Erfolg für Kamisarau in Cantú

Raman Kamisarau hat am 30. Concorso Internazionale per Pianoforte ed Orchestra in Cantù (Italien) mit seiner Interpretation des 2. Klavierkonzertes von Rachmaninow den 1. Preis gewonnen.

Raman Kamisarau bei der Preisübergabe. Foto: Berner Fachhochschule

Der weissrussische Student der Hochschule der Künste Bern (HKB) lebt seit 2018 in Bern. Er schloss das MA Music Performance Programm in der Klasse von Professor Tomasz Herbut mit Auszeichnung ab und studiert derzeit im MA Music Pedagogy Klassik. Während seiner Konzerttätigkeit ist Raman bereits in vielen Ländern Europas und Lateinamerikas aufgetreten und hat internationale Klavier- und Ensemblewettbewerbe gewonnen.

Am 30. Concorso Internationale per Pianoforte e Orchestra Città di Cantù trat Raman Kamisarau trat in der Kategorie Konzerte des 19. & 20. Jh mit Rachmaninows 2. Klavierkonzert, c-Moll, op.18, an.

ZHdK-Fagottstudierende brillieren

Minju Kim (1996), Kenichi Furuya und Minju Kim (1999) wurden am Wettbewerb des Internationalen Musikfestivals Prager Frühling (Pražské Jaro) mit den ersten drei Preisen ausgezeichnet.

v.l.n.r. Minju Kim (1999), Minju Kim (1996), Kenichi Furuya. Foto: Ivan Malý/Pražské Jaro

Die drei Ausgezeichneten studieren in der Klasse von Matthias Racz an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Der erste Preis ging an die 1996 geborene koreanische Fagottistin Minju Kim, der zweite an Kenichi Furuya aus Japan und der dritte an die 1999 geborene Fagottistin Minju Kim aus Korea. Alle drei erhielten neben den Hauptpreisen weitere Auszeichnungen.

Der Wettbewerb wird jedes Jahr im Mai in zwei Instrumentalkategorien durchgeführt. Teilnehmen können Musikerinnen und Musiker bis dreissig Jahre. Dieses Jahr war er für Klarinette und Fagott ausgeschrieben. Neben Geldpreisen sind Konzertauftritte zu gewinnen, darunter ein Auftritt am Festival Prager Frühling im Folgejahr.

2023 ist der Wettbewerb für Viola und Posaune ausgeschrieben, 2024 für Violine und Horn.
 

Swiss Jazz Award 2022 geht an Quinn

Das Jazz Ascona Festival verleiht den Swiss Jazz Award 2022 an den jungen Tessiner Trompeter Nolan Quinn.

Nolan Quinn (Foto: zVg)

Der 1996 in Lugano geborene und aufgewachsene Trompeter, Komponist und Produzent Quinn habe sich durch seine stilistische Vielseitigkeit und sein Verständnis der Jazzsprache einen Namen gemacht, heisst es in der Medienmitteilung. Nolan Quinn begann im Alter von neun Jahren Trompete zu spielen. Nach einem klassischen Studium schloss er 2014 in Bern das Master of Arts in Music Performance Jazz ab. Seitdem hat er über fünfhundert Live-Auftritte für eine Vielzahl von Produktionen, Fernseh- und Radiosendungen verzeichnet – mit Tourneen, die ihn durch Europa und den USA geführt haben.

Dabei ist er mit vielen international anerkannten Instrumentalisten und Sängern auf der Bühne gestanden, darunter Paul Anka, DJ Bobo, Tony Momrelle, Roberto Blades, Frank Dellé, Rick Margitza, Lutz Häfner und Guillermo Klein. In der Schweiz arbeitet er seit vielen Jahren mit dem Swiss Jazz Orchestra, der Swiss Army Big Band und als erste Trompete in Musicalproduktionen am Theater St. Gallen und den Thunerseespielen zusammen.

Der Swiss Jazz Award, der bereits an Musiker wie Pepe Lienhard, Raphael Jost, Bruno Spoerri, Franco Ambrosetti oder, im Jahr 2019, an die verstorbene Othella Dallas ging, wird dieses Jahr wieder im Rahmen des JazzAscona Festivals verliehen.

Wittener Tage: Ins Freie und zu Ende gebracht

Die Wittener Tage für neue Kammermusik im Abschiedsjahr des Festivalleiters – und mit gelungenen Schweizer Beiträgen von Lilian Beidler, Daniel Ott und Beat Furrer.

