«Eine sehr bereichernde Aufgabe»

Nach zwei Jahren als VMS-Präsident zieht Philippe Krüttli eine erste Bilanz – seine Tätigkeit sei von vielfältigen Themen und herzlichen Begegnungen über Kantons- und Landesgrenzen hinweg geprägt.

Philippe, wie hast du die letzten zwei Jahre erlebt?

Zu allererst: Die Aufgabe als VMS-Präsident erlebe ich als sehr bereichernd und horizonterweiternd. In den letzten Monaten habe ich zahlreiche Musikschulen besucht – ich habe Konzerte gehört und Jubiläen beigewohnt. Jedes Mal bin ich tief beeindruckt vom Einsatz und der enormen Kreativität von Musikpädagog:innen und Schulleitenden. Auch die kantonalen Verbände sind sehr aktiv und stossen Dinge an, was ich unter anderem an den Delegiertenversammlungen immer wieder feststelle. Es gilt, das Netzwerk der musikalischen Bildung in der Schweiz weiterhin zu hegen und zu pflegen – es ist so wertvoll!

Gab es auf politischer Ebene besondere Momente, die dir wichtig waren und sind?

Wir durften viel Schönes verzeichnen, zum Beispiel mit dem Bundesprogramm „Junge Talente Musik“. Als ich im VMS einstieg, konnten meine Kolleg:innen vom Vorstand und ich uns direkt mit der Umsetzung beschäftigen – nun wurde es nach vielen Jahren der intensiven Arbeit unter anderem von meiner Vorgängerin Christine Bouvard konkret. Auch das Programm „Jugend+Musik“ entwickelt sich ständig weiter. Damit werden der Breiten- und Talentförderung Rechnung getragen, aber eine grosse Frage bleibt der Absatz 2 des Bundesverfassungsartikel 67a zur Grundförderung, oder der musikalischen Bildung in der Volksschule. Hier bleiben wir gemeinsam mit anderen Verbänden dran. 

Wir stellen ganz grundsätzlich fest, dass politisch vieles in Bewegung ist. In mehreren Kantonen befinden sich Musikschulgesetze in Entwicklung. Das ist sehr erfreulich und zeigt auf, dass der Wille da ist, Musikschulen ein stabiles Fundament zu geben, um die Chancengerechtigkeit weiterhin zu verbessern. Dies bleibt für mich von hoher Priorität.

Dein Alltag ist geprägt von Projekten – zum Beispiel der Veröffentlichung des neuen Berufsleitbilds „Musikpädagog:in“, oder das Digitalisierungskonzept.

Genau. Die Arbeit am Berufsleitbild, in Partnerschaft mit mehreren Verbänden, war sehr inspirierend. Das Berufsprofil stiess auch in Deutschland, Frankreich und Österreich auf Interesse. Ich glaube, dass uns dieses Dokument ermöglicht aufzuzeigen, wie vielseitig, kreativ und herausfordernd der Beruf des oder der Musikpädagog:in ist. Gleichzeitig gibt es Hinweise darauf, wie sich das pädagogische Selbstverständnis verändert hat, und wie Musikschulen mit den Entwicklungen in der Gesellschaft mitgehen. Zusätzliche Wichtigkeit erhält das Berufsprofil im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel an Musikschulen, der sich weiterhin zuspitzt – eine Entwicklung, die wir im Auge behalten. Wir stehen diesbezüglich mit der Konferenz der Musikhochschulen Schweiz (KMHS) in Diskussion.

Die Arbeit am Digitalisierungskonzept, das Musikschulen dabei unterstützen wird, eine eigene Digitalisierungsstrategie zu entwickeln, geht weiter. Wir freuen uns auf die erste digitale Publikation. Auch dies ist ein sehr interessantes Projekt, geprägt vom hohen Tempo der technischen Entwicklungen, zuletzt im Zusammenhang mit der künstlichen Intelligenz.

Welche Höhepunkte wird es für dich in den nächsten Jahren geben?

Ganz besonders freue ich mich auf das 50jährige Jubiläum des Verbandes im nächsten Jahr. Mit dem Radiobus-Projekt werden sich Musikschulen und -schüler:innen aus zahlreichen Kantonen präsentieren und damit aufzeigen können, wie dynamisch, bunt und vielfältig in der Schweiz Musik erlernt wird.

Bleibt dir eigentlich noch Zeit, um deine Instrumente – die Tuba und das Serpent – zu spielen?

Ja. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich halte jeden Morgen eines meiner Instrumente in den Händen, was für Ausgleich sorgt und mein inneres Gleichgewicht stärkt. Weiterhin dirigiere ich auch Orchester und Chöre, auch im Kontext meiner Musikschule. Die Musikpraxis und ihre Vermittlung sind und bleiben für mich sehr wichtig.

Philippe Krüttli, VMS-Präsident seit 2022 (Bild: VMS)

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Senkrechtstart für zwei neue Musikschulleiterinnen

Wer sich zur/zum „Musikschulleiter:in VMS“ ausbilden möchte, hat aktuell zwei Möglichkeiten – an der Hochschule Luzern und an der Hochschule der Künste Bern. Zwei Absolventinnen der beiden Weiterbildungsstudiengänge berichten von ihren Erfahrungen.

In Bern studieren

„Ich bin total glücklich, es ist ein richtiges Hochgefühl“, sagt Katalin Müller, „und gleichzeitig auch ein bisschen traurig, weil ich sehr gern nach Bern gegangen bin.“ Die studierte Geigerin und Bratschistin nahm im Juni 2024 ihren Master of Advanced Studies in Musik-Management entgegen – und damit gleichzeitig auch das Diplom als „Musikschulleiter:in VMS“. Sie wohnt in Erlenbach ZH und reiste, nachdem sie das erste Modul von zuhause aus via Zoom absolviert hatte, etwa alle zwei Wochen an die Hochschule der Künste Bern. Motivation dafür, die Ausbildung anzupacken, war ihr wachsendes Interesse an Aufgaben der Musikschulleitung. „Mein Herz schlägt für Musikschulen“, sagt sie, „Und ich habe je länger je mehr gemerkt, dass mich auch Themen wie Organisation und Strategie sehr interessieren.“ Noch während ihrer Ausbildung bewarb sich Katalin Müller für eine Stelle als Schulleiterin und leitet nun seit 2022 die Musik- und Kunstschule Lachendorf in einem Pensum von 55% – dazu kommen 35% als Musikpädagogin sowie eine rege Konzerttätigkeit. „Die Ausbildung hat mein Leben auf den Kopf gestellt – in positiver Weise natürlich“, gibt sie zu Protokoll. „Sie hat mir vieles eröffnet und mein Berufsleben ist noch vielseitiger geworden.“

Katalin Müller – Violinistin, Pädagogin und frisch diplomierte Schulleiterin (Foto: thomas.schlund.ch)

In Luzern studieren

Während dieses Weiterbildungsangebot an der Hochschule der Künste Bern bereits seit 2005 besteht – entwickelt und geleitet von Felix Bamert – bietet die Hochschule Luzern seit 2021 unter der Leitung von Dr. Andrea Kumpe den Studiengang „DAS Kultur- und Bildungsinstitutionen leiten“ sowie zwei musikspezifische CAS-Module an. Violinistin Aloisia Dauer schloss ebenfalls im Sommer 2024 ab und nahm an der Abschlussfeier im September das Diplom als „Musikschulleiter:in VMS“ entgegen. „Es war sicher eine sehr intensive Phase neben meiner 100%-Anstellung“, sagt sie, die nur eineinhalb statt der regulären zwei bis drei Jahre für den Abschluss brauchte, „aber für mich stimmte das so.“ Auch sie übernahm bereits während der Weiterbildung eine Stelle in einer Schulleitung und schätzte die Kombination aus Praxis und Theorie, und insbesondere auch die betriebswirtschaftlichen Elemente, die laut ihrer Einschätzung gerade Musiker:innen oft fehlten. Seit 2023 leitet sie die Musikschule Münchenstein, eine kommunale Musikschule mit rund 400 Schüler:innen, und freut sich darauf, das Projekt das sie im Rahmen der Weiterbildung entwickelte, nun gemeinsam mit der Volksschule umzusetzen. Besonders wertvoll war für sie während der Studienzeit der Austausch unter den Teilnehmenden, die nicht nur in der Musikszene, sondern auch in anderen Institutionen tätig sind, und die Vielfalt der Dozierenden, die aus verschiedenen Departementen stammen. „Ich fühlte mich sehr gut begleitet“, sagt sie, und stellt wie auch Katalin Müller fest, dass sich der direkte Einstieg in die Schulleitung sehr bewährt habe.

Aloisia Dauer – ebenfalls Violinistin, Pädagogin und frisch diplomierte Schulleiterin (Foto: ZVG)

Hochschule der Künste Bern

  • MAS Musik-Management: 4 CAS mit abschliessender Masterthesis (Selbstmanagement, Leadership, Konzept- und Projektdesign, Berufspraxis in Musik- und Kulturinstitutionen). Das modularisierte Studium betont den Berufsfeldbezug, der mit Fall- und Kontextstudien, Praktika und durch Projektarbeit umgesetzt wird. Die Weiterbildung bringt die Absolvent:innen mit namhaften Gastdozent:innen aus Wissenschaft, Lehre und Praxis zusammen.
  • bilingue (deutsch/französisch)
  • Nachhaltiges Netzwerk mit Alumni-Veranstaltungen MAS Musik-Management

Nach Abschluss von mindestens 3 von 4 CAS erhalten Absolvent:innen das Diplom „Musikschulleiter:in VMS“.

