Rock & Pop Center St. Gallen vor Eröffnung

Mit dem Rock & Pop Center (RPC) bekommt der Unterricht der modernen Musikstile in St. Gallen ein eigenes Zuhause. Im Spartenhaus will die Musikschule der Stadt begabte Jugendliche gezielter fördern.

Thomas Sonderegger (links, Fachleiter), Orlando Ribar (Bereichsleiter). Foto: Sir Robin Photography

Das RPC ist in einem eigens dafür umgebauten ehemaligen Primarschulhaus im Quartier Lachen untergebracht. Das Konzept des St. Galler Architekten Daniel Cavelti umfasst zwei Konzertsäle, Räume für den Bandunterricht und Zimmer für den Einzelunterricht. Beschallungsanlagen und Schallisolationen wurden von Spezialisten konzipiert.

Sämtliche Unterrichtsräume sind über ein verschlüsseltes WLan mit Breitband-Internetzugang miteinander verbunden, verfügen über eine akustische Abhörstation und sind via AirPlay für Audio Streaming eingerichtet. Ein eigener Server mit Lernplattform dient als zentrale Datenablage für digitale Unterrichtsmaterialien. Zusätzlich steht ein iMac als mobile Multimediastation zur Verfügung.

Im Spartenhaus sollen Informationen, Know-how und Tipps vernetzt an einem Ort gesammelt werden, und allen Beteiligten jederzeit zur Verfügung stehen sowie Austausch und kreative Konkurrenz angeregt werden. Ein Team von Fachlehrpersonen der städtischen Musikschule wird die Nachwuchstalente kontinuierlich unterrichten, fördern und unterstützen. In Workshops und Spezialkursen sollen zusätzlich Schweizer Showbusinessgrössen eigene Erfahrungen weitergeben.

Das RPC wird am Samstag, 31. August 2013 um 17 Uhr mit einer Zeremonie und einer offiziellen Feier mit Begehung des Gebäudes eröffnet. Unter anderem werden der Schweizer Gitarrist Slädu, der Schlagzeuger und Multipercussionist Orlando Ribar und der Bassist Daniel Ziegler auftreten. Während eines rund zweieinhalbstündigen Konzertes werden überdies diverse Schülerbands, die Big Band der Musikschule der Stadt St. Gallen und Projekte des Fachlehrkörpers vorgestellt.

Fischer für Musik zu «Trapped» ausgezeichnet

Für seine Musik zum Thriller «Trapped» ist der Zürcher Komponist und Arrangeur Thomas Fischer mit dem Filmmusikpreis 2013 der Fondation Suisa ausgezeichnet worden. Die Preisübergabe ist im Rahmen des 66. Internationalen Filmfestival Locarno erfolgt.

Szenenbild aus «Trapped»

Für den Film «Trapped», ein Auftrag des Regisseurs und Drehbuchautors Philippe Weibel, hat der 40-jährige Thomas Fischer seine erste komplette Filmmusik realisiert.

Durch die Musik werde die Spannung vom Anfang bis zum Ende gehalten. Ebenfalls lasse sie durch die sorgfältig ausgesuchten, sich repetierenden Elemente das Mystische der Geschichte emotional erleben, heisst es in der Begründung zur Wahl Fischers.

Die Fondation Suisa verleiht ihren mit 15’000 Franken dotierten Filmmusikpreis jährlich. Den Entscheid fällt eine Fachjury. Die Auszeichnung wird jeweils im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Locarno überreicht.

Berset will eine griffige nationale Kulturpolitik

Bundesrat Alain Berset will eine Diskussion einer auf die veränderten Bedürfnisse der Kultur und des Publikums ausgerichteten nationalen Kulturpolitik. Der Föderalismus solle nicht von der Entwicklung einer Schweizer Kulturpolitik abhalten.

Foto: Filmfestival Locarno © Pardofestival, wikimedia commons

An der Medienkonferenz im Rahmen des Filmfestivals Locarno hat sich der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern für die Entwicklung einer nationalen Kulturförderungspolitik ausgesprochen. Gemeinsame, aufeinander abgestimmte Massnahmen sollen den neuen Kulturproduktions- und konsumformen besser gerecht werden.

