Herbst in der Helferei
Vom 16. bis 21. September findet zum achten Mal die Konzertwoche Herbst in der Helferei statt. Nach fünf Konzerten in der Zürcher Wasserkirche schliesst das Festival im grossen Saal der ZHdK sinfonisch: Unter der Leitung von Kevin Griffiths spielen Schülerinnen und Schüler der Musikschule Konservatorium Zürich zusammen mit Profis ein romantisches Programm. Mittendrin zieht Jens Lohmann erfolgreich und beharrlich die Fäden. Ein Blick hinter die Kulissen.

Zum Gespräch vor den Sommerferien bringt Jens Lohmann, Geigenlehrer an der Musikschule Konservatorium Zürich, einen ehemaligen Schüler mit: Kevin Griffiths. Der 35-jährige Zürcher hat schon vor Jahren den Geigenbogen mit dem Taktstock vertauscht und sich mittlerweile als Dirigent international einen Namen gemacht. Er wird am 21. September am Pult stehen, wenn das Drei-Generationen-Orchester Brahms’ 4. Sinfonie und das Mendelssohn-Violinkonzert in e-Moll im Rahmen des Festivals Herbst in der Helferei zur Aufführung bringt. Dritter im Bund, wenn auch – aus verständlichen Gründen – nicht anwesend beim Gespräch ist Dmitry Sitkovetsky: Der russische Star-Geiger interpretiert am Konzertabend den Solopart.
Kevin Griffiths sieht sich einer äusserst anspruchsvollen Aufgabe gegenüber, gilt es doch, zwar hoch motivierte, aber noch unerfahrene Streicherinnen und Streicher mit Mitgliedern aus Zürcher Profi-Orchestern in Einklang zu bringen und dabei weder die einen zu über- noch die anderen zu unterfordern. Ein anderer Schwierigkeitsfaktor ist die knapp bemessene Probenzeit. Da kommt Jens Lohmann ins Spiel: «Die Profimusiker treten alle für eine Minimalgage auf, es steckt enorm viel Goodwill hinter dem Projekt. Da kann man nicht noch fünf Proben vor dem Konzert von ihnen verlangen!» Es sei deshalb unheimlich wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrpersonen bestens vorbereitet würden, nicht nur musikalisch, sondern auch bezüglich der Einstellung einem solchen Projekt gegenüber. Aber Lohmann kann sich auf ein sehr gut funktionierendes Netzwerk von Kolleginnen und Kollegen abstützen, «sonst wäre so ein Projekt auch gar nicht möglich!» Nur schon die Vorbereitung der Noten würde viel Zeit kosten, darum ist er dankbar, dass er auf einen Notensatz aus dem Fundus des Tonhalle-Orchesters zurückgreifen kann, wo alle sogenannten «Striche» bereits eingezeichnet sind. Das heisst, alle Streicher bewegen ihre Bögen in dieselbe Richtung, was beileibe nicht nur fürs Auge schöner ist, sondern auch einen erheblichen Einfluss auf den Gesamtklang des Orchesters hat.
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- zvg
- Kevin Griffiths
Rollentausch nach 20 Jahren
Für Griffiths und Lohmann ist diese Zusammenarbeit auch darum etwas Besonderes, weil sich das Lehrer-Schüler-Verhältnis umgekehrt hat. Während der ehemalige Lehrer im Orchester sitzt, steht der ehemalige Schüler nun am Dirigierpult und sagt, wo’s «langgeht». Für andere Schülerinnen und Lehrer könnte das zum Problem werden, nicht aber für Griffiths und Lohmann. Die beiden kennen sich schon derart lange und sind sich, wie im Gespräch immer wieder auffällt, aufs herzlichste verbunden. Ihre Bekanntschaft geht zurück auf Lohmanns Engagement beim Zürcher Kammerorchester, wo er unter Howard Griffiths, dem berühmteren Vater von Kevin, als Konzertmeister spielte. «Wie viele hatten Kevins Eltern das Gefühl, in ihrem Sohn schlummere ein grosses Talent. Nun, Kevin hat das Schlummern sehr ernst genommen, sein Talent lag anfangs noch im Dornröschenschlaf », erinnert sich Lohmann lachend. Trotzdem trat Kevin Griffiths nach zwei Jahren Unterricht zur Aufnahmeprüfung an der Musik-Akademie Basel an und bestand. Trotz vielversprechender Aussichten auf eine Karriere als Geiger interessierte er sich bald mehr für das Dirigieren, wobei ihn sein Vater vor allem zu Beginn der Karriere sehr unterstützte. «Ein Konkurrenzgefühl zwischen uns beiden gab es nie und wird es nie geben, dafür sind wir uns persönlich einfach zu nahe», erklärt Griffiths. «Am Anfang musste ich mich schon zusätzlich anstrengen, um gewissermassen aus dem Schatten meines Vaters zu treten. Dabei hat mir sicher geholfen, dass ich stilistisch in eine ganz andere Richtung ging.» Kevin Griffiths gründete zum Beispiel das Steve Reich Ensemble in London, mit dem er zwei CDs einspielte, war auch «Conductor of the Year» beim Orchestra of the Age of Enlightenment, gewann Preise bei zahlreichen wichtigen Wettbewerben und fungiert im Moment als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Collegium Musicum Basel. Die stilistische Breite sei mittlerweile zu einem absoluten Muss geworden, führt er noch an, man könne sich heutzutage weder als Musiker noch als Dirigent nur auf eine Stilrichtung oder Musikepoche festlegen. Es gelte aber, aus allen Einflüssen seinen Stil, eine eigene Philosophie zu entwickeln, sonst wirke das unnatürlich.
