Verschärfte Regeln gegen Elfenbeinhandel

Die Europäische Union hat eine Änderung der EU-Verordnung 865/2006 angekündigt, welche den innergemeinschaftlichen Handel mit Elfenbein verstärkt ins Visier nimmt. Für den Handel mit Musikinstrumenten gelten differenzierte Regeln.

Foto: Pawan Sharma/unsplash.com (s. unten)

Der Handel mit Gegenständen, die bearbeitetes Elfenbein enthalten, mit Ausnahme von Musikinstrumenten oder deren Zubehör, welche Elfenbein enthalten und vor 1975 (asiatischer Elefant) oder 1976 (afrikanischer Elefant) rechtmässig erworben wurden, ist verboten, sofern es sich nicht um Musikinstrumente handelt, «die ausschliesslich zu dekorativen Zwecken dienen». Das Instrument muss also «kürzlich» gespielt worden sein – ein Konzept, das noch einiger Klärung durch die Kommission bedarf.

Rechtmässig erworbene Lagerbestände an Rohelfenbein dürfen weiterhin für den Ersatz von Elfenbeinteilen bei Instrumenten verwendet werden, die vor 1975/1976 hergestellt wurden. Dagegen ist die Herstellung neuer Instrumente aus diesen Beständen nunmehr untersagt. Für sogenannte «antike» Instrumente (vor 1947) ist eine CITES-Bescheinigung erforderlich, während sie bisher davon ausgenommen waren.

Originalartikel:
https://www.fim-musicians.org/de/eu-ivory-ban-2021-12/

Drumset ist Instrument des Jahres 2022

Die Deutsche Landesmusikräte küren das Schlagzeug zum Instrument des Jahres 2022.

Foto: Asba-Drums/unsplash.com

Es ist laut der Mitteilung der Deutschen Landesmusikräte das erste Schlaginstrument, das zum Instrument des Jahres erklärt wird. Instrument des Jahres 2021 war die Orgel. Das erste Drumset wurde 1918 von der Ludwig Drum Company aus Chicago auf den Markt gebracht und revolutionierte die Musikproduktion.

Die Landesmusikräte küren seit 2008 jedes Jahr gemeinsam ein Instrument des Jahres. Jedes Bundesland beruft eigene Schirmherrinnen und Schirmherren und hat seine eigene Vorgehensweise, um das länderübergreifende Ziel zu erreichen, nämlich Neugier und Aufmerksamkeit auf die vielen Facetten, die Literatur und die Faszination zu lenken, die das Drumset zu bieten hat.

Botschafterin des Instruments des Jahres wird in Baden-Württemberg die Schlagzeugerin, Komponistin, Solo-Musikerin und Musik-Dozentin Anika Nilles sein, die seit diesem Jahr die Schlagzeug-Abteilung in der Popakademie Mannheim übernommen hat.

Geförderte Projekte Appenzell Ausserrhodens

Appenzell AR fördert das Theaterprojekt «Es Kamel im Zirkus» mit 25‘000 Franken. Das Departement Bildung und Kultur sprach von Mitte Juni bis Mitte November 2021 zudem für 28 Gesuche weitere 71’164 Franken.

Plakatentwurf für «Es Kamel im Zirkus», Cirque de loin

Auf Empfehlung des Kulturrates hat der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden im Rahmen der dritten Fördertranche in diesem Jahr einem Gesuch eine besondere Unterstützung zugesprochen. «Es Kamel im Zirkus» ist ein Musik- und Tanztheaterstück von Cirque de Loin für junge Menschen ab 7 Jahren. Entwickelt wird es in Koproduktion mit dem «Jungspund! – Theaterfestival für junges Publikum St. Gallen».

Damit wird zur Begegnung von Kindern und Jugendlichen mit aktuellem Theaterschaffen beigetragen. Das Stück greift zudem spielerisch aktuelle Themen wie Migration und Solidarität auf. Alle Bühnenelemente und die gesamte Ausstattung sind so konzipiert, dass das Stück auch in Lokalitäten ohne Theaterbühne gespielt werden kann.