Hochschule Luzern – Musik 

  • DAS Kultur- und Bildungsinstitutionen leiten: Der DAS besteht aus zur Wahl stehenden, flexiblen Einstiegsmodulen mit betriebswirtschaftlichem Fokus (je nach Wahl am Departement Wirtschaft oder Musik der Hochschule Luzern oder an der Universität Lüneburg/Goethe-Institut) sowie aus Pflichtbereich-Modulen (unter anderem Management, Verwaltung, Innovation, Entwicklungsspielraum). Der DAS ist Baustein verschiedener MAS-Programme der Hochschule Luzern.
  • CAS Musiklernen neu gedacht // CAS Praxistools für die Leitung von Musikschulen und Kulturinstitutionen: die beiden CAS widmen sich der Innovation und Führungs- und Kommunikationsthemen

Der VMS erteilt das Diplom Musikschulleiter:in VMS, wenn Studierende den DAS sowie einen der beiden CAS absolviert haben.

Weitere Informationen zu den beiden Angeboten sowie dem Diplom „Musikschulleiter:in VMS“ finden sich auf der Website.

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„Ein mega wichtiger Job!“ – Nemos Dank an die Musikschule Biel

Fünf Wochen nach dem ESC-Gewinn empfing die Stadt Biel Nemo mit einem grossen Fest – da durfte die Musikschule Biel, an der Nemo jahrelang Unterricht nahm, nicht fehlen. Ein kurzer Einblick in den Anlass weit ausserhalb des regulären Musikschulalltags, und ein Gespräch mit Nemos ehemaliger Gesangspädagogin Helena Danis über den Umgang mit besonders ambitionierten Schüler:innen.

Bilder: Tanja Lander

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„So etwas erlebt man wohl nur einmal“, sagt Luca Carangelo, Mitglied der vierköpfigen Schulleitung der Musikschule Biel. Im Rahmen des Willkommensfests von ESC-Gewinner:in Nemo in Biel vom 17.6. durfte die Musikschule einen zwanzigminütigen Auftritt gestalten – zwei Formationen, geleitet von Nemos ehemaligen Musikpädagog:innen an der Musikschule Biel, traten auf die Bühne und brachten Nemo und der feiernden Menge ein Ständchen. Die erste Gruppe von Gesangsschülerinnen, einige davon grosse Fans von Nemo, schon vor dem ESC, waren sichtlich freudig nervös und sangen das von Helena Danis arrangierte Medley vor dem voll besetzten Burgplatz mit grosser Publikumsmitwirkung. Und die zweite Gruppe, ein Perkussionsensemble von Richard Lepetit brachte viel Groove in die Bieler Altstadt.

Nemo zeigte sich von den Auftritten sichtlich gerührt. „Es ist eine riesige Aufgabe, die Motivation und die Freude an der Musik an die nächste Generation weiterzugeben“, sagte das vielgereiste Musiktalent, an die Musikpädagog:innen gerichtet. „Danke, dass ihr das macht, es ist ein mega wichtiger Job!“ Auch bei den Musikschüler:innen bedankte sich Nemo persönlich – die eigenen Auftritte mit der Musikschule hätten einen festen Platz im Herz.

„Wir sind ausgesprochen glücklich, dass alles so wunderbar und erfolgreich verlaufen ist“, so Luca Carangelo. Zwei Wochen vorher war die Dienststelle Kultur der Stadt auf die Musikschule zugekommen – Grund dafür war Nemos jahrelanger Unterricht im Kinderchor, im Perkussions-Ensemble und in den Fächern Gesang und Klavier. Um ihre Angebote bei den Bieler Schulkindern bekannt zu machen, veranstaltet die Musikschule unter anderem jährlich eine Reise durch die Musikschule Biel für die 1.-6. Klassen einer ausgewählten Primarschule aus Biel und Umgebung. Gut möglich, dass sie durch diesen Anlass mit nationaler Strahlkraft aber noch einen weiteren grossen Bekanntheitssprung machen konnte. Wenige Tage nach dem Auftritt erreichte die Musikschule jedenfalls erste Fanpost, die doch bitte an Nemo weitergeleitet werden solle.

Nemo mit Schülerinnen der Musikschule Biel und Gesangspädagogin Helena Danis

IM GESPRÄCH MIT NEMOS GESANGSPÄDAGOGIN

Schon mit sechzehn war für Nemo klar, dass die Musik den Lebensweg bestimmen sollte – unterstützt wurde der zukünftige Star dabei unter anderem von Lehrpersonen der Musikschule Biel. Gesangslehrerin Helena Danis berichtet vom Umgang mit besonders ambitionierten Schüler:innen, und davon, dass Gesangsunterricht auch Normalbegabten viele Vorteile bringt.

Helena, du unterrichtest seit über zwanzig Jahren Gesang, seit zwei Jahren auch Ukulele. Wieviel Platz nimmt das Unterrichten in deinem Leben ein?

Im Schnitt unterrichte ich an drei Tagen an der Musikschule Biel. Daneben bin ich selber aktiv als Musikerin tätig, früher mit Electropop-Projekten wie Electric Blanket, und heute mit Musikkabarett.

Die Begabtenförderung ist ein wichtiges Thema für Musikpädagog:innen. Wie begleitest du begabte Schüler:innen?

Ich motiviere sie dazu, zusätzlich zum Gesangsunterricht möglichst auch noch ein Instrument wie Gitarre oder Klavier zu erlernen, damit sie sich selber begleiten und Songs schreiben lernen. Nebst dem Instrument selber sind auch Musiktheorie und Solfège wichtig, und das Sammeln von Erfahrung auf der Bühne. Die Musikschule Biel hat sehr viele Angebote im Bereich Ensemble- und Bandunterricht.

Empfindest du es als grosse Verantwortung, begabte Schüler:innen zu fördern?

Auf jeden Fall. Man führt viele Standortbestimmungen, sucht Gespräche, auch mit den Eltern. Ich versuche, sie aus der Komfortzone zu locken, aber immer so, dass die Freude und die Motivation hoch bleiben. Überfordern möchte ich sie nicht, denn in der Schule läuft auch viel. Zu beachten ist, dass es im Bereich Gesang es verschiedene individuelle Entwicklungsstufen gibt. Es gibt Schüler:innen, die haben schon mit 12 eine Wahnsinnsstimme, bei anderen kommt es erst später. Ich gebe ihnen Zeit. Und das Allerwichtigste ist immer, die Schüler:innen einzubeziehen. 

Hast du viele Schüler:innen, die sich für ein Studium an einer Hochschule entscheiden?

Ich würde sagen, es ist etwa eine Schüler:in pro alle zwei bis drei Jahre, die an die Hochschule weitergehen, oder an eine Musicalschule. Es ist schön, ihre Wege zu verfolgen – plötzlich sieht man sich wieder, oder man bekommt mit, dass sie mit Berufskolleg:innen spielen.

Kann man den Schluss ziehen, dass Begabtenförderung zwar erfüllend, aber auch aufwändig ist?

Ja, schon. Man ist im ständigen Austausch mit den anderen involvierten Lehrpersonen und muss selber auch schauen, dass man dranbleibt, auch bei den Studienvoraussetzungen an den Hochschulen, die sich immer wieder ändern.

Du hast auch Nemo begleitet. Wie hast du Nemo als Schüler:in erlebt?

Das war 2016. Damals wurde Nemo als Rapper:in durch die SRF Show „Die grössten Schweizer Talente) bekannt, bekam einen Plattenvertrag und war sehr beschäftigt und ständig unterwegs zwischen Biel, Bern und Zürich. Nemo wollte die Technik aufpeppen, die Stimme öffnen – damals selber knapp aus dem Stimmbruch. Wir haben Pop-Gesangstechnik gemacht und auch einige Jazzstandards einstudiert. Nemo hat aber auch eigene Songs oder Ideen gebracht, an denen wir gearbeitet haben.

Würdest du Nemo als besonders ambitioniert bezeichnen?

Nemo wusste schon als Kind, dass die Bühne das Ziel war. Da muss man nicht mehr viel motivieren (lacht). Es ging darum, Nemo zu begleiten, Inputs zu geben. Ich finde es schön, wenn man das schon so früh weiss, und sich dafür entscheidet, einen solchen Weg einzuschlagen, auch ohne Sicherheit. Zu dieser Zeit war Nemo gerade mit der obligatorischen Schulpflicht fertig.

War da eine kleine Stimme in dir, die Nemo am liebsten geraten hätte, vielleicht doch die Matura zu machen?

Nein. Ich fand, Nemo solle das versuchen. In der Schweiz hat man ja auch später noch viele Möglichkeiten. Bei Nemo hatte ich nie das Gefühl, dass es nichts wird. Ich finde sowieso, dass sich das in der Schweiz mehr Leute zutrauen sollten, voll auf die Kunst zu setzen. Auch ohne Hochschulabschluss. Es gibt viele Wege.

Nicht alle Schüler:innen sind so ambitioniert – die Breitenförderung ist auch ein grosser Teil deines Alltags.

