Tiefe und extratiefe Holzblasinstrumente sind die Stars dieser Stücke von Dominique Schafer, interpretiert vom ensemble proton bern.
Dirk Wieschollek
- 21. Feb. 2019
ensemble proton bern. Foto: Oliver Oettli
Der Titel dieser CD mit Ensemblestücken von Dominique Schafer ist Programm: Vers une présence réelle … Ob Schafer dabei Georg Steiners einflussreiche Publikation Von realer Gegenwart (1990), die zu Beginn des digitalen Zeitalters noch mal eine Metaphysik der Kunst festklopfen wollte, im Hinterkopf hatte, sei dahingestellt. Um die unmittelbare Gegenwart von Klang braucht man sich jedenfalls in diesen vom ensemble proton bern so brillant wie energetisch ausformulierten Kompositionen keine Sorgen machen.
Das titelgebende Ensemblestück spricht Bände: eine komplex verästelte, mikrotonal schattierte Musik mit harmonisch und klangfarblich reichen Texturen. Schafer hat den Ensembleapparat dazu in drei Trio-Gruppen aufgespalten, die im Rahmen einer gross angelegten Klangentfaltung sich aneinander reiben, verschmelzen, wieder abstossen und dabei unterschiedlichste Aggregatzustände von Klang ausprägen. Besonders konzentrierte Klangfindungen verkörpern zwei Solostücke mit elektronischen Erweiterungen: Cendre (2008/15) für Bassflöte und achtkanalige Elektronik ist eigentlich eine Raumkomposition, welche die dünnhäutigen «Asche»-Klänge der Flöte um den Hörer herumschickt und sie dabei ergänzt, manipuliert oder flächig grundiert. Besonders eindrucksvoll: das Richard Haynes auf den Leib geschriebene Ringwood (2018), ein hoch konzentrierter Monolog für Bassklarinette und Live-Elektronik, dessen schillernde Multiphonics und markante Einzelgesten kristalline Schärfe und mikroskopische Differenzierung erfahren – ein Paradestück für Haynes. Schafers Vorliebe für tiefe, ja besonders tiefe Holzbläser untermauert Infr-a-ktion (2018), das die selten zu hörenden Tieftöner Lupofon (eine Art Bassoboe) und Kontraforte (ein Ultra-Kontrafagott) einer Gruppe von sechs Instrumenten gegenüberstellt. Ein kraftvolles, mitreissendes Stück, das mit seinen schrundig dunklen Klangfarben den Höhepunkt dieser CD markiert.
Hervorzuheben der detaillierte, nah an die Musik heranzoomende Booklet-Text von Thomas Meyer, leider auch bei Kairos heute keine Selbstverständlichkeit mehr.
Dominique Schafer: Vers une présence réelle … ensemble proton bern, Leitung Matthias Kuhn. Kairos 0015036KAI
bilden
«Bilden» meint viel mehr als Unterrichten. Was bedeutet das für die Allgemeinbildung und im Speziellen für die Musikausbildung?
SMZ
- 20. Feb. 2019
Titelbild: www.neidhart-grafik.ch
«Bilden» meint viel mehr als Unterrichten. Was bedeutet das für die Allgemeinbildung und im Speziellen für die Musikausbildung?
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Focus
Bildung, der Musik fehlt, ist keine Musikalischer Analphabetismus ist die schlimmste Bildungslücke, die es geben kann
Bien jouer de son instrument ne suffirait plus pour enseigner ? L’apprentissage de l’étudiant comme un tout
Gesellschaftsbildende Musik Hans Georg Nägeli und die musikalische Bildung in der jungen Schweiz
Former des formateurs de musiques actuelles Le collectif RPM (Recherche en Pédagogie Musicale) en France
Es ist etwas Geistiges Geht es an Musikschulen darum, ein Instrument zu lernen, oder geht es um mehr? David Gattiker, Seung-Yeun Huh und Urs Weibel diskutieren.
Ortlos-Urbanes gibt es genug Welche Ziele soll schweizerische Kulturförderung im Ausland verfolgen? Ein Situationsbericht aus Manaus befragt Praktiken der Pro Helvetia und zeigt, wie basisnaher Kulturaustausch funktionieren kann.
Seit Januar 2017 setzt sich Michael Kube für uns immer am 9. des Monats in die Reihe 9 – mit ernsten, nachdenklichen, aber auch vergnüglichen Kommentaren zu aktuellen Entwicklungen und dem alltäglichen Musikbetrieb.
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Marisa Minder will mit ihrem Projekt «Concertino Hans Haug» einem kaum bekannten Werk einen Platz im Konzertleben verschaffen.
