Das italienische Trio Chagall ist im Rahmen der Verbier Festival Academy mit dem Prix Yves Paternot 2024 ausgezeichnet worden.
PM/SMZ/wb
- 05. Aug. 2024
Trio Chagall (Bild: Verbier Festival)
Das Trio Chagall wurde 2013 am Konservatorium «G. Verdi» in Turin von Lorenzo Nguyen, Edoardo Grieco und Francesco Massimino gegründet. Die drei studieren heute bei Rainer Schmidt und Anton Kernjak an der Hochschule für Musik in Basel. 2023 hat das Trio den ersten Preis beim Schoenfeld International String Competition in Harbin, China gewonnen, und es war Gewinner bei den 2023 Young Concert Artists Trust international auditions in der Wigmore Hall.
Anfang dieses Jahres wurde das Trio Chagall zum Echo Rising Star ernannt. Damit verbunden ist eine Tournee durch die grossen Konzertsäle Europas in der Saison 2024/25.
Yves Paternot war der Gründer der Freunde des Verbier Festivals und Mitglied des Stiftungsrats. Der nach ihm benannte Preis ist mit 10’000 Franken dotiert und beinhaltet überdies eine Einladung zu einem Auftritt bei einem zukünftigen Verbier Festival sowie eine Unterstützung von bis zu 15’000 Franken für die künstlerische und berufliche Entwicklung.
Mair folgt in Bregenz auf Hazod
Gerald Mair folgt beim Symphonieorchester Vorarlberg als Geschäftsführer auf Sebastian Hazod, der ab Januar 2025 die Leitung des Musikkollegium Winterthur übernimmt.
PM/SMZ/wb
- 02. Aug. 2024
Gerald Mair (Bild: Gernot Kaspersetz)
Der gebürtige Osttiroler Gerald Mair studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Kontrabass und Musikpädagogik mit Schwerpunkt Ensembleleitung. Zusätzlich absolvierte er den zweijährigen Lehrgang für Kulturmanagement. Seine musikalischen Fähigkeiten vertiefte er bei dem Dirigenten Manfred Huss und den Kontrabassisten Hermann Eisterer (Wiener Symphoniker/Concentus Musicus Wien) sowie Werner Fleischmann (Wiener Symphoniker).
Das 1984 gegründete Symphonieorchester Vorarlberg setzt mit jährlich sechs bis sieben Abonnementkonzerten in Bregenz und Feldkirch im Vorarlberg Akzente. Ein wichtiger Kooperationspartner des SOV sind die Bregenzer Festspiele.
Tschumi-Preise 2024 gehen an Wacker und Möritz
Der Eduard-Tschumi-Preis 2024 für die besten Diplome im Fachbereich Musik der Hochschule der Künste Bern HKB geht an die Sängerinnen Nicole Christine Wacker und Mara Maria Möritz.
Nicole Christine Wacker studierte in der Klasse von Christian Hilz und Mara Maria Möritz bei Tanja Ariane Baumgartner. Die beiden erhalten je ein Preisgeld in der Höhe von 7000 Schweizer Franken. Der Studiengang Master of Arts in Specialized Music Performance ist die höchste Stufe der klassischen Musikausbildung in der Schweiz. Der Eduard-Tschumi-Preis wird für die beste Gesamtbewertung in der Master-Prüfung verliehen.
Die Sopranistin Nicole Christine Wacker besuchte in den Saisons 21/22 und 22/23 die renommierte Accademia Teatro alla Scala in Mailand. 2022 debütierte sie am Donizetti Opera Festival und an den Bregenzer Festspielen. Ihre jüngsten Auftritte absolvierte sie in der OperaLombardia Tournée und am Teatro Verdi Trieste.
Mara Maria Möritz singt, performt, inszeniert und schreibt. Während ihrer internationalen Tätigkeit im Konzertfach und Musiktheater war die junge Sopranistin unter anderem zu Gast bei den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen und dem Concertgebouw Amsterdam. Sie gewann unter anderem die International Master Orchestra Competition in Brescia (Italien), den D-Bü Wettbewerb für Neue Konzertformate und den Internationalen HUGO Preis für Konzertdramaturgie.