Die Breitenförderung ist mein Haupt-Business. Da kann man so viel bewirken! Ich möchte die Freude am Singen wecken und fördern. Auch mit dem Ukulele-Unterricht, den ich seit kurzem anbiete, ist das mein Ziel. Mir ist es wichtig, dass alle Schüler:innen in jeder Lektion etwas Neues lernen und jedes Mal kleine Fortschritte machen können – mit Fokus auf die Freude am Musikmachen. 

Gesangsunterricht ist also nicht nur für Menschen mit herausragender Stimme geeignet?

Nein, überhaupt nicht!

Bietet Gesangsunterricht auch – salopp gesagt – Normalbegabten Vorteile?

Hinstehen und vor anderen Leuten zu singen ist ein grosser Schritt, besonders auch für Erwachsene. Man entwickelt ein Bewusstsein für die eigene Stimme, für die Körperhaltung. Die Stimme gibt viel Einblick in den Menschen. Sie ist gewissermassen ein Spiegel der Seele.

 

 

Live-Stream des Events (ab 1:29 Beitrag Musikschule Biel)

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„Un lavoro importantissimo!“ – Nemo ringrazia la Scuola di musica di Bienne

Cinque settimane dopo aver vinto l’ESC, la città di Bienne ha accolto Nemo con una grande festa: la Scuola di musica di Bienne, dove Nemo ha preso lezioni per anni, non poteva mancare. Luca Carangelo della direzione della scuola e l’insegnante di musica Helena Danis offrono una panoramica dell’evento ben al di fuori della normale routine della scuola di musica.

Photo: Tanja Lander

«Probabilmente una cosa del genere capita una sola volta» dice Luca Carangelo, uno dei quattro membri della direzione della Scuola di musica di Bienne. Nella festa di benvenuto del vincitore dell’ESC Nemo a Bienne il 17 giugno, la scuola di musica ha si è esibita in uno spettacolo di venti minuti: due formazioni, guidate dagli ex insegnanti di musica di Nemo alla Scuola di musica di Bienne, sono salite sul palco e hanno cantato una serenata a Nemo e alla folla in festa. Il primo gruppo di allievi e allieve di canto, alcuni dei quali grandi fan di Nemo già prima dell’ESC, erano visibilmente gioiosamente nervosi e hanno cantato il medley arrangiato da Helena Danis davanti a una Burgplatz completamente invasa da una grande partecipazione di pubblico. E il secondo gruppo, un ensemble di percussioni di Richard Lepetit, ha fatto risuonare molto groove nel centro storico di Bienne.

Nemo era visibilmente commosso dalle esibizioni. „È un compito enorme trasmettere la motivazione e la gioia della musica alle prossime generazioni“ ha detto il talento musicale che ha viaggiato molto, rivolgendosi agli insegnanti di musica. „Grazie che lo fate, è un lavoro importantissimo!“ Nemo ha anche ringraziato personalmente gli allievi e le allieve di musica: le sue esibizioni alla scuola di musica hanno un posto fisso nel suo cuore.

„Siamo estremamente felici che tutto sia andato così meravigliosamente e con successo“ ha dichiarato Luca Carangelo. Due settimane prima, il Dipartimento culturale della città si era rivolto alla scuola di musica: il motivo erano gli anni di lezione che Nemo ha trascorso nel coro di voci bianche, nell’ensemble di percussioni e nelle materie di canto e pianoforte. Al fine di far conoscere le sue attività ai bambini delle scuole di Bienne, la scuola di musica organizza ogni anno un viaggio attraverso la Scuola di musica di Bienne per le classi dalla 1a alla 6a di una scuola elementare selezionata di Bienne e dintorni. È molto probabile che grazie a questo evento di respiro nazionale abbia fatto un altro grande salto di popolarità. Pochi giorni dopo l’esibizione, la scuola di musica ha ricevuto il primo messaggio proveniente da fan, con la preghiera di inoltrarlo a a Nemo.

Nemo con allievi della Scuola di musica di Bienne e la sua insegnante Helena Danis (Photo: Tanja Lander)

Parlando con l’insegnante di canto di Nemo

All’età di sedici anni, per Nemo era già chiaro che la musica avrebbe determinato il percorso della sua vita: la futura star era sostenuta, tra gli altri, dagli insegnanti della Scuola di musica di Bienne. L’insegnante di canto Helena Danis spiega come ci si deve comportare con allievi particolarmente ambiziosi e che le lezioni di canto portano molti vantaggi anche a chi ha un talento normale.

Helena, insegni canto da oltre vent’anni e ukulele da due anni. Quanto spazio occupa l’insegnamento nella tua vita?

In media, insegno tre giorni alla Scuola di musica di Bienne. Inoltre, sono anche attiva come musicista, in passato in progetti di elettropop come Electric Blanket, e oggi nel cabaret musicale.

La promozione dei talenti è un argomento importante per gli insegnanti di musica. Come accompagni allievi e allieve di talento?

Li motivo a imparare uno strumento come la chitarra o il pianoforte oltre alle lezioni di canto, in modo che possano accompagnarsi e imparare a scrivere canzoni. Oltre allo strumento in sé, anche la teoria musicale e il solfeggio sono importanti, così come l’esperienza sul palco. La Scuola di musica di Bienne offre molte attività nel campo delle lezioni di ensemble e gruppi.

Senti una grande responsabilità nella promozione di allievi e allieve di talento?

Certamente. Si fanno molte valutazioni, si cerca il colloquio, anche con i genitori. Io cerco di portarli al di fuori della loro zona di comfort, ma facendo sempre attenzione che la gioia e la motivazione rimangano a livelli elevati. Non voglio sopraffarli, perché a scuola sono molto impegnati. Bisogna tenere in considerazione che nel canto gli allievi progrediscono in maniera individuale. Alcuni hanno già una voce straordinaria all’età di 12 anni, per altri arriva dopo. Lascio loro il tempo necessario. E la cosa più importante è coinvolgere sempre allieve e allievi.

Hai molti allievi che decidono di seguire uno studio universitario?

Direi che si tratta di circa un/a allievo/a ogni due o tre anni che continua lo studio all’università, o a una scuola di musical. È bello seguire le loro strade: all’improvviso ci si rivede o ci si accorge che stanno suonando con colleghi professionisti.

Possiamo concludere che la promozione dei talenti è appagante, ma che comporta anche un impegno?

Sì, sì. Si è in costante contatto con gli altri insegnanti coinvolti e si deve cercare di continuare in questo senso, considerando anche le esigenze degli studi universitari, che sono in continua evoluzione.

Hai accompagnato anche Nemo. Come hai vissuto Nemo da allievo?

Era il 2016. A quel tempo, Nemo stava diventando sempre più famoso come rapper grazie alla trasmissione di SRF „I più grandi talenti svizzeri“, ottenne un contratto discografico ed era molto impegnato e costantemente in viaggio tra Bienne, Berna e Zurigo. Nemo voleva ravvivare la tecnica, aprire la voce – in quel momento lui stesso aveva appena avuto la muta della voce. Ci dedicavamo alla tecnica vocale pop e abbiamo anche provato alcuni standard jazz. Ma Nemo portava anche le sue canzoni e le sue idee su cui abbiamo lavorato.

Descriveresti Nemo come particolarmente ambizioso?

Nemo sapeva fin da bambino che il suo obiettivo era il palcoscenico. Non rimane molto da motivare (ride). Si trattava di accompagnare Nemo, di dargli degli input. Trovo che sia bello quando si sa così presto di preciso e si decide di intraprendere una strada simile, anche senza avere alcuna sicurezza. A quel tempo, Nemo aveva appena finito la scuola dell’obbligo.

C’era una vocina in te che avrebbe voluto consigliare a Nemo di fare comunque la maturità?

No. Ho pensato che Nemo avrebbe dovuto provare. In Svizzera, del resto ci sono anche dopo molte opportunità. Con Nemo, non ho mai avuto la sensazione che non avrebbe funzionato. In ogni caso, penso che in Svizzera dovrebbero essere di più le persone che hanno il coraggio di concentrarsi completamente sull’arte. Anche senza una laurea. Ci sono molti altri modi.

Non tutte le allieve e gli allievi sono così ambiziosi: la promozione di massa è anche una parte importante della tua vita quotidiana.

La promozione di massa è la mia attività principale. Si può fare così tanto! Voglio risvegliare e promuovere la gioia di cantare. Questo è anche il mio obiettivo con le lezioni di ukulele che ho iniziato di recente. Per me è importante che tutti gli allievi imparino qualcosa di nuovo in ogni lezione e possano fare piccoli progressi ogni volta, con particolare attenzione alla gioia di fare musica.

Quindi le lezioni di canto non sono adatte solo a persone con una voce eccezionale?

No, affatto!

Per dirla senza mezzi termini, le lezioni di canto offrono vantaggi anche a chi è normalmente dotato?

Presentarsi e cantare davanti ad altre persone è un grande passo, soprattutto per gli adulti. Si sviluppa la consapevolezza della propria voce, del proprio portamento. La voce dà molte informazioni sulla persona. Si può dire che è lo specchio dell’anima.

