Ausgezeichnete Nachwuchsgitarristen

Vom 29. Oktober bis 1. November fand in Versoix das 7. Internationale Festival für Gitarre statt.

Nelson Javet, Sylvain Moeri, Marwan Hemma (von links). Foto: zVg,Foto: zVg

Neben einer Ausstellung und Konzerten wurde am Festival auch ein Wettbewerb durchgeführt. In der ersten Kategorie (bis 18 Jahre) wurden folgende Nachwuchstalente ausgezeichnet:
1. Preis: Sylvain Moeri, Conservatoire Populaire, Genève
2. Preis: Nelson Javet, Conservatoire de Musique, Lausanne
3. Preis: Marwan Hemma, Conservatoire de Musique, Lausanne

In der zweiten Kategorie (ab 18 Jahren) wurden folgende jungen Gitarristen prämiert:
1. Preis: Marco Musso, Universität für Musik, Graz
2. Preis: Angel Tomas-Ripoll, HEMU Genève
3. Preis: Guillaume Geny, HEMU Lausanne, site Sion

Weitere Informationen auf
www.versoix.ch/bolero/home.php?page=1476&obj=9765

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Marco Musso, Guillaume Geny, Angel Tomas-Ripoll (von links)

Zeugnis mittelalterlicher Musikgeschichte

Das Historische Museum Thurgau übernimmt als Leihgabe in die Ausstellung «Zankapfel Thurgau» das weltberühmte Graduale aus dem Kloster St. Katharinental eine der kostbarsten und prachtvollsten Handschriften der Schweiz.

Ausschnitt aus dem Graduale aus dem Kloster St. Katharinental (Bild: zvg)

Das Graduale aus dem ehemaligen Kloster St. Katharinental, ein dreizehn Kilogramm schweres Choralbuch aus dem Jahr 1312, gehört zu den kostbarsten und prachtvollsten Handschriften unseres Landes. Es enthält zahlreiche künstlerisch hochwertige Miniaturen auf Goldgrund, filigrane Initialen, Musiknoten und lateinische Liedtexte. Das Schweizerische Nationalmuseum ersteigerte es vor knapp 60 Jahren mit finanzieller Beteiligung des Kantons Thurgau für 400’000 Franken aus dem Kunstmarkt zurück.

Ab 29. November ist es nun für zwei Monate im neu gestalteten Schloss Frauenfeld zu sehen, und zwar im Rahmen der Schlossausstellung «Zankapfel Thurgau», in welcher die turbulente, aber auch kunsthandwerklich produktive Zeitspanne des 14. und 15. Jahrhunderts thematisiert wird.

Am ersten Adventssonntag lässt das Spezialistenensemble La Morra zwei Gesänge aus dem Graduale erklingen. Vertiefend erklärt dazu Kunsthistorikerin Elke Jezler die Besonderheiten der exklusiven Thurgauer Mittelalterhandschrift. Familien und kleine Gäste werden zudem von den Schlossfiguren, der Kammerjungfer Barbara und der Köchin Elsi auf eine Reise ins mittelalterliche Alltags- und Klosterleben mitgenommen. Der Eintritt zum Adventssonntag (11 bis 17 Uhr) ist frei.
 

Zürcher Kunstaktionen zur Klimakonferenz

Die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK ist mit zwei künstlerischen Beiträgen am offiziellen Programm der Klimakonferenz COP21 vertreten. Sie heissen «(in)visible transitions» und «Trees».

Botanischer Garten der Universität Zürich, Tropenhäuser. Foto: Flurin Fischer © ZHdK

Das Projekt «(in)visible transitions» ist ein Beitrag zu einer Serie von weltweit stattfindenden Veranstaltungen zum Auftakt der Klimakonferenz COP21 in Paris. «Les 24h du Climat» ist ein globales Performance-Netzwerk und soll die Öffentlichkeit für die Klimaschutzziele von COP21 sensibilisieren und engagieren: Am Montag, 30. November, bespielt die Künstlerin Christina Della Giustina zusammen mit Musikern die drei Tropenhäuser und Teile des Aussenbereichs des Botanischen Gartens der Universität Zürich mit einer Komposition, die auf Klimadaten aus dem Wasserkreislauf von Bäumen basiert.

