Eine kurze Geschichte der Musikschulen in der Schweiz

Zahlreiche Schweizer Musikschulen feiern dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Sie entstanden im allgemeinen Aufbruch der 1970er Jahre. Hier ist – kurz zusammengefasst – die Geschichte von Musikschulen in der Schweiz.

Das Conservatoire de Genève

Musikschulen werden oft als „Konservatorium“ bezeichnet – die Herkunft des Ausdrucks ist bestenfalls unerwartet. Ab dem 16. Jahrhundert gründeten Priester in Italien Institutionen für junge Mädchen, die Waisen waren oder aus sehr armen Familien stammten. Man „konservierte“ sie bis zu ihrem Heiratsalter, indem man sie darauf vorbereitete, respektable Frauen zu werden, insbesondere durch eine gute musikalische Ausbildung. Nach und nach wurden die Musikunterrichte in diesen „Konservatorien“ für die Öffentlichkeit zugänglich.

In Frankreich wurden während der Französischen Revolution die königliche Musikakademie und die königliche Gesangsschule geschlossen. An ihrer Stelle entstand 1795 ein neues Institut nach dem Vorbild der italienischen Schulen. Man nannte es Musikkonservatorium. Seine Funktion? „Musiker hervorzubringen, die die nationalen Feste feiern können.“

Das Konzept überschritt 1835 die Grenze: Der Finanzier und Mäzen François Bartholony gründete das Musikkonservatorium Genf – die erste Schweizer Musikschule, die unter anderem Franz Liszt zu ihren Lehrpersonen zählte. 1858 eröffnete die Stadt Bern ihre erste Musikschule, sie wurde 1927 ins „Konservatorium für Musik“ umbenannt. Das Konservatorium Lausanne wurde 1861 gegründet. Es folgten Schaffhausen 1866, Basel 1867, Zürich 1876 und Freiburg 1904.

Das Musikkonservatorium Vevey wurde 1915 von Mathilde und Emile de Ribaupierre gegründet, und Neuenburg im Herbst 1917. Georges Humbert, sein erster Direktor, entflammte bei seiner Eröffnungsrede: „Es ist abnormal, dass eine Stadt wie Neuenburg keine musikalische Bildungseinrichtung hat, die ihres Ranges als Bildungs- und Unterrichtsstadt in der Schweiz würdig ist.“

Charles Faller beteiligte sich 1927 an der Gründung einer Musikschule, die bald den Namen Konservatorium La Chaux-de-Fonds tragen sollte. 1949 wurde das Kantonale Konservatorium Wallis von Georges Haenni gegründet.

Neben diesen offiziellen Institutionen gab und gibt es natürlich auch viele andere Musikschulen. Seit dem Mittelalter boten Klöster und Konvente Kurse an, die auf liturgischen Gesang basierten. Instrumentalkurse wurden hauptsächlich privat bei Musikern, aber auch in Trompeten-, Pfeifen- und Trommelgesellschaften sowie in Militärmusikensembles angeboten, aus denen die heutigen Blasmusikvereine hervorgingen. Erwähnenswert sind auch weltliche oder religiöse Chöre. Dazu kamen Persönlichkeiten, die ihre eigenen Schulen gründeten, wie zum Beispiel Emile Jaques-Dalcroze, Lehrer am Konservatorium Genf, der 1915 das nach ihm benannte Institut gründete und die Musikpädagogik bis heute prägt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in ganz Europa eine Bewegung zur Gründung neuer Musikschulen – auch in der Schweiz. So entstanden aus diesem Aufschwung 1973 die Europäische Union der Musikschulen (EMU) und zwei Jahre später auch der Verband Musikschulen Schweiz (VMS), dem heute rund 400 Musikschulen aus der Schweiz und Liechtenstein angehören.

Auch Ihre Musikschule feiert ein Jubiläum? In unserem Newsletter weisen wir gerne auf Ihre Aktivitäten hin. Melden Sie sich bei info@musikschule.ch.

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Wettbewerb für innovative Musikschulen

An Musikschulen findet längst nicht nur Unterricht im Einzelsetting statt, sondern es werden auch innovative Projekte lanciert. Leitung und Lehrpersonen schaffen Gefässe für neue Zielgruppen, erhöhen die Chancengerechtigkeit und gehen digital mit der Zeit. Alle zwei Jahre prämiert der VMS solche Projekte mit einem Good-Practice-Wettbewerb.

Instrumentenparcours fürs Smartphone: die App der Musikschule Oberer Sempachersee

Bereits zum fünften Mal lanciert der VMS einen Wettbewerb für Projekte aus Musikschulen – mehrere Finalist:innen erhalten die Chance, ihr Projekt während des Forums Musikalische Bildung im Januar 2025 einem grösseren Publikum vorzustellen. Das Preisgeld für die verschiedenen Preise beträgt mehrere Tausend Franken. Seit der Einführung des Wettbewerbs zeigten bereits 36 Finalist:innen, wie engagiert und kreativ an Schweizer Musikschulen gearbeitet wird. Einen Eindruck davon geben die sieben Projekte, die bisher den Hauptpreis gewannen:

Instrumentenparcours fürs Smartphone (2022)

Jährlich führen zahlreiche Musikschule einen Instrumentenparcours in ihren Räumlichkeiten durch – angehende Schüler:innenhören und sehen sich Instrumente an, probieren sie aus und entscheiden sich dann für ein mögliches zukünftiges Lieblingsinstrument. Die App-Version, entwickelt von der Musikschule Oberer Sempachersee, ist eine optimale Ergänzung dazu. Sie lässt sich auf das Angebot jeder Musikschule modular anpassen.

Département de musique assistée par ordinateur (2019)

Seit 2018 bietet die Ecole de Jazz et de Musique Actuelle Lausanne einen Kurs für computergestützte Musik an. Er hat fünf Niveaus, besteht aus Einzel- und Ensemble-Lektionen und ist für Schüler:innen ab 8 Jahren offen.

imPro – Lehrmittel für Improvisation (2019)

Improvisation lässt sich lernen – am besten spielerisch. Die App der Swiss Jazz School ermöglicht  einen einfachen Zugang zur Improvisation für verschiedene Musikschulen. Sie kann sowohl als Lehrmittel im Instrumentalunterricht wie auch als Übehilfe für zuhause genutzt werden.