 

Live-Stream (concerti della Scuola di Musica di Bienne: da 1:29:00)

 

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Musikalische Bildung und Politik: Eine Chronik

Die Geschichte davon, wie die musikalische Bildung einen eigenen Artikel in der Bundesverfassung bekam, liest sich wie ein Krimi. Ein Krimi mit mit Hochs und Tiefs, mit zähen Passagen, aber auch mit einer Ode an starke Beziehungen zwischen Verbänden.

Im Herbst 2012 gingen Jubelrufe durch die Musikszene in der Schweiz – Volk und Stände hatten die Initiative „jugend+musik“ mit überwältigender Mehrheit angenommen. „Ein absolutes Glanzresultat“, sagt Christine Bouvard, die als ehemalige VMS-Präsidentin im Abstimmungskampf und der Umsetzungsarbeit an vorderster Front beteiligt war. Sie gab soeben im Auftrag des VMS eine Chronik heraus, die die wichtigsten Etappen festhält. „Wir waren alle sehr berührt“, sagt sie. „Und doch war uns klar, dass die Arbeit damit nun erst richtig anfing.“ Im Folgenden ein Auszug der wichtigsten Etappen.

2008: Volksinitiative „Jugend und Musik“ wird eingereicht

Mehr als zwanzig Schweizer Musikverbände schliessen sich zusammen und entwickeln den Initiativtext mit einem politisch breit abgestützten Komitee – mit dem Ziel, die musikalische Bildung in der Schweiz zu fördern. Die Forderungen umfassen folgende Bereiche:

  • Breitenförderung: Chancengerechtigkeit und ein gesicherter Zugang zur musikalischen Bildung für alle Kinder und Jugendlichen in Schulen, Musikschulen und im Laienbereich
  • Grundförderung: Hohe Qualität der musikalischen Bildung bis und mit tertiärem Bereich
  • Talentförderung: Förderung junger Musiktalente im Rahmen eines nationalen Konzepts

Die Initiative wird mit über 150’000 Unterschriften eingereicht. Es gibt einen ersten Rückschlag: Bundesrat und Parlament sind mit dem Eingriff in die Kompetenz der Kantone in Sachen Bildung nicht einverstanden. 

2012: Gegenvorschlag des Bundes

Der Bundesrat spricht sich für einen Gegenvorschlag aus. Das Initiativkomitee wägt sorgfältig und entscheidet sich schliesslich dafür, die Volksinitiative zurückzuziehen – in der Hoffnung, dass die Umsetzung gemäss der ursprünglichen Forderungen geschieht.

23.9.2012: Drei Viertel sagen Ja!

Mit 72.7% wird der Gegenvorschlag des Bundes zur musikalischen Bildung angenommen. Die Verbände erlauben sich zu feiern – im Bewusstsein, dass dies nur ein erster Meilenstein ist.

2018: Breitenförderung mit „Jugend und Musik“

Mit dem Programm „Jugend und Musik“ legt der Bund einen Grundstein für die Breitenförderung. Zudem soll mit Artikel 12a im Kulturförderungsgesetz die Tarifierung an Musikschulen reguliert werden. Der zweite Punkt wird von den Musikverbänden sehr kritisch beurteilt, weil er unter anderem das ursprüngliche Ziel der schweizweiten Harmonisierung der Beiträge der öffentlichen Hand verfehlt. Eine erste Evaluation des BAK von 2019 gibt dem Programm „Jugend und Musik“ ein gutes Zeugnis, während die Tarifierung und der Artikel 12a als nicht erfolgreich beurteilt werden. 40% der befragten Musikschulleitenden (Umfrage des BAK an allen VMS-Musikschulen) sagen aus, dass der Zugang an ihre Musikschule nicht chancengerecht sei.

2022: Talentförderung mit „Junge Talente Musik“

Mitte 2022 lanciert das BAK das Rahmenkonzept zu „Junge Talente Musik“. Es definiert inhaltliche und formale Vorgaben von musikalisch Begabten und regelt die finanzielle Unterstützung, die der Bund an Kantone ausschüttet.

Grundförderung: Wie geht es weiter?

Der Bundesrat überlässt die Umsetzung des Bundesverfassungsartikels 67a zur Grundförderung (Absatz 2) vollumfänglich den Kantonen. Zehn Jahre nach der Abstimmung sind leider noch keine wesentlichen Veränderungen erkennbar. In der Vernehmlassung zur Kulturbotschaft 2025 – 2028 regt der VMS einen runden Tisch mit allen zuständigen Musikverbänden, Bund und EDK an. 

Nach dem Abschluss der Arbeit an der Chronik (zum Download auf der Website) bleibt für Christine Bouvard vor allem eine Erinnerung: die Solidarität zwischen den Verbänden. „Es war ein Schulterschluss für eine gemeinsame Sache“, sagt sie. Im Hinblick darauf, dass die ursprünglichen Ziele  esonders in der Umsetzung von Art 67a, Absatz 2 noch nicht erreicht werden konnten, ergänzt sie: „Politische Arbeit ist nicht wie ein Bauprojekt – sie entwickelt sich immer weiter, es geht einen Schritt vorwärts, manchmal auch einen zurück.“ Den Präsident:innen der Musikverbände wünscht sie weiterhin viel Mut und Ausdauer dafür, sich für die musikalische Bildung in der Schweiz einzusetzen.

Gesetzestext Art. 67a (Darstellung: VMS)

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Discussioni aperte all’Assemblea dei Delegati

L’Assemblea semestrale dei delegati offre ai delegati di tutte le regioni svizzere e del Liechtenstein l’opportunità di discutere temi attuali nell’ambito dell’educazione musicale e di ricevere informazioni dai Cantoni. All’assemblea del 7 giugno sono stati invitati anche i presidenti delle associazioni cantonali, cosa che ha permesso uno scambio approfondito.

   

Messaggio Culturale 2025-2028

Uno dei punti più importanti all’ordine del giorno era il messaggio culturale 2025-2028, per il quale l’ASSM aveva redatto una risposta dettagliata alla consultazione. Il presidente Philippe Krüttli ha illustrato gli obiettivi di sviluppo e di impatto del nuovo messaggio culturale, che entrerà in vigore nel gennaio 2025 dopo un’approfondita consultazione in seno al Consiglio degli Stati e al Consiglio nazionale. In realtà, l’educazione musicale riceverà un po‘ meno finanziamenti dal bilancio federale.

Promozione di base: incontro con la CDPE

Da quando è stato approvato l’articolo 67a nella Costituzione federale, l’ASSM si è data da fare per l’attuazione della promozione di massa, di base e dei talenti. Mentre la Confederazione ha già mosso i primi passi nella promozione di massa con il programma «Gioventù e Musica» e nella promozione dei talenti con «Giovani Talenti Musica», mancano misure adeguate per la promozione di base, vale a dire lezioni di musica nelle scuole pubbliche. L’ASSM descrive come preoccupante la situazione relativa alla qualità delle lezioni di musica nelle scuole pubbliche. Ci sono lacune nella formazione degli insegnanti, gli obiettivi menzionati nei programmi spesso non vengono raggiunti e la cooperazione con le scuole di musica è insufficiente. Philippe Krüttli ha riferito di un incontro informale tenutosi il 24 aprile dell’ASSM con il Consiglio svizzero della musica (CSM) e la Conferenza dei direttori cantonali della pubblica educazione (CDPE). L’ostacolo a cambiamenti di vasta portata è la sovranità cantonale per quanto riguarda l’istruzione pubblica. Diversi delegati intervengono con i rapporti dei rispettivi Cantoni.

Tariffe nelle scuole di musica: articolo 12a LPCu

Un’altra questione politica è l’articolo 12a della legge sulla promozione culturale riguardante le tariffe nelle scuole di musica. Poiché la competenza spetta ai Cantoni, l’attuazione è molto varia e spesso è insoddisfacente in termini di pari opportunità. Anche in questo caso all’AD si è accesa un’animata discussione tra i delegati, alcuni dei quali sono stati e sono tutt’ora intensamente coinvolti nell’elaborazione di leggi cantonali sulle scuole di musica. 

La sfida di coprire i posti vacanti

La carenza di collaboatori qualificati si sta facendo sentire anche nelle scuole di musica. L’ASSM ha condotto un sondaggio confermando le relative ipotesi e, insieme alla Conferenza delle scuole universitarie di musica svizzere (CSUMS), ha istituito un gruppo di lavoro per affrontare la questione e preparare le prime proposte nell’autunno 2024. 

Anniversario 2025

Per il suo 50° anniversario, l’ASSM sta pianificando delle attività specifiche: tra agosto e ottobre 2025, un autobus radiofonico raggiungerà le scuole di musica di (ad oggi) 16 cantoni e in questo contesto creerà delle trasmissioni. Le scuole di musica o le associazioni cantonali interessate sono invitate a iscriversi a info@musikschule.ch. Ci sarà anche un’anteprima del prossimo Forum Formazione Musicale nel gennaio 2025 a Baden.