Der Regierungsrat hat laut der Mitteilung des Kantons zudem von den Entscheiden Kenntnis genommen, die das Departement Bildung und Kultur in der Zeit von Mitte Juni bis Mitte November 2021 in eigener Kompetenz gefällt hat. Im Ganzen wurden 42 Gesuche behandelt, wovon 28 Projekten eine Unterstützung in der Höhe von insgesamt 71’164 Franken gewährt wurde.

Mehr Infos: http://www.obacht.ch/

Zanetta in Basel Dozent für historisches Horn

Der Franzose Alexandre Zanetta wird ab September 2022 an der Scola Cantorum Basel als Nachfolger von Thomas Müller die Klasse für Historisches Horn übernehmen.

Alexandre Zanetta (Bild: Musik-Akademie Basel/Mirco Rederlechner)

Der 1990 geborene Alexandre Zanetta stammt aus der Nähe von Paris und machte seine erste Begegnung mit dem Naturhorn im Alter von 15 Jahren bei seinem Lehrer Jacques Adnet (CRR Paris). Später studierte er modernes Horn mit Marie-Luise Neunecker an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und mit Jens Plücker an der Musikhochschule Lübeck. Es folgten Studien bei Thomas Müller und Jean-François Madeufan der Schola Cantorum Basiliensis, mit Akzent auf Barockhörnern und der Verbindung des Hornspiels zum Gesang.

Zanetta ist seit 2021 Dozent für historischer Hörner an der Hochschule für Musik Trossingen und auch auf der akademischen Ebene tätig. Er wird regelmässig bei renommierten Ensembles der Alten Musik engagiert, wie La Cetra Barockorchester Basel, Collegium 1704 und Concerto Copenhagen, und nahm unter anderem an CD-Produktionen mit der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Mozarteum Orchester Salzburg und Los Elementos teil.

Laut Schweizer Pressemeldungen ist der Komponist, Pianist, Dirigent und Musikpädagoge Jürg Wyttenbach im Alter von 86 Jahren in einem Pflegeheim in Basel friedlich eingeschlafen.

Geboren in Bern. studierte Wyttenbach laut der Datenbank Musinfo Klavier (Kurt von Fischer) und Komposition (Sándor Veress) in Bern; weitere Studien führten ihn nach Paris (Conservatoire). Als Lehrer war er an der Musikschule Biel und am Berner Konservatorium tätig. Ab 1967 hatte er einen Lehrauftrag für Klavier und ab 1970 für Interpretation zeitgenössischer Musik am Konservatorium der Musik-Akademie Basel.

Gleichzeitig verfolgte er eine rege Konzerttätigkeit als Pianist und Dirigent insbesondere zeitgenössischer Werke. 1993 wurde er mit dem Kunstpreis der Stadt Basel ausgezeichnet. 2017 erhielt er den Schweizer Musikpreis.

Leben und Werk Cerhas digital zugänglich

Im Zuge eines Forschungsprojekts, geleitet vom Musikwissenschaftler Matthias Henke, wurde ausgewähltes Material zu Leben und Werk Friedrich Cerhas wissenschaftlich aufgearbeitet und digital zugänglich gemacht.

Friedrich Cerha 2010. Foto: © Hertha Hurnaus,SMPV

Die multimediale Aufbereitung der Quellen aus dem Archiv der Zeitgenossen (Autografen, Skizzen, Fotos, Videoausschnitte und Hörbeispiele) versammelt und verknüpft markante Aspekte der Entwicklung in Leben und Werk des Komponisten. Eigene Schriften, Korrespondenzen sowie Rezeptionsdokumente aus über 80 Jahren geben Einblicke in Cerhas (Künstler-)Leben, machen Schaffensprozesse sichtbar und spiegeln seine Position in der österreichischen Musikszene wider.

