Den mit 15’000 Franken dotierten Prix de Composition des 70. Concours de Genève hat die Jury an den Japaner Shoichi Yabuta vergeben. Das Publikum würdigte den Südkoreaner Sunghyun Lee.
Shoichi Yabuta gewann den Wettbewerb mit seinem Streichquartett «Billow». Der 32-Jährige studierte Komposition am Tokyo College of Music und gewann (neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen) 2013 den Preis des Wiener Konzerthauses. Er hat sich auch intensiv mit den traditionellen Künsten Japans auseinandergesetzt.
Der Publikumpreis (1500 Franken), der Preis des jungen Publikums und der Preis der Studierenden (je 1000 Franken) gingen an den 20-jährigen Südkoreaner Sunghyun Lee. Den Preis der Otto und Regine Heim Stiftung (3000 Franken) konnte der Portugiese Aderito Valente entgegennehmen.
Die Jury des 70. Concours de Genève bestand aus Michael Jarrell (Präsident), Pascal Dusapin, Luca Francesconi, Dai Fujikura und Wolfgang Rihm.
Geld für Schweizer Labels und Künstlermanagement
Das Migros-Kulturprozent fördert zum elften Mal Pop- und Independent-Labels sowie Künstlermanagements mit Sitz in der Schweiz. Diese können ihre Gesuche bis zum 6. Dezember einreichen. Die Förderbeiträge sind mit 50 000 Franken dotiert.
Musikzeitung-Redaktion
- 10. Nov. 2015
Schweizer Independent-Labels und Künstlermanagements wie Two Gentlemen in Lausanne oder Bakara Music in Zürich leisten viel für die Schweizer Musikszene. Sie bewegen sich aber in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Seit 2006 engagiert sich das Migros-Kulturprozent deshalb in der Label- und Künstlermanagement-Förderung. Die geförderten Labels und Managements erhalten Beiträge zwischen 10 000 und 50 000 Franken. Philipp Schnyder von Wartensee vom Migros-Kulturprozent erklärt dazu: «Die Musikmanager und Agenten leisten unerlässliche Arbeit im Hintergrund von Künstlern wie Sophie Hunger, Lo & Leduc oder Fai Baba. Die Labelförderung hat zum Ziel, die Überlebenschancen und Professionalisierung dieser Strukturen zu stärken.»
Die Gewinner werden am 16. April 2016 in Zürich im Rahmen des m4music-Festivals bekanntgegeben.
Zugelassen sind Independent-Labels, die innerhalb der vergangenen 24 Monate mindestens vier Alben von in der Schweiz ansässigen Künstlern veröffentlicht oder eine vergleichbare Leistung erbracht haben. Bei den Künstleragenturen ist es wichtig, dass sie umfassende Managementaufgaben wahrnehmen. Zudem sollen sie mindestens zwei Schweizer Musikerinnen und Musiker betreuen, die bereits CDs veröffentlicht haben.
Einsendeschluss für die Gesuche um die Förderbeiträge 2016 ist der 6. Dezember 2015. Richtlinien und Anmeldeunterlagen unter www.migros-kulturprozent.ch/foerderung
Experimentelle Zonen
Junge Musikerinnen und Musiker aus dem Umfeld der Basler, Berner und Zürcher Hochschulen drückten dem Festival den Stempel auf.
Musikzeitung-Redaktion
- 10. Nov. 2015
EFIM und Schweizer Gästen bei der Probe zum «instant composing». Foto: saTo2015,Foto: saTo2015,Foto: saTo2015
Die Tage Neuer Musik in Weimar sind ein kleines, aber feines Festival, das mitten in der musealen Behaglichkeit der deutschen Klassik-Hauptstadt tapfer die Fahne der Neuen Musik gegen den Wind hält. Nicht erst seit der «Wende» pflegt der künstlerische Leiter Michael von Hintzenstern die experimentelle Ton- und Klangkunst in Thüringen, was sich auch im eigenen Ensemble mit dem programmatischen Namen Ensemble für intuitive Musik niederschlägt, das entscheidende Anregungen der früheren Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen verdankt.