Auf die Frage, ob man dirigieren lernen kann oder ob man dafür geboren sein muss, erwidert Griffiths: «Es hilft sicher. Ich habe mich dabei einfach von Anfang an wohlgefühlt, aber natürlich wächst man auch in die Aufgabe hinein. Es ist so oder so ein langer Weg.» Heutzutage stehe vor allem die Zusammenarbeit im Mittelpunkt, während in früheren Tagen der Dirigent die absolute Autorität gewesen sein, fügt er noch an. Und auch wenn er sich von Natur aus wohlfühlt vor einem Orchester, muss er jedes Mal etwas Neues erfinden. Die bevorstehende Zusammenarbeit mit Dmitry Sitkovetsky ist für Kevin Griffiths denn auch etwas ganz Besonderes, und er erinnert sich: «Während meiner Zeit als Violinist war er mit gewissen Aufnahmen sehr prägend für mich, und ich hätte mir damals nie erträumt, dass ich einmal ein Projekt mit ihm als Solisten dirigieren würde. Und jetzt passiert das diese Saison gleich zweimal. Einmal jetzt, einmal im nächsten Sommer. »
Nur drei Proben: Qualität vor Quantität
Am 15. September, also gerademal eine Woche vor dem grossen Konzertauftritt, treffen sich die Musiker zum ersten Mal. Wobei dieser erste Probentag ganz im Zeichen der jungen Streicherinnen und Streicher steht. Kevin Griffiths will diese erste Probe dazu nutzen, dass die Musiker, die zum Teil noch keinerlei Orchestererfahrung haben, sich kennenlernen und auch etwas die Nervosität ablegen, die vor so einem grossen Auftritt sicher vorhanden ist. Voraussetzung ist natürlich, dass alle Beteiligten ihren Part beherrschen, die Aufgabe des Dirigenten ist dann, sie im gemeinsamen Spiel zusammenzubringen, dass sie aufeinander hören, dass sie auch flexibel agieren. Die Stimmführerinnen und Stimmführer, alles gestandene Profis und teils Solisten von Weltruf, werden an der Sonntagsprobe nicht anwesend sein. «Wenn sich der eine oder die andere dafür interessiert, wie Kevin mit den jungen Leuten arbeitet, und vorbeischaut, dann freue ich mich natürlich», meint Jens Lohmann, «aber verlangen kann ich es nicht von ihnen, schliesslich treten sie im Hinblick auf eine interessante pädagogische Erfahrung eh schon für eine minimale Gage auf.» Er misst dieser ersten Probe eine immense Bedeutung zu, gilt es doch, von da aus die Brücke zur ersten Tutti- Probe zu schlagen: «Am Donnerstag muss eigentlich alles perfekt sitzen, dann kommen die Profis dazu, und wir haben keine Zeit mehr, über Details zu diskutieren», blickt er voraus. «Mit der Übernahme der Stimmführung durch Kolleginnen und Kollegen von ZHdK, Tonhalle und MKZ wird aber auch einiges einfacher, die jungen Leute können sich dann leiten lassen.» Und damit sie vom Tempo nicht überfordert sind, lässt sie Lohmann in weiser Voraussicht bereits eine Stunde früher antreten: «Bis nur schon alle ihr Instrument ausgepackt haben, bis der Streichersatz in sich stimmt, bis wir die eine oder andere Passage nochmal angespielt haben, ist eine Stunde um.» Er spricht aus Erfahrung, hat schon viele Orchesterprojekte geleitet.