Kleine Monster, Grosse Töne (2017)

Die K’Werk Bildschule und die Musikschule Basel arbeiten für jährlich ein bis drei Workshops interdisziplinär im Bereich Bild und Ton zusammen. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 6 bis 16 Jahren.

CAMI: Classes avec apprentissage musical intégré (2015)

Wöchentlich während 90 Minuten erlernen Schüler:innen der 4.-8. Klasse in Kleingruppen sieben verschiedene Instrumente. Das Angebot wurde vom Conservatoire populaire de musique, danse et théatre Genève im Jahr 2014 lanciert.

Eine Reise durch die Musikschule Biel für Primarschulklassen (2015)

Während eines Vormittags gehen Primarschulklassen aus Quartieren, die das Angebot der Musikschule (eher) nicht kennen, indie Musikschule auf Besuch. Das Projekt hat die Anmeldezahlen in den betreffenden Quartieren erhöht.

Jeki Bern – jedem Kind ein Instrument (2015)

Das Projekt des Konservatoriums Bern bietet einen umfassenden und barrierefreien Einstieg in die Welt der Musik – unabhängig von sozialer Herkunft und ökonomischem Status. Es wird in Schulkreisen mit auffälligen Sozialindikatoren durchgeführt und besteht aus Singgruppen, Instrumentalunterricht und Ensemblespiel, in enger Zusammenarbeit mit der Volksschule.

Auch Ihre Musikschule hat ein Projekt lanciert, das sich in den Bereichen Kooperation, Integration und Inklusion, neue Unterrichtsformen/Digitalisierung und/oder Erschliessung neuer Zielgruppen bewegt? Melden Sie es unkompliziert via Webformular oder pdf bis am 30. April 2024 an. Hier geht’s zur Anmeldung.

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Pre-College Days 2024 – 80 Jugendliche in Neuchâtel

Wer Musik studieren möchte, kann sich schon während der Lehrzeit oder dem Gymnasium an einem Pre-College darauf vorbereiten. Mitte Januar trafen sich rund 80 Pre-College-Schüler:innen aus der ganzen Schweiz zu einem gemeinsamen Wochenende mit Workshops und Abschlusskonzert.

Fotos: Anicia Kohler

Gitarrenbags neben Cellokoffern, das Cembalo neben dem Nord Stage Piano – 

schon auf den ersten Blick zeigte sich, dass an den ersten Pre-College Days vom 13./14. Januar im Conservatoire Neuchâtel unterschiedliche Musiktraditionen aufeinander trafen. Den Jugendlichen zwischen 16-19 Jahren bereiteten aber weder die unterschiedliche Heimat (Klassik, Jazz oder Comédie Musicale) noch die sprachlichen Unterschiede Mühe. Am ersten Tag besuchten sie verschiedene Workshops, und am zweiten Tag präsentierten sie die Resultate ihrer Arbeit an einem Konzert, gekrönt von drei gemeinsamen Finalstücken.

„Die Schüler:innen kamen sofort miteinander ins Gespräch, das war sehr schön zu sehen“, sagt Gesangslehrerin Mallika Hermand (Conservatoire Neuchâtel) die einen Elektro-Pop-Workshop unterrichtete. Dies bestätigt auch Stewy von Wattenwil (Swiss Jazz School Bern), dessen Workshop zum Thema „Prüfungs- und Auftrittsangst“ sowohl von Klassik- als auch von Jazzstudierenden besucht wurde, und in dem alle offen von ihren Erfahrungen berichteten. „Alle kennen diese Ängste, und trotzdem spricht man nur wenig darüber“, sagt er, „Wer ein Pre-College besucht, wird Prüfungen absolvieren müssen – das haben alle gemeinsam“. 

Die Idee für die Pre-College Days entstand erst ein halbes Jahr zuvor im Rahmen eines Treffens der Konferenz Pre-College CH mit Vertretenden aus allen neun zertifierten Schweizer Pre-Colleges. „Es ist wichtig, dass die Schüler:innen sich nicht nur auf kantonaler, sondern auch auf nationaler Ebene austauschen und Kontakte knüpfen können“, sagt Nicolas Farine, Schulleiter des Conservatoire Neuchâtel, der sich als Gastgeber zur Verfügung stellte. Dass sich bereits bei der ersten Ausgabe 80 Jugendliche anmeldeten, wertet er als Erfolg – wie auch das Konzert am Sonntag. Nach nur einer Probe standen alle miteinander auf der Bühne und spielten und sangen zwei klassische Stücke genauso virtuos wie eine eigens arrangierte Version des Bossa Nova „Manha de Carnaval“. „Es hat mich insgesamt sehr bewegt“, so Nicolas Farine. „Wir haben etwas gewagt, sowohl organisatorisch wie musikalisch, und ich glaube, es hat sich gelohnt.“ 

 

Lisa, 16 Jahre, Harfe

Es war wirklich toll. Ich habe viele Leute kennen gelernt – es ist schön, andere kennen zu lernen, die auch Musik machen. Am Abend haben wir alle miteinander gejammt. Es war eine sehr coole Stimmung.

 

Edgar, 17 Jahre, Posaune

Es gab überhaupt keine Sprachschwierigkeiten. Das ist eigentlich erstaunlich, aber die Musik verbindet einen halt schon, man hat ein gemeinsames Gesprächsthema. Für mich war das Wochenende wirklich genial. 

Informationen zum Pre-College

An Pre-Colleges werden musikalisch begabte Jugendliche in der Regel während der Sekundarstufe II auf ein Musikstudium vorbereitet. Die Lehrgänge werden in enger Zusammenarbeit zwischen Musikschulen und Musikhochschulen angeboten. Der Verband Musikschulen Schweiz (VMS) und die Konferenz der Musikhochschulen Schweiz (KMHS) vergeben gemeinsam das Qualitätslabel Pre-College Music CH für national anerkannte Anbietende von Pre-College Lehrgängen. Aktuell sind neun Schulen mit dem Qualitätslabel zertifiziert: 

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Pre-College Days 2024 – 80 giovani a Neuchâtel

Chi desidera studiare musica a livello universitario può prepararsi frequentando il Pre-College parallelamente alla scuola superiore. A metà gennaio, circa 80 studenti del Pre-College provenienti da tutta la Svizzera si sono incontrati per un fine settimana di workshop con concerto finale.

