Obwaldner Musikvermittlungsprojekt «Klingendes Klassenzimmer»

Im Rahmen ihres Programms «Kultur macht Schule» führt die Obwaldner Kulturabteilung in Kooperation mit den kantonalen Musikschulen auch dieses Jahr das Musikvermittlungsprojekt «Klingendes Klassenzimmer» durch.

Konzert in der Pfarrkirche Sarnen (Bild: Kanton Obwalden)

Letztes Jahr beschäftigten sich laut der Medienmitteilung des Kantons Jugendliche mit Rap-Beats und Hip-Hop-Lyrics, dieses Jahr üben Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Primarklassen ein festes Repertoire mit Liedern aus aller Welt ein. Sie bilden das Grundgerüst für  vierzehn Konzertabende mit integrierter Erzählung, an denen insgesamt 1400 Kinder singend beteiligt sind.

An der Hauptprobe und dem anschliessenden Konzert werden die jeweiligen Schulchöre von der Alpnacher Sängerin und Gesangspädagogin Antonia Gasser geleitet. Die musikalische Begleitung stellt das Trio Bodenäbe sicher, mit Christoph Blum am Kontrabass, Hans Blum an der Klarinette und Willi Stierli am Schwyzerörgeli. Als Geschichtenerzählerin und Gesamtprojektleiterin wirkt die Alpnacher Musikschulleiterin Stefanie Dillier.

Unter dem Titel «Ghipft wiä gsungä» ging in Alpnach, Giswil, Sachseln, Sarnen und Stalden die erste Staffel mit neun Konzerten vor vollen Rängen über die Bühne. Die zweite Staffel startet am 17. März 2023 in Wilen, gefolgt von einem Konzert in Lungern am 20. März und einem Doppelkonzert in Kerns am 21. März. Das Abschlusskonzert findet am 22. März 2023 in der Stiftskirche Engelberg statt.

Zustimmung zur Erhöhung der Kantonsbeiträge an Lucerne Festival

Die Kommission Erziehung, Bildung und Kultur (EBKK) des Luzerner Kantonsrats hat eine Erhöhung des Betriebsbeitrages an die Stiftung Lucerne Festival vorberaten. Sie unterstützt die Ausbaupläne des Festivals und beantragt die Genehmigung der Beitragserhöhung.

Eröffnung Lucerne Festival (Bild: Lucerne Festival/Priska Ketterer)

Wie in der Botschaft laut der Medienmitteilung des Kantons dargelegt, soll eine gestaffelte Erhöhung der Subvention durch den Kanton erfolgen. Dessen Beitrag an den Zweckverband Grosse Kulturbetriebe wird bis 2026 schrittweise um 660’000 Franken aufgestockt. Die Stiftung Lucerne Festival will damit einen Ausbau der Aktivitäten vornehmen und mit einer künstlerischen Neuausrichtung an internationaler Bedeutung gewinnen.

Die Kommission begrüsst die beabsichtigte Weiterentwicklung und ist in der Mehrheit davon überzeugt, dass der Stellenwert und das Renommee des Lucerne Festivals gestärkt werden. Auch der Aspekt der Jugendförderung nimmt die Kommission positiv zur Kenntnis. Die EBKK spricht sich mit einer Mehrheit für die Erhöhung des Betriebsbeitrages aus und empfiehlt dem Luzerner Kantonsrat die Zustimmung.

Eine Minderheit der Kommission steht der geplanten Subventionserhöhung kritisch gegenüber. Gründe wie das Ungleichgewicht bei der Finanzierung der kleinen und grossen Kulturbetriebe, die Forderung nach einer finanziell grösseren Selbständigkeit des Lucerne Festivals oder der Wunsch nach Verschiebung des Geschäftes bis zur Regelung der regionalen Kulturförderung (inklusive Projekt- und Strukturförderung) seien mitunter die Ursache für die ablehnende Haltung, schreibt der Kanton.