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- J. Henry Fair
- Dmitry Sitkovetsky
Dmitry Sitkovetsky – und der künstlerische Nachwuchs
Bei der Hauptprobe stösst dann ein weiterer wichtiger Akteur zum Projekt: Dmitry Sitkovetsky, der russische Star-Geiger. Ihn konnte Jens Lohmann über einen gemeinsamen Bekannten anlässlich eines Meisterkurses an der Musikhochschule Luzern engagieren. Neben seiner Laufbahn als Solo-Virtuose amtiert Sitkovetsky auch als künstlerischer Direktor des Sinfonieorchesters im Amerikanischen Greensboro, North Carolina. Dieses Orchester unterhält verglichen mit der relativ kurzen Zeit seines Bestehens ein äusserst reichhaltiges Programm für Musikvermittlung an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sitkovetsky weiss also, was ihn erwartet. Er selbst stammt in vierter Generation aus einer russischen Musikerdynastie, hat also einen ganz anderen Einstieg in die Musik erlebt. Mit sechs Jahren trat er in das berühmte Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium ein, studierte später an der nicht minder renommierten Juilliard School in New York. Zu seiner Zeit gab es noch keine Angebote, wo Kinder oder Jugendliche mit erwachsenen Profis zusammenspielen konnten. Umso wichtiger ist ihm heute die Arbeit mit dem Nachwuchs: «Ich denke, es ist sehr wichtig, mehr Verbindungen zwischen den Generationen zu schaffen. Musik, vor allem das Zusammenspiel in einem Orchester ist das einzige Gemeinschaftserlebnis in unserer Gesellschaft, das sämtliche Schranken zu überwinden vermag: Rasse, Nationalitäten, Geschlecht, Religion, Alter, Politik. Und je öfter die etablierten Musikerinnen und Musiker in Kontakt mit der jungen Generation kommen, desto grösser sind die Chancen, dass sich die Musik überhaupt weiterentwickeln kann.» Er sieht in der Bedeutung der Musik für den einzelnen auch keinen Unterschied zwischen angehenden Berufsmusikern und engagierten Amateuren, entsprechend lautet seine Botschaft an die jungen Musikerinnen und Musiker im Projekt: «Musik ist etwas, das du mit ganzem Herzen leben kannst, egal ob du Hobby- oder Berufsmusiker wirst. Anders als die materiellen Dinge im Leben ist Musik etwas Flüchtiges, was aber gleichzeitig bedeutet, dass es dir niemand wegnehmen kann – das ist wie ein Schatz in deiner Seele. Tauch ein in diese Welt, versuch dein Bestes in diesem Konzertprojekt und – ganz wichtig: Hab Spass dabei!»
Das werden sich die Schülerinnen und Schüler von MKZ im Alter von 12 bis 22 Jahren sicherlich zu Herzen nehmen. Sie freuen sich auf das Konzert, begegnen dem Projekt und seinen Hauptakteuren aber auch mit grossem Respekt und machen sich gleichzeitig Gedanken zu ihrer musikalischen Zukunft. Die sechzehnjährige Katharina Schade spielt selber Geige und ist darum insbesondere auf Sitkovetskys Interpretation des Mendelssohn- Violinkonzertes gespannt: «Ihn aus nächster Nähe zu erleben und dabei noch zu begleiten, wird mit Sicherheit ein tolles Erlebnis!» Die vierte Symphonie von Brahms hört sie sich oft unterwegs an und übt die Werke mit dem Ziel, zur ersten Probe sehr gut vorbereitet zu erscheinen. Zu ihrem musikalischen Werdegang meint sie: «Um Profimusiker zu werden, muss man bereits sehr frühzeitig alles auf eine Karte setzen. Das allerdings bedeutet, dass viele andere, eventuell ebenso spannende Entwicklungswege verschlossen bleiben. Ich möchte jedoch eine musikalische Karriere zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschliessen.» Ihre Kollegin Solvejg Wilding, 15-jährig, sieht ihre berufliche Zukunft dagegen eindeutig in der Musik: Sie möchte auf jeden Fall Musik studieren und sie zu ihrem Beruf machen, wahrscheinlich in pädagogischer Richtung. Ein weiterer Traum wäre, mal in einem Streichquartett mitzuspielen. Auf das Konzert freut sie sich ebenfalls: «Es ist natürlich eine grosse Ehre, mit diesen Musikern spielen und hoffentlich auch ein wenig von ihnen profitieren zu können.» Demian Herzog (19) spielt Viola im Orchester und daneben auch noch Jazz- Piano. Musik bedeutet ihm alles, auch wenn er noch nicht weiss, ob er diese Leidenschaft einmal zu seinem Beruf machen will. Er freut sich, dass er vor einem anspruchsvollen und zahlreichen Publikum spielen kann und wirft auch einen Blick hinter die Kulissen: «Jens Lohmann ist nicht nur ein exzellenter Pädagoge, sondern veranstaltet eine sehr interessante Konzertwoche. Dies kann aber nur dank einer extrem guten Planung funktionieren, dafür respektiere und bewundere ich ihn.»