Mit dem Projekt einer nationalen Kulturpolitik möchte Bundesrat Alain Berset «die Kohärenz und Kontinuität der Massnahmen aller Akteure der Schweizer Kulturförderung stärken». Er plädiert für eine engere Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden. Auch strebt er eine bessere Sichtbarkeit der Schweizer Kultur im Ausland, einen stärkeren Einbezug aller Publikumsgruppen ins kulturelle Leben und eine bessere Chancengleichheit des Zugangs zur Kultur an.

Erfolgsregeln für die Schwarmfinanzierung

Das deutsche Kulturberatungsunternehmen Actori hat die Chancen des Crowdfunding für die deutsche Kultur- und Kreativlandschaft unter die Lupe genommen und formuliert Regeln für den Erfolg dieser in Europa noch recht neuen Form der Finanzierung von Projekten.

Foto: Silvana Comugnero – Fotolia.com

Im Durchschnitt seien in Deutschland 2012 pro Projekt rund 3200 Euro durch Crowdfunding eingeworben worden, auch in den USA erhielten die meisten erfolgreichen Projekte weniger als 10’000 Dollar. Das grosse Geld lasse sich mit Crowdfunding bislang also nicht realisieren, schreibt Actori.

Vor allem für die freie Szene stelle diese Form des Geldsammelns jedoch eine Chance dar: Mit einer Erfolgsquote von 42 Prozent in Deutschland und 44 Prozent in den USA werde fast jedes zweite Projekt realisiert.

Das Unternehmen sieht Erfolgsregeln für diese Form des Geldsuchens: Vielversprechend seien einzigartige und spannende Ideen, die stark emotional ansprächen und von deren Realisierung die Unterstützer selbst profitieren könnten. Zudem müsse das Projekt  so anschaulich und konkret wie möglich, aber dennoch leicht verständlich dargestellt werden.

Wichtig sei auch eine zielgerichtete Kommunikationsstrategie. Idealerweise sollten Online-Instrumente, wie Web 2.0-Anwendungen und Social Networks, mit der klassischen Offline-Vermarktung (Flyer, Pressearbeit, Mundpropaganda etc.) verbunden werden. Regelmässige Updates seien essentiell.

Auch sei eine gewisse Grösse des Netzwerks für den monetären Erfolg entscheidend, da sich in der Regel nur ein Prozent einer Community finanziell beteilige.

Die gesamte Studie findet sich unter:
www.actori.de/fileadmin/Redaktion/Downloadcontent/Publikationen/1301_Crowdfunding.pdf

Stadt Biel sucht Kulturpreis-Träger

Die Stadt Biel vergibt einerseits jedes Jahr den mit 10’000 Franken dotierten Kulturpreis der Stadt Biel und ehrt andererseits Personen oder Organisationen für ihre kulturellen Verdienste. Mit der Ehrung ist kein Geldpreis verbunden.

Foto: © Internationales Schachfestival Biel

Der Kulturpreis der Stadt Biel wird Einzelpersonen, Personengruppen oder Organisationen für bedeutendes kulturelles Schaffen verliehen. Der Preisträger oder die Preisträgerin oder das Schaffen muss in einem Zusammenhang zur Stadt oder Region Biel stehen.

Kulturelle Organisationen und interessierte Personen sind aufgerufen, der Kulturkommission Vorschläge einzureichen. Die Ehrung für kulturelle Verdienste kann an Personen oder Organisationen vergeben werden, die sich intensiv für das Kulturleben der Stadt oder Region eingesetzt haben.

Die Vorschläge sollen folgende Angaben enthalten: kurze Angaben zu Person und Biographie der Vorgeschlagenen, zum kulturellen Schaffen der Vorgeschlagenen, respektive zu den kulturellen Verdiensten der Vorgeschlagenen.

Vorschläge können bis spätestens 14. August 2013 mit dem Vermerk «Kulturpreis» eingereicht werden. Weitere Informationen sowie die Richtlinien zum Kulturpreis 2013 finden sich unter www.biel-bienne.ch/kultur

 

Off-Stage-Stipendien 2013 des Kantons Bern

Das Amt für Kultur und die kantonale deutschsprachige Kommission für Theater und Tanz schreiben die Off-Stage-Stipendien 2013 des Kantons Bern für Theater und Tanz aus.

Foto: Rainer Sturm, pixelio.de

Ausgewählte Berner Theater- und Tanzschaffende oder -gruppen «mit überzeugendem Leistungsausweis erhalten individuell gestaltbare Freiräume ohne Produktionsdruck zum Aufbrechen des Alltags, zur Neuorientierung und zur Erweiterung ihrer Kompetenzen im kreativen, technischen oder organisatorischen Bereich».