Vom französischen Präsidenten François Hollande persönlich eingeladen wurde anlässlich seines Besuches an der ZHdK im April 2015 auch das ZHdK-Forschungsprojekt «Trees: Ökophysiologische Prozesse hörbar machen». Es zeigt anhand der Geräusche, die bei Trockenheit in Bäumen entstehen, wie natürliche Phänomene durch künstlerisch-wissenschaftliche Prozesse erfahrbar und bewusst gemacht werden können.

Die Installation ist während der Dauer des Weltklimagipfels in der Halle 3 im Parc des Expositions Le Bourget in Paris zu sehen. Sie ist das Ergebnis eines vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Forschungsprojekts des Institute for Computer Music and Sound Technology der ZHdK und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Das Projekt lief seit 2012 und ist soeben abgeschlossen worden. Die künstlerische Leitung des Projekts liegt bei Marcus Maeder (ZHdK), wissenschaftlicher Partner ist Roman Zweifel (WSL).

Neue Ziele für Österreichs Kulturförderung

In Österreich ist im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz die private Kulturförderung wenig ausgeprägt. Der Bund will dies mit Gesetzesrevisionen ändern. Der österreichische Kulturrat ist skeptisch.

Foto: Paul-Georg Meister/pixelio.de

Laut Mitteilungen des österreichischen Bundesverwaltung liegt die Zahl der Quasi-Internationalen Organisationen in Österreich derzeit im niedrigen einstelligen Bereich.
Versuche, solche in Österreich anzusiedeln, stünden unter starkem Konkurrenzdruck, nicht zuletzt aus der Schweiz. Das Land will deshalb mit der Einführung von steuerlichen Privilegien die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs als Standort von Quasi-internationalen Organisationen erhöhen.

Seit dem Jahr 2012 sinke zudem die Zahl österreichischer Privatstiftungen. Dem soll mit Begünstigungen bei der Stiftungseingangssteuer und der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Zuwendungen begegnet werden.

Der Österreichische Kulturrat nimmt die Entwürfe mit Skepsis zur Kenntnis. Er befürchtet Tendenzen zur Privatisierung der Kulturförderung mit Entwicklungen hin zur einer Spendenkultur, die Kulturangebote bevorzuge, die «mit viel Werbung eine grosse Publikumsanzahl» anspreche. Die Finanzierung von weniger populären Kultureinrichtungen werde hingegen erschwert.

Stellungnahme des Österreichischen Kulturrates:
kulturrat.at/agenda/brennpunkte/20151112

Schubert-Archiv im Internet

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften macht mehr als 1000 handschriftliche und gedruckte Quellen zu Franz Schuberts Werk im Internet verfügbar. Es ist die weltweit grösste digitale Schubert-Sammlung.

«Die Nebensonnen», D.911,23, Autograf. Quelle: Schubertcommons, wikimedia

Die digitalisierten Handschriften stammen aus der Wienbibliothek im Rathaus, der Österreichischen Nationalbibliothek, der Norwegischen Nationalbibliothek sowie der Staatsbibliothek zu Berlin. Erst- und Frühdrucke konnten kürzlich aus dem Bestand der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek hinzugefügt werden. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) macht damit zentrale Werke des berühmten österreichischen Komponisten für Forschung und Musikinteressierte auf der ganzen Welt über ein gemeinsames Portal im Web zugänglich.

Die Datenbank ist im Rahmen eines vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds geförderten Projekts entstanden und wird seit 2010 von der vormaligen Kommission für Musikforschung, jetzt Abteilung Musikwissenschaft des Instituts für kunst- und musikhistorische Forschungen an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften betreut.

