Jean-Pierre Pralong Direktor von Kultur Wallis

Die Generalversammlung von Kultur Wallis hat den Sittener Umweltwissenschaftler und Projektmanager Jean-Pierre Pralong per April dieses Jahres zum neuen Direktor gewählt.

Foto:© Niels Ackermann

Kultur Wallis fördert das Walliser Kulturschaffen innerhalb und ausserhalb des Kantons und setzt sich für die Anerkennung der künstlerischen Tätigkeit ein. Dem Verein sind von der Vereinigung der Walliser Städte und der Dienststelle für Kultur Kulturaufgaben des Kantons übertragen worden, unter anderem die  Promotion, die Information und  die Förderung künstlerischer Produktionen.

Der 39-Jährige Pralong stammt aus Sitten und hat nebst einem Phil. I-Abschluss und einem Doktortitel für Geo- und Umweltwissenschaften auch ein Diplom in Projektmanagement. Seine berufliche Erfahrung sammelte er sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor.

 

Kammerer Orköster in Burghausen ausgezeichnet

Das bläserlastige Kammerer Orköster um den Trompeter Richard Köster, einem Studenten der Hochschule der Künste Bern (HKB), hat beim Nachwuchswettbewerb der 47. Internationalen Jazzwochen Burghausen den ersten Preis geholt.

Richard Köster vor dem Burghauser Mautnerschloss und Jazzkeller. Foto: IG Jazz e.V. Burghausen

Richard Köster stammt aus dem oberbayerischen Burghausen und ist Jazz-Student an der HKB. Die Band setzt sich zusammen aus Richard Köster (tp, flh), Benjamin Daxbacher (as), Alois Eberl (tb), Christian Zöchbauer (tb), Beate Wiesinger (b) und Jakob Kammerer (dm). Die beiden Bandleader Köster und Kammerer gaben der Band ihren Namen. Kennengelernt haben sich die sechs jungen Musiker beim Musikstudium in Wien.

Die Interessengemeinschaft Jazz Burghausen e.V. schreibt den Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis in Zusammenarbeit mit der Stadt Burghausen jährlich aus. Der Preis dient der aktiven Nachwuchsförderung im Jazz. Zugelassen sind alle Stile des Jazz. Die Teilnahme ist auf das Höchstalter von 30 Jahren beschränkt.

 

Filmmusikpreis der Suisa-Stiftung

Mit dem Filmmusikpreis der Fondation Suisa wird die Wichtigkeit der musikalischen Arbeiten im Film hervorgehoben. Kandidaturen für den diesjährigen Preis in der Kategorie Spielfilm können bis am 13. Mai 2016 eingereicht werden.

Bild aus «Darkstar» von Belinda Sallin mit der 2015 prämierten Filmmusik von Peter Scherer

2016 wird der mit 25’000 Franken dotierte Preis in der Kategorie Spielfilm vergeben. Zugelassen sind Originalkompositionen zu Spielfilmen ab einer Gesamtdauer von 60 Minuten, veröffentlicht entweder 2015 oder 2016. Kandidaturen können bis am Freitag, 13. Mai 2016, eingereicht werden.

Die Musikförderstiftung der Suisa vergibt den Preis seit mehr als 15 Jahren und unterstreicht damit die Wichtigkeit von musikalischen Arbeiten in der siebten Kunst. Auf der Liste der bisherigen Preisträger finden sich die Namen von renommierten Schweizer Filmmusikkomponisten wie Alex Kirschner (Preisträger im Jahr 2000), Balz Bachmann (2003 und 2006), Niki Reiser (2001 und 2011), die Geschwister Baldenweg (2010) und Marcel Vaid (2009). Die letztjährige Auszeichnung, erstmals vergeben in der Kategorie Dokumentarfilm, wurde an Peter Scherer verliehen, der den Preis nach 2007 zum zweiten Mal erhielt.

Mehr Informationen zur Ausschreibung und das Reglement des Filmmusikpreises der Fondation Suisa gibt es unter: www.fondation-suisa.ch/filmmusikpreis
 

Markus Flury überraschend gestorben

Wie der Schweizer Musikrat mitteilt, erlag Markus Flury am 7. März überraschend schnell seinem langjährigen Leiden.

zVg/SMR

Gemäss der offiziellen Mitteilung von Irène Philipp Ziebold und Stefano Kunz, Vizepräsidentin und Geschäftsführer des Schweizer Musikrats (SMR), verliere der SMR durch den Tod Markus Flurys «eine Persönlichkeit, die sich seit vielen Jahren zuerst als Vorstandsmitglied und seit 2011 als Präsident mit grossem Engagement für die Anliegen der Musik in der Schweiz eingesetzt hat. Entsprechend wird er dem Musikrat und der musikalischen Schweiz fehlen.»

