Pro Helvetia fördert Musikinformationsprojekte

Mit dem Schwerpunkt «Digitale Kultur» reagiert Pro Helvetia auf die Omnipräsenz Neuer Medien. Im Fokus sind mobile Geräte, die Digitalisierung in den Kunstsparten und interdisziplinäre Kooperationen. Gefördert werden unter anderem Informationsprojekte in der Musik.

Foto: Victor Tongdee – Fotolia.com

Rund die Hälfte der Schweizer Bevölkerung nutzt heute ein Smartphone. Auch andere mobile Geräte, die uns erlauben, immer und überall online zu sein, sind tief in unseren Alltag eingedrungen. Wie wirkt sich diese Omnipräsenz aufs künstlerische Schaffen aus? Und welche neuen künstlerischen Ausdrucksformen bringen sie hervor? Diese Fragen greift die Schweizer Kulturstiftung von 2013 bis 2015 mit ihrem neuen Programm «Mobile. In Touch with Digital Creation» auf.

Die zweite Achse des Schwerpunkts «Digitale Kultur» öffnet sich den Einflüssen der Digitalisierung auf die Verbreitung, die Promotion und die Vermittlung in den klassischen Kunstdisziplinen wie beispielsweise Literatur im Netz oder Musikinformationsprojekte.

Über die Ausschreibung «Interdisziplinäre Kooperationsprojekte Neue Medien» sind schliesslich Gemeinschaftsprojekte von Veranstaltern, Institutionen und Produzenten gesucht, die sich künstlerisch mit jüngsten digitalen Technologien oder deren gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen auseinandersetzen.

Der Schwerpunkt «Digitale Kultur» der Pro Helvetia umfasst die Jahre 2012 bis 2015 und hat ein Budget von 1,8 Millionen Franken. Gesuche sind über www.myprohelvetia.ch einzureichen.

 

Ein Schweizer an der Spitze der Musikhochschule Lübeck

Der Senat der Musikhochschule Lübeck (MHL) hat Rico Gubler – zur Zeit Studiengangleiter an der Hochschule für Musik in Basel – mit eindeutiger Mehrheit zum neuen Präsidenten der MHL gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Inge-Susann Römhild an, die die Hochschule seit 1994 geleitet hat.

Foto: zvg

Den 41-jährigen Zürcher Gubler hat die Findungskommission unter 18 externen Mitbewerbern ausgewählt, wie die MHL schreibt. Gubler tritt seine sechsjährige Amtszeit am ersten März 2014 an. Er ist zurzeit Studiengangleiter an der Hochschule für Musik in Basel, wo er auch mit Aufgaben der Hochschulleitung betraut ist.

Gubler studierte Saxophon, Komposition und Jura und wirkte neben seinen Verwaltungsaufgaben als freischaffender Saxophonist und Komponist sowie als Dozent an verschiedenen schweizerischen Hochschulen.

Inge-Susann Römhild leitet die MHL noch bis zum 28. Februar 2014. Mit 19 Jahren Amtszeit ist sie aktuell die am längsten amtierende Leiterin einer deutschen Musikhochschule. Sie wurde 1994 erstmals zur Rektorin der MHL gewählt. Nach vier weiteren Amtszeiten als nebenamtliche Rektorin wurde sie 2008 erstmals zur hauptamtlichen Präsidentin.

Statik historischer Klaviere unter der Lupe

Statiker der TU Dresden modellieren in Zusammenarbeit mit der ETH und Genfer Spezialisten, wie Klimaschwankungen und mechanische Beanspruchungen historischen Klavieren schaden und wann sie noch gespielt werden können.

Foto: Petra Engeljehringer / Pixelio.de,SMPV

Erste Untersuchungen sind bereits in einem Vorgängerprojekt von 2009 bis 2011 vorgenommen worden. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Aufgabe, das sogenannte Tragverhalten der historischen Objekte realitätsnah zu simulieren, extrem komplex und der Forschungsbedarf sehr gross ist.

Neben den Modellierungen der Dresdner Wissenschaftler werden die Schweizer Kooperationspartner von der ETH Zürich im experimentellen Teil des Projekts die spezifischen Materialeigenschaften untersuchen. Neben den Hölzern stehen vor allem die damals üblichen Klebstoffe und Beschichtungen im Focus.