Ein Zentrum für Nikolaus Harnoncourts Nachlass

Die Oberösterreichische Anton Bruckner Privatuniversität und die Familie Harnoncourt haben ein Nikolaus Harnoncourt gewidmetes Zentrums gegründet. Es soll garantieren, «dass Leben und Werk Nikolaus Harnoncourts weiter wirken».

v.l.n.r.: Kulturdirektorin Margot Nazzal, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Franz Harnoncourt, Rektor Martin Rummel (Bild: Land Oberösterreich /Max Mayrhofer)

Nikolaus Harnoncourts Nachlass besteht aus audiovisuellen Medien, rund fünfzig Regalmetern Notenmaterial sowie knapp zwei Kubikmetern Korrespondenzen, Essays, Notizen zu Werken und zur Aufführungspraxis, Vortragsmanuskripten sowie Material zu seiner jahrelangen universitären Lehre.

Der Nachlass ist bereits gesichtet, sowie die organisatorischen, inhaltlichen, rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Fragen bezüglich der digitalen Archivierung sowie der Archivnutzung des Materials evaluiert. Als Ergebnis dieser vorbereitenden Arbeiten erfolgt nun die offizielle Gründung des Nikolaus Harnoncourt Zentrums in der Anton Bruckner Privatuniversität.

Im Zentrum soll der Nachlass wissenschaftlich aufgearbeitet und digitalisiert werden. Es soll überdies als «kulturphilosophische Denkwerkstatt mit Veranstaltungen in St. Georgen» dienen. Das Budget des Nikolaus Harnoncourt Zentrums wird der Anton Bruckner Privatuniversität aus Mitteln des Landes Oberösterreich zur Verfügung gestellt und beträgt pro Jahr rund 460’000 Euro.

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Apple schaltet App speziell für klassische Musik auf

Apple lanciert «Apple Music Classical», eine eigenständige App speziell für klassische Musik. Eine optimierter Suche soll dabei einfachen Zugriff auf einen umfangreichen Katalog für klassische Musik ermöglichen.

 

Apple Music Classical bietet kuratierte Playlists, exklusive Alben, Biographien von Komponisten und Komponistinnen, Leitfäden für wichtige Werke, Browsing-Features und mehr. Wer Apple Music abonniert hat, kann die App als Teil des Abos ohne zusätzliche Kosten herunterladen. Apple Music Classical startet am 28. März und kann jetzt vorbestellt werden.

Mit der App konkurrenziert Apple bereits aktive Klassik-Streaming-Anbieter wie  Idagio, Primephonic, Qobuz, Spotify und Tidal. auch die Deutsche Grammophon bietet ausgebaute Streaming-Angebote an.

 

 

Thomas Aeschbacher mit Goldenem Violinschlüssel ausgezeichnet

Der Schwyzerörgeler Thomas Aeschbacher, der sich seit Jahren für das fast in Vergessenheit geratene Schweizer Instrument Langnauer engagiert, wird mit dem Goldenen Violinschlüssel 2023 ausgezeichnet.

Thomas Aeschbacher (Bild: Janosch Hugi)

Thomas Aeschbacher lebt mit seiner Familie in Langenthal. ist seit 1993 Mitglied der Formation Pflanzplätz, unterrichtet privat ab und zu noch Schwyzerörgeli für Fortgeschrittene und betreut als Lehrkraft im Teilpensum Schulmusik an der Oberstufe Burgdorf. Er leitet seit Jahrzehnten Schwyzerörgelikurse an den Volksmusikwochen in Arosa und für den Verband Schweizer Volksmusik VSV. Er lehrt als Dozent für alpine Volksmusik/Weltmusik an der Hochschule der Künste Bern.

Mit dem Schwyzerörgeli spielte er bereits in verschiedenen Projekten, unter anderem im Film «Mein Name ist Eugen», mit der ganzen Familie ab 2008 in der «Bärner Jodlerpredig» von und mit Hannes Fuhrer. Die Verleihungsfeier für Thomas Aeschbacher findet am 30. September 2023 in Langenthal statt.

Der goldene Violinschlüssel wurde 1958 von Paul Künzi ins Leben gerufen um Personen, die sich für die Volksmusik in besonderer Weise einsetzen und so in ausserordentlicher Art verdient gemacht haben auszuzeichnen. Zu den letzten Ausgezeichneten gehören Claudia Muff, Johannes Schmid-Kunz, René Wicky, Ruedi Renggli, Arno Jehli, Dani Häusler und Heidi und Ruedi Wachter.