Eine Würdigung seines Wirkens erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Die offizielle Trauerfeier findet am Dienstag, 15. März 2016, um 14 Uhr in der Röm.-Kath. Kirche Hägendorf statt. Der Schweizer Musikrat lädt die musikalische Schweiz ein, Markus Flury bei dieser Gelegenheit nochmals die Ehre zu erweisen. Die Urnenbeisetzung erfolgt im engsten Familienkreis.

Schumanns erstes Klaviertrio in Dresden

Die Sächsische Landesbibliothek in Dresden hat bei einem amerikanischen Antiquariat die bisher in Privatbesitz befindlichen Skizzen zu Robert Schumanns erstem Klaviertrio op. 63 erworben und macht sie öffentlich zugänglich. Das Trio gilt als Schlüsselwerk seiner Gattung.

Bild: Sächsische Landes-, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Die Skizzen verblieben bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz von Schumanns ältester Tochter Marie. 1911 wurden sie bei C. G. Boerner in Leipzig zum Verkauf angeboten und gelangten in die Schumann-Sammlung des Zwickauer Oberbergrats und Schumann-Liebhabers Alfred Wiede. Von dort wurden sie zwar zumindest anlässlich des Schumannfestes 1922, bei dem das Werk auch gespielt wurde, noch einmal ausgestellt. Danach aber verschwanden sie im privaten Tresor.

Nun kehren Schumanns Skizzen an ihren Ursprungsort zurück und werden allen Interessierten zugänglich gemacht. An der SLUB Dresden ergänzen sie einen zwar kleinen, aber für Schumanns Dresdner Zeit typischen Bestand an Autographen und Handschriften.
 

Österreich regelt Rechteverwertungen neu

Die österreichschen Kulturverbände begrüssen grundsätzlich die Neufassung eines Verwertungsgesellschaftengesetzes. Skepsis wecken die geplanten umfangreichen Berichtspflichten und deren potentielle Folgekosten.

Foto: blogplus/flickr commons

In dem Gesetz vorgesehene Berichtspflichten gegenüber anderen Verwertungsgesellschaften und der Öffentlichkeit führen laut den Verbänden «zu einem extrem erhöhten Verwaltungsaufwand ohne zusätzlichen Informationswert», der zu Lasten der Urheber gehe, da er ihnen von ihren Einnahmen abgezogen werde. Die Verbände rechnen mit rund einer Million Euro zusätzlichen Ausgaben für die Umstellung, bei deutlich steigenden laufenden Kosten.

Befremdet zeigen sich die Verbände, darunter die Musikergilde, der Komponistenbund und der Musikrat Österreichs, über die «zum wiederholten Mal geübte Praxis, die Betroffenen im Vorfeld nicht in die Überlegungen, die dem Gesetzesentwurf vorausgegangen sind, einzubeziehen».

Die Gesetzesnovelle beabsichtigt die Umsetzung der europäischen Richtlinie 2014/26/EU über die kollektive Wahrnehmung von Urheber- und verwandten Schutzrechten und die Vergabe von Mehrgebietslizenzen für Rechte an Musikwerken für die Online-Nutzung im Binnenmarkt, die national bis um 10. April 2016 umgesetzt werden muss.

Mehr Infos:: kulturrat.at/agenda/brennpunkte/20160302
 

Tod des Dirigenten Nikolaus Harnoncourt

Der Dirigent Nikolaus Harnoncourt ist am Samstag im Kreis seiner Familie friedlich entschlafen. Seine Karriere als Erneuerer der Interpretationskunst hatte er mit einer Monteverdi-Renaissance am Opernhaus Zürich begonnen.

Foto: © Werner Kmetitsch

In Berlin geboren, verbrachte der österreichische Dirigent seine Kindheit und Jugend in Graz. Nach der Ausbildung an der Wiener Musikakademie wird er 1952 Cellist bei den Wiener Symphonikern. Ein Jahr später gründet er gemeinsam mit seiner Frau Alice den Concentus Musicus Wien, um seiner immer intensiveren Arbeit mit Originalinstrumenten und der musikalischen Aufführungspraxis von Renaissance- und Barockmusik ein Forum zu geben.

1971 realisierte er am Opernhaus Zürich mit dem Regisseur Jean-Pierre Ponnelle einen Zyklus von Monteverdis Musiktheaterwerken, der zu einem Markstein des historisch informierten Musizierens wurde. Dem schloss sich, ebenso exemplarisch und richtungweisend, am selben Haus und mit Ponnelle als Partner ein Zyklus von Mozart-Opern an.