Foto: Anicia Kohler

Custodie di chitarra accanto a quelle di violoncello, il clavicembalo accanto al piano elettrico – già a prima vista era chiaro che ai primi Pre-College Days del 13 e 14 gennaio al Conservatorio di Neuchâtel erano presenti tradizioni musicali diverse. Ma i giovani di età compresa tra i 16 e i 19 anni non hanno avuto problemi con i anche se provenivano da ambiti diversi (classica, jazz o comédie musicale) o parlavano lingue diverse. Il primo giorno hanno partecipato a vari workshop e il secondo giorno hanno presentato in un concerto i risultati del lavoro svolto, terminando con tre brani finali eseguiti tutti insieme.

„Gli studenti e le studentesse hanno subito iniziato a parlare tra loro ed è stato bello vederli“ dice l’insegnante di canto Mallika Hermand (Conservatorio di Neuchâtel), che ha tenuto un workshop elettro-pop. Lo conferma anche Stewy von Wattenwil (Swiss Jazz School Bern), il cui workshop sul tema „La paura degli esami e delle esibizioni in pubblico” ha visto la partecipazione di studenti sia di musica classica che di jazz, e in cui tutti hanno raccontato apertamente le proprie esperienze. „Tutti conoscono queste paure, eppure non se ne parla molto“ dice. „Chi frequenta il Pre-College deve sostenere degli esami – è quello che hanno tutti in comune“. 

L’idea dei Pre-College Days era nata solo sei mesi prima, durante un incontro della conferenza Pre-College CH con i rappresentanti di tutti e nove i Pre-College svizzeri certificati. “È importante che studenti e studentesse possano scambiarsi idee e stabilire contatti, non solo a livello cantonale ma anche nazionale” afferma Nicolas Farine, direttore del Conservatorio di Neuchâtel, che si è reso disponibile ad ospitare l’evento. Considera un successo il fatto che 80 giovani si siano iscritti alla prima edizione – e anche il concerto di domenica. Dopo una sola prova, tutti si sono messi insieme sul palco e hanno suonato e cantato due brani classici con lo stesso virtuosismo in cui hanno eseguito una versione appositamente arrangiata della bossa nova „Manha de Carnaval“. „Il tutto mi ha molto commosso“ dice Nicolas Farine. „Abbiamo avuto il coraggio di fare qualcosa di concreto, sia dal punto di vista organizzativo che musicale, e penso che ne sia valsa la pena“. 

 

Lisa, 16 anni, arpa

È stato davvero fantastico. Ho incontrato un sacco di gente, è bello incontrare altre persone che fanno musica. La sera abbiamo suonato tutti insieme. C’era un’atmosfera molto bella.

 

 

 

 

Edgar, 17 anni, trombone

Non abbiamo avuto problemi a livello linguistico. In realtà è incredibile, ma la musica unisce, è un argomento di conversazione comune. Per me, il fine settimana è stato davvero fantastico. 

Informatiozoni sul programma Pre-College

Nei Pre-College, i giovani talenti musicali vengono solitamente preparati, nel periodo in cui frequentano la scuola secondaria superiore, allo studio della musica a livello universitario. I corsi vengono offerti in stretta collaborazione tra scuole di musica e scuole universitarie di musica. L’Associazione svizzera delle scuole di musica (ASSM) e la Conferenza delle scuole universitarie di musica svizzere di musica (CSUMS) assegnano congiuntamente il marchio di qualità Pre-College Music CH a coloro che offrono corsi pre-college riconosciuti a livello nazionale. Attualmente, sono nove le scuole certificate con il marchio di qualità:

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Incontri a livello europeo

Grazie alla sua appartenenza alla European Music School Union (EMU), l’ASSM ha una buona visione dell’educazione musicale oltre i confini del nostro Paese. Il 23 dicembre, i rappresentanti dei paesi di lingua tedesca si sono trovati a Lucerna per un incontro di scambio.

Vertretende europäischer Musikschulen im Kampus Südpol

25 paesi e quindi circa 6000 scuole di musica europee sono rappresentate all’interno dell’EMU. I membri si riuniscono per l’assemblea generale annuale e in incontri regionali – i membri del consiglio direttivo dell’ASSM partecipano alle riunioni dei gruppi regionali Onda Latina (Francia, Italia, Spagna, Lussemburgo, Belgio, Svizzera) e LLACHD (Liechteinstein, Lussemburgo, Austria, Svizzera, Germania). A metà dicembre 2023, dieci rappresentanti del gruppo LLACHD si sono recati a Lucerna, hanno visitato la sede del Kampus Südpol e parlato dei progetti in corso nei vari paesi. Si è discusso intensamente tra le altre cose della carenza di collaboratori qualificati nelle scuole di musica e delle complesse motivazioni strutturali di questo fenomeno, che a volte differiscono notevolmente nei vari paesi e regioni. Le discussioni durante la giornata e mezza trascorsa insieme sono state straordinariamente intense, cosa che è stata confermata da diversi partecipanti. „È bello sapere che altri stanno affrontando sfide simili“, ha detto ad esempio Friedrich-Koh Dolge, direttore della Scuola di musica di Stoccarda e uno dei co-fondatori del Gruppo LLACHD. Anche Nadine Eder, direttrice della Scuola di musica di Echternach (Lussemburgo), che partecipa per la prima volta, apprezza questo tipo di scambio. „Stiamo lavorando agli stessi temi, ma con regole del gioco diverse“, ha detto. Una passeggiata nel mercatino di Natale nella Pilatusplatz a Lucerna e una cena insieme hanno portato una boccata d’aria fresca.

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Regionaltreffen auf europäischer Ebene

Dank der Mitgliedschaft in der European Music School Union (EMU) bekommt der VMS einen guten Einblick in die musikalische Bildung jenseits der Landesgrenze. Im Dezember 23 trafen sich Vertretende der deutschsprachigen Länder zu einem Austauschtreffen in Luzern.

