Lehrplan 21 – Musik

Noch bis Ende Jahr befindet sich der erste gemeinsame Lehrplan für die Volksschule der deutschen Schweiz in Konsultation.

Screenshot aus www.lehrplan21.ch,SMPV

Der Lehrplan 21 ist ein dicker Wälzer, allein der Fachbereichslehrplan Musik umfasst 29 Seiten. Er legt Mindestansprüche fest, die von allen Schülerinnen und Schülern erreicht werden sollen. Musikalische Kompetenz wird gemäss den Zielsetzungen des Lehrplans über sechs Kompetenzbereiche aufgebaut: Singen und Sprechen, Hören und sich Orientieren,Bewegen und Tanzen, Musizieren, Gestaltungsprozesse sowie Praxis des musikalischen Wissens (Fachbereichslehrplan Musik, Bedeutung und Zielsetzungen, S. 1).

Auf didaktische Hinweise folgen ausführliche Tabellen, die den Kompetenzaufbau detailliert in einzelne Schritte aufschlüsseln. Von der Lehrperson wird erwartet, dass sie agiert «als Vorbild einer musikalisch interessierten Person, als musikalische Kommunikationspartnerin und als Begleitperson von musikalischen Prozessen» (S. 3).

Wie die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK) in der Mitteilung von 28. Juni schreibt, können die betroffenen Kreise ihre Stellungnahmen bis Ende Jahr einreichen. Der überarbeitete Lehrplan soll im Herbst 2014 den Deutschschweizer Erziehungsdirektoren zum Beschluss vorgelegt werden. Die Einführung wirdschliesslich bei den einzelnen Kantonen liegen.

www.lehrplan.ch
 


Kommentare zum Lehrplan 21 – Musik

Wolfgang Böhler im Online-Magazin Codex Flores am 28. Juni 2013: Der Lehrplan 21 und die Musik

Hans Brupbacher in der Schweizer Musikzeitung (10/2013, S. 23): Bildung für nachhaltige Entwicklung

Kampf für faire Bedingungen

Seit dem 7. September besteht der Verein art but fair Schweiz. Er kümmert sich um einen fairen Umgang innerhalb des Kulturbetriebs.

Foto: Phatic-Photography – Fotolia.com

Am 19. Februar 2013 gründete Johannes Maria Schatz die Facebook-Gruppe «Die traurigsten & unverschämtesten Künstler-Gagen & Auditionerlebnisse». Innert kürzester Zeit erfuhr diese Gruppe einen grossen Widerhall im Netz. Und, nachdem im März die österreichische Mezzosopranistin Elisabeth Kulman und weitere prominente Künstlerinnen und Künstler der Bewegung ihre Unterstützung zusagten, berichteten viele andere Medien über die sogenannte «Revolution der Künstler». Am 1. Mai wurde das Logo des Gütesiegels «art but fair» veröffentlicht, mit dem sich Veranstalter zu einem fairen Umgang mit Künstlerinnen und Künstlern selbst verpflichten können.

Inzwischen hat sich die Bewegung unter dem Namen «art but fair» zu einem Verein organisiert, der in Deutschland und in der Schweiz seit dem 7. September und in Österreich seit dem 11. Oktober aktiv ist. Wie der Vereinswebsite zu entnehmen ist, stehen dem Schweizer Ableger Julia Schiwowa als Vorsitzende, Daniel Ris und Johannes Maria Schatz als stellvertretende Vorstände vor. Kernstück der Vereinsarbeit ist die Formulierung von «Goldenen Regeln künstlerischen Schaffens», die zusammen mit dem Gütesiegel «den fairen, respektvollen Umgang innerhalb des Kulturbetriebs gewährleisten sollen.» Diese sollen am 1. Mai 2014 in einer endgültigen Version veröffentlich werden.
 


Artikel zum Thema

Winterthurer Kulturpreis für Ana Tajouiti Stahel

Ana Tajouiti Stahel wird mit dem mit 10’000 Franken dotierten Kulturpreis 2013 der Stadt Winterthur ausgezeichnet. Die Tänzerin gründete 1997 zusammen mit Sanna Kurtenbach ihre eigene Schule, das «aha! Studio für Tanz und Bewegung», und 2009 die Nachwuchscompanie «cie.aha!plus».

