Sommersaison bei Youth Classics

Der 2011 gegründete Verein zur Förderung junger Künstler führt vom 12. bis 23. Juli Masterclasses auf der Musikinsel Rheinau durch. Öffentliche Konzerte finden in Schaffhausen und Zürich statt.

Philip A. Draganov unterrichtet an den Masterclasses 2013. Foto: Youth Classics,SMPV

Rund 60 hochbegabte Musik-Nachwuchskünstlerinnen und -künstler aus Amerika, Deutschland, Georgien, Israel, Rumänien, Russland, Taiwan, der Urkaine und der Schweiz treffen sich dieses Jahr zu den Masterclasses auf der Musikinsel Rheinau. Neben individuellem Unterricht finden Workshops statt. Das Dozententeam unter der Leitung des Youth Classics Gründers Philip A. Draganov setzt sich zusammen aus Jens-Peter Maintz, Igor Ozim, Nora Chastain, Jose G. Flores, Louise Hopkins, Tamara Kordzadze, Tim Kliphuis und Volker Jacobsen.

Konzertreihe
Bestandteil der Masterclasses sind öffentliche Konzerte, die die jungen Talente auf Prüfungen und Wettbewerbe vorbereiten. Das diesjährige Gala-Konzert in der Tonhalle Zürich findet am 22. Juli statt. Am 20. Juli wird eine Sonntags-Matinée mit Brunch direkt auf der Musikinsel Rheinau abgehalten und am 18. und 19. Juli werden in der Rathauslaube in Schaffhausen zwei weitere Konzerte gegeben.

Biel erhält eine neue Theater- und Konzertbühne

Der Gemeinderat der Stadt Biel hat für die Renovation des Theater Palace einen Projektierungskredit bewilligt. Der Saal in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs soll an die Nutzung für Theater-, Opern-, Tanz- und Musikaufführungen angepasst werden.

Foto: Guenter Hamich / pixelio.de

Der Gemeinderat hat nach langer Abklärung im vergangenen Jahr beschlossen, den Kinobetrieb auf Sommer 2014 im Palace einzustellen, und er hat anschliessend die Nutzer zur Renovation konsultiert. Insbesondere sollen die Sicht und die Akustik im Saal verbessert sowie die Technik erneuert werden.

Die Kosten für die Renovation werden auf rund 5 Millionen Franken geschätzt, wobei rund die Hälfte durch Beiträge vom Lotteriefond und von Dritten gedeckt werden soll. Die Renovation ist für 2016 vorgesehen.

Die Stiftung Spectacles français, die bereits die Gastspielsaison im Palace organisiert, soll den Betrieb und die Vermietung des Palace übernehmen. Das Palace soll zu attraktiven Bedingungen an Veranstalter und Private vermietet werden. Der Palace-Saal ist mit seinen 580 Plätzen in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Biel und mitten auf der Sprachgrenze gelegen von grosser Bedeutung für die Region. Er ergänzt das Stadttheater und komplettiert die städtischen Infrastrukturen für die Bühnenkünste.

 

Best of Demotape Clinic 2014

m4music, das Popmusikfestival des Migros-Kulturprozent, hat die Compilation «The Best of Demotape Clinic 2014» mit den verheissungsvollsten 13 Titeln des diesjährigen Newcomer-Wettbewerbs veröffentlicht.

Foto: Alessandro Della Bella / Ennio Leanza,SMPV

Die Demotape Clinic ist der grösste Wettbewerb für Schweizer Nachwuchsmusiker. Für die 16. Ausgabe haben Newcomer aus der ganzen Schweiz 825 Songs aus den Kategorien Pop, Rock Urban and Electronic eingereicht. Eine Jury hörte sich sämtliche Songs an und präsenterte die besten am 28. und 29. März am Festival m4music. Branchenprofis kommentierten die Tracks öffentlich vor dem Festivalpublikum und gaben den Bands Tipps.

Die spannendsten Demos, darunter auch die Gewinner der Fondation-Suisa-Awards, sind zum neunten Mal auf einer CD-Compilation vereint. Mit Somnambulant Cannibal hat die Deathcore-Band Conjonctive aus Nyon den Hauptpreis «Demo of the Year 2014» gewonnen.

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Die CD The Best of Demotape Clinic 2014 bietet einen einzigartigen Einblick in das Schaffen des Schweizer Popmusiknachwuchses. Die CD wird an die Entscheidungsträger der Schweizer Musikszene  verteilt. Unter www.demotapeclinic.ch kann die Compilation als Stream angehört und, solange Vorrat. kostenlos als CD bestellt werden.