Musikzeitung-Redaktion
- 19. Feb. 2019
Marisa Minder und das Projektorchester. Foto: Tamara Pinco
Der 1900 in Basel geborene Dirigent und Komponist Hans Haug (gestorben 1967 in Lausanne) leitete viele Ensembles im In- und Ausland, darunter von 1938 bis 1943 das Radio Orchester Beromünster. In den Dreissigerjahren schrieb er die Opern Don Juan in der Fremde und Madrisa. Sehr bekannt wurde während des Zweiten Weltkriegs das Soldatenvolksspiel Gilberte de Courgenay. Laut MGG liege der Schwerpunkt seines Schaffens auf Bühnenwerken verschiedenster Art. Aus seinem Instrumentalwerk ragten besonders Konzerte hervor, darunter das Concertino für Gitarre und kleines Orchester. Es wurde 1951 von Andrés Segovia mit dem ersten Preis für Komposition der Academia Chigana in Siena ausgezeichnet.
Die in Windisch aufgewachsene und heute in Basel lebende Gitarristin Marisa Minder beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Hans Haugs Werken für Gitarre. Mit ihrem Projekt «Concertino Hans Haug» will sie eine der besten, jedoch unbekanntesten Kompositionen Haugs in die Konzertsäle bringen. Nach seiner Uraufführung im Jahr 1970 verschwand das Werk von der Bildfläche, bislang gebe es keine Aufnahmen davon. So soll das Projekt nach vier Aufführungen mit einer CD-Produktion abgeschlossen werden.
Das letzte Konzert findet am 28. Februar im Basler Ackermannshof statt. Alexander Zemtsov leitet das Projektorchester, Konzertmeister ist Dmitry Smirnov.
Urban Fryes «recycelbare» Music Box kann bald bezogen werden.
Musikzeitung-Redaktion
- 19. Feb. 2019
Foto: Urban Frye,SMPV
Dieser Tage wird, direkt an der Reuss in Luzern, mit der «Music Box» ein aussergewöhnliches Haus eingeweiht. Hier können Studierende der Hochschule Luzern–Musik wohnen und stundenlang üben, ohne jemanden zu stören, weder innerhalb noch ausserhalb desGebäudes. Damit nicht genug: Das schalloptimierte Haus besteht aus ökologisch nachhaltigen und energieeffizienten Materialien. Und es ist «recycelbar». Als temporärer Holzbau kann es jederzeit ab- und andernorts neu aufgebaut werden.
Der Bau bietet 25 Einzimmerwohnungen, Proberäume und einen Minikonzertsaal samt Konzertflügeln und weiterer Ausstattung. Schon jetzt, noch vor der Eröffnung, sind die Wohnungen zur Hälfte vermietet.
Dieses bemerkenswerte Projekt wurde vom vielseitigen Luzerner Unternehmer und Kulturwissenschaftler Urban Frye initiiert und realisiert. Einerseits will er damit angehenden Musikerinnen und Musikern gute Wohn- und Arbeitsbedingungen bieten. Wie überall ist es auch in Luzern sehr schwierig, einen Ort zum Leben zu finden, wo täglich stundenlang musiziert werden darf. Andererseits zeugt der Bau von aktivem politischem Engagement: Das Grundstück, auf dem das Haus jetzt steht, befindet sich in einem der Wohnquartiere, die in etwa zehn Jahren einer neuen Hauptverkehrsachse, der sogenannten Spange Nord, weichen sollen. Dagegen hat sich in der Stadt Luzern schon lange Widerstand formiert. Dieser ausserordentliche Neubau gehört auch dazu.
Der Churer Stadtrat hat für die Nutzung des früheren Hauses der Churer Stadtbibliothek einen Ideenwettbewerb durchgeführt. Zum Zug kommen nun auf zwei Etagen das Haus der Chöre und im Dachgeschoss das Kinder- und Jugendtheater Zapperlot.
Musikzeitung-Redaktion
- 19. Feb. 2019
Churer Marktplatz mit Haus Arcas. SusaZoom – stock.adobe.com
Die Resonanz auf den Ideenwettbewerb war gross, insgesamt gingen 52 Projektideen bei der Stadt ein. Alle Eingaben wurden von einem mehrköpfigen Beurteilungsgremium nach vordefinierten Kriterien geprüft.
Das Haus der Chöre will Chur als Singstadt positionieren und einen Begegnungsort für Gäste und Einheimische schaffen. Die Idee basiert auf der Tradition der Bündner Chöre. Der Mix spreche nicht nur Musikerinnen und Musiker, sondern auch Altstadt-Bummler, Kultur-Reisende, Lied-Liebhaber und Chöre aus aller Welt an, heisst es in der Mitteilung der Stadt.
Das Projekt Zapperlot fördert die Kinder- und Jugendkultur, gestaltet das Zusammenleben von Generationen in der Stadt Chur und schafft einen Kulturraum für verschiedenste Zielgruppen. Das Theater Zapperlot gibt es seit 20 Jahren, es sucht schon lange neue Räumlichkeiten.