Unterstützt werden 2013 zwei bis drei grössere Weiterentwicklungsvorhaben mit Beiträgen von maximal je 18’000 Franken (für Einzelpersonen) beziehungsweise 30’000 Franken (für Gruppen und Kollektive). Daneben sind auch Beiträge an kleinere Weiterbildungsprojekte möglich. Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind schriftlich bis spätestens Donnerstag, 31. Oktober 2013 einzureichen.

Mehr Infos: www.erz.be.ch/erz/de/index/kultur/kulturfoerderung.html

Aufgenommen an der ehemaligen Wirkungsstätte

Zum 40. Todestag von Johann Baptist Hilber präsentiert das Ensemble Corund eine CD mit dessen Chorwerken. Die Aufnahmen entstanden in der Luzerner Hofkirche und werden auch da vorgestellt.

Die beteiligten Musikerinnen und Musiker vor der Hofkirche Luzern. Bild: zvg,SMPV

Johann Baptist Hilber, 1891 in Wil geboren, gelangte in Luzern zur musikalischen Reife als Leiter des Männerchors Frohsinn, des Pauluschores, des städtischen gemischten Chores, des Festwochenchores und als Direktor des Luzerner Kantonalen Gesangsvereins. Er wirkte u. a. in den Vorständen der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik und der Internationalen Gesellschaft für Erneuerung der katholischen Kirchenmusik. 1942 gründete er mit Walter Strebi die Kirchenmusikabteilung am Konservatorium, 1952 die Schweizerische Kirchenmusikschule Luzern – beiden Institutionen stand er als Leiter vor.

Seine musikalische Berufung fand er in der katholischen Kirchenmusik. Ab 1934 hatte er dafür als Stiftskapellmeister an der Hofkirche St. Leodegar in Luzern das ideale Wirkungsfeld. Die gottesdienstliche Musik, die er bis 1960 komponierte, orientiert sich an der Renaissancemusik von Palestrina, Lotti u. a. Sie ist harmonisch schlicht und unkompliziert, geprägt von einer tiefen, wahren Religiosität. Hilbers Werke sind noch heute fester Bestandteil des Repertoires unzähliger Chöre. Ihre Qualität bezeugt die neue CD mit dem Ensemble Corund, die das professionelle Luzerner Vokalensemble diesen Sommer aufgenommen hat.

Die CD-Taufe findet am Freitag, den 30. August 2013, dem 40. Todestag Hilbers, um 17.00 Uhr in der Hofkirche Luzern statt. Auf dem Programm stehen musikalische Darbietungen des Ensemble Corund (Leitung Stephen Smith) mit Wolfgang Sieber an der Orgel.

Süddeutsches Netzwerk Neue Musik nimmt Tätigkeit auf

Die Geschäftsstellen des Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg haben ihre Arbeit aufgenommen. Unter anderem soll ein internationaler Wettbewerb dazu beitragen, ein attraktives und spielbares Repertoire zeitgenössischer Musik für Kinder, Jugendliche oder erwachsene Amateure in allen Genres verfügbar zu machen.

Grafik: Markus Wegner – pixelio.de

Im Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg sind Akteure der baden-württembergischen Szene neuer Musik sowie Vertreter von Hochschulen, Lehrerseminaren, Schulen und Musikschulen verbunden. Sie entwerfen in enger Kooperation Ausbildungs- und Vermittlungsmodelle und stellen für deren Umsetzung ihre jeweiligen Kompetenzen kollegial und konstruktiv zur Verfügung.

Das Ziel ist die Förderung und Vermittlung verschiedener Strömungen Neuer Musik, um sie als selbstverständlichen Bestandteil des Kulturlebens zu verankern und im ganzen Land und in allen gesellschaftlichen Bereichen verfügbar zu machen.

Die Bewerbungsfrist für den weltweit ausgeschriebenen Kompositionswettbewerb ad libitum der Winfried Böhler Kulturstiftung endet am 15. November 2013. Die genaue Ausschreibung findet man im Internet unter www.miz.org/details_29150.html.

Mehr Infos: www.neuemusikbw.de

Noten zum Anfassen

Während andernorts geschlossen oder redimensioniert wird, feiert das Zürcher Musikgeschäft Notenpunkt sein 10jähriges Bestehen.