Das Projekt «Cerha Online» wurde im Rahmen des Science Calls Digitalisierung der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich finanziert und richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit ebenso wie an ein Fachpublikum.

Link: https://cerha-online.com

Originalartikel:
https://www.donau-uni.ac.at/de/aktuelles/news/2021/mit-cerha-online-in-ein-kuenstlerleben-eintauchen.html
 

Auszeichnung für Andreas Schaerer

Die Stiftung Erna und Curt Burgauer verleiht den mit 30 000 Franken dotierten Förderpreis 2022–2024 dem Sänger Andreas Schaerer. Damit unterstützt sie ihn in der vertieften Erkundung seiner Stimme.

Nach Ian Anüll, Gianni Motti, Sabian Baumann, Julius Sartorius und Elodie Pong gehe der sechste Förderpreis erstmals an einen Sänger, schreibt die in Zürich ansässige Stiftung in ihrer Mitteilung.

Damit werde Andreas Schaerer in der Entwicklung der neuen Programme «Solo-Voice» (maximale Reduktion ohne Loops und ohne Effekte) und «Monotasking» unterstützt. Letzteres lote die menschliche Stimme im 21. Jahrhundert aus, auch die Verfremdung des Stimmorgans mit elektronischen Effekten.

Der 1976 in Visp geborene Sänger und Komponist hat 2006 in Bern das Studium an der Hochschule der Künste abgeschlossen und ist seither mit verschiedenen Projekten, darunter mit dem Sextett «Hildegard Lernt Fliegen», international unterwegs.

Der Förderpreis der Stiftung Erna und Curt Burgauer wird über drei Jahre ausgerichtet und ist im dritten Jahr mit der Realisation eines Werkes verbunden. Er wird periodisch und zusätzlich zu den jährlich gesprochenen Beiträgen vergeben. Über die Vergabe entscheidet der Stiftungsrat. Eine Bewerbung für den Förderpreis ist nicht möglich.

Musikhören hilft gegen Stress

Das Hören von Musik im Alltag kann stressreduzierend wirken und körperliche Symptome lindern. Das zeigt eine Studie in der Fachzeitschrift Scientific Reports. Personen mit chronischen körperlichen Leiden beantworteten dazu regelmässig Fragen zum subjektiven Befinden und zu ihrem Musikhörverhalten.

Foto (Ausschnitt): Jackson Simmer / unsplash.com,SMPV

Parallel dazu wurden biologische Indikatoren für Stress im Speichel erhoben, um mögliche psychobiologische Mechanismen zu erforschen, die diesen positiven Effekten zugrunde liegen. Auch die Art der Musik spielte dabei eine Rolle.

Bislang wurde die positive Wirkung von Musik auf Stress und körperliche Beschwerden primär im Labor oder im Klinikkontext untersucht. Das Team des Music & Health Lab um den schweizerisch-deutschen Klinischen Psychologen Urs Nater von der Universität Wien wählte demgegenüber einen alltagsnahen Ansatz und untersuchte die gesundheitsförderlichen Effekte des Musikhörens in einem natürlichen Umfeld unter Zuhilfenahme mobiler Technologien.

Originalartikel:
https://medienportal.univie.ac.at/presse/aktuelle-pressemeldungen/detailansicht/artikel/musikhoeren-hilft-gegen-stress-und-koerperliche-beschwerden/

 

Flöten coronasicher desinfizieren

Die Hochschule für Musik Freiburg hat als erste Musikhochschule in Europa einen Desinfektionsschrank für Blockflöten erhalten. Er desinfiziert Flöten in allen Grössen.

Desinfektionsschrank der Hochschule für Musik Freiburg (Foto: Ramon Manuel Schneeweiss)

Der Desinfektionsschrank, der wie ein grosser Kühlschrank aus Edelstahl aussieht, wurde zu Beginn der Coronapandemie 2019 entwickelt und dann an Instrumenten getestet. Laut dem Hersteller Kunath Instrumentenbau ist er derzeit der einzige Instrumenten-Desinfektionsschrank auf dem Markt. Die ersten Exemplare wurden Anfang Dezember 2021 ausgeliefert. Als erste Musikhochschule in Europa wurde die Hochschule für Musik Freiburg versorgt.