Klangachsen: Schweiz–Deutschland
Auch die diesjährige Festivalausgabe stand im Spannungsfeld von Improvisation, Komposition und Live-Elektronik und widmete sich vom 28. bis 31. Oktober den «Klangachsen: Schweiz–Deutschland». Das Bemerkenswerte daran: Es waren vor allem junge Musikerinnen und Musiker sowie Komponistinnen und Komponisten aus dem Umfeld der Schweizer Hochschulen, die dem Weimarer Festival ihren Stempel aufdrückten!
Den Anfang machte das Ensemble zone expérimentale Basel, das sich aus Studenten des Basler Masterstudienganges für zeitgenössische Musik rekrutiert. Hannah Walter (Viola), Pedro Pablo Cámara Toldos (Saxofon), Carlota Cáceres (Schlagzeug) und Haize Lizarazu (Klavier) spielten in einem vielfarbigen Eröffnungskonzert nicht nur Stücke von arrivierten Komponisten wie Heinz Holliger, Toshio Hosokawa und Michael Beil, sondern auch jüngere Werke: Jose Pablo Polo inszenierte in Better out than in (2014) eine perkussive Geräusch-Choreografie als «instrumentales Theater» um das Klavier herum; der Basler Martin Jaggi strickte in Strata (2010/11) ein polyfones Netzwerk, das auf der Ähnlichkeit des Verschiedenen respektive der klangfarblichen Annäherung der Instrumente (durch Verfremdung) beruhte.
Kompositorische Urgesteine aus der ehemaligen DDR und der Schweiz hatte der Berliner Pianist Frank Gutschmidt im Gepäck: filigran-poetische, auch das Klavierinnere einbeziehende Stücke, die Dichtung von Trakl, Nietzsche und Silvia Plath umkreisten und den Rahmen eines konventionellen «Klavierrecitals» weit hinter sich liessen. Holligers Ellis – Drei Nachtstücke für Klavier (1961/62) und Beat Furrers Voicelessness. The snow has no voice (1986) standen Kompositionen von Christfried Schmidt (geb. 1932) und Georg Katzer (geb. 1935) gegenüber. Schmidts virtuose Moments musicaux (1976) machten den Pianisten auch zum Rezitator von Nietzsches Spätwerk, Katzers Dialog imaginär Nr. 2 (1986) verstrickte Gutschmidt in ein Zwiegespräch mit einer Tonbandschicht.
Aus dem Moment
Die Interaktion von Live-Elektronik und Instrumentalklang ist ein wesentlicher Aspekt auch beim Ensemble für intuitive Musik Weimar (EFIM), das sich seit über 30 Jahren immer wieder neu und anders einer Musik verschreibt, die «im Moment der Aufführung erst entsteht». Unter dem Titel Instant Composing hatten die «Hausherren» Michael von Hintzenstern (Klavier), Matthias von Hintzenstern (Cello), Daniel Hoffmann (Trompete/Flügelhorn) und Klangregisseur Hans Tutschku (Elektronik) sich mit Hannah Walter, Pedro Pablo Cámara Toldos und Françoise Rivalland zusammengetan, um die Grenzbereiche von offener Form und gelenkter Improvisation auszuloten, was ganz unterschiedliche Ergebnisse zwischen den Polen von flächiger Stille und eruptivem Ausbruch provozierte.
Foto: saTo2015
Françoise Rivalland erklärt dem Publikum Techniken am Cymbalom
Françoise Rivalland war in einem mitreissenden Solo-Programm zu bewundern, wo die momentan in Bern an der Hochschule der Künste als Professorin für musikalisches Theater tätige Perkussionistin, Vokalperformerin und Regisseurin alle Register ihres breitgefächerten Könnens zog. Neben Einrichtungen für Cymbalom von Stücken György Kurtágs und John Cages begeisterte Rivalland mit superpräzis-rasanten, explosiven Darbietungen einiger Vokalstücke von George Aperghis, mit dem sie eine enge musiktheatralische Zusammenarbeit verbindet. Bezaubernd auch ein Bündel diverser Schwitters-Texte, bei denen ihr selbstgebautes «Esperou» zum Einsatz kam, eine Mischung aus Saiten- und Metallinstrument, das in der Lage ist, verblüffend unterschiedliche Klangfarben (darunter fast elektronische) miteinander zu verschmelzen; auch Schwitters Ursonate hat man lang nicht mehr so nuancenreich und rhythmisch packend gehört.