Lara Morger gewinnt Leipziger Bach-Wettbewerb
Die Schweizer Altistin Lara Morger hat im Fach Gesang den diesjährigen Bachwettbewerb Leipzig für sich entschieden. Auch ein Publikumspreis ist an sie gegangen.
PM/SMZ/wb
- 29. Juli 2024
Lara Morger (Bild: Frederic Hernàndez Torner)
Lara Morger studierte unter anderem an der Hochschule der Künste Bern bei Tanja Baumgartner. Sie ist Preisträgerin des Telemann-Wettbewerbes Magdeburg und des Salvat Bach Grant der Bachcelona Foundation. Als Solistin arbeitete sie mit Dirigenten wie Jordi Savall, Ton Koopman und Christoph Prégardien und sang mit Klangkörpern wie Hespèrion XXI oder der lautten compagney Berlin. Seit 2021 ist sie Mitglied der Capella Reial de Catalunya. Auf der Opernbühne war sie zuletzt 2022 in der Titelrolle von Händels Alessandro am ETA Hoffmann Theater Bamberg unter der Leitung von Gottfried von der Goltz zu hören.
Im Rahmen des 24. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs bewarben sich 108 Musikerinnen und Musiker aus 19 Ländern in den Fächern Orgel, Gesang und Violoncello/Barockvioloncello um den Titel Bachpreisträger. Ins Finale zogen davon am 26. Juli 18 junge Musikerinnen und Musiker aus acht Nationen ein, darunter acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, drei aus den USA und zwei aus Spanien.
Tod des Komponisten Wolfgang Rihm
Der eng mit dem Lucerne Festival verbundene Komponist Wolfgang Rihm ist laut einer Mitteilung der Universal Edititon im Alter von 72 Jahren verstorben.
PM/SMZ/wb
- 27. Juli 2024
Wolfgang Rihm (Bild: UE/Eric Marinitsch)
1952 in Karlsruhe geboren, studierte er von 1968 bis 1972 an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Eugen Werner Velte. Hier setzte er sich intensiv mit der Musik Arnold Schönbergs und Anton Weberns auseinander. Zeitgleich mit seinem Abitur schloss er hier auch das Studium in Komposition und Musiktheorie ab. Weitere Studien führten ihn zu Karlheinz Stockhausen nach Köln. An der Hochschule für Musik in Freiburg studierte er Komposition und Musikwissenschaft. Es folgten eigene Dozententätigkeiten in Karlsruhe, an der Musikhochschule München sowie bei den Darmstädter Ferienkursen, die er regelmässig besucht hatte. 1985 übernahm Rihm die Professur für Komposition an der Musikhochschule Karlsruhe.
Der breiten Öffentlichkeit wurde Wolfgang Rihm mit der Aufführung seines Orchesterwerks Morphonie – Sektor IV bei den Donaueschinger Musiktagen 1974 bekannt. Ein weiterer Meilenstein gelang ihm mit der Kammeroper Jakob Lenz 1977, die den Beginn seiner Zusammenarbeit mit der Universal Edition darstellen sollte.
Zu den wichtigsten Werken Wolfgang Rihms zählen die Opern Die Eroberung von Mexico, Die Hamletmaschine, Dionysos, Jakob Lenz, Proserpina und Das Gehege. Im Bereich des Orchesterrepertoires sind vor allem Verwandlung 1-6, Nähe fern 1-4, Transitus III, sein Zweites Klavierkonzert und die Werke Ernster Gesang, Gesungene Zeit oder Lichtes Spiel zu nennen. Für kleinere Ensembles schrieb er neben vielen anderen Werken Jagden und Formen, Séraphin-Sphäre, Fetzen oder Mnemosyne.