Im Schwesternpark Witten während der Tage für neue Kammermusik. Foto: Claus Langer/WDR

Witten ist nicht schön. Witten zeigt das typische Erscheinungsbild einer im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Ruhrgebiets-Stadt. Schneller Wiederaufbau hiess es in den Fünfzigerjahren. Ohne ästhetische oder stadtplanerische Rücksicht pflanzte man eine schmucklos-gerade Fussgängerzone ins Zentrum, drum herum Neubauten und halt diverse Industriehallen. Aber trotz aller Tristesse: Man findet sie, die kleinen Oasen, in diesem Städtchen mit etwa 100 000 Einwohnern. Dazu gehört ganz bestimmt der Wittener Schwesternpark. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts bot dieser verwunschene Park Krankenschwestern Entspannung, auch ein Stück Heimat. Hier konnten sie flanieren auf verschlungenen Wegen, sich auf die Wiesen legen, Fangen spielen, lachen, einfach Spass haben.

Schon im letzten Jahr standen Klanginstallationen im Schwesternpark auf dem Programm der Wittener Tage für neue Kammermusik. Es waren Lockdown-Zeiten und die sicher gut gemeinte Radioübertragung inklusive Moderation konnte nur einen schalen Eindruck von dem vermitteln, was diesmal in aller Pracht sich entfaltet: Da sind die Musiker, die sich in Daniel Otts Raum-Interventionen Schwesternpark Fragmente frei durch den Park bewegen. Sie spielen sich scheinbar die Bälle zu, lassen dabei der Stille Raum und treten manchmal in Kontakt mit im Park verstreuten Vokalisten.

Stimmen aus der Unterwelt

Otts Kollegin, Lilian Beidler, ebenfalls aus der Schweiz, zeigt im Schwesternpark ihre besondere Arbeit namens Lustwurzeln und Traumrinden. Wie aus dem Nichts hört das Publikum bei bestem Sonnenwetter allerhand Insektenlaute. Sicher könnten diese auch live aus der Natur kommen. Als jedoch ein weibliches Lachen und Kichern zu hören ist, wird man skeptisch. In der Tat kommen die Stimmen und Geräusche aus der Erde, wo Beidler ihre Lautsprecher unter einer Torfschicht versteckt hat. Die 1982 in Bern Geborene stellt sich offenbar vor, wie die Schwestern im Park ihren Spass hatten. Das hat aber nicht nur eine humorige, sondern auch eine geheimnisvolle Note. Irgendwann taucht mal ein tieferes «Buhu» aus den Lautsprechern auf: Ja, Stimmen aus der Unterwelt.

Altmeister zum Abschied

Es ist ein besonderer «Wittener Jahrgang». 33 Jahre lang leitete Harry Vogt das Festival. Er verlagerte viel in die freie Natur mit manchmal sensationellem Erfolg, etwa Manos Tsangaris’ «Hörfilm» Schwalbe, wo Musiker auf einem Ausflugsschiff auf der Ruhr spielten. Vogt betont, dass er das – in Kammermusik eingeschriebene – Thema «Dialoge» ausweiten wollte: hin zu Dialogen mit der Natur, aber auch hin zu einem verstärkten Dialog mit Interpreten, der sich als besonders fruchtbar erwies. Sehr gute Musiker, die Nähe zur Musik, auch eine gewisse (und berechtigte) Skepsis gegenüber manchen Moden waren Markenzeichen des verdienten Festivalleiters, der sich nun verabschiedet.

Jahrelang musste Vogt sich offenbar gedulden bis zu der mit grosser Spannung erwarteten Uraufführung des Trios des mittlerweile 86-jährigen Helmut Lachenmann. Nun spielen die drei unfassbar versierten Streicherinnen des Trio Recherche also endlich das Streichtrio Nr. 2. Seinem ästhetischen Credo, der Definition von «Schönheit als Verweigerung», bleibt Lachenmann treu. Oft tonlos bestreichen die Musikerinnen die Saiten vorsichtigst mit dem Holz. Aus dem kaum vernehmbaren – dafür umso intensiveren – rauschenden Pianissimo kommen urplötzlich laute Attacken in Form von sich überschlagenden, dichten, kaum mehr zu entwirrenden Linien. Aufsehen erregend, wie frisch und dramaturgisch perfekt der «Altmeister Lachenmann» noch klingt!