Vertretende europäischer Musikschulen im Kampus Südpol

25 Länder und damit rund 6000 Musikschulen aus dem europäischen Raum sind in der EMU vertreten. Die Mitglieder treffen sich zu einer jährlichen Generalversammlung sowie auch zu regionalen Treffen – Vorstandsmitglieder des VMS nehmen an den Treffen der Regionalgruppen Onda Latina (Frankreich, Italien, Spanien, Luxemburg, Belgien, Schweiz) und LLACHD (Liechteinstein, Luxemburg, Österreich, Schweiz, Deutschland) teil. Mitte Dezember 23 reisten nun zehn Vertretende der LLACHD-Gruppe nach Luzern, besuchten die Räumlichkeiten des Kampus Südpol und sprachen über aktuelle Projekte der verschiedenen Länder. Für intensive Diskussionen sorgte unter anderem der Fachkräftemangel an Musikschulen und die vielschichtigen strukturellen Gründe dafür, die sich in den verschiedenen Ländern und Regionen teilweise stark unterscheiden. Die Diskussionen während der eineinhalb gemeinsamen Tage gestalteten sich auffallend intensiv – was mehrere Teilnehmende bestätigten. „Es ist gut zu wissen, dass andere ähnliche Herausforderungen begegnen“, sagte zum Beispiel Friedrich-Koh Dolge, Leiter der Musikschule Stuttgart und einer der Mitgründer der LLACHD-Gruppe, „Der Austausch liefert gute politische Argumente.“ Auch Nadine Eder, Leiterin der Musikschule Echternach (Luxemburg), die zum ersten Mal dabei ist, schätzt den Austausch. „Wir arbeiten an den gleichen Themen, aber mit jeweils anderen Spielregeln“, lautete ihre Einschätzung. Für ein Durchlüften sorgten ein Bummel durch den Weihnachtsmarkt am Pilatusplatz in Luzern und ein gemeinsames Abendessen.

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Conférence Romande – riunirsi a Friburgo

Il 1° dicembre, direttrici e direttori delle scuole di musica dei cantoni di lingua francese si sono riuniti per la Conférence Romande. L’evento è stato ospitato dal Conservatorio di Friburgo, una scuola cantonale di musica con oltre 40 sedi didattiche e circa 4000 studenti. “Questo scambio è molto prezioso per noi che siamo l’unica scuola di musica del Cantone”, afferma Nils Perrot, membro della direzione della scuola, “È un’opportunità per noi di conoscere altre scuole di musica e altre realtà”.

Per la formazione continua ha fornito un contributo Richard-Emmanuel Eastes di HES-SO. Circa un anno dopo la comparsa di ChatGPT e di altre IA generative, ha tratto una prima conclusione. All’inizio ha chiesto „Quanti di voi hanno già provato ChatGPT?“. Quasi tutti hanno alzato la mano. Alla domanda su quanti dei partecipanti utilizzino regolarmente strumenti di IA generativa nella vita di tutti i giorni, un terzo ha risposto di sì. Eastes ha fatto una dimostrazione di conversazioni con ChatGPT, ha creato immagini e ha mostrato come l’intelligenza artificiale sia in costante miglioramento anche nel settore della musica. „ChatGPT non è Wikipedia, non raccoglie conoscenze“, ha sottolineato, „è interessato solo alle regole e alle probabilità“. E lo ha dimostrato concretamente: ha convinto ChatGPT che nella tonalità di Re maggiore ci sono tre diesis invece dei due corretti, al che l’IA si è scusata e gli ha dato ragione. Come assistente, tuttavia, ChatGPT è molto utile: riassume testi lunghi, funge da fonte di idee, dà forma alle e-mail e molto altro ancora.

Successivamente, Philippe Müller ha fornito informazioni dall’associazione. Nel 2025 l’Associazione svizzera delle scuole di musica festeggerà il suo 50° anniversario con una sorta di Tour de Suisse, in collaborazione con la radio PowerUp della Fondazione Villaggio Pestalozzi per bambini. Si è discusso animatamente anche del programma di promozione Giovani Talenti Musica e della relativa situazione nei singoli cantoni.

Infine, all’ordine del giorno c’era anche il futuro della Conférence Romande. Almeno a livello organizzativo, ci saranno cambiamenti a partire dal 2024, poiché all’Assemblea dei delegati il 24 novembre è stato deciso che in futuro non si terrano più conferenze regionali “dall’alto verso il basso”, ma secondo il principio “dal basso verso l’alto”. Ciò significa che l’ASSM non organizzerà più conferenze intercantonali, ma sarà volentieri a disposizione se esiste questa necessità. Gli interventi dei presenti hanno mostrato chiaramente che la Svizzera romanda ha bisogno di questa conferenza. I rappresentanti del Canton Vaud hanno accettato di assumere l’organizzazione della Conférence Romande 2024.

Foto: Anicia Kohler

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Conférence Romande

Am 1. Dezember versammelten sich Musikschulleitende aus den französischsprachigen Kantonen zur Conférence Romande. Gastgeberin war das Conservatoire de Fribourg, eine kantonale Musikschule mit über 40 Unterrichtsorten und rund 4000 Schüler:innen.

„Dieser  Austausch ist für uns als einzige Musikschule im Kanton sehr wertvoll“, sagt Nils Perrot, Mitglied der Schulleitung, „Es ist eine Chance für uns, andere Musikschulen und Gegebenheiten kennen zu lernen.“ 

Für Weiterbildung sorgte der Input von Richard-Emmanuel Eastes von der HES-SO. Rund ein Jahr nachdem ChatGPT und andere generative KI auftauchten zog er ein erstes Fazit. „Wieviele von Ihnen haben ChatGPT bereits ausprobiert?“, fragte er zum Einstieg. Fast alle Hände gingen in die Luft. Auf die Frage, wieviele der Teilnehmenden generative KI-Tools im Alltag regelmässig nutzen, antworteten immerhin ein Drittel mit einem Ja. Eastes demonstrierte Konversationen mit ChatGPT, kreierte Bilder und zeigte auf, wie sich KI auch in Sachen Musik ständig verbessert. „ChatGPT ist nicht Wikipedia, es sammelt nicht Wissen“, betonte er, „Es ist nur an Regeln und Wahrscheinlichkeiten interessiert.“ Dies machte er konkret deutlich: Er überzeugte ChatGPT davon, in der Tonart D-Dur gebe es drei statt der korrekten zwei Kreuze, worauf die KI sich entschuldigte und ihm recht gab. Als Assistent sei ChatGPT allerdings sehr hilfreich: Es fasse lange Texte zusammen, diene als Ideenlieferant, bringe E-Mails in Form, und vieles mehr.

Anschliessend lieferte Philippe Müller Informationen aus dem Verband. Dazu gehört ein Ausblick: 2025 wird der Verband Musikschulen Schweiz sein 50-jähriges Bestehen mit einer Art Tour de Suisse feiern, in Zusammenarbeit mit dem PowerUp Radio der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi. Rege diskutiert wurde auch das Förderprogramms Junge Talente Musik und dessen Stand in den einzelnen Kantonen.