Studierende an den Reglern
Eine dankenswerte Tradition des Festivals ist der Einbezug des Studios für elektroakustische Musik der Bauhaus-Universität (SeaM) unter Leitung von Robin Minard. Auch dort durften diesmal die Studierenden selbst an die Regler und stellten zusammen mit den «Kollegen» aus dem Institute for Computer Music and Sound Technology (ICST) und der Zürcher Hochschule der Künste aktuelle Arbeiten vor. Es wäre ungerecht, aus den vielschichtigen Stücken von Kenn Mouritzen, Ursula Meyer-König, Carlos Hidalgo (Zürich), Paul Hauptmeier, Martin Recker, Mikhail Yarzhembovskiy und Andreas Vorwerk (Weimar) etwas herauszuheben. Auffallend war, dass die Arbeiten aus den Schweizer Studios schwerpunktmässig auf der Transformation analoger Klangobjekte beruhten, während die Weimarer einen eher «narrativen» Ansatz pflegten und hybride Soundscapes aus Digitalklang, Stimme und Feldaufnahmen präsentierten.
Foto: saTo2015
Hans Tutschku
Die Aktivitäten des ICST, das Aspekte wissenschaftlicher und künstlerischer Forschung, digitale Technologie, Medienkunst und musikalische Praxis in einen fruchtbaren Dialog bringen will, standen auch im Zentrum des bemerkenswerten Abschlusskonzertes. Germán Toro Pérez (momentaner Leiter des ICST), Carlos Hidalgo, Hans Tutschku, Karin Wetzel und Florian Bogner hatten Stücke konzipiert, die virtuose Solo-Parts mit live-elektronischen Echtzeit-Bearbeitungen in mehrdimensionale Klangräume verwandelten. Als besonders eindrucksvolle, heterogen vibrierende «Raummusik» ereignete sich dies in Pérez’ Signos Oscilantes – verworren und schwankend (2012) dank einer tollen, ungemein akzentuierten Performance von Alejandro López (Saxofon). Aber auch Hugo Queirós (Bassklarinette) zeigte sich in den komplexen Lineaturen von Hans Tutschkus Interlaced 1 (2014) als total präsenter akustischer Bildhauer einer zerklüfteten Klanglandschaft im produktiven Austausch mit der Soundregie. Gerade die indifferenten Zwischenbereiche von Ton und Geräusch, Elektronik und instrumentaler Gestik öffneten hier Räume für eine Klangpoesie jenseits greifbarer Kategorien.
Die Philosophische Fakultät der Universität zu Köln hat Max Haas, emeritierter Professor für Musikwissenschaft der Universität Basel, die Ehrendoktorwürde verliehen.
Musikzeitung-Redaktion
- 09. Nov. 2015
Foto: zvg,SMPV
Mit dem Ehrendoktor würdigt die Philosophische Fakultät der Universität zu Köln laut der Mitteilung der Uni Basel «die besonderen akademischen und wissenschaftlichen Verdienste von Haas».
Der 1943 geborene Max Haas studierte Musikwissenschaft, mittelalterliche Kirchen- und Dogmengeschichte sowie slawische Philologie in Basel und Heidelberg. An der Universität Basel wurde er 1970 mit einer Arbeit über byzantinische und slawische Notationen promoviert. Sieben Jahre später habilitierte er sich mit Studien zur Beziehung zwischen mittelalterlicher Musiklehre und Scholastik. An der Universität Basel war er als Leiter des Mikrofilmarchivs des Fachbereichs Musikwissenschaft sowie ab 1982 als ausserordentlicher Professor für Musikwissenschaft tätig.