Happiness Machine?
Das Stuttgarter Eclat-Festival untermauert seinen Ruf als performatives Labor der Festivallandschaft.
Musikzeitung-Redaktion
- 19. Feb. 2019
«at close quarters» von Philipp Krebs/Neus Estarellas. Foto: Martin Sigmund,Joanna Kożuch / Ying Wang
Als «Seismograf für Tendenzen gesellschaftlicher Entwicklungen» versteht sich das Stuttgarter Eclat-Festival. Es präsentiert seit einigen Jahren schwerpunktmässig Arbeiten, die in interdisziplinären Formaten Aspekte aktueller Lebenswirklichkeit berühren oder gar die Möglichkeit sozialer Perspektivwechsel in den Raum stellen. Ob solch hochgesteckte Erwartungen im unübersichtlichen Dschungel von Kunstmusik, Medienkunst und Performance sich erfüllten, wird am Ende immer an den einzelnen Projekten gemessen. Für deren Vielfalt war (thematisch und qualitativ) mit stattlichen 37 Uraufführungen gesorgt, die eine ansehnliche Bandbreite aktueller musikalischer Arbeitsfelder abdeckten. Zwischen poppiger Schubert-Hommage (Eivind Buene), quietschender Sexpuppenbenutzung als Ensembleklang (Miquel Urquiza) und mehrstündigem Klavier-Abschleifen (Philipp Krebs/Neus Estarellas) war der Tisch reich gedeckt. Die flüchtige Genderanalyse ergab (ohne Interpreten) ein ungefähres Verhältnis von 37 (Frauen) zu 24 (Männern).
Haariges Glück aus dem Labor
Das verheissungsvollste Setting in der «Konzept»-Abteilung des diesjährigen Festivals versprach die dreistündige Happiness Machine, die zehn Komponistinnen paarweise mit zehn Filmemacherinnen zusammenbrachte (warum eigentlich ausschliesslich Frauen?), um unter Federführung des Klangforums Wien sich mit den Grundsätzen der «Gemeinwohl-Ökonomie» auseinanderzusetzen. Ein idealistisches Nachdenken über den momentanen Weltzustand und eine womöglich nachhaltigere Wirtschaftsordnung waren angesagt. Nur: Wenn Musik politisch wird, kann es schwierig, aber interessant werden, wenn Kunst aber so offensichtlich «politisch korrekt» daherkommt, wird es haarig. Künstlerisch eher kontraproduktiv wirkten die inszenierten Vortrags-Interludien der Klangforums-Mitglieder, die mit autobiografischen Einblicken ins Musikerdasein, moralinsauren Monologen und unnötiger Selbstbeweihräucherung den Charme eines Volkshochschulseminars verströmten. Die zehn Film/Musik-Kooperationen fielen inhaltlich und stilistisch erwartungsgemäss unterschiedlich aus, obwohl alle im Medium Animation stattfanden (warum eigentlich?): Heitere Kinderbuch-Ästhetik, abstrakte Strukturprozesse, schnöde Doku (Samantha Moore/Malin Bang über einen textilen Familienbetrieb in Bloomers), expressiv «übermalte» Geschichte (Michelle Kranot/Iris ter Schiphorst und der Juli-Aufstand in Wien 1927 in Suggestion of Least Resistance) oder abgründige Einblicke in die Geschäftspraktiken virtueller Welterfahrung (Ana Nedeljkovic/Hanna Hartman im titelgebenden Happiness Machine) beinhaltete der visuelle Zugriff. Musikalisch geschah dies zwischen den Extremen von purer akustischer Mimikry (Malin Bang) und Musik, die in ihrer energetischen Wucht auch für sich allein bestehen konnte (Ying Wang in Music Box). Warum ans Ende der klanglich-visuellen Paarungen noch Sole von Rebecca Saunders geklebt wurde, war ein weiteres Fragezeichen in der insgesamt unvorteilhaft aufgeblähten Gesamtdramaturgie, die den Einzelbeiträgen schadete.
Joanna Kożuch / Ying Wang
Filmstill aus «Music Box», aufgeführt vom Klangforum Wien im Rahmen von «Happiness Machine»
Ying Wangs Musik konnte in ihrer energetischen Wucht auch für sich allein bestehen.
