mit seiner Frau, der 2009 verstorbenen Pianistin Geneviève Joy, teilte, hinterlasse er ein konzentriertes Oeuvre aus Orchesterwerken, Liedkompositionen, Ballett- und Kammermusik, so der Verlag weiter.

In eine Künstlerfamilie hineingeboren, erlebte Dutilleux das facettenreiche Musikleben des Paris der Zwischenkriegszeit mit. Zwar pflegte er als Student des Konservatoriums regen Kontakt zu Kollegen wie André Jolivet, Darius Milhaud oder Francis Poulenc, ein Mitglied der Groupe des Six oder der Jeune France wurde er jedoch nicht.

1942 wurde er vorübergehend Chorleiter der Pariser Oper. Mit Kriegsende besserten sich die äusseren Verhältnisse und Dutilleux wechselte zum französischen Rundfunk. Später unterrichtete er Komposition an der École Normale de Musique und am Konservatorium. Zwei Sinfonien (1951 und 1959) brachten die erhoffte internationale Anerkennung als Tonschöpfer.

Dutilleux war fasziniert von der feingliedrigen Polyphonie der franko-flämischen Meister; Bach-Choräle ließen ihn ein Leben lang nicht los und die späten Werke Beethovens waren ihm ein Refugium. Seinen eigenen, individuellen Umgang mit der Harmonik bezeichnete er als freitonale Kontinuität, die die klassische Akkordlehre mit Modalität, Polytonalität und Atonalität in Einklang bringt.

Nach dem Jubiläumsjahr seines 50-jährigen Bestehens tauft sich das Aargauer Symphonie Orchesters in «argovia philharmonic» um.

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Der neue Name stehe für die «nach wie vor ungebrochene Motivation aller Verantwortlichen, den kulturellen Aargauer Leuchtturm noch mehr zum Strahlen zu bringen», schreibt das Orchester in einer offiziellen Mitteilung.

Das Berufsorchester mit einer Besetzung von rund 60 Musikern führt zwei eigene Abo-Reihen mit symphonischer Programmierung. Es gastiert auch regelmässig in der Tonhalle Zürich und ist ausserdem Hausorchester bei der alle drei Jahre stattfindenden «Oper Schloss Hallwyl».

Getragen wird das Orchester vom Kanton Aargau, der ihm 2010 einen «herausragenden Stellenwert in der Aargauer Kulturlandschaft» zugesprochen hat. Seit 2001 leitet der britische Dirigent Douglas Bostock das Orchester als Chefdirigent.

Der offizielle Namenswechsel, mit dem auch ein Logo-Wechsel verbunden ist (siehe Abbildung), erfolgt mit dem Ende der laufenden Saison am 30. Juni 2013. Erreichbar ist das Orchester ab 29. Mai unter dem URL www.argoviaphil.ch.

Am 1. Oktober 2013 übernimmt Christine Wyss, die gegenwärtige Leiterin der Fachstelle Kultur der Gemeinde Köniz, die Leitung der Geschäftsstelle der Kulturkommissionen des Kantons Bern.

Die 41-jährige Bernerin war als Schauspieldramaturgin, Lektorin und Redakteurin des Theaterlexikons der Schweiz tätig. Christine Wyss hat an der Universität Bern Germanistik studiert und ihr Studium 1998 abgeschlossen.

Wyss ist Mitglied der Controlling-Gruppe Musik und der Literaturkommission der Stadt Bern. Durch ihr vielfältiges kulturpolitisches und kulturelles Engagement sei sie in der Berner Kulturszene hervorragend vernetzt, schreibt der Kanton.

Die Geschäftsstelle betreut die Aktivitäten der Kulturkommissionen des Kantons Bern in den Bereichen Ausschreibungen, Auszeichnungen, Ausland- und Reisestipendien sowie Kunstankäufe und führt das Sekretariat. Christine Wyss tritt die Nachfolge von Carine Zuber an, die die Geschäftsstelle bis Ende 2012 geleitet hat und neu das Zürcher Jazzlokal Moods leitet. Interimistisch ist Lukas Vogel für die Kulturkommissionen zuständig.

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