Foto: zvg,SMPV

Musiknoten in allen Formen, für jede erdenkliche Art der Musik, für sämtliche Instrumente und Stimmen: Über 20 000 Artikel können an der Froschaugasse 4 in Zürich angeschaut und durchgeblättert werden. Ganz real. Bei Fragen hilft das Verkaufspersonal, das durchwegs einen musikalischen Hintergrund hat. Entstanden als Zweiggeschäft von Notenpunkt AG Winterthur befindet sich der Laden mitten im Niederdorf in geschichtsträchtigen Räumen, die im Mittelalter eine Synagoge beherbergten und heute unter Heimatschutz stehen.
Neben Musikalien gibt es meterweise Postkarten zu bestaunen, darunter natürlich Kollektionen zum Thema Musik. An einer kleinen Bar kann die Auswahl nochmals überdacht werden. Und der Konzertzyklus Nach Ladenschluss bietet einmal im Monat Konzerte im kleinen Rahmen.
Will man sich von zu Hause aus umschauen, kann man das auf der Homepage tun. Sie gewährt Zugriff auf über 300 000 Titel.

Am Samstag, 17. August 2013, bedankt sich Notenpunkt bei seiner treuen Kundschaft, den Musikern und Musikerinnen, Nachbarn, Geschäftspartnern und Verlagen mit Musik von morgens 9 bis nach 16 Uhr. Solisten und Ensembles aller Stilrichtungen und Studienlevels spielen auf.

Unterwegs zum Barock

Vom 23. bis 31. August 2013 finden in Basel zum zweiten Mal die Festtage Alte Musik statt. Unter dem Titel «Wege zum Barock – Tradition und Avantgarde um 1600» beleuchten Konzertprogramme, Vorträge, Führungen und eine Tagung den Stilwandel von der Renaissance zum Barock.

Pieter Lastman, David im Tempel, 1618 (zvg)

Die Festtage werden organisiert vom «Verein zur Förderung von Basler Absolventen auf dem Gebiet der Alten Musik», der es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Musikerinnen und Musiker auf ihrem Weg «vom Studium aufs Podium» zu begleiten und zu unterstützen. Der musikalische Nachwuchs, Absolventen-Ensembles der Schola Cantorum Basiliensis sowie Studentinnen und Studenten der Basler Hochschule für Alte Musik, trifft dabei auf anerkannte Spezialisten aus ganz Europa.
Der Übergang von der Renaissance zum Barock in der Zeit um 1600 gilt als einer der folgenreichsten Stilwandel in der Geschichte der Musik. Das Neue wird allerdings schon zwei bis drei Jahrzehnten früher greifbar. Progressive Tendenzen in Komposition, Aufführung und Musiktheorie häufen sich. Viele der geradezu avantgardistischen Ideen dieser musikalisch überreichen Zeit weisen auf den Barock hin, der erst im 17. Jahrhundert zu voller Entfaltung kommt.
Sich gegenseitig beleuchtende Konzertprogramme spüren dieser Entwicklung nach. Ergänzt wird das musikalische Programm mit Vorträgen (Silke Leopold zum Thema «Fünf Stimmen für das Ich?» oder Martin Kirnbauer zur Lyra: «Sozusagen ein Instrument für Götter»), Demonstrationen, Stadtführungen und einer internationalen musikwissenschaftlichen Tagung zur Ästhetik des Hörens in der Renaissance, veranstaltet vom Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel und der Humboldt-Universität zu Berlin.

Weitere Informationen, Programm und Veranstaltungsorte:
www.festtage-basel.ch

Keine Musikakademie mehr in Solothurn

Die Musikakademie Solothurn auf Schloss Waldegg wird nicht mehr weitergeführt. Die Ausgabe 2012 war die letzte. Die Reihe ist aber länger als ursprünglich geplant durchgeführt worden.

Schloss Waldegg, Foto: Raysydney, wikimedia commons

Die Musikakademie Solothurn ist 1999 lanciert worden und hat 2000 auf Schloss Waldegg in Feldbrunnen-St. Niklaus in unmittelbarer Nähe der Stadt Solothurn die erste Auflage erlebt. Geplant war damals laut einem Bericht der «Solothurner Zeitung» eine Laufzeit von zehn Jahren.

Wegen des grossen Erfolges sei die Reihe über die vorgesehene Zeit hinaus geführt worden.