Vierjahres-Planung zur Berner Kulturförderung

Für die Subventionsperiode 2016 bis 2019 hat der Gemeinderat der Stadt Bern (die Exekutive) ein Planungspapier verabschiedet, das nun in die Vernehmlassung geht. Die Planung zeigt auf, welche Schwerpunkte gesetzt werden.

Die Dampfzentrale, eine ausschliesslich von der Stadt subventionierte Institution. Foto: Raphael Frey

Für die gemeinsam mit Kanton und Regionsgemeinden finanzierten Institutionen im Bereich der Präsidialdirektion soll die Stadt ab 2016 20,83 Millionen Franken pro Jahr ausgeben; der grösste Teil davon geht an Konzert Theater Bern. Dieser Betrag umfasst eine Erhöhung von insgesamt rund 500‘000 Franken, verteilt auf die acht Institutionen.

Für die neu elf ausschliesslich von der Stadt subventionierten Institutionen sollen künftig 6,27 Millionen Franken ausgegeben werden; darin enthalten sind 316‘000 Franken Subventionserhöhungen brutto.

Schliesslich sollen die Kredite für die direkte Förderung (Projektbeiträge, Kulturaustausch, Investitionsbeiträge und anderes) deutlich erhöht werden, nämlich um rund 670‘000 Franken. Damit wird nicht zuletzt einer langjährigen Forderung aus dem Stadtrat nachgekommen, den Anteil der direkten Förderung am Gesamtvolumen zu steigern.

Insgesamt machen die vorgesehenen Erhöhungen 4,7 Prozent aus; die Beiträge der Mehrjahresverträge bleiben über die gesamte Laufzeit konstant.

Die Vernehmlassung über die Vierjahresplanung dauert bis Ende August 2014. Bereits im Dezember 2014 sollen die neuen Leistungsverträge dem Gemeinderat vorliegen. Die entsprechenden Kreditbeschlüsse des Stadtrats sind für März 2015 geplant, die Volksabstimmung am 14. Juni 2015.

Mehr Infos: Vernehmlassungsvorlage
 

Sorge um Konsequenzen des Freihandels mit USA

Die deutsche Kulturpolitische Gesellschaft verfolgt die Verhandlungen zum geplanten transatlantischen Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA mit grosser Aufmerksamkeit und Besorgnis. Das TTIP könne erhebliche negative Folgen für die Kulturentwicklung in Deutschland und Europa haben, schreibt sie.

Bild: leszekglasner – Fotolia.com

Die Gesellschaft verlangt, dass die Bereiche Kultur und Audiovisuelles von den Verhandlungen ausgenommen werden. Kultur sei in Europa auch ein öffentliches Gut, dessen Schutzauftrag in Deutschland durch das Grundgesetz, die Landesverfassungen, die europäischen Verträge und nicht zuletzt eine UNESCO-Konvention verpflichtend ausgestaltet sei.

Die Kulturpolitische Gesellschaft spricht sich überdies gegen die Einführung eines Investor-Staat-Klageverfahrens einschliesslich der Möglichkeit zur Anrufung privater Schiedsgerichte aus. Sowohl die EU als auch die USA verfügten über Justizsysteme, die zu den am höchsten entwickelten der Welt gehörten.

Die grundlegende Bedeutung und Dimension der im Freihandelsabkommen behandelten gesellschaftlichen Bereiche erfordern nach Überzeugung der Kulturpolitischen Gesellschaft höchste Transparenz unter substantieller Einbeziehung der nationalen Politik und Zivilgesellschaft. Dazu gehöre, dass die Verhandlungsführung und die Abstimmung darüber nicht nur in den Händen der EU liege. Auch die nationalen Parlamente sollen mitentscheiden dürfen.

Swissperform steigert Einnahmen erneut

An ihrer 21. Dele­gier­ten­ver­sammlung in Biel hat Swissperform die Jahresrechnung 2013 genehmigt. Die Brutto-Tarifeinnahmen sind auf 47,6 Millionen Franken gesteigen. Dies sind 8,35 Prozent mehr als das letztjährige Rekord­ergebnis.