Foto: www.tajouiti.ch

Ana Tajouiti Stahel setze sich seit Jahren für die Entwicklung des Tanzes in Winterthur ein, schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung, sowohl als Veranstalterin im Theater am Gleis und «tanzinwinterthur» (Präsidentin 2006-2011) als auch auf politischer Ebene.

Nach ihrer Ausbildung zur Tänzerin tanzte Ana Tajouiti Stahel unter anderem beim «Zürich Tanz Theater» und den «Movers», bevor sie 1989 ihre eigene Company – das «Rakassa Tanztheater» (ab 2000 «aha! tanzt») gründete. Seit ihrer Ausbildung ist Ana Tajouiti Stahel als Pädagogin in den Fächern zeitgenössischer Tanz, Modern Dance, Tanzimprovisation, Kindertanz und Jazztanz tätig.

Hans Abicht Präsident der Zuger Sinfonietta

Hans Abicht, Unternehmer und ehemaliges Mitglied des Grossen Gemeinderats und Kantonsrats von Zug, ist zum Präsidenten der beiden Vereine Zuger Sinfonietta und Gönnerkreis der Zuger Sinfonietta gewählt worden.

Foto: zvg

Mit seiner Wahl «erhofft sich die Zuger Sinfonietta eine weiterhin starke Verankerung in der Region und dank langjährigen Beziehungen zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eine verbesserte Ausgangslage für die finanzielle Absicherung und möglichen Aktivitäten des Orchesters», heisst es in der offiziellen Mitteilung zur Wahl.

Die Neubesetzung des Präsidiums geht einher mit dem vor einem Jahr realisierten Geschäftsführerwechsel. Das Amt hat heute Simon Müller inne. Für die Zuger Sinfonietta bedeute der Führungswechsel einen neuen Abschnitt in ihrer 15 jährigen Geschichte.

Auch das Business kennenlernen

Das Förderprojekt SOFIA hat neben der künstlerischen Profilierung junger Musikerinnen auch deren bessere Vernetzung und Selbstvermarktung im Auge. Bewerbungen für die erste Durchführung können jetzt eingereicht werden.

Foto: Nick Freund – Fotolia.com

SOFIA (Support Of Female Improvising Artists) greift eine Idee des amerikanischen Förderprogramms «Sisters in Jazz» auf, das zur musikalischen Weiterbildung von Jazzmusikerinnen eingerichtet wurde, ergänzt es aber um eine wichtige Komponente: Neben der künstlerischen Profilierung geht es um die Förderung der Vernetzung und Selbstvermarktung der jungen Musikerinnen.

Initiantin des länderübergreifenden Projekts (Schweiz, Deutschland, Frankreich) ist die Jazzmusikerin Nicole Johänntgen. Partner in der Schweiz sind Helvetiarockt, die Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann des Kantons Zürich, die Fachstelle Gleichstellung & Diversity der Zürcher Hochschule der Künste, und das Migros Kulturprozent. Private Investoren aus den beiden anderen Ländern und die Kulturförderung der EU sind ebenso beteiligt. SOFIA soll 2014 erstmals, danach alle zwei Jahre stattfinden.

Bewerbungen für 2014
Junge Musikerinnen (Altersbegrenzung 30 Jahre/Abgeschlossenes Studium oder Studentenstatus) in den Bereichen Jazz und Improvisation aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz bewerben sich bis Ende Novermber 2013 online. Durch eine international besetzte Jury werden im Dezember jeweils zwei Studentinnen aus jedem Land ausgewählt. Vom 6. bis 24. März 2014 finden dann Business-Kurse, Musik-Workshops und Konzerte in Deutschland, der Schweiz und Frankreich statt. Dabei werden Themen wie Booking, PR, Musikphysiologie, Moderation, Labelarbeit, Urheberrechte, Medientraining, Musikphysiologie bearbeitet. Zudem studieren die Teilnehmerinnen als SOFIA-Band 2014 unter Anleitung internationaler Jazzmusiker Eigenkompositionen ein, die sie während Konzerten vortragen. Die Teilnahme ist kostenlos. Bei Konzertauftritten wird keine Gage an die SOFIA-Teilnehmerinnen ausbezahlt. Reise-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten werden bezahlt. Anmeldeschluss ist der 30. November 2013.

www.sofia-musicnetwork.com

Schweizer Gemeinschaftsstand an der Midem

Vom 1. bis 4. Februar 2014 treffen sich Verleger, Labels und weitere Vertreter des Musikbusiness zum 25. Mal am Schweizer Stand an der Midem (Marché international de l’édition musicale) in Cannes. Es besteht die Möglichkeit einer Präsentation an einem Gemeinschaftsstand.