Sein Wirken beschränkte sich allerdings nicht auf Barock und Klassik. 2009 realisierte Harnoncourt etwa auch eine Porgy-and-Bess-Produktion, und 2011 dirigierte er in Graz Smetanas «Verkaufte Braut». Im Jahr 2013 brach er überdies eine Lanze für Jacques Offenbach. Im Dezember 2015 teilte er seinem Publikum in einem handgeschriebenen offenen Brief mit, dass er sich ab sofort von der Bühne zurückziehen werde.

Foto: © Werner Kmetitsch, www.styriarte.com 

Winterthur verärgert über Musikschulgesetz-Aus

Den Entscheid der Kommission für Bildung und Kultur (KBIK) des Kantons Zürich, erst gar nicht auf die Debatte zu einem neuen Musikschulgesetz einzutreten, kann der Winterthurer Stadtrat nicht nachvollziehen. Er übt scharfe Kritik.

Winterthurer Stadtrat (s. unten). Bild: Peter Schönenberger

Falls der Kantonsrat dem Kommissionsantrag folge, entziehe er sich seiner Verantwortung, kantonsweit klare Rahmenbedingungen für die musikalische Bildung festzulegen, schreibt der Winterthurer Stadtradt. Er missachte auch den verfassungsmässigen Auftrag für die Jugendmusikförderung gemäss Art. 67a Bundesverfassung.

Obschon er die beantragte Beitragshöhe an den Betrieb von Musikschulen als zu gering erachtet hat, steht der Stadtrat hinter dem Musikschulgesetz als Rechtsgrundlage. Die aktuell gültige Musikschulverordnung des Regierungsrates genüge diesen Anforderungen nicht.

Mit einem Nichteintreten auf die Vorlage entzieht sich der Kantonsrat laut dem Stadtrat von Winterthur seiner Verantwortung als Legislative. Wie der Regierungsrat, ist auch der Stadtrat überzeugt, dass es eine kantonale gesetzliche Regelung für den Musikschulunterricht braucht; einerseits als Basis für künftige politische Entscheide, anderseits als Finanzierungsgrundlage von Musikschulangeboten für auswärtige Kinder sowie um den Musikschulen eine gewisse Planungssicherheit zu ermöglichen.

Im Weiteren enthält das Gesetz den verfassungsmässigen Auftrag, die musikalische Bildung allen zugänglich zu machen und einheitliche Regelungen zu treffen, Musikbegabte zu fördern. Der Stadtrat würde es daher sehr begrüssen, wenn die Mehrheit des Kantonsrats auf die Gesetzesvorlage eintritt, die Details diskutiert und im Rahmen der Ratsdebatte einen Beschluss fasst.

Nach über zehnjähriger Diskussion und trotz einhelliger Zustimmung in der Vernehmlassung, dass es eine gesetzliche Grundlage für die musikalische Bildung im Allgemeinen und für die Förderung von Begabten im Besonderen braucht, hat sich die vorberatende Kommission des Zürcher Kantonsrat entschlossen, nicht auf den regierungsrätlichen Gesetzesentwurf einzutreten.
 

von links: Josef Lisibach, Nicolas Galladé, Yvonne Beutler, Stefan Fritschi, Michael Künzle, Barbara Günthard-Maier, Matthias Gfeller, Ansgar Simon

Kein Musikschulgesetz für Zürich

Die Kommission für Bildung und Kultur des Zürcher Kantonsratses beantragt dem Kantonsrat mit 8 zu 7 Stimmen, auf ein geplantes Musikschulgesetz gar nicht erst einzutreten.

Rathaus in Zürich. Foto: Roland zh

Aus Sicht der Kommissionsmehrheit ist das Musikschulgesetz laut der Medienmitteilung des Rates unnötig. Die bestehenden Musikschulen böten ein kantonsweit umfassendes und qualitativ gutes Angebot. Der Bundesverfassungsauftrag, wonach allen Kindern und Jugendlichen der Zugang zu musikalischer Bildung ermöglicht werden solle, werde im Kanton Zürich erfüllt.

Die Bundesvorgabe nach sozialverträglichen Elternbeiträgen gilt auch ohne eine kantonale gesetzliche Grundlage, schreibt der Rat weiter. Die Kommission stellt sich auf den Standpunkt, dass die Zusammenarbeit unter den Gemeinden funktioniert und die Beiträge des Kantons an die Betriebskosten der Musikschulen auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben sollen. Insgesamt bestehe deshalb kein gesetzgeberischer Handlungsbedarf.

Die Kommissionsminderheit unterstützt das neue Musikschulgesetz, weil es aus ihrer Sicht einen Mehrwert bringt. So erhalten regional und überregional geführte Musikschulen eine gesetzliche Basis. Mit Verweis auf den Verfassungsauftrag sieht es die Kommissionsminderheit als geboten, die Organisation, die Anerkennungskriterien und die Finanzierung der Musikschulen gesetzlich zu regeln. Wegen der gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Organisation und Qualität betrachtet sie eine höhere finanzielle Beteiligung des Kantons an den Betriebskosten der Musikschulen als gerechtfertigt. Damit könne das neue Musikschulgesetz einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der musikalischen Bildung beitragen.