Ein steter, immer wiederkehrender Wittener Gast ist der 1954 in Schaffhausen geborene Beat Furrer. Ideen zu seinem Trio kursieren offenbar – so Furrer im Programmbuch – auch schon zwanzig Jahre. Nun heisst es schlicht in’s Offene und ist dem Trio Accanto mit Markus Weiss (Saxofon), Nicolas Hodges (Klavier) und Christian Dierstein (Schlagzeug) auf den Leib geschrieben. Vom einfachen Unisono geht Furrer aus. Zunehmend entfernen sich die Partien voneinander bis hin zu einer fulminanten, fast autistisch anmutenden Virtuosität insbesondere des Saxofons. Virtuos ist auch das kompositorische Handwerk. Furrer fängt das sich zerfransende Trio immer wieder ein. Am Ende klingt es nach all den Entfernungen vielleicht nicht schön, aber schlüssig – und gibt diesem fantastischen Wittener Abschiedsjahrgang eine weitere, ganz besondere Note.

Prix Serdang erstmals vergeben

Der 25-jährige britische Pianist Martin James Bartlett ist erster Preisträger des neugeschaffenen und mit 50’000 Franken dotierten Solothurner Klavierpreises «Prix Serdang». Ausgewählt werden die Ausgezeichneten vom Pianisten Rudolf Buchbinder.

Die Idee des «Prix Serdang» ist laut der Medienmitteilung in der Pandemiezeit entstanden und dient zur «Förderung und Erhalt des künstlerischen Schaffens». Er soll ab 2022 jährlich vergeben werden. Kurator Rudolf Buchbinder empfiehlt maximal drei junge Talente. Die Wahl wird letztlich vom Initiator Adrian Flury und dem Kulturmanager Thomas Pfiffner getroffen.

Martin James Bartlett begann seine musikalische Ausbildung im Alter von sechs Jahren. Sein erster öffentlicher Erfolg war der Gewinn des BBC Young Musician of the Year im Jahr 2014. Im folgenden Jahr gab er sein Debüt bei den BBC Proms mit dem Royal Philharmonic Orchestra. 2021 schloss er sein Studium am Royal College of Music ab.

Die Villa Serdang in Feldbrunnen bei Solothurn, ursprünglich im Jahre 1644 erbaut und im Jahre 1892 als Jugendstilvilla umgebaut, wird seit der Renovation 2012 als Begegnungsstätte für kulturelle Zwecke betrieben. Der Prix Serdang wird dort erstmals am 2. Juli 2022 im Rahmen eines Rezitals übergeben.

Musiktherapie lindert Folgen von Autismus

Eine aktuelle Cochrane Review findet Hinweise auf eine Reihe günstiger Effekte von Musiktherapie bei autistischen Menschen.

Foto (Symbolbild) Noah Silliman/unsplash.com (s. unten),SMPV

Musiktherapie führt im Vergleich zu Placebo-Therapie oder Standardbehandlung wahrscheinlich zu einer Verbesserung der Gesamtsymptomatik bis zum Ende der Therapie (GRADE-Bewertung der Vertrauenswürdigkeit der Evidenz: moderat). Sie trägt wahrscheinlich auch dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern und einzelne Symptome zu lindern.

Musiktherapie führt dabei wahrscheinlich nicht zu unerwünschten Ereignissen. Aus der Evidenz lässt sich nicht ablesen, ob Musiktherapie die soziale Interaktion sowie verbale und nonverbale Kommunikation bis zum Ende der Therapie verbessert. Es bleiben etliche offene Forschungsfragen, insbesondere zur längerfristigen Wirkung von Musiktherapie.

Originalpublikation:
Geretsegger M, Fusar-Poli L, Elefant C, Mössler KA, Vitale G, Gold C. Music therapy for autistic people. Cochrane Database of Systematic Reviews 2022, Issue 5. Art. No.: CD004381. DOI: 10.1002/14651858.CD004381.pub4.

Sobotka wechselt von Bregenz nach Berlin

Die Bregenzer Festspielintendantin Elisabeth Sobotka wechselt im Herbst 2024 nach Berlin. Sie übernimmt die Intendanz der Staatsoper Unter den Linden. Die frei werdende Position in Bregenz soll nach dem kommenden Festspielsommer zur Neubesetzung ausgeschrieben werden.

