Frühestes Zeugnis der Zweistimmigkeit entdeckt

Giovanni Varelli, ein Doktorand der Musikwissenschaft am St. John’s College der Universität in Cambridge, ist in der British Library in London auf ein Dokument gestossen, dass als bislang frühestes Zeugnis von Zweistimmigkeit gelten kann.

© St. John’s College, University of Cambridge,SMPV

Bei dem Dokument, das auf die 910er-Jahre datiert werden muss, handelt es sich um ein Organum auf den Heiligen Bonifatius. Es ist damit älter als das bislang früheste bekannte Zeugnis der Mehrstimmigkeit, das Winchester-Tropar. Dabei handelt es sich um eine Musikhandschrift aus der Kathedrale in Winchester aus der Zeit um 1000.

Die Entstehung der Mehrstimmigkeit ist wissenschaftlich noch weitgehend ungeklärt. Man datiert sie auf das letzte Jahrhundert des ersten Jahrtausends unserer Zeitrechnung. Aus dieser Epoche stammt als frühestes Zeugnis auch ein Lehrbuch der christlichen Liturgie, in der die Mehrstimmigkeit erstmals thematisiert wird.
 

Deutschlands kulturpolitische Jahresbilanz 2014

Der Deutsche Kulturrat bilanziert das Jahr 2014 für die Kultur auf der Bundesebene und blickt auf die bundeskulturpolitischen Herausforderungen im kommenden Jahr. Es hat mehr Geld gegeben, Hindernisse errichten aber zu wenig kulturfreundliche Gesetze.

Foto: Jürgen Mühlig – fotolia.com

Auf der Plusseite sieht der Kulturrat unserer nördlichen Nachbarn unter anderem die Stabilisierung des Künstlersozialabgabesatzes, die europäische Bürgerinitiative gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA und die Erhöhung der Investitionsmittel für die Kultur im Inland von 280 Millionen Euro.

Das Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit Kanada (CETA) sei bereits ausverhandelt, schreibt der Kulturrat. Kanada habe den Kultur- und Medienbereich aus dem Abkommen richtigerweise im Vertragstext zum Schutz seiner kulturellen Vielfalt ausgenommen. Im Gegensatz dazu habe die EU-Kommission, mit Duldung durch die deutsche Bundesregierung, keine entsprechende umfassende Ausnahmeklausel für den europäischen Kultur- und Medienbereich im Vertragstext verankert.

Im Ausblick sieht der Kulturrat für 2015 etwa Herausforderungen durch die Digitalisierung. Diese verändere die Produktion, Distribution und Rezeption von Kultur. Eine digitale Agenda für den Kulturbereich dürfe sich daher nicht auf die Digitalisierung von Kulturgüter begrenzen, sondern müsse die Veränderungen des gesamten Bereiches im Blick halten.

Mehr Infos: www.kulturrat.de

Proteste in Russland gegen Musikschulreform

Bedeutende Repräsentanten des russischen Musiklebens, darunter der Pianist Denis Matsuev, protestieren gegen Pläne der russischen Regierung, die Musikschulen des Landes neuen Standards zu unterstellen. Diese könnten die Ausbildung der Musikeliten verunmöglichen.

Gnessin-Musikinstitut in Moskau. Foto: A. Savin, wikipedia commons

Der russische Rat für Kultur und Künste und die Direktoren und Lehrer der Spezialschulen würden seit Wochen gegen die neuen Massnahmen des Bildungsministeriums Sturm laufen, schreibt das Fachmagazin Pizzicato. Der Rat der Zentralschulen für Musik in Moskau habe den neuen Ausbildungsstandard einstimmig zurückgewiesen.

Die vereinheitlichten Reglemente könnten nach ihrer Überzeugung «die Qualität des Musikunterrichts besonders in den Eliteschulen, zum Beispiel dem Gnessin-Institut» ruinieren. Den neuen Bestimmungen zufolge soll zum Beispiel die berufliche Ausbildung künftig später beginnen als bisher. Zu spät für die Hochbegabten, meinen die Kritiker.

Edition Peters startet mit Edition Peters Sounds

Der Verlag Edition Peters begründet sein eigenes CD-Label Edition Peters Sounds. Die erste Produktion ist ein Album mit Nocturnes von Gabriel Fauré, gespielt von Daniel Grimwood.