Die FDP verlangt ein grundsätzliches Umdenken und fordert ein Gutscheinsystem im Sinne einer Subjektfinanzierung anstelle der heutigen Objektfinanzierung. Die Eltern würden den gewünschten Musikunterricht für ihr Kind aus dem öffentlichen und privaten Angebot auswählen und so einen Wettbewerb schaffen, der sich an der tatsächlichen Nachfrage orientieren würde. Aus diesem Grund wird die FDP Rückweisung beantragen, falls der Kantonsrat entgegen dem Kommissionsantrag eintreten sollte.

Ja zum Toggenburger Klanghaus bedeutet Aus

Der St. Galler Kantonsrat leistet sich eine irritierende kulturpolitische Skurrilität: Er sagt Ja zum Klanghaus Toggenburg, beerdigt das Projekt aber trotzdem.

Innenraumsimulation des geplanten Klanghauses. Bild: nightnurse images, Zürich

Wie der Kanton schreibt, erreichte der Beschluss über den Bau des Klanghauses Toggenburg in den Schlussabstimmungen mit 56 Ja- zu 43 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen zwar eine Zustimmung. Es fehlte wegen zu hoher Abwesenheitsquote der Ratsmitglieder allerdings die erforderliche qualifizierte Mehrheit von 61 Stimmen. Das Projekt kommt deshalb nicht einmal mehr vors Volk.

Die IG Klanghaus ist laut einer ersten Stellungnahme auf ihrer Webseite «schockiert und überrascht über das Scheitern des Klanghauses in dieser Phase». Bitter erscheine vor allem, dass nach einer deutlichen Zustimmung in der ersten und zweiten Lesung bei der Schlussabstimmung 15 Kantonsratsmitglieder abwesend waren.

Im Klang taumelnd

«Dynamik im Fluss» heisst das Motto eines Konzerts, das auf das Oloid, einem von Paul Schatz entwickelten organischen Körper, anspielt. Das Konzert wird am 6. März in Untersiggenthal und am 2. Mai in Biel wiederholt.

Abrollendes Bronze-Oloid auf blauem Pigment. Foto: Paul-Schatz-Stiftung, Pressemappe 2013

Wer kennt schon Paul Schatz? Er war sowohl Künstler, Wissenschaftler wie Erfinder. Geboren wurde Schatz 1898 in Konstanz am Bodensee. 1927 zog er ins schweizerische Dornach, wo er unter anderem ein sogenanntes Oloid entwickelte – einen organischen Körper, der schön anzuschauen ist und sogar Zwecke erfüllt: Als Schiffsantrieb kann das Oloid dienen wie auch als Vorrichtung, die Flüssigkeiten umwälzt. Nicht gewaltsam wie eine schnell drehende Schraube, sondern ganz sachte, eben organisch.

Das klingt eher nach steinerscher Anthroposophie und Mechanik als nach Musik. Die Brücke zu Schatz und seinem Oloid schlägt das Ensemble Neue Horizonte Bern mit dem Konzertmotto: «Dynamik im Fluss» heisst es und auf dem Programmzettel folgt die nähere Erklärung: «Sämtliche Kompositionen beschäftigen sich mit den Themenkomplexen Fluss-Wasser-Hafen, aber auch Strömung-Schleuse-Handelsumschlagplatz-Schwäne-Rhein, Donau, Moldau und weiteres Nahe oder Entlegene.» Mit unverkennbarem Seitenblick zum Tschechen Bedřich Smetana nannte die Pianistin des Ensembles, Erika Radermacher, ihr für Quintett und Tonband 1984 entstandenes Stück Die Moldau. Urs Peter Schneider komponierte 2003 Element Wasser für Fagott und Begleitung, dazu kommt Schöne blaue Donau in Form eines Tonbandstücks der polnischen Komponistin Joanna Bruzdowicz und Le Rhin Allemand, das Roland Moser als Ensemblemitglied für Klavier schrieb.
 