Notizie dai Cantoni

Molti hanno preso la parola al punto all’ordine del giorno «Rapporti dai Cantoni». Adrian Meyer ha riferito sulla situazione della legge sulle scuole di musica nel Canton Svitto. „Per molto tempo le cose non sono andate avanti, ma l’anno scorso c’è stato un’ascesa in verticale“ dice. Il Cantone si è rivolto all’Associazione delle scuole di musica di Svitto (VMSZ) e l’ha coinvolta attivamente nella stesura della legge. La scadenza del referendum è ancora in corso fino alla fine di luglio, l’attuazione è prevista per l’anno scolastico 2025/2026. Anche nel Canton San Gallo sono stati compiuti i primi passi per una legge sulle scuole di musica e nel maggio 2024 il governo è stato ufficialmente incaricato di redigerne una. Philipp Gisler del Canton Uri ha illustrato l’elaborazione dell’ordinanza sulla nuova legge sull’istruzione, in cui i contributi cantonali agli stipendi degli insegnanti devono essere possibilmente aumentati. Jacques Hurni ha parlato del nuovo regolamento collettivo per il personale docente del Canton Vaud, entrato in vigore il 1° gennaio 2024. Diversi altri Cantoni hanno riferito sullo stato di avanzamento del programma «Giovani Talenti Musica».

Tutto ciò è molto gratificante, osserva Philippe Krüttli: «Si dice sempre che in Svizzera le cose si muovono sempre molto lentamente, eppure i cambiamenti sono visibili».

Discussioni in piccoli gruppi

Dopo un pranzo tutti insieme, i delegati si sono dedicati a quattro temi in una discussione approfondita. In piccoli gruppi, hanno discusso della promozione dei talenti, del modello professionale e di questioni riguardanti la comunicazione. È stato interessante apprendere che numerose scuole di musica sono attive sui social media e che per questo spesso creano o mettono a disposizione anche propri posti di lavoro (in percentuale).

Al termine, il Presidente dell’ASSM ha ringraziato i presenti, alcuni dei quali provenienti da lontano, e ha augurato loro molta forza ed energia per continuare il lavoro nel campo dell’educazione musicale.

Lo sapevate? L’ASSM è su LinkedIn und Instagram. Saremo felici di ricevere i vostri like o commenti positivi!

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Offene Diskussionen an der Delegiertenversammlung

Die halbjährliche Delegiertenversammlung bietet den Delegierten aus allen Schweizer Regionen sowie aus Liechtenstein die Möglichkeit, aktuelle Themen der musikalischen Bildung zu besprechen und Infos aus den Kantonen zu erhalten. An der 7.6. waren zusätzlich auch die Präsident:innen der kantonalen Verbände eingeladen – dies ermöglichte einen vertieften Austausch.

   

Kulturbotschaft 2025 – 2028

Zu den wichtigsten Traktanden gehörte die Kulturbotschaft 2025 – 2028, zu der der VMS eine detaillierte Vernehmlassungsantwort verfasst hatte. Präsident Philippe Krüttli gab Einblick in die Entstehung und Wirkungsziele der neuen Kulturbotschaft, die nach der Detailberatung im Stände- und Nationalrat im Januar 2025 in Kraft treten wird. Faktisch wird die musikalische Bildung etwas weniger Mittel aus dem Bundestopf erhalten.

Grundförderung: Treffen mit der EDK

Seit der Annahme des Artikels 67a in der Bundesverfassung setzt sich der VMS für die Umsetzung der Breiten-, Grund- und Talentförderung ein. Während in der Breitenförderung mit dem Programm „Jugend und Musik“ und in der Talentförderung mit „Junge Talente Musik“ von Seiten des Bundes bereits erste Schritte unternommen wurden, fehlen in der Grundförderung – damit ist der Musikunterricht an der Volksschule gemeint – entsprechende Massnahmen. Der VMS bezeichnet die Situation in Bezug auf die Qualität des Musikunterrichts an öffentlichen Schule als besorgniserregend. Die Ausbildung der Lehrpersonen weise Lücken auf, die in den Lehrplänen genannten Ziele würden oft nicht erreicht, und die Zusammenarbeit mit den Musikschulen sei unzureichend. Philippe Krüttli berichtete von einem informellen Treffen vom April 24 des VMS mit dem Schweizer Musikrat (SMR) und der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK). Hindernis für tiefgreifende Veränderungen sei die kantonale Hoheit, was die öffentliche Bildung betrifft. Mehrere Delegierten melden sich mit Erfahrungsberichten aus ihren Kantonen zu Wort.

Tarifierung an Musikschulen: Artikel 12a KFG

Ein weiteres politisches Thema ist der Artikel 12a im Kulturförderungsgesetz zur Tarifierung an den Musikschulen. Da die Kompetenz bei den Kantonen liegt, ist die Umsetzung sehr unterschiedlich und hinsichtlich Chancengerechtigkeit oft unbefriedigend. Auch hierzu entstand an der DV eine animierte Diskussion unter den Delegierten, die zum Teil intensiv bei der Ausarbeitung von kantonalen Musikschulgesetzen beteiligt waren und sind. 

Herausforderung Stellenbesetzungen

Der Fachkräftemangel hält auch an Musikschulen Einzug. Der VMS führte eine Umfrage durch, die entsprechende Annahmen bestätigt, und gründete gemeinsam mit der Konferenz Musikhochschulen Schweiz (KMHS) eine Arbeitsgruppe, die sich dem Thema annimmt und im Herbst 2024 erste Vorschläge erstellen wird. 

Jubiläum 2025

Fürs 50-Jahre-Jubiläum plant der VMS eine besondere Aktion: Zwischen August und Oktober 2025 wird ein Radiobus an Musikschulen in (Stand heute) 16 Kantone reisen und dort Sendungen gestalten. Interessierte Musikschulen oder Kantonalverbände können sich gern noch anmelden unter info@musikschule.ch. Ebenfalls eine Vorschau gibt es auf das nächste Forum Musikalische Bildung im Januar 2025 in Baden.

Aktuelles aus den Kantonen

Zahlreiche Wortmeldungen gab es zum Traktandum „Berichte aus den Kantonen“. Adrian Meyer berichtete vom Stand der Musikschulgesetzes im Kanton Schwyz. „Lange Zeit ging es nicht richtig vorwärts – aber letztes Jahr gab es einen Senkrechtstart“, sagt er. Der Kanton sei auf den Verband Musikschulen Schwyz (VMSZ) zugekommen und habe ihn beim Schreiben des Gesetzes aktiv einbezogen. Noch läuft die Referendumsfrist bis Ende Juli – die Umsetzung ist auf das Schuljahr 2025/2026 geplant. Auch im Kanton St. Gallen wurden erste Schritte für ein Musikschulgesetz unternommen, und die Regierung im Mai 2024 offiziell damit beauftragt, ein solches zu erarbeiten. Philipp Gisler aus dem Kanton Uri gab Einblick in die Erarbeitung der Verordnung zum neuen Bildungsgesetz, in dem die kantonalen Beiträge an die Löhne für die Lehrpersonen möglichst erhöht werden sollen. Jacques Hurni berichtete von der neuen kollektiven Regelung für den Lehrkörper im Kanton Waadt, die am 1. Januar 2024 in Kraft trat. Verschiedene weitere Kantone berichteten vom Stand der Dinge zum Programm „Junge Talente Musik“.

All dies sei sehr erfreulich, stellte Philippe Krüttli fest: „Man sagt immer, es gehe in der Schweiz immer so langsam vorwärts – und doch sind Veränderungen sichtbar.“

Inputs in Kleingruppen

Nach einem gemeinsamen Mittagessen widmeten sich die Delegierten vier Themen in vertiefter Diskussion. In kleinen Gruppen äusserten sie sich zur Talentförderung, zum Berufsleitbild und zu Kommunikationsfragen. Spannend war die Erkenntnis, dass zahlreiche Musikschulen auf Social Media aktiv sind und dafür häufig auch eigene Stellen(prozente) schaffen oder freigeben.

Zum Abschluss bedankte sich VMS-Präsident bei den Anwesenden für die zum Teil sehr weite Anreise und wünschte viel Kraft und Energie für die weitere Arbeit in der musikalischen Bildung.

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Von Adliswil bis Zumikon – Musikschulen in Zürich

In Zürich, dem bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz, arbeiten rund 2’500 Lehrpersonen an 36 Musikschulen. Auch die Zahl der Fachbelegungen ist beeindruckend hoch: über 70’000 Lektionen werden jährlich unterrichtet.

Zürcher Musikwettbewerb 2023. Bild: ZVG

Der Kanton Zürich ist klar städtisch geprägt – die Stadt Zürich und ihre Agglomeration sorgen für die schweizweit höchste Bevölkerungsdichte. Trotzdem gibt es auch hier ländliche Gebiete wie das Zürcher Weinland oder Teile des Zürcher Oberlands. Dies spiegelt sich in der sehr unterschiedlichen Grösse der Musikschulen wieder. Die Musikschule Konservatorium Zürich zum Beispiel ist mit ihren rund 25’000 Schüler:innen die grösste Musikschule der Schweiz und damit auch eine der grössten in Europa, während andere Musikschulen nur wenige hundert Schüler:innen unterrichten.