Neben seinem musikalischen Schaffen, das über 400 Werke zählt, war Rihm für sein kulturpolitisches Engagement bekannt. Er war Präsidiumsmitglied des Deutschen Komponistenverbands, des Deutschen Musikrats, Kuratoriumsmitglied der Heinrich-Strobel-Stiftung und Mitglied des GEMA-Aufsichtsrates. Des Weiteren betätigte er sich von 1984 bis 1989 als Mitherausgeber der Musikzeitschrift Melos und fungierte als musikalischer Berater für die Deutsche Oper Berlin sowie des Zentrums für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe.
Wolfgang Rihm zählt zu den meistgespielten zeitgenössischen Komponisten Europas. Bis zuletzt war er als Künstlerischer Leiter der Lucerne Festival Academy in die Planungen des Lucerne Festivals miteingebunden. Die Berliner Philharmoniker widmen Rihm und seinen Werken eine Composer-in-Residency in der bevorstehenden Saison 2024/25.
Hans-Georg Hofmann übernimmt Intendanz der Südwestdeutschen Philharmonie
Hans-Georg Hofmann, der im März die künstlerische Leitung des Sinfonieorchesters Basel abgegeben hat, wird Intendant der Südwestdeutschen Philharmonie.
PM/SMZ/wb
- 26. Juli 2024
Hans-Georg Hofmann (Bild: Youtube Videostill)
Im September wird die Südwestdeutsche Philharmonie zur «Bodensee Philharmonie» umbenannt, und die Philharmonie bekommt vom Bund 400’000 Euro Exzellenzförderung, schreibt der SWR. Damit könne Hofmann gemeinsam mit seinem Team neue Konzertformate entwickeln. Der Vertrag mit Hofmanns Vorgängerin Insa Pijanka wurde letztes Jahr wegen «gravierender Differenzen» aufgelöst. Ihr wurden in Programmheft-Texten Plagiate nachgewiesen. Zudem entwickelte sich das Defizit des Orchesters unter ihrer Leitung ungünstig.
Die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz wurde 1932 gegründet. Sie prägt das kulturelle Angebot der Universitätsstadt Konstanz und stellt auch im Konzertleben der Schweiz eine wichtige Grösse dar. Mit über 60 fest angestellten Musikern zählt das Orchester bei über 100 Konzerten pro Jahr rund 80’000 Eintritte.
Der Musikwissenschaftler Hans-Georg Hofmann war von 2002 bis 2012 Dramaturg und Pressesprecher des Kammerorchesters Basel. Von 2008 bis 2014 leitete er überdies das Festival Schweizgenössisch im Radialsystem Berlin.
Galindo Quero folgt in Bern auf Dayer
Nach über zwanzig Jahren verlässt Komponist und Dozent Xavier Dayer die Hochschule der Künste Bern (HKB). Seine Nachfolge im Bereich Komposition des Fachbereichs Musik übernimmt Irene Galindo Quero.
PM/SMZ/wb
- 25. Juli 2024
Irene Galindo Quero (Bild: HKB/ZVG)
Die 39-jährige spanische Komponistin Irene Galindo Quero wird laut der Mitteilung der HKB ab August den stark international geprägten Studiengang Master of Arts in Music Composition leiten und auch Bachelorstudierende betreuen. Mit ihren inhaltlichen Schwerpunkten sei sie bestens qualifiziert, die Komposition an der HKB in die Zukunft zu führen. Ihre Musik sei stark von Literatur, Sprachwissenschaften und Wahrnehmungstheorien geprägt. Aktuelles Musiktheater stehe ebenfalls im Zentrum ihrer Tätigkeiten.
Irene Galindo Quero hat 2007 ein Kompositionsstudium am Conservatorio Superior Granada bei Pedro Guajardo abgeschlossen. Als Stipendiatin der Alexander von Humboldt Stiftung und La Caixa-DAAD studierte sie Komposition an der Musikhochschule Freiburg bei Cornelius Schwehr und Mathias Spahlinger und absolvierte bis 2014 ein Masterstudium bei Johannes Schöllhorn in Köln.