Stärken und Schwächen

Das Ensemble Neue Horizonte Bern ist schon seit den späten 1960er-Jahren bekannt für komponierte Programme. Auch im Binnenschifffahrtsmuseum Duisburg schaffen sie «im Fluss» etwas Bündiges. Stücke von Ensemblemitgliedern sind dabei und Kompositionen von konzeptuell orientierten englischen Komponisten. Meist bruchlos, attacca, gehen die Stücke ineinander über. Sehr verschiedene sind es, manch Skurriles ist darunter, auch Stärkeres und Schwächeres. Verborgen bleibt der Reiz einer Schleusenerklärung, die Erika Radermacher den etwa 30 Besuchern im Grundschullehrer-Duktus nahebringt. Auch so manche Umsetzung von Textpartituren, das heisst, wortreicher musikalischer Handlungsanweisungen, schmeckt schal…, strahlt wenig Vitalität aus. Überzeugender sind die strengen und sehr dicht komponierten Werke des Ensembleleiters Urs Peter Schneider. Nur an der Oberfläche verspielt ist Element Wasser, dessen Ton der Fagottist Marc Kilchenmann perfekt trifft. Auch Schneiders Klavierstück Weisse Dunkelheit überzeugt – trotz Wiedergabe auf einem E-Piano, das schlicht kunstfremd klingt.
Es wäre verfehlt, ein Konzert des Ensembles Neue Horizonte Bern zu bewerten nur nach der Qualität einzelner Stücke. Besser wäre, man liesse sich treiben vom Geschehen, entdeckte hier oder da eine kleine Geschichte, liesse sich ein auf Fragen und Rätsel, die manch radikales Werk oder der Konzertfluss insgesamt offenbaren. Doch das Eintauchen gelingt in Duisburg nicht. Es liegt nicht an der Musik und den Musikern, aber an den Begleitumständen. Ein – zumal billiges – E-Piano ist eine Zumutung für Pianisten wie Zuhörer. Dazu kommt ein Raum, der für akustische Experimente und als Ausstellungsraum geeignet sein mag, nicht aber für Konzerte. Enorm entfaltet sich der Hall im Gewölbe. Insbesondere für den sachlich-objektiven Ansatz des Ensembles ist es mehr als nur kontraproduktiv, wenn ein Staccato zum Legato wird, wenn sich manche Frequenzen so überlagern, dass einem blümerant wird.
 

Klangliches Eigenleben

Das Stück Swell Piece, vom Engländer James Tenney im Jahr 1967 für Melodicas geschrieben, entfaltet unter diesen Bedingungen besondere Eigendynamik. Stechend überlagern sich die Obertöne, schrill schallt es im Kopf. Der «taumelnden Bewegung des Oloids» sollte sich das variable Konzertprogramm anpassen, das das Ensemble auf seiner Tournee in je verschiedener Reihenfolge der Stücke gab. Was in Duisburg blieb, war ein im Klang taumelnder Zuhörer – und die schlichte Einsicht, dass Musik nicht jeden Raum verträgt. Unter hoffentlich besseren Bedingungen ist «Dynamik im Fluss» erneut zu hören: am Sonntag, den 6. März, in Untersiggenthal (Garnhaus am Wasserschloss) und in Biel am Montag, 2. Mai, im Atelier Pia Maria.  

Klavierspielen und Hirnplastizität

Laut dem Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und der Cognition and Brain Plasticity Unit of Barcelona haben früh beginnende Pianisten kleinere klavierbezogene Hirnzentren als später beginnende. Ihr Tonleiterspiel ist aber präziser.

Foto: Helene Souza/pixelio.de

Pianisten besitzen im Vergleich zu Nicht-Pianisten grössere Zentren, die für das Lernen und Gedächtnis zuständig sind (Hippokampus), die der Automatisierung von Bewegungen dienen (Putamen und Thalamus), die Emotionen und Motivation verarbeiten (Amygdala), und die Hören und Sprachverarbeitung leisten (linker oberer Schläfenlappen). Sie haben aber kleinere Zentren für die sensomotorische Kontrolle (die Postzentralregion), für die Verarbeitung von Klängen und Musik (rechter oberer Schläfenlappen) und für das Notenlesen (sogenannter supramarginaler Gyrus).

Neu ist auch die Erkenntnis, dass die Grösse der Zentren, die für Automatisierung von Bewegungen zuständig sind (rechtes Putamen), vom Beginn des Klavierspiels abhängen: Je früher die Pianisten begonnen hatten, Klavier zu spielen, desto kleiner ist diese Region (wobei sie allerdings grundsätzlich grösser war als bei den Nicht-Pianisten), und desto präziser ist auch ihr Tonleiterspiel.

Was bedeutet das? Pianisten haben andere Gehirne als Nichtmusiker. Grösser sind die Zentren, die für Gedächtnis, Emotion und für die Automatisierung zuständig sind, aber kleiner sind die Zentren, die direkt mit dem Hören und dem Bewegen der Finger zusammenhängen. Je früher die Pianisten mit dem Üben anfangen, umso kleiner sind diese Regionen. Eckart Altenmüller, Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musikermedizin: «Unser Gehirn optimiert sich vor dem Alter von sieben Jahren und erstellt besonders effiziente Steuerprogramme, die nicht viel Platz brauchen, sehr stabil laufen und auch später im Leben schnelleres Lernen ermöglichen. Ein bisschen was ist dann doch an dem alten Volksweisheit dran: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.»

