Ausserrhoder Anerkennungspreis für den Chorwald

Der Chorwald ist Träger des mit 10’000 Franken dotierten Ausserrhoder Anerkennungspreises.

Chorwald (Bild: Youtube-Videostill)

Das Chorsingen habe in Appenzell Ausserrhoden Tradition und bringe eine breite Öffentlichkeit dazu, sich kulturell zu betätigen, schreibt der Kanton. Oftmals könnten einzelne professionelle Musikschaffende wie Jürg Surber, der langjährige Dirigent des Chorwalds, die Chöre mit Begeisterung und Sachverstand motivieren. Der diesjährige Anerkennungspreis des Kantons stehe also auch stellvertretend für dieses grosse Engagement, das andere Chöre im Kanton an den Tag legen.

1983 als «Gemischter Chor Wald AR» aus einem Zusammenschluss zwischen dem 1879 gegründeten Männer- und dem 1904 gegründeten Frauen- und Töchternchor hervorgegangen, ist der Chorwald heute ein Regionalchor mit über 60 Aktivmitgliedern aus allen umliegenden Dörfern. Er strahlt mit speziell konzipierten Konzertprogrammen und durch nationale und internationale Auftritte auch weit über das Appenzellerland hinaus. So wurde er bei verschiedenen Wettbewerben und Gesangsfesten ausgezeichnet.

Trotz wechselnder Besetzung hat sich der Chor ein breites Fundament erarbeitet, auf dem eine hohe stilistische Vielfalt möglich ist: Dies zeigt sich in vielen Auftritten vom Dorfständchen mit traditionellen Volksliedern verschiedener Kulturen über Gottesdienstmitwirkungen bis zu konzertanten Aufführungen grosser klassischer Oratorien. Mit dem Anerkennungspreis 2024 werde, so der Kanton weiter, der Chor «sowohl für den wichtigen Beitrag, den die Sängerinnen und Sänger mit ihrem ehrenamtlichen Engagement zum kulturellen Leben im Kanton leisten, als auch für seine sorgfältige Klangkultur und seine innovativen Konzertprogramme gewürdigt».

Der Kulturpreis 2024 geht an die Choreografin und Tanzschaffende Gisa Frank.

Carol Schuler erhält Winterthurer Kulturpreis

Der Kulturpreis der Stadt Winterthur geht dieses Jahr an die Schauspielerin und Sängerin Carol Schuler.

Carol Schuler (Bild: Ariane Pochon)

Carol Schuler wurde 1987 in Winterthur geboren. Mit 14 Jahren spielte sie die Hauptrolle im Film «Lieber Brad» und erhielt dafür 2002 den Schweizer Filmpreis als beste Darstellerin. Nach der Schulzeit in Winterthur ging Carol Schuler nach Berlin und begann eine Schauspielausbildung am Europäischen Theaterinstitut. Es folgten 2012 eine weitere Nominierung für den Schweizer Filmpreis, Engagements am Schauspielhaus Zürich und der Schaubühne Berlin, an der sie seit der Spielzeit 2017/18 festes Ensemblemitglied ist. Mit ihren Bands «El Cartel» und «Chloé et les Enfants Terribles» steht Carol Schuler auch als Sängerin auf der Bühne. Dem breiten Publikum ist sie als Ermittlerin Tessa Ott im Zürcher «Tatort» bekannt.

Der Kulturpreis der Stadt Winterthur wird jährlich vom Stadtrat an Personen oder Institutionen verliehen, die sich im Kulturleben der Stadt Winterthur besonders verdient gemacht haben. Der Stadtrat ernennt die Preisträgerinnen und Preisträger in Eigenkompetenz. Eine Bewerbung ist nicht möglich. Es können sowohl Institutionen als auch Einzelpersonen und Gruppen geehrt werden. Der Preis ist mit 10‘000 Franken dotiert.

 

Leo McFall verlängert Vorarlberger Vertrag

Leo McFall hat seinen Vertrag als Chefdirigent des Symphonieorchesters Vorarlberg (SOV) bis 2030 verlängert.