Sitz der Swissperform in Zürich. Foto: Swissperform, wikimedia commons

Die Brutto-Tarifeinnahmen beliefen sich 2013 auf 47‘557‘035 Franken (+8,35%). Die Organisation zählt 12‘585 Mitglieder und Auftraggeber (+ 11.32%) und förderte im Berichtsjahr kulturelle und soziale Projekten im Umfang von 4‘388‘982 Franken. Der Verwaltungsaufwand betrug 8,40 % (2012: 8.28 %). Die Organisation zählte durchschnittlich 18,83 Mitarbeiter (Vorjahr 18.58) auf 15,43 Vollzeitstellen (Vorjahr 15,55).

Ausgewertet wurden 2‘749‘329 Sendeereignisse (Vorjahr 2‘712‘972) mit 166‘471 Aufnahmen im Phonobereich (Vorjahr 168‘780) und 53‘824 ausgewertete Sendeereignisse (Vorjahr 73‘921) mit 4688 Werken im Audiovisionsbereich (Vorjahr 4‘730).

An der Delegiertenversammlung fanden zudem Ersatzwahlen für diverse Gremien statt. Gewählt worden sind Jörg Glauner (Warner Music) in die Fachgruppe Produzierende Phono, Rolf Simmen als Vertreter der Ausübenden in das Kuratorium sowie Peter Frei (bisher), Marco Zanotta (bisher) und Maurizio Dottore (neu) als Stiftungsräte der Stiftung Phonoproduzierende.

Swissperform ist die unter staatlicher Aufsicht stehende Verwertungs­gesellschaft für die Leistungsschutzrechte (auch verwandte Schutzrechte genannt) in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Die Gesellschaft macht gegenüber den Nutzern diejenigen Ansprüche der Inhaber von Leistungsschutzrechten geltend, die durch Zweitnutzungen ihrer Leistungen entstehen. Ihre nächste Delegiertenversammlung wird am 16. Juni 2015 in Zürich stattfinden.
 

Management-Buyout beim Musikhaus Krompholz

Alexander Steinegger, der Geschäftsführer des Berner Musikhauses Krompholz, übernimmt per 1. Oktober 2014 im Rahmen eines Management-Buy-outs die Geschäftstätigkeit und das Personal des Unternehmens. Das Lokal in der Altstadt wird aufgegeben.

Spitalgasse, die bisherige Adresse des Musikhauses Krompholz. Foto: Roland Zumbühl, picswiss

Steineggerr beabsichtigt laut der offiziellen Medienmitteilung, das traditionsreiche Unternehmen unter dem neuen Namen Krompholz Musik AG weiterzuführen. Am neuen Standort an der Effingerstrasse 53 in Bern werden ab 1. Oktober 2014 akustische und elektronische Tasten- und Saiteninstrumente sowie Noten angeboten.

Die Mitarbeiter der Krompholz-Klavierwerkstatt kümmern sich auch künftig um den Service und die Reparatur der Instrumente. Verzichtet wird künftig allerdings auf den Verkauf von Streichinstrumenten.

Der Verkauf der Aktivitäten des Musikhauses Krompholz führt zu einer Sonderabschreibung auf dem Warenlager in der Höhe von rund einer Million Franken. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Suisa macht im Online-Bereich mehr Umsatz

An ihrer diesjährigen Generalversammlung hat die Suisa eine Steigerung der Einnahmen aus Urheberrechten von 131,7 Millionen Franken auf 135,7 Millionen Franken bekanntgegeben. Neu in den Vorstand gewählt worden ist Christian Fighera, Kodirektor des Lausanner Musikunternehmens Two Gentlemen.

Foto: Comugnero Silvana – Fotolia.com

Laut der Suisa, der Schweizer Genossenschaft der Urheber und Verleger von Musik, sind 2013 die Einnahmen aus der Verwertung von Urheberrechten im In- und Ausland um 3 Prozent auf 135,7 Millionen Franken (Vorjahr 131,7 Millionen Franken) gestiegen. Der Gesamtumsatz inklusive Nebeneinnahmen hat 2013 insgesamt 144,9 Millionen Franken betragen, das entspricht einer Steigerung um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (141 Millionen Franken).  Bei einem Verwaltungsaufwand von 26,9 Millionen Franken betrug der durchschnittliche Kostenabzug 12,47 Prozent.

Das Online-Wachstum zeige, dass die Suisa für die Urheber und Verleger von Musik auch im diesem Markt eine zunehmend wichtige Rolle spiele, schreibt die Genossenschaft. Zu den bereits bestehenden Verträgen mit marktführenden Anbietern wie Spotify, iTunes oder YouTube werden dieses Jahr noch weitere hinzukommen. Die Suisa hat letztes Jahr erstmals mit Online-Anbietern internationale Lizenzen vereinbart.
Die Internet-Musikservices erhalten damit direkt eine Lizenz auch für Nutzungen ausserhalb der Schweiz.