Bild: Edition Peters Sounds,SMPV

Das Traditonshaus Peters vertritt schon seit längerem Künstler über die Agentur EPAM (Edition Peters Artist Management). EPAM steht unter der Leitung von Robin Tyson, einem ehemaligen Mitglied der King’s Singers und künstlerischem Leiter der Gabrieli Consort & Players.

Zu den Künstlern, die EPAM bereits unter Vertrag genommen hat, zählen der Organist Cameron Carpenter, der Kammerchor Tenebrae, die Vokalartisten Cantabile – The London Quartet, das Ensemble für alte Musik Gallicantus und die Sopranistin Grace Davidson. Die von EPAM vertretenen Künstler sollen künftig in dem neuen Label erscheinen. Vertrieben werden die Aufnahmen als CD, aber auch über die einschlägigen Internet-Plattformen wie iTunes, Amazon oder Qobuz.

Der britische Pianist Grimwood dient sich nicht nur dem neuen Label an. Er hat zur Zeit über die Plattform Kickstarter auch ein Crowdfunding-Projekt zur Erhaltung eines Erard-Flügels von 1850 am Laufen.
 

Aufenthalt im Schweizer Institut in Rom

Das Istituto Svizzero di Roma (ISR) schreibt im Rahmen seines Programms Studio Roma Plätze für einen Aufenthalt in der Villa Maraini in Rom aus. Bewerben können sich auch Musikerinnen und Musiker.

Foto: Antonino Alibrando / pixelio.de,SMPV

Die Ausschreibung steht Schweizerbürgern und Personen mit Wohnsitz in der Schweiz oder Bewerbern mit nachgewiesenen Verbindungen zu schweizerischen Kultur- oder Wissenschaftsinstitutionen offen. Die Altersgrenze beträgt vierzig Jahre bei Ablauf der Eingabefrist.

Die Dauer des Aufenthalts liegt üblicherweise zwischen vier und zehn Monaten (zwischen Oktober und Juli). Die Mitglieder erhalten Kost und Logis sowie einen Arbeitsplatz. Um Fördermittel für die weiteren Lebenskosten müssen sich die Bewerber selber kümmern. Wer trotz nachweisbaren Bemühungen keine Fördermittel erhalten hat, bekommt eine Unterstützung von 1500 Franken pro Monat. Die aktive Teilnahme am Atelier Studio Roma gehört zum festen Bestandteil der Aufenthaltsbedingungen. Bewerbungen können bis spätestens 9. Februar 2015 eingereicht werden.

Mehr Infos: www.istitutosvizzero.it
 

Eklat bei der Luzerner Kulturförderung

Martin Jann, Leiter Kulturförderung des Kantons Luzern, hat, nur Monate nach seinem Stellenantritt, gekündigt. Grund sei unter anderem eine unterschiedliche Auffassung über den Gestaltungsspielraum in der kantonalen Kulturförderung, schreibt der Kanton.

Foto: zvg

In einem knappen Communiqué schreibt der Kanton weiter, Jann habe seine Stelle innerhalb der Probezeit gekündigt. Er war seit 1. September 2014 Leiter kantonalen Kulturförderung.

Gründe für den Rückzug seien «neben der unterschiedlichen Auffassung über die Rolle des Kulturbeauftragten insbesondere die bestehenden Gestaltungsspielräume in der kantonalen Kulturförderung». Die Ausschreibung der Stelle werde Anfang 2015 erfolgen.

12 Nachwuchstalente ausgezeichnet

Die Blockflötistin Laura Schmid erhielt die Auszeichnung «Migros Kulturprozent-Solistin». Insgesamt wurden Studienpreise in der Höhe von 172 800 Franken vergeben.

Laura Schmid. Foto: Migros Kulturprozent

Vom 2. bis 4. Dezember fand in Zürich der Instrumentalmusik-Wettbewerb des Migros-Kulturprozents 2014 statt. Von den 46 zugelassenen Kandidatinnen und Kandidaten überzeugten 12 die internationale Jury und erhielten je 14 400 Franken.

Die Auszeichnung «Migros-Kulturprozent-Solistin» inklusive Studienpreis und Aufnahme in die Konzertvermittlung des Migros-Kulturprozents erhielt die Berner Blockflötistin Laura Schmid.

Mit einem Studienpreis ausgezeichnet und in die Konzertvermittlung des Migros-Kulturprozents aufgenommen wurden:
* Céline Pasche, Blockflöte, Le Mont-sur-Lausanne
* Yang Wu, Klavier, Basel
* Lisa Wyss, Saxophon, Langnau i. E.