«Personelle Veränderungen, neue räumliche Gegebenheiten auf Schloss Waldegg und der Umstand, dass die Musikakademie Solothurn in den letzten Jahren auf ihrem Höhepunkt stand» hätten nun zum Entscheid der Einstellung geführt, so die «Solothurner Zeitung» weiter.

Federzeichnung aus der Zeit Mozarts

Die Stiftung Mozarteum Salzburg hat ihre Sammlung um ein musikwissenschaftlich bedeutendes Bild erweitert. Die grossformatige Federzeichnung (46 x 59 cm) gehört zu den bemerkenswertesten Darstellungen damaliger Orchestermusik.

zvg

Das Bild eines unbekannten Künstlers um 1770 stellt ein Konzert oder eine Gesamtprobe mit 24 Orchesterinstrumenten dar. Zu sehen sind nicht nur die Musiker mit ihren Instrumenten, sondern auch die Noten auf den Pulten, die so genau wiedergegeben sind, dass Tonart und Taktart der gerade gespielten Sinfonia mit Flöten, Oboen, Hörnern und Fagotten erkennbar sind.
Das Blatt vermittelt exemplarisch, wie gross besetzte Musik zu Mozarts Zeit funktionierte: Beispielsweise, wie viele Musiker bei einem Orchesterstück mitgewirkt haben, wie viele von ihnen ein gemeinsames Pult nutzten, welche Instrumententypen (z.B. Oboen und Cembalo) verwendet wurden, wie der Bass besetzt wurde, welche Bogenhaltung üblich war, ob das Tasteninstrument bei geöffnetem Deckel verwendet wurde und schließlich, wie die nicht einheitlich geregelte Orchesteraufstellung war, also, wie die Instrumentalgruppen verteilt waren.


Das Werk wurde bislang dem deutsch-britischen Maler Johan Zoffany (1733–1810) zugeschrieben. Dieser Künstler ist nach neueren Untersuchungen jedoch auszuschliessen, allerdings muss ein bedeutender Zeichner am Werk gewesen sein.



Die zuletzt in Privatbesitz befindliche Zeichnung war 1991 in Salzburg erstmals öffentlich vorgestellt worden. Damals ging man davon aus, dass auf dem Bild Mozart zu sehen sei. Der Mozart-Bezug steht allerdings inzwischen sehr in Frage, auch, weil das Blatt weder signiert noch datiert ist. Bis Ende Oktober ist es im Rahmen der Mozart-Porträtausstellung Mozart-Bilder – Bilder Mozarts im Mozart-Wohnhaus zu sehen.


 

Gegenspiele

Das 6. Kammermusikfestival erstKlassik am Sarnersee dauert vom 28. August bis 1. September. Es steht unter dem Motto «Gegenspiele». Dieses ist wörtlich und sinnbildlich zu verstehen. Alle Konzerte stehen im Zeichen von Harmonien und Dissonanzen: Liebe und Rivalität, Leben und Tod, Gesicht und Maske, Humor und Zank.

erstKlassik am Sarnersee

Am Eröffnungskonzert stehen Meisterwerke der romantischen Kammermusik mit Klavier auf dem Programm. Eine Schlüsselrolle übernimmt im zweiten Konzert die Harfe. Im Zusammenspiel mit Streichern werden wir in eine Welt von rauschenden Festen und fantastischen Geschichten entführt. Die Barockstunde in der Flüeli-Kapelle wird durch Werke späterer Komponisten ergänzt, die in ihrem Schaffen unmittelbar an die Barockmusik angeknüpft haben. Zur traditionellen Sonntagsmatinée ertönt zwischen Mendelssohn und Mozart eine «Trouvaille» aus der Bibliothek des Sarner Frauenklosters St. Andreas mit dem Titel Obwalden. Bei der Behebung der Hochwasserschäden im Frauenkloster Sarnen tauchte eine unbekannte Partitur aus dem Jahr 1821 auf. Kleriker, Musikfreunde und Historiker aus Obwalden entschlüsselten das Rätsel um das unbekannte Werk. Die Solisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks München bringen diese 200-jährige Ode im Theater Altes Gymnasium zur Uraufführung. Die diesjährigen Gastmusikerinnen und -musiker stammen diesmal alle aus der Schweiz: Der Pianist Benjamin Engeli, die Basler Harfenistin Sarah O’Brien und David Riniker, Cellist der Berliner Philharmoniker. Mit Gerhard Durrer (Bass) und Armin Würsch (Tenor) werden in diesem Jahr auch zwei Innerschweizer mit dabei sein.