Musik als Musik
Ein dankenswertes Eclat-Ritual ist der Stuttgarter Kompositionspreis, diesmal kundig vergeben an Ondřej Adámek und Ole Hübner. Hübners Drei Menschen, im Hintergrund Hochhäuser und Palmen und links das Meer (2016/17) war in seiner Vielschichtigkeit eines der spannendsten Stücke des Festivals, dessen kaleidoskopartige Heterofonie in üppig dimensionierter Besetzung (grosses Ensemble, vier Sprecherinnen und Sprecher, 8-Kanal-Audioplayback und Elektronik) sprunghaft lose, aber reiche Assoziationsräume aufmachte. Keine Bildbeschreibung, eher offene Szenen eines imaginären «Hör-Theaters», das autobiografisch inspiriert ist, aber von jedem Hörer für sich selbst mit Leben gefüllt werden muss. Schon hier deutete sich an: Die wirklich interessanten Hörerfahrungen fanden verbreitet im «konventionellen» Konzertformat statt, ein Indiz dafür, dass Musik als Musik jenseits von Medienkunst nicht so tot ist, wie derzeit gern herbeigeredet wird.
Polyrhythmisch dichtes Hexenwerk
Ein Fachmann für komplexe Klangtexturen mit realen und inhärenten Strukturen ist Michael Pelzel, einsame Schweizer Personalie im Gelände. Sein Hagzusa und Galsterei für 24-stimmigen Chor, Kontrabassklarinette und Perkussion auf einen Text von Dominik Riedo war in seinem kultisch-rituellen Duktus Rupert Huber wie auf den Leib geschneidert und sein SWR-Vokalensemble stürzte sich ekstatisch mit ihm hinein. Pelzels vokale Beschwörung von Tod, Teufel und mittelalterlichem Hexenwerk war in ihrer harmonischen und polyrhythmischen Dichte ein Publikumserfolg in Stuttgart. Etwas ratlos hingegen liess einen Christian Wolffs Voices–Stimmen zurück, das begann wie früher Webern und anschliessend «auf leichten Kähnen» mit enzyklopädischem Eifer durch alle denkbaren Satzformen vokaler Musik zwischen Kanon und Aleatorik entfloh.
Porzellan in der Alchimistenküche
Für das umjubelte Finale sorgte das inzwischen erstarkte SWR-Sinfonieorchester mit gross bis gewaltig besetzten Uraufführungen. Vykintas Baltakas erzeugte in Sandwriting II ein Kontinuum der Gebrochenen, wo dramatische Gesten und Motivkomplexe immer neu und anders geschichtet, verschachtelt und vorangetrieben wurden, als hätte man sinfonische Moleküle in selbstreferenzielle Rotationsprozesse gebracht. Die spätromantischen Anknüpfungspunkte waren dann nicht mehr wegzudiskutieren in Christian Winther Christensens Piano Concerto, das das expressiv-virtuose Getriebe des Genres bis aufs Skelett ausbeinte. Eine klangliche «Ent-Kernung» sozusagen, die darauf beruhte, dass der Klavierklang elektronisch extrem runtergedimmt und per Keyboard extern manipuliert wurde. Das Ergebnis war aber keineswegs blosse Karikatur, sondern eine Poesie, die in ihrer verhuschten und implosiven Gestik am Ende unmittelbar anrührte und entsprechend begeistertes Echo fand. Das absolute Gegenteil von Christensens Ästhetik der Ausdünnung verkörperte Vito Žurajs Der Verwandler. Eine Monumentalpartitur für gemischten Kammerchor und Sinfonieorchester, die sich inhaltlich der Erfindung des deutschen Porzellans widmete und deshalb ein ganzes Arsenal von Porzellanglocken ins Schlagwerk integrierte. Žurajs klangliche Alchimistenküche mit ihren massiven Klangballungen und urwelthaften Lautattacken, die Brad Lubman leidenschaftlich am Kochen hielt, hätte Currentzis glatt vor Neid erblassen lassen.
Die EU-Staaten haben sich mehrheitlich auf einen Richtlinienentwurf verständigt, mit dem sie in die weiteren Verhandlungen zur EU-Richtlinie für das Urheberrecht gehen wollen. Grundlage für die Einigung war ein Kompromiss zwischen Deutschland und Frankreich.
Musikzeitung-Redaktion
- 18. Feb. 2019
Foto: corund – stock.adobe.com
Die letzte Verhandlungsrunde war abgesagt worden, nachdem elf von 28 EU-Ländern sich gegen den von Rumänien vorgelegten Kompromissvorschlag ausgesprochen hatten. Neben Artikel 11, der die Einführung eines EU-weiten Leistungsschutzrechtes für Presseverleger vorsieht, gilt besonders Artikel 13 als umstritten. Er soll Plattformen dazu verpflichten zu prüfen, ob das Hochladen der jeweiligen Inhalte gegen Urheberrechte verstösst.