Musikschulgesetz seit 2023

Der 1.1.2023 war ein wichtiger Meilenstein für die musikalische Bildung im Kanton Zürich. An diesem Datum trat das Musikschulgesetz in Kraft, für das sich der Verband Zürcher Musikschulen mehrere Jahre lang starkgemacht hatte. „Das Gesetz verbessert die Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche“, sagt Thomas Ineichen, Präsident des Verbands Zürcher Musikschulen (VZM) und Delegierter für den VMS. Der Kanton übernimmt seit der Einführung rund zehn Prozent der Kosten für die musikalische Bildung (früher drei Prozent). Abzüglich der Gemeindebeiträge tragen Eltern damit noch etwa einen Drittel der Kosten für den Musikunterricht ihrer Kinder. Aktuell werden die Musikschulen nun durch die Bildungsdirektion akkreditiert, in einem Prozess, der noch bis ins Jahr 2027 andauern wird. Nach dem ersten Jahr Musikschulgesetz zieht Ineichen eine positive Bilanz und bezeichnet es in politischer Hinsicht als grosse Entlastung. Die Qualität des Musikschulangebots könne sich nun halten oder sogar noch verbessern – davon profitierten alle Beteiligten.

Talentförderung

Vor Kurzem ebenfalls in Kraft getreten ist das kantonale Förderprogramm „Junge Talente Musik“ mit Unterstützung des Bundes, das die an vielen Schulen bereits bestehende Talentförderung kantonal konsolidiert. Rund ein Prozent der Schüler:innen profitieren vom Angebot für die Begabtesten – eine Zahl, die sich laut Ineichen noch steigern lasse.

Musik als Lebensaufgabe

Thomas Ineichen ist auf allen Ebenen für die musikalische Bildung tätig. Schon seit 1997 ist er Leiter der Musikschule Zürcher Oberland. Seit 2002 ist er Vorstandsmitglied, 2018 übernahm er das Präsidium des VZM und prägt die Musiklandschaft damit kantonal mit, und als Delegierter für den VMS auch national. „Es ist für mich eine Lebensaufgabe, mich für das Kulturgut Musik einzusetzen“, sagt er. „Als Musikpädagog:innen und Schulleitende sollten wir deutlich machen, wie wichtig uns die Musik ist, und dass die Gesellschaft nicht ohne sein kann.“

Thomas Ineichen, VMS-Delegierter für den Kanton Zürich. Bild: ZVG

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Von Brusio bis Landquart – Musikschulen in Graubünden

Graubünden ist flächenmässig der grösste Kanton der Schweiz, und gleichzeitig der am dünnsten besiedelte. An den 18 Musikschulen in drei Sprachregionen besuchen rund 7000 Kinder und 700 Erwachsene Musikunterricht.

Das Jugendsinfonieorchester bringt Musikschüler:innen aus dem ganzen Kanton zusammen. Bild: ZVG

Der Kanton Graubünden besteht vor allem aus Berglandschaften und Tälern – zu den beiden Haupttälern Surselva und Engadin, die parallel zu den Alpen verlaufen, kommen 150 kleinere dazu. Daraus erklären sich die zum Teil grossen Distanzen zwischen den 120 Gemeinden und die niedrige Bevölkerungsdichte, und gleichzeitig auch die historisch im Verhältnis zu anderen Schweizer Kantonen hohe Autonomie der Gemeinden. Für Musikschulen liegt die Herausforderung damit auf der Hand. Oft müssen Schüler:innen für den Unterricht recht weit anreisen, da sich der Weg für die Lehrpersonen in die einzelnen Dörfer nicht lohnt. „In den kleinsten Gemeinden sind die Wege lang, bestätigt Mengia Demarmels, Delegierte für den Kanton im Verband Musikschulen Schweiz und vor ihrer Pensionierung Leiterin der Musikschule Oberengadin. Sie engagiert sich auch im Verband der Sing- und Musikschulen Graubünden (VSMG), der sich seit 1971 für die musikalische Bildung im Kanton starkmacht. Politisch sind die Voraussetzungen im Kanton grundsätzlich gut – 2018 trat das Kulturförderungsgesetz in Kraft, das auch Rahmenbedingungen für die Musikschulen festlegt, unter anderem die kantonalen Beiträge von durchschnittlich 30% der anrechenbaren Kosten. 

Talentförderung: ein wichtiger Meilenstein

Das Konzept für das Talentförderungsprogramm „Junge Talente Musik“ liegt beim Kanton und ist auf gutem Weg. „Damit kommen wir dann einen grossen Schritt weiter“, sagt Mengia Demarmels. 

Ein Höhepunkt für die talentiertesten Schülerinnen und Schüler ist der jährliche Bündner Musikwettbewerb, der in Zusammenarbeit mit der Kammerphilharmonie Graubünden und dem Schweizerischen Musikpädagogischen Verband (SMPV) durchgeführt wird. Jeweils im Januar finden die Vorspiele statt, bei der denen die Solist:innen ausgewählt werden, die dann im Juni beim Preisträgerkonzert mit der Kammerphilharmonie auftreten dürfen.

Jugendsinfonieorchester für den ganzen Kanton

Ein ebenso wichtiges VSMG-Projekt ist das Jugendsinfonieorchester Graubünden (JUSI). Da die Musikschulen im Kanton Graubünden in der Regel zu klein sind, um ein eigenes Schulorchester von sinfonischer Grösse zusammenzustellen, gründete der VSMG 2005 das Jugendsinfonieorchester Graubünden.

Kantonaler Austausch

Zwei- bis dreimal im Jahr reist Mengia Demarmels zu den Delegiertenversammlungen des VMS nach Olten. Diesen Austausch schätzt sie sehr – es sei interessant zu sehen, was in den anderen Kantonen politisch aktuell laufe, selbst wenn sich die Strukturen oft stark unterscheiden.

Mengia Demarmels, VMS-Delegierte für den Kanton Graubünden. Bild: ZVG

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Da Brusio a Landquart – scuole di musica nei Grigioni

I Grigioni sono il cantone più grande della Svizzera in termini di superficie e allo stesso tempo il più scarsamente popolato. Nelle 18 scuole di musica delle tre diverse regioni linguistiche prendono lezioni di musica circa 7000 bambini e 700 adulti.

L’Orchestrasinfonica giovanile dei Grigioni. Photo: ZVG

Il Canton Grigioni è costituito principalmente da paesaggi e valli montane: oltre alle due valli principali Surselva ed Engadina, che corrono parallele alle Alpi, ce ne sono 150 di più piccole. Questo spiega le distanze talvolta grandi tra i 120 comuni e la bassa densità di popolazione, nonché l’autonomia storicamente ampia dei comuni rispetto ad altri cantoni svizzeri. Per le scuole di musica, questo rappresenta senza dubbio una sfida. Allievi e allieve devono spesso fare lunghe trasferte per andare a lezione, perché per gli insegnanti non vale la pena recarsi nei singoli villaggi. «Nei comuni più piccoli, le distanze sono lunghe» conferma Mengia Demarmels, delegata per il cantone nell’Associazione svizzera delle scuole di musica e, prima di andare in pensione, direttrice della Scuola di musica dell’Alta Engadina. Fa anche parte dell‘Associazione delle scuole di canto e musica dei Grigioni (ACMG), che dal 1971 si batte per l’educazione musicale nel Cantone. Dal punto di vista politico, le condizioni nel Cantone sono generalmente buone: nel 2018 è entrata in vigore la legge sulla promozione culturale, che stabilisce anche le condizioni quadro per le scuole di musica, compresi i contributi cantonali pari in media al 30% dei costi ammissibili. 

La promozione dei talenti: un traguardo importante

L’idea del programma di promozione dei talenti «Giovani Talenti Musica» è ora in Cantone ed è già a buon punto. «In questo modo faremo un grande passo avanti» afferma Mengia Demarmels. 

Un evento clou per allievi e allieve più talentuosi è l’annuale Concorso musicale dei Grigioni, che si svolge in collaborazione con la Kammerphilharmonie Graubünden e l’Associazione svizzera di pedagogia musicale (SSPM). Le audizioni si svolgono ogni anno nel mese di gennaio per selezionare i solisti che possono poi esibirsi con la Kammerphilharmonie al concerto dei premiati nel mese di giugno.

Orchestra sinfonica giovanile per tutto il Cantone

Un progetto ACMG altrettanto importante è l’Orchestra sinfonica giovanile dei Grigioni (JUSI). Dato che le scuole di musica del Cantone dei Grigioni sono di solito troppo piccole per organizzare una propria orchestra scolastica di dimensioni sinfoniche, nel 2005 l’ACMG ha fondato l’Orchestra sinfonica giovanile dei Grigioni.

Scambio cantonale

Due o tre volte all’anno, Mengia Demarmels si reca a Olten per le assemblee dei delegati dell’ASSM. Apprezza molto questo scambio: è interessante vedere cosa succede attualmente a livello politico negli altri cantoni, anche se le strutture spesso differiscono notevolmente.

Mengia Demarmels, Delegata dell’ASSM per il cantone dei grigioni. Photo: ZVG

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Da Adliswil a Zumikon – Scuole di musica a Zurigo

A Zurigo, il cantone più popoloso della Svizzera, circa 2’500 insegnanti lavorano in 36 scuole di musica. Anche il numero di iscrizioni è impressionante: ogni anno vengono tenute oltre 70’000 lezioni.

Zürcher Musikwettbewerb 2023. Photo: ZVG

Il Canton Zurigo è chiaramente urbano: la città di Zurigo e il suo agglomerato hanno la più alta densità di popolazione della Svizzera. Tuttavia, ci sono anche aree rurali, come la regione vinicola di Zurigo o parti dell’Oberland zurighese. Di conseguenza le dimensioni delle scuole di musica sono molto diverse tra loro. Il Conservatorio di musica di Zurigo, ad esempio, è la più grande scuola di musica della Svizzera con circa 25’000 allievi e allieve, e quindi anche una delle più grandi d’Europa, mentre in altre scuole di musica sono solo poche centinaia gli allievi e le allieve.