Am Ende wollen die Forscher nicht nur verstehen, welche Beanspruchungen zu welchen Schäden führen, sondern auch Grenzwerte festlegen und Empfehlungen für die Aufbewahrung und Nutzung der historischen Holzobjekte formulieren.

Die Wissenschaftler des Dresdner Instituts für Statik und Dynamik der Tragwerke um Michael Kaliske kooperieren für die Untersuchungen mit dem Institut für Baustoffe der ETH Zürich, dem Händel-Haus in Halle/Saale und dem Musée d’Ethnographie in Genf.

Bienenklänge werden zur begehbaren Installation

Die erstaunliche Vielfalt von Bienenklängen ist derzeit am Zoologischen Museum der Universität Zürich zu hören – in einer begehbaren Klanginstallation des Musikers Beat Hofmann.

Foto: gnubier / Pixelio.de,SMPV

Die Klanginstallation basiert auf der Masterarbeit von Hofmann an der Zürcher Hochschule der Künste. Der Musiker untersuchte, welche Geräusche in einem Bienenstock wahrnehmbar sind. Die bisher kaum gehörten Geräusche und Klänge macht er durch Körperschallaufnahmen hörbar.

In einem überdimensionalen, begehbaren Bienenstock dringen Besucherinnen und Besucher des Zoologischen Museums der Universität Zürich in die Geheimnisse der Bienenklänge vor. Sie hören im Innern des Bienenstocks, dass auf dem Boden krabbelnde Bienen wie bedrohliche Trommelwirbel tönen, während sich auf den Waben Plätschern, Tröpfeln und Trippeln vernehmen lässt. Verlassen sie den Bienenstock, bewegen sie sich in der Anflugschneise der Bienen. Dort summt es zuerst klassisch, doch bald wird das Summen von menschlichen Stimmen abgelöst, die sich ebenso schwebend im Raum bewegen wie die Bienen.

Für die Aufnahmen logierte Hofmann ein Bienenvolk in einen mit Mikrophonen ausgestatteten Versuchskasten ein und isolierte diesen mit 300 Kilogramm Sand schalldicht. Die Spezialmikrophone verband er mit einem Computer und dies alles in Anwesenheit des Bienenvolkes, das sich möglichst natürlich verhalten sollte.

Hofmann arbeitete mit Berufsleuten aus Physik, Tontechnik, Film, Fotografie und Schreinerei, aber auch mit Imkerinnen und Imkern zusammen. Und für die Wandlung des Naturklangs zum Kulturklang in der Anflugschneise der Bienen gründete er ad hoc einen Chor. Experimentierfreudige Jugendliche und Erwachsene überführten, ausgehend von den Klängen und Bewegungen der Bienen, den Naturklang der Bienen in eine eigene ästhetische Ausdrucksweise.

Mehr Infos: www.zm.uzh.ch

2014 übernimmt Jérôme Benoit interimistisch die Leitung der Abteilung Kulturförderung französisch im Amt für Kultur des Kantons Bern. Er tritt die Nachfolge von Aline Delacrétaz an, die die Abteilung sechs Jahre lang geleitet hat und am 1. Januar 2014 die Stelle als stellvertretende Leiterin des Amts für Kultur des Kantons Genf übernimmt.

Der 41-jährige Bernjurassier Benoit arbeitet seit 2007 in der Abteilung, seit 2013 als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Neben der Gesuchsbearbeitung betreut er zurzeit die Geschäftsstelle der französischsprachigen Kulturkommissionen.

Benoit hat an der Universität Neuenburg Deutsch, Englisch und Geografie studiert. «Dank seiner Erfahrung aus der Praxis und als Co-Stellvertreter der Abteilungsleitung sowie seinen sehr guten Kenntnissen der Kulturszene im französischsprachigen Teil des Kantons Bern und im zweisprachigen Amtsbezirk Biel» bringe er ideale Voraussetzungen für die Aufgabe mit, schreibt der Kanton.