Der nun erzielte Kompromiss zwischen Deutschland und Frankreich nimmt Plattformen, die jünger als drei Jahre sind, einen Jahresumsatz von weniger als zehn Millionen Euro und unter fünf Millionen Nutzer im Monat haben, von den Regelungen des Artikel 13 aus. Neben dem Deutschen Musikrat und dem Landesmusikrat NRW befürworten zahlreiche weitere Kulturverbände die Verabschiedung der EU-Richtlinie zum Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt.
Sollten die weiteren Verhandlungen mit dem Europaparlament und der EU-Kommission erfolgreich verlaufen, könnte die Richtlinie noch vor der Europawahl im Mai verabschiedet werden. Der Deutsche Musikrat begrüsst die Einigung der EU-Mitgliedsstaaten.
Luzern steht zum Südpol
Die Stadt Luzern beschliesst den Gebrauchsleihe- und Subventionsvertrag mit dem Verein Südpol. Der Grosse Stadtrat entscheidet im März 2019 über den Vertrag. Die Stadt verfügt wegen eines Referendums zur Zeit über kein Budget.
Musikzeitung-Redaktion
- 15. Feb. 2019
Foto: zVg
Die Stadt Luzern verfügt wegen eines Budget-Referendums zur Zeit über kein rechtskräftiges Budget. Vom budgetlosen Zustand besonders betroffen sind Institutionen wie zum Beispiel der Verein Südpol, die zur Erfüllung ihres Auftrags auf die finanzielle Unterstützung der Stadt Luzern angewiesen sind. Sollten die Stimmberechtigten am 31. März das Budget 2019 gutheissen, erfolgt die Auszahlung dieser finanziellen Unterstützung ab April 2019. Lehnen die Stimmberechtigten das Budget ab, muss eine neue Vorlage erarbeitet, im Parlament behandelt und möglicherweise zur Volksabstimmung gebracht werden.
Der Gebrauchsleihe- und Subventionsvertrag mit dem Verein Südpol basiert inhaltlich auf der bisherigen Vereinbarung. Die Zweckbindung der Mittel zugunsten der lokalen und regionalen freien Szene sei deutlicher formuliert und die Leistungsziele präzisiert worden, schreibt die Stadt. Gleichzeitig gewährt der Grosse Stadtrat dem Verein Südpol eine Übergangsfinanzierung bis zum Beschluss des Grossen Stadtrates beziehungsweise bis zum Vorliegen eines rechtskräftigen Budgets.
IGNM-VS erneuert Vorstand
Die Walliser Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik IGNM-VS hat ihren Vorstand erneuert. Ab 2019 walten dort neu Marie N. Guex, Ulrike Mayer-Spohn, Hans-Peter Pfammatter, Manuel Mengis und Javier Hagen (Präsident).
Die IGNM-VS organisiert alljährlich auf Schloss Leuk das Festival für Neue Musik Forum Wallis, welches regelmässig, unter anderem mit Karlheinz Stockhausens Helikopter-Streichquartett mit dem Arditti Quartett oder Cod.Acts Pendulum Choir für internationale Schlagzeilen gesorgt hat.
Ebenso hat sich das Forum Wallis neu ein internationales Kuratorium zugelegt: In der Jury des 5. Wettbewerbs Ars Electronica Forum Wallis wirken neben Javier Hagen (IGNM-VS) Kotoka Suzuki (Tokyo/Chicago), Jaime Oliver (Lima/New York) und Reuben de Lautour (Istanbul/Auckland), die akusmatischen Konzerte werden von Simone Conforti vom IRCAM Paris kuratiert, und die künstlerische Leitung der 1. Forum Wallis Academy for Composition Students obliegt dem Schweiz-argentinischen Dirigenten und Leiter des Elektronischen Studios Basel Erik Oña.
Bildlegende
v.l.n.r.u.v.o.n.u.
Manuel Mengis, Simone Conforti, Ulrike Mayer-Spohn, Hans-Peter Pfammatter, Reuben de Lautour, Marie N. Guex, Jaime Oliver, Javier Hagen, Kotoka Suzuki, Erik Oña
Zweite Stradivari für die Festival Strings
Die Festival Strings Lucerne verfügen ab sofort über eine zweite Stradivari-Violine. Dank der Zusammenarbeit mit einer Luzerner Stiftung steht dem Orchester die rund 340 Jahre alte «Sellière»-Stradivari zur Verfügung.
Musikzeitung-Redaktion
- 13. Feb. 2019
Daniel Dodds mit Sellière (Bild: zvg)
Das historisch interessante Instrument wurde einst vom Orchester-Mitbegründer Wolfgang Schneiderhan gespielt. Nun wird es an zwei Konzerten am 5. März im Wiener Konzerthaus und am 7. März im KKL Luzern erstmals wieder erklingen. Daniel Dodds, künstlerischer Leiter der Festival Strings Lucerne, wird die beiden Konzerte erstmals auf der vor 1680 gebauten Geige bestreiten.