 

Epileptiker können nicht auf Mozart hoffen

Eine neue Studie der Universität Wien zeigt, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für die angeblich positive Wirkung von Mozarts Sonate KV448 auf Epilepsie gibt.

Mozart-Denkmal in Salzburg. Foto: Elenarts/depositphotos.com

Berichte über mögliche positive Effekte des Hörens von Mozarts Sonate KV448 auf Epilepsiesymptomatiken haben hohe mediale Aufmerksamkeit erhalten. Die empirische Belastbarkeit der Befunde blieb bis heute allerdings  unklar. Nun zeigen die Psychologin Sandra Oberleiter und der Psychologe Jakob Pietschnig von der Universität Wien in einer Studie in der Fachzeitschrift Nature Scientific Reports, dass eine positive Wirkung der Mozart-Melodie auf Epilepsie nicht nachweisbar ist.

Zurückzuführen sei der angebliche Mozart-Effekt auf selektive Berichte, zu kleine Stichproben und inadäquate Forschungspraktiken in diesem Literaturkorpus, schreibt die Universität Wien.

Originalpublikation:
Oberleiter, S., & Pietschnig, J. (2023). Unfounded authority, underpowered studies, and non-transparent reporting perpetuate the Mozart effect myth: A multiverse meta-analysis. Nature Scientific Reports. DOI: 10.1038/s41598-023-30206-w

Lang amtierender Rektor in Rostock

Benjamin Lang wird ab April als amtierender Rektor die Leitung der Hochschule für Musik und Theater Rostock übernehmen und die Amtsgeschäfte für eine Übergangszeit bis zur Neubesetzung führen.

Benjamin Lang (Bild: Mirco Dalchow)

Da der jetzige Rektor Reinhard Schäfertöns seine Tätigkeit nach zweieinhalb Jahren vorzeitig zum 31. März 2023 beendet, war die Position neu ausgeschrieben worden. Das Auswahlverfahren läuft derzeit.

Lang lehrte ab 2010 als Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste und wurde dort 2014 zum Professor für Musiktheorie und Komposition berufen. 2016 folgte er dem Ruf als Professor für Tonsatz und Musiktheorie an die Hochschule für Musik «Hanns Eisler» Berlin. Seit dem Wintersemester 2018/19 lehrt er als Professor für Musiktheorie an der Rostocker Hochschule.

Er studierte Komposition, Musiktheorie, Dirigieren und Musikwissenschaft in Rostock, Salzburg, Hannover, Lugano, Bremen und Edinburgh. Sein Kompositionsstudium schloss er mit dem Konzertexamen und der Promotion ab, das Fach Musikwissenschaft mit dem Doktorat.

Julia Fischer und Benjamin Nyffenegger leiten Boswiler Sommer

Die deutsche Geigerin Julia Fischer und der Aargauer Cellist Benjamin Nyffenegger bilden das künftige Duo zur künstlerischen Leitung des Boswiler Sommers.

Künstlerhaus Boswil (Bild: Voyager, CC BY-SA 3.0)

Das Duo wird sich laut der Mitteilung des Festivals bereits am 5. Juli 2023 im Rahmen der Jubiläumkonzerte «70 Jahre Künstlerhaus Boswil» als künstlerisches Leitungsteam vorstellen. Es wird im Laufe des Jahres 2024 kleinere Festivalaktivitäten organisieren und dann im Jahr 2025 das erste vollständige Sommerfestival präsentieren.

Julia Fischer, geboren 1983 in München, unterrichtet neben ihrer weltweiten Konzerttätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater in München und war bei ihrer Anstellung Deutschlands jüngste Professorin. Sie engagiere sich seit Jahren für die Vermittlung der klassischen Musik an junge Menschen, was sich mit der Ausrichtung des Künstlerhauses Boswil decke, schreibt das Festival weiter.