Ihre Werke wurden von zahlreichen europäischen Ensembles aufgeführt, etwa dem Ensemble Modern, Trio Catch oder dem EnsembleKollektiv Berlin und an renommierten Festivals präsentiert. Galindos Kompositionen wurden mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet, zum Beispiel dem Berlin-Rheinsberger Kompositionspreis (2019) und dem Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart (2023). 2012 verbrachte sie ein halbes Jahr in Mumbai als Artist-in-Residence der NRW Kunststiftung und des Goethe Instituts und lernt seitdem Hindustani-Musik (Sarod) bei Pandit Brij Narayan.
Auch für die Universal Edition beginnt das PDF-Zeitalter
Die Universal Edition bietet in Zukunft ihre digitalen Noten in PDF-Form zum Kauf an. Leihmaterial gibt es nach wie vor nur im Newzik-Format.
PM/SMZ/wb
- 24. Juli 2024
(Bild: Universal Edition)
«Aufgrund der sich wandelnden Bedürfnisse» biete der Verlag in Zukunft die digitalen Noten in PDF-Form zum Kauf an. Die Neuerung ermöglicht es, Noten als PDF herunterzuladen und auszudrucken, schreibt der Verlag. Jedes PDF werde mit den individuellen Kaufdaten versehen, um die Rechte und die Arbeit der Urheber zu wahren.
Für Leihmaterial nutzt die Universal Edition nach wie vor Newzik als Partner für Sheet Music Reader Apps. Die Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Zuverlässigkeit mache Newzik weltweit »zur besten Wahl».
Streaming führt zu weiterem Marktwachstum
Im ersten Halbjahr 2024 ist der deutsche Musikmarkt verglichen mit der gleichen Vorjahresperiode um 7,6 Prozent gewachsen. Physische Tonträger werden immer weniger gefragt.
PM/SMZ/wb
- 23. Juli 2024
Umsatzanteile aus dem Musikverkauf im ersten Halbjahr 2024 (Bild: BVMI)
Laut dem Bundesverband Musikindustrie (BVMI) wurden von Januar bis einschliesslich Juni 2024 insgesamt 1,136 Milliarden Euro mit Streams, CDs, Downloads und Vinyl umgesetzt, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 7,6 Prozent (Erstes Halbjahr 2023: 1,056 Milliarden Euro).
Die Nachfrage nach physischen Tonträgern ging dabei um 11,9 Prozent deutlich zurück. Die CD (minus 22,5 Prozent) trug noch 8,1 Prozent zum Gesamtumsatz bei, Vinyl kam nach einem erneuten Wachstum von 5,4 Prozent auf einen Marktanteil von 5,9 Prozent.
Das physische Geschäft – CDs, Vinyl, DVDs und Singles – trägt nun noch 14,7 Prozent zum Branchenumsatz bei, auf den Digitalmarkt, der 11,9 Prozent hinzugewinnen konnte, entfallen entsprechend 85,3 Prozent. Motor sind hier wie in den vergangenen Jahren nach wie vor die Einnahmen aus dem Audio-Streaming (plus 12,7 Prozent); Downloads gingen um 16 Prozent zurück.
Takács-Nagy wird Partner des St. Paul Chamber Orchestra
Gábor Takács-Nagy, Gründer der Genfer Camerata Bellerive und Professor für Streichquartett an der Haute Ecole de Musique in Genf, wird künstlerischer Partner des in Minnesota beheimateten St. Paul Chamber Orchestras.
PM/SMZ/wb
- 19. Juli 2024
Gábor Takács-Nagy (Bild: Youtube-Still)
Der ungarische Dirigent und Geiger Takács-Nagy gilt als einer der authentischsten Vertreter ungarischer Musik. Er spielte als erster Werke des in Bern unterrichtenden Komponisten Sándor Veress ein. 2005 gründete er das Streicher-Ensemble Camerata Bellerive, zugleich das Residenzorchester des Festivals de Bellerive in Genf. 2006 wurde er musikalischer Leiter des Weinberger Kammerorchesters und ein Jahr später des Verbier Festival Kammerorchesters (VFKO).