Auf der Traktandenliste stand schliesslich auch die Zukunft der Conférence Romande. Zumindest auf der organisatorischen Ebene wird es ab 2024 Änderungen geben, da an der  Delegiertenversammlung vom 24.11. entschieden wurde, regionale Konferenzen künftig nicht mehr Top-Down, sondern nach dem Bottom-Up-Prinzip durchzuführen. Dies bedeutet, dass der VMS überkantonale Konferenzen nicht mehr selber durchführt, sie aber gern unterstützt, sofern das Bedürfnis besteht. Die Wortmeldungen der Anwesenden zeigten deutlich, dass dieses Bedürfnis in der Romandie besteht. Vertretende des Kantons Waadt erklärten sich bereit, die Organisation der Conférence Romande 2024 zu übernehmen. 

Bilder: Anicia Kohler

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Assemblea dei Delegati

Punto della situazione e prospettive: a novembre i rappresentanti cantonali si sono riuniti per l’Assemblea dei delegati. Oltre allo scambio tra i Cantoni, il programma ha trattato anche il 50° anniversario dell’associazione nel 2025.

Foto: Margot Müller

Il presidente dell’associazione Philippe Krüttli ha dato un caloroso benvenuto ai presenti, in particolare ai nuovi delegati Stéphanie Küffer Weber (Canton Vallese) e Reto Inäbnit (Canton Berna). Sono stati approvati all’unanimità sia il preventivo che il piano pluriennale degli obiettivi 2024-2028, che definisce i compiti e i progetti dell’ASSM – dalla promozione dei talenti al networking, dalla digitalizzazione alla statistica. 

Messaggio culturale 2025-2028 e Giovani Talenti Musica

Il 22 settembre si è conclusa la fase di consultazione per il Messaggio culturale 2025-2028. L’ASSM ha redatto una risposta dettagliata, che Philippe Krüttli ha esposto durante l’Assemblea dei delegati. La risposta completa alla consultazione è disponibile al seguente link: https://www.verband-musikschulen.ch/de/downloads-links/dokumentensammlung/Download/529/VN_Antwort%20VMS23_d_Final_21092023.pdf.

Proseguono i lavori del programma «Giovani Talenti Musica». 16 Cantoni hanno già ricevuto un sostegno finanziario dall’Ufficio federale della cultura per avviare il programma. I seguenti Cantoni hanno già potuto stipulare un contratto di servizio:

  • Berna
  • Lucerna
  • Nidvaldo
  • San Gallo
  • Vaud
  • Zurigo

In altri cantoni, il contratto di servizio sta per essere stipulato e molti altri sono in fase di negoziazione.

L’ASSM pubblicherà sul sito i programmi cantonali «Giovani Talenti Musica» non appena verranno approvati dall’Ufficio federale della cultura.

Collaborazione dei Cantoni

In due progetti il Consiglio direttivo ASSM chiede esplicitamente la collaborazione dei Cantoni. Da un lato, si cerca un rappresentante delle associazioni cantonali per il gruppo di lavoro Statistica 2025, che raccoglierà ampie informazioni dai Cantoni.

Anche per il concetto di digitalizzazione è necessario il contributo dei Cantoni. Il concetto, che sarà a disposizione delle scuole di musica in forma digitale e dinamica, sarà presentato a un gruppo di esperti provenienti dal mondo delle scuole di musica (direttori/direttrici di scuole di musica o insegnanti di musica esperti di digitale).

Contatto dell’ASSM con le associazioni cantonali

Attualmente ci sono due conferenze regionali, in ognuna delle quali si incontrano responsabili e interessati di diversi Cantoni per scambi e formazione continua: la Conferenza regionale della Svizzera centrale e la Conférence Romande nella Svizzera occidentale. Il Consiglio direttivo ha proposto che in futuro queste conferenze non vengano più promosse autonomamente e che ci siano dei contatti regolari dei membri del Consiglio direttivo con le associazioni cantonali, proposta che è stata approvata dai delegati.

Notizie dai Cantoni

Uno dei punti più importanti all’ordine del giorno dele Assemblee dei delegati è l’informazione dai singoli Cantoni. Diversi delegati hanno riferito sulla situazione del programma di promozione «Giovani Talenti Musica» e sulle leggi cantonali riguardanti le scuole di musica, attualmente in fase di progettazione o di consultazione o di recente adozione. Lo scambio mette in evidenza quanto sia diverso il panorama delle scuole di musica in Svizzera.

Anniversario 2025

Tra due anni l’Associazione svizzera delle scuole di musica festeggerà il suo 50° anniversario. Motivo sufficiente per mettere in risalto le scuole di musica agli occhi del pubblico. Per l’estate/autunno 2025 è prevista una tournée radiofonica in tutti i cantoni, in collaborazione con la Fondazione Pestalozzi per bambini. A gennaio 2024 le associazioni cantonali riceveranno un bando concreto per la nomina delle scuole di musica. Il variopinto tour musicale si concluderà il 21 novembre 2025 con una festa a Berna.

Profilo professionale

Infine, i membri del Consiglio direttivo Christian Braun e Philippe Müller hanno presentato il nuovo „Profilo professionale per insegnati di musica“ e hanno ringraziato i partecipanti dell’ampio gruppo di lavoro presenti. Il lavoro è stato molto intenso ma proficuo. Il risultato è un nuovo documento di base orientato al futuro per la variegata professione, che può essere utilizzato sia come strumento per lo sviluppo a livello scolastico che per l’attività a livello politico. 

Membri del grupo di lavoro per il profilo professionale: Adrian Meyer, Beat Hofstetter, Lionel Zürcher, Marcel Blanchard, Céline Shuler (Bild: Margot Müller)

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«Un panorama a 360 gradi dell’educazione musicale»

Do-re-mi in una stanzetta silenziosa: è quello che fa un insegnante di musica nella vita di tutti i giorni? A partire dal giugno 2021, un ampio gruppo di lavoro guidato dall’Associazione svizzera delle scuole di musica esamina da vicino questa professione e ha sviluppato un modello professionale al passo con i tempi.