Foto: D’Halloy / Image & Co.,SMPV

Organisiert wird der Gemeinschaftsstand mit dem Titel music made in switzerland von der SUISA, der FONDATION SUISA und der Stiftung Phonoproduzierende.Die Kosten für die Midem können zudem mit einem «Artist-Rabatt» für Studenten und Mitglieder von Swissperform und dem Schweizerischen Tonkünstlerverein (STV) gesenkt werden.

Die Midem findet seit 1966 jährlich in Cannes statt. Sie zieht jährlich rund 10’000 Fachbesucher an.

Mehr Infos: www.fondation-suisa.ch/de/messen-events-im-ausland/midem

Neues professionelles Vokalensemble

Mit BernVocal will Dirigent Fritz Krämer die in der Region verankerten Barockorchester ergänzen. Ein erster Auftritt erfolgt im Herbst.

Dirigent Fritz Krämer. Foto: Adele Marschner

BernVocal ist ein Kammerchor für Alte Musik. Er wurde gegründet, um neben den im Konzertleben von Stadt und Kanton bereits fest verankerten Barockorchestern auch im vokalen Bereich ein professionelles Ensemble anzusiedeln, das sich der Historischen Aufführungspraxis widmet. Hierfür hat der Dirigent Fritz Krämer Sänger und Alte-Musik-Spezialisten aus Bern und Umgebung gewinnen können. Das Ensemble stellt sich mit Anthems von Henry Purcell am 9. und 10. November in Thun und Bern vor.

Wie der Chor in einer Medienmitteilung schreibt, seien bereits Gespräche mit den besagten Instrumentalensembles im Gange, die an gemeinsamen Konzerten und Kooperationen interessiert seien. Langfristig wolle sich BernVocal auch auf überregionaler und internationaler Ebene etablieren.

www.bernvocal.ch
 

Historische Plattencover im Loeb-Schaufenster

Die Schaufenster des Berner Warenhauses Loeb sind seit Jahrzehnten kreativer Kult. Dies nutzt nun die Hochschule der Künste Bern HKB, mit einer Ausstellung zur Geschichte des Schallplattencovers und Kurzkonzerten für die Passanten.

Foto: Mike Lehmann, wikimedia commons

Vom 17. Oktober bis am 3. November 2013 zeigt der Fachbereich Gestaltung und Kunst der HKB Schallplattencover aus der riesigen Sammlung des Berners Robert Hasenböhler. In einem Rahmenprogramm wird die Bedeutung der Cover-Gestaltung im Kontext von Kunst und Kommerz thematisiert.

In Kooperation mit der HKB-Forschung wird am 17. Oktober der Jazz in den Mittelpunkt gerückt: Christian Steulet zeigt – ausgehend von Jazz-Plattencovers – Verknüpfungen mit dem SNF-Forschungsprojekt «Growing up – Die Emanzipation des Jazz in der Schweiz 1965–1980» im Rahmen einer Performance mit dem Titel «Undercover».

Der Akkordeonist Hans Hassler wird im Schaufenster als Special Guest überdies Kurzkonzerte geben (Beginn 17.30h).

Zwei Duos mit einem ersten Preis

Das Duo Gregor-Smith – Graf und das Duo Liamo überzeugten die Jury unter der Leitung von Thomas Demenga am meisten.

Seit den Siebzigerjahren findet in der Schweiz die ORPHEUS – Swiss Chamber Music Competition statt. Mit diesem Wettbewerb sollen Kammermusik-Ensembles zu Beginn ihrer Berufslaufbahn gefördert werden.

Die diesjährige Austragung fand am Wochenende vom 11. und 12. Oktober an der Musikhochschule in Basel statt. Die fünfköpfige Jury, geleitet vom Berner Cellisten und Komponisten Thomas Demenga, wählte sechs Ensembles aus, die am Swiss Chamber Music Festival Adelboden 2014 teilnehmen können.