Die Einnahmen aus dem Online-Geschäft können den fortschreitenden Rückgang bei der Tonträgerherstellung allerdings nicht kompensieren. Die Einnahmen aus den Leerträgervergütungen hinken laut Suisa der Marktentwicklung hinterher.  Diese Einnahmen waren zwar erstmals seit vielen Jahren nicht mehr rückläufig (4,1
Millionen Franken). Für das private Kopieren konnten aufgrund eines ausstehenden Entscheids vom Bundesverwaltungsgericht nach wie vor noch keine Entschädigungen für Smartphones in Rechnung gestellt werden.

Aus dem Konzert-Bereich (Aufführungsrechte) hat die Suisa im vergangen Jahr erheblich höhere Einnahmen verzeichnen können. 2013 wuchs dieser Bereich um 11 Prozent auf 47,2 Millionen Franken (Vorjahr 42,5 Millionen Franken). Den grössten Teil des Umsatzes machten allerdings auch 2013 wieder die Senderechte mit Einnahmen in der Höhe von 60,8 Millionen Franken aus.

Anstelle von Jean-Michel Valet, der nach sieben Jahren aus dem Vorstand zurücktritt, wählte die Generalversammlung Christian Fighera, Kodirektor des Lausanner Unternehmens Two Gentlemen, in den Vorstand.

Anerkennung für Aargauer Schulmusikprojekte

Der Aargauer Wettbewerb Funkenflug lädt Schulen ein, eigene kulturelle Projekte umzusetzen. Dieses Jahr sind in diesem Rahmen mehrere Schulmusikprojekte ausgezeichnet worden, unter anderem ein rhythmisches, musikalisches Theater der Heilpädagogischen Schule und eine Mozart-Oper-Inszenierung einer Kantonsschule.

Stomp is back. Foto: zvg,SMPV

Ausgezeichnet worden sind Stomp is back, ein rhythmisches, musikalisches Theater der Heilpädagogischen Schule, Stiftung Schürmatt, Zetzwil, Das Geheimnis der sieben Perlen, ein Musikprojekt der Primarschule Dolenzelg Windisch, ein Weihnachtsmusical der Oberstufe Merenschwand sowie eine Bastien-und-Bastienne-Produktion der Alten Kantonsschule Aarau. Daneben gab es einen Preis für Animationsfilme der Primarschule Untersiggenthal.

Im Rahmen von Funkenflug werden jedes Jahr «herausragende Kunst- und Kulturprojekte ausgezeichnet. Projekte, die mit innovativen künstlerischen Ansätzen realisiert worden sind und belegen, was neue Ansätze in der kulturellen Bildung möglich machen».

Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von je 5000 Franken. Weitere Projekte können von der Jury als besondere Praxisbeispiele veröffentlicht werden. Die Preise werden den Schulen an einer öffentlichen Preisfeier überreicht.

Mehr Infos:
https://www.ag.ch/de/bks/kultur/kulturvermittlung/kultur_macht_schule_1/funkenflug/funkenflug.jsp

Preisträger der Happy New Ears-Initiative 2015

Zum dritten Mal werden mit den Happy New Ears-Preisen in den Kategorien Komposition und Publizistik zur Neuen Musik Persönlichkeiten gewürdigt, die sich um die Unterstützung und die Weiterentwicklung der Neuen Musik verdient machen.

Rebecca Saunders. Foto: Katrin Schander, C.F. Peters

Von der Hans und Gertrud Zender-Stiftung ausgezeichnet worden sind die Komponistin Rebecca Saunders (Preisgeld 10’000 Euro) und der Musikkritiker Gerhard Rohde (Peisgeld 8000 Euro). Einen Förderpreis (4000 Euro) erhält der Philosoph Christian Grüny.

Die Schülerin von Wolfgang Rihm und Nigel Osborne lehrt heute als Professorin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und ist seit 2009 Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Gerhard Rohde ist Mitherausgeber der Neuen Musikzeitung und arbeitet als freier Mitarbeiter für die FAZ. Der Happy New Ears-Preis für Publizistik wird ihm für seine jahrzehntelange kritische Berichterstattung auf dem Gebiet der Neuen Musik verliehen.

Die vom Komponisten und Dirigenten Hans Zender im Jahre 2004 gegründete Hans und Gertrud Zender-Stiftung verleiht seit 2011 in zweijährigem Turnus einen Preis jeweils in den Fächern Komposition und Publizistik.