Studienpreisträger und Studienpreisträgerinnen sind:
* Lionel Andrey, Klarinette, Lausanne
* Sebastian Braun, Violoncello, Winterthur
* Ivo Dudler, Horn, Steinach SG
* Héléna Macherel, Querflöte, Pully
* Giulia Ott, Harfe, Basel
* Anton Spronk, Violoncello, Zürich
* Anna Tuena, Schlagzeug, Genf
* Lora-Evelin Vakova-Tarara, Klavier/Kammermusik, Zürich

Die Jury setzte sich zusammen aus: Oliver Schnyder (Juryvorsitzender), Pianist; Michael Eidenbenz, Direktor des Departements Musik der Zürcher Hochschule der Künste; Mischa Damev, Leiter Musik, Direktion Kultur und Soziales, Migros-Genossenschafts-Bund; Esther Hoppe, Violinistin; Reto Bieri, Klarinettist, Intendant des Davos Festival.

Das Migros-Kulturprozent fördert seit 1969 Schweizer Nachwuchskünstlerinnen und -künstler. Im Rahmen national ausgerichteter Talentwettbewerbe vergibt es Studien- und Förderpreise. Die Studienpreise sind mit je 14 400 Franken dotiert. Ausserordentlich begabte Studienpreisträgerinnen und -preisträger erhalten Förderpreise. Diese beinhalten langfristig ausgerichtete, individuelle Fördermassnahmen wie Auftrittsmöglichkeiten, Coaching und Promotion. Die Wettbewerbe finden jährlich in folgenden Sparten statt: Bewegungstheater, Gesang, Instrumentalmusik, Kammermusik (triennal), Schauspiel und Tanz.
Rund 2850 vielversprechende Talente wurden bisher mit insgesamt 38 Millionen Franken unterstützt und auf dem Weg von der Ausbildung in den Beruf mit umfassenden Fördermassnahmen begleitet. Das Migros-Kulturprozent stellt auf seiner Online-Talentplattform herausragende Talente mit ihrer Biografie, Bildern und Tonbeispielen vor.

Talentwettbewerbe: www.migros-kulturprozent.ch/talentwettbewerbe
Online-Talentplattform: www.migros-kulturprozent.ch/talente
 

Landis & Gyr Stiftung fördert Komponisten

Die Landis & Gyr Stiftung vergibt Kompositionsstipendien für 2016/17 in London. Das Stipendium beinhaltet die unentgeltliche Nutzung einer Wohnung sowie einen Lebenskostenzuschuss.

Londoner Panorama. Foto: wikimedia commons

Anmelden können sich Schweizer Komponistinnen und Komponisten sowie Komponisten anderer Nationalität, die aktuell seit mindestens drei Jahren in der Schweiz leben und arbeiten. Voraussetzung für eine Bewerbung ist «eine herausragende Leistung».

Bewerbungsschluss ist der 16. Januar 2015.

Teilnahmebedingungen und Wettbewerbsunterlagen auf: www.lg-stiftung.ch
 

Kocić ist Credit Suisse Jeune Soliste 2015

Beim Finale des zum achten Mal verliehenen Prix Credit Suisse Jeunes Solistes 2015 hat sich der serbische Gitarrist Vojin Kocić, ein Absolvent der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) gegen drei Mitbewerber durchgesetzt.

Bild: Samuel Rubio

Neben dem Sieger Vojin Kocić waren heuer die italienische Sopranistin Alice Rossi, die moldawische Violinistin Alexandra Conunova und der belgische Pianist Florian Noack Finalisten.

Kocić studiert an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Der Preis, der alle zwei Jahre an eine hochbegabte junge Musikerpersönlichkeit verliehen wird, ist mit 25‘000 Franken dotiert und beinhaltet zudem die Möglichkeit, im Rahmen der Reihe Debut bei Lucerne Festival im Sommer aufzutreten. Das Konzert von Vojin Kocić ist für den 20. August 2015 vorgesehen.

Der seit 2001 verliehene Prix Credit Suisse Jeunes Solistes ist eine Initiative von Lucerne Festival, der Konferenz Musikhochschulen Schweiz (KMHS) sowie der Credit Suisse Foundation.
 