Die drei Erstplatzierten gewannen Preise von zweimal 4000 und einmal 2000 Franken. Ausserdem wird für sie je ein von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia finanzierter Kompositionsauftrag an einen Nachwuchskomponisten erteilt. Die drei Werke werden am Swiss Chamber Music Festival Adelboden 2014 (12. bis 21. September) uraufgeführt werden.

Die Preisträger:

Zwei 1. Preise (je Fr. 4000.–)

  • Duo Gregor-Smith – Graf: Benjamin Gregor-Smith (Violoncello) und Aglaia Graf (Klavier)
  • Duo Liamo: Mai Suzuki (Violine) und Shintaro Kawahara (Klavier)

3. Preis (Fr. 2000.–)
Duo Càmara-Köhnken: Pablo Càmara Toldos (Saxophon) und Camilla Köhnken (Klavier)

Weitere Preisträger:

  • Duo Astrig & Andriy: Astrig Siranossian (Violoncello) und Andriy Dragan (Klavier)
  • GALAAD QUARTET: Simon Bouveret (Violine), Charlotte Magnien (Violine), Anais Renard (Viola), Raphaël Abeille (Violoncello)
  •  Eromea Trio: Tania Ramos Morando (Oboe), Yolanda Fernandes Anguita (Klarinette), Miguel Angel Pérez Domingo (Fagott).

Spirit of Music in Burgdorf

Klassische Musiker, die sich mit Spiritualität beschäftigen, stehen in der heutigen, rational dominierten Zeit oft alleine da. Der neu gegründete Verein Spirit of Music in Burgdorf möchte Impulse geben, klassische Musik und Spiritualität wieder zu verknüpfen. Erste Workshops und Konzerte finden anfangs Dezember statt.

Schloss Burgdorf. Foto: Chris ALO/WikiCommons,SMPV

Wer sich schon einmal von Musik hat «verzaubern» lassen, wer sich einmal selbst vergessen hat im Erleben der Musik und tief berührt aus dieser Erfahrung wieder aufgetaucht ist, der hat eines der grössten Geheimnisse der Musik erahnt: Sie hat die Kraft, uns in andere Dimensionen des Erlebens zu entrücken, sie kann ein Schlüssel und Zugang sein zu meditativer, mystischer, spiritueller Erfahrung.
Wenn wir die spirituelle Dimension in der Musik erfahren, entdecken wir die Dreiheit des Lebens. Nämlich den Lebensrhythmus, die Lebensmelodie und die Lebensharmonie.
Viele westliche Komponisten und Musiker vom Mittelalter bis in die neuere Zeit, waren spirituell ausgerichtet und haben sich dazu geäussert, etwa Ludwig van Beethoven: «Musik vermittelt zwischen der Geistes- und der Sinneswelt».

Klassische Musik ist für den Zuhörer heute an erster Stelle ein wunderschöner Anlass für ein sinnliches Erleben. Das ist gut so. Dabei übersehen wir aber oftmals, dass der Impuls für das Entstehen vieler Musikwerke ein spiritueller war. Viele Menschen verspüren heute wieder das Verlangen nach einer neuen Spiritualität in ihrem Leben und wenden sich oftmals den östlichen Kulturen zu. Aber unsere eigene Kultur trägt ebenfalls starke spirituelle Impulse in sich, die es lediglich wiederzuentdecken gilt.
Wir sehen die Aufgabe der Veranstaltungen und Konzerte des Spirit of Music in Burgdorf darin, diese Wurzeln wieder freizulegen und allen interessierten Menschen zugänglich zu machen. Gleichzeitig möchten wir Produktionen vorstellen, die aus der gegenseitigen Befruchtung spiritueller Kulturen hervorgegangen sind.
Auch der Einbezug der natürlichen Rhythmen der Jahreszeiten, der Planetenkräfte und Tierkreiszeichen war für inspirierte Tonkünstler aller Epochen unserer abendländischen Kultur selbstverständlich. Jede Tonart wurde als Wesenheit mit eigenem Charakter und spezifischer Wirkung auf die Psyche des Menschen erkannt.
Dieses und Vieles mehr wollen wir am internationalen Spirit of Music in Burgdorf mit allen Sinnen für alle erfahrbar machen.