Die erste Festspielsaison der neuen Intendantin oder des neuen Intendanten ist laut der Mitteilung des Bregenzer Festspielhauses somit im Sommer 2025, die erste Neuproduktion des Spiels auf dem See unter der neuen künstlerischen Leitung wird im Sommer 2026 sein. Nach dem Spiel auf dem See Madame Butterfly der Jahre 2022 und 2023 steht in den Sommern 2024 und 2025 Carl Maria von Webers Der Freischütz in der Regie von Rigoletto-Regisseur Philipp Stölzl auf dem Programm.

Sobotkas Vorgänger in Berlin, Matthias Schulz, übernimmt mit dem Beginn der Saison 2025/26 das Amt des Intendanten des Opernhauses Zürich.

Frauen im Musikbusiness

Vom 18. bis 22. Mai erhalten junge Jazzmusikerinnen mit dem Programm Sofia bereits zum 5. Mal vielfältige Unterstützung für ihre Karriere.

Die sechs Teilnehmerinnen des diesjährigen Sofia-Programms. Fotocollage: Sofia 2022

Das von Nicole Johänntgen gegründete und 2014 erstmals durchgeführte Programm Sofia (Support of Female Improvising Artists) findet alle zwei Jahre statt. Es bietet jungen Musikerinnen die Möglichkeit zur künstlerischen Profilierung und fördert ihre Vernetzung und Selbstvermarktung. Die diesjährigen sechs von einer Jury ausgewählten Musikerinnen nehmen aktiv an zahlreichen Workshops teil, die auch von Publikum besucht werden können. Wer zuhören möchte, meldet sich, auch kurzfristig, per Mail an und erhält die genauen Angaben, wo die einzelnen Workshops stattfinden: hello@SOFIA-Musicnetwork.com

Ausserordentlich dieses Jahr: Am Samstag, 21. Mai, jammt die Ukrainian Youth Jazz Band zusammen mit den Workshopteilnehmerinnen ab 12 Uhr in der Villa Schneckenmann in Zürich.
 

Sobotka wechselt von Bregenz nach Berlin

Die Bregenzer Festspielintendantin Elisabeth Sobotka wechselt im Herbst 2024 nach Berlin. Sie übernimmt die Intendanz der Staatsoper Unter den Linden. Die frei werdende Position in Bregenz soll nach dem kommenden Festspielsommer zur Neubesetzung ausgeschrieben werden.

Elisabeth Sobotka. Foto: Bregenzer Festspiele/Anja Köhler

Die erste Festspielsaison der neuen Intendantin oder des neuen Intendanten ist laut der Mitteilung des Bregenzer Festspielhauses somit im Sommer 2025, die erste Neuproduktion des Spiels auf dem See unter der neuen künstlerischen Leitung wird im Sommer 2026 sein. Nach dem Spiel auf dem See Madame Butterfly der Jahre 2022 und 2023 steht in den Sommern 2024 und 2025 Carl Maria von Webers Der Freischütz in der Regie von Rigoletto-Regisseur Philipp Stölzl auf dem Programm.

Sobotkas Vorgänger in Berlin, Matthias Schulz, übernimmt mit dem Beginn der Saison 2025/26 das Amt des Intendanten des Opernhauses Zürich.

Frauen im Musikbusiness

Vom 18. bis 22. Mai erhalten junge Jazzmusikerinnen mit dem Programm Sofia bereits zum 5. Mal vielfältige Unterstützung für ihre Karriere.

Die sechs Teilnehmerinnen des diesjährigen Sofia-Programms. Fotocollage: Sofia 2022,SMPV

Das von Nicole Johänntgen gegründete und 2014 erstmals durchgeführte Programm Sofia (Support of Female Improvising Artists) findet alle zwei Jahre statt. Es bietet jungen Musikerinnen die Möglichkeit zur künstlerischen Profilierung und fördert ihre Vernetzung und Selbstvermarktung. Die diesjährigen sechs von einer Jury ausgewählten Musikerinnen nehmen aktiv an zahlreichen Workshops teil, die auch von Publikum besucht werden können. Wer zuhören möchte, meldet sich, auch kurzfristig, per Mail an und erhält die genauen Angaben, wo die einzelnen Workshops stattfinden: hello@SOFIA-Musicnetwork.com

Ausserordentlich dieses Jahr: Am Samstag, 21. Mai, jammt die Ukrainian Youth Jazz Band zusammen mit den Workshopteilnehmerinnen ab 12 Uhr in der Villa Schneckenmann in Zürich.
 