Zweites Kirchenklangfest Cantars startet in Basel

Rund 8000 Laien in Chören, Orchestern, Ensembles, 2000 Profis sowie 2000 Kinder und Jugendliche beteiligen sich im kommenden Jahr am zum zweiten Mal durchgeführten Schweizer «Kirchenklangfest» Cantars. Start ist am 14. März 2015 mit einem Festival in Basel.

Cantars 2011. Foto: zVg

Cantars 2015 vereint in 13 Kantonen sakrale Musik, Kulturaustausch, Kabarett, Lesungen, Begegnungen und vieles mehr. Auf dem Programm stehen insgesamt rund 440 Veranstaltungen an 36 Tagen in den Kantonen Aargau, Basel, Bern, Freiburg, Graubünden, Luzern, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Thurgau, Wallis und Zürich. Der Schlusspunkt findet am 7. Juni in St. Gallen statt.

In der gesamten Schweiz bereiten sich Laien und Profis, Vokalensembles, Kirchenchöre, Konzertchöre, Instrumentalensembles, Kinderchöre, Autoren, Gospelchöre, Slam-Poeten, Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker, Kunst- und Kulturschaffende auf ihren Auftritt vor. Hinter ihnen stehen gegen 50 kirchenmusikalische und kirchliche Verbände, Organisationen und Institutionen. Sie sind lokal an den 36 Veranstaltungsorten für das Programm und die Durchführung verantwortlich.

Erwartet werden gegen 100‘000 Besucherinnen und Besucher. Gesamtveranstalter dieses kirchenkulturellen Grossevents ist der Schweizerische Katholische Kirchenmusikverband SKMV in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Kirchengesangsbund SKGB. Über den 36 lokalen Organisationskomitees steht ein gesamtschweizerisches Organisationskomitee.

Mehr Infos: www.cantars.org
 

Bisher unbekannte Telemann-Autobiografie aufgefunden

Im Historischen Staatsarchiv Lettlands (Riga) ist eine bisher unbekannte Autobiographie des Komponisten Georg Philipp Telemann (1681-1767) entdeckt worden. Die autographe Skizze befindet sich in Materialien aus dem Nachlass des Rigaer Kantors Georg Michael Telemann, dem Enkel des berühmten Hamburger Musikdirektors und Johanneumkantors.

(Quelle: Historisches Staatsarchiv Lettlands, Riga).,SMPV

Der Musikwissenschaftler Ralph-Jürgen Reipsch, Mitarbeiter des Zentrums für Telemann-Pflege und -Forschung Magdeburg, hat den Fund sowie eine bisher gleichfalls unbekannte deutsch-französische Lebensbeschreibung in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Die Musikforschung publiziert.

Bei Telemanns Text, der etwa 1738 verfasst wurde, könnte es sich um eine eigenständige, aber verworfene Fassung für Johann Matthesons Musikerlexikon Grundlage einer Ehren-Pforte (1740) handeln. Telemann schildert seine Lebensumstände in dem vierseitigen Manuskript unter den fünf Rubriken «Eltern», «Erziehung», «Studien», «Music» und «Ehrenstellen».

Unter der Rubrik «Eltern» widmet er sich vor allem seiner Mutter, von der er seine Musikalität herleitet. Ihr Entschluss, dem überaus begabten Knaben jenseits der Musik eine fundierte Ausbildung auf auswärtigen Schulen in Zellerfeld und Hildesheim angedeihen und ihn in Leipzig Jura studieren zu lassen, zeugt von der Lebensklugheit dieser gebildeten und frommen Frau, die sich durch den frühen Tod ihres Mannes (1685), des Heilig-Geist-Predigers Heinrich Telemann, in dürftige wirtschaftliche Verhältnisse versetzt sah.

Bemerkenswert ist der Text auch aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine Arbeitsskizze handelt, aus der alle Phasen der Entstehung noch zu ersehen sind: Zahlreiche Streichungen, Überschreibungen und Ergänzungen zeigen, wie Telemann nach Formulierungen suchte und wie er bemüht war, die biographischen Schwerpunkte inhaltlich sinnvoll zu ordnen. Damit erlaubt dieses Dokument es zumindest ansatzweise, sich dem Denken und Abwägen des Verfassers anzunähern.

Telemanns neue Lebensbeschreibung endet im Abschnitt «Ehrenstellen» mit einer leider viel zu kurzgeratenen Schilderung seiner überaus erfolgreichen Parisreise von 1737/38, die zweifellos einen Höhepunkt seines musikalischen Lebens darstellte und von der er «vollkommen vergnügt» zurückkehrte.