Der Desinfektionsschrank, heisst es in der Mitteilung der Musikhochschule, löse ein Problem, das Flötisten nicht erst seit der Coronapandemie beschäftige: Flöten zu reinigen ist aufwendig. Man kann sie mit Alkohol oder anderen Reinigungsmitteln desinfizieren, aber nicht darin eintauchen, da sonst das Holz leidet. Der Desinfektionsschrank desinfiziert mit ultraviolettem Licht und dem Gas Ozon auch kaum zugängliche Stellen.

Originalartikel:
https://www.mh-freiburg.de/presse/details/pressemitteilung-floeten-mit-neuer-technologie-coronasicher-desinfizieren

Nina Rindlisbacher wechselt zu Sonart

Im Frühling 2022 wird Nina Rindlisbacher den Schweizer Musikrat verlassen, um bei Sonart – Musikschaffende Schweiz tätig zu werden. Die Position «Geschäftsleitung» beim Schweizer Musikrat ist ausgeschrieben.

Nina Rindlisbacher. Foto (Ausschnitt): Kaspar Ruoff/Archiv SMZ

Wie die Präsidentin des Schweizer Musikrats, Rosmarie Quadranti, bereits im November mitgeteilt hat, wird Nina Rindlisbacher im Frühling 2022 bei Sonart – Musikschaffende Schweiz Verantwortliche für den juristischen Dienst und Leiterin politische Projekte.

Der Schweizer Musikrat hat die Geschäftsleitungsstelle nun ausgeschrieben (PDF). Bewerbungen sind bis am 9. Januar 2022 willkommen.
 

Nina Rindlisbacher im Interview mit der Schweizer Musikzeitung

Dolmetscherin komplexer Erwerbsformen
Schweizer Musikzeitung 4/2021, S. 12 ff. (PDF)

Johannes Knapp tritt zurück

Johannes Knapp, seit September 2019 künstlerischer Leiter des Collegium Novum Zürich, wird seinen Posten zum Jahresende auf eigenen Wunsch verlassen.

Johannes Knapp. Foto: zVg/CNZ

Das Collegium Novum Zürich schreibt: Unter der Leitung von Johannes Knapp, Kurator, Kulturmanager und Cellist, habe das «Zürcher Ensemble für Gegenwartsmusik agil auf die coronabedingten Einschränkungen reagiert und den Wandel aktiv gestaltet. So hat das Ensemble mit beachtlichem Publikumserfolg unkonventionelle Orte erprobt, darunter ein Kraftwerk, Kirchenkreuzgänge oder auch ein Schwimmbad. Eine Streaming-Partnerschaft mit der Idagio Global Concert Hall bescherte dem 25-köpfigen Klangkörper neue Zuhörerkreise. Auch setzte Knapp mit performativen Herangehensweisen frische Akzente. Darüber hinaus gelang es ihm, das Ensemble in Zürich sowie international stärker zu vernetzen und etliche neue Kooperationspartner zu gewinnen.»

Oliver Adler, Präsident des Vereins Collegium Novum Zürich: «Für seinen unermüdlichen Einsatz danke ich Johannes Knapp im Namen aller Ensemblemitglieder, des Vorstands und des Publikums. Mit einer gesunden Mischung aus klaren Visionen und Pragmatismus hat er innovative und hochqualitative Projekte initiiert und dazu gewährleistet, dass das Ensemble die Herausforderungen der Pandemie bestmöglich meistern kann.»

Die Ensemblemitglieder Matthias Arter, Oboe, und Susanne Peters, Flöte, übernehmen die künstlerische Leitung ad interim. Knapp, der im Mai 2019 zum künstlerischen Leiter des CNZ gewählt wurde, werde dem Ensemble in beratender Funktion verbunden bleiben.
 