Nicht ganz allein und auch nicht unbemerkt
Jens Lohmann kann auch bei der Projektorganisation auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen. Ein erwachsener MKZ-Schüler, von Haus aus Ingenieur, kann auf langjährige Erfahrung im Projektmanagement zurückblicken und erledigt einen Grossteil der Administrativaufgaben. Er ist Teil eines Organisationskomitees von sechs Personen, das sich unter dem Jahr alle zwei Monate trifft. Je näher das Festival rückt, desto kürzer werden die Abstände zwischen den einzelnen Sitzungen. Neben der konkreten Projektorganisation geht es dabei vor allem um die Geldbeschaffung via Sponsoren. Bei den Verträgen mit den Künstlern kennt sich dann Lohmann wieder bestens aus, er arbeitet schliesslich auf beiden Seiten, als Künstler und als Veranstalter. Seit 2006 gingen unter dem Titel «Herbst in der Helferei» 55 Konzerte über die Bühne. Allmählich setzt sich das kleine, aber feine Festival im Bewusstsein der Allgemeinheit fest, in Schweizer Musik- und Kulturkreisen ist es bereits zur festen Grösse avanciert. Mario Venzago, Dirigent von Weltruf, findet es beglückend, wenn sich mitten in Zürich eine Tradition etabliert, Begeisterndes zu gestalten und zu vermitteln. Vor allem in einer Zeit, da Festivals wie Pilze aus dem Boden schössen (und meistens ungeniessbar seien) erfreut er sich an den Markenzeichen dieses Festivals: Eine beschränkte Vielfalt, ein definierter Stil, dazu die Lust am schwierig Kombinierbaren in Verbindung mit kostbaren Werken und Interpreten. Besonders berührt ihn, dass die Veranstalter das Wagnis auf sich nehmen, aus einem Kollektiv individueller und begabter Menschen ein Orchester zu formen: «Ich wünsche den Veranstaltern, dass das ‹Mysterium Orchester› gelingt, damit sich das Unerklärbare einstellt, wenn sich fremde Musiker plötzlich verstehen und zum gleichen Atmen, Singen und Spüren zusammenfinden. Das ist jedes Mal ein kleines Wunder und mündet idealerweise darin, dass alle – Zuhörer und Ausübende – als andere gehen, als die sie gekommen sind, zu diesen Musikalischen Begegnungen von Heute und Morgen.»
Herbst in der Helferei – 2013 in der Wasserkirche
Musikalische Begegnungen von Heute und Morgen
16. bis 21. September 2013
Der Interpretationswettbewerb Concours Nicati für zeitgenössische Musik der Schweiz ist heuer im Rahmen von Musikfestival Bern durchgeführt worden. Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen fest.
Zwischen dem 9. und 14. September haben insgesamt vierzig professionelle Musikerinnen und Musiker am Wettbewerb teilgenommen. Die Jury, bestehend aus Pierre Sublet (Vorsitz), Dieter Ammann, Rahel Cunz, Marc Kissóczy und Philippe Racine, hat sich auf Grund des ausserordentlichen Niveaus entschieden, sechs Preise zu vergeben.
Der erste Preis geht ex aequo an Karolina Öhman (Cello, Preisgeld 10´000 Franken) und Gilles Grimaître (Klavier, 10´000 Franken). Der zweite Preis ist ex aequo dem Ensemble Batida (Schlagzeug und Klavier, 12´000 Franken) und dem Trio Seitenwind (Violoncello, Akkordeon und Saxophon, 8000 Franken) zugesprochen worden.
Den dritten Preis erhalten haben ex aequo Patrick Stadler (Saxophon, 5000 Franken) und Rafal Zolkos (Flöte, 5000 Franken).
Die Freiburger Pianistin Fiona Hengartner erhält von der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport des Kantons Freiburg das mit 10’000 Franken dotierte Stipendium für das Jahr 2013 aus dem Fonds Pierre und Renée Glasson.
Für die Vergabe des Stipendiums waren beim Amt für Kultur drei Kandidaturen eingegangen. Nach Anhörungen entschied sich die Fachjury, bestehend aus dem Direktor des Freiburger Standorts der Lausanner Hochschule für Musik HEMU und zwei Fachleuten, schliesslich für die Pianistin Fiona Hengartner aus Bulle, wobei die Jury ihr grosses Potenzial, ihr technisches Können und ihre beachtliche interpretatorische Intelligenz hervorstrich.
Die 1990 geborene Fiona Hengartner schloss im Jahr 2010 das Kollegium des Südens in Bulle mit dem zweisprachigen Maturitätszeugnis ab. Ein Jahr zuvor hatte sie bereits am Konservatorium Freiburg ihr Berufsdiplom für Klavier mit dem Prädikat «vorzüglich» erworben. Dann setzte sie ihr Studium an der HEMU fort, wo sie 2012 den Bachelor erhielt und für ihre hervorragende Bachelorarbeit und ihr vorzügliches Bachelor-Konzert mit dem Pisler-Preis ausgezeichnet wurde.
Seit 2005 hat Fiona Hengartner mit Erfolg an mehreren Wettbewerben und Meisterkursen in der Schweiz teilgenommen und sich durch zahlreiche öffentliche Auftritte im Kanton Freiburg einen Namen gemacht. Dank diesem Stipendium kann Fiona Hengartner ihr Studium an der HEMU weiterführen, um im Jahr 2014 einen Master in Pädagogik zu erwerben.
Der 1995 eingerichtete und vom kantonalen Amt für Kultur verwaltete Fonds Pierre und Renée Glasson für Musik dient dazu, die Tätigkeit von Musikerinnen und Musikern aus dem Kanton Freiburg oder der übrigen Schweiz, die im Kanton Freiburg wohnen, zu unterstützen. Aus diesem Fonds kann ein Stipendium als Beitrag zur Finanzierung eines Nachdiplomstudiums an einer Musikhochschule in der Schweiz oder im Ausland gewährt werden. Das Stipendium für das Jahr 2014 wird im Oktober 2013 ausgeschrieben.