 

Leo McFall. Foto: Ville Hautakangas

 

Seit der Saison 2020/21 ist Leo McFall Chefdirigent des Symphonie­orchesters Vorarlberg. Er hat in der letzten Spielzeit vier Konzerte mit dem SOV in Feldkirch und Bregenz, darüber hinaus erstmals das Opernstudio der Bregenzer Festspiele geleitet. McFall ist ausserdem Principal Conductor des Thessaloniki State Symphony Orchestra und eng mit dem Alma Mahler Kammerorchester verbunden, einem Ensemble von Mitgliedern europäischer Spitzenorchester. Seit dieser Spielzeit ist er Generalmusikdirektor des Staatstheaters ­Wiesbaden.

Das Symphonieorchester Vorarlberg wurde 1984 durch eine Gruppe von Musizierenden und Musikbegeisterten aus dem Land zwischen Arlberg und Rhein ins Leben gerufen. Seine Mitglieder sind 120 professionelle Musikerinnen und Musiker aus Vorarlberg und den benachbarten Regionen. Es spielt jede Saison einen Zyklus von sechs Konzerten in Bregenz und Feldkirch, dazu kommen eine grosse Opernproduktion im Vorarlberger Landestheater, Konzerte und szenische Projekte bei den internationalen Bregenzer Festspielen im Sommer, beim Festival Montforter Zwischentöne, ­weitere Gastspiele und CD-Produktionen.

 

Kate Liu mit dem Olivier Berggruen Preis ausgezeichnet

Die Pianistin Kate Liu ist im Rahmen der Gstaad Menuhin Festival & Academy mit dem diesjährigen Olivier Berggruen Prize ausgezeichnet worden.

Kate Liu, Olivier Berggruen (Bild: Gstaad Menuhin Festival)

Die aus Singapur stammende Kate Liu absolvierte ihre Ausbildung unter anderem bei Robert McDonald und Yoheved Kaplinsky an der Juilliard School in New York. Sie ist Gewinnerin einer Bronzemedaille und des Publikumspreises beim Chopin-Wettbewerb 2015 in Warschau. Mit der Gstaader Auszeichnung folgt Kate Liu auf Pallavi Mahidhara (Preisträgerin 2022) und Alexandra Dovgan (Preisträgerin 2023).

Der von Olivier Berggruen ins Leben gerufene Preis umfasst neben einem Konzert im Rahmen des Festivalprogramms eine Trophäe, die von Mai-Thu Perret, einer in Genf geborenen Künstlerin mit französisch-vietnamesischen Wurzeln gestaltet wurde. Der deutsch-amerikanische Kunsthistoriker, Kurator und Schriftsteller Berggruen entstammt einer Mäzenatenfamilie und ist künstlerischer Berater des Gstaad Menuhin Festivals.

Tod des australischen Tenors Steve Davislim

Steve Davislim, der von 1994 bis 2000 Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich war, ist im Alter von 57 Jahren nach langer Krankheit in Wien verstorben.

Steve Davislim (Bild: Rosa Frank)

Steve Davislim begann seine musikalische Ausbildung als Hornist und studierte später Gesang bei Dame Joan Hammond, Gösta Winbergh und Neil Shicoff sowie in der Liedklasse von Irwin Gage und am Internationalen Opernstudio Zürich.

1994 bis 2000 sang er als Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich Partien wie Graf Almaviva (Il barbiere di Siviglia), Steuermann (Der fliegende Holländer, Tamino (Die Zauberflöte, Ferrando (Cosi fan tutti), Camille (Die lustige Witwe) und Don Ottavio (Don Giovanni) sowie den Prinzen in Heinz Holligers «Schneewittchen».