«Diáspora Sefardí» in Basel

Bereits zum achten Mal ermöglicht das Mizmorim Kammermusik Festival in Basel vom 20. bis 23. Januar 2022 unter künstlerischer Leitung der israelischen Klarinettistin Michal Lewkowicz vielfältige Begegnungen von jüdischer und westlicher Kammermusik.

Bild: www.mizmorim.com,SMPV

Das Mizmorim Kammermusik Festival 2022 präsentiert Einblicke in die reiche Musiktradition der sefardischen Diaspora. Mehr als dreissig renommierte Künstlerinnen und Künstler sind in neun Konzerten an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in Basel (Stadtcasino Basel, Gare du Nord, Zunftsaal im Schmiedenhof, Unternehmen Mitte und Tabourettli) zu erleben.

Musikalische Höhepunkte der diesjährigen Ausgabe dürften das Eröffnungskonzert mit dem legendären Gambenvirtuosen Jordi Savall und seinem Ensemble Hespèrion XXI, die Auftritte des Gringolts Quartett mit Christophe Coin (Violoncello) sowie ein vom spanischen Komponisten Mauricio Sotelo konzipierter Flamenco-Abend mit der Tänzerin Fuensanta La Moneta werden. Der israelische Komponist Jonathan Keren wird als Mizmorim Composer-in-Residence neue Werke präsentieren.

Im Format «Mizmorim Jazz» wird das Basler Vein Trio zudem spanische Musiktraditionen auf eine zeitgenössische Jazztradition treffen lassen. Und bei «Mizmorim Kids» präsentiert das Ensemble Zefirino mit dem Schauspieler Adrian Kurmann ein ritterliches Musikabenteuer rund um den tragischen Helden Don Quijote.

Die sefardische Musik hat ihren Ursprung im mittelalterlichen Spanien. Im selben Jahr, in dem Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, nahm das goldene Zeitalter jüdischer Ansiedlung auf der iberischen Halbinsel ein jähes Ende. Wer der Zwangskonversion zum Katholizismus zu entkommen suchte, musste sich in benachbarte Länder flüchten. Unzählige Jüdinnen und Juden liessen sich in Italien, Südfrankreich sowie im Gebiet Nordafrikas und des Osmanischen Reiches nieder. In der neuen Heimat pflegten sie die Sprache, Gebräuche und Kultur ihres Herkunftslandes – so auch die Musik.

Die achte Ausgabe des Mizmorim Kammermusik Festival versammelt zum Thema «Diáspora Sefardí» eine breitgefächerte Auswahl von Klassikern der iberischen Musiktradition sowie Raritäten aus der sefardischen Diaspora, deren Musik sich im Laufe der Jahrhunderte unter den kulturellen Einflüssen der Ansiedlungsländer weiterentwickelte.

Das 2015 gegründete Mizmorim Kammermusik Festival ist das einzige Kammermusikfestival der Region Basel und verdankt seinen Namen den jüdischen Psalmen (hebräisch: Mizmorim).

 

Weitere Informationen und Vorverkauf

www.mizmorim.com
 

Unterstützung des Kultursektors wird verlängert

Die eidgenössischen Räte haben eine Verlängerung von Artikel 11 des Covid-19-Gesetzes (Massnahmen im Kulturbereich) bis Ende 2022 beschlossen. Der Bundesrat verlängert die Geltungsdauer der Covid-19-Kulturverordnung mit einzelnen Änderungen ebenfalls bis Ende 2022.

Foto (Ausschnitt): Matthew Waring / unsplash.com

Die Covid-19-Kulturverordnung konkretisiert Artikel 11 des Covid-19-Gesetzes und war laut der Medienmitteilung des Bundes wie dieses bisher auf Ende 2021 befristet. Im Hinblick auf die heute vom Parlament beschlossene Verlängerung der Kulturmassnahmen im Covid-19-Gesetz hat der Bundesrat die Covid-19-Kulturverordnung entsprechend angepasst. Dies betrifft insbesondere die Zeiträume, für welche Schäden geltend gemacht werden können, sowie die Eingabefristen für die Unterstützungsgesuche.