Il percorso professionale per diventare insegnante di musica è ben definito. Dopo aver superato l’esame di ammissione alla scuola universitaria, studenti e studentesse completano un bachelor e un master, quest’ultimo focalizzato su pedagogia musicale e didattica specifica. Impartiscono poi le loro lezioni privatamente oppure in una scuola di musica, spesso part-time, dando anche sufficiente spazio all’attività artistica. Una descrizione riassuntiva che non rende del tutto giustizia alla gamma di opportunità che si presentano dopo aver concluso con successo gli studi. Del resto, cosa significa insegnare musica? Sono lezioni individuali di strumento per bambini in età scolare? È la gestione di un’attività nel settore della musica e del movimento? La gestione del corso di canto genitore-figlio, di un ensemble per persone anziane, di un’orchestra giovanile, di gruppi musicali di tutti gli stili? L’insegnamento in collaborazione con insegnanti della scuola primaria? L’organizzazione e la direzione di musical e concerti? La creazione di attività di produzione musicale su smartphone o computer? 

Uniformare la percezione di questa professione

Nel novembre 2023 il gruppo di lavoro, composto da membri di diverse associazioni e da rappresentanti di scuole universitarie di musica e di scuole di musica di tutta la Svizzera, ha pubblicato il modello professionale di insegnanti di musica. Il documento vuole servire come base per studenti di musica e scuole universitarie di musica, nonché per responsabili dell’istruzione e politici. Va inteso come un aggiornamento del modello sviluppato nel 2006 e fornisce, in quattro capitoli, approfondimenti su temi quali la missione educativa, l’istruzione e la formazione continua, nonché l’insegnamento e l’apprendimento della musica.

L’allievo/a come punto centrale

Particolarmente importante per il gruppo di lavoro è il valore fondamentale della «centralità dell’allievo/a»: gli insegnanti di musica dovrebbero concentrarsi interamente su coloro che hanno di fronte. Vale a dire, ad esempio, prendere in considerazione i diversi profili e il baglio di esperienze individuali di ciascun allievo. Ciò richiede che gli/le insegnanti abbiano un atteggiamento inclusivo e una sensibilità nei confronti delle diverse esigenze e di particolari profili di apprendimento. Questo atteggiamento, soprattutto per quanto riguarda la dimensione fisica, è particolarmente importante nel settore della musica e del movimento, come sottolinea Céline Shuler, responsabile dell’ufficio di Rhythmik Schweiz.

La promozione di massa e dei talenti – Musica per tutti

Un altro punto centrale del modello professionale è che gli/le insegnanti di musica sono ambasciatori dell’educazione musicale e si impegnano in favore delle pari opportunità. «Gli/le insegnanti di musica incoraggiano i/le propri/e allievi/a a fare musica attivamente, sia in senso lato che ad alto livello» afferma Marcel Blanchard, vicerettore della scuola di musica Konservatorium. Anche Matteo Piazza, presidente della FeSMuT (Federazione delle Scuole di Musica Ticinesi), sottolinea l’importanza delle pari opportunità nell’educazione musicale, sancite per legge dall’articolo 67a della Costituzione federale.

Progredire e pensare al futuro

Il concetto di apprendere durante tutta la vita entra in gioco anche nell’educazione musicale. Tale apprendimento può assumere varie forme, secondo il modello in questione. Vengono menzionate attività come il coaching o l’insegnamento di gruppo, nonché la partecipazione a programmi di formazione continua sia in campo pedagogico che artistico.

Sensibilizzazione dell’opinione pubblica

Gli/le insegnanti di musica sono creativi, esempi musicali, motivanti, competenti nell’organizzazione e nella gestione di progetti, ma anche, ove necessario, spontanei, interessati all’evoluzione e capaci di lavorare insieme in diversi gruppi. Si tratta di requisiti di alto livello: esistono insegnanti di musica del genere? «Ma certo, molte cose non sono nuove e già realizzate» afferma Christian Braun, direttore della Scuola di musica di San Gallo. «Purtroppo, la gente non conosce ancora molte sfaccettature di questa bella professione» aggiunge Philippe Müller, direttore del Cercle Lémanique d’Études Musicales di Lutry. Julien Feltin, direttore dell’École de Jazz et de Musique Actuelle di Losanna, descrive il documento come un «panorama a 360 gradi dell’educazione musicale in Svizzera». Per il gruppo di lavoro, è chiaro che il modello professionale deve ispirare e servire da base per riflettere e favorire un ulteriore sviluppo. Allo stesso tempo, si vuole mostrare dove risiede il potenziale dell’educazione musicale, con l’obiettivo di ancorare ulteriormente tale attività a livello strutturale e politico in tutta la Svizzera.

Il modello professionale è disponibile in linea.

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Delegiertenversammlung vom 24. November

Bestandesaufnahme und Ausblick – im November trafen sich die kantonalen Vertretungen zur Delegiertenversammlung. Auf dem Programm standen nebst dem Austausch zwischen den Kantonen unter anderem auch das 50-jährige Jubiläum des Verbands im 2025.

Bild: Margot Müller

Verbandspräsident Philippe Krüttli begrüsste die Anwesenden herzlich, insbesondere auch die neuen Delegierten Stéphanie Küffer Weber (Kanton Wallis) und Reto Inäbnit (Kanton Bern). Sowohl das Budget als auch der Mehrjahreszielplan 2024 – 2028, der die Aufgaben und Projekte des VMS definiert – von Talentförderung bis Vernetzung, von Digitalisierung bis Statistik –  wurden einstimmig genehmigt.

Kulturbotschaft 2025 – 2028 und Junge Talente Musik

Am 22. September endete die Vernehmlassungsphase für die Kulturbotschaft 2025 – 2028. Der VMS verfasste eine detaillierte Antwort, auf die Philippe Krüttli an der DV noch einmal einging. Die komplette Vernehmlassungsantwort findet sich hier. Beim Programm „Junge Talente Musik“ geht die Arbeit weiter. Bereits haben 16 Kantone vom Bundesamt für Kultur finanzielle Unterstützung für den Start des Prozesses erhalten. Bereits konnten folgende Kantone eine Leistungsvereinbarung abschliessen:

  • Bern
  • Luzern
  • Nidwalden
  • St. Gallen
  • Waadt
  • Zürich

In einigen weiteren Kantonen steht der Erhalt der Leistungsvereinbarung kurz bevor, und mehrere andere befinden sich ebenfalls in Verhandlungen.