Musik kann man nicht anfassen, aber sie berührt Dich!
Da wir als Personen (personare = hindurchtönen = der Hindurchtönende) unsere Fähigkeiten zur Resonanz verfeinern können, indem wir unsere Sinne und Intuition schulen, öffnen wir die Wahrnehmung für die spirituellen Qualitäten der Musik.
Sie offenbart uns dann, wie sie uns helfen kann, die Harmonie von Himmel und Erde, von Geist und Natur, die in der Musik zum Ausdruck kommt, in unser tägliches Leben miteinzubeziehen.
Auch für alle grossen Komponisten ist die Musik zunächst einmal eine Lobpreisung Gottes und der Fülle des LEBENS (gross geschrieben = steht für das unendliche Leben). Oder wie es Johann Sebastian Bach formulierte: «Zur Ehre Gottes und zulässiger Ergötzung des Gemüths».
Heutzutage haben wir uns teilweise von diesen uns umgebenden Lebensgesetzmässigkeiten so weit entfernt, dass der amerikanische Präventivmediziner und Psychiater John Diamond in seinem Buch Lebensenergie in der Musik schreibt: «Die Funktion der Musik bestand von allem Anfang an in der geistigen Erbauung des Hörers, in der Stärkung seiner Lebensenergie. Wir wissen alle, dass die Musik diese Kraft hat und doch denken wir selten daran, wenn wir musizieren, wenn wir ein Konzert besuchen oder wenn wir eine CD kaufen; oder wir haben den eigentlichen Grund für die Existenz von Musik vergessen».
In meinem beruflichen Wirkungsfeld als Musiker und Naturheiler begleitet und trägt mich hierzu immer der Ausspruch von Robert Schumann: «Licht senden in die Tiefen des menschlichen Herzens ist des Künstlers Beruf.»
Dass Musik Heilkraft besitzt und Heilungsprozesse auf allen Ebenen unterstützt, ist altbekannt. So schreibt Novalis über die Heilkraft der Musik: «Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem, die Heilung eine musikalische Auflösung.»

Auch die Aussage des bekannten französischen Atomphysikers Charon führt uns vor Augen, dass alles beseelt ist: «Jedes Atom kommuniziert mit jedem anderen Atom im Universum und zwar über die Substanz der Antimaterie (Geist).»
Die moderne Physik bestätigt uns, was die Alten Weisen, Heiler und Eingeweihte vor Jahrtausenden bereits wussten: Alles ist Eins und Alles schwingt. Und was schwingt, das klingt, auch wenn wir das alles nicht mit unseren materiellen Ohren hören können.

Joseph von Eichendorff schliesslich sagt: «Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort und die Welt hebt an zu singen, triffst Du nur das Zauberwort.»
Um dies zu erfahren und nicht nur aus Büchern zu wissen, braucht es die Fähigkeit des Zuhörens. Aktives Musikhören fördert das persönliche Wachstum und führt stets zur Bewusstseinserweiterung. So sehen wir im Spirit of Music in Burgdorf auch einen Bildungsauftrag. Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern regte dieses Anliegen schon vor einigen Jahren an und nun haben wir die Gelegenheit, diesem wieder zu entsprechen mit unseren zwei Kreativ-Workshops und den jeweiligen detaillierten Einführungsvorträgen zu den Konzerten.

Das ausführliche Programm (PDF) kann hier heruntergeladen werden.
 


Leo Hofmann gewinnt Giga-Hertz-Produktionspreis

Die mit je 1000 Euro dotierten Giga-Hertz-Preise für elektronische Musik des SWR und des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe gehen an John Chowning sowie Francis Dhomont. Der HKB-Absolvent Leo Hofmann erhält einen mit 8000 Euro dotierten Produktionspreis.

Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, Bild:ONUK/ZKM, wikimedia commons

Der 1986 geborene Leo Hofmann ist Komponist, Performer und Klangkünstler. Er studierte Contemporary Art Practice und Komposition Théâtre musical an der Hochschule der Künste in Bern. Hofmann experimentiert mit den Formaten des Hörspiels und des Konzerts.