Benjamin Nyffenegger, geboren 1984 in Bern, ist stellvertretender Solocellist im Tonhalle-Orchester und ist Mitglied des Julia Fischer Quartetts und des Oliver Schnyder Trio. Zudem ist er künstlerischer Leiter der Seetal Classics in Seon.

Neue Kulturstrategie für Aarau

Der Aarauer Stadtrat hat die Kulturstrategie 2023–2030 verabschiedet. Die Erarbeitung im Jahr 2022 erfolgte unter Einbezug der Aarauer Kulturveranstaltenden und Kulturschaffenden.

KiFF – Kultur in der Futerfabrik, eines der Kulturlokale in Aarau. Foto: KiFF Presse/wikimedia commons

Die neue Kulturstrategie enthält die drei Handlungsfelder Kulturangebot, Rahmenbedingungen sowie Zugang und Verankerung. Zu diesen Handlungsfeldern wurden siebzehn handlungsweisende Massnahmen definiert. Neben der Überprüfung und Anpassung der Praxis der Kulturförderung sollen etwa Kooperationen innerhalb der Kultur und der Austausch mit Dritten begünstigt werden. Die Raumsituation für die Kulturschaffenden gelte es zu verbessern, schreibt die Stadt weiter. Mit einem gezielten Kulturmarketing könne die Sichtbarkeit von Aarau als Kulturstadt verbessert werden.

Die Entwicklung der Strategie mit ihren Massnahmen basiert auf einem Mitwirkungs-Anlass (über 100 Teilnehmende) und wurde sodann in einer Online-Umfrage (138 Teilnehmende) erneut reflektiert. Erarbeitet wurde die Strategie durch ein Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur, Politik und Verwaltung. Die Kulturstrategie ist bis ins Jahr 2030 gültig. Parallel zum Strategiepapier wurde ein ausführlicher Leitartikel erarbeitet, der die konkreten Projekte, Aufgaben sowie die jeweiligen Partnerinnen und Partner weiter ausführt. Die Abteilung Kultur ist überzeugt, dass die Umsetzung der verschiedenen Massnahmen nur gemeinschaftlich gelingen kann. Über den weiteren Prozess und die Gewichtung der verschiedenen Themen soll künftig ein regelmässiger Newsletter der Abteilung Kultur informieren.

Mehr Infos:
https://www.aarau.ch/kultur-freizeit/kultur/kulturkonzept.html/164#kulturstrategie

Poschner folgt in Basel auf Bolton

Das Sinfonieorchester Basel erhält mit Markus Poschner ab der Saison 2025/26 einen neuen Chefdirigenten. Er folgt auf Ivor Bolton.

Sinfonieorchester Basel (Bild: SOB)

Seit 2015 agiert Poschner als Chefdirigent des Orchestra della Svizzera italiana. Derzeit hat er zudem das Amt des Chefdirigenten beim Bruckner Orchester Linz inne. Mit Tristan und Isolde eröffnete er zudem die Bayreuther Festspiele im Juli 2022. Die Einspielung von Offenbachs Maître Péronilla mit dem Orchestre National de France wurde 2021 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

Das Sinfonieorchester Basel ist im Jahr 1997 aus der Fusion des Basler Sinfonie-Orchesters und des Radio-Sinfonieorchesters Basel entstanden.  Es wird durch Beiträge der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Einnahmen aus eigenen Veranstaltungen, Gastspielen, Vermietungen sowie durch Beiträge Dritter finanziert. Der Brite Ivor Bolton  hat das Amt des Chefdirigenten seit der Konzertsaison 2016/17  inne.

Skalka folgt an der Schola Cantorum auf Coin

Der tschechische Cellist Petr Skalka wird ab dem Herbstsemester 2023/24 als Nachfolger von Christophe Coin die Professur für Violoncello an der Schola Cantorum Basiliensis übernehmen.

Petr Skalka (Bild: Petr Skalka)

Petr Skalka wuchs laut der Mitteilung der Schola Cantorum in einer Musikerfamilie in Marienbad (Tschechische Republik) auf. Nach seinem Studium am Konservatorium in Pilsen führte ihn sein Interesse an Alter Musik und historischer Aufführungspraxis an die Schola Cantorum Basiliensis zu Christoph Coin, dessen musikalische Ansätze ihn entscheidend geprägt haben. Seit 2001 hat er als Assistenz von Christoph Coin an der Schola Cantorum in Basel unterrichtet. Ausserdem hatte er von 2011 bis 2015 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Nürnberg.