Bei dem eingangs erwähnten zweiten Deutsch-Französischen Lebenslauf wird es sich um eine ca. 1746 entstandene korrigierte, gestraffte und sprachlich überarbeitete Neufassung der ersten zweisprachigen Biographie von 1744 handeln, die in Zusammenhang mit Telemanns gedruckten Kantatenjahrgang «Musicalisches Lob Gottes» (Nürnberg 1744) entstanden war. Zahlreiche Korrekturzeichen weisen das beidseitig bedruckte Einzelblatt als eine Korrekturfahne aus dem Schriftwechsel mit dem Nürnberger Verleger Balthasar Schmidt aus. Offenbar hat dieser biographische Text jedoch keine weitere Verbreitung erfahren.
 

Unentdeckte Talente gesucht

Sängerinnen, Sänger und Bands, die noch keine Verträge mit grossen Labels abgeschlossen haben, können jedes Jahr ihre Songs auf CD, Band oder MP3 bei Unsigned only einreichen.

Die Band Goodbye June gewann 2014 den Grand Prize. Foto: © Goodbye June

Ziel des in Nashville (USA) domizilierten Wettbewerbs ist es, herausragende Solisten oder Bands zu entdecken und zu fördern.

Es gibt keine Altersgrenzen und es wird empfohlen, Songs in verschiedenen Kategorien einzureichen. Dieses Jahr wurde mit «Screen Shot» eine neue Kategorie eingeführt, in der Musik für Film, Fernsehen, Werbung und Videospiele prämiert wird. Für 2015 sind folgende Kategorien ausgeschrieben: AAA (Adult Album Alternative), AC (Adult Contemporary), Americana, Christian, Country, Folk/Singer-Songwriter, R&B/Hip-Hop, Rock, Pop/Top 40, Teen (for artists 18 years old and younger), Vocal Performance, Screen Shot.

Auf der Website www.unsignedonly.com können die Songs der Preisträgerinnen und Preisträger dieses Jahres angehört werden. Die meisten stammen aus den USA und Kanada. Der Wettbewerb ist jedoch dezidiert international ausgerichtet. Die Teilnehmer werden über ihren Erfolg benachrichtigt, ein eigentliches Feedback gibt die Jury jedoch nicht ab.

Bis zum 18. März 2015 können Songs für die nächste Wettbewerbsrunde eingereicht werden. Weitere Informationen über Jury, Einreichprozedere und Regeln befinden sich in Englisch auf der Website www.unsignedonly.com. Die Rechte an den eingereichten Songs verbleiben bei den Künstlerinnen und Künstlern.
 

ConTempOhr

Mozarteum und Universität Salzburg haben eine Initiative zur Vermittlung zeitgenössischer Musik lanciert.

Ausschnitt aus dem Plakat zu ConTempOhr

Am 21.Oktober 2014 wurden im Kunstquartier Salzburg die neuen Programmbereiche am «Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst» (eine Kooperation der Universität Salzburg und der Universität Mozarteum Salzburg) feierlich eröffnet.

Neben «Zeitgenössische Kunst- und Kulturproduktion» und «Kunstpolemik – Polemikkunst» ging auch der neue Programmbereich «ConTempOhr. Vermittlung zeitgenössischer Musik – Mediating contemporary music» an den Start. Der Programmbereich möchte neue Impulse für die zeitgenössische Musik in Salzburg setzen, unter anderem durch Erforschung und Entwicklung neuer Vermittlungsprojekte sowie die Ausbildung und Professionalisierung künftiger Musikvermittlerinnen und -vermittler. ConTempOhr hat jetzt drei Jahre Zeit, sich zu einer internationalen Plattform zu entwickeln. Künstlerische Praxis und wissenschaftliche Forschung sollen dabei Synergien eingehen.

An der fast zweistündigen Eröffnungsfeier spielte Martin Losert (Saxofon, stellvertretender Leiter von ConTempOhr) mit Jörg Schweinbenz (Klavier) eine freie Improvisation. Simone Heilgendorff (Viola, Leiterin von ConTempOhr) brachte mit ihren Kollegen aus dem Kairos Quartett (Berlin) Kompositionen von Xiaoyeng Chen und Julio Estrada zur Aufführung.