Ausgangsunkt der Studie zur Hirnstruktur war die Kernspin-Untersuchung 36 besonders leistungsstarker Klavierstudierender der HMTMH und 17 gleich alter Studierender, die kein Instrument spielen, mit einer Methode, die erlaubt, die Dichte und Grösse der Nervenzellen in den verschiedenen Hirnregionen zu messen. Diese als «Voxel Based Morphology» bezeichnete Methode wurde in der neuroradiologischen Abteilung des International Neuroscience Institute in Hannover durchgeführt und die Daten in Barcelona ausgewertet.

Um zu ermitteln, ob es für die Gehirnentwicklung von Bedeutung ist, in welchem Alter der Musikunterricht in der Kindheit beginnt, wurden in Hannover 21 Klavierstudierende, die vor dem Alter von 6,5 Jahren mit dem Klavierspiel begonnen hatten mit 15, die später begonnen haben, verglichen. Neben den Hirnbildern wurde auch die Genauigkeit des Anschlags beim schnellen Tonleiterspiel erfasst.

Original-Artikel: Vaquero, L., Hartmann, K., Ripollés, P. et al.: «Structural neuroplasticity in expert pianists depends on the age of musical training onset», NeuroImage, Volume 126, 1 February 2016, Pages 106–119.

Schweizer Physiker identifiziert Pleyel-Flügel Chopins

Der Schweizer Physiker Alain Kohler hat einen Pleyel-Flügel identifiziert, der eine gewisse Zeit in Frédéric Chopins Pariser Wohnung stand. Das Instrument wurde 2009 von Edwin Beunk und Johan Wennink in den Niederlanden restauriert und befindet sich derzeit in Privatbesitz in Deutschland.

Pleyel Nr. 11265. Foto: zVg,Foto: zVg
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Alain Kohler und der Pleyel Nr. 11265

Wie Kohler selber schreibt, hat er sämtliche Unterlagen der Firma Pleyel, die den Zeitraum zwischen 1839 und 1847 betreffen, nach Flügeln gesichtet, die Chopin in dieser Zeit in seinen Pariser Wohnungen zur Verfügung gestellt worden sein können, und ist dabei auf die Seriennummern mehrerer Flügel gestossen, auf die das mit Sicherheit zutrifft.

Den Flügel Nr. 11265 hat er ausfindig machen können, weil er von der Reparaturwerkstatt Edwin Beunk zum Verkauf ausgeschrieben worden war. Die Entdeckung ist von Jean-Jacques Eigeldinger, emeritiertem Professor der Universität Genf und ausgewiesenem Kenner Chopins, bestätigt worden. Das Instrument stand zwischen Dezember 1844 und Juni 1845 in Chopins Wohnung am Square d’Orléans in Paris. Chopin gab dort Klavierunterricht. Die Sonate für Cello und Klavier op. 65 ist sicherlich auf diesem Instrument entworfen worden.

Fünf Pleyel Flügel sind nachweislich von Chopin benützt worden. Sie befinden sich in Museen auf Mallorca, in Paris, Stockholm, Krakau und Warschau. Vor neun Jahren hat Eigeldinger in der Sammlung Alec Cobbe in England einen weiteren Flügel entdeckt. Der von Alain Kohler entdeckte Flügel hat den Vorteil, dass die originale Mechanik gut erhalten ist. Er wird künftig für künstlerische Projekte zur Verfügung gestellt.

Anfragen sind unter www.fortepiano.nl an Edwin Beunk zu richten.
 

Ein Hungerjahr und eine neue Bühne

Der Regierungsrat des Kantons Zürich unterstützt zwanzig gemeinnützige Projekte mit einem Beitrag aus dem Lotteriefonds. Unter anderem erhalten die Kulturkommission Oberland für ein Projekt über das Hungerjahr 1816 und Karls kühne Gassenschau für eine neue Tribüne einen Beitrag.

Bühnen- und Tribünenaufbau für «Fabrikk» von Karls kühner Gassenschau. Foto: Bernhard Fuchs

1816 war ein Jahr ohne Sommer, was vor allem im Zürcher Oberland eine gravierende Hungerkrise zur Folge hatte. Zurückzuführen war die Düsternis auf einen riesigen Vulkanausbruch in Indonesien. Ein regional breit abgestützter, unter dem Patronat der Kulturkommission gegründeter Verein organisiert nun im Ritterhaus Bubikon unter anderem eine Ausstellung und ein Freilichtspiel zu den Ereignissen vor 200 Jahren, für die bereits ein grosses Interesse besteht, auch von Schulen. An die Kosten der beiden Teilprojekte erhält der Verein einen Beitrag von 250‘000 Franken aus dem Lotteriefonds.