Die weiteren Giga-Hertz-Produktionspreise in der Höhe von je 8000 Euro gehen an Daniel Blinkhorn (* 1973, Sydney), Alexander Schubert (* 1979), Ying Wang (* 1976, Shanghai) und Roque Rivas (* 1975, Santiago, Chile).

Konzerte der Donaueschinger Musiktage im Radio

Die Konzerte der Donaueschinger Musiktage vom 18. bis 20. Oktober 2013 sind ausverkauft. Nahezu alle Uraufführungen können aber am Radio mitverfolgt werden. Übertragen werden auch Auftritte Schweizer Ensembles, darunter derjenige des Trios Hans Koch, Martin Schütz und Fredy Studer und der Sängerin Shelley Hirsch.

Ausschnitt aus dem Plakat 2013 von Thomas Schütte

Insgesamt widmet der Radiosender SWR2 dem Festival rund 22 Stunden Sendezeit. Den Auftakt für die Übertragungen bildet das Musikmagazin SWR2 Cluster, das am Freitag, 18. Oktober, erstmals live aus Donaueschingen gesendet wird (15 Uhr). Darin beleuchten Wibke Gerking und Festivalleiter Armin Köhler mit beteiligten Künstlern die Programmatik der diesjährigen Musiktage: musikalische Grossformen im Zeitalter der Computerästhetik.

Als erster Höhepunkt folgt um 20 Uhr die Übertragung des Eröffnungskonzertes mit Werken von Walter Zimmermann und Bernhard Lang unter der Leitung von Pascal Rophé, Wolfgang Lischke und Christopher Sprenger.

Am Samstag, 19. Oktober, sendet SWR2 um 15 Uhr zeitversetzt live das Chor-Ensemblekonzert mit dem SWR Vokalensemble Stuttgart, dem Ensemble musikFabrik und dem Ircam unter der Leitung von Marcus Creed mit Werken von Hèctor Parra und Raphaël Cendo. Um 17 Uhr präsentiert das Klangforum Wien unter Enno Poppe dessen Werk Speicher. Um 20 Uhr überträgt SWR2 die NOWJazz Session mit Tobias Delius, dem Trio Hans Koch, Martin Schütz und Fredy Studer und der Sängerin Shelley Hirsch.

Den Sonntag, 20. Oktober, eröffnet auf SWR2 um 11 Uhr die Live-Übertragung des Ensemblekonzerts mit dem Klangforum Wien unter Emilio Pomàrico mit Situations von Georges Aperghis. Um 14 Uhr folgen die Verleihung des Karl-Sczuka-Preises für Hörspiel als Radiokunst an Oswald Egger und Iris Drögekamp und die Verleihung des Förderpreises an Rafael Nassif.

Ab 17 Uhr erfolgt die Übertragung des Abschlusskonzertes mit dem Bläsertrio Recherche, dem Ensemble Modern, dem SWR Vokalensemble Stuttgart und dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter François-Xavier Roth mit Werken von Alberto Posadas, Bruno Mantovani und Philippe Manoury.

 

Alle Sendungen von den Donaueschinger Musiktagen sind auf SWR2.de als Live-Stream zu hören. Aktuelle Tagesvideos und ein Blog geben Einblicke in Proben, Berichte und Reaktionen.

Mehr Infos: www.swr2.de

Kevin John Edusei mit drei Premieren

Kevin John Edusei wird mit der Saison 2013/14 Erster Gastdirigent am Konzert Theater Bern. Er hat hier bereits in der letzten Saison überzeugt.

Kevin John Edusei. Bild: zvg

Edusei hat in der vergangenen Spielzeit mit Mozarts Die Entführung aus dem Serail Kritik und Publikum begeistern können. In der aktuellen Spielzeit wird er Eduard Künnekes Der Vetter aus Dingsda (Premiere 9. März 2014), Richard Strauss‘ Ariadne auf Naxos (Premiere 19. April 2014) im Stadttheater sowie Benjamin Brittens Peter Grimes in der Grossen Halle der Reitschule Bern (Premiere 6. Juni 2014) dirigieren.