Das Saint Paul Chamber Orchestra (SPCO) ist ein professionelles Kammerorchester mit Sitz in Saint Paul, Minnesota. In Zusammenarbeit mit fünf künstlerischen Partnern präsentieren die Musiker des Orchesters jedes Jahr mehr als 130 Konzerte und Bildungsprogramme an über 14 Veranstaltungsorten in der Region Minneapolis/St. Paul. Zu den früheren Partnern gehören Joshua Bell, Pierre-Laurent Aimard, Douglas Boyd, Edo de Waart und Roberto Abbado.
Gluck-Gesamtausgabe abgeschlossen
Die Gesamtausgabe der Werke des Opernreformers Christoph Willibald Gluck ist mehr als siebzig Jahre nach dem ersten Band mit 59 Bänden abgeschlossen.
PM/SMZ/wb
- 18. Juli 2024
Christoph Willibald Gluck (Gemälde von Joseph Siffred Duplessis)
Mit der Ausgabe liegt laut der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz das gesamte überlieferte Œuvre des epochemachenden Komponisten vor, ergänzt um ein Werk- und Quellenverzeichnis sowie einen Band mit Briefen und Dokumenten.
Nach den ersten Versuchen der Gluck-Gesellschaft, eine kritisch gesicherte Ausgabe der Werke Glucks herauszugeben, begann Rudolf Gerber 1943 mit den Vorarbeiten zu einer neuen, auf einer umfassenden Quellenforschung und -sammlung basierten Gluck-Gesamtausgabe (GGA). Mit der Übernahme der GGA 1978 in das Akademienprogramm und der Einrichtung des Projekts an der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur war die Finanzierung des Langzeitvorhabens gesichert.
Neben der Arbeitsstelle in Mainz verfügt die GGA seit 2011 über eine weitere am Institut für Musikwissenschaft der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Zudem gibt es seit 1966 eine Gluck-Forschungsstelle in Österreich, die im Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft der Paris-Lodron-Universität Salzburg angesiedelt ist.
Die Schweizer Jazzpianistin Irène Schweizer ist laut einer Mitteilung ihres Labels Intakt Records im Alter von 83 Jahren nach längerer Krankheit verstorben.
PM/SMZ/wb
- 17. Juli 2024
Irène Schweizer (Bild: Annamarie Ursula)
Irène Schweizer, geboren 1941 in Schaffhausen, spielte mit 14 Jahren zunächst in einer Dixie-Kapelle, stieg dann aber auf Modern Jazz um. Zunächst war die Freejazz-Bewegung afrikanisch-amerikanischer Prägung ihr Vorbild. Wie kaum eine andere Musikerinnenpersönlichkeit prägte sie später aber die musikalische Frauenbewegung.
1983 gründete sie die European Women’s Improvising Group. Sie spielte regelmässig mit dem Frauentrio Les Diaboliques mit der britischen Sängerin Maggie Nicols und der französischen Bassistin Joëlle Léandre oder im Duo mit der Zürcher Saxophonistin Co Streiff. 1986 war sie bei der Organisation des ersten Frauen-Jazzfestivals in der Schweiz, dem Canaille-Festival in der Roten Fabrik in Zürich beteiligt.
Irène Schweizer wurde 2018 mit dem Kulturpreis des Kantons Zürich und dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet. 2021 zog sie sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Konzertleben zurück. Nun ist sie nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren gestorben.
Kobekina mit Bernstein-Preis geehrt
Die russische Cellistin Anastasia Kobekina ist im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals mit dem Leonard Bernstein Award geehrt worden. Das Konzert zur Preisverleihung bestritt sie gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel.
PM/SMZ/wb
- 17. Juli 2024
Anastasia Kobekina (Bild: SHMF/Olaf Malzahn)
Die Jury des Nachwuchspreises lobte Kobekinas Virtuosität und ihren besonderen Ausdruck: Sie verbinde technisches Können mit Herzenswärme. Überzeugt habe nicht zuletzt «die spielerische Leichtigkeit, mit der sie sich durch verschiedene Stilepochen bewegt».