Das Bernd-Alois-Zimmermann-Werkverzeichnis

Mit dem Verzeichnis der Werke von Bernd Alois Zimmermann (1918–1970) veröffentlichen Schott Music und die Akademie der Künste Berlin das erste umfassende, nach historisch-kritischen Methoden erarbeitete Werkverzeichnis eines Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.



Bernd Alois Zimmermann 1954. Foto: © Schott Promotion,SMPV

Rund 350 erhaltene, verschollene, unvollendete und fragmentarische Werke sind in dem über1300 Seiten starken Band, herausgegeben von Heribert Henrich, verzeichnet. Neben der Darlegung musikalischer Quellen erfassen die Werkeinträge auch Erstveröffentlichungen von Zimmermanns Briefen, Notizen und Kalendereinträgen mit allen für das jeweilige Werk relevanten Stellen.

Das Werkverzeichnis enthält zusätzlich 23 farbige Abbildungen von Autografen. Es ist Teil der wissenschaftlichen Erschließung des Bernd-Alois-Zimmermann-Archivs der Akademie der Künste Berlin und basiert auf Vorarbeiten des verstorbenen Zimmermann-Forschers Klaus Ebbeke.



Aus dem Vorwort: «In kaum einer anderen Epoche trat eine Avantgarde (…) auf den Plan, die so vehement mit der Vergangenheit brach und nach radikalen tonsprachlichen und kompositionstechnischen Neuerungen strebte. Mit entsprechendem Aufwand suchten die Vertreter dieses musikalischen Umbruchs, das eigene Tun zu erklären und zu rechtfertigen, zumal die Angriffe, denen sie sich zunächst ausgesetzt sahen, von erdrückender Massivität und Vehemenzwaren. Und gleichzeitig herrschte auch innerhalb dieser Gruppe von Neuerern, etwa wenn es um Prioritätsansprüche ging, ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken. Auf diese Weise entstand eine Form des Sprechens und Schreibens über die komponierte Musik, die nicht wenig von taktischen Erwägungen bestimmt war. Dieser Diskurs aber schob sich (…) sehr stark vor das musikalische Phänomen selbst (…)»

Heribert Henrich, Verzeichnis der musikalischen Werke von Bernd Alois Zimmermann und ihrer Quellen, Mitarbeit von Klaus Ebbeke, 1326 S., Leinen, € 199.00, Schott, Mainz 2014, ISBN 978-3-7957-0688-3
 

Saarland-Uni will Musikwissenschaft auslagern

Die Universität des Saarlandes erwägt einen erheblichen Abbau der Geisteswissenschaften. Unter anderem schlägt sie vor, die Musikwissenschaften an die Hochschule für Musik Saar (HfM) zu verlagern. Die Ideen stossen auf erstaunlich wenig Widerstand.

Foto: Bernd Bast/pixelio.de,SMPV

Wie die Saarbrücker Zeitung schreibt, muss die Universität ihr Budget um rund einen   Fünftel kürzen. Dabei standen zunächst Fächer wie Jura, BWL, Zahnmedizin, Mechatronik zur Disposition. Nun sollen nach heftigen Protesten potentiell Betroffener vor allem die Geisteswissenschaften zusammengestrichen werden.

So schlägt die Uni-Führung vor, die Evangelische und Katholische Theologie durch die Kirchen finanzieren zu lassen und neben der Musikwissenschaften auch die Kunstwissenschaften auszulagern, letztere an die Hochschule für Bildende Künste Saar (HBK). Bereits auslaufen werden Soziologie und Slavistik.

Laut der Zeitung erwächst den Projekten erstaunlich wenig Widerstand. Der saarländische Unternehmerverband begrüsse die Vorhaben, die Saarländische Gesellschaft für Kulturpolitik hülle sich hingegen in Schweigen.

Zürcher Kammerorchester in junger Hand

Im Rahmen des erstmals durchgeführten Projekts «Junges ZKO» hat eine Schulklasse das Zürcher Kammerorchester über eine ganze Saison begleitet und Teilbereiche der Orchestertätigkeit aktiv mitgestaltet.

Ausschnitt aus dem Flyer,SMPV

Im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Schul- und Sportdepartement (Büro für Schulkultur) erhielten die Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse des Schulhauses Langmatt in Zürich-Witikon die Gelegenheit, sich innerhalb eines Schuljahres mit allen künstlerischen und betrieblichen Gegebenheiten des ZKO vor und hinter den Kulissen auseinanderzusetzen.