In den 1990er Jahren führten ihn Gastdozenturen nach Israel an die Bar Ilan-Universität und in die USA ans Graduate Department der City University of New York. Bis zu seiner Emeritierung 2005 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Fachbereich Musikwissenschaft der Universität Basel. Seine jüngsten monographischen Werke behandeln Anschauungs- und Denkformen in der Musik (2002) sowie das musikalische Denken im Mittelalter (2005).
Martinů-Festtage in Basel
Auch zahlreiche Schweizer Orchester und Theater feierten den 125. Geburtstag des tschechischen Komponisten mit Aufführungen seiner Werke.
Musikzeitung-Redaktion
- 07. Nov. 2015
Martinů-Büste in Prag – Na Kampě 512/11. Foto: Matěj Baťha/WikiCommons
Seit zwanzig Jahren organisiert Robert Kolinsky in Basel die Martinů-Festtage, mit denen er das Werk von Bohuslav Martinůs (1890-1959) international bekannt machen will. 2015 wurde und wird nicht nur in Basel, sondern auch andernorts der 125. Geburtstag des tschechischen Komponisten gefeiert, der am Ende seines Lebens in der Schweiz lebte und in Liestal starb. Das Opernhaus Zürich etwa brachte im Februar eine Neuinszenierung der Oper Juliette, das Tonhalle-Orchester Zürich das Rhapsody-Concerto für Viola und Orchester oder das Orchestre de la Suisse Romande Les Paraboles.
Die 21. Martinů-Festtage vom 15. bis 29. November stehen unter dem Patronat von Bundesrat Alain Berset, dem Dirigenten Mariss Jansons und Madeleine Albright, US-Aussenministerin a.D. Eröffnet werden sie mit einem Konzert des London Symphony Orchestra unter der Leitung von Tomáš Hanus, das den Sinfonien Nr. 2 und 5 von Bohuslav Martinů die brahmssche Akademische Festouvertüre voranstellt. Im Basler Marionetten-Theater gibt es für Kinder ab acht Jahren Wer ist der Mächtigste auf Erden und das Hagen Quartett kombiniert im Kammermusikkonzert Werke von Mendelssohn, Kurtág und Martinů. Kabarettistisches (Duo Calva) fehlt ebenso wenig wie Jazziges. Abgerundet werden die Festtage mit der Wanderausstellung Bohuslav Martinů – Leben und Werk von Sibylle Ryser und Gabriele Jonté.
Dieses Jahr ist zum zweiten Mal der mit 5000 Franken dotierte Preis Förderpreis Pop/Rock/Jazz der Musikschule Konservatorium Zürich (MKZ) vergeben worden. Für den Finalwettbewerb vom 5. November 2015 hatten sich drei Solisten und eine Band qualifiziert.
Musikzeitung-Redaktion
- 06. Nov. 2015
Foto: zvg
Aus vielen sehr guten Vorträgen habe am Ende die Performance der jungen MKZ-Band aus dem Zürcher Seefeld herausgeragt, schreibt die Stadt Zürich in einer Medienmitteilung. Mit ihren leicht melancholischen Eigenkompositionen und ihrer äusserst kompakten Spielweise überzeugten die vier Teenager sowohl Publikum als auch Jury.
Das Preisgeld wird von der Förderstiftung MKZ zur Verfügung gestellt und ist an eine musikalische Verwendung gebunden, sei es für eine Ausbildung, oder zur Finanzierung von Aufnahme-Sessions. Obwohl in der Kategorie Solo kein Förderpreis verliehen wurde, sah Stiftungs- und Jurypräsident Andrea F.G. Raschèr nur Sieger auf der Bühne des Kanzlei-Clubs: «Es ist faszinierend, wie hoch das Niveau in den verschiedenen Sparten populärer Musik an MKZ ist.»
Uraufführung von Lourié-Liedern
Am grossen Konzertabend im Rahmen der 9. Musiktage Arthur Lourié, dem kleinen, weltweit einzigen Festival für den russischen Komponisten, werden sechs spät entdeckte Lieder erstmals zu hören sein.