Eine interimistische Lösung bis Ende 2014 sei zweckmässig, so der Kanton weiter, weil die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten in der Kulturförderung im französischsprachigen Teil des Kantons Bern im nächsten Jahr im Rahmen eines «Statu Quo+» genannten Projektes diskutiert würden.
 

Französische Konservatorien in finanzieller Not

Das französische Syndicat des Personnels de Direction des Conservatoires (Spedic) hat bei Aurélie Filippetti, der Kulturministerin des Landes, eine Petition deponiert. Sie richtet sich gegen drastische Kürzungen der Gelder für die Musikausbildungen des Landes.

Foto: vepar5 – Fotolia.com

Laut einem Bericht von «France Musique» sind die Zuschüsse des Staates für die Konservatorien bereits 2013 um 25 Prozent reduziert worden. 2014 sollen sie noch einmal um 31 Prozent gekürzt werden, damit reduzieren sich die Zuschüsse innerhalb von zwei Jahren um rund die Hälfte. Die Spedic verlangt, dass die Beiträge mindestens in gleicher Höhe belassen werden wie bisher.

Die Senkungen der Beiträge an die Konservatorien entsprechen den allgemeinen Senkungen der staatlichen Kullturbudgets in Frankreich. Diese werden 2014 um rund 2 Prozent gekürzt. Der Staat wirft für die Kulturwirtschaft jährlich rund 2,7 Milliarden Euro auf und für die Kreativwirtschaft (unter anderem Medien) 4,56 Milliarden Euro.

Die Petition im Web:
https://secure.avaaz.org/fr/petition/Conservatoires_en_danger/?stFdveb

Aldo Caviezel, zur Zeit Kulturbeauftragter der Gemeinde Thalwil und Leiter der Fachstelle Kultur Thalwil, die er auch aufgebaut hat, wird Leiter des Amts für Kultur des Kantons Zug. Er ersetzt Prisca Passigatti, welche im Kanton Zürich eine neue Stelle bei der Fachstelle Kultur antritt.

Aldo Caviezel ist dreiundvierzigjährig, verheiratet, Vater und wohnt in Unterägeri. Nach einer Ausbildung am Zuger Lehrerseminar St. Michael habe sich Aldo Caviezel bald auf allen Ebenen der Kultur engagiert, schreibt der Kanton Zug.

Von 2003 bis 2005 absolvierte Caviezel das Masterprogramm Kulturmanagement der Universität Basel, in seiner Diplomarbeit befasste er sich mit der Frage nach der optimalen Organisationsstruktur für Kulturbetriebe.

Aldo Caviezel wird für den Kanton Zug ab 1. November 2013 bis 31. Januar 2014 in einem 20-Prozent- und ab 1. Februar 2014 in einem 80-Prozent-Pensum arbeiten.

Zwei Schweizer Projekte nominiert

Von 103 Projekten gelangten die Luzerner Mullbau-Konzertreihe «Frei improvisierte Musik für Kinder» und «Das goldene Herz», eine Coproduktion der Philharmonie Luxembourg, des Lucerne Festival und der Kölner Philharmonie in die engere Auswahl.

Frei improvisierte Musik für Kinder. Foto: Mullbau Luzern

In der ersten Juryrunde des junge ohren preises 2013 wurden aus 103 Bewerbungen elf Musikprojekte für Kinder und Jugendliche nominiert. Darunter befindet sich in der Kategorie LabOhr das Projekt «Frei improvisierte Musik für Kinder» von Mullbau aus Luzern sowie in der Kategorie Best Practice, Konzert die Koproduktion «Das goldene Herz» der Philharmonie Luxembourg, des Lucerne Festival und der Kölner Philharmonie.  Der Wettbewerb, der 2013 zum achten Mal unter dem Motto «Ausgezeichnetes für junge Ohren» durchgeführt wird, zeichnet herausragende Vermittlungsprojekte aus. Das Finale findet am 21. November im Gewandhaus zu Leipzig statt.