Der VMS wird die kantonalen Programme rund um „Junge Talente Musik“ auf der Website veröffentlichen, sobald sie vom Bundesamt für Kultur freigegeben werden.

Mitarbeit aus den Kantonen

In zwei Projekten ersucht der VMS-Vorstand explizit um Mitarbeit aus den Kantonen. Gesucht ist einerseits eine Vertretung aus den Kantonalverbänden für die Arbeitsgruppe Statistik 2025, die jeweils umfangreiche Informationen aus den Kantonen erhebt.

Auch beim Digitalisierungskonzept sind Inputs aus den Kantonen gefragt. Das Konzept, das den Musikschulen digital und dynamisch zur Verfügung stehen wird, soll einem Soundingboard bestehend aus Expert*innen aus der Welt der Musikschulen (Musikschulleitende oder digital affine Musikpädagog*innen) vorgelegt werden.

Kontakt des VMS zu den Kantonalverbänden

Aktuell gibt es zwei regionale Konferenzen, zu denen sich jeweils Verantwortliche und Interessierte aus mehreren Kantonen zum Austausch und zur Weiterbildung treffen – die Regionalkonferenz Zentralschweiz und die Conférence Romande in der Westschweiz. Der Vorstand beantragte, diese Konferenzen in Zukunft nicht mehr selber zu lancieren und stattdessen einen regelmässigen Kontakt der Vorstandsmitglieder zu den Kantonalverbänden zu fördern zu pflegen, und stiess damit auf Zustimmung der Delegierten.

Nachrichten aus den Kantonen

Zu den wichtigsten Traktanden der Delegiertenversammlungen gehören die Informationen aus den einzelnen Kantonen. Mehrere Delegierte berichteten über den Stand des Förderprogramms „Junge Talente Musik“ und von kantonalen Musikschulgesetzen, die sich in Planung oder Vernehmlassung befinden oder kürzlich verabschiedet wurden. Der Austausch macht jeweils deutlich, wie unterschiedlich sich die Musikschullandschaft in der Schweiz gestaltet.

Jubiläum 2025

In zwei Jahren feiert der Verband Musikschulen Schweiz sein 50. Jubiläum. Anlass genug, um Musikschulen in der Öffentlichkeit in den Fokus zu rücken. Geplant ist eine Radio-Tournee im Sommer/Herbst 2025 durch alle Kantone, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi. Die Kantonalverbände werden im Januar 2024 einen konkreten Aufruf zur Nominierung von Musikschulen erhalten. Die musikalisch-bunte Tournee wird am 21. November 2025 mit einer Feier in Bern abgeschlossen werden.

Berufsleitbild

Schliesslich stellten die Vorstandsmitglieder Christian Braun und Philippe Müller das neu erarbeitete „Berufsleitbild Musikpädagog*in“ vor und bedankten sich bei den anwesenden Mitgliedern der breit abgestützten Arbeitsgruppe. Die Arbeit sei sehr intensiv, aber gewinnbringend gewesen. Das Resultat ist ein neues, zukunftsorientiertes Grundlagendokument für den abwechslungsreichen Beruf, das sowohl als Instrument der Schulentwicklung als auch für die politische Arbeit genutzt werden kann.

Die Arbeitsgruppe „Berufsleitbild“, von links nach rechts: Adrian Meyer, Beat Hofstetter, Lionel Zürcher, Marcel Blanchard, Céline Shuler (Bild: Margot Müller)

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Programm Jugend+Musik

Mit dem Programm Jugend+Musik unterstützt der Bund unter anderem Musikschulen bei der Durchführung von Lagern und Projekten.

Flyer für das Programm J+M

Das Programm Jugend+Musik (J+M) des Bundesamts fördert den Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Musik, ähnlich wie das Programm Jugend+Sport. Auch VMS-Musikschulen können davon profitieren – im Rahmen von J+M massgeblich unterstützt werden Musikkurse und Musiklager für Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 25 Jahren, sowie auch die Aus- und Weiterbildung von Leiter:innen. Die jeweiligen Beiträge richten sich nach der Anzahl Teilnehmende. Dazu ein Rechenbeispiel: Bei einem Lager mit 35 Teilnehmende mit sechs Übernachtungen und J+M-Programm – das heisst täglich mindestens 5 Lektionen Musik, ausser am An- und Abreisetag – beträgt der Unterstützungsbeitrag CHF 4950.

Pro J+M-Lager und -Kurs muss jeweils eine der Personen aus dem Leitungsteam als J+M-Leiter*in ausgebildet sein. Die Ausbildung dafür besteht aus drei Modulen und dauert 6-7 Tage. Bis zu 70% der Ausbildungskosten werden von Jugend+Musik übernommen. 

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Von 33 auf 22 Musikschulen

Die Musikschulen im Kanton Luzern standen in den letzten Jahren im Zeichen der Transformation. Sie schlossen sich zu regionalen Musikschulen zusammen, verschlankten ihre Prozesse und erhöhten so auch die Qualität ihres Angebots.

Jubiläumsversammlung des Verbandes Musikschulen Luzern
Feierliche Generalversammlung zum 20. Jubiläum des Verbands für die Musikschulen des Kantons Luzern (VML). Bild: ZVG

Fusionieren – für mehr Qualität

Grund für die zahlreichen Fusionen im Kanton war die von der Stimmbevölkerung gutgeheissene Aufgaben- und Finanzreform 18 (ARF18). Zur Unterstützung finanzschwächerer Gemeinden übernimmt der Kanton neu die Hälfte der Kosten für alle Volksschulen, und damit, da sie Teil des Volksschulbildungsgesetzes sind, auch für die Musikschulen. Um davon zu profitieren, müssen Musikschulen allerdings mindestens 500 Fachbelegungen vorweisen können. Der Verband für die Musikschulen des Kantons Luzern (VML) hiess die Entwicklung von Anfang an gut. „Die Fusionen waren und sind zwar aufwändig für alle Beteiligten“, sagt Ursula Kleeb, Leiterin der Musikschule Adligenswil-Udligenswil und Delegierte des Kantons Luzern für den VMS, „Aber sie sorgen letztlich für mehr Einheitlichkeit und hohe Qualität, sowie auch für mehr Pensensicherheit bei den Lehrpersonen.“

Kennzahlen

An den 22 Musikschulen im Kanton mit insgesamt über 26’000 Fachbelegungen unterrichten rund 800 Lehrpersonen. Das Fächerangebot ist sehr breit und reicht vom Einzelunterricht – auch in traditionellen Instrumenten wie dem Schwyzer Örgeli – bis zum Ensembleunterricht. Die Zusammenarbeit mit Blasmusikvereinen ist intensiv und wird von beiden Seiten sehr geschätzt: „Die Blasmusik ist uns ein grosses Anliegen“, so Ursula Kleeb. Talentierte Kinder und Jugendliche profitieren bereits seit 2014 vom kantonalen Talentförderprogramm. Zudem können Musikerschüler:innen ihr Können in zahlreichen lokalen und regionalen Wettbewerben sowie auch dem Jugendmusikwettbewerb Zentralschweiz zeigen.