Die Theatergruppe Karls kühne Gassenschau muss ihre 40 Jahre alte Tribüne aus Sicherheitsgründen ersetzen, was ihr Kosten von 730‘000 Franken verursacht. Daran erhält sie nun einen Lotteriefonds-Beitrag von 300‘000 Franken. Je 400‘000 Franken erhalten die Stiftung der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Zürich für die Sanierung ihrer Obdachlosen-Herberge in Zürich und die Initianten für eine regionale Projektschau Limmattal, mit welcher identitätsstiftende Vorhaben dieser Region über die Kantonsgrenze hinaus gefördert werden sollen. Mit 300‘000 Franken unterstützt der Regierungsrat zudem ein Projekt der Universität Zürich, das die Selbstständigkeit von alleinstehenden alten Menschen mit dem therapeutischen Einsatz von Hunden fördern will.

Auch die Organisatoren des Züri Fäscht 2016 sollen 800‘000 Franken aus dem Lotteriefonds erhalten. Dies beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat. Mit dem gegenüber früheren Festen erhöhten Beitrag werden zusätzliche Sicherheitsaufwendungen und eine Teilabgeltung des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) für das Nachtnetz ermöglicht.

«Ehe zu viert»

Das seit über 30 Jahren bestehende Vogler-Quartett berichtet in «Eine Welt auf sechzehn Saiten» von seiner Arbeits- und Lebensgemeinschaft.

Foto: Christian Kern

Innenansichten aus der Welt der Kammermusik, speziell aus der noch immer mit der Aura des Mystischen versehenen Königsdisziplin Streichquartett, scheinen nach wie vor auf grosses Interesse zu stossen. Nach dem in bereits dritter Auflage befindlichen Buch von Sonia Simmenauer Muss es sein? – Leben im Quartett von 2008 (vergl. SMZ 9/2008, S. 35) bringt der Verlag Berenberg eine Publikation auf den Markt, die noch tiefere Schichten dieses traditionellen Viererbundes freilegt. Vielleicht war schon damals angedacht worden, das Thema später mittels eines ausgesuchten Quartetts genauer zu beleuchten, denn auf dem Titel war bereits das – passend zu Beethovens Titel sehr ernste – Bild des Vogler-Quartetts.

Im neuen Buch nun, auf dessen Vorderseite die Protagonisten über das in drei Jahrzehnten Erreichte zufrieden lächeln dürfen, kehren viele Themen wieder, stellen sich aber aus einem anderen Blickwinkel dar. Der Autor Frank Schneider, früher Intendant des Konzerthauses Berlin, sah sich im Entstehungsprozess nicht als Leitfigur, sondern hat im Gegenteil das Konzept dazu gemeinsam mit dem Quartettmitgliedern entwickelt, und zwar erst, nachdem sie ihn um seine Mitwirkung gebeten hatten. Man könnte also durchaus sagen, das Buch sei in einem der Kammermusik wesensverwandten Verfahren interaktiv gewachsen.

Obwohl – wie der Untertitel besagt – Gespräche die Grundlage für den finalen Text bilden, ist hier keine lockere Ansammlung von erörterten Themen mit einer sich aus sich selbst entwickelnden Dynamik entstanden. Die akribisch vorbereitete, durchdachte und sensibel pointierte Fragestellung des Autors verleiht dem Buch ein tragfähiges Rückgrat, eine Struktur, die auch weniger informierte Leser an die Hand nimmt und den Lesegenuss durch die formale Geschlossenheit aufrecht erhält.

Das Vogler-Quartett eignet sich in mehrerlei Hinsicht ganz besonders für ein solch aufwändiges Unterfangen. Seit 30 Jahren in gleicher Besetzung auf den Bühnen der Welt zuhause, steht es aufgrund seiner Entstehungsgeschichte und der Herkunft der Musiker ganz besonders für eine deutsch-deutsche Erfolgsgeschichte vor dem Hintergrund der aufregenden letzten Jahre der DDR und ihres Zusammenbruchs 1989 sowie der Wiedervereinigung Deutschlands 1990. Die Doppelspitze der Streichquartette der DDR hiess damals: Vogler- & Petersen-Quartett. Letzteres ist bedauerlicherweise schon vor einigen Jahren nach zahlreichen Besetzungswechseln aufgelöst worden. Geprägt von Eberhard Feltz, neben Robert Levine der Nestor unter den Quartettpädagogen alter Schule, betrat das Vogler-Quartett mit Aplomb das Parkett der internationalen Konzertbühnen nach seinem ersten Preis am Wettbewerb in Evian 1986. Wie man auf youtube auch heute noch schön nachvollziehen kann, handelte es sich bei den vier Musikern zu dieser Zeit um eine klassische Band, die äusserlich ganz dem spiessig-biederen DDR-Look entsprach, aber als Quartett eine derartige Ernsthaftigkeit und Präzision entfaltete, die – bar jeder westlichen Wurstigkeit oder Arroganz – die Kollegen und Kolleginnen völlig überraschend an die Wand spielte.