Die Kantone Nidwalden und Obwalden schreiben für das Jahr 2014 zum ersten Mal Werkbeiträge für Kunst- und Kulturschaffende aus. Mit dieser Zusammenarbeit wollen die beiden Kantone ab sofort jedes Jahr Kunst- und Kulturschaffende einer bestimmten Sparte gezielt unterstützen. Diesmal geht’s um Musik.
Die erste Ausschreibung richtet sich an Musikerinnen und Musiker beliebiger Stilrichtung. Die eingereichten Bewerbungen werden von einer Fach-Jury beurteilt. Es werden ein Werkbeitrag von 20‘000 Franken und ein Werkbeitrag von 10‘000 Franken vergeben.
Mit den Werkbeiträgen sollen Kunst- und Kulturschaffende unmittelbar und personenbezogen gefördert werden. Sie sollen sich auf eine innovative, künstlerische Idee einlassen oder ihre künstlerischen Kompetenzen gezielt vertiefen und entwickeln können.
Bewerbungen sind bis spätestens 10. Januar 2014 in vollständiger Form beim Amt für Kultur Nidwalden oder beim Amt für Kultur und Sport Obwalden einzureichen. Das Anmeldeformular kann unter www.nw.ch oder www.ow.ch, Suchbegriff «Werkbeiträge», heruntergeladen werden.
738 neue Studierende an der ZHdK
Heute beginnt das neue Studienjahr an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). 738 neue Studierende starten diesen Herbst eine Bachelor-, Master- oder MAS-Ausbildung in den Künsten, im Design oder in der Vermittlung.

Die Zahl der Studierenden ist laut der Medienmitteilung der ZHdK zum Studienauftakt gegenüber den letzten Jahren konstant geblieben. Es gilt ein Numerus Clausus, das heisst, die Studieninteressierten durchlaufen ein strenges Zulassungsverfahren, bevor sie an der ZHdK aufgenommen werden.
Von den 738 neuen Studierenden beginnen 317 ein Bachelor- und 381 ein Master-Studium in den Bereichen Design (112), Musik (290), Kunst & Medien (102), Art Education und Transdisziplinarität (111), Theater und Film (83). Für ein berufsbegleitendes Master of Advanced Studies Programm haben sich 40 Personen eingeschrieben.
Total zählt die Zürcher Hochschule der Künste 2005 Studierende in den Bachelor- und Master-Ausbildungen (1142 BA, 863 MA) und 578 Personen in den Weiterbildungsangeboten (MAS, CAS, DAS).
Studienjahrbeginn an der Hochschule Luzern
An der Hochschule Luzern beginnt am kommenden Montag laut provisorischen Zahlen das neue Studienjahr mit 5821 Studierenden im Bachelor und Master. 2086 von ihnen nehmen ihr Studium neu auf. Die Gesamtzahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent gestiegen. Das Wachstum entwickelt sich ähnlich wie im Vorjahr.

Mit Abstand am meisten Eintritte verzeichnen auch in diesem Jahr die Departemente
Wirtschaft (821) sowie Technik & Architektur (644), gefolgt von Design & Kunst (219),
Soziale Arbeit (205) sowie Musik (197).
Insgesamt sind an der Hochschule Luzern 5821 Studierende für ein Bachelor- oder Master-Studium eingeschrieben. 44 Prozent davon kommen aus den Zentralschweizer Kantonen, 6 Prozent stammen aus dem Ausland. Der Frauenanteil liegt bei rund 42 Prozent. Über die ganze Hochschule beträgt die Zunahme an Studierenden 5,5 Prozent. Damit bewegt sich das Wachstum in ähnlichem Rahmen wie im Vorjahr.
Offiziell begrüsst werden die Neuen an der heutigen Eröffnungsfeier im KKL Luzern. Als Gastreferenten treten Annette Schönhölzer, Direktorin der Art Basel, und Arno Troxler, Leiter des Jazz Festival Willisau, auf. Zudem wird der Nachhaltigkeitspreis der Hochschule Luzern an eine hervorragende Bachelor oder Master-Abschlussarbeit vergeben, die sich mit Fragen der Nachhaltigkeit befasst und einen hohen Wert für die Praxis hat.
Der Dandy «in Conversation»
Das Aargauer Kunsthaus zeigt in einer Retrospektive das überraschende künstlerische Schaffen des Yello-Sängers Dieter Meier und bewegt sich dabei auch an der Schnittstelle von bildender Kunst und Musik.

«Was soll das?» Diese Frage mag sich mancher gestellt haben, der sich mit der Kunst von Dieter Meier konfrontiert sah. Etwa 1969 in Zürich, als Meier vor dem Kunsthaus auf dem Boden sitzend fünf Tage lang Plastiksäcke mit je tausend Schrauben befüllte. Oder ein Jahr später, als der junge Schweizer in New York mitten auf dem Boulevard Passanten aufforderte, ihm die Wörter «Yes» oder «No» aufzusagen. Im Gegenzug drückte er den Freiwilligen einen Dollar und ein Zertifikat in die Hand, das besagte, dass sie eben «Yes» oder «No» gesagt haben.