Laut den Informationen der Organisation «wird der junge ohren preis in vier Kategorien vergeben. Best Practice sucht in den Rubriken Konzert und Partizipatives Projekt nach beispielhaften Konzertformaten für junges Publikum bzw. prozessorientierten Vermittlungsangeboten für Kinder und Jugendliche. In der Sparte Musik & Medien sind Musikprojekte gefragt, die durch den Einsatz auditiver, visueller oder digitaler Medien das Spektrum von musikalischen Angeboten für Kinder und Jugendliche über das Erlebnis Konzerthinaus erweitern. LabOhr richtet sich an Projekte im Randbereich von Musik mit dem Fokus auf das Hören selbst.»
 


Die Finalisten

Best Practice, Konzert
Die drei Reisen Sindbads, SWR Vokalensemble Stuttgart (Deutschland)
Das goldene Herz, Philharmonie Luxembourg, Lucerne Festival, Kölner Philharmonie (Luxemburg, Schweiz, Deutschland)
Du bist da, du bist fort, Theater Kontra-Punkt (Düsseldorf, Deutschland)

Best Practice, Partizipatives Projekt
CollAge – ein Kompositionsprojekt zu Bernd Alois Zimmermanns «Requiem für einen jungen Dichter», KölnMusik GmbH (Köln, Deutschland)
Die dritte Hand und Sonatina Cinetica – ein instrumentalpädagogisches Projekt zu
zeitgenössischer Klaviermusi
k, Nazfar Hadji (Hannover, Deutschland)
Die Zauberflöte – eine Kooperation der besonderen Art, Porta-Nigra-Schule der Lebenshilfe Trier, Stadttheater Trier (Deutschland)

Musik & Medien
Ganz Ohr! Musik für Kinder, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (Deutschland)
Spurensuche 2.0, Schwäbisches Bildungszentrum Irsee (Deutschland)
20.000 Meilen unter dem Meer – Trickfilmprojekt, SWR Young CLASSIX (Stuttgart, Deutschland)

LabOhr
Frei improvisierte Musik für Kinder – Konzertreihe, mullbau (Luzern, Schweiz)
Die Hörer, Theaterwerkstatt Pilkentafel (Flensburg, Deutschland)
 

Förderung des neuen Musiktheaters in Bern

Unter dem Titel «Internationale Plattform neues Musiktheater» haben sich in Bern die Hochschule der Künste, Konzert Theater Bern, die Universität Bern und die Münchener Biennale 2016 zusammengeschlossen, um Nachwuchsprojekte im aktuellen Musiktheater zu fördern. Dossiers können bis am 7. Februar 2014 eingereicht werden.

Foto: Kelvin Cantlon – Fotolia.com

Wie Konzert Theater Bern mitteilt, wenden sich die vier Partner mit einem «Call for Projects» an junge Nachwuchskünstler aus den Bereichen Theater, Regie, Musik, Komposition und verwandten Gebieten. Mit diesem Aufruf sollen zeitgenössische Projekte jenseits des gängigen Repertoires gefördert werden. In einem dreistufigen Wettbewerb soll dieses Ziel erreicht werden.

Gemäss den Informationen auf der Website von Musik Theater Bern diskutiert im Juni 2014 eine internationale Expertengruppe (Ludger Engels, Mathias Rebstock, Xavier Dayer, Xavier Zuber, Peter Kraut, Pierre Sublet, Françoise Rivalland, Malte Ubenauf, Daniel Ott) Positionen, Ästhetiken und Strategien, und die einzelnen Projekte werden individuell weiter entwickelt.

Der zweite Block im September 2014 bietet die Möglichkeit, gezielt an einer theatralen Ausgestaltung zu arbeiten. Die interessantesten Projekte werden an der Biennale Bern im September 2014 vorgestellt. Eine Jury mit den künstlerischen Leitern der Münchener Biennale 2016 (Manos Tsangaris, Daniel Ott) entscheidet bei dieser Gelegenheit, welche Projekte in München zur vollen Produktion ausgearbeitet werden könnten.