 

 

Drei Auszeichnungen beim 9. Neeme Järvi Prize

Omer Ein Zvi, Alizé Léhon und Gabriel Pernet heissen die Ausgezeichneten des 9. Neeme Järvi Prize, der im Rahmen der Gstaad Menuhin Festival & Academy vergeben worden ist.

v.l.n.r.: Johannes Schläfli, Omer Ein Zvi, Alizé Léhon, Gabriel Pernet, Christoph Müller (Bild: Theresa Pewal)

Zehn Dirigentinnen und Dirigenten erhielten in den vergangenen zwei Wochen die Gelegenheit, im Rahmen der Gstaad Conducting Academy mit dem Gstaad Festival Orchestra zusammenzuarbeiten. Unter der Leitung von Jaap van Zweden, Music Director des New York Philharmonic und Johannes Schlaefli, Professor für Dirigieren an der Zürcher Hochschule der Künste, leiteten sie zahlreiche Proben und Konzerte.

Beim Abschlusskonzert wurden drei von ihnen mit dem Neeme Järvi Prize ausgezeichnet: Der israelische Dirigent Omer Ein Zvi wird in der kommenden Saison als Gastdirigent beim Berner Symphonieorchester dirigieren. Alizé Léhon wird dank ihres Gewinns zum Musikkollegium Winterthur und zum Sinfonieorchester Basel eingeladen. Der Schweizer Dirigent Gabriel Pernet gewinnt Gastdirigate beim Sinfonie Orchester Biel Solothurn, beim Kammerorchester Basel, bei der Philharmonie Südwestfalen sowie dem Orchestre de Chambre de Lausanne.

Die Jury setzte sich zusammen aus dem Vorsitzenden Christoph Müller (Artistic Director Gstaad Menuhin Festival & Academy), den Professoren der Gstaad Conducting Academy Jaap van Zweden und Johannes Schlaefli, sowie Mitgliedern der Partnerorchester und des Gstaad Festival Orchestra.

Sbrzesny leitet in Basel neuen Studiengang

Der Bildende Künstler und Musiker Raphael Sbrzesny übernimmt an der Hochschule für Musik Basel, Klassik, die Leitung des neuen interdisziplinären Master-Studiengangs «Musik und Szene in Transformation».

Raphael Sbrzesny (Bild: FHNW)

Der 1985 geborene Raphael Sbrzesny lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Neue Musik, Klassisches Schlagzeug und Kammermusik in Stuttgart und Paris, Experimentelles Musiktheater und Komposition in Bern sowie Bildende Kunst und Theorie in Stuttgart und München.

Sbrzesny entwickelt Installationen, bei denen in Performances tragbare Skulpturen als Musikinstrumente aktiviert und mit Kostümen, Texten, Videos und Fotografien verbunden werden. In seiner künstlerischen Praxis interessiert er sich für den Körper als Instrument und Schauplatz einer subjektiven Geschichtsschreibung. Zentral für ihn, schreibt die Hochschule, sei die Idee des emanzipierten Interpreten, der die eigenen Arbeiten anhand von Figuren wie dem Eumel, König, Sohn, Arzt, Sophie oder Principal Boy strukturiert und immer wieder neu zur Aufführung bringt.

Der MA Musik und Szene in Transformation (MuST) denkt laut der Medienmitteilung «das Lehren und Lernen im Bereich des Musikalisch-Szenischen völlig neu»: MuST stelle «Kreation und Kollaboration ins Zentrum der Ausbildung und sprengt mit seiner einzigartigen Verankerung in der Aufführungspraxis Alter Musik (Schola Cantorum Basiliensis) wie zeitgenössischer Musik (sonic space basel) Disziplin- und Genregrenzen».

Álvaro Rodríguez Cabezas gewinnt Dienemann-Wettbewerb

Der Saxophonist Álvaro Rodríguez Cabezas, Absolvent der Hochschule für Musik Basel, hat einen der beiden ersten Hauptpreise des Musikwettbewerbs der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung Luzern gewonnen.

Álvaro Rodríguez Cabezas (Bild: zVg)

Álvaro Rodríguez Cabezas hat in Getafe und an der Hochschule für Musik-Musik Akademie Basel unter der Leitung von Marcus Weiss studiert. Er hat an bedeutenden nationalen und internationalen Festivals teilgenommen, unter anderem an den Classic Winds in Hamburg und dem Facyl-Festival in Salamanca. Er ist Mitglied des A-Delta Trios und des Ensembles Prochain Arrêt, mit dem er kürzlich ein Album mit Musik von Mozart aufgenommen hat.