Das Instrument wurde den Festival Strings Lucerne vor einiger Zeit exklusiv angeboten. Es war mehr als 100 Jahre Teil der Instrumentensammlung der inzwischen nach Argentinien ausgewanderten Vorarlberger Industriellenfamilie Hämmerle und wurde in den letzten Jahrzehnten in einem Banksafe aufbewahrt.
Die Festival Strings Lucerne fanden mit der Luzerner Stiftung Monika Widmer eine Partnerin, die den Kauf des Instrumentes ermöglichte. Sie hat die Stradivari käuflich erworben und stellt sie den Festival Strings Lucerne zur Verfügung.
Rhythmus ist im Auge des Betrachters
Darüber, ob wir von einem Rhythmus körperlich angeregt werden, entscheidet auch die optische Erfahrung. Nachgewiesen hat dies ein britisches Forscherteam.
Musikzeitung-Redaktion
- 12. Feb. 2019
Foto: Günter Havlena/pixelio.de,SMPV
Das Team rund um den Musikpsychologen Daniel Lloyd Eaves von der britischen Teesside University hat getestet, wie Probanden körperlich zum Mitwippen oder Grooven angeregt werden, wenn sie einem Schlagzeuger zusehen. Dazu haben sie den Versuchsperonen optische und akustische Erfahrungen entweder synchronisiert oder verschoben zugespielt.
Dabei zeigte sich, dass die optische Erfahrung darüber mitentschiedet, ob wir von einem Rhythmus körperlich angeregt werden. Laut dem Team stützen seine Befunde die Bedeutung multimodaler Sinneserfahrungen für das ganzheitliche Erleben von Musik.
Originalartikel: Daniel Lloyd Eaves, Noola Griffiths, Emily Burridge, Thomas McBain, Natalie Butcher, Seeing a drummer’s performance modulates the subjective experience of groove while listening to popular music drum patterns, Musicae Scientiae, First Published February 1, 2019, https://doi.org/10.1177/1029864919825776
Das Valletta International Baroque Festival brachte vom 11. bis 27. Januar viele Ensembles zu Gehör, darunter Les Passions de l’Âme aus Bern.
Musikzeitung-Redaktion
- 11. Feb. 2019
Zuschauerraum des Teatru Manoel. Foto: Jungledaughter/wikimedia commons
Malta und Barock – auf den ersten Blick kein offensichtliches Paar, auf den zweiten hingegen sehr. La Valletta, die 1566 gegründete Hauptstadt, ist purer Barock, erbaut aus einem wunderbar warmen gelbtönigen Stein und unverändert seit dem 17. Jahrhundert. So ist es nur angemessen, dass hier und in einigen baulich ebenso betörenden Städtchen der Umgebung die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts zelebriert wird, und dies heuer schon zum siebenten Mal. Initiiert und seither geleitet wird das Valletta International Baroque Festival vom Intendanten des Teatru Manoel, Kenneth Zammit Tabona. Das Festival geniesst die uneingeschränkte Unterstützung der Regierung, vertreten durch den Hon. Owen Bonnici, Minister für Justiz, Kultur und Gemeindeverwaltung, der an vielen Konzerten anzutreffen war.
Zwischen dem 23. und 27. Januar, den Tagen des Festivals, die hier besprochen werden können, fanden sieben Konzerte statt, von denen das erste und das letzte einmalige Höhepunkte darstellten.
Da war einmal in der St.-Katharina-von-Alexandria-Kirche in Żejtun, wenige Kilometer von der Hauptstadt entfernt, die Präsentation des Dixit Dominus a 4 concertato von Niccolò Jommelli (1714–1774) und der Messe in D-Dur von Giovanni Battista Pergolesi (1710–1736) durch den Chor und das Orchester des historischen Collegio Ghisleri in Pavia, Italien, unter der Leitung von Giulio Prandi (der notabene den ganzen Abend inspirierend und auswendig dirigierte). Beide Klangkörper musizierten dynamisch und agogisch unglaublich differenziert und engagiert. Solopartien wurden so selbstverständlich und überzeugend durch Mitglieder des Chores ausgeführt, dass es nicht einmal für nötig befunden wurde, ihre Namen im Programmheft zu nennen …
Bach und viele andere
Das Archäologische Museum Valletta in einem der stilvollsten Paläste der Stadt (aus dem Jahr 1571) beherbergte in seinem Gran Salon – wo man die Restauration der Wandmalereien verfolgen konnte – die Mittagskonzerte. Das Signum Saxophone Quartet, 2006 gegründet, interpretierte dort unter dem Titel Bach and Beyond Musik von J. S. Bach, J. Chr. Bach, Steve Reich (1936), David Maslanka (1943–2017) und Marcelo Zarvos (1969). Die vier (gerade noch) jungen Saxofonisten Blaž Kemperle, Hayrapet Arakelyan, Alan Lužar und Guerino Bellarosa entfachten in den modernen Stücken ein wahres Feuerwerk an Virtuosität, spielten sich gegenseitig die musikalischen Bälle zu und nahmen sich der barocken Partituren mit grosser Sorgfalt und Fantasie an. Für einen eingefleischten Barockfan ist allerdings der Saxofon-Bach schwer verdaulich, und die Argumentation, so gute Musik sei in allen möglichen Ausführungen immer noch gute Musik, vermag nicht wirklich zu überzeugen.