Zweimal pro Jahr organisiert der VML ein Treffen für Musikschulleitende im Kanton. Gerade auch wegen der Transformationsprozesse in den letzten Jahren ist das Bedürfnis nach Austausch gross, und es ist jeweils sehr gut besucht.

20 Jahre kantonaler Verband

Im Oktober 2023 feierte der Verband sein 20jähriges Jubiläum mit zahlreichen Gästen, unter anderem dem Luzerner Bildungs- und Kulturdirektor Dr. Armin Hartmann, der sein Grusswort mit folgenden Worten eröffnete: „Ein Musik-Kanton braucht starke Musikschülerinnen und Musikschüler. Musik macht alle glücklich und eine glückliche Bevölkerung macht den Kanton Luzern glücklich.“

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Innovativ leiten lernen

Seit 2021 können sich angehende Musikschulleiter:innen an der Hochschule Luzern – Musik aus- und weiterbilden. In Kooperation mit dem VMS erhalten sie das Diplom „Musikschulleiter*in VMS“.

Wie schreibe ich einen Businessplan? Wie funktioniert der Kultursektor? Wie wird sich Musikunterricht weiterentwickeln? Studierende des berufsbegleitenden Weiterbildungsangebots bekommen vom interdisziplinären Team von Dozierenden aus verschiedenen Departementen der HSLU (Musik, Wirtschaft, Design & Kunst) und weiteren Fachexpert:innen fundierte Inputs für die Praxis der Führung und des Unterrichts. „Mit dieser Interdisziplinarität haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Studienleiterin Dr. Andrea Kumpe. „Die Studierenden profitieren vom Austausch und bekommen fundiertes Know-How mit auf den Weg.“

Das Angebot besteht aus dem DAS Kultur- und Bildungsinstitutionen leiten (Basis) und zwei CAS-Programmen zur Wahl.. Der „CAS Praxistools für die Leitung von Musikschulen“ – widmet sich den Themen Leadership und Innovation in Bezug auf Musikschulen. In Impulsworkshops, diversen Austauschgefässen und individuellen Coachings wird der persönliche Führungsstil reflektiert und verfeinert. Im „CAS Musiklernen neu gedacht“  steht die Auseinandersetzung mit dem Musikunterricht heute und in Zukunft im Fokus. Studierende erlernen und erproben Innovations- und Kreativitätstechniken und diskutieren future trends in (Musik-)Pädagogik und Digitalität.

Das Diplom „Musikschulleiter*in VMS“ wird nach Abschluss des DAS und einem der beiden CAS verliehen – die ersten Absolvent*innen des Studiengangs werden es im Frühling 2024 entgegen nehmen dürfen. Die zweite Durchführung mit insgesamt fünfzehn Studierenden hat bereits gestartet.

 

Auch in Bern (HKB) kann das Diplom „Musikschulleiter*in VMS“ erworben werden. Informationen zu beiden Studiengängen – in Luzern und Bern – finden sich auf unserer Website.

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1000 Baselländer Musikschüler:innen

Dass man viel bewirken kann, wenn man zusammensteht, zeigten die Musikschulen des Kantons Basel-Landschaft im September 2023. Über 1000 Kinder und Jugendliche aller 15 Musikschulen standen im römischen Theater Augusta Raurica in Augst gemeinsam auf der Bühne.

Musica Raurica im Bild – 1000 Musikschüler:innen aus dem Kanton Basel-Landschaft
Bild: Foto-Graf

„Wir hätten nie erwartet, dass so etwas möglich ist“, sagt Martin Burgunder, Präsident des OK und Vorstandsmitglied des kantonalen Verbands Musikschulen Baselland. Vor 3000 Besucher:innen und bei strahlendem Spätsommerwetter präsentierten Musikschüler:innen vier ganz unterschiedliche Konzerte mit Stücken von Edvard Grieg bis Ed Sheeran, von John Williams bis zu einer Uraufführung von von Stephan Hodel und dem Titel „Rock me, Augusta“. Besonders beeindruckt zeigten sich auch mehrere Regierungsräte des Kantons, die den Konzerten unter dem gemeinsamen Titel „Musica Raurica“ beiwohnten und in persönlichen Gesprächen sehr positive Feedbacks gaben. 

„Wir wollten die Arbeit der Musikschulen nach aussen tragen“, sagt Burgunder“, „Und wir wollten den Kindern ein Erlebnis ermöglichen, das sie nie vergessen würden.“

Die Idee für den Grossanlass entstand vor rund drei Jahren. Alle Schulleitungen wurden involviert, interessierte Lehrpersonen konnten sich bei einem der vier Grossformationsprojekte engagieren. So entstand ein Gemeinschaftswerk des ganzen Kantons, geprägt von Enthusiasmus und hohem, meist ehrenamtlichem Einsatz. Auf die Frage hin, was er anderen Kantonen empfehlen würde, die ein solches Projekt in Angriff nehmen möchten, sagt Burgunder: „Einfach Mut haben und machen!“ Er sieht die Vernetzung der Musikschulen im Kanton, die „Musica Raurica“ ermöglicht hat, als sehr erfreulich und ist überzeugt, dass sie langfristig Wirkung zeigen wird.

Aktuell besuchen im Kanton Basel-Landschaft rund 9000 Kinder und Jugendliche Einzelunterricht in einer der 15 Musikschulen. Weitere 4000 Schülerinnen und Schüler belegen Gruppenkurse wie Chor, Orchester, Band, Theater oder Tanz. Mehr als 500 Lehrpersonen sorgen für zeitgemässen Unterricht auf fast jedem Musikinstrument.

Bild: Foto-Graf

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