Zugelassen sind Einzelpersonen oder Teams bis zu drei Personen mit klarem Schweiz-Bezug, wobei keine der Personen bei Anmeldung älter als 38 Jahre sein sollte. Es werden maximal 15 Personen aufgenommen. Das elektronische Bewerbungsdossier ist bis am 7. Februar 2014 einzureichen. Weitere Teilnahmebedingungen finden sich bei Konzert Theater Bern
 

Der Deutsche Kulturstaatsminister Bernd Neumann ist bereits Anfang Oktober bei den Vorbereitungen zu einer Staatsfeier in Stuttgart zusammengebrochen und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er wird der neuen Deutschen Regierung nicht mehr zur Verfügung stehen.

Neumann wird an den Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen deutschen Regierung nicht teilnehmen. Mit dem Rückzug des allseits geschätzten Ministers geht in Deutschland eine kulturpolitische Epoche zu Ende. Wer ihm im Amt folgen wird, scheint noch völlig offen.

Der CDU-Politiker Neumann war seit November 2005 Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und Beauftragter für Kultur und Medien. Zwischen 1989 und 1995 war er Vorsitzender und 1995 bis 2005 stellvertretender Vorsitzender des Bundesfachausschusses Medienpolitik der CDU.

Von 1991 bis 1998 amtete er als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Bildung, Forschung und Technologie und in der Folge bis 2005 als Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss des Bundestags für Kultur und Medien. 
 

Basel soll zwei Orchester verstärkt unterstützen

Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt beantragt beim Grossen Rat für das kammerorchesterbasel und die basel sinfonietta Unterstützungsbeiträge für die Jahre 2014/15, welche die bisherigen Subventionen deutlich übersteigen.

kammerorchesterbasel, Foto: Lukas Gysin

Das kammerorchesterbasel soll für die Jahre 2014/15 Unterstützungsbeiträge in der Höhe von jährlich 505’000 Franken erhalten. Dies entspreche einer Erhöhung von 150’000 Franken pro Jahr. Mit dieser Erhöhung könne ein Beitrag dazu geleistet werden, dass das Ensemble die Musikerinnen und Musiker innerhalb der kommenden zehn Jahre gemäss dem Tarif des Schweizerischen Musikverbands entlöhnen könne, schreibt der Kanton.

Die basel sinfonietta soll für den gleichen Zeitraum Unterstützungsbeiträge in der Höhe von jährlich 334’000 Franken erhalten, 100’000 Franken pro Jahr mehr als bisher. Um Planungssicherheit zu erreichen, sei die basel sinfonietta auf eine solide erhöhte Sockelfinanzierung durch Staatsbeiträge angewiesen. Das Orchester habe sich durch seine Qualität und sein spezifisches Programm einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet, erklärt der Regierungsrat. 
 

Uraufführung eines Schnyder-Oratoriums in Dresden

Ein Oratorium des in New York lebenden Schweizer Komponisten und Saxofonisten Daniel Schnyder soll zum Höhepunkt der Frauenkirchenfesttage 2013 in Dresden werden. Die Festtage dauern vom 24. bis 27. Oktober.

Daniel Schnyder. Foto: Anja Tanner

Laut deutschen Pressemeldungen sollen in dem etwa 40 Minuten dauernden Oratorium vor allem Texte des Alten Testaments verarbeitet werden. Es sei «eine Art Stossgebet», zitiert die Deutsche Presseagentur Schnyder.

Die Frauenkirche in Dresden wurde im Zweiten Weltkrieg praktisch vollständig zerstört. Zwischen 1994 bis 2005 wurde sie rekonstruiert. Heute dient sie wieder als eines der Zentren des sakralen Musiklebens der Stadt.

Schnyders Musik ist nach seiner eigenen Charakterisierung in den Bereichen Neue Musik, klassische Musik (Kammermusik und symphonische Konzertmusik), alte Musik, ethnische Musik, Crossover, Jazz, Big Band, Oper, Oratorium, Ballett und Latin Music angesiedelt. Nebst seiner Kompositionstätigkeit konzertiert Schnyder regelmässig als Solist, Kammermusiker und Jazzimprovisator.

Beiträge zur Genfer Fête de la musique 2014

Künstler, Vereine und Gruppen können ab sofort Projekte für die Fête de la musique 2014 der Stadt einreichen. Der letztmögliche Termin für EIngaben ist der 29. November 2013.