Abschied von Verena Lutz

Neben ihrer Tätigkeit als Hauptorganistin in der Kirche Bruder Klaus hat sie international konzertiert.

Wie die Angehörigen mitteilen, ist Verena Lutz, geboren am 6. Februar 1941 in Zürich, am 9. April 2022 in Horstmar, Deutschland, gestorben. Sie war 48 Jahre lang Hauptorganistin in der Kirche Bruder Klaus in Zürich.

Ihre Konzertreisen führten sie von Amerika bis nach Fernost.
2014 hat sie die Stiftung Arte Musica gegründet, die unter anderem Orgelkompositionen von Schweizer Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts fördern will.
Zwischen 1959 und 2012 realisierte sie zahlreiche Einspielungen, die demnächst als CD-Sammlung mit einem Booklet zu ihrer Biografie erscheinen sollen.

Der Grand Prix Musik 2022 geht an Yello

Das Bundesamt für Kultur vergibt den Schweizer Grand Prix Musik 2022 an Dieter Meier und Boris Blank von Yello. Neu geschaffene Spezialpreise erhalten die Vereinigung zur Förderung der improvisierten Musik AMR, die Volksmusiksammlung Hanny Christen sowie Daniel «Duex» Fontana.

Auch die Pianistin Simone Keller wird 2022 mit einem Musikpreis ausgezeichnet. Foto: Michelle Ettlin

Acht Jahre nach seiner ersten Ausgabe ändert der Schweizer Musikpreis sein Format: Unter anderem werden neben den Schweizer Musikpreisen für einzelne Musikschaffende und Musikformationen neu drei Spezialpreise an bedeutende Institutionen und Akteure der Schweizer Musikszene vergeben. So sollen mit den neuen Spezialpreisen Musik beispielsweise auch Persönlichkeiten, Veranstaltungsorte, Labels und Vermittlungsprojekte ausgezeichnet werden, die sich aktiv für die Stellung der Musik in unserem Land, das Musikschaffen und das kulturelle Erbe einsetzen.

Die Gruppe Yello wurde in den späten 1970er-Jahren in Zürich als Trio gegründet. Seit dem vierten von insgesamt 14 Studioalben besteht Yello aus dem Duo Boris Blank und Dieter Meier. Dabei kümmert sich Boris Blank vor allem um das Musikalische, Dieter Meier steuert die Texte, seine tiefe Frontmann-Stimme und die visuellen Konzepte bei. Insbesondere die Verwendung von Samples und synthetischen Klängen haben Geschichte geschrieben: Mit Singles wie The Race oder Oh Yeah gelangte Schweizer Musik in internationalen Charts in zuvor unerreichte Höhen.

Auch in diesem Jahr zeugen nach der Überzeugung des Bundesamtes die Trägerinnen und Träger der Schweizer Musikpreise von der Lebendigkeit und Vielfalt des Schweizer Musikschaffens: Das Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp (Genf) verbindet auf eigenwillige Weise unterschiedliche Poetiken und Ästhetiken; Daniel Ott (Grub AR) konzipiert unter Einbezug von Räumen und Landschaften neue Formen des Klanggenusses und erkundet das Musiktheater immer wieder von Neuem.

Ripperton (Lausanne), einer der kreativsten Schweizer Produzenten der Genres Techno und House, vertritt dieses Jahr neben den Trägern des Grand Prix Musik die elektronische Musik; herausragende technische und interpretatorische Vielseitigkeit ist eines der Merkmale der Mezzosopranistin Marina Viotti (Lausanne), die zusammen mit der Pianistin Simone Keller (Weinfelden TG), einer unermüdlichen Initiatorin musikalischer Projekte und Erforscherin neuer Klänge, das klassisch-zeitgenössische Genre vertritt.

Der Schlagzeuger, Komponist und Elektronikkünstler Arthur Hnatek (Genf) wirft einen aussergewöhnlichen Blick auf die Musik von heute; ebenfalls mit der Welt des Schlagzeugs verbunden – mit einer präzisen, reinen und gestisch minimalen stilistischen Handschrift – ist Fritz Hauser (Basel), ein Komponist und Performer mit einer einzigartigen Bühnenpräsenz.