Musikzeitung-Redaktion
- 06. Nov. 2015
Arthur Lourié. Foto: Arthur Lourié Gesellschaft Basel,SMPV
Arthur Lourié (1892-1966) ist einer der grossen unbekannten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er gehörte zur russischen Avantgarde, arbeitete später für Igor Strawinsky und begeisterte sich für Debussy und Busoni. Seine Musik verknüpft auf originelle und persönliche Weise Traditionelles (und Archaisches) mit experimentellen, manchmal sogar postmodernen Konzepten. Viele seiner Vokalwerke, die grösstenteils noch nicht bekannt sind, atmen den reichen Geist des «Silbernen Zeitalters», jener Kunstepoche im frühen 20. Jahrhundert, als Russland die Schwelle zur Moderne betrat.
Höhepunkt der diesjährigen Lourié-Musiktage in Basel ist das Konzert vom 6. November in der Gare du Nord. Zur Eröffnung spielt Sasha Boldachev die Cinq préludes fragiles, die er für Harfe arrangiert hat. Danach interpretiert das Asasello-Quartett das 1915 entstandene 1. Streichquartett.
Robert Koller, Bassbariton, und Saori Tomidokoro, Piano, führen sechs späte Lieder weltweit erstmals auf. Es handelt sich dabei um folgende Werke für Bariton und Klavier: Two Poems (1941/nach James Joyce), Ave Atque Vale: Drei Dionysos-Dithyramben nach Fr. Nietzsche (1948) und Ernste Stunde (1959/nach Rilke). Abgerundet wird das Konzert mit einer Suite nach der Ballett-Musik aus Der Mohr Peter des Grossen (1949-61) arrangiert für Harfe von A. Boldachev, ebenfalls eine Uraufführung.
Die Arthur Lourié Gesellschaft Basel setzt sich seit 2005 für die Verbreitung und das Verständnis der Werke des Komponisten Arthur Lourié ein. Die künstlerische Leitung der 9. Musiktage, die vom 2. bis 6. November stattfinden, liegt bei Stefan Hulliger.
Am Finale des Jugend kulturell Förderpreises «A Capella» erhielten Andrea Fischer, Rebekka Bräm, Mélanie Lacroix und Anna Liechti einen 1. Preis.
Musikzeitung-Redaktion
- 05. Nov. 2015
Foto: Jugend kulturell / Dezibelles
Das Finale des von der HypoVereinsbank durchgeführten Wettbewerbs fand am 2. November auf der grossen Bühne Hamburger Mehr! vor 1500 Zuschauern statt. Die Jury vergab zwei erste Preise: den einen an das Vokalquartett Dezibelles und den andern an die sechs Sängerinnen des Leipziger Ensembles Sjaella. Während Sjaella das klassische Genre repräsentierte, überzeugten Dezibelles nach Aussage der Jury «mit folkloristischen Klängen, klassischem Gesang und Pop-Elementen sowie mit ihren erfrischenden Choreografien». Weitere Finalteilnehmer waren die Vokalensembles HörBänd aus Hannover, [SYʼZAN] aus Mannheim und Blended aus Berlin/Dresden/Stuttgart/Hamburg.
Bei der Vorentscheidung in Berlin am 29. September hatten Dezibelles sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis gewonnen. Die vier Sängerinnen Andrea Fischer, Rebekka Bräm, Mélanie Lacroix und Anna Liechti haben sich im Jugendchor Zürich kennengelernt und verfolgen seit 2009 eine Solo-Karriere.
Das Programm Jugend kulturell der HypoVereinsbank besteht seit 1981, der mit 20’000 Euro dotierte Jugend kulturell Förderpreis seit 1994. Er wird jährlich in den Sparten «Musical», «A Cappella», «Kabarett & Co.» oder «Popmusik» ausgeschrieben.
Das Auktionshaus Beares vermeldet einen Rekordpreis für einen Geigenbogen: Das Teil aus der Manufaktur François Xavier Tourtes hat für 288’960 Dollar den Besitzer gewechselt.