Der Leonard Bernstein Award ist mit 10’000 Euro dotiert. Frühere Ausgezeichnete sind unter anderem Lang Lang, Martin Grubinger, Alisa Weilerstein, Krzystof Urbánski, Isata Kanneh-Mason und zuletzt Vivi Vassileva.
Kobekina hatte 2022 in der Schweiz Schlagzeilen gemacht, weil sei von der Kartause Ittingen für ein bereits angekündigtes Konzert kurzfristig ausgeladen wurde, weil sie Russin ist und für die Ittinger Sonntagskonzerte wegen der «Kontroverse um den Auftritt russischer Künstlerinnen und Künstler beim aktuellen Weltgeschehen generell» keine russischen Künstler programmiert würden.
Auf dem Weg zur Normalität nach der Coronakrise
Die neuste Werkstatistik «Wer spielte was?» des Deutschen Bühnenvereins zeigt eine deutliche Erholung von der Corona-Krise.
PM/SMZ/wb
- 16. Juli 2024
Webbers Starlight Express ist der Abräumer der Saison (Bild: Theaterbilder123/CC, Bochum 2018)
Die Aufführungs- und Publikumszahlen steigen wieder. Die Zahl aller Inszenierungen der Spielzeit stieg in Deutschland auf 6773 (im gesamten deutschsprachigen Theater, Österreich und Schweiz eingeschlossen, auf 7716). Die Zahlen zeigen laut der Neuen Musikzeitung aber auch, dass neue Themen auf den Bühnen verhandelt werden, in erster Linie der Krieg in der Ukraine.
Während das Musiktheater ein Viertel des Publikums von 2018/19 bis 2022/23 verloren habe, seien es im Schauspiel und im Kinder- und Jugendtheater jeweils um die zehn Prozent, schreibt die Neue Musikzeitung weiter. Diese Zahlen entstammen der Werkstatistik, für die 437 Theater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Daten für die Saison 2022/23 geliefert haben.
Die Zauberflöte ist die meistinszenierte Oper (23 Inszenierungen) vor Hänsel und Gretel (20 Inszenierungen) und Die Hochzeit des Figaro (18 Inszenierungen). Zeitgenössische Oper taucht in den Hitlisten nicht auf. Spartenübergreifend sind die drei Werke mit dem meisten Publikum andere: Das Bochumer Musical Starlight Express (mit 440.497), das Bad Segeberger Freilichtspektakel Winnetou I (mit 430.321) und ARISE Grand Show vom Berliner Friedrichstadt Palast (mit 422.419).
Der Scala-Intendant Dominique Meyer übernimmt ab sofort die Geschäftsführung des Orchestre de Chambre de Lausanne. Er folgt in dem Amt auf Antony Ernst, der es aus persönlichen Gründen abgibt.
PM/SMZ/wb
- 15. Juli 2024
Dominique Meyer (Bild: Franz Johann Morgenbesser)
Der 68-jährige Meyer führt das Teatro alla Scala seit Mai 2020. Sein Amtszeit läuft Ende Februar 2025 aus. Die gegenwärtige italienische Regierung hat mit Blick auf die Leitung von Opernhäusern und anderen kulturellen Einrichtungen eine Altersgrenze von 70 Jahren festgelegt und verfolgt das Ziel, in diesen Führungspositionen nur noch Italiener zuzulassen.
Meyer war von 1994 bis 1999 bereits Leiter des Opernhauses von Lausanne und Mitglied des Stiftungsrats des Orchestre de Chambre de Lausanne. Zu Meyer wird sich im Herbst in der Leitung des Orchesters auch Julie Mestre gesellen, die seit 2020 Generaldirektorin des Orchestre des Pays de Savoie ist. Künstlerischer Leiter des Orchesters ist seit 2021 der französische Geiger Renaud Capuçon.