Tickets zu gewinnen

Für das Konzert vom Mittwoch, 28. August, und das Konzert vom Freitag, 30. August, können Sie je zwei Gratistickets gewinnen. Einsendeschluss der Verlosung ist Montag, 19. August, per E-Mail an contact@musikzeitung.ch, Vermerk: Verlosung erstKlassik.

Programm

Mittwoch 28. August 2013
19.30 Uhr, Aula Cher, Sarnen
Freunde und Rivalen
Werke von Robert Schumann, Clara Schumann, Johannes Brahms

Freitag 30. August 2013
19.30 Uhr, Aula Cher, Sarnen
Auf Leben und Tod
Werke von Arnold Bax, Joaquín Turina, Claude Debussy, Maurice Ravel,
André Caplet

Samstag 31. August 2013
17.00 Uhr, Flüeli Kapelle, Flüeli-Ranft
Barockstunde
Werke von Johann Sebastian Bach, Eugène Ysaye, Fritz Kreisler, François Couperin,
Eugène Ysaye, Johann Sebastian Bach

Sonntag 1. September 2013
11 Uhr, Theater Altes Gymnasium, Sarnen
Matinée mit Apéro riche
Werke von Felix Mendelssohn, Wolfgang Amadeus Mozart, Anonymus
Obwalden (aus dem Frauenkloster St. Andreas Sarnen) Uraufführung

Information/Vorverkauf:
www.erstklassik.ch
Tel. 041 660 91 18
Konzerte 28. und 30.8.: Fr. 35.– (Freier Eintritt für Musikschüler und Musikstudenten)
Konzert 31.8.: Türkollekte
Matinée mit Apéro riche, 1.9.: Fr. 58.–
Festivalpass: Fr. 110.–
 

Reflektionen zum Musiklernen von klein auf

Ein Jahr nach der Annahme der Musikinitiative veranstaltet die Hochschule Luzern am 26. Oktober 2013 eine Tagung zum Thema «Musiklernen von klein auf». Sie richtet sich an Musikschulleitende und Lehrpersonen.

Foto: Ingo Höhn

Der Fokus der Tagung liegt auf dem Frühbeginn in Instrumentalspiel und Gesang sowie auf dem Unterricht in Musik & Bewegung. Zur Sprache kommen Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Eigenheiten des Unterrichts mit Kindern von vier bis zehn Jahren.

Der Anlass startet mit drei Inputreferaten von Stefanie Stadler Elmer (Psychologisches Institut der Universität Zürich), Renate Zimmer (Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Osnabrück) und Madeleine Zulauf (Formation Musique Recherche Zulauf).

Am Nachmittag finden Workshops mit in- und ausländischen Experten statt. Hierbei befassen sich die Teilnehmenden mit den verschiedenen Facetten des Frühbeginns und tauschen sich über die besondere Herangehensweise von Kindern an Musik aus.

Die Tagung richtet sich primär an Fachpersonen, insbesondere an Lehrerinnen und Lehrer von Musik- und Volksschulen, Leitungspersonen dieser Institutionen und Forschende.

Mehr Infos: www.hslu.ch/musik-kind

Wie Radio France vermeldet, ist der französische Musikwissenschaftler Roger Tellart, ein Spezialist für die Musik von Monteverdi und Schütz sowie das Madrigal, in Paris im Alter von 82 Jahren verstorben. Als kundiger Journalist verfasste er auch Beiträge für Radio Suisse Romande.

SMPV

Der 1932 in Paris geborene Tellart, der französische Standardwerke über Schütz und das Madrigal verfasste, war Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres und Mitglied der Académie Charles-Cros. Sein 1997 bei Fayard erschienes Buch zu Claudio Monteverdi wurde mit dem Grand Prix de la Critique ausgezeichnet.

Wie Radio Suisse Romande in seiner Biografie schreibt, war er lange Zeit als Mitarbeiter für die Pariser Zeitschrift «La Croix – L’Événement» tätig. Zudem schrieb er für «Diapason», «La Lettre du Musicien» und die in Spanien herausgegebene internationale Revue «Goldberg». Für Radio Suisse Romande und Radio-France verfasste er ebenfalls  regelmässig Beiträge.

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