Derzeit können Notenautografe der Musiksammlung sowie Briefe und Lebensdokumente der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus, Notenautografe sowie Erst- und Frühdrucke der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und Notenautografe der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preussischer Kulturbesitz sowie der Norwegischen Nationalbibliothek eingesehen werden. Ein Ausbau der Datenbank in Kooperation mit weiteren Sammlungen ist geplant.

Mehr Infos: www.schubert-online.at
 

Edition vorderorientalischer Musikhandschriften

Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts «Corpus Musicae Ottomanicae» (CMO) wollen das Orient-Institut Istanbul der Max Weber Stiftung und das Institut für Musikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Musikhandschriften aus Zeiten des Osmanischen Reiches kritisch edieren.

Armenische Musikhandschrift in Hamparsum-Notation (spätes 19. Jh.). Foto: WWU – Ralf Martin Jäger,SMPV

Seit dem 19. Jahrhundert wurde laut der Mitteilung der Max Weber Stiftung im Osmanischen Reich das Repertoire der höfischen und urbanen Kunstmusik in einer zunehmenden Anzahl von Manuskripten aufgezeichnet – in einer vor 1812 entwickelten eigenen Notation. Daneben fand ab der Mitte der 1830er Jahre auch die westliche Notation zunehmend Verwendung. Die kritische Edition und Bearbeitung des Manuskriptbestands in beiden Notationsformen soll die Überlieferung einer Kunstmusikkultur ermöglichen, die bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein in den Metropolen der heutigen Türkei ebenso gepflegt wurde wie in den urbanen Zentren Syriens und Ägyptens.

Das Ziel des Langfristvorhabens ist es, in einer ersten Projektphase kritische Editionen der zentralen Handschriften in Hamparsum-Notation aus dem 19. Jahrhundert anzufertigen. Die zweite Phase widmet sich vornehmlich der kritischen Edition ausgewählter, in westlicher Notation geschriebener Manuskripte aus diesem Zeitraum. Die Edition der Liedtexte erfolgt parallel im interdisziplinären Verbund.

Als Open-Access-Publikation wird die Edition des CMO von der Redaktion perspectivia.net (Max Weber Stiftung), veröffentlicht; darüber hinaus sollen die Editionen der Einzelhandschriften als Book-on-Demand-Ausgaben erhältlich sein. Das von Ralf Martin Jäger, Experte für Ethnomusikologie vom Institut für Musikwissenschaft der Universität Münster, geleitete Projekt wird in Münster, Istanbul und Bonn durchgeführt und von einem internationalen Wissenschaftlichen Beirat begleitet.
 

Geheimtipp in Bern

Seit 2013 werden im Yehudi-Menuhin-Forum unter der künstlerischen Leitung der Berner Pianistin Hiroko Sakagami Kammermusikkonzerte mit herausragenden Interpretinnen und Interpreten veranstaltet.

Konzert vom 12. Januar 2014. Foto: Bertrand Limoges,SMPV

Ohne Pauken und Trompeten, quasi klammheimlich, hat sich 2013 am Helvetiaplatz in Bern, nahe dem historischen Museum, eine Konzertreihe von kleinstem Ausmass und grösster Bedeutung etabliert: das Forum Kammermusik – fünf Konzerte unter der künstlerischen Leitung der Pianistin Hiroko Sakagami, mit Beteiligung hervorragender Musikerinnen und Musiker aus dem In- und Ausland, wie Carmina-Quartett, Erich Höbarth, Patrick und Thomas Demenga und vielen andern.