Fête de la musique 2012, Foto: Franck Schneider, wikimedia commons

Bewerber können einen Ort des Festes mit einem eigenen Projekt bespielen, zum Beispiel mit einem Video, einer Installation oder konzertant. Zur Verfügung stehen pro Projekt maximal 30’000 Franken.

Die Fete de la Musique de Genève, eine Art offene Werkschau der Musik, folgt einem ursprünglich aus Frankreich stammenden Konzept. Der Anlass, der mittlerweile in etwa hundert Ländern begangen wird, zieht in der Calvinstadt jährlich rund eine Viertelmillion Besucher an.

Mehr Infos: www.ville-ge.ch/culture/fm/

Wiegenlieder aus aller Welt

Nach Wiegenliedern, Volksliedern, Kinderliedern und Weihnachtsliedern wird die Buch- und CD-Reihe, die das Singen mit Kindern fördern will, international. Kulturradios starten ab 26. Oktober 2013 mit wöchentlichen Sendungen

Ausschnitt aus dem Buchumschlag,SMPV

Singen macht stark! Deshalb soll es überall unterstützt werden: in der Familie, im Kindergarten, der Jugendgruppe oder der Schule. 2009 startete der Carus-Verlag zusammen mit SWR2 das Liederprojekt. Es begann mit Wiegenliedern (vergl. Besprechung SMZ 4/2010). Fünf große Liederbücher wurden bislang veröffentlicht und 12 CDs, über 100 Sängerinnen und Sänger, Chöre und Vokalensembles, Instrumentalistinnen und Instrumentalisten haben Lieder für das Projekt aufgenommen, ebenso über 300 Kinder. Mit mehr als 350 000 Euro konnten Gesangsprojekte mit Kindern unterstützt werden.

Die neue Folge, Wiegenlieder aus aller Welt, bringt eine Vielfalt an traditionellen Schlafliedern aus verschiedenen Ländern, illustriert mit Fotos aus aller Welt. Die Lieder nehmen den Betrachter mit auf eine musikalische Weltreise, u. a. nach Neuseeland, Indien, Südafrika, in den Libanon, die Türkei oder in die Schweiz. Der klingenden Reiseroute können interessierte Hörer auch im Radio folgen (s. u.).

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem europäischen Chorverband European Choral Association – Europa Cantat (ECA-EC) und seinem internationalen Netzwerk. Die Bücher, CDs, Notenbände und Texthefte sind im Handel erhältlich. Die Inhalte daraus gibt es auch kostenlos auf liederprojekt.org.

Sendetermine:
hr2-kultur: ab 26. Oktober 2013 bis 12. April 2014, jeweils samstags zwischen 13.05 und 14.00 Uhr

SR2 in Voyages – Musik der Welten: 27. Oktober 2013 bis 13. April 2014, ca.18.00/18.30 Uhr bis 20.00 Uhr

MDR: wöchentlich ab 28.Oktober im Webradio MDR Figarino sowie zum Auftakt und an den Novembersonntagen (3., 10., 17. und 24.November 2013) um 8.20 Uhr bei MDR Figaro im Familienfrühstück.

Andreas Beck Intendant des Theaters Basel

Andreas Beck, der langjährige Direktor und Geschäftsführer des Schauspielhauses Wien, wird als Nachfolger von Georges Delnon ab Spielzeit 2015/2016 neuer Intendant des Theaters Basel.

Andreas Beck. Foto: Alexi Pelekanos

Der 48-jährige Beck denke als langjähriger Dramaturg an grossen Theatern und «wichtiger Förderer zahlreicher zeitgenössischer Theaterautoren», auf «erfrischende Weise in spartenverbindenden und zukunftsweisenden Strukturen, ohne dabei den Respekt vor den einzelnen Sparten vermissen zu lassen», schreibt das Theater Basel in einer offiziellen Mitteilung.

Neben seinen Kenntnissen im Schauspiel sei Beck auch ein Kenner der Opernlandschaft und des zeitgenössischen Tanzes. Der studierte Theaterwissenschaftler habe die Findungskommission «durch inhaltlich faszinierende, zugleich realistische Modellvorstellungen für das Theater Basel als wichtigstes Dreispartenhaus Europas» überzeugt.

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