Petr Skalka ist Gründungsmitglied des Ensembles Café Zimmermann, benannt nach dem Leipziger Kaffeehaus Zimmermann, in dem Johann Sebastian Bach und andere berühmte Musiker ihre Werke aufführten. Er tritt regelmässig mit renommierten Kammermusikensembles in ganz Europa auf und hat bei zahlreichen Aufnahmen mitgewirkt, die mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet wurden.

Ab Herbst 2023 wird er den Unterricht für Violoncello in alter Mensur an der FHNW-SCB ganz übernehmen und seine Leidenschaft für das Instrument, für die Kammermusik und die historische Aufführungspraxis weitergeben. Die Bewerbungsfrist für Violoncello auf Studienbeginn 2023/24 wird bis zum 1. März 2023 verlängert. Interessierte setzen sich mit dem Sekretariat der SCB (scb.hsm@fhnw.ch) in Verbindung.

Tod des Hackbrettspielers Karl Rechsteiner

Der weit über die Region Bern hinaus bekannte Hackbrettspieler Karl Rechsteiner ist im Alter von 98 Jahren gestorben. Bekannt wurde er vor allem durch die Musik seiner Stubemusig Rechsteiner im Erfolgsfilm «Die Herbstzeitlosen».

Karl Rechsteiner (Bild: zVg)

Karl Rechsteiner hatte sich erst mit 50 Jahren ein Appenzeller Hackbrett gekauft und lernte sein Trauminstrument autodidaktisch. Nach der Pensionierung als Lokomotivführer SBB begann er eine zweite Karriere als Dirigent verschiedener Chöre und als Musikant. Das Repertoire der Stubemusig bereicherte er mit Eigenkompositionen.

Bekannt wurde er, als seine Stubemusig den Soundtrack des Schweizer Erfolgsfilmes «Herbstzeitlosen» mit Stephanie Glaser und Heidi Maria Glössner gestaltete. Höhepunkte seiner Auftritte waren für ihn selbst die Filmpremiere der «Herbstzeitlosen» mit seiner Musik auf der Piazza Grande von Locarno, das Fernseh-Interview bei Kurt Aeschbacher sowie ein Auftritt mit Gustav, Marc Sway und Alt-Bundesrätin Evelyn Widmer-Schlumpf an der 100-Jahr-Feier von Pro Senectute in der Berner Festhalle.

Online-Aktion zur Rettung eines Wagner-Projektes

Die historisch-kritische Herausgabe der Briefe Richard Wagners ist gefährdet, weil die Förderungshöchstdauer erreicht ist. Sven Friedrich, Direktor des Bayreuther Richard-Wagner-Museums, hat deshalb eine Online-Petition initiiert, um den Abschluss der Edition doch noch zu finanzieren.

Richard Wagner. Markus Spiske/depositphotos.com

Die historisch-kritische Edition wurde 1967 begonnen. Jüngster Band ist Nummer 27 mit Briefen aus dem Jahr 1875. Stoppe man die Edition nun, würde das Kapitel Bayreuth fast vollständig fehlen, sagte Friedrich laut einer Meldung der Neuen Musikzeitung (nmz). Die noch nicht editierten Briefe umfassten unter anderem die Entstehung von Wagners späten sogenannten Regenerationsschriften, «die seinen folgenreichen Rassenantisemitismus in Verbindung mit seiner Ästhetik von Kunstreligion und Kulturtheorie bringen», heisse es in der Petition.

Nach Angaben der Uni Würzburg habe die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Ausgabe von 2006 bis Ende 2022 als Langzeitprojekt mit drei Mitarbeiterstellen gefördert, schreibt die nmz. Weitere Fördermittel seien von der Oberfrankenstiftung in Form von Druckkostenzuschüssen für die Editionsbände zur Verfügung gestellt worden. Die Kommentierung der noch ausstehenden Briefe sei bereits vorbereitet. Für die Restfinanzierung seien rund eine Million Euro, verteilt auf fünf Jahre, nötig.