Am selben Ort gab es zwei weitere Konzerte, beide mit dem Pianisten Paul Gulda, der auf einem wunderbaren Cembalo von Bruce Kennedy spielte. Im ersten erklang Teil eins des Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach. Gulda spielte gekonnt und engagiert, mit sehr eigenwilligen Rubati und vielen Registerwechseln. Zwischen den einzelnen Präludien und Fugen las er philosophische Sprüche (etwa vom Dalai Lama) vor, was nicht überall gut aufgenommen wurde, zum einen, weil das etwas sehr belehrend wirkte, und zum anderen, weil nur Zuhörerinnen in unmittelbarer Nähe sie verstehen konnten. Im zweiten Konzert musizierte Gulda mit dem Oud-Spieler und Sänger Marwan Abado. Kompositionen von Abado selbst und weitere nahöstliche Komponisten standen auf dem Programm, dazu begeisterten die beiden mit mitreissenden Improvisationen. Wiederum war es leider nur einem kleinen Teil des Publikums möglich, die zahlreichen Kommentare mitzubekommen.
Im Teatru Manoel wurde Händels Oratorium Il trionfo del tempo e del disinganno aufgeführt. Diese Spielstätte entstand 1731 durch den Umbau von zwei noblen Stadthäusern; Auftrag- und damit Namensgeber war der Grossmeister Anton Manoel de Vilhena. Das Kleinod ist heute Nationaltheater von Malta und zählt zu den ältesten Bühnen in Europa. Ein Solistenquartett und das Orchester Armonia Atena aus Athen musizierten unter der Leitung von George Petrou. Man hätte sich bei der schönen Aufführung doch noch etwas mehr dynamische Freiheiten und bei den Solisten auch eine Spur Theatralik gewünscht.
In der Kirche der Assumption in Qrendi ertönte die Missa in illo tempore von Claudio Monteverdi (1567–1643), ergänzt durch kurze Werke anderer Meister aus der Zeit, hervorzuheben vielleicht die Erstaufführung in der Neuzeit der Motette In convertendo von Michelangelo Falusi (1645–1733). Die acht Sänger des Ensembles Cantar lontano unter der Leitung von Marco Mencoboni sangen sehr klangschön, wenn auch etwas statisch, was Tempo und Lautstärke betraf. Das angekündigte Vokalensemble Monteverdi Project aus Valletta kam leider kaum zum Zug.
Prestissimo zum Schluss
Wiederum im Teatru Manoel fand das Festival seinen fulminanten Abschluss durch die Aufführung der 6 Brandenburgischen Konzerte von J. S. Bach. Das Berner Barockorchester Les Passions de l’Âme (Leitung und Violine Meret Lüthi) versprühte Spielfreude und bestach durch eine stupende Virtuosität, in den langsamen Sätzen durch betörende Musikalität. Man darf sich vielleicht fragen, weshalb die Ecksätze, meist von Bach mit Allegro bezeichnet, im unglaublichen Prestissimo gespielt werden mussten. Es schien, als fänden die Musikerinnen hauptsächlich darin ihren Spass.
Ein Aufführungsort, der bisher nicht erwähnt werden konnte, dies aber unbedingt verdient: die wunderbare, goldene Co-Kathedrale St. John in Valletta, welche nebst einem Originalbild von Caravaggio und vielen weiteren Kunstschätzen über eine ausgezeichnete Akustik verfügt. Man darf sich auf das nächste Festival freuen!
Die Autorin war Gast des Valetta Baroque Festivals.
Die in Basel wirkende schweizerisch-koreanische Komponistin Junghae Lee wurde mit dem Werk «Sorimuni 2» für Kammerorchester von der Jury der ISCM World Music Days 2019 als Schweizer Vertretung des Festivals gewählt.
Musikzeitung-Redaktion
- 08. Feb. 2019
Junghae Lee. Foto: zVg von ISCM Switzerland
«Sorimuni 2» wird am 5. Mai vom Tallinn Chamber Orchestra gespielt. Ferner wurde «Shadow Art II» für Vokalisten, Flöte und Elektronik des ebenfalls in Basel lebenden australischen Komponisten Paul Clift als Beitrag der australischen Sektion ausgewählt.