Die Marianne und Curt Dienemann-Stiftung veranstaltet jährlich den Dienemann-Musikwettbewerb. Er wird öffentlich ausgeschrieben – auch an Schweizer Musikhochschulen – und ist jeweils auf ein Instrument oder eine Instrumentengruppe fokussiert. Das Vorspiel oder Vorsingen vor der Jury findet in Luzern statt. Es werden Auszeichnungen – Werkjahre und Förderpreise – bis maximal 10‘000 Franken pro Person ausgerichtet.

Elmar Hauser gewinnt Opernwettbewerb CLIP Portofino

Der Countertenor Elmar Hauser, Absolvent einer Bachelor-Ausbildung Musik bei Werner Güra an der Zürcher Hochschule der Künste, hat den Opernwettbewerb CLIP Portofino für sich entschieden.

Elmar Hauser (Bild: Youtube-Videostill)

Der 1997 geborene Schweizer Elmar Hauser wechselte bereits während seines Vorstudiums am Konservatorium Winterthur bei David Thorner und Jane Thorner-Mengedoht vom Tenorfach zum Countertenor. 2021 absolvierte er seinen Bachelor in Gesang an der Zürcher Hochschule der Künste in der Klasse von Werner Güra mit Auszeichnung. Es folgte ein Masterstudium in Musiktheater/ Operngesang an der Theaterakademie August Everding in der Gesangsklasse von Christiane Iven.

Der 2015 ins Leben gerufene Concorso Lirico Internazionale di Portofino (CLIP) ist ein von der Associazione Musicale Giovanni Bottesini durchgeführtes Projekt. Jury-Präsident ist Dominique Meyer, die weiteren Jurymitglieder Vertreter bedeutender Opernhäuser. Der erste Preis ist mit 10’000 Euro dotiert.

Kulturförderungskonzept Graubünden 2025–2028

Die Bündner Regierung hat die Botschaft zum Kulturförderungskonzept Graubünden verabschiedet. Es legt die Ziele und Schwerpunkte der kantonalen Kulturpolitik für die Jahre 2025 bis 2028 fest.

Musikschule Chur (Bild: Local Guide)

Das Konzept berücksichtige gesellschaftliche, demografische, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen, schreibt der Kanton. Es wurde vom Amt für Kultur unter Einbezug der kulturellen Organisationen Graubündens und der Kulturkommission von Frühling 2023 bis Frühsommer 2024 erarbeitet.

Die Evaluation und der partizipative Prozess hätten gezeigt, dass sich die Förderschwerpunkte des ersten Kulturförderungskonzepts bewährt haben und im Wesentlichen beibehalten werden sollen. Sie erführen lediglich einige Ergänzungen und Präzisierungen.

Der Beitrag an Sing- und Musikschulen wird auf 2’900′ 000 Franken angesetzt, die Abteilung Kulturförderung erarbeitet zudem ein kantonales Begabtenförderungsprogramm. Der Bund beteiligt sich im Rahmen seines Programmes «Junge Talente Musik» finanziell an der Umsetzung.

Mehr Infos: https://www.gr.ch/DE/Medien/Mitteilungen/MMStaka/2024/Seiten/2024080701.aspx

Verbier Festival zeichnet Trio Chagall aus

Das italienische Trio Chagall ist im Rahmen der Verbier Festival Academy mit dem Prix Yves Paternot 2024 ausgezeichnet worden.

Trio Chagall (Bild: Verbier Festival)

Das Trio Chagall wurde 2013 am Konservatorium «G. Verdi» in Turin von Lorenzo Nguyen, Edoardo Grieco und Francesco Massimino gegründet. Die drei studieren heute bei Rainer Schmidt und Anton Kernjak an der Hochschule für Musik in Basel. 2023 hat das Trio den ersten Preis beim Schoenfeld International String Competition in Harbin, China gewonnen, und es war Gewinner bei den 2023 Young Concert Artists Trust international auditions in der Wigmore Hall.