Das Konzept ist so einfach wie überzeugend: Gespielt wird im akustisch gut klingenden Raum des Yehudi-Menuhin-Forums Kammermusik mit Klavier in verschiedenen Besetzungen von Streichern und Bläsern aus Klassik, Romantik und neuerer Zeit. Die Konzerte – immer am Sonntag – beginnen um 17 Uhr und dauern etwa 90 Minuten. Anschliessend bietet ein Après-Concert im Untergeschoss Gelegenheit, mit den Musikerinnen und Musikern bei Speis und Trank in direkten Kontakt zu kommen.
Getragen wird die Konzertreihe unter dem Ehrenpatronat von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga von einer kleinen Gruppe Musikbegeisterter und prominenter Persönlichkeiten wie Thomas Füri, Alexander Wick, Michael Kaufmann und Werner Schmitt.

Am nächsten Konzert (Sonntag, 29. November 2015) spielen Erich Höbarth (Violine), Patrick Demenga (Violoncello) und Hiroko Sakagami (Klavier) Werke von W.A. Mozart (Trio E-Dur KV 542), Alfred Schnittke (Klaviertrio 1985/1992) und Franz Schubert (Trio Es-Dur, D. 929)

Näheres unter www.forumkammermusik.ch
 

Weiterhin Kultur in Thurgauer Schulen

Der Thurgauer Regierungsrat hat für das Projekt «Kultur und Schule Thurgau» erneut einen Lotteriefondsbeitrag von jährlich 100’000 Franken für die Periode von 2016 bis 2018 gesprochen.

Der Musiker Enrico Lenzin bietet auf der Plattform «Trommeln mit Kindern» an. Foto: zvg,SMPV

Das Projekt besteht laut der Medienmitteilung des Kantons im Wesentlichen aus zwei Teilbereichen. Zum einen konnte bereits in den Jahren 2013 bis 2015 zusammen mit den Kantonen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden die interkantonale Plattform für Kulturvermittlung www.kklick.ch aufgebaut werden.

Seit August 2014 werden auf dieser Webseite kulturelle Angebote in der Ostschweiz präsentiert, die nach Region, Sparte und Schulstufe geordnet sind. Diese betreuungsintensive Webseite, die von den Schulen bereits gut genutzt wird, soll mit den Lotteriefondsgeldern laufend angepasst und den Nutzerbedürfnissen entsprechend ausgebaut werden.

Der zweite Teilbereich des Projekts «Kultur und Schule» besteht aus einem Kontaktnetz von kulturverantwortlichen Lehrpersonen an Schulen, die in ihrer jeweiligen Schule für die Verankerung der Kultur zuständig sind.

Beide Teilbereiche des Projekts sollen mit dem gesprochenen Geld in den Jahren 2016 bis 2018 weiter betreut und ausgebaut werden. Neben der Volksschule rücken nun auch die Mittelschulen und die Berufsfachschulen in den Fokus. Das langfristige Ziel besteht darin, an jeder Schule im Kanton Thurgau eine für Kultur verantwortliche Lehrperson zu haben, damit kulturelle Aktivitäten einen festen Platz im Unterricht erhalten.

Wie bereits für die Projektzeit von 2013 bis 2015 werden auch für die Projektzeit von 2016 bis 2018 weiterhin Stephanie Kasper und Cornelia Spillmann für die Internetplattform sowie für das Netzwerk von Kulturverantwortlichen beauftragt sein.

 

Klanghaus Toggenburg nimmt weitere Hürde

Die vorberatende Kommission des St.Galler Kantonsrates beantragt, einen Kredit von 19 Millionen Franken für das Klanghaus Toggenburg gutzuheissen. Abgelehnt hat sie hingegen den für die Kunst am Bau vorgesehenen Beitrag von 300‘000 Franken.

Simulation des Innenraums des Klanghauses: nightnurse images, Zürich

Mit dem Klanghaus soll im oberen Toggenburg am Schwendisee ein Zentrum für Naturtonmusik entstehen, das die Klangwelt Toggenburg um ein Angebot erweitert. Als Klangwerkstatt soll es sowohl professionellen Musikerinnen und Musikern als auch Laien  für Proben, Kurse und Experimente zur Verfügung stehen.