Legge sulla scuola di musica dal 2023

Il 1° gennaio 2023 è stata un’importante pietra miliare per l’educazione musicale nel Canton Zurigo. In questa data è entrata in vigore la legge sulle scuole di musica, per la quale l’Associazione delle scuole di musica di Zurigo si batteva da diversi anni. «La legge migliora le pari opportunità per bambini e giovani» afferma Thomas Ineichen, presidente dell‘Associazione delle scuole di musica di Zurigo (VZM) e delegato dell’ASSM. Dalla sua introduzione, il Cantone copre circa il dieci per cento dei costi dell’insegnamento musicale (finora il tre per cento). Deducendo i contributi comunali, i genitori devono pagare quindi circa un terzo dei costi per le lezioni di musica dei loro figli. Attualmente, le scuole di musica vengono accreditate dalla Direzione dell’Educazione, in un processo che proseguirà fino al 2027. Dopo il primo anno di entrata in vigore della legge sulle scuole di musica, Ineichen traccia un bilancio positivo e lo descrive come un grande sollievo da un punto di vista politico. Ora è possibile mantenere o addirittura migliorare la qualità dell’offerta delle scuole di musica: tutte le persone coinvolte ne traggono beneficio.

Promozione dei talenti

Di recente è entrato in vigore anche il programma cantonale di promozione «Giovani Talenti Musica» con il sostegno della Confederazione, che consolida la promozione dei talenti già in atto in molte scuole a livello cantonale. Circa l’uno per cento di allievi e allieve beneficia dell’offerta per talenti, un numero che, secondo Ineichen, potrebbe ancora aumentare.

La musica, quale impegno per la vita

Thomas Ineichen è attivo nell’educazione musicale a tutti i livelli. Dal 1997 è direttore della Scuola di Musica dell’Oberland zurighese. Dal 2002 è membro del consiglio direttivo della VZM, di cui nel 2018 ha assunto la presidenza, contribuendo così a plasmare il panorama musicale a livello cantonale e quale delegato dell’ASSM anche a livello nazionale. «È l’impegno della mia vita, quello di adoperarmi a favore del patrimonio culturale della musica» dice. «In qualità di insegnanti di musica e direttori/direttrici di scuola dovremmo mettere in evidenza quanto sia importante per noi la musica e che la società non può farne a meno».

Thomas Ineichen, delegato dell’ASSM per Zurigo. Photo: ZVG

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Eine kurze Geschichte der Musikschulen in der Schweiz

Zahlreiche Schweizer Musikschulen feiern dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Sie entstanden im allgemeinen Aufbruch der 1970er Jahre. Hier ist – kurz zusammengefasst – die Geschichte von Musikschulen in der Schweiz.

Das Conservatoire de Genève

Musikschulen werden oft als „Konservatorium“ bezeichnet – die Herkunft des Ausdrucks ist bestenfalls unerwartet. Ab dem 16. Jahrhundert gründeten Priester in Italien Institutionen für junge Mädchen, die Waisen waren oder aus sehr armen Familien stammten. Man „konservierte“ sie bis zu ihrem Heiratsalter, indem man sie darauf vorbereitete, respektable Frauen zu werden, insbesondere durch eine gute musikalische Ausbildung. Nach und nach wurden die Musikunterrichte in diesen „Konservatorien“ für die Öffentlichkeit zugänglich.

In Frankreich wurden während der Französischen Revolution die königliche Musikakademie und die königliche Gesangsschule geschlossen. An ihrer Stelle entstand 1795 ein neues Institut nach dem Vorbild der italienischen Schulen. Man nannte es Musikkonservatorium. Seine Funktion? „Musiker hervorzubringen, die die nationalen Feste feiern können.“

Das Konzept überschritt 1835 die Grenze: Der Finanzier und Mäzen François Bartholony gründete das Musikkonservatorium Genf – die erste Schweizer Musikschule, die unter anderem Franz Liszt zu ihren Lehrpersonen zählte. 1858 eröffnete die Stadt Bern ihre erste Musikschule, sie wurde 1927 ins „Konservatorium für Musik“ umbenannt. Das Konservatorium Lausanne wurde 1861 gegründet. Es folgten Schaffhausen 1866, Basel 1867, Zürich 1876 und Freiburg 1904.

Das Musikkonservatorium Vevey wurde 1915 von Mathilde und Emile de Ribaupierre gegründet, und Neuenburg im Herbst 1917. Georges Humbert, sein erster Direktor, entflammte bei seiner Eröffnungsrede: „Es ist abnormal, dass eine Stadt wie Neuenburg keine musikalische Bildungseinrichtung hat, die ihres Ranges als Bildungs- und Unterrichtsstadt in der Schweiz würdig ist.“

Charles Faller beteiligte sich 1927 an der Gründung einer Musikschule, die bald den Namen Konservatorium La Chaux-de-Fonds tragen sollte. 1949 wurde das Kantonale Konservatorium Wallis von Georges Haenni gegründet.

Neben diesen offiziellen Institutionen gab und gibt es natürlich auch viele andere Musikschulen. Seit dem Mittelalter boten Klöster und Konvente Kurse an, die auf liturgischen Gesang basierten. Instrumentalkurse wurden hauptsächlich privat bei Musikern, aber auch in Trompeten-, Pfeifen- und Trommelgesellschaften sowie in Militärmusikensembles angeboten, aus denen die heutigen Blasmusikvereine hervorgingen. Erwähnenswert sind auch weltliche oder religiöse Chöre. Dazu kamen Persönlichkeiten, die ihre eigenen Schulen gründeten, wie zum Beispiel Emile Jaques-Dalcroze, Lehrer am Konservatorium Genf, der 1915 das nach ihm benannte Institut gründete und die Musikpädagogik bis heute prägt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in ganz Europa eine Bewegung zur Gründung neuer Musikschulen – auch in der Schweiz. So entstanden aus diesem Aufschwung 1973 die Europäische Union der Musikschulen (EMU) und zwei Jahre später auch der Verband Musikschulen Schweiz (VMS), dem heute rund 400 Musikschulen aus der Schweiz und Liechtenstein angehören.

Auch Ihre Musikschule feiert ein Jubiläum? In unserem Newsletter weisen wir gerne auf Ihre Aktivitäten hin. Melden Sie sich bei info@musikschule.ch.

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Wettbewerb für innovative Musikschulen

An Musikschulen findet längst nicht nur Unterricht im Einzelsetting statt, sondern es werden auch innovative Projekte lanciert. Leitung und Lehrpersonen schaffen Gefässe für neue Zielgruppen, erhöhen die Chancengerechtigkeit und gehen digital mit der Zeit. Alle zwei Jahre prämiert der VMS solche Projekte mit einem Good-Practice-Wettbewerb.

Instrumentenparcours fürs Smartphone: die App der Musikschule Oberer Sempachersee

Bereits zum fünften Mal lanciert der VMS einen Wettbewerb für Projekte aus Musikschulen – mehrere Finalist:innen erhalten die Chance, ihr Projekt während des Forums Musikalische Bildung im Januar 2025 einem grösseren Publikum vorzustellen. Das Preisgeld für die verschiedenen Preise beträgt mehrere Tausend Franken. Seit der Einführung des Wettbewerbs zeigten bereits 36 Finalist:innen, wie engagiert und kreativ an Schweizer Musikschulen gearbeitet wird. Einen Eindruck davon geben die sieben Projekte, die bisher den Hauptpreis gewannen:

Instrumentenparcours fürs Smartphone (2022)

Jährlich führen zahlreiche Musikschule einen Instrumentenparcours in ihren Räumlichkeiten durch – angehende Schüler:innenhören und sehen sich Instrumente an, probieren sie aus und entscheiden sich dann für ein mögliches zukünftiges Lieblingsinstrument. Die App-Version, entwickelt von der Musikschule Oberer Sempachersee, ist eine optimale Ergänzung dazu. Sie lässt sich auf das Angebot jeder Musikschule modular anpassen.

Département de musique assistée par ordinateur (2019)

Seit 2018 bietet die Ecole de Jazz et de Musique Actuelle Lausanne einen Kurs für computergestützte Musik an. Er hat fünf Niveaus, besteht aus Einzel- und Ensemble-Lektionen und ist für Schüler:innen ab 8 Jahren offen.

imPro – Lehrmittel für Improvisation (2019)

Improvisation lässt sich lernen – am besten spielerisch. Die App der Swiss Jazz School ermöglicht  einen einfachen Zugang zur Improvisation für verschiedene Musikschulen. Sie kann sowohl als Lehrmittel im Instrumentalunterricht wie auch als Übehilfe für zuhause genutzt werden.

Kleine Monster, Grosse Töne (2017)

Die K’Werk Bildschule und die Musikschule Basel arbeiten für jährlich ein bis drei Workshops interdisziplinär im Bereich Bild und Ton zusammen. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 6 bis 16 Jahren.

CAMI: Classes avec apprentissage musical intégré (2015)

Wöchentlich während 90 Minuten erlernen Schüler:innen der 4.-8. Klasse in Kleingruppen sieben verschiedene Instrumente. Das Angebot wurde vom Conservatoire populaire de musique, danse et théatre Genève im Jahr 2014 lanciert.