Anfang dieses Jahres wurde das Trio Chagall zum Echo Rising Star ernannt. Damit verbunden ist eine Tournee durch die grossen Konzertsäle Europas in der Saison 2024/25.

Yves Paternot war der Gründer der Freunde des Verbier Festivals und Mitglied des Stiftungsrats. Der nach ihm benannte Preis ist mit 10’000 Franken dotiert und beinhaltet überdies eine Einladung zu einem Auftritt bei einem zukünftigen Verbier Festival sowie eine Unterstützung von bis zu 15’000 Franken für die künstlerische und berufliche Entwicklung.

 

Mair folgt in Bregenz auf Hazod

Gerald Mair folgt beim Symphonieorchester Vorarlberg als Geschäftsführer auf Sebastian Hazod, der ab Januar 2025 die Leitung des Musikkollegium Winterthur übernimmt.

Gerald Mair (Bild: Gernot Kaspersetz)

Der gebürtige Osttiroler Gerald Mair studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Kontrabass und Musikpädagogik mit Schwerpunkt Ensembleleitung. Zusätzlich absolvierte er den zweijährigen Lehrgang für Kulturmanagement. Seine musikalischen Fähigkeiten vertiefte er bei dem Dirigenten Manfred Huss und den Kontrabassisten Hermann Eisterer (Wiener Symphoniker/Concentus Musicus Wien) sowie Werner Fleischmann (Wiener Symphoniker).

Das 1984 gegründete Symphonieorchester Vorarlberg setzt mit jährlich sechs bis sieben Abonnementkonzerten in Bregenz und ­Feldkirch im Vorarlberg Akzente. Ein wichtiger Kooperationspartner des SOV sind die Bregenzer Festspiele.

Tschumi-Preise 2024 gehen an Wacker und Möritz

Der Eduard-Tschumi-Preis 2024 für die besten Diplome im Fachbereich Musik der Hochschule der Künste Bern HKB geht an die Sängerinnen Nicole Christine Wacker und Mara Maria Möritz.

Möritz (links, Bild: Danilo Santana), Wacker (rechts, Bild: Photopera by Michèle Wacker-Weber)

Nicole Christine Wacker studierte in der Klasse von Christian Hilz und Mara Maria Möritz bei Tanja Ariane Baumgartner. Die beiden erhalten je ein Preisgeld in der Höhe von 7000 Schweizer Franken. Der Studiengang Master of Arts in Specialized Music Performance ist die höchste Stufe der klassischen Musikausbildung in der Schweiz. Der Eduard-Tschumi-Preis wird für die beste Gesamtbewertung in der Master-Prüfung verliehen.

Die Sopranistin Nicole Christine Wacker besuchte in den Saisons 21/22 und 22/23 die renommierte Accademia Teatro alla Scala in Mailand. 2022 debütierte sie am Donizetti Opera Festival und an den Bregenzer Festspielen. Ihre jüngsten Auftritte absolvierte sie in der OperaLombardia Tournée und am Teatro Verdi Trieste.

Mara Maria Möritz singt, performt, inszeniert und schreibt. Während ihrer internationalen Tätigkeit im Konzertfach und Musiktheater war die junge Sopranistin unter anderem zu Gast bei den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen und  dem Concertgebouw Amsterdam. Sie gewann unter anderem die International Master Orchestra Competition in Brescia (Italien), den D-Bü Wettbewerb für Neue Konzertformate und den Internationalen HUGO Preis für Konzertdramaturgie.

Lara Morger gewinnt Leipziger Bach-Wettbewerb

Die Schweizer Altistin Lara Morger hat im Fach Gesang den diesjährigen Bachwettbewerb Leipzig für sich entschieden. Auch ein Publikumspreis ist an sie gegangen.