In einer Mitteilung von Konzert Theater Bern freut sich Konzert- und Operndirektor Xavier Zuber über die Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Dirigenten: «Kevin John Edusei verkörpert die junge, aufstrebende Dirigentengeneration und steht auch für den musikalischen Aufbruch am Konzert Theater Bern». Ähnlich begeistert äussert sich Kevin John Edusei: «Das Konzert Theater Bern habe ich bereits in der letzten Spielzeit als einen äusserst progressiven künstlerischen Ort erlebt. Es bietet einen Raum, in dem Ideen entstehen und sich entfalten können. Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir unsere fruchtbare Zusammenarbeit nun mit drei so spannenden wie herausfordernden Produktionen fortsetzen können.»

Der gebürtige Bielefelder absolvierte seine Studien Dirigieren, Tonmeister und Klassisches Schlagzeug an der Universität der Künste Berlin und an der Königlichen Musikhochschule Den Haag in der Klasse von Jac van Steen und Ed Spanjaard.
Während seines dreimonatigen Stipendiums für das Aspen Music Festival 2004 ernannte ihn David Zinman zum Academy Conductor. Weitere Inspirationen erhielt er von Marc Albrecht, Kurt Masur, Jorma Panula, Sylvain Cambreling und Peter Eötvös.
Als einer der drei Gewinner des von Pierre Boulez und Peter Eötvös initiierten Dirigentenwettbewerbs dirigierte er beim Lucerne Festival 2007 Karlheinz Stockhausens opus magnum Gruppen für drei Orchester. 2008 gewann er den ersten Preis beim Dimitris Mitropoulos Dirigentenwettbewerb.
Ab der Saison 2014/2015 wird Edusei Chefdirigent der Münchner Symphoniker.

 

Veronas Amphitheater-Konzerte in der Kritik

Der internationale Konzertgigantismus scheint an Grenzen zu stossen. In Italien ist ein heftige Debatte um Sinn und Unsinn der Zweckentfremdung antiker Bauwerke entbrannt.

Foto: Jörg Hackemann – Fotolia.com

Vincenzo Tiné, der Intendant der Arena, verlangt laut einem Bericht des österreichschen «Standard» von Veronas Bürgermeister Flavio Tosi, mit Genehmigungen für grosse Konzerte im Amphitheater zurückhaltender umzugehen. Das Monument werde durch die zahlreichen Events gefährdet. Anders sieht dies Tosi. Er weist darauf hin, dass gerade die Grossanlässe es finanziell möglich machten, die Arena zu renovieren. 

Das Fass zum Überlaufen gebracht hat für Tiné der Zieleinlauf eines Marathons im Theater, das für sportliche Anlässe eigentlich nicht geöffnet werden darf, und ein Feuerwerk nach einem Konzert von Paul McCartney.

Die Arena in Verona ist neben dem Kolosseum in Rom und der Arena von Capua eines der grössten antiken Theater, die bespielt werden können. Es hat Platz für 22’000 Zuschauer und eine hervorragende Akustik.

Werkbeiträge 2013 von Kanton und Stadt Luzern

Kanton und Stadt Luzern haben in diesem Jahr Wettbewerbe in den vier Sparten Produktdesign, Illustration, Pop/Rock/Hip-Hop/Elektro sowie Jazz/Improvisierte Musik ausgeschrieben. Nun sind die Empfänger der Beiträge bekannt.

zvg

Es sei das erste Mal, dass nicht nur drei, sondern vier Sparten berücksichtigt wurden, schreibt der Kanton Luzern. Möglich geworden sei dies durch zusätzliche Mittel, die der Kanton Luzern von swisslos zugesprochen erhalten habe. Es werden Werkbeiträge in der Gesamthöhe von rund 260‘000 Franken vergeben, rund 70‘000 Franken mehr als üblich.

Aus den 30 Bewerbungen für Werkbeiträge in Pop/Rock/Hip-Hop/Elektro hat die Jury folgende Gruppen ausgewählt: Neustadtmusik (30’000 Franken), Huck Finn (20’000 Franken) und Tobi Gmür (15‘000 Franken). Für Werkbeiträge in Sachen Jazz/Improvisierte Musik sind 22 Bewerbungen eingegangen. Berücksichtigt sind das Lucerne Jazz Orchestra (20’000 Franken), Stimmorchester (15’000 Franken), Marc Unternährer (15’000 Franken) und Patrick Studer (15’000 Franken).

Die Werkbeiträge für Produktdesign und Illustration werden später bekanntgegeben.
 

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