Im November letzten Jahres startete die öffentliche Planauflage mit dem Gestaltungsplan, dem Teilzonenplan, dem Teilstrassenplan und der Anpassung der Schutzverordnung. Das Bauvorhaben wird in jedem Fall erst in Angriff genommen, wenn die Mitfinanzierung im Umfang von 5 Millionen Franken durch private Geldgeber verbindlich gesichert ist. Gegen den Teilzonen- und den Teilstrassenplan gingen insgesamt drei Einsprachen ein, die nach Verhandlungen zurückgezogen wurden.

In der Novembersession berät das Parlament das Geschäft in erster Lesung. Stimmt der Kantonsrat der Vorlage zu, entscheidet das Volk im Herbst 2016 über den Bau des Klanghauses.

 

Von der Nische zur Szene

Festivals für Neue Musik prägen zusehends das urbane Kulturleben. Ein Projekt des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF beschreibt anhand von drei internationalen Beispielen die Entstehung und Wirkung dieser zeitgenössischen Plattformen.

Klangforum Wien. Foto: Judith Schlosser,SMPV

Musikwissenschafterinnen und -wissenschafter erforschen unter der Leitung von Simone Heilgendorff von der Universität Salzburg erstmals länderübergreifend die internationale Szene der neuen Kunstmusik. Renommierte Festivals in drei europäischen Hauptstädten stehen im Zentrum des Forschungsprojekts: das Festival Warschauer Herbst, das Pariser Festival d’Automne und das Festival Wien Modern.

Neben der Aufarbeitung von historischem Material versucht das international besetzte Forscherteam vor allem den Wandel in der Szene der neuen Musik abzubilden. Untersucht werden inhaltliche Aspekte, aber auch Faktoren wie Musikmanagement und -vermittlung. Als zentraler Teil des Erfolgs von Festivals stehen auch die Akteurinnen und Akteure im Fokus der Analysen: vor allem die Kuratorinnen und Kuratoren, Komponistinnen und Komponisten sowie die Musikerinnen und Musiker.

Das Forscherteam analysiert die Lebenswege ausgewählter Personen und Ensembles in biografischen Porträts, zum Beispiel von Jagoda Szmytka, Georg Friedrich Haas, Hugues Dufourt oder Helmut Lachenmann und des Ensemble Intercontemporain, Klangforum Wien und Orkiestra Muzyki Nowej.

Schliesslich ist auch das Publikum Teil des Forschungsprojekts, das in ausführlichen Befragungen, die 2014 durchgeführt wurden, Antworten liefert auf Fragen zu Alter, Bildung, Motivation, Erwartungen, Internationalität und zu den eigenen Verbindungen zu zeitgenössischer (Kunst-)Musik. Am 22. November findet in Wien die Präsentation der Resultate der Publikumsbefragung bei Wien Modern statt.

Mehr Infos: uni-salzburg.at/index.php?id=63709
 

Kulturelle Bildung und Kreativität in der Grundschule

Wie wirkt sich Kulturelle Bildung auf die Kreativität von Fünftklässlern aus? Dieser Frage gehen Forscher der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn und der Universität Kassel nach.

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de,SMPV

In mehr als 50 Schulklassen aus den Regionen Bonn/Rhein-Sieg, Köln und Kassel ist die erste Runde der Datenerhebung im Rahmen des Forschungsprojektes KuBiK5, kurz für «Wirkung Kultureller Bildung auf Kreativität im 5. Schuljahr», durchgeführt worden. Die Studie unterscheidet sich von bisherigen Untersuchungen, indem neben schulischen und ausserschulischen Merkmalen auch familiäre und individuelle Faktoren berücksichtigt werden.