Im Rahmen des neuen kooperativen Studienschwerpunkts «Künste und Öffentlichkeiten» bietet ConTempOhr im laufenden Wintersemester einschlägige Lehrveranstaltungen an, z. B. zu experimentellen Musikkonzepten. Ausserdem veranstaltet ConTempOhr auch Workshops. Im Februar findet bei der Tagung der Plattform Musikvermittlung Österreich (PMÖ) eine erste nationale Kooperation statt.

www.w-k.sbg.ac.at/vermittlung-zeitgenoessischer-musik

Neue Leistungsvereinbarungen in Schaffhausen

Der Regierungsrat und der Gemeinderat Neuhausen am Rheinfall haben Leistungsvereinbarungen mit dem Rheinfall Festival und der Cinévox Junior Company abgeschlossen. Das Festival Stars in Town und das Tanztheater Kumpane werden weiterhin gefördert.

Festival Stars in Town. Foto: zvg

Der Regierungsrat und der Gemeinderat Neuhausen am Rheinfall haben Leistungsvereinbarungen mit dem Rheinfall Festival und der Cinévox Junior Company abgeschlossen. Das alle zwei Jahre stattfindende Rheinfall Festival bezieht den Rheinfall als Kulisse mit ein und bietet eine Kombination mehrerer Sparten (Literatur, Theater/Tanz und Kunst). Der finanzielle Beitrag des Kantons beläuft sich auf 45’000 Franken pro Festival.

Die Leistungsvereinbarung mit dem Rheinfall Festival gilt von 2015 bis 2017. Die Leistungsvereinbarung mit der Cinévox Junior Company, welche professionellen Balletttänzerinnen und -tänzern aus der ganzen Welt eine ein- bis zweijährige Zusatzausbildung bietet, wurde ebenfalls für die Jahre 2015 bis 2017 abgeschlossen. Der jährliche Beitrag des Kantons beläuft sich auf 50’000 Franken und ist insbesondere für die jährliche Schweizer Tournee und für Vermittlungsprojekte zugunsten von Schaffhauser Schulen und Institutionen vorgesehen.

Weiter hat der Regierungsrat mit Stars in Town (www.starsintown.ch) eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen. Wie bisher sollen die Beiträge des Kantons insbesondere für die Förderung von Nachwuchsbands aus der Region Schaffhausen und das Family Festival verwendet werden. Die finanziellen Leistungen des Kantons sind degressiv ausgestaltet von 75’000 Franken im Jahr 2015 bis 50’000 Franken im Jahr 2017. Zusätzlich ist eine Defizitgarantie für das Schlechtwetterrisiko von maximal 50’000 Franken vorgesehen.

Schliesslich haben der Regierungsrat und der Stadtrat Schaffhausen der Erneuerung der Leistungsvereinbarung mit dem Verein Kumpane (www.kumpane.ch) zugestimmt. Die finanziellen Beiträge von Kanton und Stadt Schaffhausen bleiben unverändert. Die Leistungsvereinbarung mit dem Verein Kumpane gilt neu von 2015 bis 2018.

Die vier Leistungsvereinbarungen stehen unter dem Vorbehalt eines rechtskräftigen Budgets 2015.
 

Musizierende haben bessere Bildungschancen

Jugendliche, die schon in jungen Jahren Musikunterricht hatten, haben bessere Schulnoten als andere. Darüber hinaus sollen sie gewissenhafter, offener und ehrgeiziger sein. Das zumindest behauptet eine Untersuchung auf der Basis von Daten der Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin.

Foto: Andres Rodriguez – fotolia.com,SMPV

Für ihre deutschlandweit repräsentative Untersuchung hatten die DIW-Forscher die zwischen 2001 und 2012 erhobenen Angaben von knapp 4000 Jugendlichen analysiert. Bei ihren Berechnungen konzentrierten sich die Wissenschaftler auf die 17-Jährigen, die seit ihrem achten Lebensjahr musizierten. 

In ihren Analysen hätten die Forscher belegen können, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Musikunterricht in jungen Jahren und besseren Bildungserfolgen bestehe, heisst es in der entsprechenden Medienmitteilung. Der Zusammenhang bleibe auch bestehen, wenn zahlreiche Merkmale der Eltern statistisch berücksichtigt würden, zum Beispiel deren Bildungsniveau und Einkommen. Der Bildungserfolg der musizierenden Jugendlichen lasse sich nur zum Teil durch deren Elternhäuser erklären. (cf)

Link zur Studie:
www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0272775714000995

 

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