Musikzeitung-Redaktion
- 05. Nov. 2015
Bronislaw Huberman. Foto: Wikimedia Commons
Der Bogen soll früher dem Geiger Bronislaw Huberman, dem Gründer der Israel Philharmonic, gehört haben. Er ist mit dessen Initialen versehen. Verkauft wurde er von einem nicht namentlich genannten Geiger.
Der 1835 in Pars verstorbene Franzose Tourte gilt als «Stradivari des Bogens». Er hat für diesen eine ähnlich herausragende Position wie der legendäre Geigenbauer für die Geigen selber. Er prägte mit technischen Innovationen, die Historiker heute noch vor Rätsel stellen, die Beschaffenheit des Viiolinbogens. Tourte muss für seine Zeit über sehr ungewöhnliche mathematische Kenntnisse und Messkapazitäten verfügt haben.
Neue Ideen für Gottesdienst und Konzert
Die katholische und die reformierte Kirche des Kantons Zürich schreiben zusammen mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) den Wettbewerb «Klang & Gloria» für Kirchenmusik aus. Beiträge können bis am 31. März 2016 eingereicht werden.
PM/SMZ
- 05. Nov. 2015
Orgel in der Schlosskirche Chemnitz. Foto: Sylvia-Verena Michel / pixelio.de
Neue Ideen für Gottesdienst und Kirche seien gesucht, schreiben die Organisatoren. Die Wettbewerbsaufgaben verlangen denn auch zwei Präsentationen, die als Video auf die Website www.klangundgloria.ch hochzuladen sind, und zwar die Bearbeitung eines Kirchenliedes und die Gestaltung eines Textes. Der Stil kann frei gewählt werden. Angesprochen sind engagierte Laien und angehende Berufsmusiker sowie Performer anderer Künste ab 18 Jahren.
Mit dem Wettwerb wollen die Organisatoren «auf die vielfältigen künstlerischen und beruflichen Möglichkeiten in der Kirchenmusik aufmerksam machen. Die ZHdK und andere Schweizer Hochschulen bieten verschiedene attraktive Studienangebote im Bereich der Kirchenmusik an. Interessante berufliche Perspektiven ermöglichen die Pfarreien und Kirchgemeinden der beiden Landeskirchen im Bereich Chorleitung und Orgel, da viele Stellen wegen Pensionierungen neu besetzt werden.»
Beat Schäfer präsidiert die Jury, der Burkhard Kinzler, Eugenio Giovine, Lislot Frei, Meinrad Furrer und Fabian Müller angehören.
Die Website www.klangundgloria.ch informiert über Wettbewerbsaufgaben und Teilnahmenbedingungen. Ebendort laden die Teilnehmenden ihre Wettbewerbsbeiträge bis spätestens am 31. März 2016 hoch. Das Preisträgerkonzert schliesslich findet am 28. Mai 2016 im Vortragssaal der ZHdK statt.
Ein Antrag, die Fördermittel des Aargauer Kuratoriums für das aktuelle Kulturschaffen im Kernbereich der öffentlichen Ausgaben um zehn Prozent zu kürzen, ist in der Kantonalen Kommission für Bildung, Kultur und Sport knapp abgelehnt worden.
Musikzeitung-Redaktion
- 04. Nov. 2015
Foto: Martin Fisch, flickr
Die grossrätliche Kommission für Bildung, Kultur und Sport (BKS) hat den Aufgaben- und Finanzplan 2016–2019 und die Entlastungsmassnahmen im Bereich BKS ausführlich diskutiert. Die Kommission lehnt neben den Mittelkürzungen fürs Kuratorium die Reduktion der ungebundenen Lektionen an der Primarschule ab und will stattdessen das mit drei Lektionen dotierte Frühenglisch in der 3. Klasse der Primarschule streichen.
Das Aargauer Kuratorium ist das von Parlament und Regierungsrat eingesetzte Fachgremium, das über Fördermassnahmen und Auszeichnungen im Bereich des aktuellen künstlerischen Schaffens im Kanton Aargau entscheidet. Es «fördert die Vielfalt, die Qualität und Lebendigkeit des künstlerischen Schaffens, unterstützt die Entstehung herausragender Werke und die Auseinandersetzung mit ihnen, schafft Freiräume für kreative Prozesse und den Austausch zwischen Künstlerinnen/Künstlern und dem Publikum sowie zwischen den Kunstschaffenden».