Mag sein, dass die Mitglieder des Vogler-Quartetts, die allesamt aus der zunehmend vom Aussterben bedrohten Gattung musikalisch aktiver und Hausmusik praktizierender Familien stammen, ihre – wie sie selbst sagen – stoische Bedächtigkeit nie ganz abgelegt haben und zuweilen eine gewisse emotionale Distanz entfalten. Dabei ist ihr musikalischer Impetus und vor allem der intellektuelle, analytische, informierte Unterbau ihrer Interpretationen einem Eisberg gleich, riesenhaft unter dem Sichtbaren, immer fühlbar und geradezu ehrfurchtgebietend. Ihre Disziplin, ihr Fleiss und ihr nimmermüdes Interesse an neuen Herausforderungen, seien es nun Kinderkonzerte, Neue Musik, genreüberschreitende Projekte (u. a. mit Ute Lemper, jüdischer Musik, Tango) oder ganze Festivalprogramme (u. a. Homburger Kammermusiktage, Drumcliffe Festival Irland), zeichnen sie immer wieder vor anderen Ensembles aus, die mit den immer gleichen programmatischen Inhalten kein neues Interesse für die fantastisch vielfältige Kammermusik wecken, sondern durch das Einbalsamieren der teilweise überkommenen Rituale und Konzertformate den Ast absägen, auf dem sie eigentlich noch eine Weile sitzen wollen.

Die vier männlichen Mitglieder des Quartetts (mittlerweile eine Minderheitenkonstellation unter den Ensembles) kommen alle zu gleichen Teilen zu Wort. Was an Ausgewogenheit innerhalb des Viererbundes schon allein an der unterschiedlich gewichteten Wahrnehmung der einzelnen Stimmen scheitern und sich der natürlichen Quartetthierarchie unterwerfen muss, gelingt dem Buch auf beeindruckende Weise. Natürlich wurden die Texte nach den Gesprächen bearbeitet. Zu geschliffen und perfekt wirken die Antworten, als dass sie auf dem hohen sprachlichen und inhaltlichen Niveau spontan hätten entstehen können. Gleichwohl fällt auf, dass bei allen vier Musikern ein Höchstmass an Wahrnehmung, Reflexion und Durchdringung der Wesensmerkmale des eigenen Tuns vorhanden ist. Das kann man wahrlich nicht von allen Quartetten behaupten. Nichtsdestotrotz sind es vier unterschiedliche Charaktere, die sich hier fanden, mit all ihren Eigenheiten, Schwächen und Stärken. Die 30 Jahre Zusammenhalt aber erzeugen eine derart substanzielle Schicht an Gemeinsinn und erlebter Geschichte, dass man wie selten von einer «Ehe zu viert» sprechen kann. Man mag als nicht eingeweihter Leser schmunzeln über die Not mit zu niedrigen Stühlen oder den zuweilen sozial anstrengenden Afterconcert-Partys. Dass aber das ernsthafte Quartettspiel auf höchstem Niveau kein Beruf, sondern ein prioritäres Leben im Leben bedeutet, an dem sich alles andere ausrichtet, das kommt sehr schön zum Ausdruck. Es werden auch offen teuerste Verluste beklagt, die das künstlerische Tun verursacht hat, wie beispielsweise zerbrochene Ehen oder Beziehungen.

Trotz der Fülle des Buches und der vielen Einzelheiten, die es bespricht, gäbe es noch viel mehr zu sagen und zu fragen. Zum Beispiel, was eigentlich den Kern der bald dreihunderjährigen Faszination am Streichquartett ausmacht, warum so viele Komponisten ihr Wertvollstes dieser Gattung widmeten? Oder wie wäre es mit einem Buch der Partner der Streichquartettmusiker und deren Sicht auf die omnipräsente zeitliche und emotionale Konkurrenz? Wer weiss, vielleicht gibt es in ein paar Jahren ein weiteres Buch, das die Geschichten fortschreibt und ergänzt und uns den Kosmos Streichquartett wieder neu erklärt.

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Frank Schneider, Eine Welt auf sechzehn Saiten. Gespräche mit dem Vogler Quartett, 384 S., € 25.00, Berenberg-Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-937834-80-1

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