Die Schweizer Musikpreise bestehen seit 2014. Jedes Jahr beauftragt das Bundesamt für Kultur rund zehn Musikexperten aus allen Landesteilen, die in den verschiedenen musikalischen Disziplinen tätig sind, rund 60 Kandidaten für die Schweizer Musikpreise zu nominieren. Zu Beginn des Jahres wählt die siebenköpfige Eidgenössische Jury für Musik aus den Einsendungen 11 Gewinner aus. Der Schweizer Grand Prix Musik ist mit 100’000 Franken dotiert, die Schweizer Musikpreise, die von 15 auf 11 reduziert werden, mit je  40’000 Franken und die Spezialpreise mit je 25’000 Franken. Der Gesamtbetrag, der auf die einzelnen Preise verteilt wird, bleibt durch die neue Struktur unverändert.

 

Einstiegsgage von 2500 Euro

Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmenden-Vertretern und dem Deutschen Bühnenverein sind vorerst gescheitert. Letzterer empfiehlt seinen Mitgliedern, künstlerisch Beschäftigten ab der kommenden Spielzeit eine Gage von mindestens 2500 Euro im Monat zu zahlen.

Foto (Symbolbild): Christian Dubovan/unsplash.com

Die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) fordert in einer Petition eine Mindestgage zwischen 2750 Euro und 3100 Euro je nach Grösse der Häuser und Qualifikation. Die Betroffenen hätten meist einen Hochschulabschluss, sie arbeiteten an Sonn- und Feiertagen, unter der Woche oftmals im zweigeteilten Dienst und häufig länger als andere Berufsgruppen. Aktuell liege die Mindestgage von 2000 Euro im Vergleich zum öffentlichen Dienst unter dem Bereich der un- und angelernten Küchenhilfen und Boten.

Die Tarifverhandlungen zwischen der GDBA und der Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles e.V. (VdO) sowie dem Deutschen Bühnenverein sollen im Juni fortgesetzt werden.

Nachdem die Verhandlungen schon einmal vertagt wurden, sei ein weiterer Aufschub aufgrund der fortgeschrittenen Haushaltsplanung in den Mitgliedshäusern nicht möglich, schreibt der Bühnenverein. Daher gebe er seinen Mitgliedern die normative Empfehlung, den künstlerisch Beschäftigten ab der kommenden Spielzeit eine Gage von mindestens 2500 Euro im Monat zu zahlen. 

Tod des Countertenors Max Riebl

Laut einer Meldung des australischen Fachmagazins Limelight ist der Countertenor Max Riebl, ein Absolvent der Schola Cantorum Basel, im Alter von 30 Jahren den Folgen einer Krebserkrankung erlegen.

Der gebürtige Australier Riebl besuchte die Mittelschule am Wiener Musikgymnasium. Während dieser Zeit sang er im Hofburgkapellenchor und im Clemencic Consort. In Basel studierte er Barockgesang und arbeitete dabei mit Gerd Türk, Jörg-Andreas Bötticher und Andrea Marcon zusammen. Er studierte überdies Gesang bei Silvia Purcar (Wien) und Dermot Tutty (Melbourne).

Riebl trat in Basel mit dem La Cetra Baroque Orchestra auf, wurde aber auch von der Pinchgut Opera, dem Australian Brandenburg Orchestra, der Wiener Kammeroper, dem London Händel Orchestra, der Song Company und dem Orchestra Victoria kontraktiert. Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählen Auftritte im Wiener Konzerthaus, im Musikverein und in der Royal Albert Hall.

Erfolge für Studierende der ZHdK

Diesen Frühling wurden Jakub Przybycien und Yiheng Li international ausgezeichnet.

Jakub Przybycien. Foto: Ela Przybyła-Szpakowska

Die Zürcher Hochschule der Künste meldet, dass Jakub Przybycien vom Forum Dirigieren des Deutschen Musikrats als Stipendiat aufgenommen wurde. Er studiert Orchesterleitung bei Johannes Schlaefli.

Ausserdem hat Yiheng Li an der Franz Liszt Center International Piano Competition einen 2. Preis in der Kategorie E (18 bis 36 Jahre) gewonnen. Sie studiert im Master Performance Konzert bei Eckart Heiligers.
 

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