Fussspur eines Künstlerlebens
«Was soll das?», fragt man sich nun erneut, angesichts der Ausstellung «In Conversation», die im Aargauer Kunsthaus in Aarau zu sehen ist. Weshalb Dieter Meier in einem Kunstmuseum? Jener Dandy mit Jackett und Halstuch, der als Sänger der Elektropioniere von Yello bekannt ist und als Autor und Zürcher Restaurantbesitzer mit Rinderfarm und Weingut in Argentinien von sich reden macht? Dass Meiers erste Gehversuche in der Öffentlichkeit die beschriebenen Happenings waren und er sich schon lange vor der Yello-Gründung Ende der Siebzigerjahre mit Kunst befasste, ist nur wenigen bekannt.
Das möchte die erste grosse Schweizer Museumsschau über Dieter Meier ändern. In den 14 Räumen finden sich Fotografien, Darstellungen seiner Konzeptkunst, Experimentalfilme, Zeichnungen und Musikvideos von den späten Sechzigerjahren bis in die Gegenwart. Meier versuchte sich auch schon als Bildhauer. Die mehr oder weniger geglückten Resultate sind ebenso ausgestellt, wie Zeitungsartikel und Filme, die die Rezeption seiner Aktionen dokumentieren. Als «zufällige Fussspur des Lebens» bezeichnet der Künstler die Retrospektive. .
Massgeschneiderte Programme für Hochschulabgänger
Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia will jungen Künstlerinnen und Künstlern in den ersten fünf Jahren nach Abschluss ihrer Ausbildung Türen zur nationalen und internationalen Karriere öffnen. Das Nachwuchsprogramm enthält Angebote für alle geförderten Disziplinen und wird mit erfahrenen Partnerinstitutionen im In- und Ausland entwickelt.

In vielen Künstlerbiografien werden die Weichen früh gestellt. Die ersten Jahre nach Abschluss der Ausbildung sind entscheidend für den weiteren Verlauf einer Laufbahn. Hier setzt die Nachwuchsförderung von Pro Helvetia an, die diese Aufgabe mit dem neuen Kulturförderungsgesetz erhalten hat: Mit einer Altersgrenze von 35 Jahren fördert sie die talentiertesten Schweizer Künstlerinnen und Künstlern in den ersten fünf Jahren nach Abschluss einer Kunsthochschule oder nach dem ersten öffentlichen Auftritt. Ihnen will Pro Helvetia den Einstieg ins professionelle Kunstschaffen erleichtern und sie auf dem Weg zum nationalen und internationalen Durchbruch unterstützen. Die Stiftung setzt dabei auf eine breite Angebotspalette, die sie mit erfahrenen Partnerorganisationen entwickelt hat. Dazu gehören Festivals, Musikensembles, Galerien oder Kunsthochschulen im In- und Ausland.
Um junge Talente möglichst rasch auf internationalem Niveau etablieren zu können, braucht es individuell abgestimmte Massnahmen, die sich am künstlerischen Entwicklungspotenzial sowie den Anforderungen des Marktes orientieren. Gefragt sind Know-how-Austausch und Vernetzung wie Coachings oder Artist-in-Residence-Programme. Mit dem Projekt «Klassenarbeit» ermöglicht beispielsweise das auf zeitgenössische Musik spezialisierte ensemble recherche in Freiburg im Breisgau, jungen Schweizer Komponistinnen und Komponisten neue Werke zu entwickeln und aufzuführen. Weitere Partner sind die ORPHEUS Swiss Chamber Music Competition oder das ensemble proton bern.
Eine detaillierte Übersicht über sämtliche Nachwuchsprojekte bietet:
www.prohelvetia.ch/Nachwuchs
Seit 18 Jahren kreuzt Steamboat Switzerland im Bermudadreieck zwischen Rock, improvisierter und Neuer Musik. Das Zürcher Trio beeindruckt auch auf seinem neuen Album «Zeitschrei».

Dominik Blum (Hammond-Orgel), Marino Pliakas (E-Bass) und Lucas Niggli (Schlagzeug) gründeten Steamboat Switzerland 1996, weil sie ein Vehikel für ihre Vielseitigkeit suchten. Dominik Blum hatte einen Konzertabschluss für Klavier und Marino Pliakas einen für klassische Gitarre in der Tasche, doch verspürten sie ein gewisses Vakuum. Der Grunge machte ihnen damals klar, was ihnen in der Neuen Musik fehlte: die Körperlichkeit des Rock’n’Roll. Hinzu kam, dass alle drei Musiker eine Faszination für improvisierte Musik entwickelt hatten.
Schon bei den ersten Sessions kristallisierte sich ein weiteres Hauptmerkmal von Steamboat Switzerland heraus: Die Band spezialisierte sich auf die Interpretation von Fremdkompositionen und durchsetzt diese spannungsvoll mit improvisierten Passagen. Dass die drei hochmusikalischen Mitglieder die komponierten Teile nicht selbst schreiben, hat gemäss Lucas Niggli einen einfachen Grund: «Wir können dieses Niveau der Komponisten, die speziell für uns Stücke schreiben, nicht erreichen.»