In der Studie wird davon ausgegangen, dass Kulturelle Bildung von hoher Bedeutung für die Entwicklung der Persönlichkeit und der Kreativität ist. Kulturelle Bildung wird als unerlässlicher Bestandteil einer umfassenden Bildung betrachtet. In der Schule sind es meist die Fächer Kunst, Musik oder Sport, in denen die Kinder mit Kultureller Bildung in Berührung kommen.

Das Projekt ist Teil des «Forschungsfonds Kulturelle Bildung – Studien zu den Wirkungen Kultureller Bildung», einem Projekt des Rats für Kulturelle Bildung e. V., gefördert durch die Stiftung Mercator. Eine unabhängige Kommission wählte KuBiK5 neben fünf weiteren Projekten aus insgesamt 78 eingegangenen Projektanträgen aus.

Mehr Infos: www.alanus.edu

 

Luzern erhält ein neues Musikhaus

An der Klosterstrasse 11 in Luzern eröffnet das traditionsreiche Geschäft mit Sitz in Bern eine neue Niederlassung. Neben dem Verkauf von Musikinstrumenten bietet das Unternehmen auch einen umfangreichen Klavier- und Flügelservice an.

Foto: zvg,SMPV

Vor gut einem Jahr übernahm Alexander Steinegger, der bisherige Geschäftsführer, die Krompholz Musik AG im Rahmen eines Management-Buy-outs von der Loeb Holding AG an neuer Adresse: der Effingerstrasse 51 in Bern. Nun erhält das Musikhaus, das noch dieses Jahr sein 160-Jahr-Jubiläum feiert, einen weiteren Standort, eine Filiale in Luzern.

Krompholz ist spezialisiert auf akustische und elektronische Tasteninstrumente, akustische Gitarren sowie Kleinstrumente und Musikalien. Am neuen Standort bietet das Musikhaus ein breites Angebot an hochwertigen Instrumenten jeder Preisklasse an, und dazu ein umfassendes Paket an Serviceleistungen. «Luzern und Umgebung gilt bereits heute als wichtige Region, welche bis anhin von Bern aus betreut wurde. Wir freuen uns, nun näher bei unseren bestehenden Kunden zu sein und neue Partnerschaften aufzubauen», hält Alexander Steinegger fest. Mit einem umfangreichen Klavier- und Flügelservice ist Krompholz ein erfahrener und kompetenter Partner für Konzertveranstalter.

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An der Eröffnung vom 14. November 2015 spielt der Luzerner Gitarrist und Beatboxer Damian Lynn im Geschäft an der Klosterstrasse 11. Die aufstrebende Musikerin Ishantu bestreitet einige Live-Gigs in der Innenstadt (Raum Bahnhof).

www.krompholz.ch

Wie klingt Weihnachten anderswo?

Die neue Folge des Liederprojekts, das die Förderung des Singens mit Kindern zum Ziel hat, widmet sich dem musikalischen Reichtum der Weihnachtslieder aus aller Welt.

Bethlehem: eine der doppelseitigen Illustrationen des Liederbuchs von Frank Walka,SMPV

Überall auf der Welt wird Weihnachten gefeiert, hierzulande im tiefverschneiten Winter, in anderen Ländern hingegen in glühender Hitze unter strahlender Sonne. Doch überall gehört das Singen von Weihnachtsliedern zum Fest. Manche Lieder, wie Adeste fideles oder Stille Nacht erklingen auf der ganzen Welt. Alle Länder haben auch ihre ganz eigenen Lieder, welche die jeweiligen Bräuche und Traditionen widerspiegeln. Ihnen widmet sich die neue Liederprojekt-Folge, die bei den Verlagen Carus und Reclam erschienen ist.

72 Lieder aus 40 Ländern enthält das neue Liederbuch Weihnachtslieder aus aller Welt. Das Spektrum ist breit gefächert. Zum Buch, das mit einer Mitsing-CD zum einfachen Kennenlernen der Lieder ausgestattet ist, erscheinen zwei CDs mit einer Auswahl der schönsten Lieder, ein Chorbuch und ein Liederheft im Taschenbuchformat.