Eine Reise durch die Musikschule Biel für Primarschulklassen (2015)

Während eines Vormittags gehen Primarschulklassen aus Quartieren, die das Angebot der Musikschule (eher) nicht kennen, indie Musikschule auf Besuch. Das Projekt hat die Anmeldezahlen in den betreffenden Quartieren erhöht.

Jeki Bern – jedem Kind ein Instrument (2015)

Das Projekt des Konservatoriums Bern bietet einen umfassenden und barrierefreien Einstieg in die Welt der Musik – unabhängig von sozialer Herkunft und ökonomischem Status. Es wird in Schulkreisen mit auffälligen Sozialindikatoren durchgeführt und besteht aus Singgruppen, Instrumentalunterricht und Ensemblespiel, in enger Zusammenarbeit mit der Volksschule.

Auch Ihre Musikschule hat ein Projekt lanciert, das sich in den Bereichen Kooperation, Integration und Inklusion, neue Unterrichtsformen/Digitalisierung und/oder Erschliessung neuer Zielgruppen bewegt? Melden Sie es unkompliziert via Webformular oder pdf bis am 30. April 2024 an. Hier geht’s zur Anmeldung.

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Pre-College Days 2024 – 80 Jugendliche in Neuchâtel

Wer Musik studieren möchte, kann sich schon während der Lehrzeit oder dem Gymnasium an einem Pre-College darauf vorbereiten. Mitte Januar trafen sich rund 80 Pre-College-Schüler:innen aus der ganzen Schweiz zu einem gemeinsamen Wochenende mit Workshops und Abschlusskonzert.

Fotos: Anicia Kohler

Gitarrenbags neben Cellokoffern, das Cembalo neben dem Nord Stage Piano – 

schon auf den ersten Blick zeigte sich, dass an den ersten Pre-College Days vom 13./14. Januar im Conservatoire Neuchâtel unterschiedliche Musiktraditionen aufeinander trafen. Den Jugendlichen zwischen 16-19 Jahren bereiteten aber weder die unterschiedliche Heimat (Klassik, Jazz oder Comédie Musicale) noch die sprachlichen Unterschiede Mühe. Am ersten Tag besuchten sie verschiedene Workshops, und am zweiten Tag präsentierten sie die Resultate ihrer Arbeit an einem Konzert, gekrönt von drei gemeinsamen Finalstücken.

„Die Schüler:innen kamen sofort miteinander ins Gespräch, das war sehr schön zu sehen“, sagt Gesangslehrerin Mallika Hermand (Conservatoire Neuchâtel) die einen Elektro-Pop-Workshop unterrichtete. Dies bestätigt auch Stewy von Wattenwil (Swiss Jazz School Bern), dessen Workshop zum Thema „Prüfungs- und Auftrittsangst“ sowohl von Klassik- als auch von Jazzstudierenden besucht wurde, und in dem alle offen von ihren Erfahrungen berichteten. „Alle kennen diese Ängste, und trotzdem spricht man nur wenig darüber“, sagt er, „Wer ein Pre-College besucht, wird Prüfungen absolvieren müssen – das haben alle gemeinsam“. 

Die Idee für die Pre-College Days entstand erst ein halbes Jahr zuvor im Rahmen eines Treffens der Konferenz Pre-College CH mit Vertretenden aus allen neun zertifierten Schweizer Pre-Colleges. „Es ist wichtig, dass die Schüler:innen sich nicht nur auf kantonaler, sondern auch auf nationaler Ebene austauschen und Kontakte knüpfen können“, sagt Nicolas Farine, Schulleiter des Conservatoire Neuchâtel, der sich als Gastgeber zur Verfügung stellte. Dass sich bereits bei der ersten Ausgabe 80 Jugendliche anmeldeten, wertet er als Erfolg – wie auch das Konzert am Sonntag. Nach nur einer Probe standen alle miteinander auf der Bühne und spielten und sangen zwei klassische Stücke genauso virtuos wie eine eigens arrangierte Version des Bossa Nova „Manha de Carnaval“. „Es hat mich insgesamt sehr bewegt“, so Nicolas Farine. „Wir haben etwas gewagt, sowohl organisatorisch wie musikalisch, und ich glaube, es hat sich gelohnt.“ 

 

Lisa, 16 Jahre, Harfe

Es war wirklich toll. Ich habe viele Leute kennen gelernt – es ist schön, andere kennen zu lernen, die auch Musik machen. Am Abend haben wir alle miteinander gejammt. Es war eine sehr coole Stimmung.

 

Edgar, 17 Jahre, Posaune

Es gab überhaupt keine Sprachschwierigkeiten. Das ist eigentlich erstaunlich, aber die Musik verbindet einen halt schon, man hat ein gemeinsames Gesprächsthema. Für mich war das Wochenende wirklich genial. 

Informationen zum Pre-College

An Pre-Colleges werden musikalisch begabte Jugendliche in der Regel während der Sekundarstufe II auf ein Musikstudium vorbereitet. Die Lehrgänge werden in enger Zusammenarbeit zwischen Musikschulen und Musikhochschulen angeboten. Der Verband Musikschulen Schweiz (VMS) und die Konferenz der Musikhochschulen Schweiz (KMHS) vergeben gemeinsam das Qualitätslabel Pre-College Music CH für national anerkannte Anbietende von Pre-College Lehrgängen. Aktuell sind neun Schulen mit dem Qualitätslabel zertifiziert: 

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Pre-College Days 2024 – 80 giovani a Neuchâtel

Chi desidera studiare musica a livello universitario può prepararsi frequentando il Pre-College parallelamente alla scuola superiore. A metà gennaio, circa 80 studenti del Pre-College provenienti da tutta la Svizzera si sono incontrati per un fine settimana di workshop con concerto finale.

Foto: Anicia Kohler

Custodie di chitarra accanto a quelle di violoncello, il clavicembalo accanto al piano elettrico – già a prima vista era chiaro che ai primi Pre-College Days del 13 e 14 gennaio al Conservatorio di Neuchâtel erano presenti tradizioni musicali diverse. Ma i giovani di età compresa tra i 16 e i 19 anni non hanno avuto problemi con i anche se provenivano da ambiti diversi (classica, jazz o comédie musicale) o parlavano lingue diverse. Il primo giorno hanno partecipato a vari workshop e il secondo giorno hanno presentato in un concerto i risultati del lavoro svolto, terminando con tre brani finali eseguiti tutti insieme.

„Gli studenti e le studentesse hanno subito iniziato a parlare tra loro ed è stato bello vederli“ dice l’insegnante di canto Mallika Hermand (Conservatorio di Neuchâtel), che ha tenuto un workshop elettro-pop. Lo conferma anche Stewy von Wattenwil (Swiss Jazz School Bern), il cui workshop sul tema „La paura degli esami e delle esibizioni in pubblico” ha visto la partecipazione di studenti sia di musica classica che di jazz, e in cui tutti hanno raccontato apertamente le proprie esperienze. „Tutti conoscono queste paure, eppure non se ne parla molto“ dice. „Chi frequenta il Pre-College deve sostenere degli esami – è quello che hanno tutti in comune“. 

L’idea dei Pre-College Days era nata solo sei mesi prima, durante un incontro della conferenza Pre-College CH con i rappresentanti di tutti e nove i Pre-College svizzeri certificati. “È importante che studenti e studentesse possano scambiarsi idee e stabilire contatti, non solo a livello cantonale ma anche nazionale” afferma Nicolas Farine, direttore del Conservatorio di Neuchâtel, che si è reso disponibile ad ospitare l’evento. Considera un successo il fatto che 80 giovani si siano iscritti alla prima edizione – e anche il concerto di domenica. Dopo una sola prova, tutti si sono messi insieme sul palco e hanno suonato e cantato due brani classici con lo stesso virtuosismo in cui hanno eseguito una versione appositamente arrangiata della bossa nova „Manha de Carnaval“. „Il tutto mi ha molto commosso“ dice Nicolas Farine. „Abbiamo avuto il coraggio di fare qualcosa di concreto, sia dal punto di vista organizzativo che musicale, e penso che ne sia valsa la pena“. 

 

Lisa, 16 anni, arpa

È stato davvero fantastico. Ho incontrato un sacco di gente, è bello incontrare altre persone che fanno musica. La sera abbiamo suonato tutti insieme. C’era un’atmosfera molto bella.

 

 

 

 

Edgar, 17 anni, trombone

Non abbiamo avuto problemi a livello linguistico. In realtà è incredibile, ma la musica unisce, è un argomento di conversazione comune. Per me, il fine settimana è stato davvero fantastico. 

Informatiozoni sul programma Pre-College

Nei Pre-College, i giovani talenti musicali vengono solitamente preparati, nel periodo in cui frequentano la scuola secondaria superiore, allo studio della musica a livello universitario. I corsi vengono offerti in stretta collaborazione tra scuole di musica e scuole universitarie di musica. L’Associazione svizzera delle scuole di musica (ASSM) e la Conferenza delle scuole universitarie di musica svizzere di musica (CSUMS) assegnano congiuntamente il marchio di qualità Pre-College Music CH a coloro che offrono corsi pre-college riconosciuti a livello nazionale. Attualmente, sono nove le scuole certificate con il marchio di qualità:

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