Das vom ZKO eigens für dieses Projekt entwickelte Unterrichtsmaterial und der Einbezug eines Musikpädagogen gewährleisteten von Beginn weg einen lebendigen Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern, Orchester und den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle.

Die Schulklasse erhielt einen vertieften Einblick in die Arbeitsphasen, Abläufe, Projekte und Programme des Orchesters. Musikerinnen und Musiker des ZKO besuchten die Klasse in der Schule und erzählten von ihrer Arbeit als Orchestermusiker. Sie empfingen die Schülerinnen und Schüler bei Konzerten in der Tonhalle und liessen sie in Aufsätzen, Gesprächen und Zeichnungen über ihre Konzerterlebnisse reflektieren. Während Führungen durchs ZKO-Haus erhielt die Schulklasse zudem Einblick in die Proben und in die betriebliche Struktur des Orchesters.

Unter dem Namen «Junges ZKO» wuchs die Klasse alsbald als eigene Geschäftseinheit in die Organisation des ZKO hinein und veröffentlichte ihre neu gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse jeweils auf der orchestereigenen Website. Bei öffentlichen Generalproben oblagen der Empfang und die Bewirtung des Publikums den Schülerinnen und Schülern, später lagen auch die Moderation und das Führen von Künstler-Interviews ganz in den Händen der Schulkinder.

Am 20. Juni 2014 bietet sich die Gelegenheit, das «Junge ZKO» des Zürcher Kammerorchesters live zu erleben Als krönender Abschluss ihres Schulprojekts haben sich die Schülerinnen und Schüler etwas Besonderes einfallen lassen: Unter dem Titel «Klangzauber & Fussballfieber» spielt das ZKO unter der künstlerischen Leitung des «Jungen ZKO» Film- und Länderhymne. Im Anschluss an das Konzert wird das Spiel Schweiz – Frankreich im ZKO-Haus auf Grossleinwand übertragen.

Ivo Josipović am Musik-Gipfel in Bern

Der Europäische und der Schweizer Musikrat führen vom 19. bis 21. Juni im Yehudi Menuhin Forum in Bern das 4. Europäische Musik-Forum durch. Der kroatische Staatspräsident konnte als Hauptredner verpflichtet werden.

www.ivojosipovic.com

«Musik und Politik – eine gegenseitige Verantwortung» lautet das Thema des 4. Europäischen Musikforums (die Schweizer Musikzeitung hat berichtet). Wie der Schweizer Musikrat mitteilt, wird der kroatische Staatspräsident Ivo Josipović, promovierter Rechtswissenschaftler und Komponist, am Freitag, 20. Juni, 10 Uhr, im Yehudi Menuhin Forum dieses Thema vertiefen und erläutern.

Weitere Rednerinnen und Redner sind unter anderen Karel Bartak, Leiter des Kulturprogramms «Creative Europe» bei der Europäischen Kommission, Enrique Barón Crespo, Präsident der International Yehudi Menuhin Foundation und ehemaliger Präsident des Europäischen Parlamentes, sowie Ständerätin Christine Egerszegi und Nationalrätin Christa Markwalder.

Detailliertes Programm und Anmeldung: www.musikrat.ch/european-forum-on-music
 

Wechsel in der Walliser Kulturförderung

Muriel Constantin, die Zuständige für die Kulturförderung des Kantons Wallis, verlässt nach einem Mutterschaftsurlaub ihre Stelle per 30. September. Die Stelle wird ausgeschrieben.

Foto: Olivier Maire

Muriel Constantin ist 2009 als Kulturberaterin zur Dienststelle für Kultur gekommen, als Nachfolgerin von Karl Salzgeber, der in den Ruhestand trat. Sie war für die Leitung des Bereichs Kulturförderung verantwortlich und hat spezifische Unterstützungseinrichtungen entwickelt, insbesondere MusikPro und ArtPro. Ausserdem war sie für die Informatisierung der Dossierverwaltung verantwortlich sowie für die Einführung des Online-Schalters, im Sommer 2013.

Constantin möchte «ihre berufliche Tätigkeit in engerem Zusammenhang mit ihrer Universitätsbildung in Kunstgeschichte neu orientieren». Seit dem 1. Mai 2014 ist Kulturberater Axel Roduit für den Bereich Kulturförderung verantwortlich. Die Ausschreibung der Stelle erfolgt demnächst.

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