Dies wird auch auf dem neuen Album Zeitschrei deutlich. Die Stücke stammen von Michael Wertmüller, dem die Band bereits viermal einen Kompositionsauftrag erteilt hat. Als Schlagzeuger von Peter Brötzmanns Formation Full Blast, in der auch Marino Pliakas spielt, kennt er die spielerischen Fähigkeiten der drei Musiker sehr gut und kann deshalb massgeschneiderte Kompositionen schaffen. Diese sind streng klassisch und akribisch notiert, wie ein Blick auf die Notenblätter zeigt. Und sie reizen in ihrer – vor allem rhythmischen – Komplexität die Grenzen des Spielbaren aus, wie Marino Pliakas bestätigt. Doch das Trio meistert die Herausforderungen mit atemberaubender Präzision und brennender Intensität.
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- Steamboat Switzerland
- häuser.X (Aussschnitt)
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- zeitschrei#II (Ausschnitt)
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- Z.Rat III (Beginn)
Steamboat Switzerland
(Dominik Blum, Marino Pliakas, Lucas Niggli):
Zeitschrei.
Kompositionen von Michael Wertmüller.
Trost records tr117
Drohender Abbau beim Musikunterricht an Berner Gymnasien
Die Kantonale Fachschaft Musik der Berner Gymnasien hat eine Petition gegen die Kürzung des Instrumentalunterrichts im Schwerpunktfach Musik an den Berner Gymnasien und Musikschulen lanciert.

In seinem Bericht Angebots- und Strukturüberprüfung vom 26. Juni an den Grossen Rat schlägt der Berner Regierungsrat vor, den wöchentlichen Instrumentalunterricht von heute rund 45 Minuten im nächsten Schuljahr auf 30 Minuten und bis in vier Jahren auf 22.5 Minuten zu kürzen. Es wird ein Sparpotenzial von 300 000 Franken für 2014 und von je
900 000 Franken in den nächsten drei Jahren ausgemacht. Der Regierungsrat ist der Ansicht, diese Massnahme sei vertretbar, da dadurch die Praxis, wie sie vor der Umwandlung der Seminare in Gymnasien gelebt wurde, wieder hergestellt würde. (S. 108)
Die Fachschaft Musik der Berner Gymnasien hingegen ist überzeugt, dass diese Sparmassnahme schwerwiegende Folgen für das Schwerpunktfach Musik an den Gymnasien im Kanton Bern hätte. Da der Instrumentalunterricht an den Gymnasien und an den Musikschulen erteilt wird, sind auch die Musikschulen von dieser Kürzung betroffen. Deshalb wehrt sich die Fachschaft mit einer online-Petition. Auf der Website www.instrumentalunterricht.ch listet sie Argumente gegen diese Kürzung auf. Die Petition kann online unterschrieben werden.
Die bernische Kantonsregierung unterstützt die Gstaad Academy des Menuhin Festivals Gstaad mit 450‘000 Franken.
Mit dem Aufbau einer Sommerakademie ab dem Jahr 2014 möchte das Menuhin Festival Gstaad seine Attraktivität weiter steigern. Im Rahmen der Gstaad Academy sollen die Aktivitäten im Bereich Meisterkurse und Kulturvermittlung zusammengefasst und ausgebaut werden.
Kernstück ist die für die Jahre 2014 bis 2016 geplante Gstaad Conducting Academy unter der Leitung des renommierten Dirigenten Neeme Järvi. Das Projekt sei sowohl aus kultureller als auch aus touristischer Sicht wichtig für die Region, schreibt der Kanton.
Steamboat Switzerland: radikal, frisch, unfassbar
Seit 18 Jahren kreuzt Steamboat Switzerland im Bermudadreieck zwischen Rock, improvisierter und Neuer Musik. Das Zürcher Trio beeindruckt auch auf seinem neuen Album «Zeitschrei».

Dominik Blum (Hammond-Orgel), Marino Pliakas (E-Bass) und Lucas Niggli (Schlagzeug) gründeten Steamboat Switzerland 1996, weil sie ein Vehikel für ihre Vielseitigkeit suchten. Dominik Blum hatte einen Konzertabschluss für Klavier und Marino Pliakas einen für klassische Gitarre in der Tasche, doch verspürten sie ein gewisses Vakuum. Der Grunge machte ihnen damals klar, was ihnen in der Neuen Musik fehlte: die Körperlichkeit des Rock’n’Roll. Hinzu kam, dass alle drei Musiker eine Faszination für improvisierte Musik entwickelt hatten.
Schon bei den ersten Sessions kristallisierte sich ein weiteres Hauptmerkmal von Steamboat Switzerland heraus: Die Band spezialisierte sich auf die Interpretation von Fremdkompositionen und durchsetzt diese spannungsvoll mit improvisierten Passagen. Dass die drei hochmusikalischen Mitglieder die komponierten Teile nicht selbst schreiben, hat gemäss Lucas Niggli einen einfachen Grund: «Wir können dieses Niveau der Komponisten, die speziell für uns Stücke schreiben, nicht erreichen.»