Junghae Lee, 1964 in Tokio geboren, wuchs in Korea auf. Sie studierte Komposition an der Seoul National University bei Byung-Dong Paik und ab 1991 am Elektronischen Studio der Musikhochschule Basel mit Schwerpunkt Elektronische Musik. Meisterkurse besuchte sie bei Isang Yun und Toru Takemitsu. Nach einer Phase intensiver Auseinandersetzung mit elektronischer Musik wandte sie ihre Aufmerksamkeit vermehrt dem instrumentalen Komponieren zu. Ihr Schaffen – ob mit oder ohne Elektronik – ist von speziellen Mixturen und einer eigenen, hohen Expressivität bestimmt.
Die ISCM World Music Days ist das jährlich stattfindende Festival der 1922 gegründeten Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (International Society for Contemporary Music) und findet heuer vom 2. bis 10. Mai in Tallinn in Estland statt. Gastgeber sind die Estonian Music Days, welche mit den ISCM World Music Days ihr 40jähriges Bestehen feiern. Die zur Auswahl stehenden Werke werden von den 65 Ländersektionen eingereicht und der Festivaljury unterbreitet.
Die Eingaben der Schweizer Gesellschaft für Neue Musik (ISCM Switzerland) koordinierten Nicolas Farine und Egidius Streiff. In diesem Jahr wurden Werke von Katharina Rosenberger, Junghae Lee, René Wohlhauser, Nadir Vassena, Stephanie Hänsler, Benoit Moreau, Nicolas Bolens und Keiko Kikoutchi eingereicht.
Komponistinnen nach Frankfurt!
Das Archiv Frau und Musik vergibt mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main das Stipendium «Composer in Residence». Bewerbungen sind bis am 15. März möglich.
Musikzeitung-Redaktion
- 08. Feb. 2019
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Foto: Dontworry/WikimediaCommons
Das Archiv Frau und Musik teilt mit, dass es in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK), Institut für zeitgenössische Musik (IzM), sein Internationales Arbeitsstipendium «Composer in Residence» bereits zum vierten Mal vergibt. Es dauert von Mitte Juli bis Mitte Oktober 2019. Bis zum 15. März 2019 können sich Komponistinnen aller Altersstufen und Nationalitäten für das dreimonatige Arbeitsstipendium bewerben.
Das Archiv und die HfMDK bieten der Komponistin die einmalige Chance, Ressourcen wie das Studio für elektronische Musik und Akustik und das internationale Frauen-Musik-Netzwerk zu nutzen. Die Stipendiatin komponiert während ihres Aufenthalts in Frankfurt ein neues Werk und studiert es mit Studierenden der HfMDK ein. Zudem erarbeitet eine Schulklasse des Schulprojekts Response der HfMDK unter ihrer Anleitung eine musikalische «Antwort» auf eines ihrer Werke.
Ende Mai gibt die Jury den Namen der Komponistin bekannt. Die neu entstehenden Werke werden am 17. Oktober 2019 beim Abschlusskonzert uraufgeführt. Das Archiv Frau und Musik entstand aus dem 1979 gegründeten Verein Internationaler Arbeitskreis Frau und Musik e. V. Es archiviert die Musik von derzeit rund 1800 Komponistinnen aus der Zeit des 9. Jahrhunderts bis heute.
Im Rahmen der 19. Sommets Musicaux de Gstaad ist der 24-jährige englische Bratschist Timothy Ridout mit dem Prix Thierry Scherz ausgezeichnet worden. Der Prix André Hoffmann ging an den 23-jährigen französischen Bratschisten Jean Sautereau.
Musikzeitung-Redaktion
- 07. Feb. 2019
Timothy Ridout. Foto: Sommets Musicaux De Gstaad
Der Prix Thierry Scherz belohnt die beste Interpretation der Reihe «Junge Talente» des Festivals und ermöglicht dem Preisträger eine CD-Aufnahme. Unterstützt von Renaud Capuçon, dem künstlerischen Leiter des Festivals, hat die Jury – Gérard Caussé, Mentor der jungen Talente, Yann Maresz, Composer in residence und Patrick Peikert, Direktor des Labels Claves Records – dieses Jahr den Prix Thierry Scherz einstimmig an Timothy Ridout vergeben.
Der junge Bratschist wird im Laufe der zweiten Hälfte dieses Jahres eine CD mit dem Berner Symphonieorchester und dem Label Claves Records aufnehmen, das auch die Promotion übernimmt. Die Jury hat überdies Jean Sautereau mit dem Prix André Hoffmann ausgezeichnet. Der mit 5000 Franken dotierte Preis belohnt die beste Interpretation des Werks «Soliloque» von Yann Maresz, dem Composer in residence des Festivals.