Mehr Infos:
https://www.openpetition.de/petition/online/vollendung-der-richard-wagner-briefausgabe

Recherchebeiträge an Basler Kulturschaffende

Die Stadt Basel hat erstmals ergebnisoffene Recherchebeiträge an Kulturschaffende vergeben. Sie tragen zur Umsetzung der «Trinkgeld-Initiative» bei und ermöglichen Entwicklungen neuer Ideen unabhängig von einem konkreten Endprodukt.

Foto: Cristian Escobar/unsplash.com

Das neue Förderinstrument trägt zur schrittweisen Umsetzung der sogenannten «Trinkgeld-Initiative» bei. Ende 2020 haben sich die Basler Stimmberechtigten dafür ausgesprochen, dass jährlich mindestens fünf Prozent des ordentlichen Kulturbudgets – sinnbildlich: das Trinkgeld – in die aktive Basler Jugend- und Alternativkultur aller Sparten fliessen soll.

Eine interdisziplinär zusammengesetzte Jury prüfte 264 Gesuche. Davon werden zur Zeit 29 Projekte mit einmaligen Beiträgen in der Höhe von 5000 bis 20’000 Franken unterstützt. Dazu gehören zum Beispiel 5000 Franken für eine Recherche «Experimentelle Klangskulpturen und Musikinstrumente» von Gabriel Kleber,  10’000 Franken für eine Recherche «Musikalischer Gehör-Gang der Bilder» vom Kollektiv WG Utopia (Ingrid Adler und Roger Egli) oder 10’000 Franken für «clash of patterns – hierarchische Strukturen beim Musizieren» von Mira Pozzi und Xenia Wiener.

Mehr Infos:
https://www.bs.ch/nm/2023-mit-recherchebeitraegen-neue-ideen-entwickeln-pd.html

Stadt und Kanton Bern vereinheitlichen Orchesterförderung

Stadt und Kanton Bern schreiben gemeinsam Förderbeiträge für professionelle Musikensembles mit Sitz in der Stadt Bern aus. Erstmals wird ein Verpflichtungskredit nicht an eine bestimmte Institution gebunden, sondern im Wettbewerbsverfahren an Musikensembles vergeben.

Foto: Lucas Alexandre/unsplash.com

Die Stadt Bern hat eine reiche und vielseitige Profi-Orchesterlandschaft. Doch die Berner Ensembles werden laut der Medienmitteilung der Stadt Bern heute sehr unterschiedlich gefördert. Es gibt Ensembles mit vierjährigem Leistungsvertrag, Ensembles mit pauschaler Programmförderung und Ensembles, die für jedes Vorhaben ein neues Gesuch stellen müssen. Diese Ungleichbehandlung ist historisch gewachsen und hat nur zum Teil mit der Qualität und Ausstrahlung der einzelnen Ensembles zu tun.

Die Stadt Bern hat deshalb gemeinsam mit dem Kanton Bern eine neue Förderung für alle Ensembles ohne Leistungsvertrag entwickelt. Mit dem neuen Förderinstrument reagieren Stadt und Kanton Bern auf ein von Berner Ensembles geäussertes Bedürfnis sowie auf einen entsprechenden politischen Auftrag.

Im neuen Fördermodell können sich alle Ensembles, die bestimmte Professionalitätskriterien erfüllen auf eine Ausschreibung bewerben. Eine Fachjury, gemeinsam eingesetzt von Kanton und Stadt Bern, bewertet die Gesuche nach transparenten Kriterien und gibt Förderempfehlungen ab. Die Stadt und Kanton Bern schliessen mit den Ensembles je vierjährige Verträge ab. Dies gibt den Ensembles die gewünschte Planungssicherheit.

Ausgewählte Ensembles erhalten Beiträge für eine vierjährige Tätigkeitsperiode (2024 bis 2027) und können dadurch mit der nötigen Planungssicherheit arbeiten. Bewerbungen können bis am 27. März eingereicht werden.

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