Lara Morger (Bild: Frederic Hernàndez Torner)

Lara Morger studierte unter anderem an der Hochschule der Künste Bern bei Tanja Baumgartner. Sie ist Preisträgerin des Telemann-Wettbewerbes Magdeburg und des Salvat Bach Grant der Bachcelona Foundation. Als Solistin arbeitete sie mit Dirigenten wie Jordi Savall, Ton Koopman und Christoph Prégardien und sang mit Klangkörpern wie Hespèrion XXI oder der lautten compagney Berlin. Seit 2021 ist sie Mitglied der Capella Reial de Catalunya. Auf der Opernbühne war sie zuletzt 2022 in der Titelrolle von Händels Alessandro am ETA Hoffmann Theater Bamberg unter der Leitung von Gottfried von der Goltz zu hören.

Im Rahmen des 24. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs bewarben sich 108 Musikerinnen und Musiker aus 19 Ländern in den Fächern Orgel, Gesang und Violoncello/Barockvioloncello um den  Titel Bachpreisträger. Ins Finale zogen davon am 26. Juli 18 junge Musikerinnen und Musiker aus acht Nationen ein, darunter acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, drei aus den USA und zwei aus Spanien.

 

Tod des Komponisten Wolfgang Rihm

Der eng mit dem Lucerne Festival verbundene Komponist Wolfgang Rihm ist laut einer Mitteilung der Universal Edititon im Alter von 72 Jahren verstorben.

Wolfgang Rihm (Bild: UE/Eric Marinitsch)

1952 in Karlsruhe geboren, studierte er von 1968 bis 1972 an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Eugen Werner Velte. Hier setzte er sich intensiv mit der Musik Arnold Schönbergs und Anton Weberns auseinander. Zeitgleich mit seinem Abitur schloss er hier auch das Studium in Komposition und Musiktheorie ab. Weitere Studien führten ihn zu Karlheinz Stockhausen nach Köln. An der Hochschule für Musik in Freiburg studierte er Komposition und Musikwissenschaft. Es folgten eigene Dozententätigkeiten in Karlsruhe, an der Musikhochschule München sowie bei den Darmstädter Ferienkursen, die er regelmässig besucht hatte. 1985 übernahm Rihm die Professur für Komposition an der Musikhochschule Karlsruhe.

Der breiten Öffentlichkeit wurde Wolfgang Rihm mit der Aufführung seines Orchesterwerks Morphonie – Sektor IV bei den Donaueschinger Musiktagen 1974 bekannt. Ein weiterer Meilenstein gelang ihm mit der Kammeroper Jakob Lenz 1977, die den Beginn seiner Zusammenarbeit mit der Universal Edition darstellen sollte.

Zu den wichtigsten Werken Wolfgang Rihms zählen die Opern Die Eroberung von Mexico, Die Hamletmaschine, Dionysos, Jakob Lenz, Proserpina und Das Gehege. Im Bereich des Orchesterrepertoires sind vor allem Verwandlung 1-6, Nähe fern 1-4, Transitus III, sein Zweites Klavierkonzert und die Werke Ernster Gesang, Gesungene Zeit oder Lichtes Spiel zu nennen. Für kleinere Ensembles schrieb er neben vielen anderen Werken Jagden und Formen, Séraphin-Sphäre, Fetzen oder Mnemosyne.

Neben seinem musikalischen Schaffen, das über 400 Werke zählt, war Rihm für sein kulturpolitisches Engagement bekannt. Er war Präsidiumsmitglied des Deutschen Komponistenverbands, des Deutschen Musikrats, Kuratoriumsmitglied der Heinrich-Strobel-Stiftung und Mitglied des GEMA-Aufsichtsrates. Des Weiteren betätigte er sich von 1984 bis 1989 als Mitherausgeber der Musikzeitschrift Melos und fungierte als musikalischer Berater für die Deutsche Oper Berlin sowie des Zentrums für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe.

Wolfgang Rihm zählt zu den meistgespielten zeitgenössischen Komponisten Europas. Bis zuletzt war er als Künstlerischer Leiter der Lucerne Festival Academy in die Planungen des Lucerne Festivals miteingebunden. Die Berliner Philharmoniker widmen Rihm und seinen Werken eine Composer-in-Residency in der bevorstehenden Saison 2024/25.

get_footer();