Das Liederprojekt – ein Benefizprojekt für das Singen mit Kindern

Urheberrechte in Deutschland auf dem Prüfstand

Das deutsche Bundeskabinett hat den Entwurf eines Gesetzes zur kollektive Wahrnehmung von Urheber- und verwandten Schutzrechten verabschiedet. Der deutsche Kulturrat sieht Gefahren.

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Der Deutsche Kulturrat ist erfreut, dass Verwertungsgesellschaften laut dem nun verabschiedeten Text kulturell bedeutsame Werke und Leistungen fördern und Vorsorge- und Unterstützungseinrichtungen für ihre Berechtigten einrichten sollen. Im Referentenentwurf war noch eine Kann-Vorschrift vorgesehen.

Als positiv erachtet der Deutsche Kulturrat ferner eine vorgesehene Regelung zur Sicherheitsleistung, um sicherzustellen, dass Hersteller und Importeure von Geräten und Speichermedien ihrer Vergütungspflicht auch nach langwierigen Rechtsstreitigkeiten nachkommen.

Bedauerlich ist laut der Mitteilung des Kulturrates hingegen, dass nach wie vor vorgesehen ist, Mitglieder in Aufsichtsgremien zur Offenlegung von sensiblen personenbezogenne Daten oder mit Blick auf Unternehmen von wettbewerbsrelevanten Informationen zu zwingen. Schade sei ferner, dass die Verwertungsgesellschaften auf ihren Internetseiten die geschlossenen Gesamtverträge veröffentlichen sollten. So müssten letztlich Geschäftsgeheimnisse dargelegt werden.

Besonders bedauert der Kulturrat, dass mit dem VGG «die Chance zur Klarstellung der Verlegerbeteiligung an Vergütungen der Verwertungsgesellschaften vertan wurde». Laut Olaf Zimmermann, dem Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, muss vor allem für  die «seit Jahren schwebende Verlegerbeteiligung an den Einnahmen der Verwertungsgesellschaften aufgrund von Nutzungsrechten oder gesetzlichen Vergütungsansprüchen» eine Lösung gefunden werden.
 

ÖGMW begrüsst Berner Forscher

An der diesjährigen Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft (ÖGMW) vom 18. bis 21. November an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz ist die Berner Hochschule der Künste prominent vertreten.

Foyer des MUMUTH (Haus für Musik und Musiktheater) an der Kunstuniversität Graz. Foto: KUG/Wenzel

Bei ihrer Jahrestagung, die für dieses Mal an der Kunstuniversität Graz stattfindet, vereint die Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft Wissenschaftler international führender Universitäten. Im Fokus steht die musikalische Aufführung. Die Tagung soll nicht zuletzt der Frage nachgehen, in welcher Weise praxisbezogenes intuitives Wissen und analytisch fundierte musikwissenschaftliche Erkenntnisbildung fruchtbar zusammenwirken können.

Die Hauptvorträge werden bestritten von Kai Köpp (Hochschule der Künste Bern, «Musikgeschichte als Interpretationsgeschichte – neue Quellen, neue
Herausforderungen»), Joshua Rifkin (Boston University), John Rink (University of Cambridge), Renee Timmers (University of Sheffield) und Sarah Weiss (YaleNUSCollege Singapore).

Weitere Präsentationen Berner Forscher: Johannes Gebauer referiert zu Notenausgaben von Pierre Rodes 24 Capricen für Violine, und Sebastian Bausch beschäftigt sich mit Interpretationsanalysen von Josef Pembaurs Beethoven-Einspielungen.

Im Rahmen der Tagung sind auch zwei Uraufführungen zu erleben sowie die Präsentation der Rekonstruktion eines historischen Trompeterautomaten.

Mehr Infos: www.kug.ac.at/performance-analysis

 

 

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