Die Ergebnisse der Kommissions-Beratungen und die Anträge werden nun an die Kommission für Aufgabenplanung und Finanzen (KAPF) weitergeleitet. Als federführende Kommission wird die KAPF den Aufgaben- und Finanzplan inklusiv sämtlicher Entlastungsmassnahmen aus finanzpolitischer Sicht prüfen. Die KAPF ist berechtigt abändernde Anträge zu den Kommissionsanträgen oder weitere Anträge zuhanden des Grossen Rats zu verabschieden.
Stabile Mietzinse für Winterthurer Übungsräume
Die Stadt Winterthur verzichtet auf die geplante Erhöhung der Mietpreise für Musikübungsräume zur Umsetzung eines Sparbeschlusses des Grossen Gemeinderates.
Musikzeitung-Redaktion
- 03. Nov. 2015
Foto: Sascha Erni, flickr
Der Grosse Gemeinderat der Stadt Winterthur hat den Globalkredit 2015 der Fachstelle Quartierentwicklung um zwanzig Prozent oder rund 408’000 Franken gekürzt. Als Beitrag zur Umsetzung dieses Beschlusses hat die Fachstelle Quartierentwicklung entschieden, die Mietzinse der 41 Musikübungsräume, die sie verwaltet, per Mitte 2015 zu erhöhen. Die Ankündigung dieser Erhöhung hat bei den Musikerinnen und Musikern laut einer Medienmitteilung der Stadt Proteste ausgelöst.
Im April 2015 haben sich der Stadtpräsident mit betroffenen Musikerinnen und Musikern zu einer Aussprache getroffen. Nach einer Überprüfung der Situation hat das Departement Kulturelles und Dienste nun entschieden, auf die geplante Mietzinserhöhung zu verzichten. Die Stadt anerkennt damit, dass sie teilweise unkorrekt vorgegangen ist.
Trotz des Verzichts auf die angekündigte Mietzinserhöhung sehe das Departement Kulturelles und Dienste bei den Musikübungsräumen Handlungsbedarf, so die Mitteilung weiter. Zum einen gebe es verschieden ausgestaltete Mietverträge. Hier werde eine Vereinheitlichung angestrebt. Zum andern seien die Mietpreise heute unterschiedlich.
Letzteres soll bereinigt werden – mit dem Ziel, «die Preise der Qualität der Räumlichkeiten anzupassen». Die damit einhergehenden Korrekturen der Mietpreise sollen massvoll sein, und unter dem Strich soll keine wesentliche Mehrbelastung für die Musikerinnen und Musiker entstehen. Die Bereinigung will das Departement Kulturelles und Dienste im nächsten Frühjahr gemeinsam mit den Mieterinnen und Mietern der Musikübungsräume angehen.
Die Fachstelle Quartierentwicklung setzt den Sparauftrag des Grossen Gemeinderates im laufenden Jahr mit zahlreichen grossen und kleinen Massnahmen um. So musste unter anderem einer Mitarbeiterin gekündigt werden, und verschiedene Unterstützungsleistungen für Quartieraktivitäten wurden gekürzt oder gestrichen. Die nun wegfallende Massnahme bei den Musikübungsräumen soll mit diversen Einsparungen im Tagesgeschäft kompensiert werden.
Michel Roth erhält Krienser Kulturpreis 2015
Der in Kriens aufgewachsene und an der FHNW tätige Komponist und Musiktheoretiker Michel Roth wird mit dem Krienser Kulturpreis 2015 ausgezeichnet.
Musikzeitung-Redaktion
- 02. Nov. 2015
Foto: zvg
Der 1976 geborene Michel Roth ist in Luzern aufgewachsen. Er studierte in Basel Komposition bei Roland Moser und Detlev Müller-Siemens und schloss seine Studien in Komposition und Musiktheorie mit Auszeichnungen ab. 2002 wurde in Luzern zum Professor für Musiktheorie und Komposition ernannt. In Zusammenarbeit mit der Lucerne Festival Academy baute er einen Studiengang Contemporary Art Performance auf.