Die revidierte Covid-19-Kulturverordnung enthält einzelne weitere Präzisierungen. Sie sieht insbesondere vor, dass Ausfallentschädigungen an Kulturunternehmen und Kulturschaffende sowie die Entschädigungen für Kulturvereine im Laienbereich nur solange berücksichtigt werden, wie behördliche Einschränkungen gelten.

Sobald sämtlich Einschränkungen – darunter auch die Zertifikatspflicht – aufgehoben werden, laufen die Entschädigungen nach Ablauf einer Übergangsfrist aus. Hingegen werden die Nothilfe an Kulturschaffende sowie die Beiträge an die Transformationsprojekte unabhängig von einem allfälligen Wegfall von behördlichen Einschränkungen bis Ende 2022 ausgerichtet.

Link zur Pressemeldung des Bundesrates

Vilem Vlcek gewinnt Martinů-Wettbewerb

Der Cellist Vilem Vlcek, Student der Basler Hochschule für Musik, hat beim Martinů-Wettbewerb den ersten Preis sowie den Preis für die beste Aufführung eines Werks von Bohuslav Martinů gewonnen.

Vilem Vlcek (Bild: FHNW)

Vilem Vlcek wurde 2010 ans Musik-Gymnasium Prag aufgenommen. Seit 2018 studiert er an der Musik-Akademie Basel in der Klasse von Danjulo Ishizaka. Er ist bereits Gewinner von verschiedenen nationalen und internationalen Wettbewerben wie dem Heran Cello Wettbewerb, dem Wettbewerb des Tschechischen Konservatoriums oder dem Jan Vychytil Cello Wettbewerb. 2016 wurde er Mitglied der LGT Young Soloists.

Der Martinů-Wettbewerb ist seit 1996 Teil des alljährlichen Bohuslav Martinů Festivals. Er steht Bewerbern aus der Tschechischen und Slowakischen Republik oder ausländischen Bewerbern, die in der Tschechischen Republik studieren, offen. Ziel des Prager Wettbewerbs ist es, Werke von Bohuslav Martinu zu interpretieren, wobei die historischen Verbindungen und Beziehungen zu Martinus Werk und Charakter betont werden.

Diversität an Musikhochschulen

Eine Europäische Arbeitsgruppe zu den Themen Diversität, Identität und Inklusion hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Sie fragte sich, wie sich europäische Hochschulen für Personengruppen öffnen können, die dort noch nicht repräsentiert sind.

Foto: Claudio Schwarz / unsplash.com (s. unten)

Die Arbeitsgruppe hat unter anderem verschiedene Beispiele und Ansätze für Öffnungsprozesse gesammelt sowie ein Selbstdiagnosetool erstellt, um die Studiengänge zu evaluieren. Sie war Teil des Projekts «Strengthening Music in Society», das von 2018 bis 2021 lief. Es war bei der Association Européenne des Conservatoires, Académies de Musique et Musikhochschulen (AEC) angesiedelt. Die AEC ist das europäische Netzwerk der Musikhochschulen.

Mitglieder der Arbeitsgruppe waren Clara Barbera (Berklee College of Music, Valencia Campus), Joshua Dickson (Royal Conservatoire of Scotland), Baptiste Grangirard (Pôle Aliénor, Poitiers), Stefan Heckel (Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz), Katja Thomson (University of the Arts Helsinki), Mojca Piškor (Academy of Music Zagreb) und Alfonso Guerra (AEC Brüssel). Die Ergebnisse können in einem kostenfreien E-Book nachgelesen werden.

Link zum E-Book:
https://aec-music.eu/publication/artistic-plurality-and-inclusive-institutional-culture-in-hme/

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