Dies wird auch auf dem neuen Album Zeitschrei deutlich. Die Stücke stammen von Michael Wertmüller, dem die Band bereits viermal einen Kompositionsauftrag erteilt hat. Als Schlagzeuger von Peter Brötzmanns Formation Full Blast, in der auch Marino Pliakas spielt, kennt er die spielerischen Fähigkeiten der drei Musiker sehr gut und kann deshalb massgeschneiderte Kompositionen schaffen. Diese sind streng klassisch und akribisch notiert, wie ein Blick auf die Notenblätter zeigt. Und sie reizen in ihrer – vor allem rhythmischen – Komplexität die Grenzen des Spielbaren aus, wie Marino Pliakas bestätigt. Doch das Trio meistert die Herausforderungen mit atemberaubender Präzision und brennender Intensität.
Steamboat Switzerland (Dominik Blum, Marino Pliakas, Lucas Niggli): Zeitschrei. Kompositionen von Michael Wertmüller. Trost records tr117
Die Leiden der Orchestermusiker
Laut einer Befragung australischer Musikpsychologen haben 84 Prozent der australischen Orchestermusiker schon einmal mit musizierpraktisch bedingten Schmerzen gekämpft. Bei rund der Hälfte der Musiker sind die Leiden akut.

Die Studie von Dianna Kenny vom Australian Centre for Applied Research in Music Performance diagnostiziert neben Schmerzen auch Depressionen, soziale Phobien und Lampenfieber als verbreitete Leiden von Orchestermusikern.
Mit Hilfe eines bestimmten methodischen Vorgehens, des Kenny Music Performance Anxiety Inventory (K-MPAI), sind die Aussagen von 377 professionell tätigen Orchestermitgliedern analysiert worden.
Weibliche Interviewte zeigen signifikante lineare Beziehungen zwischen sogenannt Triggerpunkt-bezogenen Schmerzen und Lampenfieber, bei männlichen Befragten sind die Beziehungen zwischen Schmerzen und Lampenfieber komplexer: Bei den Betroffenen mit dem auffälligsten Lampenfieber sind die damit verbundenen Triggerpunkt-bezogenen Schmerzen weniger intensiv.
Link zur Studie:
pom.sagepub.com/content/early/2013/09/02/0305735613493953.abstract
Rock- und Popstimmen digital analysiert
Mit einer Web-Software des Institutes für Software- und Multimediatechnik der TU Dresden können Stimm-Charakteristika von Pop-, Jazz-, Blues- und Gospelvokalisten interaktiv-spielerisch erkundet werden.

Was ist das Besondere von Popstimmen? Wie unterscheiden sich Jazz-, Blues- und Gospelvokalisten voneinander? Um diese und ähnliche Fragen geht es im Forschungsprojekt «Stimme und Gesang in der populären Musik der USA (1900-1960)» unter Leitung des Weimarer Musikwissenschaftsprofessors Martin Pfleiderer.
Beheimatet ist das Projekt am Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und der FSU Jena. In seinem Rahmen steht das Web-Tool zur Verfügung, das anhand einer Auswahl von mehr als 200 Vokalaufnahmen Merkmale von Stimmen und Gesangsweisen visualisiert und miteinander in Beziehung setzt.
Merkmale der Gestaltung wie raue oder behauchte Stimmgebung, Vibrato, Glissando, Offbeats sowie Dynamik, Artikulation und Timing werden graphisch dargestellt und mit Genres, Künstlern und Plattenlabels in Verbindung gebracht.
Mehr Infos: hfm-weimar.de/popvoices/vm/main.htm
Die Thurgauer Regierungsrätin Monika Knill hat Martha Monstein zur neuen Chefin des Kulturamtes des Kantons ernannt. Sie tritt am 1. Januar 2014 die Nachfolge von René Munz an, der Mitte September eine neue Aufgabe in der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich übernimmt.
Martha Monstein leitet seit 2001 die Abteilung Theater bei der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia in Zürich und verfügt über langjährige Erfahrung in der Kulturförderung auf nationaler und internationaler Ebene sowie über vertiefte Kenntnisse des schweizerischen Kunst- und Kulturlebens. Sie ist 56 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei Kindern.
Martha Monstein absolvierte in Chur das Lehrerseminar und studierte danach an der Universität Zürich Anglistik, Germanistik und Literaturkritik, wo sie 1986 mit dem Lizentiat abschloss. Ihre Laufbahn im Bereich Kultur begann sie als redaktionelle Mitarbeiterin im Kulturmagazin eines Lokalradios, gefolgt von Engagements als Programmverantwortliche von Zürcher Kulturzentren sowie in der Produktionsleitung und Organisation für Theater- und Tanzgruppen.
Von 1993 bis 2001 war Martha Monstein Co-Leiterin der Fachstelle Kultur des Kantons Aargau und lancierte verschiedene Projekte im Bereich Schule und Kultur. Dabei holte sie sich vertiefte Erfahrung im Bereich der kantonalen Kulturförderung und Kulturvermittlung. Berufsbegleitend absolvierte sie einen Nachdiplomkurs in Kulturmanagement und engagierte sich als Stiftungsrätin bei der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.