2011 folgte er einer Berufung zum Professor für Komposition und Musiktheorie der Hochschule für Musik Basel. Er unterrichtet das künstlerische Hauptfach Komposition und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Forschung und Entwicklung.
Die Gemeinde Kriens verleiht jährlich einen mindestens mit 5000 Franken dotierten Kulturpreis oder einen Förderpreis. Damit werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich «in besonderer Weise um Kunst und Kultur in Kriens verdient gemacht haben».
Vorläufiges Aus für Afro-Pfingsten
Nach der Ankündigung des Vereins Afro-Pfingsten, einen Nachlass durchzuführen, sind die Stadt Winterthur und der Sanierungsbeauftragte übereingekommen, den Verein Afro-Pfingsten finanziell nicht zu sanieren. Das Festival wird 2016 nicht durchgeführt. Seine weitere Zukunft ist derzeit offen.
Musikzeitung-Redaktion
- 31. Okt. 2015
Foto: zvg
Der Verein Afro-Pfingsten ist überschuldet. Das Unternehmen Fairmeetings AG, welches das Festival im Auftrag des Vereins Afro-Pfingsten durchgeführt hat, ist laut einer Medienmitteilung der Stadt Winterthur nicht mehr in der Lage, die Verlustvorträge des Events zu tragen und muss ebenfalls einen Nachlass durchführen. Die Stadt Winterthur will für die aufgelaufenen Schulden von rund 700’000 Franken keinen Sanierungsbeitrag leisten.
In einem Gespräch zwischen dem Stadtpräsidenten, der Leiterin des Bereichs Kultur der Stadt Winterthur und dem Sanierungsbeauftragten des Vereins Afro-Pfingsten wurde festgehalten, dass der Verein Afro-Pfingsten nicht saniert wird. Er muss wahrscheinlich die Insolvenzerklärung abgeben, da Gläubiger bereits rechtliche Schritte eingeleitet haben. Zuerst soll die aktuelle finanzielle, strukturelle und rechtliche Situation bereinigt werden, bevor man sich mit der Zukunft des Festivals Afro-Pfingsten befasst.
Im Jahr 2016 wird auf die Durchführung des Festivals verzichtet. Es sei unter den gegebenen Umständen nicht möglich, in den verbleibenden sechs Monaten eine tragfähige und nachhaltige Organisationsstruktur aufzubauen, welche Gewähr für eine solide Finanzierung bieten kann, schreibt die Stadt weiter. Beide Seiten signalisieren jedoch ihr Interesse an einer Fortsetzung des Festivals.
Hedy Graber ist Europäische Kulturmanagerin 2015
Internationale Anerkennung für das Migros-Kulturprozent: Hedy Graber erhält vom Kulturmarken-Award die Auszeichnung als Europäische Kulturmanagerin 2015.
Musikzeitung-Redaktion
- 30. Okt. 2015
Foto: Nathalie Bissig
Hedy Graber, der Leiterin der Direktion Kultur und Soziales beim Migros-Genossenschafts-Bund, ist in Berlin die Auszeichnung als Europäische Kulturmanagerin des Jahres überreicht worden. Weitere Nominierte waren Chris Dercon, Direktor der Tate Gallery of Modern Art London, sowie Annemie Vanackere, Leiterin des Theaters Hebbel am Ufer in Berlin.
Der Kulturmarken-Award 2015 zeichnet engagierte Kulturvermittler, kreative Investitionsformen und erfolgreiche Kulturanbieterinnen aus. Eine Expertenjury aus Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Medien wählt die Preisträger in sieben Kategorien. Die Jury begründete ihre Wahl unter anderem mit der grossen Bedeutung für die nationalen Aktivitäten des Migros-Kulturprozent, die Graber in ihrem Wirkungsumfeld über längere Zeit entwickelt hat.